Faszination Golf Ausagbe 02/2014
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golf<br />
<strong>Faszination</strong><br />
Magazin für <strong>Golf</strong>equipment und Mode<br />
BEHIND THE SCENES<br />
Chervo - die Heimat des Chic-Tech<br />
People<br />
Martin Kaymer's Story<br />
TECH TALK<br />
Vom richtigen Schuhwerk<br />
ausgabe 2/<strong>2014</strong>
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Editiorial<br />
Inhalt<br />
Es gibt viel zu feiern. Also gehen wir’s an.<br />
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Willkommen im Club – willkommen bei uns.<br />
Die <strong>Golf</strong> House<br />
TOP-<br />
ANGEBOTE<br />
DER SAISON<br />
solange<br />
der Vorrat reicht<br />
Die besten Aktionen der Saison<br />
finden Sie als Beilage zu diesem<br />
Magazin.<br />
So aufregend das Jahr im <strong>Golf</strong> House begonnen hat, so interessant und spannend geht es<br />
weiter. Die vielen Neuerungen in der <strong>Golf</strong> House Gruppe tragen Früchte und ermöglichen<br />
uns eine <strong>Golf</strong>saison voll mit tollen Aktionen, Geburtstagen, Eröffnungen und vielem mehr.<br />
Einen Teil davon dürfen wir Ihnen mit diesem Magazin vorstellen. Das beginnt beim beigelegten<br />
„Saison Highlights“-Flyer, der Ihnen Informationen über die aktuellsten Top-Aktionen<br />
ins Haus liefert, und geht weiter über die Einladungen zu unseren Filial-Geburtstagsfesten,<br />
die, sollte eine der betreffenden Filialen Ihre Lieblings-Filiale sein, ebenfalls beigelegt ist.<br />
Darüber hinaus finden Sie auf den Folgeseiten Informationen zu einem der für uns erfreulichsten<br />
Jubiläen der nächsten Monate. Daniel Springs, eine der wichtigsten <strong>Golf</strong>-Mode-Kollektionen<br />
in der <strong>Golf</strong> House Familie feiert 25 Jahre und wir freuen uns Sie mit 25% Ermässigung<br />
auf die gesamte Kollektion zum mitfeiern einzuladen.<br />
Jemand, der ebenfalls Grund zum Feiern hat ist Martin Kaymer, und das <strong>Golf</strong> House gratuliert<br />
dem deutschen Top-<strong>Golf</strong>er mit einem Essay zum Anlass seines Players Championship-<br />
Sieges. Und auch die, sehr charmante, Geschichte über den Royal Liverpool <strong>Golf</strong> Club<br />
ist natürlich der Aktualität im <strong>Golf</strong>zirkus geschuldet. Hier finden im Juli erstmals seit acht<br />
Jahren wieder „The Open“ statt, für uns eine hervorragende Gelegenheit die Geschichte<br />
und <strong>Golf</strong>löcher des Platzes vorzustellen.<br />
Der nachhaltigste Grund zum Feiern ist für uns, die wir <strong>Golf</strong>-Liebhaber, aber auch <strong>Golf</strong>-<br />
Equipment Liebhaber, sind und dieses Hobby zum Beruf gemacht haben die Vielfalt der<br />
Top-Produkte. Daher kommen wir auch in dieser Ausgabe nicht drum herum, Ihnen<br />
die lässigsten Must Haves und aktuelle Top-Produkte vorzustellen. Besonders<br />
angetan haben es uns diesmal die <strong>Golf</strong>schuhe. Wir widmen den Themen<br />
Passform, Kriterien beim Schuhkauf, Materialzusammensetzungen und<br />
Neuerungen viel Raum, den diese wichtigen Ausstattungs-Fragen in unseren<br />
Augen auch voll verdienen.<br />
Lassen Sie sich von unserer Freude am <strong>Golf</strong>sport und dem <strong>Golf</strong>-Equipment<br />
anstecken und genießen Sie die Themen der aktuellen Ausgabe des <strong>Golf</strong><br />
House Magazins, die auch uns<br />
gerade am meisten beschäftigen.<br />
S 6 / 25 Jahre Daniel Springs<br />
Eine der wichtigsten <strong>Golf</strong>-Mode-Kollektionen für Herren im<br />
<strong>Golf</strong> House feiert Geburtstag. Und wir freuen uns, wenn<br />
Sie mit -25% auf die gesamte Kollektion* mit uns mitfeiern.<br />
Daniel Springs steht für unkomplizierte, sportive, technisch<br />
ausgereifte Sportswear. Wir präsentieren einen Auszug aus<br />
der Historie und den lässigsten Sommer-Styles.<br />
*gültig bis 25. Juni <strong>2014</strong><br />
S 12 / Behind the Scenes –<br />
Chervo inside<br />
Chervo kleidet <strong>Golf</strong>erinnen und <strong>Golf</strong>er in High-Tech Fasern<br />
mit unverwechselbarem italienischem Chic. Wir holen die<br />
Firmengeschichte vor den Vorhang und stellen die Masterminds<br />
dahinter vor.<br />
S 16 / People – Martin Kaymer<br />
Nach dem Triumph bei der Players Championship aktuell<br />
in aller Munde. Für uns einer der schönsten Gründe, dem<br />
sympathischen Top-<strong>Golf</strong>er natürlich auch im <strong>Golf</strong> House<br />
Magazin mit einem kurzen Essay zu gratulieren.<br />
S 18 / Must Haves<br />
Coole Eisen, heiße Wedges, präzise Putter und die<br />
intelligentesten, hübschesten Accessoires. Alles, was<br />
man in dieser Saison braucht, um rundum glücklich<br />
zu sein.<br />
S 20 / Tech-Talk: Schuhe<br />
Unverzichtbare Kriterien beim Kauf des passenden<br />
<strong>Golf</strong>schuhs, Vorteile der unterschiedlichen<br />
Materialien und News im Schuhbereich. Viele<br />
Fragen rund um die Auswahl der passenden<br />
Begleiter für die Füße beantworten wir mit viel<br />
Expertise.<br />
S 27 / Die Leichtigkeit des Seins –<br />
Elektro Trolleys<br />
Ohne Anstrengung durch den Sommer, auf die hügeligsten<br />
Plätze und über die weitesten Fairways. Wir haben<br />
einen feinen Überblick über die wichtigsten Elektro-<br />
Trolleys zusammengestellt, der die herausragendsten<br />
Merkmale verschiedener Modelle vergleicht.<br />
S 30 / Behind the Scenes –<br />
Royal Liverpool <strong>Golf</strong> Club<br />
Das <strong>Golf</strong> House Magazin „<strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong>“ begleitet Sie,<br />
auf sehr charmante und intime Art, über den Platz, der<br />
in Kürze Austragungsort von “The Open” sein wird. Als<br />
einer der weltweit traditionellsten <strong>Golf</strong>clubs und Schauplatz<br />
vieler der wichtigsten Geschichten und Emotionen<br />
im <strong>Golf</strong> finden wir er hat das absolut verdient.<br />
S 35 / <strong>Golf</strong> House Filialen<br />
Alle Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten<br />
der <strong>Golf</strong> House Filialen in Deutschland, Österreich und<br />
Tschechien finden Sie hier auf einen Blick.<br />
Schönes Spiel,<br />
Ihr <strong>Golf</strong> House Team<br />
4 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
<strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber <strong>Golf</strong> House GmbH<br />
Für den Inhalt verantwortlich Regina Dvorak<br />
Grafische Gestaltung Wiesenwald, Kettenbrückengasse 23/3/1, 1050 Wien<br />
Druck Styria GmbH, Styriastraße 20, A-8042 Graz<br />
Ausgabe durch Copyright geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung<br />
des Herausgebers ist unzulässig. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
schrift licher Genehmigung. Vorbehaltlich Druck- & Satzfehler.
1989<br />
1998<br />
20<strong>02</strong><br />
2009<br />
2012<br />
1994<br />
2006<br />
2010<br />
<strong>2014</strong><br />
25 Jahre<br />
Daniel Springs History<br />
1992<br />
2004<br />
2013<br />
1996<br />
2011<br />
2000<br />
2008<br />
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gesamte Daniel Springs Kollektion
Daniel Springs, das ist moderne Herrenmode mit<br />
Stil. Lässig & unkompliziert, äußerst komfortabel<br />
und mit vielen funktionellen Details versehen,<br />
können sich die Teile am <strong>Golf</strong>platz, im Clubhaus<br />
und in der City sehen lassen. Die passgenauen<br />
Schnitte schmeicheln jeder Figur, der legere Look<br />
unterstreicht den männlichen Coolness Faktor.<br />
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Links: Polo, blau, pflegeleicht € 59, 95 | Bermuda,<br />
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Rechts: Feinstreif-Polo, blau-schwarz,<br />
pflegeleicht € 59, 95 | Bermuda, blau, atmungsaktiv,<br />
kühlt den Körper € 79, 95<br />
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Polo, gras, atmungsaktiv, kühlend, schnelltrocknend € 39, 95 | Jacke, blau, winddicht,<br />
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kühlend, schnelltrocknend € 39, 95 |<br />
Halbarm-Jacke, blau, Softshell,<br />
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*gültig bis 25. Juni <strong>2014</strong> auf die<br />
gesamte Daniel Springs Kollektion<br />
den Körper € 99, 95 11<br />
Sportiv, hochtechnisch und funktional. Die Kollektion<br />
für unbeständigere <strong>Golf</strong>tage begleitet durch Wind und<br />
Wetter und macht auch abseits des <strong>Golf</strong>platzes eine<br />
gute Figur. Passgenaue Schnitte, moderner, legerlässiger<br />
Look und unkomplizierte Materialien bieten ein<br />
Komplettpaket, an dem Mann nicht vorbei kommt.<br />
10
BEHIND THE SCENES<br />
BEHIND THE SCENES<br />
Chervo's Chic Tech.<br />
Perfekte High Tech<br />
Materialien im<br />
Zusammenspiel mit<br />
innovativem Design.<br />
Chervo's Story<br />
Wenn ein Brüderpaar sich mit viel Verve, Hingabe und Interesse einer Sache<br />
hingibt, die es liebt, kann dabei kaum etwas schiefgehen. So auch nachzulesen<br />
in der Geschichte des Hauses Chervo.<br />
Aus den Wurzeln der eigenen<br />
Passionen hervorgegangen, spiegelt<br />
Chervo, gegründet 1982 im Herzen der<br />
Dolomiten, exakt die Leidenschaften der<br />
Gründer wider. Die Sportbegeisterung<br />
fand Niederschlag in exklusiver Outdoor-<br />
und Freizeitbekleidung. Italienische<br />
Stilsicherheit und gelassene Lebensart<br />
verband sich elegant mit südtiroler<br />
Bergwelten und dem Anspruch, Active<br />
Sports unkompliziert zu erleben. Damals<br />
vorwiegend auf Skibekleidung fokussiert,<br />
begannen Firmengründer Manfred und<br />
Peter Erlacher Ende der 80er Jahre mit<br />
dem <strong>Golf</strong>spiel. Wenn man sie heute fragt,<br />
warum gerade <strong>Golf</strong>bekleidung, erzählen<br />
Die Ideenwerkstatt. Jedes Design wird live getestet<br />
und erprobt, bis es in Komplettproduktion geht.<br />
sie charmant von ihren Vorstellungen,<br />
<strong>Golf</strong>erInnen das Leben zu erleichtern, weil<br />
<strong>Golf</strong> anyway recht dramatische Anforderungen<br />
mit sich bringe. Diesen Vorstellungen<br />
werden ihre Kollektionen leicht<br />
gerecht.<br />
Der Fokus liegt seit der ersten <strong>Golf</strong>-<br />
Kollektion 1990 auf anspruchsvollem,<br />
innovativem Design, das mit höchst<br />
qualitativen Funktionsmaterialien einen<br />
ausbalancierten Mix entstehen lässt.<br />
"Chic Tec" nennt Chervo das Konzept,<br />
das Funktion, Technik und Design auf<br />
einen Nenner bringt. Das Label agiert vor<br />
diesem Hintergrund seit Jahren interna-<br />
tional sehr erfolgreich als Benchmark für<br />
innovative, stilvolle High-Tech Sportswear.<br />
Nicht allein auf dem <strong>Golf</strong>platz soll ein<br />
Chervo-Bekleidungsstück funktionieren.<br />
Gemäß dem Brand-Statement "wherever,<br />
whenever" muss die Kleidung neben<br />
den 5 oder 6 Stunden <strong>Golf</strong>spiel auch<br />
reise- und alltagstauglich sein. Neben den<br />
Materialien ist dafür natürlich vorwiegend<br />
das Design verantwortlich. Die Kollektionen<br />
spielen immer mit der Verbindung der<br />
klaren, klassischen Linie mit viel Eleganz<br />
und sehr abwechslungsreichen Einflüssen,<br />
von modernen, leuchtkräftigen Farben bis<br />
zu provokativen und verspielten Mustern.<br />
Die Materialauswahl für Chervo-<br />
Kollektionen unterliegt extrem strengen<br />
Konditionen. Weltweit werden Stoffe<br />
eingekauft, wobei einzelne Länder bei<br />
verschiedenen Materialien spezialisierter<br />
sind denn andere. So ist zum Beispiel<br />
Japan der führende Markt in hochqualitativen<br />
Membranen, Jerseys und Strickwaren<br />
kommen vorwiegend aus Italien und Portugal.<br />
Die Stoffe werden durch aufwändige<br />
Verfahren in internen, aber auch externen<br />
Spezial-Labors geprüft. Wie geht der Stoff<br />
mit Klima um, was passiert wenn er von<br />
außen nass wird, was geschieht wenn<br />
er von innen nass wird, wie haltbar und<br />
belastbar ist das Material? Lichtfestigkeit,<br />
Stabilität, Ein sprung, Wasserdichtheit,<br />
Luftdicht- oder -durchlässigkeit und<br />
12 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
13
BEHIND THE SCENES<br />
BEHIND THE SCENES<br />
Stilvolle Eleganz,<br />
vereint mit High<br />
Tech Materialien,<br />
das macht Chervo<br />
Kollektionen aus.<br />
Entwürfe & Skizzen. Der Entwicklung neuer Kollektionen ist viel Zeit gewidmet.<br />
Appressionsfähigkeit – sind weitere Auswahl-<br />
oder Ausschlusskritierien.<br />
Die Liste der selbst entwickelten und<br />
verwendeten Material-Technologien ist<br />
lange: Aqua Block (wasserdicht, winddicht,<br />
hoch atmungsaktiv), Aqua Block<br />
3L (ultraleicht und weich, geräuschlos,<br />
elastisch), Aqua Drop (Schutz-Beschichtung,<br />
langanhaltend), Dry Matic (rasch<br />
trocknend, geruchsvorbeugend), Dry<br />
Matic Comfort (pflegeleicht, antibakteriell),<br />
Eco Safe (Energie- und Wasser-effiziente<br />
Herstellung), Nano Safe (dauerhaft wasser-<br />
und schmutzabweisend), Sun Block<br />
(UV-Schutz, Drainage-Effekt), Comfort<br />
(maximale Bewegungsfreiheit), Pro Therm<br />
(extrem hohe Isolierfähigkeit), Wind Lock<br />
(absolut wind- und wasserundurchlässig),<br />
Ultimate Cool Impact (kühlend), Accu<br />
Therm (Dual-System Futter für perfektes<br />
Innenklima), Soft Shell (wärmeisolierend,<br />
windabweisend, elastisch).<br />
Nach der Materialauswahl werden Musterteile<br />
gefertigt, die von Peter Erlacher<br />
selbst getragen werden und unter<br />
allen (Spiel-)Bedingungen getestet. Erst<br />
wenn's passt wird der Stoff ins Portfolio<br />
aufgenommen. Diese Verfahren dauern<br />
mitunter sechs Monate oder länger, allein<br />
daraus lässt sich erahnen, wie viel Wert<br />
auf Vollendung in Materialen gelegt wird.<br />
In über 30 Ländern sind die<br />
Kollektionen vertreten. Neben vielen<br />
europäischen Ländern ist Chervo in<br />
Korea, Japan und China die führende<br />
europäische Marke. 2012 feierte Chervo<br />
sein dreißigjähriges Firmenjubiläum und<br />
seit Jänner 2009 gibt es darüber hinaus<br />
das wunderbare Chervo-<strong>Golf</strong>resort am<br />
Gardasee. Neben Image-Pflege soll es<br />
dem Markenzeichen eine Heimat und den<br />
entsprechenden Ton geben. <strong>Golf</strong>platz<br />
und Clubhaus verströmen gelassene<br />
Chervo-Atmosphäre, und wer den Weg<br />
dahin findet, weiß genau was gemeint<br />
ist. Passion, Verve und Stilsicherheit sind<br />
jedenfalls garantiert.<br />
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14 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
Peter und Manfred<br />
Erlacher, Gründer und<br />
Inhaber von Chervo<br />
Im Gespräch<br />
mit den Chervo-<br />
Gründern<br />
Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?<br />
Manfred Erlacher: Inspirationen sind mehr Sache meines<br />
Bruders, ich hingegen trage Sorge, dass er den Kopf frei hat, sie<br />
bestmöglich umzusetzen.<br />
Peter Erlacher: Dadurch kann ich mich dann voll und ganz auf<br />
mein kreatives Arbeiten konzentrieren. Meine Inspiration hole ich<br />
mir vorwiegend aus der Natur und von Naturvölkern.<br />
Was fasziniert Sie an der Mode, speziell für den <strong>Golf</strong>sport?<br />
Manfred Erlacher: Mode ist Ausdruck des Lebensstils, bei<br />
<strong>Golf</strong>mode muss auch die technische Performance stimmen, das<br />
nennt sich bei Chervò dann Chic-Tech.<br />
Peter Erlacher: <strong>Golf</strong>mode ist gleichzeitig sportlich, praktisch<br />
und für alle Freizeitbeschäftigungen geeignet. Dafür ist die Mode<br />
von Chervò natürlich beispielhaft.<br />
Was genau fasziniert Sie am <strong>Golf</strong>?<br />
Manfred Erlacher: Die Komplexität des Bewegungsablaufs,<br />
wobei Körper und Geist gleichermaßen gefordert sind.<br />
Peter Erlacher: Man ist wie auf einer ewigen Reise und dabei<br />
von traumhafter Natur umgeben.<br />
Welchen Pro würden Sie gerne in Chervò sehen?<br />
Manfred Erlacher: Keine Präferenz. Ich denke, jeder Profigolfer<br />
würde mit Chervò auf dem Platz eine gute Figur machen.<br />
Peter Erlacher: Da hat Manfred natürlich Recht. Dennoch würde<br />
ich sehr gerne Adam Scott in der Kleidung von Chervò sehen.<br />
Welcher ist Ihr Lieblingsplatz?<br />
Manfred Erlacher: Der 27-Loch-Platz Chervò San Vigilio am<br />
Gardasee. Ein herrlicher Platz, um von der Arbeit abzuschalten.<br />
Peter Erlacher: Natürlich Chervò <strong>Golf</strong> San Vigilio! Er fordert und<br />
lässt gleichzeitig erfolgreich spielen.<br />
Was sind Ihre nächsten Ziele in absehbarer Zukunft?<br />
Manfred Erlacher: Nun, wir sind in Mitteleuropa marktführend<br />
in der <strong>Golf</strong> Mode. Unbedingt noch besser aufstellen wollen wir<br />
uns demnächst in Großbritannien, Skandinavien und in Nordamerika.<br />
Peter Erlacher: Was das Design angeht bin ich stets auf der<br />
Suche nach neuen Stoffentwicklungen, um für maximale Performance<br />
zu sorgen.<br />
Drei Worte: Chervò steht für…<br />
Peter und Manfred Erlacher sind sich darin absolut einig:<br />
Chervò steht für Lebensstil, Qualität und Funktionalität.
Powerful People<br />
Powerful People<br />
Auch das können Amateure von Profis lernen: Fleißig trainieren, sich nicht vom eingeschlagenen<br />
Weg abbringen lassen, auch wenn das heißt, erst einmal ein bisschen schlechtere Ergebnisse<br />
in Kauf zu nehmen, um danach dauerhaft besser zu spielen.<br />
Martin<br />
Kaymer<br />
Von der richtigen Richtung<br />
von Wolfgang Scheffler<br />
Martin Kaymer gewann 2010 mit<br />
der PGA Championship sein erstes Major,<br />
stand im Februar 2011 für acht Wochen<br />
an der Spitze der Weltrangliste – und<br />
doch strebte der mittlerweile 29 Jahre<br />
alte Rheinländer aus Mettmann danach,<br />
noch besser zu werden, vor allem aber<br />
sein Schlagrepertoire um den Draw, diese<br />
sanfte Rechts-Links-Flugbahn, zu erweitern.<br />
Kaymers natürlicher Schlag verläuft<br />
in entgegen gesetzter Richtung, eben ein<br />
Power-Fade, ein Schlag, der im Profigolf<br />
als der „Bread-and-Butter“-Schlag gilt,<br />
weil er besser kontrollierbar ist und auf<br />
den Grüns schneller stoppt. Aber gerade<br />
bei einem der wichtigsten Turniere der<br />
Welt, dem Masters in Augusta, weisen<br />
etliche Spielbahnen ein Rechts-Links-<br />
Dogleg auf – ein Grund, warum eine <strong>Golf</strong>legende<br />
wie der Amerikaner Lee Trevino,<br />
ein reiner Fade-Spieler, in Augusta nie<br />
reüssierte. Auch Kaymer verpasste bei<br />
seinen ersten vier Teilnahmen (2008-2011)<br />
auf der ehemaligen Baumschule in<br />
Augusta den Cut – und jede vorzeitige<br />
Abreise nach zwei Runden bestärkte ihn<br />
in dem Entschluss, auch den Draw bei<br />
Bedarf abrufen zu können.<br />
Das führte zwar dazu, dass<br />
Kaymer, während er gemeinsam mit seinem<br />
langjährigen Trainer Günter Kessler<br />
an seinem Schwung arbeitete, auch ein<br />
wenig das Gefühl für seinen verlässlichen<br />
Fade verlor und damit auch sein Selbstvertrauen<br />
schwand. Da er auf einmal<br />
nicht mehr so viele Grüns traf, wuchs<br />
auch der Druck aufs kurze Spiel. Den<br />
Versuch, das kurze Spiel mit dem englischen<br />
Trainer Pete Cowen umzustellen,<br />
gab er Anfang <strong>2014</strong> nach etwas mehr als<br />
einem Jahr auf und ließ sich auch<br />
für diesen Teil des Spiels wieder von<br />
Kessler beraten.<br />
Beim Masters in diesem Jahr<br />
demonstrierte Kaymer zwar an etlichen<br />
Spielbahnen, dass er den Draw mittlerweile<br />
auch unter Turnierdruck beherrscht,<br />
aber mehr als der geteilte 31. Platz<br />
sprang nicht heraus, immerhin nach Rang<br />
44 und 35 sein bisher bestes Ergebnis<br />
beim ersten Major des Jahres. Aber<br />
schon in Augusta hatte Kessler angekündigt:<br />
„Von Martin kommt in diesem Jahr<br />
noch was.“ Ein mutige Aussage, denn zu<br />
diesem Zeitpunkt war der beste deutsche<br />
<strong>Golf</strong>er in der Branchen-Hackordnung bis<br />
auf Rang 63 abgerutscht, die schlechteste<br />
Einstufung seit dem ersten seiner<br />
mittlerweile zehn Siege auf der European<br />
Tour im Januar 2008 in Abu Dhabi. Dazu<br />
hatte er, seit er im Dezember in Sun City<br />
(Südafrika) die Nedbank Challenge gegen<br />
nur elf Konkurrenten gewonnen hatte, keinen<br />
Turniersieg mehr gefeiert. Sein letzter<br />
Erfolg auf der European Tour datierte gar<br />
aus dem Oktober 2012 als er in Schanghai<br />
bei der HSBC Champions, einem<br />
Turnier der World <strong>Golf</strong> Championship<br />
(WGC), triumphiert hatte.<br />
Knapp einen Monat nach dem<br />
Masters <strong>2014</strong> „kam etwas“ – und gleich<br />
ein gewaltiger Paukenschlag. Kaymer<br />
begann die Players Championship, nach<br />
Diktion der PGA Tour das fünfte Major,<br />
mit der Einstellung des Platzrekords von<br />
63 Schlägen (9 unter Par). Diese Führung<br />
gab er nicht mehr ab. Vor allem in der<br />
Schlussrunde spielte er bis zur Gewitterpause<br />
souverän – und das auf einem<br />
Platz, der an manchen Spielbahnen ein<br />
Fade, an anderen ein Draw verlangt.<br />
Nach der 91-minütigen Unterbrechung<br />
verlor Kaymer etwas den Faden, sein<br />
Vorsprung von drei Schlägen schrumpfte<br />
auf einen einzigen – und den musste er<br />
am 17. Grün, dem berühmt-berüchtigten<br />
Inselgrün auf dem TPC von Sawgrass mit<br />
einem Monster-Putt aus neun Meter Entfernung<br />
retten. Am 18. Grün ließ Kaymer<br />
nach einem perfekten Abschlag seinen<br />
zweiten Schlag zu kurz. Und demonstrierte<br />
noch etwas, was Amateure von<br />
Profis lernen können: Unter Druck ist ein<br />
Putt immer die sicherere Schlagvariante<br />
im Vergleich zu einem Chip oder Pitch.<br />
Kaymers Putt aus dem Vorgrün landete<br />
einen Meter hinter dem Loch, aber wie<br />
schon beim Ryder Cup 2012 in Medinah,<br />
als Kaymer aus zwei Metern den siegbringenden<br />
Putt für Europa im Match gegen<br />
den Amerikaner Steve Stricker verwandelt<br />
hatte, lochte er auch diesmal sicher<br />
ein. Der Lohn für den Sieg konnte sich<br />
sehen lassen: 1,8 Millionen Dollar (rund<br />
1,3 Millionen Euro), dazu eine fünfjährige<br />
„Exemption“ (Spielberechtigung für die<br />
PGA Tour) und weitere drei Jahre bis<br />
2017 die automatische Qualifikation für<br />
die vier Majors. Kaymer ist durch den<br />
Sieg bei der Players Championship,<br />
die jedes Jahr von allen Turnieren das<br />
stärkste Feld aufweist, nach den Amerikanern<br />
Tiger Woods und Phil Mickelson<br />
sowie dem Australier Adam Scott erst<br />
der vierte Profi, der sowohl ein Major als<br />
auch ein Turnier der World <strong>Golf</strong> Championship<br />
sowie die Players Championship<br />
gewinnen konnte, dazu erst der vierte<br />
Europäer nach Sandy Lyle (1987), Sergio<br />
Garcia (2008) und Henrik Stenson (2009),<br />
der in Ponte Vedra Beach den höchsten<br />
Siegespreis im <strong>Golf</strong> kassierte – wahrlich<br />
erlesene Gesellschaft. Auch in der Weltrangliste<br />
kletterte Kaymer auf Platz 28.<br />
Dazu scheint seine dritte Teilnahme beim<br />
Ryder Cup in Gleneagles (Schottland)<br />
Ende September jetzt sehr wahrscheinlich<br />
– viel Lohn für viel Beharrlichkeit.<br />
www.martinkaymer.com<br />
16 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
17
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Maximale Distanz durch weniger Spin,<br />
fehlertolerant, präzise und individuell<br />
einstellbar auf die eigenen Bedürfnisse.<br />
Dazu noch im coolen mattschwarzen<br />
Look mit Racing-Streifen auf der Krone,<br />
die uns beim Ausrichten unterstützen.<br />
Zwei weitere Lieblingsprodukte in unseren<br />
Bags.<br />
Driver Flex-R 10,5°, Flex-S 9,5°<br />
Fairwayholz Flex-R, Flex-S #3 #5<br />
e Driver € 419, 95<br />
r Fairwayholz € 265, 00<br />
Must Haves<br />
Die coolsten Gimmicks der Saison, die in<br />
unser Bag gehören. Smarte Begleiter, scharfe<br />
Schläger und hübsche Accessoires –<br />
diese Highlights lassen unsere Herzen höher<br />
schlagen.<br />
Mizuno JPX Forged Eisen<br />
Wer wagt, gewinnt<br />
Solides, weiches Schlaggefühl aus jeder<br />
Lage sowie Weite, müheloser Ballflug<br />
und geringe Streuung fordern uns dazu<br />
auf, das Grün anzugreifen. Was wir mit<br />
Erfolg auch so umsetzen.<br />
e Graphit € 810, 00<br />
r Stahl € 840, 00<br />
Sortimentsabweichungen in<br />
den Filialen möglich,<br />
alle Produkte finden Sie unter<br />
www.golfhouse.com<br />
BLICK Seidenschal<br />
Gut betucht auf die Runde<br />
Hält bei Kälte warm und kühlt bei Hitze.<br />
In modischen Farben, mit schicken <strong>Golf</strong>-<br />
Motiven passen die Seidenschals optimal<br />
zu unserer <strong>Golf</strong>-Garderobe. Glamour den<br />
wir Ladies lieben.<br />
€ 129, 95<br />
<strong>Golf</strong>buddy PT4<br />
GPS Gerät im coolen<br />
Smartphone-Look<br />
Dynamische Grünanzeige sowie Distanzanzeigen<br />
zu allen Hindernissen auf jeder<br />
Spielbahn, einfache Scoringfunktionen<br />
und Schlagweitenmessung, Datenspeicher<br />
für 40.000 Plätze. Der perfekte<br />
Begleiter auf all unseren <strong>Golf</strong>runden,<br />
auch bei Turnieren zugelassen. Das<br />
brauchen wir in unserem Bag.<br />
€ 399, 00<br />
Kramski<br />
Swing Trainer<br />
Mit “Klack” zum<br />
richtigen Release<br />
Gewünschte Ball-Fluglänge<br />
einstellen, schwingen und über ein<br />
akustisches Signal unmittelbares Feedback<br />
zu perfekter Impact-Position und<br />
richtigem Schwungrhythmus erhalten.<br />
Bleibt das „Klack“ aus, heißt es für uns<br />
üben, üben, üben. Und das nicht nur auf<br />
der Range – die nur 70 cm Länge macht<br />
das Training auch zu Hause möglich.<br />
€ 165, 00<br />
Komperdell<br />
Precision Putter<br />
Farbenspiel am Grün<br />
Kräftige Farben, kontrastierend zum<br />
Grün, unterstützen unsere Konzentration,<br />
die vier gefrästen Visierlinien in Ballgröße<br />
helfen bei Ausrichtung und Stabilität. So<br />
fällt der Ball leicht ins Loch.<br />
34"<br />
€ 69, 00<br />
schwarz-weiß, schwarz € 199, 95<br />
18 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
19
Tech Talk:<br />
SCHUHE<br />
Passform<br />
UMDENKEN – von der (gar nicht so wichtigen)<br />
Länge. Grundsätzlich gilt, dass vorwiegend nicht die Länge,<br />
sondern die richtige Leistenbreite und –form, sowie die Beschaffenheit<br />
der Ferse den Halt im Schuh gibt. Es ist durchaus ein<br />
gangbarer Weg, Schuhe eine halbe Nummer größer zu kaufen,<br />
wenn die Breite und Form besser passt, als sich auf eine bestimmte<br />
Längenangabe zu versteifen. Gerade bei Sportschuhen<br />
ist dies der Fall: Die Zehennägel dürfen, auch beim Bergab-<br />
Gehen oder Laufen, nicht vorne anstoßen. Darüber hinaus ist<br />
es unabdinglich, die Leistenbreite beim Schuhkauf anpassen zu<br />
lassen. Klassische Schuhhersteller stellen verschiedene Leisten<br />
eines Modells, oder auch verschiedene Modelle auf verschiedenen<br />
Leisten her. Es ist sicher die klügere Wahl, dem passenden<br />
Leisten denn der schönen Optik den Vorzug zu geben – der<br />
hübscheste Schuh, gequält getragen, kann nicht so viel Freude<br />
bereiten wie ein perfekt passender.<br />
Schuh-Fachberater wissen zudem welche Herstel-<br />
Vom richtigen Schuhwerk. Bereits seit Aschenputtel wissen wir, dass es<br />
Schuhe gibt, die wie angegossen passen und alle unsere Anforderungen<br />
erfüllen - und eben welche die das nicht tun. Den grundlegenden Voraussetzungen<br />
für erstere Variante - besonders im Bezug auf <strong>Golf</strong>, aber keinesfalls<br />
nur - soll hier auf den Grund gegangen werden.<br />
Wann passt ein Schuh? Jeder von uns kauft im Laufe<br />
seines Lebens eine große Anzahl von Schuhen, meist<br />
nach optischen Kriterien und sehr oft einfach nach<br />
Schuhgröße, und erwartet automatisch dass sie passen.<br />
Was angesichts der gegebenen Vielfalt gar nicht<br />
funktionieren kann.<br />
ler Schuhe eher schmal, und welche eher weit schneiden. Im<br />
<strong>Golf</strong> offerieren Top-Anbieter wie FootJoy, Genuin und teils auch<br />
Adidas sowieso verschiedene Leistenbreiten (bis zu 3 verschiedenen<br />
pro Modell), hier werden auch breitere Füße oder höhere<br />
Riste leicht fündig.<br />
PLATZANGST – vom zu engen Schuh. Der erste<br />
Blick auf den Fuß im Schuh zeigt im Allgemeinen bereits wie der<br />
Schuh im Zusammenspiel mit dem Fuß beschaffen ist: Steht der<br />
Fuß über die Grundfläche, also die Sohle hinaus, ist in aller Regel<br />
der Fuß zu breit für den Leisten. Oder aber es liegt eine Fehlstellung<br />
beim Gehen vor, wobei dann auf der jeweils anderen Seite<br />
des Schuhes noch Platz sein müsste, der nicht ausgefüllt wird.<br />
Diese Fälle von falschem Auftreten (im orthopädischen Sinne)<br />
können wiederum nur mit festem Schuhwerk mit gutem Halt<br />
korrigiert werden.<br />
Auch ein Blick auf die Schnürung zeigt den Sachverhalt:<br />
Ist die Schnürung, bereits beim neuen Schuh, sehr<br />
weit offen, ist der Schuh meist zu eng. Die Art der Schnürung<br />
hilft jedenfalls schmerzhafte Komplikationen zu vermeiden: der<br />
„Blattschnitt“, bei dem die Lederteile wie mit dem Messer aufgeschnitten<br />
aussehen, bei passender Schnürung wie durchgehend<br />
wirken und offen wie ein V auseinander springen, sind für hohen<br />
Rist ein Risiko, weil der Schuh an der Stelle, wo die Schnürung<br />
beginnt, immer drücken wird. Besser ist hier die sogenannte<br />
„Budapester“-Schnürung, die von oben nach unten gleich verläuft,<br />
die Schnürung kann so der Fußform angepasst werden.<br />
Der Rist ist überhaupt eine klassische Soll-Bruchstelle bei zu<br />
engen Schuhen. Wenn über dem Rist Nähte eingearbeitet sind,<br />
dehnen sich diese im Gegensatz zum umgebenden Leder nicht<br />
aus, der Fuß schwillt am Rist an, die Naht sperrt das Blut ab und<br />
das Gefühl wird noch enger, man kann es kaum erwarten, aus<br />
dem Schuh herauszukommen. Daher ist es bei breiten Füßen<br />
oder hohem Rist grundsätzlich ratsam, Nähte über dem Rist zu<br />
vermeiden.<br />
RUTSCHGEFAHR – vom zu breiten Schuh. Die<br />
wichtigsten Indizien dafür, dass der Leisten zu breit gewählt<br />
wurde sind ebenfalls mit freiem Auge ersichtlich: wenn die<br />
Laschen der Schnürung ganz eng aneinander stehen ist das<br />
Schuhaufbau. So<br />
wichtig wie die äußere<br />
Machart ist das Innenleben<br />
des Schuhes.<br />
Ergonomisch angepasste<br />
Hochtechnologie<br />
- Lage für Lage.<br />
ein deutliches Indiz für einen zu breiten Schuh, in dem der Fuß<br />
„herumschwimmt“. Dieser Fall liegt auch vor, wenn beim Abrollen<br />
das Leder am Vorfuß sehr starke Falten schlägt. Hier ist einfach<br />
zu viel Material vorhanden, der Fuß füllt das Volumen des<br />
Schuhs nicht aus, der Schuh ist zu breit oder zu hoch gewählt.<br />
Oft kommt es dann vor, dass diese Gehfalten an den Zehen<br />
reiben, was unter Umständen schmerzhafte Stellen oder Blasen<br />
oben auf dem Fuß oder den Zehen hervorruft. Auch hier einzige<br />
Abhilfe: Von vornherein zum richtigen Leisten beraten lassen.<br />
BEQUEMLICHKEIT – von der Unart der „Latschen“.<br />
Die Stammtischweisheit, dass ein ganz weicher<br />
Schuh gleich ein guter Schuh ist, gehört ganz klar in das Reich<br />
der klassischen Märchen verbannt. Bequemlichkeit wird allzu oft<br />
mit weichem Leder und instabiler Machart verwechselt. Wir alle<br />
kennen das Gefühl der brennenden Sohlen, in diesen Fällen ist<br />
normalerweise weder die Inneneinlage falsch, noch die Sohle so<br />
empfindlich, sondern der Schuh ist einfach zu weich (geworden),<br />
man rutscht bei jedem Schritt ein Stückchen drin herum, keinem<br />
Fuß tut das gut.<br />
Des Weiteren lässt das Fußgewölbe bei anhaltender<br />
Belastung ohne Halt, der das Fußbett stabilisiert, nach. Das<br />
Gewölbe wird, auch bei gutem Fußbett, durch unser Gewicht<br />
durchgedrückt, der Fuß verbreitert sich automatisch und die<br />
Wirbelsäule kommt in eine angestrengte Fehlstellung. Besonders<br />
beim Stadtbummel oder einem Bürotag, wenn die Muskelvorspannung<br />
auch noch niedriger ist als beim Sport, rühren oft<br />
schnelle Müdigkeit und Rückenschmerzen von schlechter Fußführung<br />
in zu weichem Schuhwerk her. Umgekehrt ist es gerade<br />
so, dass feste Schuhe nicht drücken oder reiben weil das Leder<br />
zu hart ist, sondern die Form einfach nicht zum Fuß passt. Kappe<br />
und Ferse von guten Schuhen sind immer versteift, um die<br />
lange Haltbarkeit der Form zu gewährleisten. Daher gilt: Je straffer<br />
die Führung im Schuh, desto genauer muss er auch passen.<br />
Speziell im <strong>Golf</strong> ist natürlich die seitliche Stabilität das<br />
wichtigste Maß. Rutscht man im Schuh, ist dies mit dem<br />
Schwung kaum zu kompensieren und überträgt sich auf das<br />
Schlägerblatt. Der Fuß muss komplett umhüllt sein, der Schuh<br />
darf seitlich keinesfalls nachgeben. Nachdem Leder genau das<br />
aber mit der Zeit tut, wird nahezu jeder Schuh mit fortschreitender<br />
Lebensdauer instabiler. Die effektivste Variante, lang anhaltende<br />
Stabilität im Schuh mit idealer Passform zu verbinden sind<br />
rahmengenähte Schuhe. Dabei wird zwischen Sohle und Außenmaterial<br />
ein Lederriemen als Rahmen mit dem Obermaterial und<br />
der Sohle vernäht. Nach innen nicht spürbar und nach außen<br />
nicht sichtbar, verleiht er die ideale Stabilität und garantiert die<br />
Langlebigkeit derselben. Zu erleben einzig in handgemachten<br />
Schuhen – nicht günstig aber best you can get.<br />
20 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
21
Material<br />
Woraus besteht ein Schuh? Und welche Eigenschaften<br />
muss das Material haben, um unsere ganz spezifischen<br />
und individuellen Ansprüche zu erfüllen? Ein Überblick<br />
soll Einblick geben.<br />
Leder<br />
Kunstleder<br />
Mesh<br />
EXKLUSIVITÄT – vom Genuss der Lederschuhe.<br />
Abseits der unumstrittenen Vorteile von Lederschuhen wie<br />
längerer Haltbarkeit, Stabilität, Atmungsaktivität, Wasserdichtheit<br />
und Anpassung an den Fuß sind Lederschuhe in aller Regel besonders<br />
aufwändig verarbeitet. Sie müssen bestimmten Kriterien<br />
entsprechen um mit Lederkennzeichnung versehen sein zu dürfen.<br />
Kennwerte sind die Reibechtheit (Resistenz der Oberfläche),<br />
Wasserdampfdurchlässigkeit, Reißfestigkeit, Zurichtungshaftung<br />
(schützende Veredelung), Verhalten beim Biegen (nass & trocken)<br />
und Lichtechtheit. Futterleder und Sohle dürfen nicht auf Socken<br />
abfärben und müssen weiteren strengen Richtlinien genügen.<br />
Die Top-Liga der <strong>Golf</strong>schuhe wird im Allgemeinen aus Kalbsleder<br />
hergestellt, das besonders feinporig und dehnungsresistent ist.<br />
Gabor Kiss<br />
<strong>Golf</strong> House Frankfurt:<br />
“Der Classic Hybrid Onepiece, der<br />
wie der Name sagt aus einem Stück<br />
gefertigt wurde, ist für den normalen<br />
bis breiteren Fuß geeignet und kann<br />
sofort nach dem Kauf locker auf einer<br />
18-Loch-Runde getragen werden,<br />
während der Tour Hybrid besser für<br />
normale bis schmale Füße geeignet<br />
ist. Durch die Nähte etwas härter,<br />
sollte er erst auf der Range und auf<br />
9-Loch eingelaufen werden, bevor<br />
man mit ihm 18 Löcher spielt. Die<br />
Noppensohle beider Modelle bieten<br />
einen genauso starken Halt<br />
wie Schuhe mit Softspikes, beide<br />
Modelle sind wunderbar klassische,<br />
stark wasserabweisende <strong>Golf</strong>schuhe.“<br />
r<br />
Für alle Lederschuhe gilt natürlich: Niemals zwei Tage<br />
hintereinander tragen, das Leder muss rasten können. Am allerbesten<br />
gleich nach dem Tragen mit Schuhspannern versehen,<br />
die die Passform erhalten und so das ausgekühlte Leder vor Brüchigkeit<br />
bewahren. Schuhcreme ist das klassischste Pflegemittel<br />
für Glattleder-Schuhe. Sie dient dazu das Oberleder zu imprägnieren<br />
und Glanz zu erzeugen. Es bildet sich ein elastischer,<br />
stabiler Film, der gegen Schmutz, Feuchtigkeit, Reibung und<br />
Austrocknung schützt. Bei pigmentierten Glattledern, wie bei<br />
<strong>Golf</strong>schuhen üblicherweise in Verwendung, reicht zur Reinigung<br />
im Allgemeinen ein feuchtes Tuch und Lederreiniger oder Schuhwaschmittel.<br />
Das gilt natürlich auch für weiße <strong>Golf</strong>schuhe.<br />
t<br />
u<br />
EASY GOING – von den Neuerungen in der<br />
Schuhwelt. Der ehemals schlechte Ruf, der dem<br />
Kunstleder oft voraus eilt, lässt sich heute schnell wieder<br />
relativieren. Früher galten Synthetik-Materialien oft als „Schweißfuß-Verursacher“,<br />
doch mit dem stetigen Bestreben der Hersteller<br />
wurden die Eigenschaften, vor allem bei Sportschuhen,<br />
mehr und mehr verbessert. Die Top-Technologien aus anderen<br />
Sport-Bereichen wurden in die Entwicklung mit einbezogen, und<br />
heraus kamen Schuhe, die besonders leicht, sportlich, ergonomisch<br />
und komfortabel sind.<br />
Das Kunstleder heutiger <strong>Golf</strong>schuhe zeigt sich oft<br />
leichter, dünner und widerstandsfähiger als herkömmliches Leder.<br />
Wasserdichtheit und Atmungsaktivität sind hier zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden, die Materialien brauchen sich hinter<br />
Peggy Ahlefeld<br />
<strong>Golf</strong> House München:<br />
„Die Contour Modelle sind durch<br />
ihr besonders weiches Leder<br />
absolute Komfortschuhe, man könnte<br />
meinen man trägt Hausschuhe.<br />
Trotz absoluter Wasserdichtheit<br />
sind sie atmungsaktiv, was im<br />
Sommer den Klimaaustausch<br />
sehr angenehm macht. Der breite<br />
Schnitt bietet große Zehenfreiheit,<br />
die Einlagesohle ist etwas höher<br />
und kann mit eigenen Sporteinlagen<br />
einfach getauscht werden. Die BOA<br />
Version für Herren hat eine zusätzliche<br />
Stabilisierung im Mittelfußbereich,<br />
das BOA System ermöglicht eine<br />
gleichmäßige Schnürung, somit ist ein<br />
gleicher Druck am Rist garantiert.“<br />
dem Leder keinesfalls zu verstecken. Die einfache Pflege ist ein<br />
zusätzlicher Pluspunkt: Für die schnelle Reinigung den Schuh<br />
am besten mit einem Lappen – trocken oder feucht – abwischen.<br />
Eine Imprägnierung erhöht die Wasserdichtheit und hält Schmutz<br />
gekonnt fern. Um Brüchigkeit zu vermeiden sollten aber auch<br />
Synthetik-Schuhe regelmäßig mit Spezialpflegemittel behandelt<br />
werden. So bleiben auch Farbe und Glanz optimal erhalten.<br />
Susanne Richter<br />
<strong>Golf</strong> House Berlin:<br />
„Der adizero one bietet durch seine extrem tolle<br />
Griffigkeit einen festen Stand. Sein „intelligentes“<br />
Obermaterial geht nach der Bewegung sofort in die<br />
Ursprungsform zurück, wodurch keine Falten entstehen.<br />
Schmutz kann sich somit kaum festsetzen. Im<br />
Vergleich zum Vorgängermodell ist der Schuh extrem<br />
leichter und auch breiter geworden. Der Air Rival von<br />
Nike ist durch das Luftkissen in der Ferse extrem gelenkschonend<br />
– optimal für Knie und Rücken. Die tolle<br />
Polsterung passt sich dem Fuß sehr gut an, was vor<br />
allem <strong>Golf</strong>ern mit empfindlichen Fersen zugute kommt.<br />
Durch das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Air<br />
Rival ein perfektes Einsteigermodell. Sowohl der adizero<br />
one als auch der Air Rival sind wasserdicht und<br />
mit Softspikes versehen – zusätzlich zu den Softspikes<br />
haben die Sohlen auch noch Noppen, um die Standfestigkeit<br />
zu erhöhen. Aufgrund der Wasserdichtheit<br />
müssen diese Schuhe aber unbedingt mit Funktionssocken<br />
getragen werden, damit die Feuchtigkeit<br />
optimal transportiert werden kann und die Freude am<br />
Schuh bestehen bleibt.“<br />
e<br />
e<br />
e Ecco Classic Hybrid Onepiece Spikeless, Obermaterial: Leder,<br />
Innenschuh: Leder, Außensohle: TPU. Damen Größe 37-42. € 169, 95<br />
r Ecco Tour Hybrid Spikeless, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Leder,<br />
Außensohle: TPU. Herren Größe 41-47. € 179, 95 t FootJoy Contour<br />
Softspikes, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Textil/Synthetik, Außensohle:<br />
Synthetik. Damen US-Größe 6-10. € 149, 95 u FootJoy Contour BOA<br />
Softspikes, BOA Schnürsystem, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Textil,<br />
Außensohle: Synthetik. Herren US-Größe 8-13. € 174, 95<br />
e Adidas adizero one Softspikes, Obermaterial:<br />
Synthetik, Innenschuh: Textil, Außensohle: Synthetik.<br />
Herren US-Größe 7-13. € 179, 95<br />
r Nike Air Rival III Softspikes, Obermaterial:<br />
Synthetik-Leder, Innenschuh: Synthetik, Außensohle:<br />
Gummi. Herren US-Größe 8-13. € 109, 95<br />
r<br />
22 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
23
LUFTSCHLÖSSER – von der Leichtigkeit am Fuß.<br />
Der neueste Trend bei Sportschuhen: Mesh-Materialien.<br />
Oft in Kombination mit anderen Synthetikstoffen verhilft Mesh<br />
zu noch mehr Atmungsaktivität und Komfort durch die leichte<br />
Machart. Das luftdurchlässige Textil-Netzgewebe transportiert<br />
Feuchtigkeit aus dem Inneren des Schuhes an die Oberfläche,<br />
schützt aber andererseits auch nicht vor Nässe von außen.<br />
Somit als <strong>Golf</strong>schuh für heiße Sommerrunden optimal geeignet.<br />
Doch auch wenn das leichte Material und der oft sehr luftige<br />
Schnitt zum Barfuß tragen einladen, sollte man hier nicht auf<br />
dünne Sneaker-Socken verzichten, um Druckstellen zu vermeiden.<br />
Claudia Krätzmann<br />
<strong>Golf</strong> House Hamburg Bahrenfeld:<br />
„Der Lunar Summer Lite ist der perfekte<br />
Schuh für eine schnelle Übungsrunde an<br />
heißen Tagen. Extrem weich und luftig bietet<br />
er einen guten Stand und macht auch<br />
Off Course einen schlanken Fuß. Auch der<br />
adizero Sport II ist ein bequemer, weicher<br />
Sommerschuh. Er ist äußerst stabil und<br />
trotz seines leichten Mesh-Materials wasserdicht.<br />
Die unterschiedlich großen und<br />
durchdacht angesetzten Noppen bieten<br />
einen Top-Stand.“<br />
e<br />
Äußerst dankbar und easy sind diese Schuhe auch in der<br />
Pflege. Leichter Schmutz und Staub kann mit einem feuchten<br />
Tuch sauber gewischt werden, gröberen Verschmutzungen<br />
entgegnet man mit einem Spritzer Geschirrspül- oder Waschmittel<br />
auf dem feuchten Tuch. Aber Achtung: Mesh-Schuhe mögen<br />
es nicht, wenn man sie komplett ins Wasser taucht oder in die<br />
Waschmaschine steckt! Zum Trocknen geht’s an die frische Luft,<br />
nur bitte nicht direkt in der Sonne oder neben einer Wärmequelle.<br />
Vorbeugend hilft es, die Nylonschuhe und das Meshmaterial<br />
regelmäßig mit Silikonspray zu behandeln, um sie vor Verschmutzung<br />
und Flecken zu schützen.<br />
r<br />
e Nike Lunar Summer Lite Spikeless,<br />
Obermaterial: Synthetik, Innenschuh: Synthetik,<br />
Außensohle: Gummi. Damen US-Größe 6-10.<br />
€ 109, 95 r Adidas adizero Sport II<br />
Spikeless, Obermaterial: Textil/Synthetik,<br />
Innenschuh: Textil, Außensohle: Gummi. Damen<br />
UK-Größe 4,5-8. € 109, 95 8-13. € 109, 95<br />
Ground Control<br />
WEICHHEIT – vom Komfort des Innenlebens.<br />
Leder- oder Textilfutter? Jede Variante hat so seine Vor- und<br />
Nachteile. Das Lederfutter stellt eine natürliche Klimaanlage für<br />
die Füße dar: Luft- und Wasserdampfdurchlässig, nimmt Feuchtigkeit<br />
gut auf, passt die Wärme im Schuh an das Außenklima an<br />
und ist lange haltbar. Das funktioniert natürlich nur mit höchster<br />
Qualität und bester, hautverträglicher Gerbart. Und das hat<br />
natürlich auch seinen Preis, den Leder-Liebhaber jedoch gerne<br />
bezahlen.<br />
Doch auch beim Textilfutter hat sich in den vergangenen<br />
Jahren entwicklungstechnisch viel getan. Neben dem<br />
hochtechnoiden Innenleben mit verschiedenen Fußbettschichten<br />
und schaumgestützten Fersen-Inlays besteht das Futter in <strong>Golf</strong>schuhen<br />
aus hochwertigen, atmungsaktiven und schweißabsorbierenden<br />
Mikrofasern. Diese sind oft leichter als herkömmliches<br />
Leder, wodurch das Gesamtgewicht des Schuhes verringert<br />
wird. Doch das Wichtigste: Fünf bis sechs Stunden in <strong>Golf</strong>schuhen<br />
marschieren zu können und dabei nicht von drückenden<br />
Schuhen abgelenkt werden. Hier muss man für sich selbst den<br />
perfekt passenden Schuh finden, mit Leder- oder Textilfutter.<br />
r<br />
So wichtig wie die äußere Beschaffenheit eines Schuhes<br />
sind das Futter und die direkte Verbindung zum Boden,<br />
die Sohle. Und auch hier gilt wieder: welche Anforderungen<br />
stellt man ganz persönlich an seine <strong>Golf</strong>schuhe,<br />
was möchte man mit ihnen erreichen?<br />
UMKEHRUNG – von der variantenreichen<br />
Sohle. Dass <strong>Golf</strong>schuhsohlen anders aussehen und auch<br />
anders aussehen müssen als herkömmliche Sport- oder Freizeitschuhe<br />
versteht sich von selbst. Einerseits soll die Sohle so stabil<br />
wie ein Bergschuh sein, andererseits muss sie auf verschiedenen<br />
Ebenen sehr beweglich sein. Sieht man sich die Sohlen<br />
der technischeren <strong>Golf</strong>schuhe an, findet man außen allerorts<br />
Verstrebungen und Versteifungen, die sich mit weichen Elementen<br />
abwechseln, um dies zu gewährleisten.<br />
Monika Büschl <strong>Golf</strong> House Wr. Neudorf:<br />
„Der Biom Hybrid ist ein breiter, extrem bequemer Schuh, der<br />
eine gute Traktion bietet und trotzdem leicht zu gehen ist. Durch<br />
den nach vorne gerade verlaufenden Schnitt ist er optimal für <strong>Golf</strong>er-<br />
Innen mit Hallux-Beschwerden. Das hochwertige Yak-Leder macht<br />
den Schuh äußerst atmungsaktiv, die Sohlen-Noppen sind durch<br />
ihre kantige Form sehr griffig. Der <strong>Golf</strong> GTX ist im Gegenzug extrem<br />
sportlich, ein absolut klassischer <strong>Golf</strong>schuh mit Softspikes. Für<br />
sommerliche Tage ist der LoPro Casual optimal – extrem leicht und<br />
bequem, für mittelbreite Füße geeignet. Ein Plus all dieser Schuhe:<br />
Sie sind, bis auf den GTX, in vielen fröhlich bunten Farben erhältlich.“<br />
e Ecco Biom Hybrid Spikeless, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Textil,<br />
Außensohle: TPU. Damen Größe 36-42. € 159, 95 Herren Größe 40-47. € 169, 95<br />
r Ecco Biom <strong>Golf</strong> GTX Softspikes, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Textil,<br />
Außensohle: TPU. Herren Größe 41-47. € 229, 95 t FootJoy LoPro Casual<br />
Spikeless, Obermaterial: Leder, Innenschuh: Textil, Außensohle: Synthetik. Damen<br />
US-Größe 6-10. € 119, 95<br />
e<br />
t<br />
Und doch gibt es hier wiederum Varianten. Die nach wie<br />
vor gängigste Besohlung zeigt sich mit Softspikes, auch wenn<br />
Schuhe mit Noppen anstelle der Spikes auf dem Vormarsch<br />
sind. Waren Noppenschuhe in den Anfängen in manchen Clubs<br />
noch verboten, sieht man heute sogar die Pros auf der Tour<br />
damit spielen. So wie in den 90ern die Softspikes die Eisenspikes<br />
ablösten, ist der Trend hin zu Spikeless-Schuhen deutlich<br />
sichtbar. Zu Beginn nur mit einfachen Noppen versehen,<br />
werden heute immer ausgeklügeltere Variationen entwickelt, die<br />
mit Spike-Schuhen in jeder Hinsicht mithalten können. Oftmals<br />
findet man auch eine Kombination aus Softspikes und Noppen<br />
verschiedenster Größen auf einer Sohle. Die Grundausrichtung<br />
bleibt bei allen Schuhen jedoch gleich: Fester Halt für optimale<br />
Energieübertragung im Schwung ist das oberste Ziel.<br />
24 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
25
Bezahlte Anzeige<br />
Das große<br />
Opel<br />
Birdie Club<br />
Interview<br />
Die<br />
Mag. Alexander Struckl ist nicht nur Geschäftsführer von Opel in<br />
Österreich sondern auch Präsident eines <strong>Golf</strong>clubs der besonderen Art:<br />
dem Opel Birdie Club.<br />
Leichtigkeit<br />
<strong>Golf</strong> House:<br />
Hr. Mag. Struckl, wie kam es zur Idee<br />
des Opel Birdie Clubs?<br />
Mag. Struckl:<br />
Während einer Bonusrunde am 19. Loch<br />
natürlich. (lacht) Wir wollten als Marke<br />
Opel eine <strong>Golf</strong>-Community bilden, bei<br />
der es nur Gewinner gibt. Es geht darum,<br />
<strong>Golf</strong>spielern ganz besondere Erlebnisse<br />
und Vorteile zu ermöglichen, die sie normalerweise<br />
nicht bekommen könnten.<br />
<strong>Golf</strong> House:<br />
Zum Beispiel?<br />
Mag. Struckl:<br />
Na zum Beispiel exklusive Angebote im<br />
automobilen Bereich oder im <strong>Golf</strong>-Bereich,<br />
z. B. bei <strong>Golf</strong>reisen. Aktuell haben<br />
wir zum Beispiel ein Gardasee-Special<br />
inkl. tollem Design-Hotel und Greenfees<br />
im Repertoire. Für Birdie Club Mitglieder<br />
natürlich günstiger. Oder die bekannten<br />
<strong>Golf</strong> for 2-Bücher bekommen unsere<br />
Mitglieder zu einem fünftel des Normalpreises<br />
(solange der Vorrat reicht), das ist<br />
wirklich ein sensationelles Angebot. Wir<br />
bieten auch Sonderkonditionen für die<br />
schönsten und besten <strong>Golf</strong>plätze Österreichs.<br />
In diesem Bereich wird es im nächsten<br />
Newsletter im Juni ein einzigartiges<br />
<strong>Golf</strong>er-Angebot geben. Aber mehr möchte<br />
ich jetzt noch nicht verraten, das wird<br />
rechtzeitig via Newsletter kommuniziert.<br />
Wer uns aber besonders am Herzen liegt,<br />
sind die autofahrenden <strong>Golf</strong>er unter uns,<br />
denn mit Opel an Bord gibt es auch Vorteile<br />
etwa beim Kauf eines Neuwagens oder<br />
Sonderpreise für Werkstattleistungen.<br />
<strong>Golf</strong> House:<br />
Muss man als Birdie Club Mitglied<br />
einen Opel fahren?<br />
Mag. Struckl:<br />
Nein. Alle <strong>Golf</strong>er sind willkommen, egal,<br />
welche Automarke sie fahren. Aber natürlich<br />
freuen wir uns, wenn wir möglichst<br />
viele Mitglieder von unserer Marke Opel<br />
überzeugen können.<br />
<strong>Golf</strong> House:<br />
Was kostet die Mitgliedschaft und damit<br />
der Zugang zu diesen Vorteilen?<br />
Mag. Struckl:<br />
Nichts. Die Mitgliedschaft ist gratis<br />
und kann jederzeit online unter www.<br />
opel-birdieclub.at beantragt werden.<br />
Und als kleines Dankeschön erhält man<br />
sogar eine Überraschung. Sicher mit<br />
ein Grund, warum wir uns bereits über<br />
mehrere tausend Mitglieder freuen.<br />
Die Angebote werden regelmäßig über<br />
den Newsletter verschickt oder können<br />
ebenfalls auf unserer Webseite nachgelesen<br />
werden.<br />
<strong>Golf</strong> House:<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Design-Trendsetter Opel ADAM: Beeindruckt nicht nur wegen seines modernen Auftritts<br />
sondern auch durch zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten das intelligente<br />
Multimedia-System IntelliLink.<br />
© iStockphoto / nicholashan<br />
Von der ANSTRENGUNG ZU TRAGEN, ZIEHEN ODER<br />
SCHIEBEN. Die Sportmedizin ist sich einig: Das Tragen des<br />
bis zu 15kg schweren <strong>Golf</strong>gepäcks mag sportlich wertvoll sein,<br />
körperlich ist es das keinesfalls. Schwere Schäden bleiben auf<br />
längere Sicht nicht aus. Dem Ziehen ist laut sportmedizinischen<br />
Studien jedenfalls das Schieben vorzuziehen. Die Körperhaltung<br />
und somit die Entlastung der Wirbelsäule und Rückenmuskulatur<br />
ist beim Schieben wesentlich besser, das Verdrehen ist<br />
reduziert und der Kraftaufwand gegenüber dem Ziehen deutlich<br />
geringer. Aber beide Varianten sind bei regelmäßiger Ausübung<br />
eine ansehnliche Belastung für den Stützapparat des Körpers<br />
und zeigen deutliche negative Auswirkungen.<br />
des Seins<br />
<strong>Golf</strong> ist schwer. Machen wir es uns leichter. Ablenkung vermeiden, Aufwand<br />
minimieren und dem ungetrübten Genuss Raum geben ist die Devise. Rund<br />
10 km Marsch mit schwerem Gepäck sind nicht unbedingt jedermanns<br />
Sonntag-Vormittag-Freude. 18 Loch spielen jedoch immer. Daher: Ein Blick<br />
auf die besten Sherpas des <strong>Golf</strong>platzes – die E-Trolleys.<br />
DIE ECHTE ALTERNATIVE – E-CADDIES. Lange Zeit war<br />
die Entscheidung für ein Elektro-Trolley eine Schwierige. Hoher<br />
finanzieller Aufwand, große Nachteile im Handling und beim<br />
Packmaß und inadäquate Leistungsfähigkeit haben das<br />
E-Caddy in ein schwieriges Licht gerückt.<br />
NUN IST ABER ALLES GUT. Die aktuellen Elektro-Trolleys<br />
lassen nichts mehr vermissen. Sie sind kein Hinkefuß auf der<br />
<strong>Golf</strong>runde sondern stellen eine echte Erleichterung dar. Und<br />
zwar in allen Punkten der Anklage. In den folgenden Punkten<br />
räumen wir detailliert mit den Vorurteilen auf.<br />
26 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
<strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
27
VORURTEIL 1:<br />
HOHER FINANZIELLER<br />
AUFWAND<br />
Natürlich kosten einfache Ziehtrolleys immer noch wesentlich<br />
weniger als ein gutes E-Caddy. Dies ist aber schnell und<br />
einfach hinterfragt: Erstens ist der technische Aufwand, einen<br />
guten Motor mit adäquater Batterie einzubauen aufwändig und<br />
teuer. Und zweitens ist die Optimierung der Handhabbarkeit ein<br />
wesentlicher Kostenfaktor. Klein zusammenlegbar alleine hilft<br />
nicht. Die Navigation, Geschwindigkeitseinstellung, das Differential,<br />
Rücklauf, Bergbremsen und viele weitere Details gilt es<br />
zu optimieren bis ein E-Trolley perfekt arbeitet. Deswegen kostet<br />
es mehr. Und wenn all diese Voraussetzungen gegeben sind<br />
und optimal ineinander greifen, wie bei den aktuellen Modellen,<br />
muss man als Konsument beginnen, die Preis-Wert Frage zu<br />
stellen. Ein guter Masseur kostet € 80,- bis € 100,- pro Stunde.<br />
Damit man sich bei zwei bis drei <strong>Golf</strong>runden pro Woche nach<br />
ein bis zwei Jahren noch gut bewegen kann, ist viel Körperarbeit<br />
notwendig. Zwei Drittel davon gehen auf’s Konto „Equipment<br />
tragen/ziehen“, Spätfolgen unberücksichtigt. Gute Elektro-Trolleys<br />
beginnen bei € 749,95, - einfach sich auszurechnen, dass<br />
selbst die allergroßartigsten Elektrotrolleys sich mit 12 Monaten<br />
Masseur die Waage halten. Dabei aber mehrjährige Garantie beinhalten<br />
und jede <strong>Golf</strong>runde wesentlich angenehmer und meist<br />
auch erfolgreicher machen.<br />
Beispiel 1: Motocaddy S1 Lithium<br />
- Perfekt für E-Caddy Neulinge<br />
- Einfach Handhabung<br />
- Digitales Display<br />
- Auch im Schräggelände<br />
mühelos navigierbar<br />
- Schnell und unkompliziert<br />
zusammen klappbar<br />
- Preis € 749, 95<br />
Extrem Preis-Wert. Rasch<br />
zusammenlegbar, innovativ<br />
und hochfunktionell ist der<br />
E-Trolley von Motocaddy.<br />
Extrem leise und leicht kann<br />
kein Weg zu lang und kein<br />
Berg steil genug sein.<br />
Beispiel 2a: FlatCat<br />
- Bedienfeld mit Ein- und Ausschalter<br />
und Distanzfunktion<br />
- Stufenloser Geschwindigkeitsregler<br />
mit Memoryfunktion<br />
- Vollautomatische Bergfahrbremse<br />
- Schieb- bzw. ziehbar bei<br />
abgeschalteter Stromversorgung/<br />
ausgesteckter Batterie<br />
- Extrem flaches Packmaß<br />
- Preis € 1.899,-<br />
VORURTEIL 2:<br />
UNPRAKTISCH,<br />
SCHWER UND GROSS<br />
Die Geschichte lehrte, dass E-Trolleys nicht klein zusammenlegbar<br />
sind und riesige Batterien haben, die extra verstaut<br />
werden müssen und daher weder in Auto, Keller oder Caddyraum<br />
gut Platz finden. Aber: Alles schon lange nicht mehr wahr.<br />
Das Packmaß moderner E-Caddies geht inklusive Batterie<br />
nicht mehr nennenswert über das Packmaß normaler Caddies<br />
hinaus. In den meisten Fällen sieht man die Batterie gar nicht<br />
mehr, weil sie sich entweder im Gestänge des Trolleys befindet<br />
oder im Bag verstaut werden kann. Produktnamen wie „Liberty“<br />
sind keine Koketterie, sondern ein Hinweis auf das Können des<br />
Produkts. Die exklusiven E-Trolleys von TiCad z.B. finden extrem<br />
elegant in einem Köfferchen Platz, das flach in den Kofferraum<br />
Platz gelegt werden kann. Der FlatCat ist extrem kompakt zusammenlegbar<br />
bei nur 7,5 kg inklusive abnehmbarer Batterie.<br />
© iStockphoto / Lichtmeister Photography<br />
Beispiel 3: Kiffe Spirit<br />
- Kippstabil und spurtreu<br />
- Geschwindigkeitsanpassung<br />
an Topographie<br />
- Elektronischer Freilauf<br />
- Energie-Rückgewinnungs-System<br />
zur Akku-Aufladung<br />
beim Bergabfahren<br />
- Preis € 2.990,-<br />
VORURTEIL 3:<br />
UNADÄQUATE<br />
LEISTUNGSFÄHIGKEIT<br />
Wenn nach 16 Löchern die Batterie ausgeht ist das kein Renommée.<br />
Alle Batterien, die heute in guten Elektro-Trolleys eingesetzt<br />
werden, sind diesen Kinderkrankheiten entwachsen. Die<br />
Lithium-Polymer-Batterien sorgen für dauerhafte und einfach zu<br />
erneuernde Leistungsfähigkeit. Diese Akkus erreichen eine höhere<br />
Energiedichte und durch die Vermeidung von Flüssigkeiten<br />
(stattdessen werden feste Folien verwendet) ein hervorragendes<br />
Leistungsgewicht und höhere Belastbarkeit. Um Überladung zu<br />
vermeiden ist der Gebrauch der adäquaten, mitgelieferten Ladegeräte<br />
Voraussetzung. Diese Batterien finden Anwendung in<br />
allen State-of-the-Art Elektrogeräten, wie z.B. Elektroautos, MP3<br />
Playern, im Modellbau u.ä. Sollten dennoch Probleme mit Batterie<br />
oder Material auftreten, wird im <strong>Golf</strong> House bis zur Behebung<br />
des Schadens ein Ersatztrolley angeboten.<br />
Beispiel 2b: TiCad Liberty<br />
- Rahmen & Räder handgefertigt aus Titan<br />
- Sekundenschneller Auf- und Abbau durch patentiertes<br />
Schwenkgelenk<br />
- Tasten- oder Drehgriffsteuerung mit automatischem Vorlauf<br />
- Elektromagnetische Parkbremse und Freilauffunktion<br />
- Feinstufig höhenverstellbare Deichsel mit Ledergriff<br />
- Inkl. Namensgravur<br />
- Inkl. 5 Jahre Garantie auf Rahmen und Räder,<br />
2 Jahre auf elektr. Komponente<br />
- Preis € 4.590,-<br />
VORURTEIL 4:<br />
AUFWAND<br />
AM PLATZ<br />
Wenn alle oben genannten Voraussetzungen stimmen, gibt es<br />
dennoch die Vorstellung, dass man während der <strong>Golf</strong>runde<br />
vorwiegend damit beschäftigt sein könnte, sein Trolley unter<br />
Kontrolle zu halten, speziell wenn es ferngesteuert ist. Auch diese<br />
Idee oder Erfahrung gehört nunmehr der Sagenwelt an. Kein<br />
Trolley fährt mehr unbeabsichtigt in den Teich und wenn’s bergauf<br />
oder bergab geht stellt sich Ihr Trolley automatisch darauf<br />
ein. Schnell nachlaufen müssen oder permanent seine eigene<br />
Geschwindigkeit auf die des Caddies einstellen müssen gibt es<br />
nicht mehr. Die, meist stufenlos einstellbare, Geschwindigkeitskontrolle<br />
gilt für alle Platzneigungen und alle Geschwindigkeiten,<br />
im Vor- sowie im Rücklauf. Das ermöglicht genau das was wir<br />
wollen – unser Trolley soll uns zu Diensten sein, egal wie sich<br />
der Platz oder die Balllage gerade präsentieren. Im Idealfall per<br />
Fernbedienung, weil so die Navigation unabhängig von unserem<br />
Standort ist. Und wenn ohne Fernbedienung bedient werden<br />
soll geht’s genau so gut.<br />
Beispiel 4: TiCad Tango<br />
- Titan-Rahmen, GFK-Räder<br />
- Drehgriffsteuerung und Freilauffunktion<br />
- Einfache und komfortable Faltmechanik<br />
- Feinstufig höhenverstellbare Deichsel<br />
- Inkl. 5 Jahre Garantie auf Rahmen<br />
und Räder, 2 Jahre auf elektr.<br />
Komponente<br />
- Preis € 2.990,-<br />
Designstücke.<br />
Innovation, höchste<br />
Qualität, Langlebigkeit,<br />
Gebrauchsgüte und<br />
das elegante Design<br />
machen TiCad Trolleys<br />
zu Königen der<br />
E-Caddy-Schöpfung.<br />
28 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
29
BEHIND THE SCENES<br />
BEHIND THE SCENES<br />
her. Im Jahr 1897 gewann der Engländer<br />
Harold Hilton die ersten Open at Hoylake,<br />
bei denen es auch zur 72-Loch-Premiere<br />
kam. Das Preisgeld von 30 Pfund durfte<br />
er als Amateur aber nicht behalten. 19<strong>02</strong><br />
kam es hier zum ersten Duell zwischen<br />
England und Schottland, 1921 zum<br />
ersten Vergleich zwischen Großbritannien<br />
und den Vereinigten Staaten von Amerika<br />
(damals noch Walker Cup). Im Jahr 1924<br />
triumphierte ein gewisser Walter Hagen,<br />
1930 eroberte ein noch gewisserer Bobby<br />
Jones den Claret Jug.<br />
<strong>Faszination</strong> Links – auch im Royal <strong>Golf</strong> Club Liverpool gilt das Open-Gesetz:<br />
Triff die Fairways, oder die Problemwelt ruft Dir ganz herzlich "you're welcome" zu<br />
Royal Liverpool<br />
<strong>Golf</strong> Club<br />
The Open, 13. – 20. Juli <strong>2014</strong><br />
You’ll never walk alone. “The Open” werden <strong>2014</strong> zum 11.Mal im Royal Liverpool ausgetragen,<br />
einem Ort gefüllt mit außergewöhnlichen Geschichten und großen Emotionen. Ein Ort, an<br />
dem sich die <strong>Faszination</strong> Links-<strong>Golf</strong> auf eine ganz spezielle Weise immer wieder offenbart.<br />
Ein wunderbarer Grund, sich diesem Platz aus einem neuen, sehr charmanten, Blickwinkel anzunähern:<br />
Dem des Hobbygolfers nämlich. Der rennomierte Journalist und Kolumnist Michael<br />
Hufnagl hat sich in trauter Freundesrunde mit einem ehemaligen Fußballnationaltrainer, dem<br />
Pro seines Vertrauens und der Herausgeberin eines <strong>Golf</strong>magazins für uns auf den Weg über<br />
die Fairways gemacht um uns davon berichten zu können.<br />
Die Tränen an diesem 23. Juli<br />
2006 gingen um die Welt. Tiger Woods<br />
lag seinem Caddie Steve Williams in den<br />
Armen und schluchzte hemmungslos.<br />
Wenige Sekunden zuvor hatte er auf dem<br />
18. Loch des Royal Liverpool <strong>Golf</strong> Club at<br />
Hoylake den Ball zum Sieg eingeputtet.<br />
Es war sein elfter Major-Titel und sein<br />
dritter (und bis heute letzter) Sieg bei den<br />
Open. Dann konnte er seine Emotionen<br />
nicht mehr verbergen. Der amerikanische<br />
Superstar offenbarte seinen Seelenzustand,<br />
wie er es nie zuvor getan hatte. Es<br />
war eben kein Triumph wie jeder andere.<br />
Denn nur wenige Wochen zuvor, am 3.<br />
Mai, war Earl Woods gestorben. Und die<br />
außergewöhnliche Beziehung zu seinem<br />
Vater war nun einmal ein wesentlicher Teil<br />
des Tiger-Märchens. Viele Freunde hatten<br />
ihm geraten, auf eine Teilnahme in Liverpool<br />
zu verzichten. Er hingegen wollte<br />
für seinen Vater gewinnen. Später sagte<br />
er: „Ich vermisse ihn so sehr. Und ich<br />
wünschte, er könnte hier sein, um das alles<br />
zu sehen.“ Zuvor hatte Steve Williams<br />
auf dem Triumphmarsch zum 18. Green<br />
die Einzigartigkeit des Augenblicks auf den<br />
Punkt gebracht: „This one is for dad.“<br />
Acht Jahre später kehren die Open wieder<br />
nach Liverpool zurück. Dorthin, wo<br />
„You’ll Never Walk Alone“ zur Hymne der<br />
sportlichen Leidenschaft wurde. Und wir<br />
wollen wissen, wie sich das anfühlt, hier<br />
zu spielen. Wir, das sind die Magazinherausgeberin<br />
Brigitte Wawrowski, auch<br />
als Lady Volt bekannt , der ehemalige<br />
österreichische Fußballteamchef, Josef<br />
Hickersberger, hier Herr Josef genannt,<br />
der südafrikanische Tourspieler und Pro<br />
Justin Brink und ich.<br />
Der <strong>Golf</strong>platz liegt ein paar Kilometer<br />
westlich von Liverpool, across the<br />
Mersey. Zwischen den Orten West Kirby<br />
und Sandhey auf der Halbinsel Wirral an<br />
der Küste der Irischen See. Eingebettet<br />
in eine vorstädtische Atmosphäre, die<br />
nicht den geringsten Hinweis auf eine<br />
royale Spielwiese bereithält. Aber auch<br />
das ist Großbritannien. Understatement<br />
als Selbstverständnis. Tradition hin oder<br />
Das kleine Schildchen am Eingang zum<br />
<strong>Golf</strong>erparadies glänzt golden in der<br />
Sonne. Der kleine Parkplatz ist voll. Das<br />
Klubhaus, das 1895, erst 26 Jahre nach<br />
der Klubgründung, errichtet wurde, ist<br />
über und über mit Efeu bewachsen und<br />
verleiht dem Anwesen edle Besonderheit.<br />
Die Greenfees kosten je nach Jahreszeit<br />
und Wochentag zwischen 125 und<br />
175 Pfund. Noch ein wenig Geschichte:<br />
In den ersten Jahren wurden hier, im<br />
ursprünglichen Jagdklub, auch noch<br />
Pferderennen veranstaltet. 1907 gewann<br />
ebenda erstmals ein Mann, der nicht aus<br />
dem Vereinigten Königreich stammte, den<br />
Titel: der Franzose Arnaud Massy.<br />
Wir betreten die Räumlichlichkeiten. Viel<br />
Leder, viel dunkles Holz, viele Ahnenbilder.<br />
Wer in good old England etwas<br />
anderes erwartet, war offenbar noch nie<br />
da. Aber im Unterschied zu den beinahe<br />
rituellen Klubneurosen, wie sie in den<br />
schottischen War-schon-immer-so-Hochburgen<br />
Saint Andrews oder Muirfield<br />
zarten Pflänzchen gleich gepflegt werden,<br />
geht es am Open-Schauplatz <strong>2014</strong> einigermaßen<br />
entspannt zu. Sogar ein moderner,<br />
großer Proshop ist gut integriert.<br />
Und dass man das Haus grundsätzlich<br />
nicht in Jeans oder Shorts und nach 18<br />
Uhr nur mehr mit Sakko und Krawatte<br />
betreten darf, meine Güte, das ist nun<br />
einmal very British.<br />
Noch ein paar Blicke zurück: Im Jahr<br />
1956 gelang Peter Thomson als einzigem<br />
Spieler des 20. Jahrhunderts auf diesem<br />
Platz der Open-Hattrick. 11 Jahre später<br />
30 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
31
BEHIND THE SCENES<br />
BEHIND THE SCENES<br />
Entspannte Tradition, ehrfurchtsgebietende Historie und viel Herausforderung.<br />
Der Royal Liverpool GC hat sehr viele Facetten.<br />
rang Roberto de Vicenzo den berühmten<br />
Jack Nicklaus nieder und gewann<br />
als erster Argentinier ein Major-Turnier.<br />
Danach musste der Royal Liverpool <strong>Golf</strong><br />
Club 39 Jahre warten, ehe er wieder die<br />
Besten der Besten laden durfte. In dieser<br />
Zeit musste der in die Jahre gekommene<br />
Kurs deutlich verlängert und modernisiert<br />
werden. 2006 gewann Tiger Woods auf<br />
einem von Hitze extrem ausgetrockneten<br />
Par-72-Kurs mit Runden von 67, 65, 71<br />
und 67 ein Preisgeld von 720 000 Pfund.<br />
Und er durfte es behalten.<br />
Herr Josef und Justin spazieren auf das<br />
Putting Green. Lady Volt und ich bevorzugen<br />
das Driving Range. Es ist ein sonniger<br />
Tag mit leichtem Wind aus Nordost.<br />
Eher untypisch, weil es für gewöhnlich<br />
die meiste Zeit vom Meer aus nordwestlicher<br />
Richtung bläst. Herr Josef macht<br />
Fotos. Von der Uhr, von der Fahne, von<br />
der Teebox. Justin schwärmt vom Green.<br />
Von der Pflege, der Geschwindigkeit, der<br />
Linientreue. Das Bewusstsein für das<br />
Spezielle ist wieder da. Lady Volt und<br />
ich jagen in der Zwischenzeit Bälle in die<br />
Landschaft. Die Range liegt dem Platz<br />
inmitten, wird von den Bahnen 1, 15 und<br />
16 umschlossen – sehr ungewöhnlich.<br />
Um 10.45 Uhr finden wir uns auf Tee 1<br />
ein. Der Starter ist schon da und erklärt<br />
uns vor allem, dass von hier bis<br />
zur Mitte der Bahn links alles „out of<br />
bounds“ ist und danach rechts. Und<br />
zwar ganz knapp neben dem Fairway<br />
verlaufend. Man soll offenbar schon vom<br />
ersten Schlag weg das „Wow“-Gefühl<br />
ent¬wickeln. In Liverpool gibt es – kaum<br />
zu glauben – sogar Damenabschläge.<br />
Lady Volt hat daher 5896 Yards feinsten<br />
Links-<strong>Golf</strong>s vor sich. Fast so viel wie die<br />
Koreanerin Jiyai Shin, die hier 2012 die<br />
Women’s British Open mit neun Schlägen<br />
Vorsprung gewann. Herr Josef und<br />
ich starten von den gelben Boxen (6466<br />
Yards), Justin von der grünen Box (6933<br />
Yards). Im Juli werden die Superstars<br />
7258 Yards überwinden müssen. Auf den<br />
zweiten neun ist für sie keine Par-4-Spielbahn<br />
unter 400 Meter lang.<br />
Eine Liverpool-Spezialität: Die<br />
Pros starten bei den Open nicht von Tee<br />
1. Stattdessen beginnen sie die Runde<br />
traditionell auf der 17. Unsere 1 ist also ihre<br />
3. Was bedeutet: Unsere 16 ist ihre 18,<br />
und das ist ein spektakuläres Par 5 entlang<br />
des Range und der besseren Möglichkeit<br />
für die zahlreichen Tribünen. Der<br />
Ordnung halber beschreibe ich den Platz<br />
aber in der hobbymäßigen Reihenfolge.<br />
Loch 1 (Course, Par 4, 411 Yards<br />
von Gelb, 429 Yards bei den Open): ein<br />
Dogleg nach rechts, die einzige Bahn des<br />
gesamten Platzes ohne einen Bunker.<br />
Dafür ist die Out-Grenze ständiger Begleiter.<br />
Das typische Links-Feeling ist sofort<br />
da. Schmale Fairways, die sich durch<br />
furchteinflößende Rough-Landschaften<br />
schlängeln. Wir beginnen die Runde mit<br />
Rückenwind. Und Lady Volt ruft nach einem<br />
Misshit ins Out erstmals, was sie im<br />
Lauf des Tages noch oft rufen sollte: „Das<br />
glaub ich ja net!“ Ich hingegen produziere<br />
gleich einmal meinen ersten Dreiputt und<br />
glaube es auch.<br />
Loch 2 (Road, Par 4, 361/372 Yards):<br />
Der Teeshot ist beispielgebend für eine<br />
Eigenheit des Platzes – wenig Sicht auf<br />
die Landezonen, aber dafür eine umso<br />
bessere auf die Bunker am Rand der<br />
Fairways. Justin verfehlt mit seinem Driver<br />
zum zweiten Mal das Fairway und kann<br />
zum zweiten Mal das Par nicht retten.<br />
Erst nach der Runde wird er laut fragen:<br />
„Warum habe ich so oft den Driver<br />
genommen?“ Tiger Woods schlug 2006<br />
in vier Runden nur am ersten Tag ein einziges<br />
Mal mit dem Holz 1 ab. Das Green<br />
der 2 ist übrigens das einzige, das seit<br />
1869 ist, wo es ist.<br />
Loch 3 (Long, Par 5, 503/528 Yards):<br />
ein spektakuläres Par 5, das sich in<br />
großem Linksbogen über die ganze<br />
Distanz erstreckt. Der Rückenwind hilft,<br />
ich bin mit zwei perfekten Schlägen nur<br />
20 Meter vom Green entfernt, verschiebe<br />
den Birdie-Putt aus einem Meter. Lady<br />
Volt hingegen verliert im tiefen Kraut erst<br />
ihren Ball und dann ihre Laune. Tiger<br />
Woods, der 2006 mit nur einem Schlag<br />
Vorsprung auf DiMarco, Els und Garcia in<br />
den Schlusstag startete, spielte hier nach<br />
drei Birdies ein Eagle und legte damit den<br />
Grundstein zu seiner Open-Titelverteidigung.<br />
Das Green hier ist extrem groß und<br />
auf zwei Plateaus angelegt.<br />
Loch 4 (New, Par 3, 176/2<strong>02</strong> Yards):<br />
ein optisch tückisches Par 3. Es geht<br />
bergauf, der Wind kommt im Normalfall<br />
von der Seite. Neben dem Green erhebt<br />
sich ein riesiger Hügel, der zu rufen<br />
scheint: „Hierher mit den Bällen, ich habe<br />
Hunger!“ Ich gehorche. Herrn Josefs Abschlag<br />
liegt unterhalb des Greens in einer<br />
Senke – Chip, Dreiputt, na danke. Das<br />
Green hängt, Justin ärgert sich über eine<br />
unfaire Fahnen¬position nahe einer Welle.<br />
Loch 5 (Telegraph, Par 4, 364/453<br />
Yards): ein diabolisch angelegtes Loch.<br />
Ein Fairway, das sich zunehmend zum<br />
Flaschenhals verengt und dann von Wildwuchs<br />
vom Green getrennt ist. Wieder<br />
sind blinde Schüsse, noch dazu gegen<br />
den Wind, gefragt. Auf ein kleines Green.<br />
Herr Josef und Justin kommen nach wie<br />
vor nicht gut vom Green weg und ziehen<br />
bereits erste Zwischenbilanz zum Liverpooler<br />
Erlebnispark: „Na ja!“ Lady Volt<br />
bestätigt. Ich kämpfe noch mit Greens<br />
und Score, fühle mich aber prächtig.<br />
Tiger Woods bilanzierte hier mit drei Pars<br />
und einem Bogey.<br />
Loch 6 (Briars, Par 4, 363/423 Yards):<br />
Wasser auf die Mühlen jener, die vor<br />
allem die Tücken und nicht die spannende<br />
Herausforderung sehen wollen. Ein<br />
wilder Teeshot über eine riesige Ginsterlandschaft,<br />
die einen Out-of-bounds-<br />
Corner-bildet und in deren Mitte ein<br />
kleines Schild die optimale Driverichtung<br />
offenbart. Aber irgendwann verlassen die<br />
Bälle das Blickfeld, und es heißt: gehen,<br />
schauen, hoffen. Niemand von uns trifft<br />
das Fairway. Das Green ist von einigen<br />
Wellen und drei Bunkern besonders gut<br />
verteidigt. Hier kann alles passieren. Tut<br />
es auch.<br />
Loch 7 (Dowie, Par 3, 185/198 Yards):<br />
wieder ein Par 3 mit einer optischen<br />
Täuschung. Es geht leicht bergab, wirkt<br />
kürzer, als es ist, und die richtige Schlägerwahl<br />
bei Seitenwind ist gefragt. Herr<br />
Josef schießt seinen Ball in den rechten<br />
der beiden Bunkerwächter, beweist<br />
allerdings dann sein Händchen. Raus<br />
aus dem Sand, rein ins Loch. Sandy-Par<br />
vom Feinsten. Ich fabriziere nach einem<br />
viel zu kurzen Teeshot zur Abwechslung<br />
wieder einmal einen Dreiputt. Bogeys<br />
und Doppelbogeys begleiten mich. Aber:<br />
noch kein Strich.<br />
Loch 8 (Far, Par 5, 481/534 Yards): eine<br />
beeindruckende Bahn. Sie müsste Snake<br />
heißen. Bergauf, ext¬rem schmal und auf<br />
der gesamten linken Seite out. Herr Josef<br />
und Justin schießen ihre Bälle in das tiefe<br />
Rough rechts des Fairways. Unterschied:<br />
Der Pro findet seinen Ball nicht mehr.<br />
Erstmals erlebe ich ihn, den fröhlichen<br />
Geist, richtig angefressen. Möglicherweise<br />
wollte er zu viel. Denn am Tag davor<br />
spielte Justin in Wallasey eine Runde 4<br />
unter par, und vermutlich wollte er es sich<br />
hier noch mehr beweisen. Auch Lady Volt<br />
wirkt resigniert. Das äußert sich immer<br />
dann, wenn sie beginnt, mehr Fotos<br />
zu machen. Ich liege mit drei Schlägen<br />
knapp vor dem Green und notiere kurz<br />
darauf die 7. Die Stimmung könnte also<br />
besser sein.<br />
Loch 9 (Bowl, Par 4, 318/393 Yards):<br />
ein prachtvolles Par 4, wir sind an der<br />
Küste angelangt. Zu unserer Linken das<br />
Meer, vor uns eine Bergabspielbahn, die<br />
zum Angriff einlädt, ein grandioses Panorama.<br />
„That’s the spirit of links golf.“ Einzige<br />
Tücke hier: In der Landezone etwa<br />
50 Meter vor dem Green verengt sich das<br />
Fairway wie eine Wespentaille. Woods<br />
spielt hier an drei Tagen das Birdie. Mir<br />
gelingt immerhin das Par und damit die<br />
Wende, um mich am Ende über eine sehr<br />
gute <strong>Golf</strong>runde freuen zu können.<br />
Loch 10 (Dee, Par 4, 385/448 Yards):<br />
Perfidie in Perfektion. Ein lang gestrecktes<br />
Dogleg nach links. Und es ist einerlei,<br />
wie lang die Drives sind. An der rechten<br />
Seite, genau im Knick, sind im Abstand<br />
von 40 Metern drei böse Bunker platziert,<br />
die ein natür¬licher Ballmagnet sind. Bei<br />
den Open 2006 ent¬wickelte sich diese<br />
Spielbahn zur schwersten des Turniers.<br />
Und es war (neben der 1, 5, 15, 17 und<br />
18) auch eines jener sechs Löcher, die<br />
Tiger Woods an allen vier Tagen ohne<br />
Birdie, aber mit je einem Bogey verlassen<br />
musste. Justin hingegen spielt<br />
ausgerechnet hier sein erstes Birdie, ich<br />
produziere einen Dreiputt zum Par.<br />
Loch 11 (Alps, Par 3, 178/198 Yards):<br />
Halleluja, diese Optik ist abenteuerlich.<br />
Ein Teeshot parallel zum Meeresstrand,<br />
aber man sieht nahezu nichts vom Ziel.<br />
Denn es geht leicht bergauf, die Gräser<br />
sind hoch, und das Green ist vor allem<br />
breit, aber kaum tief. Und damit fast nicht<br />
zu treffen. Ich schaffe es aber und tue<br />
danach das Übliche: einen Dreiputt zum<br />
Bogey spielen. Justin äußert sich kritisch:<br />
Er ist der Meinung, dass Royal Liverpool<br />
zu viele unfaire Komponenten besitzt. Da<br />
ich gut in Schwung bin, mag ich das nicht<br />
bestätigen.<br />
Loch 12 (Hilbre, Par 4, 396/456 Yards):<br />
Die 12 ist beinahe ein Abziehbild der 10.<br />
Drive leicht bergab, Dogleg nach links,<br />
der Knick ist innen und außen mit jeweils<br />
zwei listigen Bunkern versehen. Der<br />
Approach hingegen ist zur Abwechslung<br />
wieder einmal ein blinder Schuss in<br />
Richtung eines deutlich höher gelegenen<br />
Greens. Ich schaffe an dieser Stelle meinen<br />
Dreiputt-Hattrick. Tiger Woods indessen<br />
fabrizierte hier möglicherweise den<br />
Schlag des Turniers. Denn er versenkte<br />
den Ball aus 172 Yards Entfernung zum<br />
Eagle. Es war ein wesentlicher Baustein<br />
zu seiner 65 am zweiten Tag, die Platzrekord<br />
bedeutete, den er sich aber bis<br />
heute mit Chris DiMarco, Ernie Els und<br />
Sergio Garcia teilen muss.<br />
Loch 13 (Rushes, Par 3, 148/198<br />
Yards): Abschied vom Meer, wir spielen<br />
32 <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>Golf</strong><br />
33
BEHIND THE SCENES<br />
wieder bergab in Richtung Land und<br />
Klubhaus. Auf dem kürzesten Loch des<br />
Platzes. Dafür ist das Green extrem wellig<br />
und von fünf tiefen Bunkern sensationell<br />
verteidigt. Dennoch gilt in Liverpool: Die<br />
Abwehrstrategie der Architekten wurde<br />
nicht so sehr auf sandige Hindernisse<br />
angelegt. Es gibt über die Anlage verteilt<br />
nur 82 Bunker, was für einen Links-Platz<br />
erstaunlich wenige sind. Zum Vergleich:<br />
Lytham & Saint Annes (jener Platz, den<br />
wiederum ich mit den bösesten Erinnerungen<br />
aller Open-Plätze verknüpfe) besitzt<br />
206 Bunker. So oder so kann ich hier<br />
sehen, was möglich ist. Ein schwaches<br />
6er-Eisen gegen den Wind droht im linken<br />
Bunker zu verschwinden. Stattdessen: ein<br />
glücklicher Ballsprung, ein Lauf über drei<br />
Wellen in vier verschiedene Richtungen,<br />
und plötzlich habe ich eine Birdie-Chance<br />
aus zwei Metern. Ergebnis: par.<br />
Loch 14 (Field, Par 5, 496/554 Yards):<br />
ein langes Par 5 in Richtung Vorstadt.<br />
Acht Bunker (das ist Platzrekord) befinden<br />
sich entlang der Spielbahn, interessanterweise<br />
alle auf der linken Seite. Und<br />
wieder einmal müssen wir das typische<br />
Verteidigungslayout erkennen. Da, wo wir<br />
den Ball mit dem zweiten Schlag landen<br />
lassen, verengt sich das Fairway auf<br />
nahezu provokante Weise. Kein Wunder<br />
also, dass wir unsere Approaches<br />
quasi im Rudel aus dem Rough spielen<br />
müssen. Ausgenommen Justin, der seine<br />
enormen Längen hier traumhaft ausspielt,<br />
das Green mit zwei Schlägen erreicht<br />
und Birdie spielt. Ein Score, der Woods in<br />
seinem Triumphjahr nur hier an allen vier<br />
Tagen gelang.<br />
Loch 15 (Lake, Par 4, 430/459 Yards):<br />
eine ziemlich knackige Angelegenheit.<br />
Ein scheinbar endloses Par 4, das im Mittelteil<br />
noch dazu von einer bogenförmig<br />
hereinragenden Out-of-bounds-Grenze<br />
zur maximalen Herausforderung gestaltet<br />
ist. Und auch hier gilt: Wer das Fairway<br />
verlässt, braucht verdammt viel Glück,<br />
um einen halbwegs spielbaren Ball vorzufinden.<br />
In unserem Fall half der Rückenwind.<br />
Im Normalfall spielt sich diese Bahn<br />
fast schon als Par 5.<br />
Loch 16 (Dun, Par 5, 487/560 Yards):<br />
für die Profis ein Hammerschlussloch.<br />
Ein Links-rechts-links-Wurm, der sich in<br />
Richtung Klubhaus schlängelt, über die<br />
gesamte Länge rechts von Out begrenzt<br />
ist, bis zu einem Green, das von fünf<br />
Ein ehrfurchtseinflößender Ausblick. Linksgolf at it's Best.<br />
gemein angelegten Bunkern verteidigt<br />
wird. Woods hat hier in seiner Eröffnungsrunde<br />
dennoch Eagle gespielt. Mir gelingt<br />
das Par, nachdem ich mit zwei herausragenden<br />
Schlägen knapp vor dem Green<br />
gelegen bin. Justin hingegen offenbart<br />
uns seinen Showcharakter. Denn sein Ball<br />
liegt im Sand unmittelbar an der steilen<br />
Bunkerkante. Unspielbar. Oder doch<br />
nicht? Er kniet sich an den Rand, ein Bein<br />
im Sand, Schlägerblatt extrem geöffnet.<br />
Trotzdem unspielbar. Oder doch nicht?<br />
Nach langer Einrichtung fetzt Justin den<br />
Schläger in den Sand, und wie von Zauberhand<br />
steigt der Ball nahezu senkrecht<br />
in die Luft, um am Ende sogar eineinhalb<br />
Meter neben der Fahne zu liegen. Shot of<br />
the Day. Umso ärgerlicher, dass der Birdieputt<br />
aus so kurzer Distanz nicht fällt.<br />
Loch 17 (Royal, Par 4, 407/454 Yards):<br />
ein echter, superschmaler Tester. Hier<br />
eröffnen die Open-Spieler ihre Runden.<br />
Woods tat dies übrigens gleich am ersten<br />
Tag mit einem Bogey. Herr Josef hingegen<br />
beweist uns, dass auch er magische<br />
Kräfte besitzt. Er trifft das schlanke, wie<br />
eine Eieruhr geformte Green mit dem<br />
zweiten Schlag, liegt aber rund 25 Meter<br />
vom Loch entfernt. Der Ruf des Dreiputts<br />
wird so laut, dass er gleich den ersten<br />
Ball versenkt. Herr Josef ballt die Faust<br />
und schreit: „Bravo, Josef!“ Ich schreie<br />
auch. Aber aus einem anderen Grund.<br />
Für mich müsste das Loch den Namen<br />
„Waterloo“ tragen. Drive ins Gemüse.<br />
Zweiter Schlag zu kurz, wieder ins<br />
Gemüse, dritter Schlag zu kurz, in den<br />
als Bunker getarnten Sandkrater. Und<br />
dann: vierter, fünfter, sechster und siebter<br />
Schlag, ehe mich das Ungetüm endlich<br />
aus seinen Klauen entlässt. Und dann:<br />
achter, neunter und zehnter Schlag, ehe<br />
der Ball endlich ins Loch geputtet ist. Bis<br />
dahin hatte ich auf einem so anspruchsvollen<br />
Kurs keinen einzigen Streicher.<br />
Loch 18 (Stand, Par 4, 377/436 Yards):<br />
der Showdown. Ein leichtes Dogleg<br />
nach rechts mit – kennen wir doch – drei<br />
Fairwaybunkern im Knick und einem eher<br />
kleinen Green. Die Sandhindernisse lasse<br />
ich aber aus, weil ich es vorziehe, meinen<br />
Drive links auf die Straße zu ballern<br />
(nicht out!). Daher kann ich nur aus der<br />
Entfernung beobachten, dass Lady Volt<br />
ihre Runde mit zwei schulbuchmäßigen<br />
Schlägen aufs Green (und einem Par) vollendet.<br />
Mein zweiter Schlag landet etwa<br />
20 Meter neben dem welligen Green,<br />
aber mit einem blitzsauberen Chip und<br />
einem gestopften Putt aus 3 Metern habe<br />
auch ich einen exzellenten Par-Abschluss.<br />
Das Trio ist sich einig: „Nicht unser Platz.“<br />
Ich bin mit mir einig: „Mein Platz.“<br />
Emotionen nennt man das. Was wieder<br />
einmal beweist: Der Score macht die<br />
Musik. Ja, so knapp können auch oder<br />
gerade hier in Liverpool „Help“ und „Love<br />
Me Do“, „Let It Be“ und „Yeah, Yeah,<br />
Yeah“ beieinanderliegen.<br />
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