King's Report 2003-01 - Scania
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KING’S REPORT<br />
REPORTAGE<br />
Platzgewinn: Für<br />
die eXc-Kabine<br />
wurde die<br />
Kabinenrückwand<br />
deutlich nach<br />
hinten versetzt<br />
Doppelbesatzung:<br />
Auch wenn es<br />
einmal nicht im<br />
üblichen Singlebetrieb<br />
auf Fahrt geht – hier<br />
wird es nie zu eng<br />
ziehfächer für Gepäck. Die Rückwand dient<br />
als Anker für den praktischen Klapptisch.<br />
Links befindet sich ein Sitz mit Polsterlehne,<br />
der zugleich ein auch von außen zugängliches<br />
Gepäckfach verbirgt. Sogar ein Waschbecken,<br />
Kühlschrank, Mikrowelle und ein<br />
Fach für die Kaffeemaschine fehlen nicht in<br />
diesem Luxus-Fahrerhaus. Ein weiteres von<br />
innen und außen erreichbares Fach für<br />
Werkzeuge und Mülltüten komplettiert die<br />
Versorgungseinheit. Schließlich gibt es ein<br />
nur von außen zugängliches Fach hinter der<br />
Fahrertür. Doch wer glaubt, noch mehr Stauraum<br />
wäre nicht möglich, der irrt sich. So<br />
bieten über der Liege und an der Rückwand<br />
geräumige Schränke mit Staufächern und<br />
ein Tresor Platz für allerlei Dinge.<br />
Unterwegs im <strong>Scania</strong><br />
Intercontinental<br />
Inzwischen neigt sich der Tag dem Ende zu.<br />
Die Nacht bricht herein, und der bullige V8-<br />
Motor mit seinen stolzen 580 PS brummelt<br />
leise unter uns. In Tournus verlassen wir die<br />
Autobahn, um an der Nationale 6 (N 6) in<br />
Richtung Chalon einen der „Les Routiers“-<br />
Autohöfe aufzusuchen. Bei „Norbert et Jaqueline“<br />
machen wir Rast. Im Gespräch mit<br />
anderen Fahrern – Franzosen, Belgiern, Niederländern<br />
und Spaniern – dreht sich alles<br />
um unsere Zugmaschine. Jeder möchte sich<br />
darin einmal umschauen. Wir geben endlich<br />
nach. Schon macht es sich der erste Kollege<br />
auf der Liege gemütlich, der nächste daneben,<br />
ein Spanier auf dem Sitz, zwei auf den<br />
Stufen zum Fahrerplatz. Meinen Begleiter<br />
Peter Radics lockt die DVD/Audioanlage. Er<br />
klappt den Bildschirm heraus und legt „Der<br />
Herr der Ringe“ ein. Hans Hemme, Besitzer<br />
zweier <strong>Scania</strong> Topline: „Das wäre genau<br />
mein Auto!“ Wir müssen die begeisterten<br />
Kollegen trösten: Die Studie bleibt vorerst<br />
ein Versuchsträger, um herauszufinden, wie<br />
das Fahrerhaus der Zukunft für die immer<br />
längeren Einsätze aussehen könnte.<br />
Es ist spät geworden. Wir legen uns zu Bett.<br />
Platz gibt es ja genug. Eine Nacht im Hotel<br />
könnte kaum erholsamer sein, schießt es mir<br />
durch den Kopf. Die gute Isolierung lässt<br />
weder Kälte noch laute Geräusche hereindringen.<br />
Am nächsten Morgen geht es ausgeruht<br />
weiter. Über Landstraßen in Richtung<br />
Besançon. Die teilweise engen Ortsdurchfahrten<br />
bereiten dem Gespann keine<br />
Schwierigkeiten. Der gute Einschlag und der<br />
sauber nachlaufende Auflieger schlängeln<br />
sich an Hindernissen vorbei. An einer Raststätte<br />
kommen wir mit Topline-Fahrer Klaus<br />
Prase (52) ins Gespräch. Er staunt nicht<br />
schlecht: „Für internationale Touren ist das<br />
ideal. Fragt sich nur, wie viel Nutzlast dafür<br />
Studie aus dem Baukasten: Die <strong>Scania</strong> Entwickler griffen beim eXc bewusst auf Standardbauteile<br />
zurück. So lassen sich mögliche Einflüsse auf die Serienproduktion besser verwirklichen<br />
eingebüßt wird und was diese Ausstattung<br />
kostet?“ Die Antwort ist einfach: Dass ein<br />
solches Raumwunder mit Einbauten kein<br />
Fliegengewicht mehr sein kann, versteht sich<br />
von selbst. Trotzdem: Hat das Topline-Haus<br />
1,3 Tonnen, so bringt das auf eXc erweiterte<br />
nur rund 400 Kilogramm mehr auf die Waage.<br />
Außerdem war es im Projekt eXc ja eben gerade<br />
die Aufgabe der Entwickler, sich von<br />
derartigen Überlegungen und Einschränkungen<br />
nicht einengen zu lassen. <strong>Scania</strong> wollte<br />
das Optimum, den Fahrertraum, schaffen.<br />
Nach unserem Rendezvous in Frankreich sind<br />
wir uns einig: Das Projektteam hat sein Ziel<br />
erreicht, der eXc überzeugt.<br />
■<br />
P<br />
fiffikus Lundén: Durch sein<br />
Engagement entstand der eXc<br />
Johan Lundén ist ein junger Ingenieur mit<br />
einer umfassenden Kenntnis in Sachen Ergonomie<br />
und Bionomik. Das erst im Dezember<br />
20<strong>01</strong> in Gang gesetzte Projekt „extended<br />
cab“ oder eXc stellte Lundén und seinen Projektmitarbeiter<br />
vor die Aufgabe, innerhalb<br />
nur weniger Monate ein Kabinenkonzept<br />
für interkontinentalen Langstreckenverkehr<br />
mit möglichst bereits vorhandenen <strong>Scania</strong><br />
Komponenten oder gängigen Zukaufteilen<br />
(beispielsweise vom Zubehör- und Wohnmobilmarkt)<br />
zu verwirklichen und dabei Fahrerwünsche<br />
einzubeziehen. Zur IAA 2002 stellte<br />
<strong>Scania</strong> der Öffentlichkeit das Ergebnis vor.<br />
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