King's Report 2003-03 - Scania
King's Report 2003-03 - Scania King's Report 2003-03 - Scania
ISSN 1618-9760 B 46248 NR. 3 DEZEMBER 2003 www.scania.de icherheit vom Produkt bis hin zur Fahrerschulung: SScania Scania setzt neue Maßstäbe Bestellnummer/Edition 3: 22 2003 03
- Seite 2 und 3: EDITORIAL KING’S REPORT INHALT Er
- Seite 4 und 5: KING’S REPORT NEWS Erster Auftrag
- Seite 6 und 7: ania KING’S REPORT TITELTHEMA Ver
- Seite 8 und 9: Die Motoren der Scania Vizepräside
- Seite 10 und 11: Rügen Recycling Die Aufbereitung v
- Seite 12 und 13: Im Doppelpack Im großzügig dimens
- Seite 14 und 15: Teile-Express Mit dem Europa-Zentra
- Seite 16 und 17: Der kleine Unterschied Deutschland
- Seite 18 und 19: Köstliches ganz Spediteur Haas ver
- Seite 20 und 21: Ein König vor Im Sonntagskrimi „
ISSN 1618-9760<br />
B 46248<br />
NR. 3 DEZEMBER <strong>20<strong>03</strong></strong><br />
www.scania.de<br />
icherheit vom Produkt bis hin<br />
zur Fahrerschulung:<br />
S<strong>Scania</strong> <strong>Scania</strong> setzt neue Maßstäbe<br />
Bestellnummer/Edition 3: 22 <strong>20<strong>03</strong></strong> <strong>03</strong>
EDITORIAL<br />
KING’S REPORT<br />
INHALT<br />
Erik Ljungberg<br />
LEITER KOMMUNIKATION<br />
UND MARKETING<br />
SCANIA DEUTSCHLAND<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auf Deutschlands Straßen herrscht die<br />
weltweit zweithöchste Verkehrsdichte.<br />
Keine Frage, dass deshalb gerade hierzulande<br />
ein besonderes Augenmerk auf Unfallvermeidung<br />
und hohe Sicherheitsstandards<br />
gelegt werden muss. Bei <strong>Scania</strong> hat Verkehrssicherheit<br />
oberste Priorität. Das beweisen<br />
eindrucksvoll die Initiativen, die <strong>Scania</strong> in<br />
diesem Jahr ins Leben gerufen hat – beispielsweise<br />
der<br />
Fahrerwettbewerb<br />
„Young European<br />
Truck Driver”.<br />
6.000 Fahrer aus<br />
ganz Europa kämpften<br />
um den Titel des<br />
besten jungen Lkw-<br />
Fahrers und um eine<br />
Reise nach Brasilien<br />
als Siegesprämie. Am<br />
20. September <strong>20<strong>03</strong></strong><br />
setzte sich schließlich<br />
in einem spannenden<br />
Finale im schwedischen<br />
Södertälje der Italiener Michele<br />
Sandri gegen die Konkurrenz durch.<br />
Rund um das Thema Sicherheit drehte sich<br />
außerdem ein von <strong>Scania</strong> Deutschland organisiertes<br />
Seminar in Berlin: Am 24. September<br />
<strong>20<strong>03</strong></strong> diskutierten dort 40 Vertreter aus<br />
Politik, Wirtschaft und Transportgewerbe<br />
zum Beispiel über Fahrerausbildung, Lenkund<br />
Ruhezeiten sowie über moderne Sicherheitstechnik<br />
in den Nutzfahrzeugen. Und an<br />
dieser Stelle befindet sich <strong>Scania</strong> buchstäblich<br />
auf der sicheren Seite. Denn im Herbst<br />
präsentierte das Unternehmen ein innovatives<br />
Aufprallzonenkonzept für Lkw, das bei<br />
einem Frontalzusammenstoß viel mehr Energie<br />
absorbiert als bisherige Karosserien. Sie<br />
können sich also darauf verlassen: Mit <strong>Scania</strong><br />
kommen Sie stets sicher an Ihr Ziel. Auch bei<br />
der zweithöchsten Verkehrsdichte der Welt!<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Erik Ljungberg<br />
6<br />
Engagement:<br />
ein Jahr im Zeichen<br />
der Sicherheit<br />
NEWS<br />
Kurz notiert<br />
TITELTHEMA<br />
Verkehrssicherheit<br />
TECHNIK<br />
Motoren<br />
SERVICE<br />
INTERVIEWE<br />
Johan P Schlyter<br />
KING’S TIPPS<br />
EU-Osterweiterung<br />
REPORTAGEN<br />
Food-Distribution<br />
Aktuelle Nachrichten aus der Nutzfahrzeugbranche<br />
und dem Unternehmen <strong>Scania</strong>.<br />
Mit verschiedenen Initiativen will <strong>Scania</strong><br />
einen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.<br />
Ein Besuch bei den Motorenentwicklern von <strong>Scania</strong><br />
gibt tiefe Einblicke in die Technik der Zukunft.<br />
Der Geschäftsführer von <strong>Scania</strong> Deutschland im<br />
Gespräch über den deutschen Markt.<br />
Was tun bei einer Panne? Wo gönnen sich Fahrer<br />
Erholung? Tipps und Tricks für die Praxis.<br />
4<br />
6<br />
10<br />
14<br />
Bei der neuen Niederlassung in Wuppertal und dem<br />
Niederlassungen<br />
<strong>Scania</strong> Betrieb in Dortmund ist der Kunde König.<br />
Ersatzteile In der belgischen Stadt Opglabbeek steht das<br />
europäische Zentrallager für <strong>Scania</strong> Ersatzteile. 16<br />
18<br />
19<br />
Recycling auf Rügen Ein Familienbetrieb räumt als Entsorgungsspezialist<br />
auf Deutschlands größter Insel auf. 12<br />
20<br />
Die Spedition Haas sorgt dafür, dass Käse, Wein und<br />
Schoko-Nikoläuse frisch beim Kunden ankommen.<br />
Polizeiruf 110<br />
Für einen Kriminalfilm standen ein <strong>Scania</strong> Hauber<br />
und sein Besitzer in Brandenburg vor der Kamera. 22<br />
IMPRESSUM<br />
KING’S REPORT – mit <strong>Scania</strong> unterwegs<br />
6. Jahrgang, 3. Ausgabe<br />
ISSN 1618-9760<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
August-Horch-Str. 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
Anschrift:<br />
Redaktion KING’S REPORT<br />
c/o <strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
Sieglinde Michaelis<br />
August-Horch-Str. 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
Tel. 02 61 / 8 97 -2 08<br />
Fax 02 61 / 8 97 -4 05<br />
Deutsche Internetadresse:<br />
http://www.scania.de<br />
Realisation:<br />
Verlag Heinrich Vogel GmbH<br />
MultiComServices<br />
– die Corporate-Publishing-Agentur –<br />
Neumarkter Straße 18<br />
D-81664 München<br />
Tel. 0 89 / 43 72 -21 33<br />
Fax 0 89 / 43 72 -24 77<br />
http://www.multi-com-services.de<br />
Redaktion: Tilman Haas (Chefredakteur)<br />
Annette Keck (Chef vom Dienst)<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Jan Bergrath, Manuela Einögg, Dieter<br />
Göllner, Tilman Haas, Annette Keck,<br />
Susanne Löw, Christian Ort, Patrik Rask,<br />
Sieglinde Michaelis, Anne Katrin Peters<br />
Art Director: Dierk Naumann<br />
Layout & Composings: Arno Krämer<br />
Titelbild: <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Fotos: Autoren, Carl-Erik Andersson, Dan<br />
Boman, Karel Sefrna, <strong>Scania</strong> Business Communications<br />
Schweden, <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
Cartoon: Ellie Nasser<br />
Druck: Peschke Druckerei GmbH, München<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische Verarbeitung nur mit<br />
schriftlicher Zustimmung des Herausgebers.<br />
Für unverlangt eingesandte Text- und Bildbeiträge kann keine Gewähr<br />
übernommen werden.<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 3
KING’S REPORT<br />
NEWS<br />
Regionaldirektor beim <strong>Scania</strong> Partner<br />
Beers in Kerpen: Christian Hottgenroth<br />
Fünfzehn Jahre<br />
Erfahrung<br />
Zum 1. Oktober <strong>20<strong>03</strong></strong> hat Christian<br />
Hottgenroth die Position des Regionaldirektors<br />
beim <strong>Scania</strong> Partner Beers Nutzfahrzeuge<br />
in Kerpen übernommen. Er<br />
löste damit Tom van de Mosselaar ab, den<br />
es nach seinem langjährigen Aufenthalt in<br />
Deutschland in seine Heimat, die Niederlande,<br />
zurückzog. Dort übernimmt er in<br />
gleicher Position die Verantwortung für<br />
eine Niederlassung in einem niederländischen<br />
Beers Betrieb.<br />
Hottgenroth wirkte bei <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
seit April 2001 als Gebietsleiter für den<br />
Lkw-Verkauf. Anschließend ging er im<br />
Oktober 2002 bis März <strong>20<strong>03</strong></strong> als kommissarischer<br />
Niederlassungsleiter zum <strong>Scania</strong><br />
Partner Beers Nutzfahrzeuge nach Hannover.<br />
Insgesamt bringt der neue Direktor in<br />
Kerpen 15 Jahre Know-how im Bereich<br />
Nutzfahrzeuge mit.<br />
Neues Gesicht<br />
in Offenbach<br />
Scan Nutzfahrzeug<br />
in Offenbach hieß<br />
den neuen Regionaldirektor<br />
Klas Dahlberg<br />
zum 1. Oktober dieses<br />
Jahres herzlich willkommen.<br />
Der<br />
39-jährige Schwede<br />
trat damit die Nachfolge<br />
von Christian<br />
Teichmann an. Klas<br />
Dahlberg war die vergangenen<br />
beiden<br />
Klas Dahlberg ist Jahre als Leiter Optider<br />
neue<br />
Mile für das Fuhrparkmanagement<br />
bei<br />
Regionaldirektor<br />
in Offenbach <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
verantwortlich. Seine<br />
berufliche Karriere bei <strong>Scania</strong> begann er<br />
1986. Er war seitdem für <strong>Scania</strong> in Schweden<br />
und Österreich tätig.<br />
■<br />
■<br />
<strong>Scania</strong> zeigt spannende Innovationen<br />
in Amsterdam<br />
Für wahre Fans<br />
der Marke<br />
<strong>Scania</strong> Fans und Freunde aufgepasst: Ganz<br />
druckfrisch gibt es jetzt das „<strong>Scania</strong> Jahrbuch<br />
2004“! Auf über 160 Seiten schreibt der<br />
Fachjournalist Felix Jacoby über spannende<br />
Fakten und erzählt unterhaltsame Geschichten<br />
rund um die Welt des Lkw-Herstellers mit<br />
dem Greif. „Es werden die Menschen vorgestellt,<br />
die hinter einem <strong>Scania</strong> Lenkrad sitzen,<br />
und die Menschen, die hinter den Fahrzeugen<br />
stehen“, berichtet der Autor. Tolle Bilder<br />
der Fahrzeuge fehlen natürlich nicht: „Hunderte<br />
von Fotos zeigen die schönsten Trucks<br />
der renommierten Marke“, so Jacoby. Das<br />
wunderschön gestaltete Buch erhält man<br />
Von seiner besten Seite zeigte sich <strong>Scania</strong><br />
auf der European Road Transport Show<br />
<strong>20<strong>03</strong></strong> in Amsterdam vom 17. bis 25. Oktober.<br />
Ein Aufprallzonenkonzept, das pro Jahr 900<br />
Menschenleben retten könnte, Neues zum<br />
<strong>Scania</strong> Fleet Management und Produktneuheiten<br />
für Baufahrzeuge zogen das Interesse der<br />
Messebesucher auf sich. Bestaunt wurde auch<br />
der <strong>Scania</strong> Longline: Die übergroße Fahrerkabine<br />
wurde als eXc-Studie bereits auf der IAA<br />
2002 vorgestellt. Seit September <strong>20<strong>03</strong></strong> kann<br />
man das komfortable Fahrerhaus als <strong>Scania</strong><br />
Longline bestellen. Aufgrund der geräumigen<br />
Kabine eignet sich der Longline vor allem für<br />
internationale Transporte.<br />
Auch beim neuen Fleet Management wird<br />
Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit groß<br />
geschrieben. Zu den Bordfunktionen der neuen<br />
Software gehören neben persönlichem<br />
Überfallalarm auch verschiedene Berichterstattungsmöglichkeiten<br />
für die Überwachung<br />
der Transporte. Der Bildschirm ermöglicht<br />
dem Fahrer die Übermittlung von Fahrdaten<br />
und Lenkzeiten, die Routenplanung sowie<br />
das Versenden von Mitteilungen. Die Internet-basierte<br />
Anwendung mit integriertem<br />
GSM-Telefon ermöglicht Fahrern und Unternehmern<br />
alle Arten der Transportsicherung,<br />
Fahrzeug- und Transportmanagement ebenso<br />
wie unterstützende Funktionen.<br />
Neu für Fahrzeuge im Bausegment: der elektronische<br />
Getriebe- und Antriebsschutz ETS<br />
(Electronic Transmission Safer) beim Antriebsstrang.<br />
Vorgestellt wurde außerdem<br />
das neue Overdrive-Getriebe GRSO 900<br />
beim Einsatz von Außenplanetachsen. ■<br />
Das ab September produzierte Fahrerhaus Longline zog großes Interesse auf sich<br />
<strong>Scania</strong> Fakten und<br />
Geschichten auf<br />
über 160 Seiten<br />
unter anderem im Internet beim <strong>Scania</strong><br />
Truckershop unter www.scania.de, bei den<br />
<strong>Scania</strong> Partnern und im Buchhandel. Es<br />
kostet 29,50 Euro.<br />
■<br />
4 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
KING’S REPORT<br />
NEWS<br />
Erster Auftrag<br />
aus Japan<br />
<strong>Scania</strong> konnte sich vor kurzem über den<br />
ersten Auftrag aus Japan freuen: Hoshiyama<br />
Transport gab 23 Modelle des <strong>Scania</strong> R124<br />
mit 440-PS-Turbomotor für den Transport von<br />
Lebensmitteln in Auftrag. Hoshiyama Transport<br />
ist Kunde von Hino Motor Ltd. Zusammen<br />
mit Hino unterzeichnete <strong>Scania</strong> im März <strong>20<strong>03</strong></strong><br />
eine Kooperationsvereinbarung, in der sich<br />
Hino verpflichtete, <strong>Scania</strong> auf dem japanischen<br />
Markt zu vertreiben. Im Gegensatz zu Hino mit<br />
einer Produktion von Lkw bis 16 Tonnen stellt<br />
<strong>Scania</strong> dem japanischen Markt Fahrzeuge ab<br />
16 Tonnen zur Verfügung. Beide Hersteller<br />
versprechen sich von der Vereinbarung unter<br />
anderem eine Reduzierung der Kosten für die<br />
Entwicklung schadstoffarmer Motoren.<br />
„Genau wie in der Automobilbranche werden<br />
Technologien zum Schutz der Umwelt zu Standards<br />
und es bedarf der Unterstützung, diese<br />
zu erfüllen“, sagt Noriyuki Matsushima, Fahrzeuganalyst<br />
bei Nikko Salomon Smith Barney.<br />
Die Hersteller profitieren vom gegenseitigen<br />
Know-how und verbessern ihre Wettbewerbsfähigkeit;<br />
<strong>Scania</strong> gewinnt durch die Zusammenarbeit<br />
ein weiteres Standbein in Asien.<br />
„Coach of the Year 2004“: der <strong>Scania</strong> Irizar PB<br />
Luxusliner erhält<br />
Auszeichnung<br />
Der <strong>Scania</strong> Irizar PB trägt seit Oktober den<br />
begehrten Titel „Coach of the Year 2004“.<br />
Die Auszeichnung verliehen ihm die Herausgeber<br />
führender europäischer Buszeitschriften.<br />
Diese überzeugte das Fahrzeug durch niedrigen<br />
Benzinverbrauch, erstklassigen Komfort<br />
und Zuverlässigkeit. Auch sein ästhetisches<br />
Design und seine Aerodynamik trugen zu der<br />
guten Bewertung bei. Den Preis für den zwölf<br />
Meter langen Bus übergab der Vorsitzende der<br />
Jury, Stuart Jones, an <strong>Scania</strong> auf der internationalen<br />
Reise- und Omnibusausstellung Bus<br />
World am 17. Oktober im belgischen Kortrijk.<br />
„Der Wettbewerb zeigt, dass wir zusammen<br />
mit unserem Partner Irizar ein konkurrenzfähiges<br />
Produkt in der Klasse der Luxusbusse herstellen“,<br />
so Robert Sobocki, <strong>Scania</strong> Senior Vice<br />
President, Sales Buses and Coaches. ■<br />
■<br />
Schweden trifft Japan: Ab jetzt ist <strong>Scania</strong> auch auf japanischen Straßen zu Hause<br />
<strong>Scania</strong> Lkw leisten<br />
Schwerstarbeit<br />
Das Unternehmen „Geiger und Sohn“ in<br />
Lahnstein braucht Lkw mit Power. Denn<br />
die Firma bietet neben Abschlepp- und Bergungsdiensten<br />
auch Autokrane, Hubarbeitsbühnen<br />
und Tieflader zum Vermieten an. Vor<br />
allem der vierachsige Kran mit einem Achsenabstand<br />
von 2,2 Metern ab Werk ist der Stolz<br />
des Geschäftsinhabers Thomas Geiger: Der Geschäftsführer<br />
holte das Modell R164 mit 580 PS<br />
erst im vergangenen Jahr zur Verstärkung des<br />
Fuhrparks hinzu. <strong>Scania</strong> ist der einzige Hersteller,<br />
der Vierachser mit diesem Achsenabstand<br />
zwischen der ersten und der zweiten Achse ab<br />
Werk produziert, so dass die Stützträger nicht<br />
kostspielig ummontiert werden müssen. Der<br />
Dreiachser P124 mit 420 PS wird seit dem Jahr<br />
2000 ebenfalls für den Bergungsdienst eingesetzt.<br />
Daneben sind noch zwei weitere <strong>Scania</strong><br />
im Einsatz: Das Haubenfahrzeug 143 H und<br />
das gleiche Modell ohne Haube schleppen seit<br />
1996 beziehungsweise 1997 Unfallfahrzeuge<br />
fast ohne Unterlass.<br />
„Der 143 H ist das ungekrönte Kultauto. Das<br />
Haubenfahrzeug ist einfach zeitlos und das<br />
schönste, das je gebaut wurde“, beschreibt<br />
Thomas Geiger sein Fahrzeug. „Der <strong>Scania</strong><br />
bietet für den Fahrer eine ideale Sitzposition.<br />
Außerdem hat er eine passende Übersetzung<br />
und eine hohe Zugkraft. Beides ist für unwegsames<br />
Gelände und Überlandpassagen gleichermaßen<br />
wichtig. Ich wüsste nicht, was mich<br />
dazu bringen würde, ein anderes Fahrzeug zu<br />
fahren.“ Dann weiterhin gute Fahrt! ■<br />
Nur <strong>Scania</strong> bietet Vierachser ab Werk mit 2,2 Metern Abstand zwischen den ersten beiden Achsen<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 5
Sicherheit bei Sc<br />
Angefangen vom Produkt bis hin zur<br />
Fahrerschulung: <strong>Scania</strong> Kunden dürfen<br />
sich rundum sicher fühlen.<br />
Keine Frage: Damit die Volkswirtschaften<br />
in der Europäischen Union rund laufen,<br />
ist eine hohe Mobilität lebensnotwendig.<br />
Insgesamt 202 Millionen Kraftfahrzeuge<br />
bewegen sich heute auf den Straßen Europas.<br />
Dabei liegt die Verkehrsdichte in der Bundesrepublik<br />
Deutschland weltweit an zweithöchster<br />
Stelle: Auf nur einem Kilometer<br />
Straße drängen sich durchschnittlich<br />
194 Fahrzeuge. Für die Menschen bedeutet<br />
die Verkehrsdichte aber auch Gefahr. Der<br />
Blick in die Statistikbücher alarmiert: Jedes<br />
Jahr werden rund 1,4 Millionen Europäer<br />
bei Verkehrsunfällen verletzt und über<br />
40.000 Menschen verlieren ihr Leben. Dabei<br />
sterben um die 4.000 Menschen bei Unfällen<br />
mit schweren Nutzfahrzeugen.<br />
Ziel muss immer sein, die<br />
Menschen zu schützen<br />
Daher hat die Europäische Kommission, unterstützt<br />
durch das Europäische Parlament,<br />
ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Bis zum Jahr<br />
2010 soll die Zahl der Verkehrstoten in der<br />
Gemeinschaft halbiert werden. Erreicht werden<br />
könne dies allerdings nur, so Dimitrios<br />
Theologitis, Leiter der Unterabteilung Technik<br />
und Straßenverkehrssicherheit beim EU-<br />
Generaldirektorat Transport und Energie in<br />
Brüssel, wenn alle Akteure, die für die Straßenverkehrssicherheit<br />
letztlich verantwortlich<br />
sind, eng kooperieren. <strong>Scania</strong>, versichert<br />
Hasse Johansson, Group Vice President für<br />
Forschung und Entwicklung von <strong>Scania</strong> AB in<br />
Schweden, unterstütze das Vorhaben „von<br />
ganzem Herzen“. Nicht zuletzt gehört das<br />
Thema Verkehrssicherheit seit langem zur Firmenphilosophie<br />
von <strong>Scania</strong>. Johansson: „Wir<br />
haben uns dem Auftrag verschrieben, das<br />
Verkehrssicherheitsbewusstsein zu verbessern<br />
und die Zahl der Unfalltoten zu verringern.“<br />
Fahrerwettbewerb für mehr<br />
Sicherheit im Straßenverkehr<br />
<strong>Scania</strong> setzt sich daher mit einer ganzen<br />
Reihe von Initiativen und Projekten dafür<br />
ein, die europäischen Straßen sicherer zu<br />
machen. Jüngstes Beispiel: der internationale<br />
Fahrer-Wettbewerb „Young European<br />
Truck Driver“. Insgesamt 6.000 Lkw-Fahrer<br />
aus 20 europäischen Ländern kämpften dabei<br />
um die Auszeichnung des besten jungen<br />
Fahrers. Die Aspiranten, die gemäß Reglement<br />
nicht älter als 30 Jahre sein durften,<br />
mussten in theoretischen und praktischen<br />
Tests unter Beweis stellen, dass sie einen<br />
Lastwagen sicher, wirtschaftlich und umweltbewusst<br />
steuern können. Diese Veranstaltung<br />
soll das Sicherheitsbewusstsein von<br />
Lkw-Fahrern steigern und somit zur<br />
Verkehrssicherheit beitragen. Wegen des<br />
großen Erfolges plant <strong>Scania</strong> bereits einen<br />
nächsten Wettbewerb dieser Art für 2005.<br />
Form und Funktion:<br />
Die Designer müssen<br />
optische Reize,<br />
Aerodynamik und<br />
Sicherheitselemente<br />
in Einklang bringen<br />
Wie wichtig die Aus- und Weiterbildung der<br />
Lkw-Fahrer nämlich ist, wurde auch auf dem<br />
Verkehrssicherheitsseminar von <strong>Scania</strong><br />
Deutschland in Berlin klar. Die Fahrer müssten<br />
Gefahrensituationen in Sicherheitstrainings<br />
unter Anleitung meistern und entsprechend<br />
vermeiden lernen, betonte Dr. Johann<br />
Gwehenberger vom Institut für Fahrzeugsicherheit<br />
München (IMF), das im Auftrag der<br />
deutschen Versicherungswirtschaft Unfallforschung<br />
betreibt, am 24. September auf<br />
der Veranstaltung. „Die Fahrer sollten daher<br />
mindestens einmal jährlich an einer Schulung<br />
teilnehmen“, forderte er. An diesem<br />
Tag hatten sich rund 40 Vertreter aus Politik,<br />
Verbänden und Unternehmen auf Einladung<br />
von <strong>Scania</strong> in der Bundeshauptstadt getroffen,<br />
um über Möglichkeiten zu sprechen,<br />
wie die Verkehrssicherheit erhöht werden<br />
kann. Die Seminarteilnehmer kamen dabei<br />
von den unterschiedlichsten Institutionen,<br />
denn: „Nur wenn Fahrer, Spediteure, Fahrzeughersteller<br />
sowie die öffentliche Hand<br />
und der Gesetzgeber kooperieren, wird<br />
sich die Sicherheit auf Europas Straßen<br />
Road Safety Konferenz: Die<br />
Experten waren sich einig<br />
„Für <strong>Scania</strong> ist dieses Jahr das Jahr des<br />
Fahrers“, so eröffnete Leif Östling, Präsident<br />
und Geschäftsführer von <strong>Scania</strong> AB, seine Rede<br />
anlässlich der Road Safety Konferenz in Brüssel<br />
am 8. Oktober <strong>20<strong>03</strong></strong>. Vor Erkki Liikanen, EU-<br />
Kommissionsmitglied für Unternehmen und<br />
Informationsgesellschaft, und rund 400 weiteren<br />
Gästen betonte Östling, wie wichtig es sei,<br />
6 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
ania<br />
KING’S REPORT<br />
TITELTHEMA<br />
Verborgene<br />
Qualitäten:<br />
Von außen<br />
sieht man der<br />
Kabine nicht<br />
an, welch<br />
ausgetüftelte<br />
Käfig-Konstruktion<br />
unter dem<br />
schmucken<br />
Blechkleid<br />
steckt<br />
verbessern“, sagte Hasse Johansson, Group<br />
Vice President für Forschung und Entwicklung<br />
von <strong>Scania</strong>.<br />
Für den Fall der Fälle: die neue<br />
Aufprallzone von <strong>Scania</strong><br />
An sicheren Fahrzeugen arbeitet <strong>Scania</strong><br />
permanent. Ein Sicherheitsstandard ist seit<br />
Jahrzehnten die Fahrerkabine, die der schwedischen<br />
Sicherheitsnorm unterliegt (siehe Kasten<br />
rechts). Eine wichtige Innovation im<br />
Bereich Partnerschutz konnte diesen Herbst<br />
präsentiert werden: die neue Aufprallzone für<br />
Lkw von <strong>Scania</strong>. Sie kann laut Schätzungen<br />
jedes Jahr 900 Menschenleben retten. Diese<br />
Konstruktion absorbiert bei einem Frontaldass<br />
alle Fachleute gemeinsam überlegen, wie<br />
man die Sicherheit vor allem für die Fahrer erhöhen<br />
kann. Bei der hochkarätig besetzten<br />
Veranstaltung herrschte Einigkeit, dass eine<br />
intensive Schulung der Fahrer dazu unbedingt<br />
notwendig ist. Daneben gehört eine ständige<br />
Verbesserung der Fahrzeuge bei aktiver und<br />
passiver Sicherheit zum erklärten Ziel der<br />
Teilnehmer. Die Konferenz war bereits die<br />
dritte dieser Art, die <strong>Scania</strong> zum Thema<br />
Sicherheit organisierte.<br />
„Schwedentest“<br />
an einem <strong>Scania</strong><br />
Fahrerhaus: Beim<br />
Pendelschlagtest<br />
prallt eine Tonne<br />
Gewicht direkt<br />
auf die linke<br />
A-Säule<br />
Der härteste Crashtest der Welt<br />
stammt aus Schweden<br />
Damit die Kabine eines Lkw beim Umkippen oder beim Überschlag möglichst<br />
viel Überlebens-Raum für den Fahrer lässt, wurden in Schweden schon in den<br />
60er-Jahren spezielle Tests entwickelt – unter anderem von <strong>Scania</strong>. Sie gelten in<br />
der Branche noch heute weltweit als Maßstab und sind unter dem Namen<br />
„Schwedentest“ längst in die Nutzfahrzeug-Geschichte eingegangen. Der härteste<br />
Crashtest der Welt ist deutlich strenger als ECE-R 29, die wesentliche Vorschrift<br />
für die Sicherheit von Nutzfahrzeugkabinen in Europa. Denn beim<br />
„Schwedentest“ wird ein- und dasselbe Fahrerhaus gleich von drei Seiten malträtiert:<br />
Die Kabine muss zunächst einer statischen Last von oben (15 Tonnen)<br />
widerstehen. Anschließend wird mit einem Pendelschlagtest die Frontaufprallsicherheit<br />
getestet: Aus drei Metern Höhe „knallt“ ein Gewicht von einer Tonne<br />
schräg auf die linke A-Säule. Schließlich muss auch die Rückwand die Probe<br />
aufs Exempel bestehen: Wiederum per Pendelschlagtest trifft eine Tonne, diesmal<br />
mittig, den Kabinen-Rücken. Damit aber nicht genug: Bestanden hat ein<br />
Lkw-Fahrerhaus den „Schwedentest“ erst dann, wenn sich alle Türen an der<br />
Kabine noch öffnen lassen, nachdem die drei Gewichte ihre zerstörerische<br />
„Arbeit“ getan haben. Denn nur so ist garantiert, dass der Fahrer im Notfall<br />
nicht buchstäblich in der Falle sitzt. Keine <strong>Scania</strong> Karosserie geht deshalb in die<br />
Produktion, die den „Schwedentest“ nicht hundertprozentig absolviert und<br />
erfolgreich bestanden hat.<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 7
KING’S REPORT<br />
TITELTHEMA<br />
zusammenstoß mit einem Pkw Energie. Autoinsassen<br />
hätten dadurch auch noch bei einer<br />
Aufprallgeschwindigkeit von 90 km/h Überlebenschancen<br />
– bisher war dies höchstens bis<br />
56 km/h möglich. Die „Aufprallnase“ oder<br />
„Crashnose“ dient als zusätzliche Knautschzone<br />
und bedeutet 600 mm mehr Länge und<br />
250 kg Mehrgewicht – die von den Behörden<br />
allerdings noch genehmigt werden müssen.<br />
Der Aufprallschutz gehört zu einer ganzen<br />
Fülle von Sicherheitsinitiativen aus dem Hause<br />
<strong>Scania</strong>. Schon vor zwei Jahren präsentierte<br />
<strong>Scania</strong> ein Sicherheitskonzept mit Kameras,<br />
Einparkhilfe und Infrarot-Nachtsichtgerät.<br />
Auch die Vorstellung der Spurhaltesysteme<br />
sorgte für große Begeisterung und beweist,<br />
dass <strong>Scania</strong> Sicherheit ernst nimmt. ■<br />
Verzurrt: Richtige<br />
Ladungssicherung<br />
gehörte beim<br />
deutschen Wettbewerb<br />
zu den Aufgaben<br />
Der beste junge Fahrer<br />
Europas kommt aus Italien<br />
Der Italiener Michele Sandri ließ am 20. September im schwedischen Södertälje seine Konkurrenz<br />
hinter sich: Im Finale des <strong>Scania</strong> Wettbewerbs „Young European Truck Driver“ setzte er<br />
sich gegen seine Mitbewerber Laurens D’Huyvetter aus Belgien und Mika Venäläinen aus<br />
Finnland durch. Die beiden erreichten am Ende den zweiten und dritten Platz. Der 27-jährige<br />
Sieger aus dem italienischen Trient darf sich jetzt nicht nur „bester junger Lkw-Fahrer Europas“<br />
nennen, sondern auch über die Siegesprämie – eine Reise für zwei Personen nach Brasilien<br />
– freuen. Der Sieger des deutschen Finales, Björn Luginsland aus Nagold im Schwarzwald,<br />
konnte in Södertälje den elften Platz belegen. Der staatlich geprüfte Maschinenbautechniker<br />
„erfuhr“ sich allerdings den ersten Platz in der Übung „Wirtschaftliches Fahren“.<br />
Fahrkünste:<br />
Die Aufgaben<br />
trieben den<br />
Kandidaten<br />
den Schweiß<br />
auf die Stirn<br />
Gewinnspiel<br />
Die Gewinner aus dem KING´S REPORT 2/<strong>03</strong> wurden unter allen richtigen<br />
Einsendungen ermittelt. Über jeweils ein Lkw-Modell im Design des <strong>Scania</strong><br />
Fahrerwettbewerbs „Young European Truck Driver“ freuen sich:<br />
Günter Stübing aus Glinde, Karl-Heinz Uhlmann aus Wüstenrot,<br />
Siegfried Gutekunst aus Ottenbrunn, Volker Gallinat aus Schwaan<br />
und Fabian Klingler aus Ochsenfurt<br />
Aber auch in dieser Ausgabe warten tolle Preise auf Sie. Viel Glück!<br />
Achtung: Einsendeschluss ist diesmal der 31. Dezember <strong>20<strong>03</strong></strong>.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<br />
Wer’s weiß, gewinnt!<br />
Vom 29. März bis zum 4. April 2004 findet<br />
in München die BAUMA statt. <strong>Scania</strong> verlost<br />
unter allen richtigen Einsendungen<br />
3x2 Eintrittskarten für die Messe.<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland GmbH<br />
KING’S REPORT<br />
Stichwort „Gewinnspiel“<br />
August-Horch-Straße 10<br />
D-56070 Koblenz<br />
Zu gewinnen gibt es diesmal Tickets für die BAUMA<br />
2. In welchem Land liegt das hochmoderne<br />
europäische Ersatzteillager<br />
von <strong>Scania</strong>?<br />
Um bei unserem Gewinnspiel mitzumachen,<br />
müssen Sie nur die nachfolgenden Fragen<br />
beantworten.<br />
Den Coupon mit den richtigen Antworten<br />
stecken Sie einfach in ein Kuvert (Absender<br />
nicht vergessen!) und senden ihn bis zum<br />
31. Dezember <strong>20<strong>03</strong></strong> an:<br />
1. Wie heißt der Sieger des großen<br />
Fahrer-Wettbewerbs „Young European<br />
Truck Driver“?<br />
3. Welches Fahrzeug spielt im Sonntagskrimi<br />
„Polizeiruf 110“ demnächst eine<br />
tragende Rolle?
Die Motoren der<br />
<strong>Scania</strong> Vizepräsident für<br />
Powertrain Development, Urban<br />
Johansson, glaubt an die<br />
Zukunft des Dieselmotors. In<br />
naher Zukunft gibt es für ihn<br />
keine echte Alternative.<br />
Am 18. März 1858 erblickte Rudolf Diesel<br />
in Paris als Sohn eines emigrierten deutschen<br />
Lederarbeiters das Licht der Welt.<br />
Seine Suche nach einem Motor ohne eigene<br />
Zündanlage war zum ersten Mal 1892 mit<br />
einem Patent erfolgreich. Heute sind es Köpfe<br />
wie Urban Johansson, die die bahnbrechende<br />
Erfindung des Ingenieurs Diesel weiterentwickeln.<br />
Eine Herausforderung für die immer<br />
komplexer werdenden Optimierungen der<br />
Motoren sind dabei die künftigen Abgasbestimmungen.<br />
Johansson und sein Team bewerten dazu alle<br />
bekannten Technologien und Kraftstoffalternativen.<br />
So bekommt <strong>Scania</strong> stets eine exakte<br />
Vorstellung davon, was in absehbarer Zukunft<br />
möglich sein könnte. Doch nicht nur die strengen<br />
Gesetze treiben die Motorentüftler im<br />
Umfeld des Vizepräsidenten für Antriebsstrangentwicklung<br />
zu Höchstleistungen an.<br />
<strong>Scania</strong> muss natürlich auch die Qualitäten<br />
erreichen, die die Kunden am meisten an<br />
unseren Motoren schätzen: Verlässlichkeit,<br />
niedriger Kraftstoffverbrauch und sehr gute<br />
Fahrleistungen. Über viele Jahre hinweg<br />
konnte <strong>Scania</strong> diese Eigenschaften mit niedrigen<br />
Abgaswerten verbinden. Die immer strenger<br />
werdenden Abgasbestimmungen stellen<br />
jedoch laufend große Herausforderungen an<br />
die Entwicklung. „Die Diesel-Technologie<br />
besitzt immer noch sehr viel Potenzial. Aus<br />
unserer Sicht steckt die Erforschung von erneuerbaren<br />
Kraftstoffen dagegen noch in den<br />
Kinderschuhen. Diese Kraftstoffe sind wirtschaftlich<br />
noch nicht brauchbar, um schwere<br />
Nutzfahrzeuge anzutreiben“, erklärt Johansson.<br />
In naher Zukunft sollen verbesserte Kraftstoffeinspritzung<br />
und andere Technologien<br />
(s. Kasten) dabei helfen, den Abgasausstoß<br />
von Dieselmotoren zu verringern. Der Motorenpapst<br />
dazu: „Eine unserer obersten Prioritäten<br />
ist es, ein Abgas-Rezirkulations-System<br />
(engl. Abkürzung EGR) zu entwickeln, das ideal<br />
zu unseren Motoren passt. Der Vorteil von<br />
EGR besteht darin, dass es den Ausstoß von<br />
Kohlenwasserstoff und Stickstoffoxiden (NO x )<br />
reduziert, ohne den Verbrauch zu erhöhen.<br />
Je mehr Abgase wir wieder aufbereiten, umso<br />
stärker können wir das NO x reduzieren. Dabei<br />
muss jedoch das Verhältnis von Kosten und<br />
Haltbarkeit berücksichtigt werden.“ Die Aufgabe<br />
gestaltet sich kniffelig. Grund: Eine nied-<br />
Das „Who is who“ der Motorenentwickler: Was<br />
heute bereits zum Stand der Technik gehört:<br />
Common Rail – eine Kraftstoffeinspritzung, die bei Pkw weit<br />
verbreitet ist – wird eine größere Flexibilität bei der Kontrolle der<br />
Kraftstoffeinspritzung erlauben. Unter anderem können die heute<br />
bekannten Einspritzdrücke beträchtlich gesteigert werden.<br />
Variable Turboladergeometrie – erhöht die Leistung bei einer<br />
größeren Bandbreite von Motorgeschwindigkeiten.<br />
On-Board Diagnostics (OBD) – OBD untersucht nicht nur die<br />
Motorleistung und findet Fehler. Das System kann auch bei der<br />
Motorenentwicklung verwendet werden. Es wird schrittweise in<br />
bereits bestehendes Motorenmanagement eingeführt.<br />
Exhaust Gas Recirculation (EGR) – Abgas-Rezirkulation schließt<br />
die Wiederaufbereitung eines Teils der Abgase und ihre Kühlung<br />
ein, um die Temperatur im Verbrennungsraum zu senken.<br />
Selective Catalytic Reduction (SCR) – bei der ausgewählten<br />
katalytischen Reduktion werden den Abgasen Harnstoffe hinzugefügt<br />
und diese durch einen Katalysator geschickt. SCR wird die<br />
Abgabe von Stickstoffoxiden (NO x ) in die Luft verringern.<br />
Partikelfilter – können Rußpartikel aus den Abgasen entfernen.<br />
Oxidierender katalytischer Konverter – er dient dazu,<br />
Kohlenwasserstoff (HC) und Kohlenmonoxid (CO) in Wasser (H 2 O)<br />
und Kohlendioxid (CO 2 ) zu oxidieren.<br />
Homogeneous Charge Compression Ignition (HCCI) – homogene<br />
Aufladungs-Kompressionszündung reduziert Abgase.<br />
10 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
Zukunft<br />
KING’S REPORT<br />
TECHNIK<br />
Greger Juhlin, bei<br />
<strong>Scania</strong> Leiter der<br />
Vorentwicklung von<br />
Motoren, arbeitet<br />
heute schon auf<br />
Euro 6 hin<br />
Der Motorenpapst:<br />
Urban Johansson,<br />
Jahrgang 1945,<br />
sorgt bei <strong>Scania</strong> für<br />
Innovation im<br />
Motorenbau<br />
Zukunft und Gegenwart: Schon heute sind<br />
<strong>Scania</strong> Motoren für die Zukunft gerüstet<br />
rigere Verbrennungstemperatur führt zu<br />
einem vermehrten Ausstoß von Partikeln. Dieser<br />
muss durch einen höheren Einspritzdruck<br />
ausgeglichen werden. „SCR ist eine andere<br />
Technologie, mit der wir arbeiten, um den<br />
NO x -Gehalt der Abgase von einigen unserer<br />
Motoren zu verringern“, fährt Johansson fort.<br />
Anders als EGR benötigt SCR einen Kraftstoffzusatz:<br />
Harnstoffe werden den Abgasen zugegeben,<br />
um den NO x -Ausstoß zu verringern.<br />
SCR arbeitet effektiv, hat aber auch Haken; das<br />
Gewicht der Harnstofftanks ist einer davon.<br />
Die Tanks müssen zudem bei jedem Tankstopp<br />
gefüllt werden. Dazu fehlt heute schlicht die<br />
Infrastruktur.<br />
lerverkehr schwierig. „Die Beschränkungen<br />
von Partikelfiltern lassen uns skeptisch werden<br />
in Bezug auf diese Lösung“, erklärt Johansson,<br />
„obwohl manche Kunden ein solches System<br />
bei ihren Lkw verlangen“.<br />
Die Entwicklung der Motoren von morgen mit<br />
einem völlig neuen Verbrennungskonzept<br />
steckt noch in den Kinderschuhen. „Homogeneous<br />
Charge Compression Ignition (HCCI) verbindet<br />
Eigenschaften der Diesel- und der Ottomotoren“,<br />
fährt Johansson fort. HCCI-Technologie<br />
basiert auf einer dünnen Mischung aus<br />
Luft, Kraftstoff und EGR, also rezirkulierten<br />
Abgasen. Doch die Zündung geschieht – wie<br />
bei einem Dieselmotor – durch hohen Druck<br />
bei gleichzeitiger Verbrennung der gesamten<br />
Luft-Kraftstoff-Mischung in der Verbrennungskammer.<br />
Da die Verbrennung bei einer relativ<br />
niedrigen Temperatur stattfindet, beträgt die<br />
Bildung von NO x nur ein Hundertstel von der<br />
eines Dieselmotors – ohne Verlust an Leistung.<br />
„Der HCCI-Motor bietet viele Vorteile. Doch<br />
wie mit jeder Technologie gestaltet sich der<br />
Weg dorthin voller Herausforderungen. Zum<br />
Beispiel benötigt sein hoher Verbrennungsdruck<br />
hochrobusten Motorenbau und ein sehr<br />
fortgeschrittenes Motorenmanagement.<br />
Doch in zehn bis 15 Jahren werden alle technischen<br />
Hindernisse überwunden sein und HCCI<br />
wird Teil des Angebots von <strong>Scania</strong> werden,<br />
prophezeit der Mann, der für die Entwicklungsversuche<br />
der HCCI-Technologie verantwortlich<br />
zeichnet. Noch steckt HCCI in der Ent-<br />
Auch gegen den unerwünschten Partikelausstoß<br />
von Dieselmotoren weiß <strong>Scania</strong> Rat. Spezielle<br />
Filter lautet eine elegante Lösung. Derlei<br />
Systeme verlangen sehr gleichmäßige hohe<br />
Abgastemperaturen. Was im Fernverkehr also<br />
kein Problem darstellt, gestaltet sich im Verteiwicklung.<br />
Die Verbrennung ist noch sehr<br />
empfindlich. „Damit HCCI in der Praxis funktioniert,<br />
muss man die Verbrennung ständig<br />
beobachten und ihre Bedingungen kontrollieren“,<br />
so Greger Juhlin, Leiter Abteilung für die<br />
Vorentwicklung von Motoren bei <strong>Scania</strong>.<br />
Erklärtes Ziel: die Abgase<br />
an der Quelle reduzieren<br />
„Ständige Verbrennungskontrolle bedeutet<br />
die Überwachung der vorhergehenden Verbrennung<br />
und eine entsprechende Anpassung<br />
des nächsten Zyklus. Obwohl sich die HCCI-Entwicklung<br />
noch in den Anfängen befindet,<br />
glauben wir, dass diese Technologie vielleicht<br />
ein Weg sein könnte, den zukünftigen Abgasbestimmungen<br />
entsprechen zu können. <strong>Scania</strong><br />
verfolgt als Ziel, die Abgase an ihrer Quelle zu<br />
reduzieren – während der Verbrennung.<br />
Wir werden sowohl die ausgewählte katalytische<br />
Reduktion (SCR) als auch die Abgas-Rezirkulation<br />
(EGR) auf unsere vorhandenen Motoren<br />
anwenden, um Euro 4 (2005) und Euro 5<br />
(2008) zu entsprechen. Doch wenn Euro 6 in<br />
Kraft tritt, werden sowohl EGR als auch SCR im<br />
Diesel benötigt werden. Von Euro 6 erwartet<br />
man, dass es eine enorme Senkung von<br />
erlaubten Stickstoffoxidemissionen (NO x ) mit<br />
sich bringen wird. Um solch strengen NO x -Abgasbestimmungen<br />
ohne eine Nachbehandlung<br />
durch SCR entsprechen zu können, wird man<br />
Technologien wie HCCI brauchen.“ ■<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 11
Rügen Recycling<br />
Die Aufbereitung von<br />
Straßenaufbruch, Beton<br />
und Mauerwerk ist<br />
eine Spezialität von<br />
Rügen Recycling.<br />
Die Vergangenheit von Deutschlands<br />
größter Insel liegt heute auf der<br />
Straße. RC 0-45 heißt das Material, das<br />
auf dem Gelände von Rügen Recycling in<br />
Klementelvitz bei Sassnitz gewonnen wird.<br />
Ob Bauschutt, Mauerwerk oder Straßenaufbruch<br />
– alles wird fein säuberlich als Grundlage<br />
für neuen Straßenbelag geschreddert.<br />
Sogar die ehemaligen Grenztürme von der<br />
Neben der Wiederaufbereitung von<br />
Bauschutt hat sich Rügen Recycling<br />
mit Tief- und Straßenbau ein<br />
zweites Standbein geschaffen<br />
12 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong><br />
Matthias Müller ist Geschäftsführer von<br />
Rügen Recycling und außerdem für den<br />
Bereich Transport zuständig
äumt auf<br />
KING’S REPORT<br />
REPORTAGE<br />
Jeden Morgen holt ein Lkw<br />
im Hafen von Sassnitz von<br />
der Fähre nach Bornholm<br />
Altglas und Kartonagen ab<br />
Ostseeküste, Relikte aus den dunklen Tagen<br />
der DDR, wurden Mitte der 90er Jahre bei<br />
Rügen Recycling in die richtige Körnung zermalmt.<br />
Sicher eine ungewöhnliche Art, die<br />
eigene Geschichte aufzuarbeiten.<br />
Hinter Rügen Recycling & Tiefbau steckt ein<br />
bemerkenswertes Beispiel von eisernem<br />
Durchhaltewillen. Schon zu Zeiten der sozialistischen<br />
Planwirtschaft war Hermann Müller<br />
selbstständig. Er fuhr mit seinem Kipper<br />
Schüttgüter und Steine in den Hafen von<br />
Sassnitz und war maßgeblich am Aufbau der<br />
Kaimauer beteiligt. Doch wurde ihm unter<br />
Androhung von Repressalien von oberster<br />
Stelle verboten, einen neuen Lkw anzuschaffen<br />
und Mitarbeiter einzustellen. Auch<br />
der Kauf von Ersatzteilen war ihm nicht<br />
gestattet. Müller musste deshalb ein Leben<br />
lang improvisieren. Tagsüber fuhr er mit<br />
seinem W 50, in der Nacht wurde der Laster<br />
dann repariert.<br />
Ausbau der Fahrzeugflotte<br />
erst nach der Wende<br />
Erst nach der Wende konnte sein Sohn Udo<br />
Müller das Geschäft nach marktwirtschaftlichen<br />
Kriterien ausbauen. Mittlerweile arbeitet<br />
auch der Enkel des Gründers, Matthias<br />
Müller, als Geschäftsführer im Familienunternehmen<br />
mit, das seit 2000 als Entsorgungsfachbetrieb<br />
zertifiziert ist. Tiefbau und Kanalbau<br />
ergänzen heute die Abbrucharbeiten.<br />
Sukzessive wurde die eigene Lkw-Flotte auf<br />
neun Fahrzeuge erweitert. Erst mit gebrauchten<br />
Kippern, dann kamen ab 1993 die<br />
ersten neuen Fahrzeuge des schwedischen<br />
Lkw-Herstellers dazu. „Der gute Ruf von<br />
<strong>Scania</strong> hat uns natürlich auch auf Rügen<br />
erreicht“, sagt Matthias Müller, der auch für<br />
den Bereich Transport verantwortlich ist.<br />
„Doch unsere vier <strong>Scania</strong> sind nach wie vor<br />
die einzigen auf der ganzen Insel.“<br />
Für die allgemeine Transportwirtschaft liegt<br />
Rügen tatsächlich sehr abseits, die Versorgung<br />
erfolgt weitestgehend vom Festland.<br />
Entsprechend dünn ist das Servicenetz. Vor<br />
allem das Vertrauen in die Qualität von<br />
<strong>Scania</strong> hat Müller dazu bewogen, seine Fahrzeuge<br />
im rund 200 Kilometer entfernten<br />
Lkw-Center Petersen in Stavenhagen zu<br />
ordern und dort auch regelmäßig warten zu<br />
lassen. Dabei ist die Tatsache willkommen,<br />
dass die Werkstatt unter der Woche 24 Stunden<br />
lang geöffnet ist. Doch eine Reparatur<br />
war noch nicht vonnöten: „An unseren<br />
<strong>Scania</strong> geht einfach nichts kaputt“, so Müller.<br />
Die <strong>Scania</strong> leisten im täglichen<br />
Einsatz Schwerstarbeit<br />
Dabei werden die Fahrzeuge im täglichen<br />
Einsatz enorm strapaziert. Die vier Modelle<br />
114 G 380 (6x2) mit liftbarer Nachlaufachse<br />
und Zusatzrahmen für die Abroll- und Kippvorrichtung<br />
von Atlas sind mit wechselnden<br />
Abrollcontainern vom Containerbau Lübben<br />
unterwegs. Das Aufgabenspektrum ist groß.<br />
Rügen Recycling entsorgt jeden Morgen die<br />
Autofähre zur dänischen Insel Bornholm von<br />
Altglas und Altpapier. Bei Rügen Fisch in<br />
Sassnitz werden alte Europaletten abgeholt.<br />
Dazu kommt der Aufbruch alter Straßendecken.<br />
Was bei Rügen Recycling nicht verwertet<br />
werden kann, wird später zur zentra-<br />
len Umschlagstation des Landkreises nach<br />
Samtens gebracht. So legen die Fahrzeuge<br />
auch auf der Insel im Schnitt bis zu 300<br />
Kilometer am Tag zurück.<br />
Aus recyceltem Material<br />
werden Wanderwege<br />
Besonders auf die Flexibilität seines kleinen<br />
Fuhrparks ist Hermann Müller stolz. Denn die<br />
Lkw können mit einem flacheren Abrollcontainer<br />
auch als Hinterkipper eingesetzt<br />
werden, um das Schüttgut zu den Baustellen<br />
zu bringen. Sogar am aktiven Naturschutz ist<br />
Rügen Recycling beteiligt. Mit recyceltem<br />
Material aus Flintstein und Kreide werden<br />
im Nationalpark Jasmund die Wanderwege<br />
aufgeschüttet. „Wir bringen auch Kies mit<br />
der Fähre zur Insel Hiddensee“, sagt Müller.<br />
„Dort ist allerdings autofreie Zone. Die<br />
beiden beladenen Container mit dem<br />
Kehricht von Hiddensee werden unserem<br />
Fahrer dann mit Pferd und Wagen bis in den<br />
Hafen gebracht.“<br />
In den letzten Jahren hat sich das Bild der<br />
Ferieninsel, die vor allem durch die berühmten<br />
Kreidefelsen und die insgesamt 56 Kilometer<br />
Sandstrand bei Touristen aus dem Inund<br />
Ausland bekannt und beliebt ist, stark<br />
gewandelt. Die meisten Häuser sind kernsaniert,<br />
die Badeorte schick restauriert, große<br />
Teile des maroden Straßennetzes ausgebaut.<br />
„Doch für uns es gibt es immer was zu tun“,<br />
sagt Müller. Der unermüdliche Einsatz von<br />
Rügen Recycling für den Wiederaufbau der<br />
976 Quadratkilometer großen Insel mit ihren<br />
74.000 Einwohnern, im Volksmund Rüganer<br />
genannt, ist natürlich auch ein Stück aktiver<br />
Heimatverbundenheit – mit einem großen<br />
geografischen Vorteil: „Wir arbeiten dort, wo<br />
andere Leute Urlaub machen.“<br />
■<br />
Nach der Aufnahme eines<br />
flacheren Abrollcontainers<br />
wird der <strong>Scania</strong> zum<br />
Hinterkipper für<br />
Schüttgüter<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 13
Im Doppelpack<br />
Im großzügig dimensionierten Ersatzteillager<br />
in Wuppertal ist viel Stauraum vorhanden<br />
Infothek<br />
Kontakt:<br />
Gerd Breuer GmbH, <strong>Scania</strong> Partner<br />
Westring 376, D-42320 Wuppertal<br />
Telefon 0 21 22 / 3 54 40<br />
info@breuer.scania.de<br />
www.breuer.scania.de<br />
Angebot:<br />
Verkauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen<br />
(<strong>Scania</strong> Pool-Partner); ScanRent<br />
Fahrzeugvermietung; Reparatur- und Wartungsverträge;<br />
alle Service- und Wartungsarbeiten<br />
und Reparaturen an allen <strong>Scania</strong><br />
Fahrzeugen; 24-Stunden-Notdienst; Hauptuntersuchung<br />
durch TÜV und DEKRA, AU,<br />
SP, Tachodienst, UVV; Ersatztteilverkauf.<br />
Ausstattung:<br />
20 Angestellte, davon drei Meister, 14 Mechaniker;<br />
drei Gruben à 25 m; sechs Bahnen<br />
inkl. Bremsenprüfstand; unterirdische<br />
Ölversorgung; 10.000 m 2 Grundstücksfläche;<br />
Abstellfläche für 25 Komplettzüge;<br />
Sanitär- und Aufenthaltsraum für Fahrer.<br />
In Wuppertal hat sich die Werkstatt<br />
zu hundert Prozent auf Reparaturen<br />
von <strong>Scania</strong> spezialisiert<br />
Vor acht Jahren übernahm Gerd<br />
Breuer den <strong>Scania</strong> Partnerbetrieb<br />
in Duisburg. Der Erfolg gab ihm<br />
Recht. Vor kurzem eröffnte er einen<br />
Neubau in Wuppertal.<br />
Als Gerd Breuer seinen Werdegang bei<br />
<strong>Scania</strong> begann, hat er sich nicht träumen<br />
lassen, 20 Jahre später Herr über<br />
zwei Partner-Unternehmen zu sein. Breuer<br />
kam 1984 als Verkaufsleiter nach Duisburg.<br />
Fünf Jahre später war er Gesellschafter, weitere<br />
sechs Jahre danach gehörte ihm der <strong>Scania</strong><br />
Partnerbetrieb. 1997 übernahm er mit der<br />
damaligen SFG auch den <strong>Scania</strong> Partner in<br />
Wuppertal. Seit 1997 firmieren beide Betriebe<br />
unter Gerd Breuer GmbH. So rasant wie der<br />
Aufstieg war, veränderten sich auch seine<br />
Unternehmen. Nachdem 1998 der Betrieb in<br />
Duisburg neu errichtet wurde, eröffnete Breuer<br />
jetzt in Wuppertal wieder einen Neubau.<br />
„Der alte Betrieb, entstanden aus einer<br />
Speditions-Werkstatt, war inzwischen 40 Jahre<br />
alt“, erzählt Jörg Breuer – einer der beiden<br />
Söhne, die seit 1991 mit in der Geschäftsleitung<br />
sind. „Wir waren mitten in der Stadt,<br />
ohne Autobahnausfahrt und die Organisationsabläufe<br />
haben nicht zur Struktur des Gebäudes<br />
gepasst. Also haben wir investiert und<br />
neu gebaut.“<br />
Für die Struktur der Wuppertaler Niederlassung<br />
war der Hauptsitz in Duisburg Vorbild.<br />
Optisch ähneln sie sich, allerdings gibt es in<br />
Wuppertal keinen eigenen Verwaltungstrakt.<br />
Das Gebäude präsentiert sich modern, mit<br />
lichtdurchfluteten Glasflächen, einem großzügigen<br />
Werkstattkomplex und gut bestücktem<br />
Ersatzteillager. „Gerade wird die Hauptstraße<br />
umgestaltet. Mit der Fertigstellung haben wir<br />
direkte Anbindung zur Anschlussstelle Haan-<br />
Ost. Auf der Rückseite unseres Gebäudes läuft<br />
die A 46 vorbei, somit sitzen wir verkehrsgünstig<br />
an den großen Verkehrsadern.“<br />
Der Verkauf bestimmt<br />
den Erfolg eines Partners<br />
Gerd Breuer und seine beiden Söhne Marc<br />
und Jörg führen ihre Betriebe verkaufsorientiert.<br />
„Dadurch können wir zu einem<br />
guten Teil die Auslastung unserer Werkstatt<br />
selbst bestimmen“, so Jörg Breuer. „Wir haben<br />
eine eigene Verkaufsmannschaft in<br />
Wuppertal. Neben dem Neufahrzeug-Verkauf<br />
offerieren wir das komplette Dienstleistungsangebot<br />
– vom Gebrauchtfahrzeug-Verkauf<br />
als <strong>Scania</strong> Pool-Partner über Fahrzeuge aus<br />
der ScanRent Flotte bis hin zu den Full-Serviceund<br />
Werkstatt-Dienstleistungen. Unsere Kunden<br />
fragen verstärkt nach Reparatur- und<br />
Wartungsverträgen, weil der Trend zur reinen<br />
Nutzung geht. Auch bei ScanRent verzeichnen<br />
wir wachsende Umsätze.“<br />
Die Gerd Breuer GmbH hat sich auf <strong>Scania</strong><br />
spezialisiert. Fremdfabrikate werden nicht repariert,<br />
weil nach Ansicht der Geschäftsleitung<br />
vor allem Reparaturen an der stetig<br />
wachsenden Elektronik nicht zufrieden stellend<br />
zu leisten sind, wenn das entsprechende<br />
Equipment fehlt. „Will der Kunde mehr von<br />
uns, regeln wir das für ihn, bedienen uns aber<br />
spezialisierter Partner. So bekommt der Fuhrunternehmer<br />
alles aus einer Hand und wir<br />
können uns auf <strong>Scania</strong> spezialisieren.“ Dass<br />
Breuer auch an die Fahrer denkt, zeigt der<br />
neue Aufenthaltsraum mit Fernseher, kostenlosen<br />
Getränken und Sanitärräumen, die dem<br />
Fahrer zur Verfügung stehen. Selbstverständlich<br />
ist der 24-Stunden-Notdienst. Breuer hat<br />
seine Betriebe schon nach ISO 9002 zertifizieren<br />
lassen, und beide entsprechen bereits dem<br />
ab 2004 vorgeschriebenen <strong>Scania</strong> Dealer-Operating-Standard<br />
(DOS), mit dem <strong>Scania</strong> die<br />
Qualität der Partner garantiert.<br />
■<br />
Jörg Breuer ist seit 1991 Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei der Gerd Breuer GmbH<br />
14 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
Immer im<br />
Dienst<br />
KING’S REPORT<br />
Gut ausgerüstet<br />
macht Bonnemann<br />
80 Prozent aller<br />
Fahrzeuge vor Ort<br />
wieder flott<br />
SERVICE<br />
Rund um die Uhr ist das<br />
Team neben den üblichen<br />
Öffnungszeiten<br />
in Rufbereitschaft<br />
„Wir machen alles gleich gut!“<br />
ist das Motto von <strong>Scania</strong><br />
Servicepartner Ralf Bonnemann<br />
in Dortmund.<br />
Firmeninhaber Ralf Bonnemann legt großen<br />
Wert auf hervorragenden Service<br />
Frank Vogelsang, Werkstattleiter bei<br />
Bonnemann in Dortmund, sieht man die<br />
Strapazen der Nacht nicht an. Zwei Mal<br />
musste der <strong>Scania</strong> Meister ausrücken, um Havaristen<br />
von der A 1 zu holen. 400 Mal rücken<br />
die Jungs von Werkstattinhaber Ralf Bonnemann<br />
pro Jahr aus, um gestrandete Maschinen<br />
wieder flott zu bekommen. „80 Prozent aller<br />
Pannen bekommen wir dank unseres gut ausgerüsteten<br />
Werkstattwagens an Ort und Stelle<br />
in den Griff“, meint Vogelsang. Die Kandidaten<br />
der letzten Nacht hatten weniger Glück.<br />
Der 124-420 aus Italien lässt geknickt sein rechtes<br />
Vorderrad im Radhaus hängen. Wegen<br />
mangelnder Pflege verschlissen die Bremsbeläge,<br />
daraufhin wurden Scheibe und Belagträger<br />
so heiß, dass sogar der Achsschenkel in<br />
Mitleidenschaft gezogen wurde. Nicht besser<br />
sah es bei einem 124-470 aus Belgien aus. Jede<br />
Menge Arbeit also für Vogelsang und seine<br />
fünf Mechaniker, die sich bemühen, beide<br />
noch heute fahrtüchtig zu bekommen. „Die<br />
Ersatzteile bestellen wir per Express über<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland in Koblenz, wenn wir sie<br />
nicht selbst im Ersatzteillager haben“, erklärt<br />
Vogelsang. Bei eiligen Angelegenheiten wird<br />
schon mal der Luftfrachtexpress ins Zentrallager<br />
nach Belgien oder gar ins schwedische<br />
Södertälje bemüht. Die Mechaniker wechseln<br />
sich mit den Schichten ab, so dass immer<br />
jemand für die Kunden da ist. „Ungeachtet<br />
unserer Geschäftszeiten bleibt die Mannschaft<br />
immer da, bis das Fahrzeug fertig ist“, erklärt<br />
Ralf Bonnemann seine Philosophie von gutem<br />
Kundenservice. Daneben hat jeder Mechaniker<br />
einmal die Woche Rufbereitschaft. In der<br />
Werkstatt werden alle Arbeiten in Eigenregie<br />
erledigt. Nur Lackier- und Abschlepparbeiten<br />
werden außer Haus gegeben. Jeder Monteur<br />
geht zwei bis drei Mal jährlich zur Schulung in<br />
die <strong>Scania</strong> Zentrale nach Koblenz. Die Kundschaft<br />
besteht zu 65 Prozent aus <strong>Scania</strong> Kunden.<br />
„Wir reparieren auch Fremdfabrikate, vor<br />
allem, wenn die Kunden ihre <strong>Scania</strong> Lkw bei<br />
uns warten lassen. Wir haben durch guten Service<br />
schon so manchen Unternehmer voll auf<br />
unsere Marke einschwören können“, schmunzelt<br />
Bonnemann. 60 Prozent aller Kunden<br />
rechnet er zu den Stammkunden. Wie wichtig<br />
ihm sein Ruf ist, zeigen seine Bemühungen um<br />
die Fahrer. Ein piekfeiner Aufenthaltsraum mit<br />
Kaffeeküche und Ruhemöglichkeit verkürzt<br />
die Wartezeit. Inzwischen hat es Bonnemann<br />
sogar zu einer lokalen Fernsehberühmtheit gebracht.<br />
„Wir gehören zu den Werkstätten, die<br />
mit die meisten Onboard-Units eingebaut<br />
haben. Als der WDR einen Beitrag über die<br />
Maut bringen wollte, sind die zu uns gekommen“,<br />
erzählt Vogelsang. Zu finden ist<br />
Bonnemann Nutzfahrzeuge & Service leicht –<br />
immer Richtung Flughafen und dann der<br />
Ausschilderung folgen. Der weiße 124-420 hat<br />
inzwischen einen neuen Achsschenkel,<br />
Bremsbeläge und Scheiben sind erneuert. Den<br />
schwarzen 124-470 steuert Vogelsang gerade<br />
in Richtung Prüfstraße. Die schnellen Abläufe<br />
sind nicht zuletzt dem <strong>Scania</strong> Qualitätsstandard<br />
„Dealer Operating Standard“ zu verdanken.<br />
„Weil ich mich auf meine Mannschaft<br />
verlassen kann, dürften auch die Wiederholungsprüfungen<br />
dieser Qualitätsauszeichnung<br />
kein Problem sein“, ist sich Ralf Bonnemann<br />
sicher. Dann zieht's den Chef in die Werkstatt,<br />
wo er den italienischen Chauffeur in perfekter<br />
Landessprache darauf hinweist, nach 50 Kilometern<br />
seine Radschrauben nachzuziehen.<br />
Der Belgier ist schon seit einer halben Stunde<br />
wieder „on the road“.<br />
■<br />
Infothek<br />
Kontakt:<br />
Ralf Bonnemann GmbH<br />
Gernotstraße 5<br />
D-44319 Dortmund<br />
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KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 15
Teile-Express<br />
Mit dem Europa-Zentrallager<br />
in Belgien hat <strong>Scania</strong> die Ersatzteilversorgung<br />
beschleunigt und<br />
die Verfügbarkeit enorm verbessert.<br />
Stolz führt Patrick Paredis, Chef im <strong>Scania</strong><br />
Europa-Zentrallager in Opglabbeek in<br />
Belgien, Besucher durch „sein” Reich, das<br />
CW2 – Central Warehouse 2. Es ist mit CW1 im<br />
schwedischen Södertälje und CW3 in Südamerika<br />
eines der drei <strong>Scania</strong> Zentrallager, die<br />
weltweit Ersatzteile liefern.<br />
CW2 wurde seit seiner Gründung 1993 kontinuierlich<br />
vergrößert und optimiert. Neben<br />
Grundkenntnissen der Lagertechnik – schwere<br />
Teile nach unten, häufig Verlangtes nach vorne<br />
– entwickelte Paredis mit seinem Team viele<br />
Spezialitäten. Zu einer provisorisch anmutenden<br />
Palettengalerie erklärt Paredis: „Hier<br />
proben die Mitarbeiter, die häufig verlangten<br />
Teile direkt nebeneinander und ebenerdig<br />
anzuordnen. Nachdem das Pilotprojekt erfolgreich<br />
war, installieren wir dieses neue System<br />
künftig als feste Einrichtung.“<br />
Im CW2 dreht sich alles um schnelle Umschläge.<br />
Die tägliche Lieferung aus Södertälje wird<br />
identifiziert, der Computer gibt den passenden<br />
Lagerplatz vor. 70 Prozent der Lieferungen<br />
kommen von verschiedenen Zulieferern.<br />
Bei dringenden Anfragen gelangt das benötigte<br />
Teil nicht erst auf Lager, sondern direkt<br />
in den Versand – Crossdocking genannt.<br />
Die Lagertätigkeiten bezeichnet Paredis als<br />
grundsätzlich nicht ergonomisch. „Ein erfolgreicher<br />
Teileumschlag lässt sich also nur verwirklichen,<br />
wenn man dieses Manko erfolgreich<br />
beseitigt und alle Abläufe trotzdem so<br />
ergonomisch wie möglich gestaltet. Dazu<br />
sind alle unsere Bereiche mit den jeweils entsprechenden<br />
Hilfsmitteln ausgestattet, damit<br />
unsere Mitarbeiter nicht schwer heben müssen<br />
und sich auf ihre Arbeit konzentrieren<br />
können.“ Als Beispiel nennt Paredis die Hochregalstapler,<br />
an Induktionsschienen führbar.<br />
Das <strong>Scania</strong> Servicenetz umfasst weltweit rund<br />
1.500 Händlerbetriebe und Service-Stützpunkte.<br />
Belgien beliefert im Moment 171 Service-<br />
Stützpunkte in der BRD und bearbeitet pro<br />
Monat fast 48.000 „Orderlines” aus Deutschland,<br />
eine Maßeinheit für die Bestellung von<br />
identischen Teilen.<br />
Was in 24 Monaten einmal<br />
bestellt wird, ist vorrätig<br />
Der <strong>Scania</strong> Teilekatalog umfasst momentan<br />
64.000 Teile, davon sind 46.000 in Belgien<br />
vorrätig. Jedes Teil, das in den letzten<br />
24 Monaten verlangt wurde, ist dort. So kann<br />
<strong>Scania</strong> 96 Prozent aller Bestellungen sofort<br />
abwickeln, 98,5 Prozent binnen einer Woche.<br />
Dabei gibt es drei Auftragsarten: „Stock-<br />
Orders“ umfassen Teile, die jeder Händler<br />
auf Vorrat hat. Noch ehe das Ersatzteil ausgeht,<br />
schickt der Händler seine Order ans<br />
Zentrallager. Die Laufzeit der täglich versendeten<br />
Teile beträgt einen bis fünf Tage.<br />
Die „Daily-Orders“ sind dringender. Ist ein<br />
Teil defekt, das nicht auf Lager ist, wird es<br />
über Nacht bestellt. Alle Bestellungen, die bis<br />
18 Uhr in Opglabbeek eintreffen, sind am<br />
nächsten Vormittag beim Service-Stützpunkt<br />
in Deutschland. Trotz 18-Uhr-Annahmeschluss<br />
verlässt der Lkw nach Leverkusen – die zentrale<br />
Verteilerstelle für Deutschland – bereits um<br />
19.15 Uhr CW2. Ab Leverkusen übernimmt<br />
der Kurierdienst In-night Express.<br />
Die „Stock-Order-Parts“ gehen kostengünstiger<br />
und etwas langsamer über die Verteilerstelle<br />
Neuss. Die Victoria-Spedition in Neuss<br />
stellt diese zu. Im Durchschnitt 250 Mal pro<br />
Monat passiert der schlimmste Fall, der Ausfall<br />
eines Fahrzeugs. <strong>Scania</strong> nennt das VOR –<br />
Vehicle Off Road. Ist die Teileorder eingegangen,<br />
dauert die Zusammenstellung im Regel-<br />
In den Regalen des Zentrallagers warten alle<br />
Arten von Ersatzteilen auf ihren Einsatz. Das ...<br />
... Sortiment reicht von der kompletten Kabine<br />
bis hin zur kleinsten Schraube. Insgesamt ...<br />
... hält <strong>Scania</strong> in Belgien 46.000 verschiedene<br />
Teile vor, um optimalen Service zu garantieren<br />
16 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
Versorgungsstation: Das Europa-Zentrallager im<br />
belgischen Opglabbeek ist eines von drei Zentrallagern,<br />
die <strong>Scania</strong> weltweit unterhält<br />
KING’S REPORT<br />
SERVICE<br />
fall keine Stunde. Der Transport erfolgt über<br />
Kurierdienste „ASAP“ – „as soon as possible –<br />
so schnell wie möglich!“ Trotz einer VOR müssen<br />
normale Bestellungen zeit- und kostenoptimiert<br />
abgewickelt werden. „Die Schwierigkeit<br />
für uns war festzulegen, was eine<br />
Groß- und eine Kleinbestellung ist“, erklärt<br />
Paredis. Großbestellungen werden von einem,<br />
kleine dagegen von mehreren Mitarbeitern<br />
abgearbeitet, und zwar im „Badge-Picking“,<br />
der Sammlung nach Teilenummern und Aufteilung<br />
in Kundenboxen. „Es gab nur eine<br />
Möglichkeit, eine richtige Zuordnung zu finden:<br />
Try and Error. Aber jetzt haben wir<br />
unsere Methode und sie funktioniert sehr<br />
gut“, ist sich Paredis sicher.<br />
Drei Schichten rund um die Uhr<br />
und sonntags Rufbereitschaft<br />
Im Transport sieht Jan Andries Oldenkamp,<br />
Logistics Operations Manager bei <strong>Scania</strong>, noch<br />
Potenziale. „Bearbeitungszeiten von weniger<br />
als einer Stunde im Lager sind kaum zu unterbieten.<br />
Dagegen dauert der Transport teilweise<br />
noch zu lange, vor allem weil wir Länder<br />
mit ausgeprägtem Wochenend-Denken haben,<br />
in denen ab Samstag nichts mehr läuft.<br />
Dabei erwarten alle unsere Kunden, dass wir<br />
24 Stunden am Tag liefern, und das sieben<br />
Tage die Woche.“ Daher arbeitet Opglabbeek<br />
fast rund um die Uhr in drei Schichten. Selbst<br />
am Sonntag, wenn kein Lagerbetrieb stattfindet,<br />
nimmt ein Mitarbeiter in Rufbereitschaft<br />
per Handy VOR-Bestellungen entgegen, um<br />
alles Nötige einzuleiten.<br />
„Optimierungspotenzial sehe ich in der Nutzung<br />
der Online-Bestellung“, ergänzt Olden-<br />
kamp. Vernünftige Logistik erfordert Vorausdenken,<br />
weiß Peter van Voorthuysen, stellvertretender<br />
Werksleiter: „Schon lange vor dem<br />
ersten Schneefall planen wir unsere Winterteile<br />
ein, sei es Frostschutz, Schneeketten oder<br />
andere Teile, die in der kalten Jahreszeit<br />
benötigt werden. Damit bevorraten wir uns,<br />
noch ehe der erste Händler oder Kunde eine<br />
entsprechende Bestellung abgibt.“ Batterien<br />
werden dabei als eine der wenigen Positionen<br />
ab Hersteller und nicht über CW2 abgewickelt.<br />
„Ansonsten läuft das meiste über uns.<br />
Man kann es sich kaum vorstellen, aber die<br />
Belieferung eines Kunden direkt vom Zulieferer<br />
dauert meist viel länger, als wenn der Zulieferer<br />
uns beliefert und wir weiterverteilen“,<br />
weiß van Voorthuysen.<br />
Auch für ältere Fahrzeuge sind alle Teile lieferbar.<br />
Als Beweis zeigt Paredis mehrere Serie-<br />
2-Kabinen. „Gerade für ältere <strong>Scania</strong> Fahrzeuge<br />
ist der Versorgungsgrad sehr hoch, weil<br />
entsprechend konzentriert Teile bestellt werden<br />
und diese dann fast immer auf Lager sind.<br />
Unser Maßstab für die Teilevorhaltung ist, ob<br />
Bestellungen zu verzeichnen sind – und nicht<br />
wie alt das Fahrzeug ist!“<br />
Paredis und Oldenkamp blicken positiv in die<br />
Zukunft. „Bis Ende <strong>20<strong>03</strong></strong> beliefern wir 30 Länder<br />
auf allen Kontinenten. Unser geografischer<br />
Standort ist ideal, weil wir beste Verkehrsanbindungen<br />
haben – sowohl zu Lande<br />
als auch zu Wasser und in der Luft. Södertälje<br />
kann da nicht mithalten“, meint Paredis. „Nur<br />
mit der Bahn können wir nicht arbeiten, weil<br />
die nicht in unser Konzept passt“, ergänzt<br />
Oldenkamp. Pro Arbeitstag verlassen rund<br />
40 Transporter und Lkw CW2 um rund<br />
1.550 <strong>Scania</strong> Teile zum Kunden zu bringen. ■<br />
Opglabbeek<br />
in Zahlen<br />
Das Zentrallager in Belgien ist einer von drei<br />
weltweit agierenden Versorgungsstützpunkten<br />
der <strong>Scania</strong> Parts Logistics AB.<br />
CW2 (<strong>Scania</strong> interne Bezeichnung) beliefert<br />
30 Länder in allen Kontinenten und hält rund<br />
46.000 verschiedene Teile vor. 30 Prozent der<br />
Zulieferung erfolgen über CW1 in Södertälje,<br />
70 Prozent kommen direkt von den Zulieferbetrieben.<br />
CW2 bedient weltweit 800 Zulieferpunkte<br />
und arbeitet monatlich circa<br />
48.000 „Orderlines“ (Bestellungen identischer<br />
Teile) für Deutschland ab; davon 35.000<br />
Stock-Bestellungen, 13.000 Über-Nacht-<br />
Bestellungen und 250 Notfall-Bestellungen.<br />
Die durchschnittlichen Laufzeiten betragen<br />
bei Stock-Bestellungen 1,5 Tage, bei Über-<br />
Nacht-Bestellungen weniger als 12,5 Stunden<br />
und bei Notfallbestellungen geht es immer so<br />
schnell wie möglich.<br />
Die Teile-Verfügbarkeit beträgt 96 Prozent,<br />
innerhalb einer Woche 98,5 Prozent. CW2<br />
bevorratet Teile für <strong>Scania</strong> Lkw, Busse, Industrie<br />
und Marinemotoren, Austauschteile,<br />
Spezialwerkzeuge, Werkstattausrüstung<br />
sowie Accessoires. Täglich verlassen rund<br />
2.000 Pakete mit einem Gesamtgewicht von<br />
rund 70 Tonnen für 800 Kunden das CW2.<br />
Die Lagerfläche beträgt 24.000 Quadratmeter<br />
– mit steigender Tendenz.<br />
Unvorstellbar: Circa 2.000 Pakete mit Teilen von<br />
insgesamt 70 Tonnen werden täglich bewältigt<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 17
Der kleine<br />
Unterschied<br />
Deutschland ist ein ganz<br />
besonderer Markt.<br />
Die Verkaufszahlen beeindrucken. Werktäglich<br />
konnte <strong>Scania</strong> im vergangenen<br />
Jahr 186 schwere Lkw und Busse<br />
weltweit an seine Kunden ausliefern – das sind<br />
23 Fahrzeuge pro Stunde. Über 43.000 Lkw<br />
und Busse verkaufte das Unternehmen<br />
insgesamt im Jahr 2002. Doch wie sieht es für<br />
<strong>Scania</strong> in Deutschland aus, wie für <strong>Scania</strong> in<br />
Europa? Was ist das Besondere am deutschen<br />
Markt? Johan P Schlyter, Geschäftsführer von<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland, beschreibt, was so typisch<br />
für <strong>Scania</strong> in Deutschland ist und manchmal so<br />
ganz anders als in anderen Ländern.<br />
Johan P Schlyter, Geschäftsführer von<br />
<strong>Scania</strong> Deutschland: „Deutsche Kunden sind<br />
besonders anspruchsvoll”<br />
KING’S REPORT: Herr Schlyter, Sie kennen als<br />
Schwede natürlich den Heimatmarkt von<br />
<strong>Scania</strong>. Seit August 2001 sind Sie Geschäftsführer<br />
von <strong>Scania</strong> Deutschland. Welche Rolle<br />
spielt <strong>Scania</strong> in Deutschland innerhalb des<br />
westeuropäischen Marktes?<br />
JOHAN P SCHLYTER: Eine recht bedeutende! In<br />
Westeuropa verkauft <strong>Scania</strong> etwa 27.000 bis<br />
28.000 Lkw. Davon rund 3.500 Fahrzeuge in<br />
Deutschland, das entspricht 12,5 Prozent des<br />
Absatzes in Westeuropa. Das ist eine gute<br />
Relation! Betrachtet man die Lkw-Märkte für<br />
<strong>Scania</strong> bezüglich der verkauften Einheiten,<br />
steht Deutschland weltweit an dritter Stelle.<br />
KING’S REPORT: Dem Lkw-Markt in Deutschland<br />
geht es derzeit nicht gut. Der Bestand an<br />
schweren Lastwagen entwickelte sich in<br />
Deutschland rückläufig. Wie machte sich diese<br />
Entwicklung bei <strong>Scania</strong> bemerkbar?<br />
18 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong><br />
SCHLYTER: Nicht so schlimm, wie man zuerst vermuten<br />
würde. Natürlich verzeichnen auch wir<br />
weniger Stückzahlen. Doch betrachtet man<br />
den Lkw-Gesamtbestand in Deutschland, hat<br />
sich der <strong>Scania</strong> Bestand prozentual im vergangenen<br />
Jahr sogar erhöht: von 6,93 Prozent im<br />
Jahr 2001 auf 7,05 Prozent im Jahr 2002 – und<br />
das trotz der Situation in der Branche. <strong>Scania</strong><br />
kann seine Position beim Fahrzeugbestand als<br />
Dritter hinter Mercedes-Benz und MAN auch<br />
für die nächsten Jahre beibehalten. Das ist<br />
eine gute Entwicklung für uns. Besonders vor<br />
dem Hintergrund, dass von allen europäischen<br />
Märkten der deutsche Markt den stärksten<br />
Rückgang verzeichnet. Dies spüren besonders<br />
die beiden deutschen Hersteller, die stärker<br />
vom deutschen Markt abhängig sind.<br />
KING’S REPORT: Die Lkw-Maut ist derzeit ein sehr<br />
explosives Thema und wird äußerst kontrovers<br />
diskutiert. Wie wird sich Ihrer Meinung nach<br />
der Lkw-Markt durch die Maut ändern?<br />
SCHLYTER: Für unsere Kunden ist die Lkw-Maut<br />
ohne Frage ein schwieriges und belastendes<br />
Thema. Ich bin überzeugt, dass am Ende der<br />
Konsument, der Endverbraucher, die Kosten<br />
für die Maut tragen wird, so dass sich der<br />
Transportmarkt langfristig nicht viel verändern<br />
wird. Die Güter müssen nach wie vor befördert<br />
werden und die Menge der zu transportierenden<br />
Güter wird nicht abnehmen.<br />
KING’S REPORT: Am 1. Oktober trat die neue<br />
Gruppenfreistellungs-Verordnung, die GVO,<br />
in Kraft. Damit entfällt der frühere Gebietsschutz<br />
der Händler. Jeder Händler kann nun<br />
die Marken verkaufen, die er will. Was<br />
bedeutet die neue GVO für <strong>Scania</strong>?<br />
SCHLYTER: Die Gruppenfreistellungs-Verordnung<br />
betrifft besonders die Pkw-Branche. Die<br />
Situation der Lkw-Händler lässt sich nicht vergleichen.<br />
Der Lkw-Kunde ist ein spezieller<br />
Kunde, eben ein Profi, der sein Geschäft versteht.<br />
Ich hätte es besser gefunden, wenn es<br />
für die Lkw-Händler andere GVO-Regeln<br />
gegeben hätte.<br />
KING’S REPORT: Wenn sich aufgrund der neuen<br />
GVO nun jede Werkstatt als Werkstatt für eine<br />
Marke bewerben kann, haben Sie schon viele<br />
Bewerbungen von interessierten Werkstätten<br />
vorliegen, die für <strong>Scania</strong> arbeiten möchten?<br />
SCHLYTER: Ja, haben wir. Uns liegen derzeit<br />
knapp 100 Bewerbungen für nicht ganz<br />
Der „Lenker“ von <strong>Scania</strong> Deutschland setzt<br />
sich auch gerne mal selber hinter das Lenkrad<br />
200 Werkstätten vor und wir prüfen jede Anfrage,<br />
ob die neue Werkstatt unseren Qualitätsansprüchen<br />
und unseren Kundenversprechen<br />
gerecht wird. Das ist sehr viel Arbeit: Wir<br />
müssen die Bewerber begutachten, einschätzen,<br />
Fragen stellen und Antworten geben. Ist<br />
das Niveau, das wir fordern, nicht gegeben,<br />
muss der Interessent daran arbeiten, dies aufzuholen<br />
oder er wird künftig nicht zu unserem<br />
Werkstattnetz gehören. Auf Dauer wird sich<br />
zeigen, welche Werkstätten richtig gut sind,<br />
denn nur sie werden wirtschaftlich arbeiten.<br />
KING’S REPORT: Liegen <strong>Scania</strong> in anderen<br />
Ländern auch so viele Bewerbungen vor?<br />
SCHLYTER: In keinem anderen Land in Europa<br />
liegen so viele Bewerbungen vor wie hier.<br />
KING’S REPORT: <strong>Scania</strong> hat in Deutschland derzeit<br />
171 Servicestützpunkte. Wie viele sind es in<br />
den umliegenden Ländern?<br />
SCHLYTER: Insgesamt gibt es rund 900 Werkstätten<br />
in Europa. Das gesamte europäische<br />
Servicenetz von <strong>Scania</strong> ist sehr gut. Deutschland<br />
liegt geografisch betrachtet mitten in<br />
Europa und ist deshalb ein bedeutendes<br />
Transitland, schon heute auf der Nord-Süd-<br />
Achse und mit der Osterweiterung in Kürze<br />
auch auf der Ost-West-Achse. 20 Prozent aller<br />
<strong>Scania</strong> Werkstätten Europas liegen in Deutschland.<br />
Das zeigt, dass unser deutsches Werkstattnetz<br />
von enormer Bedeutung ist für<br />
zahlreiche <strong>Scania</strong> Kunden in ganz Europa.<br />
Diese Schlüsselposition von Deutschland ist mit<br />
keinem anderen Land Europas zu vergleichen.<br />
KING’S REPORT: Gibt es noch mehr Besonderheiten,<br />
die den deutschen Markt ausmachen?<br />
SCHLYTER: Ja, viele. Deutschland ist nicht nur<br />
geografischer Mittelpunkt Europas. Deutschland<br />
liegt auch, zusammen mit einigen<br />
Nachbarländern, im technischen Zentrum.<br />
Hier gibt es bedeutende Industrien und ein<br />
sehr gutes Straßennetz. Die Kunden haben<br />
hohe Ansprüche. Wenn sie ein Produkt kaufen,<br />
muss es perfekt sein. Wenn ein Produkt<br />
repariert oder begutachtet werden muss,<br />
wird erstklassiger Service erwartet. Für mich<br />
persönlich ist der deutsche Markt ein ganz<br />
spezieller Markt, eine besondere Herausforderung<br />
– und sie macht mir Spaß! ■
<strong>Scania</strong> ist im Notfall<br />
zur Stelle<br />
Gerade im Winter passiert leider schnell<br />
ein Unfall. Außerdem sind die Fahrzeuge<br />
aufgrund der extremen Temperaturen anfälliger<br />
für technische Probleme. Wenn einmal<br />
etwas geschieht, kostet der ungeplante Ausfall<br />
Zeit und Geld. Gut zu wissen: Im Notfall<br />
lässt <strong>Scania</strong> die Fahrer nicht im Stich. Unter<br />
der Service-Nummer +49 / (0)2 61 / 8 87 88 88<br />
erreicht Ihr Fahrer das Assistance-Team, die<br />
<strong>Scania</strong> Pannenhilfe. Ein technisch versierter<br />
Mitarbeiter von <strong>Scania</strong> organisiert Hilfe<br />
sofort und kompetent – 24 Stunden am Tag,<br />
365 Tage im Jahr. Egal, ob Ihr Fahrer auf<br />
in- oder ausländischen Straßen eine Panne<br />
erlitten hat. Häufig kann der Experte am<br />
Telefon bereits per Ferndiagnose helfen,<br />
die nächste Werkstatt anzusteuern. In allen<br />
anderen Fällen nimmt der Assistance-Mitarbeiter<br />
den exakten Standort des liegen<br />
gebliebenen Fahrzeugs auf. Ferner notiert<br />
er neben Unternehmer- und Fahrzeugdaten<br />
die Handynummer des Fahrers und die ge-<br />
Startklar für ein größeres Europa –<br />
<strong>Scania</strong> Fahrer sind gerüstet<br />
wünschte Zahlungsart. Während der <strong>Scania</strong><br />
Mitarbeiter den Auftrag an die Werkstatt<br />
schriftlich formuliert und versendet, kontaktiert<br />
er parallel dazu den diensthabenden<br />
Notdienstmechaniker der nächstgelegenen<br />
Werkstatt. Dank der dort bereits per Fax<br />
eingetroffenen Informationen, beispielsweise<br />
über voraussichtlich benötigte Ersatzteile,<br />
laufen die Reparaturen ohne großen Zeitverlust<br />
ab. Sollte Ihr Fahrer also in diesem Winter<br />
verzweifelt bei Ihnen anrufen, weil er im<br />
wahrsten Sinne des Wortes mit seinem Lkw<br />
nicht weiterkommt, geben Sie ihm einfach<br />
die Telefonnummer des Assistance-Systems<br />
von <strong>Scania</strong>: +49 / (0)2 61 / 8 87 88 88.<br />
Am 1. Mai 2004 ist es soweit: Die Europäische<br />
Union bekommt Zuwachs.<br />
Rund 455 Millionen Menschen nennen<br />
Europa dann ihr Zuhause. Unter den insgesamt<br />
zehn Beitrittskandidaten befinden<br />
sich hauptsächlich osteuropäische Länder:<br />
Polen, Ungarn, Slowenien, die Tschechische<br />
Republik, Slowakei, Estland, Lettland und<br />
Litauen. Die Transportbranche blickt gespannt<br />
Richtung Osten, gerade dort erhofft<br />
man sich neue Absatzmärkte. Verschiedene<br />
Analysen berechtigen zu Optimismus, denn<br />
Sachkundige prognostizieren einen Zuwachs<br />
im Transportgewerbe. Wer sich mit dem<br />
Fahrziel „Osteuropa“ hinter das Lenkrad<br />
setzt, sollte eines nicht vergessen: den <strong>Scania</strong><br />
Ansprechpartner für den Fall der Fälle ermitteln.<br />
Selbst wenn unterwegs der Scheinwerfer<br />
seinen Geist aufgibt oder andere Reparaturen<br />
anfallen sollten – <strong>Scania</strong> Fahrer haben<br />
auch in einem fremden Land keinen Grund<br />
zur Sorge, denn fast überall gibt es eine<br />
<strong>Scania</strong> Vertretung. Auf der englischsprachigen<br />
Website http://www.scania.com gelangt<br />
man in der Rubrik „<strong>Scania</strong> around the<br />
world“ zu den über 100 Ländern, in denen<br />
sich eine <strong>Scania</strong> Niederlassung oder ein<br />
<strong>Scania</strong> Vertragspartner befindet. Jetzt heißt<br />
es nur noch, Land und Städte auswählen,<br />
dann erhält man die Adressen und dazu eine<br />
detaillierte Auflistung der Leistungen. Eine<br />
Anfahrtskizze hilft, den Weg zur Werkstatt<br />
zu finden. Den Ausdruck eingepackt und los<br />
geht die Fahrt.<br />
■<br />
■<br />
KING’S REPORT<br />
Auf den <strong>Scania</strong><br />
Assistance-Service<br />
ist immer Verlass<br />
TIPPS<br />
Rasten und ruhen –<br />
gewusst wo<br />
Welcher Fahrer klagt nicht des Öfteren<br />
über die lästige Stellplatzsuche auf<br />
überfüllten Rasthöfen und den fehlenden<br />
Nachtschlaf, weil wieder einmal der Standort<br />
direkt neben der Autobahn lag? Die Situation<br />
ist nicht nur für die Lkw-Lenker problematisch:<br />
Ein übermüdeter und gestresster Fahrer<br />
stellt ein Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer<br />
dar. Deshalb fordert der Auto<br />
Club Europa (ACE) mehr Stellplätze für<br />
Lkw-Fahrer und eine bessere Verkehrsführung<br />
auf Rastplätzen in Deutschland.<br />
Die Ruhephasen sollten genauso sorgfältig<br />
geplant sein wie die Tour selbst. Ganz einfach<br />
geht das, wenn vor Fahrtantritt die<br />
Website der Autobahn Tank & Rast GmbH &<br />
Co. KG besucht wird. So lässt sich der Aufwand<br />
der Stellplatzsuche verringern. Unter<br />
http://www.tank.rast.de kann bei „Standortsuche“<br />
in der linken Menüleiste unter Angabe<br />
der Fahrtrichtung nach sämtlichen Rastorten<br />
auf einer Autobahn gesucht werden.<br />
Dann erhält man eine Liste der Rastplätze<br />
mit der Anzahl der dortigen Lkw-Parkplätze.<br />
Doch dort stehen noch weitere Informationen,<br />
zum Beispiel ob man Lkw-Diesel tanken<br />
kann oder welche Kredit- und Flottenkarten<br />
akzeptiert werden. Außerdem lässt sich<br />
unter „Detailsuche“ gezielt online stöbern.<br />
Die Tank & Rast betreibt entlang der etwa<br />
12.000 Autobahnkilometer in Deutschland<br />
750 Servicebetriebe – so trifft der Fahrer im<br />
Schnitt alle 35 Kilometer auf eine Anlaufstelle<br />
des 1951 gegründeten Unternehmens. ■<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 19
Köstliches ganz<br />
Spediteur Haas versorgt regionale<br />
Märkte mit anspruchsvollen<br />
Lebensmitteln. Dabei verlässt er<br />
sich auf seine <strong>Scania</strong> Flotte.<br />
Weihnachten steht vor der Tür. Während<br />
Genießer in Lebkuchen und<br />
Dominosteine beißen, ist für Spediteure<br />
das Thema Weihnachtsgebäck eigentlich<br />
schon wieder vorbei. „Kaum hat man die<br />
Schoko-Nikoläuse ausgeliefert, sind schon<br />
die Osterhasen dran“, erzählt Spediteur<br />
Hans-Peter Haas von seinem Metier. Die Spedition<br />
Haas in Frechen hat sich auf den Transport<br />
temperaturempfindlicher Lebensmittel<br />
spezialisiert. Doch nicht nur in der Vorweihnachtszeit<br />
und an Ostern herrscht emsiges<br />
Treiben am Hof der Spedition. Das ganze<br />
Jahr beliefert das Familienunternehmen in<br />
der Region Aachen-Köln/ Bonn-Düsseldorf-<br />
Mönchengladbach-Meckenheim-Rheinbach<br />
Großlieferanten und Selbstbedienungsmärkte.<br />
Mit ihren Verteiler-Transporten<br />
konnte sich die Firma einen guten Namen<br />
machen. Die Kunden der Spedition wissen,<br />
dass die Waren pünktlich und in einwandfreiem<br />
Zustand beim Endverbraucher<br />
ankommen. Denn Pralinen sollen schließlich<br />
„Junior“ Michael Haas ist im Familienbetrieb in der dritten Generation tätig<br />
nur im Mund zergehen. „Zufriedene Kunden<br />
sind die beste Reklame“, sagt Spediteur<br />
Haas. Und wirklich: Auf seinen neun <strong>Scania</strong><br />
Verteilerfahrzeugen sind weder Adresse<br />
noch Telefonnummer zu lesen. „Dafür sind<br />
wir in einem permanenten Dialog mit den<br />
Kunden, wollen eventuelle Probleme sofort<br />
erkennen und effizient lösen“, so Haas. Denn<br />
die wichtigsten Attribute, um erfolgreich zu<br />
sein, seien „Flexibilität und Zuverlässigkeit“.<br />
Spezialist für empfindliche Ware<br />
wie Käse und Schokolade<br />
Schon sein Vater Josef Haas hatte sich vor gut<br />
30 Jahren im Speditions-Gewerbe mit Kaffeetransporten<br />
beschäftigt. Im Lauf der Zeit kamen<br />
Schokoladen und schokolierte Produkte,<br />
aber auch Käse, Soßen und Weine hinzu –<br />
Warengruppen, die bei vorgegebenen Temperaturen<br />
gelagert und befördert werden<br />
müssen. Heute stehen Hans-Peter Haas und<br />
sein Sohn Michael von vier Uhr morgens bis<br />
spätnachmittags auf dem Hof, an der Verladerampe<br />
oder in der Kühlhalle. Zwischendurch<br />
wird in den Büros telefoniert, disponiert,<br />
für einen reibungslosen Warenfluss gesorgt.<br />
Im Lagerhaus herrschen stets konstante<br />
Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, dasselbe<br />
gilt für die Kühlfahrzeuge. Denn nur so kommen<br />
zum Beispiel empfindliche Waffelblätter<br />
knusprig beim Kunden an. Im Sommer darf<br />
die Halle nicht wärmer als 18 Grad sein, während<br />
das Thermometer auch im kältesten<br />
Winter nicht unter zwölf Grad sinken darf.<br />
Im Kühlhaus müssen die Käsewaren bei fünf<br />
bis sieben Grad Celsius aufbewahrt werden.<br />
20 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong>
cool geliefert<br />
KING’S REPORT<br />
REPORTAGE<br />
Im Fuhrpark der Spedition Haas in Frechen sind neun<br />
Verteilerfahrzeuge von <strong>Scania</strong> im Einsatz<br />
Vorsicht, die Flaschen auf keinen<br />
Fall schütteln!<br />
Nicht jeder Genießer des edlen Rebensaftes<br />
weiß, dass auch Weintransporte recht anspruchsvoll<br />
sind. Die Spedition Haas hat für<br />
den Badischen Winzerkeller die regionale<br />
Verteilung von Flaschenweinen übernommen<br />
und führt diese in <strong>Scania</strong> Fahrzeugen durch,<br />
auf denen eine Beschriftung aus retroreflektierender<br />
Folie angebracht ist. Der 25 Jahre<br />
junge Michael Haas – der nach einer Fachausbildung<br />
nun in dritter Generation in der Spedition<br />
tätig ist – erklärt, dass diese auch bei<br />
Nacht gut sichtbare Inschrift positive Resonanz<br />
bewirke: „Nicht selten werden unsere<br />
Fahrer bezüglich des beworbenen Produktes<br />
angesprochen. Und auch der sicherheitsrelevante<br />
Faktor ist nicht zu vernachlässigen.“<br />
Besondere Vorsicht ist bei der allherbstlichen<br />
Federweißer-Aktion geboten. Dann nämlich<br />
werden bis zu 60 Fahrten pro Tag durchgeführt<br />
mit nicht luftdicht verschlossenen<br />
Flaschen, in denen der Most noch gärt. Das<br />
möglichst schüttelfreie Handling und eine<br />
angepasste Temperatur müssen verhindern,<br />
dass das beliebte Saisongetränk verfälscht in<br />
die Regale und den Einkaufskorb der Konsumenten<br />
gelangt.<br />
Auf <strong>Scania</strong> Transporter<br />
ist jederzeit Verlass<br />
Äußerst wichtige Glieder in der Kette der Lebensmitteltransporte<br />
sind natürlich die Fahrzeuge<br />
und ihre Fahrer. Die Spedition Haas ist<br />
seit mehr als zwölf Jahren treuer <strong>Scania</strong> Kunde<br />
und hält heute neun Verteilerfahrzeuge<br />
94 D in der Flotte, darunter seit kurzem drei<br />
neue Maschinen mit je 260 PS. Anfang 2004<br />
soll noch ein weiteres Neufahrzeug auf den<br />
Hof rollen. „Wir haben uns für <strong>Scania</strong> entschieden,<br />
weil wir sowohl das Produkt als<br />
auch den guten Service schätzen gelernt<br />
haben.“ Wegen der Fixtermine sei man auf<br />
zuverlässige Fahrzeuge angewiesen und<br />
selbst wenn einmal etwas passiert, könne<br />
man sich auf schnellen Ersatz verlassen.<br />
„Besonders zufrieden sind wir mit den vertraglich<br />
abgesicherten Leistungen, die bis hin<br />
zum Reifenservice reichen“, betont Hans-<br />
Peter Haas. Und Sohn Michael erwähnt die<br />
gute Zusammenarbeit mit dem <strong>Scania</strong> Händler<br />
in Kerpen. Dass eine Verteiler-Spedition<br />
sich voll und ganz auf ihren Fuhrpark verlassen<br />
muss, wird klar, wenn man bedenkt, dass<br />
jedes Fahrzeug täglich bis 500 Kilometer auf<br />
Autobahnen, Landstraßen und im innerstädtischen<br />
Verkehr im Einsatz ist.<br />
Doch was passiert, wenn Staus die freie Fahrt<br />
behindern? „Auch dafür gibt es schnelle<br />
Lösungen“, erklärt der Frechener<br />
Spediteur. „Da wir die<br />
regionalen Ziele nach Postleitzahlen<br />
im Sternsystem<br />
vorrangig zu frühen Stunden<br />
anfahren, können wir jederzeit<br />
Ausweich-Routen wählen<br />
oder Aufträge flexibel umdisponieren.<br />
Allerdings kommt<br />
es dabei auch auf das Geschick<br />
unserer Fahrer an.“ Deren<br />
Aufgabe ist es, nicht nur die<br />
Laderäume rechtzeitig vorzukühlen,<br />
sondern auch, die Paletten<br />
optimal darin einzuordnen<br />
und – einen guten Draht<br />
zu den Kunden zu haben.<br />
Denn Wartezeiten bei der<br />
Destination sind genauso Gift<br />
für den reibungslosen Tagesablauf<br />
wie etwa defekte Fahrzeuge<br />
oder Kühlanlagen. Sowohl<br />
die 3.500 Quadratmeter<br />
Lagerhallen als auch die Aufbauten<br />
der Verteilerfahrzeuge<br />
werden regelmäßig auf<br />
Hygiene und Schädlingsbefall überprüft. Die<br />
Fahrzeuge leisten im Durchschnitt eine viertel<br />
Million Kilometer in 60 Monaten und werden<br />
dann – wieder von <strong>Scania</strong> Serviceverträgen<br />
begleitet – erneuert. Um den Fuhrpark wirtschaftlich<br />
zu nutzen, werden die Fahrzeuge<br />
bestmöglich und gleichmäßig ausgelastet.<br />
So kommen Lkw mit bereits hoher Fahrleistung<br />
auf kürzeren Strecken und „jüngere“<br />
Maschinen auf längeren Touren zum Einsatz.<br />
Auch die Fahrer sind mit dem Fuhrpark sehr<br />
zufrieden. Leo Zimmer, seit sieben Jahren bei<br />
Haas beschäftigt: „Ich fahre einen der neuen<br />
<strong>Scania</strong> mit 260 PS und schätze ihn vor allem<br />
wegen seines guten Handlings und der Zuverlässigkeit.“<br />
Eine Eigenschaft, mit der sich<br />
die Spedition Haas den Namen „König der<br />
Pralinen“ redlich verdient hat.<br />
■<br />
Speditionschef<br />
Hans-Peter Haas<br />
organisiert einen<br />
reibungslosen<br />
Warenumschlag<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 21
Ein König vor<br />
Im Sonntagskrimi „Polizeiruf 110“<br />
spielt demnächst ein <strong>Scania</strong> Hauber<br />
samt seinem Besitzer Thomas<br />
Gabel eine Hauptrolle.<br />
Ein Traum nicht nur für echte<br />
Trucker: Der rote V8-Hauber ist<br />
auch im Film äußerst begehrt<br />
Ein Hauben-Truck ist wohl der Traum für<br />
jeden Fahrer. So gesehen konnten die<br />
Macher des „Polizeiruf 110“ kaum einen<br />
besseren Gast-Star finden als den roten<br />
<strong>Scania</strong> 144L 530 von Unternehmer Thomas<br />
Gabel. „Es sollte schon ein besonderer Lastwagen<br />
sein“, erklärt Stuntkoordinator Joachim<br />
„Jogi“ Blumenthal dem KING´S REPORT<br />
die Laster-Wahl. „Und so viele Hauben-<br />
Modelle gibt’s ja in Europa nicht“, fügt er an.<br />
Die Story des Films könnte auch in der Realität<br />
spielen. Ben Becker alias Jobst Dettmann<br />
hat den <strong>Scania</strong> gerade erst gekauft. Er will<br />
sich als Subunternehmer der Spedition Pelzer<br />
Polizeiruf 110: dritte Klappe<br />
für Wustermark-Krimis<br />
„Dettmanns weite Welt“ ist der dritte Fall,<br />
der im fiktiven Örtchen Wustermark tief in<br />
Brandenburg spielt, nach „Totes Gleis“<br />
(1994) und „Das Wunder von Wustermark“<br />
(1998). Den Anstoß dazu soll Ben Becker<br />
gegeben haben. Die Idee, den Krimi des<br />
Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) in der<br />
Trucker-Szene anzusiedeln, stammt von<br />
Autor Hans Schimkönig. Den Fahrer nimmt<br />
man Becker sofort ab. Nicht zuletzt, weil er<br />
im Film als Country-Barde „On the road<br />
again“ zum Besten gibt.<br />
Vorläufiger Sendetermin:<br />
9. Mai 2004, 20.15 Uhr in der ARD.<br />
22 KING’S REPORT 3/<strong>03</strong><br />
selbstständig machen. Eine goldene Zukunft<br />
sieht er vor sich nach der tristen Vergangenheit<br />
und traurigen Gegenwart, die er als<br />
Streckenwärter von Wustermark fristet. Als<br />
ABM-Kraft zieht er die letzten Gleise der stillgelegten<br />
Strecke aus dem Verkehr. Jetzt, als<br />
sein Bausparvertrag ausläuft, sieht er die<br />
Chance seines Lebens: Traum-Truck statt Reihenhaus.<br />
Dettmann kann nicht widerstehen.<br />
Er unterschreibt den Vertrag bei Speditionschefin<br />
Pelzer. Sein Traum könnte Realität<br />
werden. Als er zur ersten Fahrt nach Stettin<br />
aufbrechen will, ist sein Truck verschwunden.<br />
Polizist als Helfer: die Jagd<br />
nach dem roten Schweden<br />
Kurz darauf steht die Polizei bei ihm auf der<br />
Matte. Er sei verhaftet, lässt ihn die Kommis-<br />
Für das Schleppen wurde eine Deichsel<br />
montiert und die Lenkmechanik ausgehängt<br />
Fiktion und Realität: Ben Becker (l.) trifft sein<br />
Pendant aus der echten Welt, Thomas Gabel<br />
Für Späße zu haben: In der Drehpause scherzt<br />
Schauspieler Horst Krause mit Thomas Gabel
der Kamera<br />
KING’S REPORT<br />
REPORTAGE<br />
sarin wissen, wegen Mordverdachts an seiner<br />
Chefin Charlotte Pelzer. In dem Moment<br />
rauscht ein knallroter <strong>Scania</strong> an ihnen vorbei.<br />
Da gibt es kein Halten mehr. Dorfpolizist<br />
Krause wird zum Helfer: Gemeinsam mit ihm<br />
und Kollege Lansky nimmt er die Verfolgung<br />
auf. Doch gegen den 530 PS starken Schweden-Laster<br />
hat das Trio auf dem alten DDR-<br />
Motorrad keine Chance. Aus der Traum?<br />
Der Trick mit dem Haken: Wenn<br />
Schauspieler Laster lenken<br />
„Und Schnitt“, ruft Regisseur Bernd Böhlich,<br />
als die Szene im Kasten ist. Etliche Male rollt<br />
der rote <strong>Scania</strong> an diesem grauen Drehtag<br />
für den Krimi „Polizeiruf 110 – Dettmanns<br />
weite Welt“ über die abgesperrte Straße bei<br />
Grambow kurz vor der polnischen Grenze.<br />
Doch nicht immer rollt der Schweden-Hauber<br />
aus eigener Kraft: In manchen Szenen, in<br />
denen die Schauspieler selbst hinterm Steuer<br />
gefilmt werden, lässt Jogi Blumenthal den<br />
<strong>Scania</strong> einfach abschleppen. Und damit es im<br />
Film so aussieht, als würde der Schauspieler<br />
tatsächlich lenken, hängen die Filmtechniker<br />
die Lenkmechanik des Trucks kurzerhand aus.<br />
Auch wenn man es dem Dettmann-Darsteller<br />
Ben Becker sofort abnehmen würde, in der<br />
Realität hat er keinen Laster-Führerschein.<br />
Umso mehr brauchen die Filmleute aber<br />
trotz aller Technik-Tricks bei den Dreharbeiten<br />
einen echten Fahrer. Den hat Jogi<br />
Blumenthal nach einiger Suche in Thomas<br />
Gabel gefunden. Über <strong>Scania</strong> Deutschland<br />
und Scan-Berlin kam der Kontakt zustande.<br />
Thomas Gabel, der knorrige Brandenburger<br />
mit der hünenhaften Gestalt wurde samt<br />
seinem <strong>Scania</strong> Hauber für drei Wochen engagiert<br />
– im Wortsinne: Natürlich lässt sich Gabel,<br />
der ein kleines Transportunternehmen<br />
mit drei Lkw betreibt, eine „Gage“ bezahlen.<br />
„Schließlich fällt mein Laster drei Wochen<br />
aus“, argumentiert er.<br />
Voll bei der Sache: Thomas<br />
als Fahrlehrer für die Stars<br />
In einer kurzen Drehpause erzählt er Schauspieler<br />
Andreas Schmidt, der im Krimi Dettmanns<br />
Kumpel Herbert spielt, wie er den<br />
Truck lenken und schalten soll, damit es professionell<br />
aussieht. Und erklärt dem interessierten<br />
Schauspieler nebenbei Sitten und<br />
Gebräuche der Lasterbranche.<br />
Auch als es seinem roten Riesen an die<br />
Mechanik geht, packt er mit an, um die<br />
Deichsel an der Lkw-Front zu befestigen. In<br />
der Kabine installieren die Kameraleute ihre<br />
Utensilien, dicke Stative füllen den Raum. Als<br />
die Szene im Kasten ist, muss Gabel wieder<br />
selbst ans Steuer. Die Verfolgung soll aus der<br />
Perspektive des Motorrades gedreht werden.<br />
Nur einmal geht dem bodenständigen Kleinunternehmer<br />
der ganze Filmtrubel doch zu<br />
weit. Als er sich seinen Bart rasieren soll, um<br />
mit Perücke auf dem Kopf, geschminkt und<br />
verkleidet Ben Becker zu doubeln.<br />
„Den Bart trage ich seit der zehnten Klasse,<br />
den rasiere ich mir nicht“, regt er sich auf.<br />
Erst als die Damen aus der Maske sämtlichen<br />
Charme aufbieten, lässt er sich knurrend erweichen.<br />
„Mann, das ist schon eine andere<br />
Bart ab, Perücke auf: Unternehmer Thomas<br />
Gabel doubelt Schauspieler Andreas Schmidt<br />
Welt“, erzählt er uns, als die Dreharbeiten<br />
nach drei Wochen abgeschlossen sind. „Tag<br />
und Nacht wird da zum Teil gedreht.”<br />
Thomas eigener Traum:<br />
<strong>Scania</strong> Longline<br />
In jedem Fall ist ihm seine eigene Welt lieber.<br />
Zurück von den Dreharbeiten, beschäftigen<br />
ihn handfeste Probleme: Etwa, ob sein<br />
Hauptauftraggeber die Kosten der Lkw-Maut<br />
übernimmt. Noch mehr aber beschäftigt ihn<br />
sein eigener Traum. Als einer der wenigen<br />
<strong>Scania</strong> Kunden in Deutschland soll er einen<br />
Longline-Truck mit Mega-Kabine bekommen.<br />
Er will ihn selbst im Werk in Schweden abholen.<br />
Wirklich filmreif: „Gabels weite Welt“<br />
könnte der Titel lauten ...<br />
Im Schlepp: Weil Schauspieler selten Lkw fahren<br />
können, kommt der <strong>Scania</strong> an den Haken<br />
■<br />
KING’S REPORT 3/<strong>03</strong> 23