V1 Überprüfung der Leitfähigkeit - Chik.die-sinis.de
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Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Einführung<br />
Bei <strong>die</strong>sem Stationenlernen erarbeiten Sie sich <strong>de</strong>n Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution.<br />
Dazu sind zwei Praxisstationen und mehrere Theoriestationen vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Neben <strong>de</strong>n Stationen mit ihren spezifischen Aufgaben gibt es ein Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“,<br />
dass Sie nach und nach bearbeiten können, allerdings sind bei<strong>de</strong> Praxisstationen unbedingt<br />
vorher zu erledigen.<br />
Sie können mit <strong>de</strong>n Praxisstationen beginnen, dann das Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“<br />
soweit wie möglich bearbeiten und sich an <strong>de</strong>n Theoriestationen weitere Hilfen holen, alternativ<br />
können Sie aber auch mit <strong>de</strong>n Theoriestationen beginnen und erst am En<strong>de</strong> <strong>die</strong> Praxisstationen<br />
bearbeiten um das Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“ als Letztes zur Selbstkontrolle zu bearbeiten.<br />
In je<strong>de</strong>m Fall muss <strong>die</strong> Theoriestation 1 <strong>die</strong> erste bearbeitete Theoriestation sein!<br />
Stationen<br />
• Praxisstation 1: Alkohole aus Halogenalkanen<br />
• Praxisstation 2: Alkohole aus Halogenalkanen<br />
• Theoriestation 1: Die nucleophile Substitution<br />
• Theoriestation 2: Wie wird eine S N -Reaktion beeinflusst?<br />
• Theoriestation 3: Übungen mit Mo<strong>de</strong>llen<br />
• Theoriestation 4: Übungen zu verschie<strong>de</strong>nen Nucleophilen<br />
Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“<br />
Lösung zum Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Praxisstation 1: Alkohole aus Halogenalkanen<br />
Bitte lesen Sie sich <strong>die</strong> Versuchsanleitung vor Beginn <strong>de</strong>s Versuches vollständig durch!<br />
Beachten Sie <strong>die</strong> R- und S-Sätze!<br />
Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
RG mit passen<strong>de</strong>m durchbohrtem Stopfen und Glasrohr 10-20 cm (ersatzweise<br />
wenn vorhan<strong>de</strong>n aus HMT-Kasten HMT-Rückflussapparatur aufbauen)<br />
Sie<strong>de</strong>steinchen<br />
Becherglas (als Wasserbad)<br />
Dreibein, Brenner, ggf. Stativmaterial (zum Klammern <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückflussapparatur)<br />
Indikatorpapier<br />
Chemikalien 2-Brombutan R: 10 – 52/53 S: 24<br />
2-Brom-2-<br />
F R: 11 S: -<br />
methylpropan<br />
2-Chlor-2-<br />
methylpropan<br />
F R: 11 S: 9-16-29<br />
Kaliumhydroxid in<br />
Ethanol (c=2 mol·L -1 )<br />
C<br />
F<br />
R: 22-35<br />
R: 11<br />
S: 1/2-26-36/37/39-45<br />
S: 2-7-16<br />
Silbernitrat-Lösung Xi R: 34-50/53 S: ½-26-45-60-61<br />
Salpetersäure c = 2 C R: 35 S: 23-26-36/37/39<br />
mol·L -1<br />
Durchführung<br />
1. Man versetzt in <strong>de</strong>m RG 1 mL eines <strong><strong>de</strong>r</strong> Halogenalkane mit 6 mL <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
ethanolischen Kaliumhyroxidlösung.<br />
2. Es wer<strong>de</strong>nd zwei Sie<strong>de</strong>steinchen hinzu gegeben und das RG mit <strong>de</strong>m<br />
durchbohrten Stopfen mit <strong>de</strong>m eingesetzten Glasrohr verschlossen.<br />
3. Das Reaktionsgemisch wird im Wasserbad (ca. 70°C) ca. 8 Minuten<br />
zum schwachen Sie<strong>de</strong>n erhitzt, dann wird das Gemisch unter fließen<strong>de</strong>m<br />
Wasser abgekühlt.<br />
4. Die Phasen wer<strong>de</strong>n durch Dekantieren (wenn nicht möglich durch<br />
Filtrieren) getrennt, <strong>die</strong> feste Phase wird in 5 mL Wasser übernommen.<br />
5. Mit Salpetersäure wird bis auf einen schwach sauren pH-Wert vorsichtig<br />
angesäuert (tropfenweise Zugabe, exotherme Reaktion, ggf.<br />
zwischenkühlen!), <strong>die</strong> Lösung wird mit einigen Tropfen Silbernitratlösung<br />
versetzt.<br />
6. Der Versuch wird mit <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Halogenalkanen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt.
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Entsorgung<br />
Silbersalzhaltige Lösung: schwermetallsalzhaltige Lösungen<br />
<strong>de</strong>kantierte Phase: organische Lösemittel<br />
Sie<strong>de</strong>steinchen in Feststoffabfall<br />
Aufgaben<br />
1. Notieren Sie <strong>die</strong> Beobachtungen zu <strong>de</strong>n einzelnen Schritten sorgfältig!<br />
2. Was weisen Sie mit <strong>de</strong>m Silbernitrat nach? Beachten Sie <strong>die</strong> Farbe <strong>de</strong>s Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlags!<br />
3. Warum ist Kaliumbromid in Wasser sehr gut, in ethanolischer Kalilauge hingegen nur<br />
schlecht löslich?<br />
Führen Sie, bevor Sie das Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“ bearbeiten, zunächst<br />
<strong>die</strong> Versuche <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Praxisstation durch!
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Praxisstation 2: Alkohole aus Halogenalkanen<br />
Bitte lesen Sie sich <strong>die</strong> Versuchsanleitung vor Beginn <strong>de</strong>s Versuches vollständig durch!<br />
Beachten Sie <strong>die</strong> R- und S-Sätze!<br />
Versuchsanleitung<br />
Geräte<br />
großes RG mit passen<strong>de</strong>m Stopfen<br />
RG<br />
Indikatorpapier, Glasstab<br />
Chemikalien 2-Brombutan R: 10 – 52/53 S: 24<br />
2-Brom-2-<br />
F R: 11 S: -<br />
methylpropan<br />
2-Chlor-2-<br />
F R: 11 S: 9-16-29<br />
methylpropan<br />
Silbernitrat-Lösung Xi R: 34-50/53 S: ½-26-45-60-61<br />
Durchführung<br />
1. 1 mL eines <strong><strong>de</strong>r</strong> Halogenalkane wird in das große RG geben, <strong><strong>de</strong>r</strong> pH-<br />
Wert wird mit Indikatorpapier überprüft, in<strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Glasstab ein<br />
Tropfen auf das Papier gegeben wird.<br />
2. Das Halogenalkan wird mit 15 mL Wasser versetzt, das RG mit <strong>de</strong>m<br />
Stopfen verschlossen und kräftig geschüttelt.<br />
3. Durch Lockern <strong>de</strong>s Stopfens wird kurz gelüftet und erneut geschüttelt,<br />
<strong>die</strong>s wird mehrmals wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt.<br />
4. Mit <strong>de</strong>m Indikatorpapier wird <strong><strong>de</strong>r</strong> pH-Wert <strong><strong>de</strong>r</strong> Lösung überprüft.<br />
5. Im kleinen RG wird etwas Lösung mit einigen Tropfen Silbernitratlösung<br />
versetzt.<br />
6. Der Versuch wird mit <strong>de</strong>n an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Alkanen wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holt.<br />
Entsorgung<br />
Silbersalzhaltige Lösung: schwermetallsalzhaltige Lösungen<br />
Reaktionsgemisch: organische Lösemittel<br />
Aufgaben<br />
1. Notieren Sie <strong>die</strong> Beobachtungen zu <strong>de</strong>n einzelnen Schritten sorgfältig!<br />
2. Was weisen Sie mit <strong>de</strong>m Silbernitrat nach? Beachten Sie <strong>die</strong> Farbe <strong>de</strong>s Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlags!<br />
Führen Sie, bevor Sie das Arbeitsblatt „Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche“ bearbeiten, zunächst<br />
<strong>die</strong> Versuche <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Praxisstation durch!
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Theoriestation 1: Die nucleophile Substitution<br />
EN: Elektronegativität<br />
Sind zwei Atome über eine Elektronenpaarbindung miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> verknüpft, so kann es sein, dass<br />
ein Atom das bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Elektronenpaar stärker anzieht als das an<strong><strong>de</strong>r</strong>e. Diese Fähigkeit, bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Elektronenpaare in einer Bindung anzuziehen, heißt Elektronegativität (Abkürzung: EN). Je höher<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> EN-Wert eines Elementes ist, <strong>de</strong>sto stärker kann ein Atom <strong>die</strong>ses Elementes bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Elektronenpaare<br />
anziehen.<br />
Arbeitsauftrag<br />
Suchen Sie in einem Perio<strong>de</strong>nsystem <strong>die</strong> EN-Werte für Chlor, Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff<br />
heraus.<br />
Partielle Ladung<br />
Im Gegensatz zu Ionen, <strong>die</strong> echte Ladungen tragen, können innerhalb von Molekülen partielle Ladungen<br />
auftreten (Teilladungen). Sie können entstehen, wenn <strong>die</strong> Elektronen <strong>de</strong>s bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Elektronenpaares<br />
mehr zu einem Atom hingezogen wer<strong>de</strong>n. Das Atom, zu <strong>de</strong>m <strong>die</strong> Elektronen mehr<br />
hingezogen wer<strong>de</strong>n, ist dann partiell negativ (δ-), das Atom, von <strong>de</strong>m <strong>die</strong> Elektronen abgezogen<br />
wur<strong>de</strong>n, ist partiell positiv (δ+).<br />
Arbeitsauftrag<br />
Zeichnen Sie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lewis-Schreibweise ein Chlorethan-Molekül und zeichnen Sie dort <strong>die</strong> entspre-<br />
chen<strong>de</strong>n Partialladungen ein.<br />
Nucleophilie<br />
Von nucleus (lat.) – Kern; und philein (gr.) - lieben. Da sich im Kern <strong>die</strong> Protonen befin<strong>de</strong>n, ist<br />
<strong>die</strong>ser positiv gela<strong>de</strong>n.<br />
Teilchen, <strong>die</strong> entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> negativ gela<strong>de</strong>n sind o<strong><strong>de</strong>r</strong> ein freies Elektronenpaar tragen, wer<strong>de</strong>n von<br />
positiven – o<strong><strong>de</strong>r</strong> von partiell positiven Atomen – in einem Molekül angezogen. Sie sind nucleophil.<br />
Substitution<br />
Von substituere (lat.) - ersetzen. Wird in einem Molekül ein Atom o<strong><strong>de</strong>r</strong> eine Atomgruppe durch ein<br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>es Atom o<strong><strong>de</strong>r</strong> Atomgruppe ersetzt, so nennt man <strong>die</strong>s eine Substitution.<br />
Arbeitsauftrag<br />
Formulieren Sie <strong>die</strong> Substitution <strong>de</strong>s Chlor-Atoms im Chlorethan-Molekül durch<br />
a) ein Bromatom<br />
b) durch eine Hydroxy-Gruppe.<br />
Zeichnen Sie <strong>die</strong> Lewisformeln aller Moleküle und benennen Sie <strong>die</strong>se.
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Reaktionsmechanismus<br />
Ein Reaktionsmechanismus beschreibt, was während einer chemischen Reaktion geschieht und wie<br />
<strong>die</strong> einzelnen Reaktionspartner miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong> reagieren.<br />
Vervollständigen Sie folgen<strong>de</strong>n Text:<br />
Reaktionsmechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitution<br />
Im Chlorethan trägt das Kohlenstoffatom, an <strong>de</strong>m das Chloratom gebun<strong>de</strong>n ist, eine<br />
______________. Ursache hierfür ist <strong>die</strong> ________________-Differenz. Das ___________ gela<strong>de</strong>ne<br />
Hydroxid -Ion wird von <strong>de</strong>m _______________ positivierten ______________ -Atom angezogen.<br />
Es wird eine neue Elektronenpaarbindung zwischen ____________ und __________ gebil<strong>de</strong>t.<br />
Die Elektronenpaarbindung zwischen ___________ und ___________ wird dabei gelöst. Es entsteht<br />
ein neues Ion, ein __________-Ion.<br />
Erhitzt man eine Mischung aus Chlorethan und Kalilauge, so fin<strong>de</strong>t eine Substitution statt. Es entsteht<br />
________________ . Mit Silbernitrat kann man in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lösung __________ -Ionen nachweisen.<br />
Beim Chlorethan wur<strong>de</strong> ein _____________- Atom durch eine _____________-Gruppe<br />
________________.<br />
Reaktionsgleichung:<br />
(Bitte aufstellen!)<br />
Merksatz<br />
Diesen Reaktionsmechanismus nennt man „nucleophile Substitution“, da <strong>die</strong> hier stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Substitution durch ein nucleophiles Teilchen ausgelöst wird.<br />
Arbeitsauftrag<br />
1. Nennen Sie das bei <strong><strong>de</strong>r</strong> hier beschriebenen Reaktion beteiligte nucleophile Teilchen.<br />
2. Erklären Sie <strong>de</strong>n Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution Ihrem Nachbarn möglichst genau<br />
in eigenen Worten.
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Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Theoriestation 2: Wie wird eine S N -Reaktion beeinflusst?<br />
Die Position <strong>de</strong>s Halogen-Atoms im Molekül<br />
Das Halogen-Atom kann an ein primäres, sekundäres o<strong><strong>de</strong>r</strong> tertiäres Kohlenstoff-Atom geknüpft<br />
sein.<br />
Arbeitsauftrag<br />
Zeichnen Sie <strong>die</strong> folgen<strong>de</strong>n Moleküle in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lewis-Schreibweise und machen Sie sich hieran <strong>die</strong><br />
Unterschie<strong>de</strong> zwischen primärem, sekundärem und tertiärem Kohlenstoff-Atom klar:<br />
a) Brommethan<br />
b) Bromethan<br />
c) 2-Brompropan<br />
d) 2-Brom-2-methylpropan<br />
Die Position <strong>de</strong>s Halogenatoms kann verschie<strong>de</strong>ne Auswirkungen haben:<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel erfolgt <strong>die</strong> Substitution <strong>de</strong>s Halogenatoms an einem tertiären Kohlenstoff-Atom <strong>de</strong>utlich<br />
schneller als an einem primären o<strong><strong>de</strong>r</strong> sekundären Kohlenstoff-Atom.<br />
Die zwei Mechanismen <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Auch mit Wasser kann eine Substitution <strong>de</strong>s Brom-Atoms durch eine Alkoholgruppe erfolgen, <strong>de</strong>nn<br />
Wasser kann durch seine Polarität als nucleophiles Teilchen angreifen. Diesen Vorgang nennt man<br />
Hydrolyse („Spaltung durch Wasser“).<br />
Verbindung a) und d) sind leicht hydrolysierbar, Verbindung b) und c) dagegen <strong>de</strong>utlich schlechter.<br />
Es stellt sich <strong>die</strong> Frage, wieso <strong>die</strong>s so ist.<br />
Dazu muss als erstes erklärt wer<strong>de</strong>n, dass es zwei verschie<strong>de</strong>ne Reaktionsmechanismen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
nucleophilen Substitution gibt:<br />
1) Zeitversetzt: Im ersten Schritt verlässt ein Halogenid-Ion als Abgangsgruppe das Molekül.<br />
Übrig bleibt ein Kation, bei <strong>de</strong>m das zentrale Kohlenstoff-Atom <strong>die</strong> positive Ladung trägt. Es<br />
entsteht also ein Carbokation als Zwischenstufe. Im zweiten Schritt greift ein Nucleophil an<br />
und bil<strong>de</strong>t eine neue Bindung zum Kohlenstoff-Atom aus. Dies wird S N 1 Mechanismus<br />
genannt. (Der erste Schritt ist unabhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwesenheit <strong>de</strong>s Nucleophils, für <strong>die</strong><br />
Reaktionsgeschwindigkeit ist ausschließlich <strong>die</strong> Konzentration <strong>de</strong>s Eduktes verantwortlich.)<br />
2) Zeitgleich: Das Nucleophil nähert sich <strong>de</strong>m Halogenalkan und gleichzeitig lockert sich <strong>die</strong><br />
Bindung zum Halogen-Atom. Es gibt einen Übergangszustand, in <strong>de</strong>m sowohl das Nucleophil<br />
als auch <strong>die</strong> Abgangsgruppe mit <strong>de</strong>m zentralen Kohlenstoff-Atom in Wechselwirkung<br />
stehen. Dann verlässt <strong>die</strong> Abgangsgruppe das Molekül und <strong>die</strong> neue Bindung zum Nukleophil<br />
wird fest geknüpft. Dieser Ablauf wird S N 2 Mechanismus genannt. (Hierbei spielen<br />
bei<strong>de</strong> Moleküle, das Edukt und das Nucleophil, eine wichtige Rolle. Für <strong>die</strong> Reaktionsgeschwindigkeit<br />
sind <strong>die</strong> Konzentrationen von Edukt und Nucleophil verantwortlich.)
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Arbeitsauftrag<br />
o Wenn Sie <strong>die</strong> Theoriestation 3 schon bearbeitet haben: Stellen Sie sich <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Mechanismen<br />
noch einmal im Knetmo<strong>de</strong>ll vor – o<strong><strong>de</strong>r</strong> holen Sie sich noch einmal <strong>die</strong> Knete und<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holen Sie <strong>de</strong>n Vorgang.<br />
o Wenn Sie <strong>die</strong> Theoriestation 3 noch nicht bearbeitet haben: Gehen Sie im Anschluss an <strong>die</strong>se<br />
Station <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Mechanismen mit Hilfe <strong>de</strong> r Theoriestation 3 noch einmal Schritt für<br />
Schritt durch.<br />
S N 1 o<strong><strong>de</strong>r</strong> S N 2 ? Faktoren, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s beeinflussen<br />
Es ist nicht für je<strong>de</strong> Reaktion bekannt, nach welchem <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Mechanismen <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen<br />
Substitution <strong>die</strong> Reaktion abläuft. Auch durch <strong>die</strong> Wahl bestimmter Reaktionsbedingungen kann<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> ablaufen<strong>de</strong> Mechanismus beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Zwei Faktoren, <strong>die</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Struktur <strong>de</strong>s Eduktes<br />
leigen, sollen hier näher beschrieben wer<strong>de</strong>n:<br />
1) Sterische Effekte: Je raumgreifen<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>die</strong> Substituenten am Kohlenstoff-Atom sind (z.B.<br />
Methyl-Gruppen um das zentrale Kohlenstoff-Atom) , umso schlechter kann ein Nucleophil<br />
an das Kohlenstoffatom heranreichen. Sperriger Reste (und raumgreifen<strong>de</strong> Nucleophile)<br />
begünstigen also eine Reaktion nach <strong>de</strong>m S N 1 Mechanismus.<br />
2) Induktive Effekte: Substituenten am Kohlenstoffatom können nicht nur Bindungselektronen<br />
ziehend sein (vgl. Theoriestation 1). Befin<strong>de</strong>t sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Nachbarschaft eines positivierten<br />
Kohlenstoff-Atoms eine Alkylgruppe (z.B. Methyl), so wird auch <strong>die</strong> Elektronenpaarbindung<br />
zwischen Kohlenstoffatom und Kohlenstoffatom leicht poarisiert und zwar in <strong><strong>de</strong>r</strong> Art,<br />
dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Elektronenmangel am positivierten Kohlenstoff-Atom leicht behoben wird. Man<br />
kann also sagen, dass Alkylgruppen bezogen auf das positivierte Kohenstoff-Atom elektronenlierfernd<br />
wirken. Diesen Effekt nennt man +I-Effekt. Wenn sich im S N 1 Mechanismus<br />
nun ein Karbokation bil<strong>de</strong>t, wird <strong>die</strong>s durch elektronenliefern<strong>de</strong> Gruppen stabilisiert.<br />
Weiteren Einfluss auf <strong>de</strong>n ablaufen<strong>de</strong>n Mechanismus hat:<br />
- <strong>die</strong> Leichtigkeit, mit <strong><strong>de</strong>r</strong> eine Abgangsgruppe das Molekül verlassen kann<br />
- <strong>die</strong> Beschaffenheit <strong>de</strong>s Nucleophils, das angreift<br />
- <strong><strong>de</strong>r</strong> Einfluss <strong>de</strong>s Lösemittels auf <strong>die</strong> Reaktion und <strong>die</strong> Stabilisierung möglicher Zwischenstufen<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> Übergangszustän<strong>de</strong>n.<br />
Arbeitsauftrag:<br />
Formulieren Sie Hypothesen, nach welchem Mechanismus <strong>die</strong> Hydrolyse <strong><strong>de</strong>r</strong> Edukte a) bis d) ab-<br />
laufen könnte und begrün<strong>de</strong>n Sie ihre Entscheidung mit Hilfe <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n oben beschriebenen Effekte.<br />
Literatur:<br />
Tausch; von Wachtendonk: Chemie 2000+ Band 2<br />
Sykes, Reaktionsmechanismen <strong><strong>de</strong>r</strong> Organischen Chemie, 9. Auflage
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Theoriestation 3: Übungen mit Mo<strong>de</strong>llen<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>s Kugelstabmo<strong>de</strong>lls und <strong><strong>de</strong>r</strong> Knete soll <strong>die</strong> Reaktion von Chlormethan zu Methanol in<br />
allen Einzelheiten untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Materialien:<br />
- Kugelstabmo<strong>de</strong>ll<br />
- Knete und Zahnstocher<br />
Arbeitsauftrag<br />
1. Bauen Sie mit Hilfe <strong>de</strong>s Kugelstabmo<strong>de</strong>lls ein Mo<strong>de</strong>ll für das Chlormethan-Molekül und<br />
überlegen Sie sich genau , wie <strong>die</strong> Substitution in allen Einzelheiten und Zwischenschritten<br />
stattfin<strong>de</strong>n könnte. Schreiben Sie ihre Überlegungen genau au f.<br />
2. Bauen Sie mit Hilfe von Knete und Zahnstochern ein Mo<strong>de</strong>ll für das Chlormethan-Molekül<br />
und überlegen Sie sich genau, wie <strong>die</strong> Substitution in allen Einzelheiten stattfin<strong>de</strong>n könnte.<br />
Beim Knetmo<strong>de</strong>ll können <strong>die</strong> Bindungen flexibler am Zentralatom angesetzt und auch noch<br />
verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n. Welche weiteren Möglichkeiten ergeben sich dadurch für <strong>de</strong>n Reaktionsverlauf?<br />
Notieren Sie sich ihre Überlegungen genau.
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Theoriestation 4: Übungen zu verschie<strong>de</strong>nen Nucleophilen<br />
In <strong><strong>de</strong>r</strong> Tabelle sind verschie<strong>de</strong>ne Nucleophile aufgeführt. Alle Nucleophile können mit Halogenalkanen<br />
nach folgen<strong>de</strong>m Schema reagieren:<br />
Y - + R-X ® R-Y + X - .<br />
Arbeitsauftrag<br />
1. Ergänzen Sie <strong>die</strong> Tabelle<br />
Y - Nucleophil R-Y Produkt<br />
OH -<br />
R´O -<br />
Alkoholat-Ion<br />
R´OO -<br />
Ester<br />
R-SH<br />
Thiol<br />
NH2 -<br />
Amid-Ion<br />
Nitrit-Ion<br />
Nitroalkan<br />
R-CN<br />
Nitril<br />
Acetylid-Ion<br />
Alkin<br />
2. Es sollen folgen<strong>de</strong> Produkte hergestellt wer<strong>de</strong>n:<br />
a) 1-Nitropropan<br />
b) 2-Nitropropan<br />
c) Propybutylether<br />
d) Butansäureethylester<br />
r<br />
Aus welchen Ausgangsprodukten können <strong>die</strong> gewünschten P odukte hergestellt wer<strong>de</strong>n.?<br />
Formulieren Sie <strong>die</strong> Reaktionsgleichungen für <strong>die</strong> Reaktionen!
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
AB Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Versuche
Reihe „Alles Plastik? – Kleidung aus Kunststoffen“<br />
Stationenlernen zum Mechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> nucleophilen Substitution<br />
Ergebnisüberprüfung zu <strong>de</strong>n Theoriestationen<br />
Theoriestation 1<br />
Elementsymbol H C O Cl<br />
EN-Wert 2,1 2,5 3,5 3,0<br />
Lösungshilfe Lückentext: folgen<strong>de</strong> Wörter wer<strong>de</strong>n für <strong>die</strong> Lücken benötigt:<br />
Chlor – Chlor – Chlorid – Chlorid – Elektronegativitäts – Ethanol – Hydroxy – Kohlenstoff - Kohlenstoff<br />
– Kohlenstoff – negativ – partiell – positive Partialladung – Sauerstoff – substituiert<br />
Lösung Lückentext: Reaktionsmechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> Substitution<br />
Im Chlorethan trägt das Kohlenstoffatom, an <strong>de</strong>m das Chloratom gebun<strong>de</strong>n ist, eine positive Partialladung.<br />
Ursache hierfür ist <strong>die</strong> Elektronegativitäts-Differenz. Das negativ gela<strong>de</strong>ne Hydroxid -Ion<br />
wird von <strong>de</strong>m partiell positivierten Kohlenstoff -Atom angezogen. Es wird eine neue Elektronenpaarbindung<br />
zwischen Kohlenstoff und Sauerstoff gebil<strong>de</strong>t. Die Elektronenpaarbindung zwischen<br />
Kohlenstoff und Chlor wird dabei gelöst. Es entsteht ein neues Ion, ein Chlorid-Ion.<br />
Erhitzt man eine Mischung aus Chlorethan und Kalilauge, so fin<strong>de</strong>t eine Substitution statt. Es entsteht<br />
Ethanol. Mit Silbernitrat kann man in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lösung Chlorid -Ionen nachweisen. Beim Chlorethan<br />
wur<strong>de</strong> ein Chlor- Atom durch eine Hydroxy - Gruppe substituiert.<br />
Reaktionsgleichung: