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Finanzgruppe<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />

internationale Kooperation<br />

Jahresbericht 2007<br />

Internationale Kooperation<br />

Projekte und Partner<br />

2007


s Finanzgruppe 2007<br />

446 Sparkassen<br />

Geschäftsvolumen 1.045 Mrd. €<br />

Spareinlagen 282 Mrd. €<br />

Kredite an Kunden 618 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 253.696<br />

11 Landesbanken/Girozentralen 1<br />

Bilanzsumme 2 1.898 Mrd. €<br />

Einlagen von Kunden und Kreditinstituten 3 925 Mrd. €<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 3 395 Mrd. €<br />

Kredite an Kunden und Kreditinstitute 3 1.097 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 57.796<br />

10 Landesbausparkassen<br />

Bilanzsumme 51 Mrd. €<br />

Neuabschlüsse 34 Mrd. €<br />

Kapitalauszahlungen 9 Mrd. €<br />

11,2 Mio. Verträge/Bausparsumme 251 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 8.698<br />

DekaBank 4<br />

Fondsvermögen 192 Mrd. €<br />

Bilanzsumme 106 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 3.553<br />

12 Öffentliche regionale Erstversicherungsgruppen<br />

Bruttobeitragseinnahmen 16 Mrd. €<br />

Mitarbeiter 31.000<br />

1<br />

Ohne DekaBank<br />

2<br />

Einschließlich Auslandsfilialen sowie in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />

(ohne Landesbausparkassen)<br />

3<br />

Ohne Auslandsfilialen und ohne in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />

(ohne Landesbausparkassen)<br />

4<br />

Konzernzahlen


Internationale Kooperation, Projekte und Partner<br />

Jahresbericht 2007


Jahresbericht 2007 | Vorwort<br />

Vorwort<br />

Bereits in den 60er Jahren trat die ägyptische<br />

Regierung an den Deutschen Sparkassen- und<br />

Giroverband (DSGV) mit der Bitte heran, sie beim<br />

Aufbau von Sparkassen zu unterstützen. Dies war<br />

der Beginn eines intensiven und nachhaltigen<br />

entwicklungspolitischen Engagements der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe, das mit der Gründung<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />

Kooperation im Jahr 1992 weiter ausgebaut,<br />

systematisiert und professionalisiert wurde. In<br />

den nun mehr als 15 Jahren war die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

in rund 130 Projekten tätig und hat einen<br />

wichtigen Beitrag in der Entwicklung der Finanzsektoren<br />

in weit über 50 Ländern geleistet. Bei<br />

ihrer erfolgreichen Arbeit kann sich die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

auf die Unterstützung durch alle<br />

Institute der Sparkassen-Finanzgruppe verlassen.<br />

Dies gibt ihr die Gewissheit, für Beratungen<br />

ihrer Partnerbanken in den Entwicklungs- und<br />

Transformationsländern auf das Know-how von<br />

Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

des Finanzsektors zurückgreifen zu können.<br />

Heinrich Haasis<br />

Vorsitzender des Kuratoriums und Präsident des<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />

Gesellschaftliches Engagement ist für Sparkassen<br />

und ihre Verbundpartner selbstverständlich<br />

– in Deutschland ebenso wie im internationalen<br />

Umfeld. Dabei hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

für internationale Kooperation die Aufgabe<br />

übernommen, die Erfahrung der deutschen<br />

Sparkassen ähnlichen Finanzinstitutionen in<br />

Entwicklungs- und Transformationsländern<br />

verfügbar zu machen. Hierfür stellt sie<br />

modernste Schulungs- und Beratungsleistungen<br />

für ihre Partnerinstitutionen in der ganzen<br />

Welt zur Verfügung.<br />

Diese gute Zusammenarbeit wird aktuell auch<br />

beim Sparkassen-Wiederaufbaufonds für<br />

Südasien deutlich. Nach der Tsunami-Katastrophe<br />

im Dezember 2004 haben alle Institutionen<br />

und Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

ihre Kräfte gebündelt und vereint den<br />

Sparkassen-Wiederaufbaufonds in Höhe von 15<br />

Millionen Euro errichtet. Seitdem entwickelt<br />

und steuert die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die Beratungsmaßnahmen<br />

für lokale Banken in Sri<br />

Lanka und Indonesien, die mit den Mitteln des<br />

Fonds Wiederaufbaukredite für lokale Kleinunternehmer<br />

in den betroffenen Regionen vergeben.<br />

Die Beratungsmaßnahmen in Sri Lanka<br />

wurden 2007 nach drei erfolgreichen Jahren<br />

abgeschlossen. In Indonesien wird die Beratung<br />

mit Experten aus deutschen Sparkassen bis<br />

Ende 2009 fortgesetzt.<br />

Mit den finanziellen Mitteln des Sparkassen-<br />

Wiederaufbaufonds für Südasien und dem<br />

entwicklungspolitischen Know-how der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

wurde den vom Tsunami betroffenen<br />

Menschen in Sri Lanka und Indonesien<br />

neue Hoffnung gegeben und eine nachhaltige<br />

wirtschaftliche Existenz ermöglicht. Zugleich<br />

wurde der lokale Finanzsektor durch die langfristige<br />

Unterstützung deutscher Sparkassenmitarbeiter<br />

gestärkt und weiterentwickelt.<br />

Dieses Beispiel zeigt, dass das entwicklungspolitische<br />

Engagement der Sparkassen bei den<br />

Menschen ankommt und dauerhaft zur Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen vor Ort beiträgt.<br />

3


<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

für internationale<br />

Kooperation<br />

Simrockstraße 4<br />

53113 Bonn<br />

Telefon: 02 28/97 03-0<br />

Telefax: 02 28/97 03-6 13<br />

E-Mail: Office@<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />

Homepage: www.<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />

Gesamtherstellung:<br />

Druck Center Meckenheim


Jahresbericht 2007 | Inhalt<br />

Inhalt<br />

6 Überblick<br />

8 Einblick<br />

8 Hilfe für vietnamesische Frauen –<br />

Kooperation mit der Vietnam Women’s Union<br />

12 Finanzielle Bildung<br />

16 Projektarbeit<br />

Europa 18 Albanien: Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung<br />

19 Russland: Finanzmarktentwicklung, Förderinstitutionen<br />

Europa/Kaukasus 20 Armenien: Förderung regenerativer Energieversorgung<br />

21 Armenien, Aserbaidschan, Georgien: Kreditgarantiefonds<br />

22 Aserbaidschan: Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />

23 Aserbaidschan:<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an der Bank Respublika<br />

Afrika 24 Madagaskar:<br />

Institutionelle Stärkung und Weiterentwicklung der Sparkasse<br />

25 Südafrika:<br />

Intensivierung des Retailbanking und Stärkung des<br />

internen Managements<br />

26 Ruanda: Fact Finding Mission zur Analyse des Finanzsektors<br />

Asien 27 China: Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />

28 China: Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City Commercial Banks<br />

29 Jemen: Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen<br />

30 Usbekistan: Intensivierung des KMU- und Privatkundengeschäfts<br />

31 Vietnam: Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />

Lateinamerika 32 Mexiko: Reform des Sparkassensektors<br />

33 Mexiko: Restrukturierung von Sparkassen<br />

Länderübergreifend 34 Managementtraining für Kreditinstitute:<br />

Belgien, China, Madagaskar, Kroatien, Österreich, Panama, Serbien<br />

35 Sparkassen-Wiederaufbaufonds für Südasien: Indonesien, Sri Lanka<br />

37 Organe, Geschäftsstelle und Auslandsrepräsentanten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

42 Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

5


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Überblick<br />

eine langfristige und nachhaltig wirkende<br />

Projektarbeit ermöglichen und eine effiziente<br />

Nutzung der eingesetzten Gelder sicherstellen.<br />

BMZ-geförderte Finanzsektorprojekte decken<br />

inhaltlich ein weites Spektrum ab. Sie reichen<br />

von der Professionalisierung von Postsparkassen<br />

im südlichen Afrika und nationaler Sparkassen<br />

in Osteuropa über den Aufbau von<br />

Banktrainingszentren in über zehn Ländern bis<br />

zur Transformation von Mikrofinanzinstitutionen<br />

in formelle Banken in Südostasien.<br />

Dr. Holger Berndt<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

Ein funktionierender Finanzsektor ist zentrales<br />

Element für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

eines Landes und für seine wirtschaftliche und<br />

politische Stabilität. Dies belegen nicht zuletzt<br />

auch die Krisen des Finanzsektors in Asien und<br />

Lateinamerika und die Erfahrungen im Rahmen<br />

der Transformation der Staaten des früheren<br />

Ostblocks sowie in den Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern. Es ist deshalb folgerichtig,<br />

dass in der Entwicklungspolitik diesem Aspekt<br />

verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />

Seit über 15 Jahren leistet die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ihren Beitrag im Finanzsektor von Entwicklungs-,<br />

Schwellen- und Transformationsländern.<br />

Zentraler Partner war von Anfang an<br />

das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Schon<br />

in den frühen 80er Jahren sagte das BMZ eine<br />

planmäßige Förderung von internationalen<br />

Entwicklungsprojekten in Afrika und Südamerika<br />

zu. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992<br />

führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> im Auftrag des<br />

BMZ gemeinnützige Projekte mit einem Volumen<br />

von mehr als 22 Millionen Euro durch. Das<br />

Besondere ist die Kontinuität dieser Mittel, die<br />

Ein weiterer wichtiger Partner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ist die KfW Bankengruppe (KfW). Seit<br />

1992 hat sie die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der<br />

Durchführung von Projekten mit einem Volumen<br />

von 11 Millionen Euro beauftragt, die<br />

schwerpunktmäßig die Unterstützung von<br />

Banken beim Aufbau der Kreditvergabe an<br />

kleine und mittlere Unternehmen beinhalteten.<br />

Aktuell fördert die KfW Projekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

in Aserbaidschan, Armenien und<br />

Georgien.<br />

Projekte der Europäischen Union und der<br />

Weltbank, die zum Teil über internationale<br />

Ausschreibungen gewonnen wurden, ermöglichten<br />

es der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, seit den 90er<br />

Jahren Beratungsleistungen mit einem Volumen<br />

von mehr als 12 Millionen Euro zu realisieren.<br />

Zunächst lag der Schwerpunkt der EUfinanzierten<br />

Aktivitäten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

auf der Beratung mittel- und osteuropäischer<br />

Sparkassen bei ihrem Anpassungsprozess an<br />

die Standards der Europäischen Union. Derzeit<br />

geht es in einem mit EU-Mitteln finanzierten<br />

Projekt in Russland um die Förderung der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung in drei ausgewählten<br />

Oblasten. Seit 2003 gehört auch die<br />

Weltbank zu den wichtigen Partnern der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Aktuell finanziert sie drei<br />

Projekte in Mexiko, bei denen im Auftrag der<br />

mexikanischen Regierung eine Gruppe von rd.<br />

200 kleinen Kreditinstituten im ländlichen<br />

Raum beraten wird.<br />

6


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Dr. Peter Langkamp<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

Aus dem Sparkassen-Wiederaufbaufonds für<br />

die Tsunami-Opfer des 26. Dezember 2004, den<br />

Sparkassen, Landesbanken und ihre Verbundpartner<br />

in Höhe von 15 Millionen Euro errichteten,<br />

konnten in den Projekten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

in Sri Lanka und Indonesien bis Ende<br />

2007 neun Millionen Euro als Mikrokredite<br />

vereinbart werden. Dahinter stehen annähernd<br />

6.000 Kundenkredite, die rd. 9.000 neue Arbeitsplätze<br />

schafften und die wirtschaftliche Existenz<br />

von mehr als 70.000 Menschen sichern<br />

konnten. Eine Reihe von Projekten, die die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> durchführt, wird von den<br />

ausländischen Projektpartnern ganz oder<br />

teilweise selbst finanziert. Aktuell leistet die<br />

Stiftung in ihren Partnerbanken in China und<br />

Aserbaidschan Beratungen, deren Kosten die<br />

Banken selbst tragen, da sie über die von<br />

internationaler Geberseite getragenen Maßnahmen<br />

hinausgehen. Hierzu gehören auch<br />

Trainingseinheiten im Bankmanagement, die<br />

die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit großem Erfolg<br />

bislang in 15 Ländern in mehr als 50 Seminaren<br />

eingesetzt hat.<br />

In den kommenden Jahren wird die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ihre Beratungen zur Stärkung von<br />

Finanzinstitutionen, zum Aufbau von Banktrainingszentren,<br />

zur Entwicklung des Geschäftes<br />

von Banken für kleine und mittlere Unternehmen,<br />

zur Transformation von Mikrofinanzinstitutionen<br />

in Banken oder zur Restrukturierung<br />

des Finanzsektors weiter fortsetzen. Darüber<br />

hinaus wird sie sich in neuen Auf gabenfeldern<br />

engagieren und dort ihr umfassendes Knowhow<br />

aus mehr als 15-jähriger praktischer<br />

Erfahrung in der Entwicklungs zusammen -<br />

arbeit einbringen. Ein Thema, dessen Bedeutung<br />

zunehmend wächst, ist die Notwendigkeit<br />

einer finanziellen Grundbildung für alle. Die<br />

Sparkassen-Finanzgruppe mit ihrem Beratungsdienst<br />

Geld und Haushalt und dem<br />

Sparkassen Verlag ist hierfür in Deutschland<br />

schon seit über 50 Jahren aktiv. Für die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

stellt sich zunehmend die Aufgabe,<br />

diese Expertise in ihre Projekte einzubinden,<br />

um dort konkrete Aktivitäten zur Förderung der<br />

finanziellen Bildung anzustoßen.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />

Kooperation bedankt sich bei den Unternehmen<br />

und Institutionen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

für ihren finanziellen Spendenbeitrag<br />

sowie ihre Bereitschaft, der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Experten zur Verfügung zu stellen, die ihre<br />

praktischen Erfahrungen in die Projekte der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> regelmäßig einbringen.<br />

Zugleich gilt ihr Dank auch den Experten für<br />

ihre engagierte Arbeit. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

dankt dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />

der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, der KfW Bankengruppe<br />

(KfW), der Deutschen Investitions- und<br />

Entwicklungsgesellschaft (DEG), der Europäischen<br />

Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />

(EBWE), der Weltbank und allen ausländischen<br />

Projektpartnern für die Bereitstellung von<br />

Finanzmitteln, für die gute Zusammenarbeit<br />

und für das in sie gesetzte Vertrauen.<br />

7


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Hilfe für vietnamesische Frauen –<br />

Kooperation mit der Vietnam Women’s Union<br />

1<br />

Resolution des<br />

X. Nationalen<br />

Frauenkongresses,<br />

S. 16<br />

Nguyen Thi Thanh Hoa<br />

Präsidentin der Vietnam Women’s Union<br />

Seit mehr als 15 Jahren versorgt die Vietnam<br />

Women’s Union (VWU) über den TYM Fund<br />

arme Frauen in Nordvietnam mit Mikrofinanzdienstleistungen.<br />

Als langjährige Abteilung der<br />

VWU bedient der TYM Fund heute fast 30.000<br />

Frauen. Das Kooperationsprojekt zwischen der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> und der Sparkasse Essen,<br />

der philippinischen Nichtregierungsorganisation<br />

CARD und der VWU sowie dem TYM Fund<br />

in Vietnam konzentriert sich auf die Umwandlung<br />

von TYM in eine lizenzierte Mikrofinanz -<br />

institution.<br />

Vietnamesische Frauen kämpften jahrzehntelang<br />

unter großen Mühen für die Unabhängigkeit<br />

und gegen ausländische Invasoren, ersetzten<br />

die Männer in den Reisfeldern und<br />

Betrieben und unterrichteten Generationen von<br />

Kindern. Heutzutage nehmen die Frauen einen<br />

wichtigen Platz in der vietnamesischen Gesellschaft<br />

ein. 48 % der Erwerbstätigen, 25 % der<br />

Unternehmer, über 50 % aller Universitäts -<br />

studenten und 28 % der Abgeordneten der<br />

Nationalversammlung sind Frauen.<br />

Vietnam Women’s Union<br />

Mit ihren 13,6 Millionen Mitgliedern ist die<br />

Vietnam Women’s Union der Nationalverband<br />

aller Frauen. Seit ihrer Gründung im Oktober<br />

1930 lautet die Mission der VWU: „Frauen aller<br />

Bevölkerungsschichten zu vereinen und in die<br />

Lage zu versetzen, ihre kreativen Kapazitäten<br />

kennen zu lernen und weiterzuentwickeln, um<br />

ihren Familien ein glückliches Leben zu ermöglichen,<br />

an sozioökonomischen Aktivitäten<br />

teilzunehmen, sich mit anderen Frauen weltweit<br />

zusammen zu schließen, ihren Bildungsstand<br />

zu erhöhen sowie ihren materiellen,<br />

kulturellen und spirituellen Lebensstandard zu<br />

verbessern“. 1<br />

Als Massenorganisation verfolgt die VWU<br />

hauptsächlich das Ziel, die Rechte der Frauen<br />

zu repräsentieren. Frühzeitig hat sie die Bedeutung<br />

der Armutsbekämpfung für die Entwicklung,<br />

den Fortschritt und die Gleichstellung von<br />

Frauen erkannt. Mit Armut sind häufig ein<br />

Mangel an Bildung, schlechte Gesundheit, das<br />

Fehlen adäquater Wohnungen und ein angespanntes<br />

Familienleben verknüpft. Armut<br />

betrifft alle Familienmitglieder, doch diejenigen,<br />

die am stärksten darunter leiden, sind<br />

Frauen und Kinder. Vielen Studien zufolge sind<br />

Frauen aufgrund ihrer Ungleichstellung<br />

oftmals die ersten, die in die Armutsfalle<br />

geraten, und die letzten, die den Weg heraus<br />

schaffen. Einer der Hauptgründe für diese<br />

Ungleichstellung ist der fehlende Zugang zu<br />

Finanzdienstleistungen, insbesondere zu<br />

Krediten.<br />

In den vergangenen Jahren hat die VWU eine<br />

Vielzahl effizienter Aktivitäten und Programme<br />

entwickelt, die auf die Bekämpfung von Armut<br />

bei Frauen gerichtet sind. Seit 1991 das nationale<br />

Programm zur Hunger- und Armutsbekämpfung<br />

(National Program to eradicate<br />

hunger and poverty) aufgelegt wurde, hat die<br />

VWU mehr als 300.000 Spar- und Kreditgruppen<br />

ins Leben gerufen und verwaltet, die<br />

8


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

seitdem über vier Millionen arme Frauen mit<br />

Basisfinanzdienstleistungen versorgen. Seit<br />

2003 ist die VWU wichtigster Partner der<br />

vietnamesischen Bank für Sozialpolitik (Vietnam<br />

Bank for Social Policies) bei der Auszahlung<br />

von wirtschaftlichen Entwicklungskrediten.<br />

Darüber hinaus steuert die VWU ca.<br />

40 Mikrofinanz- und Kreditprogramme, die<br />

ursprünglich von internationalen Nichtregierungsorganisationen<br />

auf zentraler Ebene und<br />

in verschiedenen Provinzen ins Leben gerufen<br />

wurden.<br />

Heute gilt Vietnam als eines der erfolgreichsten<br />

Länder bei der Bekämpfung von Armut. 1993<br />

betrug die Armutsquote 58 %, Ende 2007<br />

wurden nur noch 14,87 % verzeichnet. 34 Millionen<br />

Menschen ist es gelungen, der Armut zu<br />

entfliehen. Dieses Ergebnis basiert auf einem<br />

konstanten Wirtschaftswachstum von 7 % bis<br />

8 %; doch auch die richtigen politischen Maßnahmen<br />

sowie die effiziente Arbeit von Organisationen<br />

wie der Vietnam Women’s Union<br />

haben nachhaltig zu dieser Entwicklung<br />

beigetragen.<br />

TYM – Eine Erfolgsgeschichte<br />

Als eine der ersten Initiativen der Vietnam<br />

Women’s Union wurde 1992 der „Mutual<br />

Affection Fund“ oder „TYM Fund“ aufgelegt, der<br />

durch die Bereitstellung von Spar-, Kredit- und<br />

Versicherungsleistungen zur Armutsbekämpfung<br />

beitragen sollte. Aufbauend auf die<br />

traditionelle Solidarität von Frauen und Familien<br />

in den Dörfern, passte die VWU die Technologie<br />

der Gruppenkreditvergabe der Grameen<br />

Bank in Bangladesch an die speziellen Gegebenheiten<br />

Vietnams an. Die Frauen eines<br />

Dorfes bilden freiwillig Gruppen, die sich aus<br />

fünf Mitgliedern, sowie Zentren, die sich aus<br />

sechs bis acht Gruppen zusammensetzen. Zu<br />

Beginn werden allen Mitgliedern im Rahmen<br />

eines zwei- bis dreitägigen Trainings die Regeln<br />

und Vorschriften des TYM Fund sowie grundlegendes<br />

finanzielles und unternehmerisches<br />

Wissen vermittelt (was sind Zinsen, wie erziele<br />

ich Gewinne usw.). Nach dem Ansparen von<br />

3.000 Dong (ca. 0,15 USD) können die Mitglieder<br />

ihr erstes Darlehen von maximal 5 Millionen<br />

Dong (ca. 300 USD) erhalten. Der tatsächliche<br />

Durchschnittsbetrag ist mit 2,6 Millionen Dong<br />

(160 USD) jedoch viel geringer. Die Rückzahlungsfrist<br />

beträgt in der Regel ein Jahr. Nach<br />

einer Fondszugehörigkeit von einem Jahr<br />

können die Mitglieder ein Darlehen mit einer<br />

Laufzeit von zwei Jahren erhalten. Die Zinsen<br />

belaufen sich auf 1 % pro Monat. Die Gruppenund<br />

Zentrumsmitglieder unterstützen sich bei<br />

Problemen gegenseitig und übernehmen sogar<br />

eine Garantie für die Rückzahlung des Kredites<br />

eines anderen Mitgliedes. Dies kommt in der<br />

Realität allerdings selten vor, da die Rückzahlungsmoral<br />

mit einer konstanten Rückzahlungsquote<br />

von 99,9 % sehr gut ist.<br />

Einer der Schlüsselfaktoren dieses Erfolges<br />

besteht darin, dass TYM all die Jahre hindurch<br />

stets mehr als nur eine bloße Finanzinstitution<br />

gewesen ist. Mit Unterstützung der Vietnam<br />

Women’s Union brachte TYM arme Frauen<br />

zusammen, um sie zu unterrichten und ihnen<br />

einen Erfahrungsaustausch zu Themen wie<br />

Einkommensverbesserung, Unternehmensgründung,<br />

Zukunftsfürsorge, aber auch Gesundheitsfürsorge,<br />

Familienplanung, Umwelt und<br />

Ausgewählte Kennziffern des TYM<br />

Indikator Einheit 2007 2006 2005 2004 2003<br />

Wechselkurs VND/USD 16.000 16.091 15.872 15.764 15.147<br />

Zweigstellen Anzahl 23 17 16 15 15<br />

Mitglieder Anzahl 26.767 22.497 22.176 19.691 18.911<br />

Bruttokreditportfolio<br />

Mio. VND 70.039 53.462 51.418 38.457 32.836<br />

Notleidendes<br />

Kreditportfolio % 0,12 0,18 0,07 0,2 0,4<br />

Gesamtsumme<br />

Spareinlagen Mio. VND 32.590 29.176 24.309 17.951 11.645<br />

Bilanzergebnis Mio. VND 4.717 4.498 4.815 3.853 1.215<br />

Betriebliche<br />

Tragfähigkeit % 150 160 182 177 127<br />

9


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

geschlechtliche Gleichstellung zu ermöglichen.<br />

Die Frauen kümmern sich auch um die Organisation<br />

von Kultur- und Sportveranstaltungen<br />

oder sammeln Spenden, wenn eine der Familien<br />

in Not geraten ist. Einer 2007 durchgeführten<br />

Wirkungsanalyse zufolge konnten 50 % der<br />

Mitglieder nach sechs Jahren bzw. 72 % nach<br />

neun Jahren der Zugehörigkeit zum TYM Fund<br />

der Armut nachhaltig entkommen. 66 % der<br />

Mitglieder konnten ihre Wohn verhältnisse<br />

verbessern und 94 % aller Kinder schlossen die<br />

weiterführende Schule ab.<br />

Ein weiterer Erfolgsfaktor von TYM ist der<br />

Aufbau eines engagierten und qualifizierten<br />

Mitarbeiterteams. Die mehr als 160 TYM-Mitarbeiter<br />

wurden nicht nur auf Grundlage ihrer<br />

beruflichen Qualifikationen ausgewählt (sie<br />

verfügen allesamt wenigstens über einen<br />

Abschluss in Finanzwesen oder Buchhaltung),<br />

sondern auch aufgrund ihres sozialen Engagements<br />

und des Verständnisses für das Umfeld<br />

ihrer Kunden. Die Mitarbeiter von TYM verbringen<br />

bis zu 80 % ihrer Arbeitszeit auf dem<br />

Motorrad, um in den bisweilen mehr als 10 km<br />

entfernten Dörfern Mitglieder zu besuchen,<br />

Center-Meetings zu organisieren, Spareinlagen<br />

und Kreditrückzahlungen einzusammeln sowie<br />

Unternehmensprojekte zu evaluieren. Dies alles<br />

erledigen sie effizient und kostensparend bei<br />

einem Verdienst, der kaum viel höher ist als der<br />

ihrer Kunden. Dies hat zur Folge, dass TYM-Kunden<br />

sehr loyal sind, denn die Kosten sind<br />

tragbar. TYM ist es sogar gelungen, in den<br />

letzten fünf Jahren einen kleinen Überschuss<br />

zu erwirtschaften.<br />

Mit der Verleihung des Arbeitsordens 2. Klasse<br />

und des Nationalen Preises für den Frauenfortschritt<br />

im Jahr 2007 anlässlich des 15-jährigen<br />

Jubiläums wurden die Bemühungen und<br />

Errungenschaften des TYM Fund auf höchster<br />

Ebene geehrt.<br />

Durch Partnerschaft zum Erfolg<br />

Der Erfolg von TYM wäre undenkbar ohne die<br />

Unterstützung der vielen internationalen<br />

Freunde. Der Vorstandsvorsitzende der philippinischen<br />

Nichtregierungsorganisation CARD,<br />

Dr. Jaime Aristotle B. Alip, war 1991 nicht nur<br />

Vater, sondern auch Geburtshelfer von TYM<br />

und ist in all den Jahren ein treuer Partner und<br />

Freund geblieben. Da CARD selbst acht Jahre<br />

lang (1995-2003) ein Partner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

war, entwickelte Dr. Alip zusammen mit<br />

Dr. Henning Osthues-Albrecht, dem damaligen<br />

Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Essen,<br />

die Idee, deutsches und philippinisches Knowhow<br />

nach Vietnam zu transponieren. So wurde<br />

die Idee eines trilateralen Partnerschaftsprojektes<br />

geboren. Als Dr. Alip und Dr. Osthues-<br />

Albrecht im Oktober 2004 Vietnam besuchten,<br />

begrüßte die Vietnam Women’s Union sie mit<br />

offenen Armen. Umgehend wurde auch eine<br />

gemeinsame Absichtserklärung von den drei<br />

Institutionen unterzeichnet. Seit Anfang 2005<br />

wurden zahlreiche Experten der Sparkasse<br />

Essen vor Ort eingesetzt, um TYM bei der<br />

Verbesserung seiner Führungsqualität zu<br />

helfen, das Geschäftsstellennetz zu reorganisieren,<br />

ein Revisionshandbuch zu entwickeln, ein<br />

computergestütztes Managementinformationssystem<br />

aufzubauen und zu implementieren,<br />

TYMs Finanzwesen und Finanzplanung zu<br />

verbessern sowie neue Freunde und Partner zu<br />

identifizieren. Viele TYM-Mitarbeiter und<br />

Manager der Vietnam Women’s Union – auf<br />

zentraler wie auch lokaler Ebene – erhielten die<br />

Möglichkeit, CARD in den Philippinen oder die<br />

Sparkasse Essen in Deutschland zu besuchen,<br />

um von den Erfahrungen unserer Freunde zu<br />

profitieren. Die VWU ist der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sehr dankbar für die Entsendung eines Langzeitexperten,<br />

der TYM bei der täglichen Arbeit<br />

unterstützt. Und dies ist nicht irgendein<br />

Experte, sondern ein Bank- und Mikrofinanzspezialist,<br />

der bereits 13 Jahre in Vietnam<br />

gelebt hat und schon „einer von uns“ geworden<br />

ist.<br />

10


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Die Zukunft<br />

Vietnams Finanzsektor entwickelt sich schnell<br />

und ermöglicht so immer mehr Menschen den<br />

Zugang zu Finanzdienstleistungen. Aber es gibt<br />

noch viel zu tun. In Vietnam leben immer noch<br />

mehr als vier Millionen Familien in Armut. Die<br />

Maßnahmen zur Armutsbekämpfung greifen<br />

unterschiedlich schnell und sind nicht gleichmäßig<br />

verteilt – somit wächst die Einkommenskluft.<br />

Mikrofinanzaktivitäten sind immer noch<br />

bruchstückhaft, verstreut über verschiedene<br />

Regionen und somit nicht effizient genug, da<br />

sie auf vielen unterschiedlichen Modellen<br />

basieren. Es finden nicht genügend Austausch<br />

und Koordination zwischen den verschiedenen<br />

Projekten statt, und es gibt keine Gesamtstrategie,<br />

wie man den Mikrofinanzbereich langfristig<br />

in den Finanzsektor integrieren kann. Angesichts<br />

dieser Schwächen hat die Vietnam<br />

Women’s Union im Rahmen ihres X. Nationalkongresses<br />

im Oktober 2007 beschlossen,<br />

während der Legislaturperiode 2007-2012 alle<br />

Mikrofinanzaktivitäten der VWU zu stärken<br />

und zu professionalisieren. Im Jahr 2008 wird<br />

die VWU Informationen über all ihre Mikrofinanzprogramme<br />

zusammenstellen und eine<br />

Effizienzanalyse durchführen. Es soll darüber<br />

entschieden werden, den TYM Fund und einige<br />

andere Projekte auf Provinzebene entsprechend<br />

der neuen Regulierung zum Thema<br />

Mikrofinanz zu institutionalisieren. Wie kürzlich<br />

auf dem Nationalen Frauenkongress<br />

festgelegt, ist das langfristige Ziel die Gründung<br />

einer Frauenbank.<br />

11


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Finanzielle Bildung<br />

Initiativen, wie das Planspiel „Geld und Börse“<br />

oder das von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen<br />

geförderte „SchülerBanking“. Darüber<br />

hinaus tragen die Sparkassen in erheblichem<br />

Ausmaß die Finanzierung der Schuldnerberatungsstellen.<br />

Dr. Ilonka Rühle<br />

Projektreferentin <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Das Thema finanzielle Bildung steht seit<br />

einigen Jahren im Fokus der öffentlichen<br />

Diskussion. Hintergrund ist die steigende Zahl<br />

überschuldeter Haushalte, zunehmend komplexe<br />

Möglichkeiten der Geldanlage bzw.<br />

Kreditaufnahme und nicht zuletzt die gestiegene<br />

Notwendigkeit, eigenverantwortlich<br />

vorzusorgen. Hinzu kommt die Umsetzung<br />

neuer Richtlinien der EU für Verbraucherkredite,<br />

die zu vielen Fragen führt. Im Weißbuch<br />

der EU „Financial Services Policy 2005 – 2010“<br />

wird die Bedeutung der finanziellen Bildung für<br />

die Länder der EU herausgestellt.<br />

Die Sparkassen in Deutschland haben ihre<br />

Kunden mit diesen Fragen nie allein gelassen.<br />

Letztlich sind die Sparkassen entstanden, um<br />

ärmeren Bevölkerungsschichten die Möglichkeit<br />

zum Sparen zu geben und sich somit gegen<br />

die Wechselfälle des Lebens zu schützen.<br />

Verschiedene Einrichtungen der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe wie die Abteilung „Geld und<br />

Haushalt“ und der Sparkassen-SchulService<br />

unterstützen den Einzelnen seit Jahrzehnten in<br />

allen Fragen des Managements des persönlichen<br />

Budgets. Hinzu kommen verschiedene<br />

Finanzielle Bildung ist auch in Entwicklungsund<br />

Transformationsländern von Bedeutung.<br />

Ähnlich wie in Deutschland geht es auch hier<br />

darum, Finanzzusammenhänge verständlich<br />

zu machen, eine bessere Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />

zu ermöglichen und Überschuldung<br />

zu vermeiden. Die Kenntnis von<br />

Finanzzusammenhängen trägt zur Verbesserung<br />

der persönlichen Lebensverhältnisse bei –<br />

sei es, dass der Einzelne mehr sparen kann, weil<br />

er sein Budget im Griff hat, sei es, dass er<br />

günstige Überweisungsmöglichkeiten nutzt,<br />

oder dass er „vernünftig“ mit Krediten umgeht –<br />

also keine Belastungen eingeht, die er nicht<br />

tragen kann.<br />

Der gezielte Umgang mit dem eigenen Budget<br />

ist wichtig, da Ersparnisse oftmals die einzige<br />

Möglichkeit sind, die finanziellen Folgen von<br />

Krankheit oder Arbeitslosigkeit aufzufangen.<br />

Denn: In vielen dieser Länder fehlt es an funktionierenden<br />

(staatlichen) Sozialsystemen, da<br />

die Steuereinnahmen in der Regel nicht ausreichen,<br />

um Sicherungssysteme aufzubauen.<br />

Auch traditionelle Sicherungssysteme – wie<br />

z. B. die Großfamilie – werden zunehmend<br />

beschädigt (wie zum Beispiel durch die Ausbreitung<br />

von AIDS in Afrika).<br />

Neben diesen, eher für den Einzelnen bedeutenden<br />

Aspekten, kommt finanzieller Bildung aber<br />

auch eine große Bedeutung für die Stärkung<br />

des Finanzsektors in Entwicklungs- und Transformationsländern<br />

zu. Erst wenn Bezieher<br />

niedriger Einkommen, Arme und marginalisierte<br />

Bevölkerungsschichten verstehen, was<br />

Finanzprodukte – wie z. B. Sparen, Mikrokredite<br />

und Überweisungen – für ihr persönliches<br />

12


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Wohlergehen bedeuten, werden sie zu potenziellen<br />

Kunden von (Mikro)finanzinstitutionen<br />

(MFI). Erst dies ermöglicht die dauerhafte<br />

Existenz von MFI – gerade auch in ländlichen<br />

Gebieten, wo die Eröffnung einer Filiale von<br />

einer ausreichenden Anzahl von Kunden<br />

abhängt.<br />

Finanzielle Bildung trägt darüber hinaus zu<br />

einem günstigeren Angebot an Finanzdienstleistungen<br />

bei: Die Namibia Post Savings Bank<br />

(NPSB) führte beispielsweise eine Kampagne<br />

durch, die die Notwendigkeit zum Sparen<br />

verdeutlichte sowie Informationen zum Vergleich<br />

von Produkten verbreitete. Die Kampagne<br />

nutzte nicht nur verschiedene Massenmedien,<br />

sondern setzte Mitarbeiter der Bank und vier<br />

eigens ausgebildete Teams ein, die selbst entlegene<br />

Dörfer besuchten und dort Schulungen<br />

durchführten. Dies führte zu einem Anstieg der<br />

Nachfrage nach verschiedensten Produkten der<br />

NPSB, insbesondere nach der „Smart Card“. Die<br />

erfolgreiche Einführung durch die NPSB zwang<br />

Mitwettbewerber – im Wesentlichen vier südafrikanische<br />

Geschäftsbanken – dazu, die Preise für<br />

ähnliche von ihnen angebotene Produkte zu<br />

reduzieren. Und ein weiterer Einfluss auf den<br />

Finanzmarkt ist zu beobachten: Informelle<br />

Anbieter von Finanzdienstleistungen (z. B.<br />

Geldverleiher) verlieren an Bedeutung, da<br />

informierte Kunden nicht mehr bereit sind,<br />

überteuerte Kredite oder andere nicht marktkonforme<br />

Finanzprodukte in Anspruch zu nehmen.<br />

Das Beispiel aus Namibia zeigt, dass Maßnahmen<br />

zur finanziellen Bildung sich für eine<br />

Finanzinstitution rechnen – schließlich stellen<br />

Kunden, die mehr sparen, potenziell attraktivere<br />

Kunden dar. Weitere Beispiele mögen dies<br />

verdeutlichen: In Mexiko gibt es ca. 30 Millionen<br />

Menschen unter 14 Jahren. Gelingt es einer<br />

Finanzinstitution, über Maßnahmen zur<br />

finanziellen Bildung nur einen Bruchteil für<br />

sich zu gewinnen, so haben sich die Ausgaben<br />

aus betriebswirtschaftlicher Sicht gelohnt. Dies<br />

gilt auch für Vietnam: Das klassische Sparen in<br />

Form von Hühnern ist aufgrund der Folgen der<br />

Vogelgrippe entfallen, eine große Zahl von<br />

Menschen sucht daher nach anderen Sparmöglichkeiten.<br />

Auch hier bieten sich Maßnahmen<br />

zur finanziellen Bildung an – um die vorhandenen<br />

Kunden zu stärken und um potenzielle<br />

Kunden zu gewinnen.<br />

Dies haben auch die Projektpartner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

verstanden. So integrieren die<br />

CARD Rural Bank und der TYM Fund in Vietnam<br />

Trainingseinheiten zur besseren Budgetplanung<br />

in die regelmäßigen Treffen der Kreditnehmerinnen.<br />

Im letzten Jahr hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

daher ihre Aktivitäten im Bereich<br />

finanzielle Bildung verstärkt. Finanziert durch<br />

das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung untersuchte<br />

eine Studie Maßnahmen zur finanziellen<br />

Bildung in ausgewählten Ländern. Vietnam,<br />

Mexiko und das südliche Afrika (Botswana,<br />

Namibia und die Republik Südafrika) bildeten<br />

die regionalen Schwerpunkte. Dabei wurde die<br />

Wirkung der Angebote auf die anvisierte<br />

Zielgruppe analysiert, und die Faktoren für ein<br />

erfolgreiches Angebot dargelegt 1 .<br />

Finanzielle Bildung ist kein Allheilmittel. Die<br />

Vermeidung von Überschuldung durch Bildung<br />

kann nur dort wirksam sein, wo das Einkommen<br />

das Überleben des jeweiligen Haushalts<br />

abzusichern vermag. Maßnahmen zur finanziellen<br />

Bildung können und sollten andere<br />

Maßnahmen komplettieren. Beispielhaft seien<br />

hier allgemeine Bildungsmaßnahmen, der<br />

Kampf gegen AIDS oder Regelungen zum<br />

Konsumentenschutz genannt.<br />

Maßnahmen zur finanziellen Bildung machen<br />

die Regulierung von Finanzinstitutionen keinesfalls<br />

überflüssig. Dies gilt auch für den Aufbau<br />

und die Stärkung von landesweit operierenden<br />

Finanzinstitutionen: Kann ein ländlicher<br />

Haushalt seine Ersparnisse durch eine bessere<br />

1<br />

Die englische<br />

Fassung der Studie<br />

kann über die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

bezogen werden und<br />

ist als <strong>Download</strong> auf<br />

der Website der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

verfügbar.<br />

13


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Haushaltsplanung erhöhen, so ist dies sicherlich<br />

wünschenswert, bleibt aber gesamtwirtschaftlich<br />

wirkungslos, wenn der betreffende Haushalt<br />

über keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />

verfügt, die eine rentable, und vor allem sichere<br />

Anlage der Ersparnisse ermöglichen – sei es, weil<br />

die nächste Filiale 50 km entfernt ist, oder sei es,<br />

weil Einlagen erst ab einem bestimmten Betrag<br />

angenommen werden. Umgekehrt kann eine<br />

Finanzinstitution insbesondere in ländlichen<br />

Regionen nur dann nachhaltig tätig werden,<br />

wenn eine ausreichende Zahl von Kunden<br />

Ersparnisse aufbringen kann, oder in der Lage<br />

ist, mit Krediten umzugehen.<br />

Ziel der Studie war es, Empfehlungen aus den<br />

bisher existierenden Maßnahmen für die<br />

zukünftige Gestaltung von Angeboten im<br />

Bereich „finanzieller Bildung“ ableiten zu<br />

können. Als zentral für den Erfolg erweisen sich<br />

folgende Punkte:<br />

• eine klare Zielsetzung<br />

• eine an den sozialen und kulturellen Kontext<br />

der Zielgruppe angepasste Vermittlung der<br />

Bildungsinhalte<br />

• die Glaubwürdigkeit des Anbieters<br />

• geeignete Distributionswege<br />

• eine über einen längeren Zeitraum gesicherte<br />

Finanzierung.<br />

Denn: Finanzielle Bildung ist ein (lebens)-langer<br />

Lernprozess.<br />

Eine erste praktische Umsetzung der Ergebnisse<br />

erfolgte in Albanien, das zu den ärmsten<br />

Ländern Europas zählt. Hier hat es sich die<br />

Zentralbank zum Ziel gesetzt, die finanzielle<br />

Allgemeinbildung der Bevölkerung zu stärken,<br />

um sie einerseits vor Gefahren, wie etwa<br />

Überschuldung durch die leichtfertige Aufnahme<br />

von Konsumentenkrediten zu schützen<br />

und andererseits, um Möglichkeiten einer<br />

verantwortungsvollen Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />

aufzuzeigen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

„Geld und Haushalt“ des deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes (DSGV) beriet die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> die albanische Zentralbank<br />

bei der Entwicklung und Implementierung<br />

eines neuen, umfassenden Kommunikationskonzepts.<br />

Das Paket umfasste die Entwicklung<br />

von Informationsbroschüren (ähnlich dem<br />

Haushaltsbuch/Haushaltsplaner des DSGV),<br />

Rechentools für Finanzdienstleistungsangebote<br />

und die Arbeit mit verschiedenen Medien<br />

(insbesondere auflagenstarke Tageszeitungen).<br />

Die Studie hat gezeigt, dass es häufig an Maßnahmen<br />

fehlt, die marginalisierte Schichten in<br />

ländlichen Gebieten erreichen. Dies gilt zum<br />

Beispiel für Mexiko. Im urbanen Raum gibt es<br />

eine Vielzahl von Angeboten für verschiedenste<br />

Zielgruppen. Im ländlichen Raum fehlen dagegen<br />

häufig Angebote. Hier soll ein Pilotprojekt<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ansetzen: Mit Hilfe der<br />

Sparkassenverbände sollen Maßnahmen zur<br />

finanziellen Bildung in den Mitgliedssparkassen<br />

durchgeführt werden. Den Verbänden obliegt<br />

die adäquate Ausgestaltung von Materialien, die<br />

Ausbildung von Trainern und die Gesamtorganisation<br />

der Trainingsmaßnahmen, einschließlich<br />

der Messung und Überprüfung des Erfolgs. Die<br />

Mitgliedssparkassen mit ihren großen Filialnetzen<br />

sind die idealen Partner, um die Bevölkerung<br />

im ländlichen Raum zu erreichen.<br />

Generell erweisen sich Sparkassen als wichtige<br />

Partner im Bereich der finanziellen Bildung –<br />

dies gilt auch für Deutschland. Mit dem Sparkassen-SchulService<br />

und der Abteilung „Geld und<br />

Haushalt“ sowie der Unterstützung der Schuldnerberatungsstellen<br />

leisten die Sparkassen seit<br />

50 Jahren wichtige Arbeit in diesem Bereich.<br />

Diesem Auftrag entsprechend ist die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

die einzige Finanzinstitution<br />

Deutschlands, die Mitglied der UN-Dekade<br />

„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist.<br />

14


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Projekte<br />

15


Jahresbericht 2007 | Projektübersicht<br />

Russland<br />

Belgien<br />

Kroatien<br />

Österreich Serbien<br />

Georgien<br />

Albanien<br />

Armenien<br />

Usbekistan<br />

Aserbaidschan<br />

China<br />

Jemen<br />

Sri Lanka<br />

Vietnam<br />

Ruanda<br />

Indonesien<br />

Madagaskar<br />

Südafrika<br />

18 Albanien<br />

Stärkung der finanziellen<br />

Allgemeinbildung<br />

19 Russland<br />

Finanzmarktentwicklung,<br />

Förderinstitutionen<br />

20 Armenien<br />

Förderung regenerativer Energie -<br />

versorgung, Finanzierung von<br />

Kleinwasserkraftwerken<br />

24 Madagaskar<br />

Institutionelle Stärkung und<br />

Weiterentwicklung der Sparkasse<br />

25 Südafrika<br />

Intensivierung des Retailbanking und<br />

Stärkung des internen Managements<br />

26 Ruanda<br />

Fact Finding Mission zur Analyse<br />

des Finanzsektors<br />

21 Armenien, Aserbaidschan, Georgien<br />

Kreditgarantiefonds<br />

22 Aserbaidschan<br />

Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />

23 Aserbaidschan<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Bank Respublika<br />

16


Jahresbericht 2007 | Projektübersicht<br />

Belgien<br />

Kroatien<br />

Österreich Serbien<br />

Georgien<br />

Albanien<br />

Armenien<br />

Usbekistan<br />

Aserbaidschan<br />

Mexiko<br />

Jemen<br />

Panama<br />

Ruanda<br />

Madagaskar<br />

Südafrika<br />

27 China<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

an der Nanchong City Commercial<br />

Bank (NCCB)<br />

28 China<br />

Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen<br />

für City Commercial Banks<br />

29 Jemen<br />

Finanzdienstleistungen für kleine und<br />

mittlere Unternehmen<br />

30 Usbekistan<br />

Intensivierung des KMU- und<br />

Privatkundengeschäfts<br />

33 Mexiko<br />

Restrukturierung von Sparkassen<br />

Länderübergreifende Projekte<br />

34 Managementtraining für Kreditinstitute<br />

Belgien, China, Madagaskar, Kroatien,<br />

Österreich, Panama, Serbien<br />

35 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

für Südasien<br />

Indonesien, Sri Lanka<br />

31 Vietnam<br />

Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />

32 Mexiko<br />

Reform des Sparkassensektors<br />

17


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa<br />

„Welche Konsumwünsche hat die albanische Bevölkerung?“<br />

„Wie lassen sie sich realisieren?“ Diese und ähnliche Fragen<br />

standen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit der<br />

albanischen Zentralbank. Das Foto zeigt die Projektleiterin<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Stephanie Hagemann, mit der in<br />

2007 erstellten Broschüre „Zukunft planen – Finanzen<br />

gestalten“, die die albanische Bevölkerung umfassend über<br />

das Thema „Umgang mit Geld“ informiert und eine Planungshilfe<br />

für das individuelle Budgetmanagement gibt.<br />

Albanien<br />

Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung<br />

Projektpartner der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in<br />

Albanien war die Zentralbank. Sie hat erkannt,<br />

dass das Vertrauen der Bevölkerung in das<br />

Wirtschafts- und Finanzsystem eine wichtige<br />

Voraussetzung ist, dass Menschen ihr Geldvermögen<br />

den Finanzinstitutionen in Albanien<br />

anvertrauen. Dies setzt voraus, dass sie über ein<br />

Grundverständnis von Wirtschafts- und Finanzinformationen<br />

verfügen.<br />

Das Projekt mit der albanischen Zentralbank<br />

verfolgt daher zwei Ziele:<br />

• Stärkung der wirtschaftlichen Kompetenzen<br />

privater Haushalte durch die Vermittlung<br />

eines systematischen Finanz- und Budget -<br />

managements<br />

• Stärkung des Vertrauens und der Integration<br />

der albanischen Bevölkerung in das Wirtschafts-<br />

und Finanzsystem durch die Förderung<br />

einer intensiven und zielgerichteten<br />

Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />

Zu diesem Zweck wurde die Broschüre „Zukunft<br />

planen – Finanzen gestalten“ entwickelt, die<br />

über den richtigen Umgang mit Geld informiert<br />

und zugleich eine Planungshilfe darstellt, mit<br />

Länderdaten Albanien<br />

Bevölkerung<br />

3,6 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.984 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 5,5 %<br />

2006 5,0 %<br />

2007 5,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Lek ALL) 24.503<br />

in Euro 198,4<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 2,4 %<br />

2006 2,8 %<br />

2007 3,0 %<br />

der Verbraucher ihre eigenen Budgetdaten<br />

verarbeiten können. Die in albanischer Sprache<br />

erstellte Broschüre wurde mit einer Auflage von<br />

10.000 Exemplaren gedruckt. Sie ist kostenlos<br />

über die Zentralbank erhältlich und wird bei<br />

allen albanischen Geschäftsbanken ausgelegt.<br />

Darüber hinaus ist angedacht, dass in Betrieben<br />

oder (Hoch-) Schulen Experten der Zentralbank<br />

die Inhalte erläutern, ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />

für die private Budgetplanung<br />

aufzeigen und auf diese Weise Personen<br />

erreichen, die wiederum selbst das neue Wissen<br />

in ihre jeweilige Familie tragen.<br />

Der zweite Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />

bestand in der Unterstützung des journalistischen<br />

Know-how der Zentralbank mit dem Ziel,<br />

künftig die albanischen Printmedien mit in die<br />

Verbraucherbildung einzubeziehen. Über alba -<br />

nische Tageszeitungen können breite Bevölkerungsschichten<br />

erreicht und über ausgewählte<br />

finanzwirtschaftliche Themen informiert wer -<br />

den. Im Rahmen eines Workshops in Berlin wur -<br />

den Möglichkeiten erarbeitet, wie bestimmte<br />

Themenschwerpunkte journalistisch so aufbereitet<br />

werden, dass sie den Verbraucher auf attrakti -<br />

ve Weise für ein Wirtschaftsthema interessieren.<br />

Die Mitwirkung bei der Entwicklung von Rechentools<br />

für die Homepage der Zentralbank, mit denen<br />

die Verbraucher Finanzdienstleistungsangebote<br />

der Banken selbstständig vergleichen können,<br />

rundete die Zusammenarbeit im Jahr 2007 ab.<br />

Das Projekt endete im Oktober 2007. Es wurde<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />

Zusammenarbeit (GTZ) GmbH finanziert. Bei<br />

der Projektdurchführung arbeitete die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

eng mit „Geld und Haushalt“ – dem<br />

Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

– zusammen.<br />

18


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa<br />

Mit einer Eröffnungskonferenz wurde das Projekt zur<br />

Finanzmarktentwicklung in Russland der Presse und<br />

Fachöffentlichkeit vorgestellt. Das Foto zeigt den Vertreter<br />

des russischen Wirtschaftsministeriums, Ivan Oskolkov<br />

(Mitte), der die Erwartungen an das Projekt darstellte. Paul<br />

Vandoren (Mitte links), stellvertretender Leiter der EU-Delegation<br />

in Moskau, beschrieb die Projektziele seitens der EU.<br />

Das Projekt soll die Kooperation zwischen Entwicklungs -<br />

institutionen auf regionaler und föderaler Ebene sowie<br />

zwischen russischen und ausländischen Partnern intensivieren.<br />

Teamleiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Moskau ist<br />

Christopher Thomas (zweiter von links).<br />

Russland<br />

Finanzmarktentwicklung, Förderinstitutionen<br />

Das russische Wirtschaftsministerium (MEDT)<br />

ist Projektpartner des Projektes, dessen Ziel<br />

darin besteht, einen Beitrag zur Formulierung<br />

einer stabilen Entwicklungsstrategie der<br />

russischen Regierung zu leisten und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der russischen Wirtschaft zu<br />

fördern. Neben dem MEDT unterstützt das<br />

Projekt drei Pilotregionen in Russland bei der<br />

Wirtschaftsförderung. Als Pilotregionen<br />

wurden Kaluga (Westrussland), Saratov (Grenzregion<br />

zu Kasachstan) und Jakutien, Sakha<br />

(Nordostsibirien) ausgewählt.<br />

Russland hat in den letzten Jahren zwar seine<br />

wirtschaftliche Lage stark verbessern können,<br />

aber die Erfolge beruhen überwiegend auf dem<br />

Rohstoffreichtum des Landes und nicht auf<br />

einer verbesserten Leistungsfähigkeit der<br />

Volkswirtschaft insgesamt. Die Weiterentwicklung<br />

des Finanzsystems, die Verbesserung<br />

finanzwirtschaftlicher Strukturen in den<br />

Regionen sowie eine effiziente Steuerung<br />

staatlicher Impulse für die regionale Wirtschaft<br />

durch Förderkredite und andere Maßnahmen<br />

der Wirtschaftsförderung können die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Wirtschaft steigern.<br />

Im Jahr 2007 begannen Experten des Konsortiums<br />

mit der Arbeit an folgenden Fachthemen:<br />

• SWOT-Analyse der zentralen und regionalen<br />

Förderinstitute<br />

• Internationale Erfahrungen zum Aufbau und<br />

zur Arbeitsweise von Förderinstituten<br />

• Analyse der Möglichkeiten zur Entwicklung<br />

des russischen Finanzmarkts zu einem<br />

regionalen Finanzzentrum<br />

Das Projekt wird von der Europäischen Union<br />

im Rahmen des TACIS-Programms finanziert.<br />

Das Projektteam wird von einem Mitarbeiter der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> geleitet. Vier Experten aus<br />

drei Ländern (Russland, Großbritannien,<br />

Frankreich) sind ständig in Russland tätig. Eine<br />

Vielzahl deutscher Experten, unter anderem<br />

aus Förderbanken, Wirtschaftsfördergesellschaften<br />

deutscher Städte und Landkreise<br />

sowie aus der Wissenschaft werden in der<br />

Projektarbeit eingesetzt.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat als Konsortialführer<br />

zusammen mit der Russischen Akademie für<br />

öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten<br />

der russischen Föderation und dem italienischen<br />

Projektpartner Fondazione CUOA den<br />

Auftrag erhalten, zwischen August 2007 und<br />

Ende 2008 eine Reihe von Studien und Empfehlungen,<br />

Anregungen für die Reform rechtlicher<br />

Rahmenbedingungen und Richtlinien für<br />

Aufbau und Arbeitsweise verschiedener<br />

Förderinstitute zu erstellen. Darüber hinaus<br />

sind eine Studienreise sowie vier Seminarmaßnahmen<br />

geplant.<br />

Länderdaten Russland<br />

Bevölkerung<br />

140,7 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 5.799 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 6,4 %<br />

2006 7,4 %<br />

2007 8,1 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Rubel RUB) 13.527<br />

in Euro 365,5<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 10,9 %<br />

2006 9,0 %<br />

2007 11,9 %<br />

19


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

Aus den Projektmitteln des „German-Armenian Fund –<br />

Erneuerbare Energie“ werden so genannte „Small Hydro<br />

Power Plants“, also kleine Wasserkraftwerke finanziert.<br />

Unser Bild zeigt den lokalen Langzeitexperten Artyom<br />

Zakaryan (Mitte), der zusammen mit dem Kurzzeitexperten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Gert Z. Otto (hinten), und einigen<br />

Kreditsachbearbeitern der lokalen Partnerbanken ein<br />

solches Wasserkraftwerk im nördlichen Teil von Armenien<br />

(Nähe Vanadzor) besucht.<br />

Armenien<br />

Förderung regenerativer Energieversorgung,<br />

Finanzierung von Kleinwasserkraftwerken<br />

Die Energieversorgung Armeniens erfolgt vor<br />

allem durch russisches Erdgas bzw. Erdöl und<br />

durch ein (umstrittenes) Kernkraftwerk. Um<br />

zum einen die Abhängigkeit von – zunehmend<br />

teureren – Importen zu verringern, zum anderen<br />

aber um die ökologischen Kosten der<br />

Energieversorgung mittelfristig zu vermindern,<br />

sollen verstärkt erneuerbare Energien genutzt<br />

werden. Hier setzt Armenien vor allem auf<br />

bereits bestehende Kleinwasserkraftwerke, die<br />

im Zuge der Maßnahme instand gesetzt bzw.<br />

deren Effizienz gesteigert werden soll.<br />

Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll durch<br />

lokale Banken erfolgen – denen es aber sowohl<br />

an langfristigen Refinanzierungsmitteln, als<br />

auch an Know-how bei der Beurteilung von<br />

Infrastrukturprojekten fehlt. Die KfW stellt über<br />

den „German-Armenian Fund – Renewable<br />

Energy (GAF-RE)“ armenischen Partnerbanken<br />

angemessene Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat die<br />

Vermittlung des notwendigen Know-how auf der<br />

Finanzseite übernommen. Zunächst wurden<br />

geeignete Partnerinstitutionen ausgewählt: Die<br />

Partnerbanken sind finanziell stabil, möchten<br />

Länderdaten Armenien<br />

Bevölkerung<br />

3,0 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.016 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 13,9 %<br />

2006 10,0 %<br />

2007 10,5 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Dram AMD) 71.344<br />

in Euro 150<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 0,6 %<br />

2006 1,1 %<br />

2007 4,5 %<br />

ihre strategische Ausrichtung um Infrastrukturprojekte<br />

erweitern und sind im Idealfall in ganz<br />

Armenien vertreten. Gegenwärtig nehmen sechs<br />

Partnerbanken an dem Programm teil. In enger<br />

Zusammenarbeit mit einem „technischen<br />

Consultant“ werden geeignete Projekte identifiziert,<br />

analysiert und, wenn alle technischen und<br />

ökonomischen Bedingungen erfüllt sind, auch<br />

finanziert. Eine deutsche Ingenieurgesellschaft<br />

unterstützt die Betreiber der Kleinwasserkraftwerke<br />

in allen technischen Fragen.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> berät die beteiligten<br />

Kreditinstitute bei den notwendigen Anpassungen<br />

der Abläufe und der Organisation der<br />

Kreditabteilung im Hinblick auf größere<br />

Kredite, zusätzlich werden Trainingsmaßnahmen<br />

und Kurse für Bankmitarbeiter durchgeführt.<br />

Zusammen mit den Partnerinstituten<br />

werden potentiell geeignete Projekte ausgewählt<br />

und analysiert.<br />

Aufgrund der hohen Komplexität der Projekte<br />

konnten bis zum Jahresende 2007 nur wenige<br />

Projekte refinanziert werden. Allerdings sind<br />

eine Reihe von Anträgen in Bearbeitung, so dass<br />

bis zum Jahresende 2008 die zur Verfügung<br />

stehenden Ressourcen in Höhe von 6 Mio. Euro<br />

verbraucht sein werden. Neben der Analyse von<br />

Projekten rückt damit das Monitoring der<br />

ausgelegten Kredite in den Projektfokus. Um<br />

sicherzustellen, dass das Wissen über die<br />

Analyse von Kleinwasserkraftwerken und die<br />

Prozeduren des GAF-RE dauerhaft in den Banken<br />

vorhanden ist, ist die Erstellung eines umfangreichen<br />

Projekthandbuchs für 2008 geplant.<br />

Das Projekt wird von einem erfahrenen Experten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt und<br />

durch ein Team lokaler Experten durchgeführt.<br />

20


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

Der Kreditgarantiefonds in Georgien wird maßgeblich von<br />

zwei lokalen Mitarbeiterinnen abgewickelt. Projektleiterin<br />

Nino Vardiashvili (vorne) gehört dem Projekt seit 2004 an<br />

und hat seitdem viele unterschiedliche Positionen ausgefüllt.<br />

Um diesen vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden,<br />

wurde sie u. a. in den Bereichen Kreditvergabe, Kreditrisikoanalyse,<br />

Finanzanalyse/Monitoring umfassend geschult.<br />

Nino Samvelidze (hinten) gehört dem Projektteam als<br />

Büroleiterin seit Anfang 2007 an. Sie unterstützt die<br />

Projektleiterin in allen Belangen des Monitorings und der<br />

Berichterstattung an das Bonner Büro.<br />

Armenien, Aserbaidschan, Georgien<br />

Kreditgarantiefonds<br />

Im Gegensatz zu traditionellen Kreditgarantiefonds<br />

werden nicht die Einzelkredite an Unternehmer<br />

garantiert, sondern die KfW garantiert<br />

internationalen Banken, dass die Partnerbanken<br />

den Zahlungsverpflichtungen gegenüber<br />

international tätigen Banken nachkommen. Der<br />

Garantiefonds der KfW ermöglicht es den<br />

lokalen Instituten, ihr KMU-Geschäft vor Ort<br />

auszuweiten und insbesondere Unternehmen<br />

mittlerer Größe zu bedienen.<br />

Neben der Stärkung der Geschäftstätigkeit der<br />

Partnerbanken, den positiven realwirtschaftlichen<br />

Effekten – die Kreditvergabe an KMU trägt<br />

wesentlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

bei – dient das Projekt auch der Vernetzung der<br />

Partnerbanken in den Ländern dieser traditionell<br />

konfliktreichen Region.<br />

Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im Rahmen<br />

des Projektes sind:<br />

• Auswahl der beteiligten Kreditinstitute<br />

• Vermittlung internationaler Kreditgeber<br />

• Unterstützung der Partnerinstitute bei der<br />

Kreditauslage an KMU<br />

• Überwachung der finanziellen Stabilität der<br />

Partnerinstitute und regelmäßige Prüfung<br />

der refinanzierten Kreditportfolios<br />

• Organisation von Seminaren<br />

• Übergabe des Monitoring (Partnerinstitute,<br />

Kreditportfolio) an eine geeignete lokale<br />

Institution<br />

In Armenien und Georgien arbeitet die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

mit jeweils drei Partnerinstituten<br />

zusammen. Planmäßig wurde Ende des Jahres<br />

2006 das Monitoring der Partnerinstitute und<br />

des Kreditportfolios an eine lokale Institution,<br />

den German-Armenian Fund, übertragen. Die<br />

Mittel waren zu diesem Zeitpunkt vollständig<br />

ausgelegt; die Qualität der Auslage war und ist<br />

sehr hoch. Damit war das Projekt abgeschlossen<br />

– allerdings stand die <strong>Sparkassenstiftung</strong> in<br />

den ersten Monaten des Jahres 2007 der lokalen<br />

Institution begleitend zur Seite.<br />

Auch in Georgien sind die Mittel vollständig<br />

ausgeschöpft. Die Tätigkeit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

konzentriert sich jetzt auf die Überprüfung<br />

der Kreditportfolios und die Beobachtung der<br />

Partnerinstitute. Aufgrund des Programm -<br />

erfolgs soll in 2008 die zweite Phase des Kredit -<br />

garantiefonds beginnen. Dann sollen neue<br />

Partnerbanken ausgewählt werden. Die Durchführung<br />

des Projekts wird im Wesentlichen<br />

durch lokale Fachkräfte geleistet, die durch<br />

Mitarbeiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und Kurzzeitexperten<br />

unterstützt werden.<br />

In Aserbaidschan lagen die Voraussetzungen<br />

zum Start des Programms in 2007 noch nicht<br />

vor.<br />

Länderdaten Georgien<br />

Bevölkerung<br />

4,6 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.197 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 9,3 %<br />

2006 8,8 %<br />

2007 10,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Lari GEL) 224,3<br />

in Euro 85,7<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,0 %<br />

2006 8,2 %<br />

2007 8,0 %<br />

21


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

Die Projektarbeit des Kleinkreditprogramms der EBRD<br />

erfolgt mit mehreren lokalen Banken. Jede Bank hat eine<br />

andere Ausgangssituation – dies erfordert eine individuelle<br />

Schulung auf verschiedenen Managementebenen. Die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> veranstaltet zu diesem Zweck regel -<br />

mäßig Seminare und Workshops zu den relevanten Themen.<br />

Das Foto zeigt den Projektleiter, Andreas Francke, mit einer<br />

Gruppe junger aserbaidschanischer Banker bei einer<br />

Projektbesprechung zur Vorbereitung der regionalen<br />

Ausweitung des Kreditgeschäftes im Filialnetz einer der<br />

Partnerbanken.<br />

Aserbaidschan<br />

Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />

Auf der Grundlage des großen Erfolges des<br />

„German-Azerbaijanian Fund“ (GAF) begann<br />

Ende 2005 die Europäische Bank für Wiederaufbau<br />

und Entwicklung (EBRD), Kredite an<br />

aserbaidschanische Banken auszulegen. Das<br />

EBRD-Programm ermöglicht den mittlerweile<br />

neun Partnerinstituten die Erschließung neuer<br />

Kundengruppen und die Organisation der<br />

Kreditvergabe nach westlichen Standards.<br />

Die Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> umfassen:<br />

• Einführung neuer effizienter Verfahren der<br />

Kreditvergabe – Analyse der Zahlungsfähigkeit<br />

des Kleinunternehmers anstatt „ relation -<br />

ship banking“<br />

• (Re)-Organisation der Kreditvergabe und<br />

Aufbau spezieller KMU Kreditabteilungen<br />

• Umfassende Ausbildung von Kreditsachbearbeitern<br />

und des Managements der Partnerbanken<br />

durch spezielle Seminare und „onthe-job“<br />

Training<br />

• Flächendeckende Ausweitung der Kredit -<br />

vergabe<br />

• Auswahl und Monitoring geeigneter Partnerinstitutionen<br />

Länderdaten Aserbaidschan<br />

Bevölkerung<br />

8,1 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.401 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 26,4 %<br />

2006 26,2 %<br />

2007 31,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (New Manat AZN) 162,9<br />

in Euro 126,5<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 9,6 %<br />

2006 12,0 %<br />

2007 16,0 %<br />

• Regelmäßiger Audit der von den Partnerbanken<br />

aufgebauten Kreditportfolios<br />

• Vorbereitung der „Graduierung“ von Partnerbanken<br />

(Aufbau von internen Trainingskapazitäten,<br />

umfassendes Produktmanagement,<br />

etc.)<br />

Zum Ende des Jahres 2007 waren mehr als<br />

22.000 Kredite mit einem Gesamtvolumen von<br />

über 125 Mio. USD ausgelegt worden. Die<br />

Akzeptanz des Projektansatzes zeigt sich an der<br />

Ausweitung der Kreditlinie, der zunehmenden<br />

Beteiligung aserbaidschanischer Kreditins titute,<br />

die erhebliche Eigenmittel einsetzen, und<br />

der Qualität des ausgereichten Portfolios<br />

(weniger als 2 % Risikokredite). Der Durchschnittsbetrag<br />

der Kredite liegt unter 5.000 USD.<br />

Von diesen Klein(st)krediten gehen erhebliche<br />

positive Arbeitsplatzwirkungen aus.<br />

Umfangreiche Ausbildungsmaßnahmen sowie<br />

die Einführung effizienter Prozesse, die die<br />

Kreditvergabe an die Zielgruppe zu einem<br />

profitablen Geschäftszweig der Partnerinstitute<br />

machen, haben wesentlich zur Nachhaltigkeit<br />

des Projekts beigetragen. Dies zeigt sich auch<br />

darin, dass in 2007 drei Partnerbanken „graduiert“<br />

werden konnten – diese sind eigenständig in<br />

der Lage, die Basisprodukte in allen ihren Filialen<br />

ein- und das Training der Mitarbeiter selbstständig<br />

durchzuführen. Ein wichtiger Erfolg war die<br />

Ausweitung der Kreditvergabe auf die Regionen<br />

außerhalb der Hauptstadt. Dies soll in 2008 noch<br />

durch die Einführung von Krediten für Agrarbetriebe<br />

verstärkt werden. Weiterhin ist die Erhöhung<br />

der Effizienz der Kreditvergabe durch<br />

Implementierung von Scoringverfahren geplant.<br />

Die Projektarbeit wird vor Ort von einem international<br />

erfahrenen Langzeitexperten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

geleitet. Daneben wurde ein Team gut<br />

qualifizierter lokaler Mitarbeiter aufgebaut.<br />

22


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />

Schon die deutsche Flagge am Eingang zur Bank Respublika<br />

(Bild unten) in Baku zeigt: Hier wird die Zusammenarbeit mit<br />

Deutschland groß geschrieben! Die Bank ist seit mehreren<br />

Jahren in verschiedenen Projekten Partnerinstitut der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Im Jahr 2005 wurde sie als erstes<br />

Beteiligungsobjekt des Sparkassen International Development<br />

Trust (SIDT) ausgewählt Durch die Beratungsmaßnahmen<br />

in diesem „Public-Private-Partnership“-Projekt konnte<br />

die Bank ihr Geschäft wesentlich optimieren – das Gesamtkapital<br />

stieg im Jahr 2007 um rund 150 %. Das Foto zeigt<br />

den Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Michael Baur (links)<br />

vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, bei<br />

einem Beratungseinsatz bei der Bank Respublika in Baku.<br />

Aserbaidschan<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />

der Bank Respublika<br />

Die Bank Respublika ist seit mehreren Jahren in<br />

verschiedenen Projekten Partnerinstitut der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Ihre Geschäftstätigkeit ist<br />

auf breite Bevölkerungsschichten sowie kleine<br />

und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Sie ist<br />

ertragsstark und expandiert im dynamischen<br />

aserbaidschanischen Umfeld mit dem Ziel, eine<br />

der stärksten Retailbanken im Markt zu werden.<br />

Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung<br />

dieses Ziels sind neben unmittelbar auf den<br />

Markt ausgerichteten Aktivitäten, die Stärkung<br />

der internen Management- und Organisationsstrukturen.<br />

Im Jahr 2005 wurde die Bank Respublika als<br />

erstes Beteiligungsobjekt des Sparkassen<br />

International Development Trust (SIDT) ausgewählt.<br />

Zusammen mit dem SIDT beteiligte sich<br />

auch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH (DEG) an der Bank<br />

Respublika im Rahmen eines „Public-Private-<br />

Partnership“-Projekts.<br />

Im Jahr 2007 wurden Arbeitsabläufe optimiert,<br />

eine neue Bankensoftware implementiert und<br />

ein Verfahren zur Risikolimitierung und Risiko -<br />

deckung eingeführt. Die Bank Respublika<br />

wurde zusätzlich gezielt im Geschäftsbereich<br />

„Großkredite“ beraten. Experten der Kreissparkasse<br />

Bitterfeld leisteten die hierfür erforderlichen<br />

Beratungseinsätze. Außerdem waren der<br />

Leiter der Kreditabteilung und das zuständige<br />

Vorstandsmitglied auf Einladung der Kreissparkasse<br />

Bitterfeld zu einem vierzehntägigen<br />

Praktikum in Deutschland.<br />

Die Saalesparkasse Halle nahm den Leiter der<br />

Abteilung Risikomanagement für ein vierwöchiges<br />

Praktikum auf.<br />

Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus zwei<br />

Quellen: Zum einen fördert die DEG im Rahmen<br />

des „Public-Private-Partnership“-Projekts aus<br />

Bundesmitteln die Beratungsmaßnahmen der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Zum anderen stellt die<br />

Bank Respublika Eigenmittel für die Beratung<br />

durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> bereit.<br />

Beratungsmaßnahmen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

tragen im Rahmen der deutschen Beteiligungen<br />

dazu bei, die Ertragskraft des Instituts auf<br />

hohem Niveau zu stabilisieren und zu verbessern.<br />

Es wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />

• Verbesserung der Organisationsstruktur und<br />

Erstellung von Prozessbeschreibungen<br />

• Einführung eines Managementinformationssystems<br />

• Einführung eines Risikolimitierungssystems<br />

• Einführung einer Geschäftsstelleneffizienzanalyse<br />

23


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />

Seit 2007 berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die madagassische<br />

Sparkasse (CEM). Unser Foto zeigt den Generaldirektor der<br />

madagassischen Sparkasse, Calixte Razafitsiatosika (rechts),<br />

gemeinsam mit einer Kurzzeitexpertin der <strong>Sparkassenstiftung</strong>,<br />

Maren Richter (Mitte), sowie Mitarbeitern der CEM bei<br />

einem Kundenbesuch. Dieser junge Kunde kann durch die<br />

Zusammenarbeit mit der CEM sein Geschäft mit dem Verkauf<br />

von Handys in der Stadt Moramanga weiter ausbauen.<br />

Madagaskar<br />

Institutionelle Stärkung und Weiterentwicklung<br />

der Sparkasse<br />

Die Caisse d’Epargne de Madagascar (CEM)<br />

wurde 1918 gegründet. Sie ist das älteste<br />

Finanzinstitut Madagaskars und wurde in den<br />

Jahren 2001/2002 in eine Aktiengesellschaft<br />

umgewandelt. Der Staat ist einziger Aktionär<br />

der Sparkasse. Seit ihrer Trennung von der Post<br />

im Jahr 2001 verfügt die CEM landesweit über<br />

19 Filialen. Wie die deutschen Sparkassen hat<br />

sie einen sozialen Auftrag. Das Hauptziel der<br />

CEM ist die Versorgung aller Bevölkerungsschichten<br />

mit Finanzdienstleistungen. Allerdings<br />

erfüllt die CEM diesen Auftrag bisher nur<br />

zum Teil, da sie noch keine Kreditvergabe<br />

anbieten darf. Die Sparkasse hat mehr als<br />

925.000 Kunden mit einem Sparaufkommen<br />

von 65 Mio. Euro. Damit hat die CEM eine große<br />

Bedeutung für Madagaskars Wirtschaft und<br />

Bevölkerung.<br />

Die Produktpalette der madagassischen Sparkasse<br />

entspricht jedoch nicht mehr den Bedürfnissen<br />

der Kundschaft. Um ihre Marktposition<br />

zu halten, sich der Konkurrenz zu stellen und<br />

um nachhaltige Impulse für die Entwicklung<br />

des Landes zu generieren, hat die CEM in 2007<br />

mit einer Anpassung und Neuausrichtung des<br />

Länderdaten Madagaskar<br />

Bevölkerung<br />

19,4 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 249 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 4,6 %<br />

2006 5,5 %<br />

2007 6,3 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Ariary MGA) 69.940<br />

in Euro 26,9<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 11,6 %<br />

2006 12,0 %<br />

2007 10,0 %<br />

Produkt- und Leistungsumfanges begonnen.<br />

Hierzu gehören u. a. die Einführung neuer<br />

Sparprodukte und die Entwicklung eines neuen<br />

Marktauftrittes, der in 2008 der Öffentlichkeit<br />

präsentiert wird. Darüber hinaus wurde damit<br />

begonnen, die Prozesse im Front-Office z. B.<br />

durch den Einsatz von Sparbuchdruckern zu<br />

verbessern. Im Jahr 2007 fanden zudem<br />

Einsätze von Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

zu den Themen „Produktkalkulation“ und „IT<br />

Infrastruktur“ statt.<br />

Folgende Projektinhalte wurden darüber<br />

hinaus als vorrangig identifiziert:<br />

• Einführung des Mikrokreditgeschäfts<br />

• Verstärkung der Managementstrukturen<br />

• Mitarbeitertraining<br />

• Personalwesen und Vergütungssysteme<br />

• Erweiterung des Zweigstellennetzes u. a.<br />

durch die Einführung mobiler Zweigstellen<br />

Neben diesen Maßnahmen ist vorgesehen, in<br />

Zusammenarbeit mit der Handelskammer<br />

Hamburg und den madagassischen Kammern<br />

die duale Berufsausbildung zum Bankfachangestellten<br />

in Madagaskar einzuführen.<br />

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung finanziert.<br />

Die Hamburger Sparkasse wirkt als deutsche<br />

Partnersparkasse bei der Projektarbeit mit.<br />

24


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Teba Bank wurden<br />

in den letzten fünf Jahren auch regelmäßig Workshops<br />

veranstaltet. Unser Foto zeigt den Kurzzeitexperten der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Helmuth Braun (Mitte), mit dem<br />

Langzeitexperten vor Ort, Bernd Werthenbach (links), sowie<br />

einigen Mitarbeitern der Teba Bank während eines Workshops<br />

zum Thema Prozess-Management.<br />

Südafrika<br />

Intensivierung des Retailbanking und Stärkung<br />

des internen Managements<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt seit 2003 die<br />

südafrikanische Teba Bank im Rahmen eines<br />

Sparkassenpartnerschaftsprojektes. Die seit<br />

2000 lizenzierte Bank versorgt primär die<br />

Arbeiter der südafrikanischen Gold- und<br />

Platinminen und die Bevölkerung im Umfeld<br />

der Minen mit angepassten Spar-, Kredit- und<br />

Zahlungsverkehrsleistungen. Mit ihren 148<br />

Geschäftsstellen und Agenturpartnern erreicht<br />

sie dabei auch die Familien der Minenarbeiter<br />

in deren Herkunftsorten.<br />

Das Projekt der <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der Teba<br />

Bank zielt auf die Verbesserung der institutionellen<br />

Leistungsfähigkeit der Bank sowie auf<br />

die Entwicklung und Verbesserung ihrer<br />

Produkte. Zielkunden sind dabei die Bezieher<br />

kleiner und mittlerer Einkommen sowie<br />

Kleinunternehmen, die keinen oder nur einen<br />

begrenzten Zugang zum formellen Banksektor<br />

haben. Die Bank hat in ihrem Geschäftsmodell<br />

ein soziales Mandat verankert und verwendet<br />

einen festen Anteil der Profite z. B. für Bildungsoder<br />

Gesundheitsprogramme.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen von<br />

Kurzzeiteinsätzen unterstützt. Darüber hinaus<br />

wurde der Fachbereich der Personalentwicklung<br />

im Rahmen eines Studienbesuches zweier<br />

Manager bei Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

vertieft.<br />

Mit dem Ende der jetzigen Projekthauptphase<br />

wurde die Zusammenarbeit mit der Bank zum<br />

Jahresende erfolgreich abgeschlossen. Die<br />

erreichte personelle und finanzielle Leistungsfähigkeit<br />

der Bank bildet eine gute Ausgangsposition<br />

für ihre zukünftige Entwicklung.<br />

Die insgesamt knapp fünfjährige Zusammenarbeit<br />

mit der Teba Bank wurde aus Mitteln des<br />

Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.<br />

Die Sparkasse Siegen, die schon seit den 80er<br />

Jahren Projekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />

südlichen Afrika unterstützt, hat auch diese<br />

Zusammenarbeit als deutscher Projektpartner<br />

fachlich und personell mit großem Engagement<br />

begleitet.<br />

Im Jahr 2007 lagen die Schwerpunkte der<br />

Projektarbeit in den Bereichen:<br />

• Personalmanagement und -entwicklung<br />

• Anreizsysteme<br />

• strategische Planung<br />

• Kostenrechnung<br />

• Managementinformationssysteme<br />

• Überarbeitung der Arbeitsprozesse im<br />

Kreditgeschäft<br />

Neben der dauerhaften Beratung der Bank<br />

durch einen deutschen Langzeitexperten<br />

wurden Spezialthemen durch Fachleute der<br />

Länderdaten Südafrika<br />

Bevölkerung<br />

44,0 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 3.838 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 4,9 %<br />

2006 4,5 %<br />

2007 5,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Rand ZAR) 1.903<br />

in Euro 229<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 3,9 %<br />

2006 5,0 %<br />

2007 6,0 %<br />

25


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />

Über 90% der Bevölkerung in Ruanda leben von der<br />

Landwirtschaft. Der Sektor erwirtschaftet rd. 35% des<br />

Bruttoinlandsproduktes, erhielt bislang jedoch nur 3% der<br />

Kredite. Um dieser Schieflage entgegenzuwirken, hat die<br />

ruandische Regierung ein umfassendes Programm zur<br />

Entwicklung des Mikrofinanzsektors aufgelegt. In Abstimmung<br />

mit der ruandischen Regierung hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

eine Fact Finding Mission durchgeführt.<br />

Das Foto zeigt die Hauptgutachterin, Eva Christine Schmidt<br />

(2. v. rechts), gemeinsam mit Vertretern des neuen ruandischen<br />

Mikrofinanzverbandes AMIR (Association of Microfinance<br />

Institutions in Rwanda).<br />

Ruanda<br />

Fact Finding Mission zur Analyse des<br />

Finanzsektors<br />

Ruanda, eines der kleinsten und dichtest<br />

besiedelten Länder der Welt, befindet sich nach<br />

den tragischen Ereignissen von 1994 seit<br />

einigen Jahren in einer Phase des gezielten<br />

Wiederaufbaus und der Reorganisation des<br />

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.<br />

Ein wichtiges Vorhaben ist die nachhaltige<br />

Entwicklung des Finanzsektors, zu dem weiterhin<br />

nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung<br />

Zugang hat. Über 90 % der Bürger leben auf<br />

dem Lande und betreiben Landwirtschaft auf<br />

Subsistenzbasis. Der Sektor erwirtschaftet rd.<br />

35 % des Bruttoinlandsproduktes, erhielt<br />

jedoch nur 3 % der Kredite.<br />

Um diese Schieflage zu ändern und den Aufbau<br />

von Klein- und Mittelbetrieben des Produktions-<br />

und Dienstleistungssektors zu fördern, hat<br />

die ruandische Regierung 2006 eine Mikrofinanzpolitik<br />

und 2007 eine umfassende Strategie<br />

zu deren Umsetzung veröffentlicht. Für 2008<br />

ist ein neues Gesetz zur Regulierung des<br />

Mikrofinanzsektors geplant.<br />

Länderdaten Ruanda<br />

Bevölkerung<br />

10,2 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 182 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 5,2 %<br />

2006 5,8 %<br />

2007 6,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Ruanda Francs RWF) 9.758<br />

in Euro 11,8<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 9,2 %<br />

2006 8,8 %<br />

2007 8,0 %<br />

Im Rahmen einer Fact Finding Mission hat die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> den Finanzsektor mit<br />

besonderem Fokus auf dem Zugang zu adäquaten<br />

Finanzdienstleistungen, der Leistungsfähigkeit<br />

von Mikrofinanzinstitutionen und unterstützenden<br />

Strukturen untersucht. Viele<br />

Anbieter entstanden im Zuge von Hilfsprogrammen<br />

in der zweiten Hälfte der 90er Jahre und<br />

stehen heute vor der Herausforderung, sich zu<br />

professionalisieren und der bisher nicht<br />

versorgten, ärmeren und mehrheitlich ländlichen<br />

Bevölkerung Finanzdienstleistungen auf<br />

wirtschaftlich nachhaltiger Basis anzubieten.<br />

Dabei ist insbesondere ein Know-how-Transfer<br />

erforderlich. Angesichts vieler sehr kleiner<br />

Institutionen bietet sich dabei eine Unterstützung<br />

auf der Meso-Ebene an, um den Sektor<br />

insgesamt zu stärken.<br />

Ein entsprechendes sektororientiertes Projekt<br />

würde dabei die Schwerpunkte der jetzigen<br />

deutsch-ruandischen Entwicklungszusammenarbeit<br />

ergänzen, die die Wirtschaftsentwicklung<br />

durch Maßnahmen zur Privatwirtschaftsförderung<br />

und in der Berufsbildung unterstützt.<br />

Die Ergebnisse der Studie führten zur Entscheidung<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Anfang 2008 eine<br />

vertiefende Projektprüfungsmission durchführen<br />

zu lassen.<br />

Die Studie wurde aus Mitteln des Bundesministeriums<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung finanziert.<br />

26


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />

Informationsreisen sind in den Projekten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

mit China fester Bestandteil der Projektaktivitäten und<br />

dienen neben der Vermittlung von Fachwissen in unterschiedlichen<br />

Bereichen vor allem auch der Festigung der<br />

Beziehung zwischen den Projektpartnern. Letzteres ist im<br />

chinesischen Kontext ein wichtiges Instrument, um den<br />

langfristigen Projekterfolg sicherzustellen. Unser Foto zeigt<br />

den Bürgermeister a.D. der Stadt Nanchong, Guanghui Du<br />

(Mitte), gemeinsam mit Mitarbeitern der Nanchong City<br />

Commercial Bank und Vertretern der Sparkasse KölnBonn<br />

bei einem Informationsaufenthalt in Deutschland.<br />

China<br />

Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />

der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />

Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH (DEG) und die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sind im Rahmen des „Public-Private-Partnership“-Programms<br />

der Bundesregierung eine<br />

strategische Allianz eingegangen, um Finanzsektorprojekte<br />

in Märkten mit schwierigen<br />

Rahmenbedingungen flankieren zu können.<br />

Das Projekt mit der Nanchong City Commercial<br />

Bank (NCCB) dient als Pilot dieser Zusammenarbeit<br />

und verbindet eine Eigenkapitalbeteiligung<br />

der DEG in Höhe von 3 Mio. Euro und des<br />

Sparkassen International Development Trusts<br />

in Höhe von 1 Mio. Euro mit einer begleitenden<br />

Beratung durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong>. Die<br />

entsprechenden Verträge wurden im Juli 2005<br />

in Peking unterzeichnet.<br />

Projektziel ist es, in der chinesischen Region<br />

Sichuan die Entwicklung eines Retailfinanz -<br />

instituts zu begleiten, das seinen Zielgruppen,<br />

den unteren und mittleren Einkommensschichten,<br />

dauerhaft Finanzdienstleistungen zur<br />

Verfügung stellen kann. Darüber hinaus trägt<br />

das Projekt über die Stärkung des Vertrauens in<br />

Finanzinstitutionen zur Ersparnismobilisierung<br />

in ländlichen Regionen bei und fördert<br />

durch die Bereitstellung von Krediten für kleine<br />

und mittlere Unternehmen eine ausgewogene<br />

wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Das Beratungsprojekt wird sowohl aus Bundesmitteln<br />

(„Public-Private-Partnership“) als auch<br />

durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die NCCB<br />

selbst finanziert.<br />

Im Jahr 2007 wurde die NCCB in folgenden<br />

Themenbereichen beraten:<br />

• Geschäftsplanung<br />

• Produktentwicklung<br />

• Risikomanagement<br />

• Organisation des Kreditgeschäfts<br />

Außerdem informierte sich eine hochrangig<br />

besetzte Delegation der NCCB in Deutschland<br />

bei Einrichtungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

unter anderem über die<br />

Erfahrungen der deutschen Sparkassen im<br />

Zweigstellengeschäft, die Arbeit der Sparkassenverbände<br />

und über das Thema Risikomanagement.<br />

Die HSH Nordbank, der Rheinische<br />

Sparkassen- und Giroverband, die Sparkasse<br />

Essen und die Rheinische Sparkassenakademie<br />

standen für Fachgespräche zur Verfügung.<br />

Länderdaten China<br />

Bevölkerung<br />

1.322 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.361 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 10,2 %<br />

2006 10,5 %<br />

2007 11,4 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Chinese Yuan Renminbi CNY) 1.750<br />

in Euro 165<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 1,8 %<br />

2006 1,5 %<br />

2007 4,7 %<br />

27


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />

Bisher ist jede der City Commercial Banks (CCBs) in China auf<br />

sich allein gestellt. Gemeinsam mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

wollen die CCBs in den Provinzen Shandong und Sichuan<br />

Netzwerke und Gemeinschaftseinrichtungen aufbauen.<br />

Unser Foto zeigt den zuständigen Projektleiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong>,<br />

Marco Rimkus, bei der Schulung von Nachwuchskräften<br />

der CCBs.<br />

China<br />

Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City<br />

Commercial Banks<br />

Die City Commercial Banks (CCBs) in China sind<br />

den deutschen Sparkassen in mancher Hinsicht<br />

ähnlich. Es handelt es sich um lokale Kredit -<br />

institute mit einer Fokussierung auf kleine und<br />

mittlere Unternehmen sowie Privatkunden.<br />

Anteilseigner der CCBs sind in der Regel die<br />

Städte und Bezirke, aber auch staatliche und<br />

private Unternehmen sowie Mitglieder von<br />

Kreditgenossenschaften. Der Marktanteil der<br />

CCBs beträgt landesweit etwa 5 %. Im Gegensatz<br />

zu den deutschen Sparkassen sind die Institute<br />

noch sehr jung – die CCBs sind erst in den<br />

letzten zehn Jahren entstanden.<br />

Die Qualität der Institute hinsichtlich Management,<br />

Ertragslage, Kapitalausstattung, Kreditportfolio<br />

und anderer Kriterien ist unterschiedlich:<br />

Manche Institute setzen sich deutlich<br />

positiv von den aus der Vergangenheit belasteten<br />

vier Großbanken ab. Andere leiden unter<br />

ähnlichen Schwierigkeiten, verfügen aber nicht<br />

über die Größenordnung, die es den Großbanken<br />

erlaubt, sich zu behaupten. Als Nachteil für<br />

die weitere Entwicklung der CCBs wird vor<br />

allem das Fehlen von Verbundstrukturen<br />

empfunden. Bisher ist jede CCB auf sich allein<br />

gestellt. In dem in 2006 begonnenen Projekt<br />

sollen in den Provinzen Shandong und Sichuan<br />

gemeinsam mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong> Netzwerke<br />

und Gemeinschaftseinrichtungen<br />

aufgebaut werden.<br />

Neben Informationsbesuchen chinesischer<br />

Delegationen in Deutschland wurde eine<br />

Machbarkeitsstudie für ein gemeinsames<br />

Ausbildungszentrum für die CCBs in der<br />

Provinz Sichuan erstellt. Darüber hinaus wurde<br />

im vergangenen Jahr ein eigener Verband für<br />

die zurzeit 10 CCBs der Provinz gegründet.<br />

In der Provinz Shandong konzentriert sich die<br />

Projektarbeit auf den Aufbau eines gemeinsamen<br />

Systemhauses und einer einheitlichen<br />

Softwarelösung für die 14 CCBs der Region.<br />

Diese Art der städteübergreifenden und freiwilligen<br />

Zusammenarbeit von eigenständigen<br />

Banken ist einmalig in der Geschichte der<br />

chinesischen CCBs.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanziert.<br />

Die fachliche Arbeit wurde in 2007 vor allem<br />

durch den Rheinischen Sparkassen- und<br />

Giroverband (RSGV), die Rheinische Sparkassenakademie<br />

und die Sparkassen-Informatik<br />

GmbH & Co. KG (SI) als deutsche Projektpartner<br />

begleitet.<br />

28


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />

Im Jemen wurde die <strong>Sparkassenstiftung</strong> von der GTZ<br />

beauftragt, den sog. Small Enterprise Development Fund<br />

(SEDF) durch Beratungsmaßnahmen institutionell zu<br />

stärken. Das Foto zeigt Ahmed Saleh A. Hamzah, Operation<br />

Manager des SEDF, während eines Seminars zum Thema<br />

Marketing und Produktentwicklung der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

in Sana’a. Herr Hamzah ist im Rahmen seiner Funktion für<br />

das gesamte Filialnetz des SEDF verantwortlich. Neben<br />

Konzepten für die Ausweitung des Geschäftsstellennetzes<br />

des SEDF wurden in dem Seminar der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

u. a. ein neuer Außenauftritt konzipiert und neue Produktideen<br />

diskutiert.<br />

Jemen<br />

Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere<br />

Unternehmen<br />

Auf Anregung der Arabisch-Deutschen Vereinigung<br />

für Handel und Industrie e.V., Berlin,<br />

erstellte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> Anfang 2006<br />

ein Gutachten zum Finanzsektor im Jemen.<br />

Der Jemen gehört zu den Ländern mit sehr<br />

niedrigem Durchschnittseinkommen. Untersuchungen<br />

der Klein- und Mittelindustrie zeigten<br />

Entwicklungsdefizite auf. Es fehlt an Kapital für<br />

Unternehmensneugründungen. Darüber<br />

hinaus ist das technische und unternehmerische<br />

Know-how gering. Soziale und kulturelle<br />

Barrieren limitieren häufig die geschäftlichen<br />

Ambitionen von Frauen, die kaum Zugang zu<br />

Bankkrediten haben.<br />

Der Finanzsektor des Landes ist wenig entwickelt<br />

und wird seiner Rolle als Katalysator für<br />

wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigungsförderung<br />

nicht gerecht. Die Kreditinstitute<br />

sind bei der Kreditvergabe eher zurückhaltend.<br />

Quantitativ drückt sich der geringe<br />

Entwicklungsgrad des jemenitischen Finanzsektors<br />

dadurch aus, dass nur 2,5 % der Bevölkerung<br />

Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />

haben. „Junge Unternehmer“ sind somit<br />

gezwungen, sich das Kapital für Firmengründungen<br />

von Freunden und Familienangehörigen<br />

zu leihen.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

von der GTZ beauftragt, den Small<br />

Enterprise Development Fund (SEDF) durch<br />

Beratungsmaßnahmen institutionell zu stärken.<br />

Das Angebot des SEDF ist gegenwärtig die<br />

einzige Finanzierungsquelle für die kleinen<br />

und mittleren Unternehmen des Landes. Es<br />

wurden sechs Bereiche identifiziert, in denen<br />

eine Beratung des SEDF durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

sinnvoll und notwendig ist:<br />

• Kreditzyklus<br />

• Operationen der Finanzabteilung und der<br />

Innenrevison<br />

• Erweiterung des Zweigstellennetzwerkes<br />

• Managementtraining<br />

• Produktentwicklung<br />

• Zinspolitik<br />

Die Projektarbeit wurde im August 2007 im<br />

Rahmen eines Planungsworkshops offiziell<br />

aufgenommen. Darüber hinaus haben erste<br />

Experteneinsätzen zum Thema „Aufbau eines<br />

Managementinformationssystems“ stattgefunden.<br />

Die Laufzeit des Projektes ist voraussichtlich<br />

auf Ende 2008 begrenzt.<br />

Länderdaten Jemen<br />

Bevölkerung<br />

22,2 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 508 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 4,2 %<br />

2006 3,6 %<br />

2007 3,2 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Rial YER) 21.134<br />

in Euro 72<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 11,4 %<br />

2006 14,8 %<br />

2007 10,7 %<br />

29


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />

Das Foto zeigt Ulrich Kienitz (links), Langzeitexperte der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> in Usbekistan, im Gespräch mit dem<br />

Filialleiter und zwei Kreditsachbearbeitern in der neuen<br />

Muster- und Pilotfiliale in Chiwa. Dort konnten mit Unterstützung<br />

der Saalesparkasse Halle die Filialräume komplett neu<br />

ausgestattet werden. Chiwa ist eine der ältesten Städte<br />

Usbekistans und liegt direkt an der berühmten Seidenstraße.<br />

Usbekistan<br />

Länderdaten Usbekistan<br />

Bevölkerung<br />

Intensivierung des KMU- und<br />

Privatkundengeschäfts<br />

Den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />

in Usbekistan kommt eine Schlüsselfunktion<br />

bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, der<br />

Versorgung des Binnenmarktes mit Waren und<br />

Dienstleistungen sowie der Hebung des Lebensstandards<br />

der Bevölkerung zu. Vor diesem<br />

Hintergrund berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />

Staatliche Sparkasse der Republik Usbekistan,<br />

„Xalq Banki“. Der geschäftspolitische Ansatz<br />

der Xalq Banki, der mit 2.700 Filialen und 151<br />

Millionen Euro Bilanzsumme größten Bank in<br />

Usbekistan, entspricht der Sparkassenidee.<br />

Die Kooperation dient der Armutsbekämpfung<br />

und verfolgt das Ziel, der durch Kleinbetriebe<br />

geprägten usbekischen Wirtschaft neue<br />

Impulse zu geben, Arbeitsplätze zu schaffen<br />

und diese auch langfristig zu sichern. Die Xalq<br />

Banki soll in die Lage versetzt werden, die breite<br />

Bevölkerung sowie KMU mit wettbewerbsfähigen<br />

Finanzdienstleistungen zu versorgen.<br />

Bereits im Jahr 2003 wurde eine erste Muster -<br />

filiale in der Stadt Taschkent eingerichtet. Die<br />

Zahl der Pilotfilialen ist bis Ende 2007 auf 18<br />

gestiegen. In den Pilotfilialen wird das KMU-<br />

27,8 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 429 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 7,0 %<br />

2006 7,2 %<br />

2007 8,1 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Sum UZS) 100.600<br />

in Euro 55,9<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,8 %<br />

2006 7,6 %<br />

2007 16,0 %<br />

Kreditgeschäft angeboten. Die Kredite werden<br />

aus einer Kreditlinie in Landeswährung vergeben,<br />

die von den Regionalverwaltungen der<br />

Xalq Banki bereitgestellt wurden. Das Durchschnittsvolumen<br />

eines Kredits liegt bei 4.300<br />

Euro. Bisher wurden 294 Kredite vergeben und<br />

damit 660 neue Arbeitsplätze geschaffen und<br />

rund 1.400 Arbeitsplätze langfristig gesichert.<br />

Betrachtet man die durchschnittliche Familiengröße<br />

in Usbekistan von 8,2 Personen (Angabe<br />

Weltbank 03/2007), so haben sich durch das<br />

Projekt die Lebensverhältnisse von rund 17.000<br />

Personen verbessert.<br />

Darüber hinaus wurde im Jahr 2007 an folgenden<br />

Aufgaben gearbeitet:<br />

• Seminare zu den Themen Kreditvergabe an<br />

Klein- und Mittelstandsunternehmen und<br />

Finanz-IT<br />

• Trennung von Front-Office und Back-Office<br />

• Multiplikatorenschulung, Train the Trainer<br />

• Überarbeitung von Formularen und Verträgen<br />

für das Kreditgeschäft<br />

• Marketing und Imagereklame<br />

• Aufgaben des Vorstandes<br />

Die Projektarbeit wird vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung finanziell gefördert.<br />

Ein im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort<br />

tätiger deutscher Langzeitexperte leistet den<br />

überwiegenden Teil der Projektarbeit. Dabei<br />

wird er wesentlich durch lokale Mitarbeiter der<br />

Xalq Banki unterstützt. Als deutsche Partner -<br />

sparkassen leisten die Saalesparkasse Halle<br />

sowie die Kreissparkasse Bitterfeld einen<br />

großen Beitrag in der Beratung.<br />

30


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />

Arbeitsbesuche von Mitarbeiter/innen des TYM Fund bei der<br />

Partnersparkasse in Essen sind ebenso Teil des Projektes wie<br />

Studienreisen des Projektpartners nach Deutschland. Hier<br />

empfangen der Bürgermeister der Stadt Essen, Rolf Fliß<br />

(Mitte, vorne), und seine Gleichstellungsbeauftragte, Gerda<br />

Kaßner (links), die Präsidentin der Vietnamesischen<br />

Frauenunion, Frau Nguyen Thi Thanh Hoa und die Vize-Direktorin<br />

Nguyen Thi Hoai Thu. Hinten: Klaus Remmer,<br />

Geschäftsführer der S-Service-Center Essen und verantwortlich<br />

für die Kooperation der Sparkasse Essen mit Vietnam.<br />

Vietnam<br />

Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />

Vor 15 Jahren gründete die Vietnam Women’s<br />

Union (VWU) den TYM Fund, um hiermit bedürftigen<br />

Frauen im Norden Vietnams Mikrofinanzdienstleistungen<br />

anzubieten. Kleinkredite gehören<br />

ebenso hierzu wie Sparprodukte und eine<br />

Basisversicherung. Anfangs war der TYM Fund<br />

nur ein Projekt innerhalb der VWU, doch die<br />

Nachfrage wuchs stetig, und der TYM Fund bekam<br />

eigenes Personal und den Status einer Abteilung<br />

innerhalb der VWU. Im Jahr 2006 hatte<br />

der TYM Fund bereits mehr als 20.000 Kundinnen.<br />

Damit war die Notwendigkeit zur Schaffung<br />

professioneller Strukturen gegeben. Der TYM<br />

Fund suchte hierfür die Unterstützung der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

und der CARD Rural Bank (Philippinen).<br />

Ziel der Unterstützung ist es, den TYM<br />

Fund in eine profitable Mikrofinanzinstitution<br />

zu transformieren, die mit einer Lizenz der Bankenaufsicht<br />

ausgestattet ist und ihren Kundinnen<br />

einen dauerhaften Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />

ermöglicht. Im Jahr 2006 änderte der<br />

TYM Fund seine Rechtsform und erfüllte damit<br />

eine Voraussetzung für seine eigenständige Weiterentwicklung.<br />

Das Jahr 2007 stand im Zeichen<br />

des Aufbaus der internen Strukturen, die die<br />

Grundlage bilden für ein langfristiges, nachhaltiges<br />

Wachstum des TYM Fund.<br />

Wichtigste Komponente des Projekts ist eine<br />

umfassende Beratung durch deutsche und<br />

philippinische Experten. Außerdem werden<br />

Ausstattungshilfen zur Verfügung gestellt.<br />

Projektpartner sind die Sparkasse Essen und<br />

die CARD Rural Bank, eine erfolgreiche Mikrofinanzinstitution<br />

auf den Philippinen. CARD<br />

wurde in einem bereits 2005 abgeschlossenen<br />

Projekt ebenfalls von der Sparkasse Essen und<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> beraten. Zentrale<br />

Aufgabe des TYM Fund ist die Vergabe von<br />

Kleinstkrediten mit einem durchschnittlichen<br />

Betrag von 3 Mio. VND (ca. 150 Euro), insbesondere<br />

zur Gründung oder zum Ausbau einer<br />

wirtschaftlichen Existenz. Ende 2007 bedienten<br />

die 151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

TYM Fund in 23 Zweigstellen über 27.000<br />

Kundinnen.<br />

Die Projektschwerpunkte für die laufende<br />

Projektphase 2007/08 sind:<br />

• Mitarbeiterausbildung<br />

• Effizientere Arbeitsabläufe<br />

• Ausweitung des Kreditgeschäfts<br />

• Einführung neuer Sparprodukte<br />

Im Jahr 2007 wurden eine neue Software eingeführt,<br />

die bestehenden Kreditprodukte überarbeitet<br />

und neue Sparprodukte entwickelt. Das<br />

niederländische Finanzinstitut SNS Reaal<br />

beteiligte sich wie im Vorjahr an der Projekt arbeit<br />

auf eigene Kosten mit der Entsendung mehrerer<br />

Mitarbeiter. Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />

Entwicklung finanziell gefördert. Die Beratung<br />

erfolgt durch einen deutschen Langzeitexperten<br />

und vier lokale Mitarbeiter sowie durch Einsätze<br />

von Fach- und Führungskräften der Sparkasse<br />

Essen und der CARD Rural Bank.<br />

Länderdaten Vietnam<br />

Bevölkerung<br />

85,3 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 493 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 8,4 %<br />

2006 7,8 %<br />

2007 8,2 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Dong VND) 917.902<br />

in Euro 39,21<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,7 %<br />

2006 7,5 %<br />

2007 8,1 %<br />

31


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Lateinamerika<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> führt mehrere Projekte in Mexiko<br />

durch. Neben der Beratung einzelner Sparkassen werden<br />

auch Verbände und Ministerien unterstützt. Eine regelmäßige<br />

interne Abstimmung der einzelnen Projektverantwort -<br />

lichen, auch unter Einbeziehung der Zentrale in Bonn, ist<br />

daher unabdingbar. Das Foto zeigt (von rechts nach links im<br />

Uhrzeigersinn): Niclaus Bergmann, Projektmanager der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> für Mexiko, Luis Proaño, Enrique<br />

Peñaranda und Dr. Ursula Heimann, alle Projektleiter in<br />

Mexiko, Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Bonn sowie Gerd<br />

Weissbach, Projektleiter in Mexiko.<br />

Mexiko<br />

Reform des Sparkassensektors<br />

Seit Anfang 2002 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

die Entwicklung des Sparkassensektors<br />

in Mexiko. Ziel des Projektes ist es, über eine<br />

Stärkung der zentralen Institutionen der<br />

mexikanischen Sparkassen den Sparkassensektor<br />

zu stabilisieren und zu fördern und damit<br />

die Versorgung der ländlichen Gebiete mit<br />

Finanzdienstleistungen zu verbessern. Mexikanische<br />

Partner der Projektarbeit sind vor allem<br />

zwei Institutionen:<br />

• Verband der Cajas Solidarias<br />

• Sparkassenzentralbank (BANSEFI)<br />

In einer ersten Projektphase wurden die Aufgaben<br />

und Zuständigkeiten der Sparkassenverbände<br />

neu definiert, Finanzierungs- und<br />

Organisationsmodelle erarbeitet sowie eine<br />

Aufgabenabgrenzung zwischen den Sparkassen<br />

und der Sparkassenzentralbank vorgenommen.<br />

Von besonderer Bedeutung war das<br />

Erarbeiten einer Dienstleistungspalette der<br />

Verbände für die angeschlossenen Sparkassen.<br />

Ein Schwerpunkt der Beratung liegt seit 2005<br />

auf der Weiterentwicklung des Verbandsmodells<br />

und seiner Implementierung im neu<br />

Länderdaten Mexiko<br />

Bevölkerung<br />

108,7 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 5.964 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 3,0 %<br />

2006 4,0 %<br />

2007 3,0 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Peso MXN) 6.430<br />

in Euro 403<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 5,4 %<br />

2006 3,4 %<br />

2007 3,8 %<br />

gegründeten Verband der Cajas Solidarias. Die<br />

hier entwickelten Instrumente werden dann<br />

allen Verbänden des Sparkassensektors in<br />

Mexiko zur Verfügung gestellt. Der Aufbau des<br />

Verbandes der Cajas Solidarias wurde im Jahr<br />

2007 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Darüber hinaus wurden Maßnahmen für<br />

Vertreter aus Politik, Zentralbank und Bankenaufsicht<br />

sowie regelmäßige Gesprächsforen zu<br />

aktuellen Fragen des Sparkassensektors in<br />

Mexiko durchgeführt. Entscheidungsträger im<br />

Umfeld der mexikanischen Sparkassen werden<br />

mit aktuellen Entwicklungen vertraut gemacht,<br />

und es werden Entwicklungsperspektiven<br />

aufgezeigt.<br />

Zusammen mit anderen Trägern der deutschen<br />

Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> eine deutschstämmige<br />

Mennoniten-Gemeinde in Mexiko. Aufgabe der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> ist hierbei die Beratung der<br />

Gemeinde beim Aufbau einer Sparkasse. Ein<br />

neuer Themenbereich im Projekt ist die Finanzielle<br />

Bildung. Es wurde eine Studie zum<br />

aktuellen Angebot an Maßnahmen in diesem<br />

Bereich erstellt. Gemeinsam mit den mexikanischen<br />

Sparkassen werden seit dem Jahr 2007<br />

Schulungsmaßnahmen entwickelt, mit deren<br />

Hilfe es den Kunden der Sparkassen ermöglicht<br />

wird, ihre finanziellen Mittel effizient zu<br />

verwalten und zu nutzen.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanziell gefördert. Eine Langzeitexpertin<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ist mit drei lokalen<br />

Mitarbeitern in Mexiko City tätig. Die Projekt -<br />

arbeit wird vom Sparkassenverband Baden-<br />

Württemberg und der Landesbank Baden-Württemberg<br />

unterstützt.<br />

32


Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Lateinamerika<br />

Bereits seit fünf Jahren unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

den Restrukturierungsprozess der Caja Solidaria „Epitacio<br />

Huerta“ im mexikanischen Bundesstaat Michoacán. Im Jahr<br />

2007 erhielt diese Sparkasse als eines der ersten Institute in<br />

Mexiko eine formelle Autorisierung der Bankenaufsicht.<br />

Unser Bild zeigt die zwei Direktoren der Caja Solidaria<br />

„Epitacio Huerta“ mit dem deutschen Projektleiter der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Gerd Weissbach.<br />

Mexiko<br />

Restrukturierung von Sparkassen<br />

Seit 2003 berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />

Auftrag der Weltbank und des mexikanischen<br />

Finanzministeriums in zwei Projekten lokal<br />

tätige Sparkassen bei ihrer Restrukturierung.<br />

Zum Jahresende 2007 nahmen 173 Sparkassen<br />

an den beiden Projekten teil.<br />

Die größte Gruppe von Sparkassen bilden in<br />

Mexiko mit mehr als 300 überwiegend kleinen<br />

Sparkassen die Cajas Solidarias, die mit staatlicher<br />

Unterstützung in den letzten 20 Jahren<br />

aufgebaut wurden. Sie sind zusammengeschlossen<br />

in einem Nationalen Rat der Cajas<br />

Solidarias.<br />

Insgesamt 153 Sparkassen, die aufgrund ihrer<br />

Größe und ihres Produktangebotes unter die<br />

Regulierung des Sparkassengesetzes fallen oder<br />

sich diesem freiwillig unterworfen haben, sind<br />

im Nationalen Verband für die Cajas Solidarias<br />

(FNCS) sowie in weiteren Sparkassenverbänden<br />

zusammengeschlossen. Diese 153 Cajas Solidarias<br />

werden von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> beraten.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat in Abstimmung mit<br />

den Sparkassenverbänden individuelle<br />

Restrukturierungspläne für die teilnehmenden<br />

Sparkassen erarbeitet und unterstützt die<br />

Sparkassen bei der Implementierung dieser<br />

Pläne. Ziel ist es, dass die beteiligten Sparkassen<br />

bis Ende 2010 eine Lizenz der Bankenaufsichtsbehörde<br />

erlangen. Neben einer Unterstützung<br />

der Sparkassen, deren Teilnahme am<br />

Programm freiwillig ist, erfolgt auch eine<br />

Beratung der beteiligten Einzelverbände.<br />

Viele kleine Cajas Solidarias fallen derzeit nicht<br />

unter die Regelungen des Sparkassengesetzes.<br />

Sie unterliegen einem Paragraphen des Sparkassengesetzes,<br />

der es sehr kleinen Sparkassen<br />

und solchen, die keine Spareinlagen entgegen<br />

nehmen, erlaubt, weiterhin ohne staatliche<br />

Aufsicht zu operieren. Sie können sich jedoch<br />

freiwillig den Regelungen des Sparkassengesetzes<br />

unterwerfen und eine Lizenz beantragen.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt alle Cajas<br />

Solidarias, die automatisch oder freiwillig dem<br />

Sparkassengesetz unterliegen.<br />

Alle 153 Sparkassen, die im Rahmen des<br />

Projektes aktiv unterstützt werden, haben die so<br />

genannte Prorroga Condicionada erreicht. Die<br />

Übergangsfristen zur Erfüllung der gesetzlichen<br />

Auflagen endeten zum 31.12.2005 und<br />

wurden für jene Sparkassen verlängert, die<br />

bestimmte Kriterien der Bankenaufsichtsbehörde<br />

zu diesem Zeitpunkt erfüllten. Dies war<br />

bei allen Projektsparkassen der Fall.<br />

Mit dem Verband Fortaleza Social wurde ein<br />

Vertrag über die Beratung von 20 weiteren<br />

Sparkassen abgeschlossen. Inhaltlich decken<br />

sich die Aufgaben in diesem Projekt mit denen<br />

aus dem Vertrag zugunsten der Cajas Solidarias.<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterhält für die<br />

Projekte acht Büros mit insgesamt mehr als 40<br />

Mitarbeitern in den Städten Mexico City (Zentrale),<br />

Guadalajara, Durango, Queretaro (zwei<br />

Büros), Tepíc, Oaxaca und Campeche.<br />

33


Jahresbericht 2007 | Länderübergreifende Projekte<br />

Die serbische Zentralbank hat im Dezember 2007 in<br />

Zusammenarbeit mit der Academy of Banking and Finance<br />

den „ABF Cup“ ausgeschrieben. Als Höhepunkt des Jahres<br />

im Programm der Akademie, die von der serbischen<br />

Zentralbank getragen wird, fand ein Wettkampf zwischen<br />

vier Teams aus drei serbischen Banken und einer Bank aus<br />

Bosnien-Herzegowina statt. Das Planspielseminar war eine<br />

hervorragende Plattform für diesen Wettstreit und war<br />

gleichzeitig mit intensivem Training verbunden. Das Foto<br />

zeigt den Leiter des Planspiels, Ferdinand Feldgen von der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>, zusammen mit Teilnehmerinnen von der<br />

serbischen Tochterbank der Ersten Bank der Oesterreichischen<br />

Sparkassen.<br />

Managementtraining für Kreditinstitute<br />

Belgien, China, Madagaskar, Kroatien,<br />

Österreich, Panama, Serbien<br />

Die erfolgreiche Trainingsarbeit mit dem<br />

computergestützten Bankenplanspiel wurde im<br />

Jahr 2007 fortgesetzt und erweitert.<br />

Wie in den Vorjahren fanden mehrere Trainingsseminare<br />

für Manager chinesischer<br />

Kreditinstitute in Peking statt, die von den<br />

chinesischen Instituten selbst finanziert<br />

wurden. Weitere Trainings wurden in Kroatien<br />

für die kroatische Tochtergesellschaft der<br />

Ersten Bank der Oesterreichischen Sparkassen<br />

und in Österreich für die Erste Bank durchgeführt.<br />

In Panama fand ein Training in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband der genossenschaftlich<br />

organisierten lateinamerikanischen<br />

Sparkassen statt. An diesem Seminar nahmen<br />

Vertreter von Sparkassen, Kreditgenossenschaften<br />

und Verbänden aus sieben Ländern teil. Ein<br />

Training wurde gemeinsam mit dem Weltinstitut<br />

der Sparkassen in Brüssel für Bankmanager<br />

aus Ost- und Mitteleuropa sowie aus Afrika<br />

angeboten.<br />

Die „Academy for Banking and Finance“ der<br />

serbischen Zentralbank richtete mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

ein Training als „Banking Cup“<br />

Länderdaten Serbien<br />

Bevölkerung<br />

10,2 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 3.565 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 6,5 %<br />

2006 5,8 %<br />

2007 7,3 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Dinar RSD) 27.407<br />

in Euro 350,0<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 17,7 %<br />

2006 6,6 %<br />

2007 6,8 %<br />

aus. Diese Veranstaltung hatte Wettbewerbscharakter:<br />

Das beste teilnehmende Team wurde<br />

nach Abschluss des Trainings vom Präsidenten<br />

der serbischen Zentralbank mit einem Pokal<br />

ausgezeichnet. Für die folgenden Jahre sind<br />

Wiederholungen geplant.<br />

In Madagaskar und China wurden Bankmanagementtrainings<br />

im Rahmen der laufenden<br />

Projektarbeit durchgeführt.<br />

In den Trainings werden die Teilnehmer mit der<br />

Erarbeitung und Umsetzung kreditwirtschaftlicher<br />

Strategien unter Wettbewerbsbedingungen<br />

vertraut gemacht. Die Wahrnehmung von<br />

Managementaufgaben wird mit Hilfe eines PCgestützten<br />

Marktmodells simuliert:<br />

• Preispolitik<br />

• Steuerung der Eigenanlagen der Bank<br />

• Risikosteuerung<br />

• Personalpolitik und Sachmittelinvestitionen<br />

• Liquiditätssteuerung<br />

• Eigenkapitalausstattung<br />

• Werbe- und Marketingstrategie<br />

Die Materialien sind in den Sprachen Deutsch,<br />

Englisch, Russisch, Spanisch und Französisch<br />

sowie teilweise in Chinesisch und Serbisch<br />

verfügbar. Die Software wird regelmäßig<br />

gepflegt und wurde bisher in fünfzehn Ländern<br />

bei mehr als 50 Seminaren eingesetzt.<br />

Für die Managementtrainings stehen Mitarbeiter<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sowie externe<br />

Trainer als Referenten zur Verfügung. Die<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> verfügt außerdem über<br />

Erfahrungen in der Schulung von Multiplikatoren.<br />

34


Jahresbericht 2007 | Länderübergreifende Projekte<br />

Nachdem die Beratung durch Experten der deutschen<br />

Sparkassen-Finanzgruppe in Sri Lanka zum Jahresende<br />

erfolgreich abgeschlossen werden konnte, geht die Beratung<br />

der Bank BPD in Banda Aceh (Indonesien) bis Ende 2009<br />

weiter. Unser Bild zeigt die beiden Langzeitexperten der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Sonja Reinhard und Michael Kühl, mit<br />

den Direktoren der Bank BPD Aceh, Aminullah Usman (Mitte)<br />

und Ismet Yoesoef (rechts).<br />

Sparkassen-Wiederaufbaufonds für Südasien<br />

Indonesien, Sri Lanka<br />

Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> kooperiert im Rahmen<br />

des Sparkassen-Wiederaufbaufonds mit vier<br />

Partnerinstituten in Sri Lanka und Indonesien,<br />

die die von den Sparkassen bereitgestellten<br />

Mittel als Kredite an Kleinst- und Kleinunternehmer<br />

auslegen, die vom Tsunami am 26. Dezember<br />

2004 betroffen waren.<br />

Als eine der größten Geschäftsbanken des<br />

Landes hat die Hatton National Bank in Sri<br />

Lanka bereits 1998 ein Kreditprogramm für<br />

kleine und mittlere Unternehmen eingeführt.<br />

Die bestehenden Erfahrungen und Strukturen<br />

ermöglichten eine zügige Durchleitung von<br />

über 6 Mio. Euro an über 3.000 Kunden. Bei der<br />

srilankischen Ruhuna Development Bank und<br />

der Bank BPD Aceh in Indonesien handelt es<br />

sich um Entwicklungsbanken, die im Eigentum<br />

des Staates bzw. der indonesischen Provinz<br />

Aceh stehen. Mit der Nichtregierungsorganisation<br />

SEEDS wurde auch die größte Mikrofinanzinstitution<br />

Sri Lankas Partner des Sparkassen-<br />

Wiederaufbaufonds. Insgesamt ermöglichten<br />

die Partnerinstitute Kredite in Höhe von über<br />

8,6 Mio. Euro, die an knapp 6.000 Betroffene<br />

ausgezahlt wurden. Die damit erfolgten Investitionen<br />

zum Wiederaufbau der Betriebe trugen<br />

zur Schaffung von fast 9.000 Arbeitsplätzen bei.<br />

Neben der Bereitstellung von Refinanzierungsmitteln<br />

wurden die Partnerinstitute durch<br />

sechs deutsche und zwei lokale Berater unterstützt.<br />

Abhängig vom individuellen Beratungsbedarf<br />

wurden umfassende Trainingsmaßnahmen<br />

für die Kundenberater im Kreditgeschäft,<br />

aber auch strategische Themen wie die interne<br />

Organisationsstruktur, das Berichtswesen oder<br />

Kooperationen mit Vertriebspartnern unterstützt.<br />

Die Beratung durch Experten der deutschen<br />

Sparkassen-Finanzgruppe wurde in Sri Lanka<br />

entsprechend der 2005 vereinbarten Kooperationen<br />

zum Jahresende abgeschlossen.<br />

Im Rahmen eines Besuches bei der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe wurde zwischen dem DSGV, der<br />

<strong>Sparkassenstiftung</strong> und der Bank BPD Aceh<br />

eine Verlängerung der Beratungsmaßnahme<br />

bis Ende 2009 vereinbart. Dabei werden die<br />

Beratungsthemen über die Vergabe der Wiederaufbaukredite<br />

hinaus auf die institutionelle<br />

Entwicklung der Bank ausgeweitet. Nicht nur<br />

die verheerenden Schäden durch den Tsunami,<br />

sondern auch der noch junge Friedensprozess<br />

und die Integration der Konfliktparteien stellen<br />

neue, gestiegene Anforderungen an die Bank<br />

und ihren Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung.<br />

Das Gesamtprojekt mit seiner Refinanzierungsund<br />

Beratungskomponente wird durch den<br />

gemeinsam von allen Sparkassen, Landesbanken<br />

und Verbundpartnern der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe eingerichteten Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />

für Südasien finanziert.<br />

Länderdaten Indonesien<br />

Bevölkerung<br />

234,7 Mio.<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.099 €<br />

Reale Veränderung des BIP 2005 6,0 %<br />

2006 5,4 %<br />

2007 6,1 %<br />

Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />

in Landeswährung (Rupie IDR) 1.222.110<br />

in Euro 90<br />

Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 17,1 %<br />

2006 13,2 %<br />

2007 6,3 %<br />

35


Jahresbericht 2007 | Einblick<br />

Organe, Geschäftsstelle und<br />

Auslandsrepräsentanten<br />

der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

37


Jahresbericht 2007 | Kuratorium<br />

Kuratorium<br />

Heinrich Haasis<br />

– Vorsitzender des Kuratoriums –<br />

Präsident des Deutschen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes<br />

Dr. Karlheinz Bentele<br />

– Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Kuratoriums –<br />

Präsident i.R. des Rheinischen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes<br />

Dr. Stephan Articus<br />

Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes<br />

Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages<br />

Peter Bock<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Wartburg-Sparkasse<br />

Gregor Böhmer<br />

Geschäftsführender Präsident des Sparkassenund<br />

Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />

Michael Bräuer<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse<br />

Oberlausitz-Niederschlesien<br />

Chris De Noose<br />

Vorsitzender der gemeinsamen Geschäftsstelle<br />

des Weltinstitutes der Sparkassen und der<br />

Europäischen Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />

Direktor Günter Distelrath<br />

Verbandsgeschäftsführer des Sparkassen -<br />

verbandes Niedersachsen<br />

Dr. Gunter Dunkel<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />

NORD/LB Norddeutsche Landesbank Giro -<br />

zentrale<br />

Dr. Norbert Emmerich<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der WestLB AG<br />

Rudolf Faltermeier<br />

Vizepräsident des Sparkassenverbandes<br />

Bayern<br />

Werner Fuchs<br />

Mitglied des Vorstandes i.R. der LRP<br />

Landesbank Rheinland-Pfalz<br />

Klaus-Dieter Gröb<br />

Mitglied des Vorstandes der Landesbank<br />

Hessen-Thüringen Girozentrale<br />

Walter Groll<br />

Mitglied des Vorstandes der DekaBank<br />

Deutsche Girozentrale<br />

Volker Groß<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />

Sparkasse Neunkirchen<br />

Günter Haas<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />

Sparkasse Rhein-Nahe<br />

Prof. Dr. Hans-Günter Henneke<br />

Geschäftsführendes Präsidialmitglied des<br />

Deutschen Landkreistages<br />

Dr. Josef Bernhard Hentschel<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Osnabrück<br />

Joachim Hoof<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Ostsächsischen Sparkasse Dresden<br />

Dr. Peter A. Kaemmerer<br />

Mitglied des Vorstandes der<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Jörg-Dietrich Kamischke<br />

Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes<br />

für Schleswig-Holstein<br />

38


Jahresbericht 2007 | Kuratorium<br />

Matthias Klein (bis November 2007)<br />

Mitglied des Vorstandes der Sparkasse<br />

Gelsenkirchen (bis II. Quartal 2007)<br />

Dr. Bernd Kobarg<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung des<br />

Deutschen Sparkassen Verlages GmbH<br />

Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />

Generalsekretär-Stellvertreter des<br />

Österreichischen Sparkassenverbandes<br />

Uwe Kruschinski<br />

Mitglied des Vorstandes i.R. der Landesbank<br />

Berlin Holding<br />

Fritz Lütke-Uhlenbrock<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />

– Girozentrale –<br />

Jürgen Oltmann<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse<br />

Bremen und Präsident des Verbandes der<br />

Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen e.V.<br />

Dr. Friedhelm Steinberg<br />

Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />

Hamburger Sparkasse<br />

Hartmut Strauß<br />

Mitglied des Vorstandes i.R. der<br />

HSH Nordbank AG<br />

Jürgen Teufel (bis Oktober 2007)<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse<br />

Pforzheim Calw<br />

Werner Thum<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Stadt- und<br />

Kreissparkasse Rothenburg<br />

Rainer Voigt (bis November 2007)<br />

Geschäftsführender Präsident i.R. des<br />

Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />

Alexander Wüerst<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Kreissparkasse Köln<br />

Manfred Oster<br />

Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Ulm<br />

Dr. Henning Osthues-Albrecht<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse<br />

Essen<br />

Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des<br />

Deutschen Sparkassen- und<br />

Giroverbandes<br />

Werner Schmidt<br />

Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />

Bayerischen Landesbank<br />

Peter Schneider<br />

Präsident des Sparkassenverbandes<br />

Baden-Württemberg<br />

39


Jahresbericht 2007 | Vorstand und Geschäftsstelle<br />

Vorstand und Geschäftsstelle<br />

Vorstand<br />

Dr. Holger Berndt, Vorstandsvorsitzender<br />

Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorstandsmitglied<br />

Geschäftsstelle<br />

Dr. Peter Langkamp<br />

Niclaus Bergmann, Abteilungsdirektor<br />

Ferdinand Feldgen, Abteilungsdirektor<br />

Christina Blum<br />

Matthias Fohs<br />

Stephanie Hagemann<br />

Stefan Henkelmann<br />

Christina Heuft<br />

Brigitte Kurscheidt<br />

Elisabeth Lamm<br />

Lucia Meiwes-Spruck<br />

Cornelia Müller<br />

Marco Rimkus<br />

Dagmar Romero<br />

Dr. Ilonka Rühle<br />

Regina Schumann<br />

Anne-Charlotte von Langen Keffenbrinck (bis Januar 2007)<br />

Gerd Weißbach (seit Juli 2005 entsandt in Büro Mexico City)<br />

Tian Xia<br />

40


Jahresbericht 2007 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Armenien<br />

Dr. Jürgen Engel (bis März 2007)<br />

Gert Z. Otto (seit April 2007)<br />

Artyom Zakaryan (seit April 2007)<br />

4 Sakarov Str.<br />

37010 Yerevan<br />

Aserbaidschan<br />

Andreas Francke<br />

Eduard Schmitt (bis März 2007)<br />

Nizami st. 10, 3rd floor<br />

1001 Baku<br />

China<br />

Hartmut Oertel (seit März 2007)<br />

Jinan City Commercial Bank Building<br />

176 Shunhe Street<br />

Jinan, 250001<br />

Georgien<br />

Martina Chudziak (bis März 2007)<br />

15, Chavchavadze Ave.<br />

0179 Tbilisi<br />

Nino Vardiashvili<br />

1, Aragvi Str.<br />

0179 Tbilisi<br />

Indonesien<br />

Michael Kühl<br />

Sonia Reinhardt<br />

P.T. Bank BPD Aceh Syariah<br />

Cab. Banda Aceh, Lt. III<br />

Jl. Hasan Dek No. 42-43, Beurawe, Kuta Alam<br />

Banda Aceh 23124<br />

Madagaskar<br />

Susanne Hierholzer (seit März 2007)<br />

Caisse d’Epargne de Madagascar<br />

21, Rue Karija Tsaralalana<br />

101 Antananarivo<br />

Mexiko<br />

Dr. Ursula Heimann<br />

Gerd Weißbach<br />

Miguel Laurent No. 64,<br />

Colonia Tlacoquemecatl del Valle,<br />

Delegación Benito Juárez<br />

03200 Mexiko, D.F.<br />

Russland<br />

Chris Thomas (seit September 2007)<br />

Russian Academy of Public Administration<br />

(RAPA)<br />

Vernadsky Prospekt, 84<br />

119606 Moskau<br />

Sri Lanka<br />

Bernd Arnim Benning (bis Dezember 2007)<br />

Petra Rehberger (bis März 2007)<br />

Uwe Sommerschuh (bis Juni 2007)<br />

73/10, Saman Uyana Kumaragewatta Road<br />

Battaramulla<br />

Republik Südafrika<br />

Bernd Werthenbach (bis Dezember 2007)<br />

Teba Bank Ltd.<br />

Sunhill Park<br />

No. 1 Eglin Road<br />

2157 Sunninghill<br />

Usbekistan<br />

Ulrich Kienitz<br />

Xalq Banki<br />

46, Qatortol Str.<br />

700096 Taschkent<br />

Vietnam<br />

Jörg Teumer<br />

TYM Fund<br />

20 Thuy Khue st., Room 305<br />

Hanoi<br />

41


Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />

internationale Kooperation<br />

Sparkassen<br />

SparkassenVerband Baden-Württemberg<br />

Sparkasse Zollernalb, Balingen<br />

Kreissparkasse Biberach<br />

Kreissparkasse Böblingen<br />

Sparkasse Bühl<br />

Sparkasse Engen-Gottmadingen<br />

Sparkasse Ettlingen<br />

Kreissparkasse Freudenstadt<br />

Sparkasse Gengenbach<br />

Kreissparkasse Göppingen<br />

Sparkasse Haslach-Zell<br />

Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau<br />

Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

Sparkasse Neckartal-Odenwald, Mosbach<br />

Sparkasse Pforzheim Calw<br />

Kreissparkasse Ravensburg<br />

Bezirkssparkasse St. Blasien<br />

Sparkasse Singen-Radolfzell<br />

Sparkasse Hochschwarzwald, Titisee-Neustadt<br />

Kreissparkasse Tuttlingen<br />

Sparkasse Ulm<br />

Sparkasse Schwarzwald-Baar, Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Kreissparkasse Waiblingen<br />

Sparkasse Hochrhein, Waldshut-Tiengen<br />

Sparkassenverband Bayern<br />

Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau<br />

Sparkasse Bad Kissingen<br />

Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

Sparkasse Bayreuth<br />

Sparkasse Coburg-Lichtenfels<br />

Sparkasse Dachau<br />

Sparkasse Fürstenfeldbruck<br />

Sparkasse Fürth<br />

Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen<br />

Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen<br />

Kreissparkasse Höchstadt<br />

Sparkasse Ingolstadt<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />

Sparkasse Allgäu, Kempten<br />

Sparkasse Kulmbach-Kronach<br />

Sparkasse Landsberg-Dießen<br />

Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />

Sparkasse Miltenberg-Obernburg<br />

Kreissparkasse München Starnberg<br />

Stadtsparkasse München<br />

Stadtsparkasse Neuburg-Rain<br />

Sparkasse Nürnberg<br />

Sparkasse Mittelfranken-Süd, Roth<br />

Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />

Stadtsparkasse Schrobenhausen<br />

Sparkasse Schweinfurt<br />

Sparkasse Straubing-Bogen<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg<br />

Sparkasse Mainfranken, Würzburg<br />

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband<br />

Die Sparkasse Bremen AG<br />

Hamburger Sparkasse<br />

Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen<br />

Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />

Sparkasse Bensheim<br />

Sparkasse Darmstadt<br />

Bezirkssparkasse Dillenburg<br />

Wartburg-Sparkasse, Eisenach<br />

Sparkasse Odenwaldkreis, Erbach<br />

Sparkasse Mittelthüringen, Erfurt<br />

Frankfurter Sparkasse<br />

Sparkasse Oberhessen, Friedberg<br />

Kreissparkasse Gelnhausen<br />

Sparkasse Gera-Greiz<br />

Kreissparkasse Gotha<br />

Stadtsparkasse Grebenstein<br />

Kreissparkasse Groß-Gerau<br />

Sparkasse Hanau<br />

Sparkasse Starkenburg, Heppenheim<br />

Kreissparkasse Hildburghausen<br />

Sparkasse Arnstadt-Ilmenau<br />

Kasseler Sparkasse<br />

Sparkasse Waldeck-Frankenberg, Korbach<br />

42


Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Kreissparkasse Limburg<br />

Sparkasse Marburg-Biedenkopf<br />

Kreissparkasse Nordhausen<br />

Städtische Sparkasse Offenbach<br />

Kreissparkasse Saale-Orla, Schleiz<br />

Sparkasse Langen-Seligenstadt<br />

Kyffhäusersparkasse, Artern-Sondershausen<br />

Nassauische Sparkasse, Wiesbaden<br />

Kreissparkasse Eichsfeld, Worbis<br />

Sparkassenverband Niedersachsen<br />

Sparkasse Aurich-Norden<br />

Stadtsparkasse Bad Pyrmont<br />

Sparkasse Celle<br />

Stadtsparkasse Cuxhaven<br />

Sparkasse Duderstadt<br />

Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg<br />

Sparkasse Göttingen<br />

Sparkasse Goslar/Harz<br />

Stadtsparkasse Hameln<br />

Sparkasse Hannover<br />

Sparkasse Münden, Hannoversch-Münden<br />

Sparkasse Hildesheim<br />

Sparkasse LeerWittmund<br />

Sparkasse Nienburg<br />

Landessparkasse zu Oldenburg<br />

Sparkasse Osnabrück<br />

Kreissparkasse Peine<br />

Sparkasse Schaumburg, Rinteln<br />

Kreissparkasse Soltau<br />

Kreissparkasse Stade<br />

Sparkasse Stade – Altes Land<br />

Kreissparkasse Walsrode<br />

Stadtsparkasse Wunstorf<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband<br />

Sparkasse Erzgebirge, Annaberg-Buchholz<br />

Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg<br />

Sparkasse Elbe-Saale, Bernburg<br />

Kreissparkasse Bitterfeld<br />

Sparkasse Jerichower Land, Burg<br />

Sparkasse Chemnitz<br />

Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus<br />

Stadtsparkasse Dessau<br />

Kreissparkasse Döbeln<br />

Ostsächsische Sparkasse, Dresden<br />

Sparkasse Barnim, Eberswalde<br />

Sparkasse Elbe-Elster, Finsterwalde<br />

Sparkasse Oder-Spree, Frankfurt/Oder<br />

Sparkasse Vorpommern, Greifswald<br />

Sparkasse Muldental, Grimma<br />

Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (Saale)<br />

Stadt- und Kreissparkasse Leipzig<br />

Sparkasse Mansfelder Land, Lutherstadt<br />

Eisleben<br />

Sparkasse Wittenberg, Lutherstadt Wittenberg<br />

Stadtsparkasse Magdeburg<br />

Sparkasse Mittleres Erzgebirge, Marienberg<br />

Kreissparkasse Meißen<br />

Kreissparkasse Merseburg-Querfurt<br />

Kreissparkasse Mittweida<br />

Sparkasse Neubrandenburg-Demmin<br />

Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin<br />

Bördesparkasse, Oschersleben<br />

Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam<br />

Sparkasse Uckermark, Prenzlau<br />

Sparkasse Prignitz, Pritzwalk<br />

Sparkasse Altmark West, Salzwedel<br />

Kreissparkasse Sangerhausen<br />

Stadtsparkasse Schwedt<br />

Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Schwerin<br />

Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt<br />

Kreissparkasse Stendal<br />

Kreissparkasse Märkisch-Oderland, Strausberg<br />

Müritz-Sparkasse, Waren<br />

Kreissparkasse Wernigerode<br />

Sparkasse Burgenlandkreis, Zeitz<br />

Kreissparkasse Anhalt-Zerbst, Zerbst<br />

Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Zittau<br />

Sparkasse Zwickau<br />

43


Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />

Sparkasse Aachen<br />

Stadtsparkasse Bad Honnef<br />

Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe<br />

Sparkasse Düren<br />

Kreissparkasse Düsseldorf<br />

Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

Stadtsparkasse Duisburg<br />

Kreissparkasse Heinsberg, Erkelenz<br />

Sparkasse Essen<br />

Kreissparkasse Euskirchen<br />

Stadtsparkasse Haan<br />

Sparkasse Kleve<br />

Kreissparkasse Köln<br />

Sparkasse KölnBonn<br />

Sparkasse Krefeld<br />

Sparkasse Leverkusen<br />

Stadtsparkasse Mönchengladbach<br />

Sparkasse Mülheim a. d. Ruhr<br />

Sparkasse Neuss<br />

Stadtsparkasse Oberhausen<br />

Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen<br />

Stadtsparkasse Remscheid<br />

Sparkasse Hilden Ratingen Velbert<br />

Verbands-Sparkasse Wesel<br />

Sparkasse der Homburgischen Gemeinden,<br />

Wiehl<br />

Stadtsparkasse Wuppertal<br />

Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz<br />

Kreissparkasse Altenkirchen<br />

Kreissparkasse Westerwald, Bad Marienberg<br />

Kreissparkasse Ahrweiler,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />

Stadtsparkasse Kaiserslautern<br />

Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

Sparkasse Koblenz<br />

Kreissparkasse Kusel<br />

Sparkasse Südliche Weinstraße Landau<br />

Kreissparkasse Rhein-Pfalz, Ludwigshafen<br />

Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen a. Rh.<br />

– Schifferstadt<br />

Kreissparkasse Mayen<br />

Sparkasse Neuwied<br />

Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, Simmern<br />

Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />

Sparkasse Trier<br />

Sparkassenverband Saar<br />

Kreissparkasse Saarpfalz, Homburg/Saar<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Sparkasse Neunkirchen<br />

Sparkasse Saarbrücken<br />

Kreissparkasse Saarlouis<br />

Kreissparkasse St. Wendel<br />

Sparkassen- und Giroverband<br />

für Schleswig-Holstein<br />

Sparkasse Holstein, Eutin<br />

Sparkasse Westholstein, Itzehoe<br />

Förde Sparkasse, Kiel<br />

Sparkasse zu Lübeck AG<br />

Sparkasse Südholstein, Neumünster<br />

Sparkasse Mittelholstein AG, Rendsburg<br />

Stadtsparkasse Wedel<br />

Westfälisch-Lippischer Sparkassenund<br />

Giroverband<br />

Sparkasse Westmünsterland, Ahaus<br />

Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />

Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg<br />

Stadtsparkasse Bad Oeynhausen<br />

Sparkasse Bergkamen-Bönen<br />

Sparkasse Bielefeld<br />

Stadtsparkasse Blomberg/Lippe<br />

Sparkasse Bochum<br />

Sparkasse Bottrop<br />

Sparkasse Hochsauerland, Brilon<br />

Sparkasse Burbach-Neunkirchen<br />

Sparkasse Detmold<br />

Stadtsparkasse Dortmund<br />

Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld<br />

Sparkasse Finnentrop<br />

44


Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

Stadtsparkasse Freudenberg<br />

Sparkasse Gelsenkirchen<br />

Sparkasse Geseke<br />

Stadtsparkasse Gevelsberg<br />

Stadtsparkasse Gladbeck<br />

Stadtsparkasse Gronau<br />

Kreissparkasse Halle (Westfalen)<br />

Sparkasse Herford<br />

Stadtsparkasse Hilchenbach<br />

Sparkasse Iserlohn<br />

Sparkasse Lemgo<br />

Sparkasse Lüdenscheid<br />

Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen<br />

Sparkasse Menden<br />

Zweckverband Sparkasse Meschede<br />

Sparkasse Minden-Lübbecke<br />

Sparkasse Münsterland Ost, Münster<br />

Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden<br />

Sparkasse Paderborn<br />

Vereinigte Sparkassen im Märkischen Kreis,<br />

Plettenberg<br />

Stadtsparkasse Porta Westfalica<br />

Stadtsparkasse Rahden<br />

Sparkasse Vest Recklinghausen<br />

Stadtsparkasse Rheine<br />

Sparkasse Rietberg<br />

Sparkasse Siegen<br />

Sparkasse Soest<br />

Verbände<br />

Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.,<br />

Berlin und Bonn<br />

SparkassenVerband Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Sparkassenverband Bayern, München<br />

Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband,<br />

Hamburg<br />

Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen,<br />

Frankfurt a. M. und Erfurt<br />

Sparkassenverband Niedersachsen, Hannover<br />

Ostdeutscher Sparkassenverband, Berlin<br />

Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,<br />

Düsseldorf<br />

Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz<br />

Sparkassenverband Saar, Saarbrücken<br />

Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-<br />

Holstein, Kiel<br />

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />

Giroverband, Münster<br />

Verband der Deutschen Freien Öffentlichen<br />

Sparkassen e.V., Bremen<br />

Landesbanken/Girozentralen<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale,<br />

Frankfurt a. M. und Berlin<br />

Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />

Karlsruhe und Mannheim<br />

Bayerische Landesbank, München<br />

Landesbank Berlin AG, Berlin<br />

Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />

– Girozentrale –, Bremen<br />

HSH Nordbank AG, Hamburg und Kiel<br />

Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />

Frankfurt a. M. und Erfurt<br />

Nord/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale,<br />

Hannover, Braunschweig und Magdeburg<br />

LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz<br />

Landesbank Saar, Saarbrücken<br />

WestLB AG, Düsseldorf und Münster<br />

Weitere nationale und internationale Verbände<br />

Einrichtungen und sonstige Mitglieder<br />

Europäische Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />

Österreichischer Sparkassenverband, Wien<br />

Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen,<br />

Berlin<br />

LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart und Karlsruhe<br />

LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG,<br />

Potsdam<br />

Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart<br />

Deutscher Städtetag, Köln und Berlin<br />

Deutscher Landkreistag, Berlin<br />

Helmut Wolynski, Burgdorf<br />

45


Bildnachweis:<br />

S. 3 © S-Finanzgruppe<br />

S. 6 © S-Finanzgruppe<br />

S. 7 © Schafgans, DGPh<br />

S. 8 © VWU, Vietnam<br />

S. 12 © <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 18 © Christina Heuft, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 19 © Andrey Korshunov<br />

S. 20 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Armenien<br />

S. 21 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Georgien<br />

S. 22 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Aserbaidschan<br />

S. 23 © <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Bank Respublika<br />

S. 24 © Marco Rimkus, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 25 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Südafrika<br />

S. 26 © Eva Schmidt<br />

S. 27 © Sparkasse KölnBonn<br />

S. 28 © Tian Xia, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 29 © Marco Rimkus, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 30 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Usbekistan<br />

S. 31 © Stadt Essen<br />

S. 32 © Niclaus Bergmann, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 33 © Niclaus Bergmann, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />

S. 34 © Rolf Grempel<br />

S. 35 © Bank BPD Aceh, Indonesien

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