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Finanzgruppe<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />
internationale Kooperation<br />
Jahresbericht 2007<br />
Internationale Kooperation<br />
Projekte und Partner<br />
2007
s Finanzgruppe 2007<br />
446 Sparkassen<br />
Geschäftsvolumen 1.045 Mrd. €<br />
Spareinlagen 282 Mrd. €<br />
Kredite an Kunden 618 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 253.696<br />
11 Landesbanken/Girozentralen 1<br />
Bilanzsumme 2 1.898 Mrd. €<br />
Einlagen von Kunden und Kreditinstituten 3 925 Mrd. €<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 3 395 Mrd. €<br />
Kredite an Kunden und Kreditinstitute 3 1.097 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 57.796<br />
10 Landesbausparkassen<br />
Bilanzsumme 51 Mrd. €<br />
Neuabschlüsse 34 Mrd. €<br />
Kapitalauszahlungen 9 Mrd. €<br />
11,2 Mio. Verträge/Bausparsumme 251 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 8.698<br />
DekaBank 4<br />
Fondsvermögen 192 Mrd. €<br />
Bilanzsumme 106 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 3.553<br />
12 Öffentliche regionale Erstversicherungsgruppen<br />
Bruttobeitragseinnahmen 16 Mrd. €<br />
Mitarbeiter 31.000<br />
1<br />
Ohne DekaBank<br />
2<br />
Einschließlich Auslandsfilialen sowie in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />
(ohne Landesbausparkassen)<br />
3<br />
Ohne Auslandsfilialen und ohne in- und ausländische Konzerntochtergesellschaften der Landesbanken<br />
(ohne Landesbausparkassen)<br />
4<br />
Konzernzahlen
Internationale Kooperation, Projekte und Partner<br />
Jahresbericht 2007
Jahresbericht 2007 | Vorwort<br />
Vorwort<br />
Bereits in den 60er Jahren trat die ägyptische<br />
Regierung an den Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverband (DSGV) mit der Bitte heran, sie beim<br />
Aufbau von Sparkassen zu unterstützen. Dies war<br />
der Beginn eines intensiven und nachhaltigen<br />
entwicklungspolitischen Engagements der<br />
Sparkassen-Finanzgruppe, das mit der Gründung<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />
Kooperation im Jahr 1992 weiter ausgebaut,<br />
systematisiert und professionalisiert wurde. In<br />
den nun mehr als 15 Jahren war die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
in rund 130 Projekten tätig und hat einen<br />
wichtigen Beitrag in der Entwicklung der Finanzsektoren<br />
in weit über 50 Ländern geleistet. Bei<br />
ihrer erfolgreichen Arbeit kann sich die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
auf die Unterstützung durch alle<br />
Institute der Sparkassen-Finanzgruppe verlassen.<br />
Dies gibt ihr die Gewissheit, für Beratungen<br />
ihrer Partnerbanken in den Entwicklungs- und<br />
Transformationsländern auf das Know-how von<br />
Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
des Finanzsektors zurückgreifen zu können.<br />
Heinrich Haasis<br />
Vorsitzender des Kuratoriums und Präsident des<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes<br />
Gesellschaftliches Engagement ist für Sparkassen<br />
und ihre Verbundpartner selbstverständlich<br />
– in Deutschland ebenso wie im internationalen<br />
Umfeld. Dabei hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
für internationale Kooperation die Aufgabe<br />
übernommen, die Erfahrung der deutschen<br />
Sparkassen ähnlichen Finanzinstitutionen in<br />
Entwicklungs- und Transformationsländern<br />
verfügbar zu machen. Hierfür stellt sie<br />
modernste Schulungs- und Beratungsleistungen<br />
für ihre Partnerinstitutionen in der ganzen<br />
Welt zur Verfügung.<br />
Diese gute Zusammenarbeit wird aktuell auch<br />
beim Sparkassen-Wiederaufbaufonds für<br />
Südasien deutlich. Nach der Tsunami-Katastrophe<br />
im Dezember 2004 haben alle Institutionen<br />
und Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
ihre Kräfte gebündelt und vereint den<br />
Sparkassen-Wiederaufbaufonds in Höhe von 15<br />
Millionen Euro errichtet. Seitdem entwickelt<br />
und steuert die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die Beratungsmaßnahmen<br />
für lokale Banken in Sri<br />
Lanka und Indonesien, die mit den Mitteln des<br />
Fonds Wiederaufbaukredite für lokale Kleinunternehmer<br />
in den betroffenen Regionen vergeben.<br />
Die Beratungsmaßnahmen in Sri Lanka<br />
wurden 2007 nach drei erfolgreichen Jahren<br />
abgeschlossen. In Indonesien wird die Beratung<br />
mit Experten aus deutschen Sparkassen bis<br />
Ende 2009 fortgesetzt.<br />
Mit den finanziellen Mitteln des Sparkassen-<br />
Wiederaufbaufonds für Südasien und dem<br />
entwicklungspolitischen Know-how der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
wurde den vom Tsunami betroffenen<br />
Menschen in Sri Lanka und Indonesien<br />
neue Hoffnung gegeben und eine nachhaltige<br />
wirtschaftliche Existenz ermöglicht. Zugleich<br />
wurde der lokale Finanzsektor durch die langfristige<br />
Unterstützung deutscher Sparkassenmitarbeiter<br />
gestärkt und weiterentwickelt.<br />
Dieses Beispiel zeigt, dass das entwicklungspolitische<br />
Engagement der Sparkassen bei den<br />
Menschen ankommt und dauerhaft zur Verbesserung<br />
der Lebensbedingungen vor Ort beiträgt.<br />
3
<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
für internationale<br />
Kooperation<br />
Simrockstraße 4<br />
53113 Bonn<br />
Telefon: 02 28/97 03-0<br />
Telefax: 02 28/97 03-6 13<br />
E-Mail: Office@<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />
Homepage: www.<strong>Sparkassenstiftung</strong>.de<br />
Gesamtherstellung:<br />
Druck Center Meckenheim
Jahresbericht 2007 | Inhalt<br />
Inhalt<br />
6 Überblick<br />
8 Einblick<br />
8 Hilfe für vietnamesische Frauen –<br />
Kooperation mit der Vietnam Women’s Union<br />
12 Finanzielle Bildung<br />
16 Projektarbeit<br />
Europa 18 Albanien: Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung<br />
19 Russland: Finanzmarktentwicklung, Förderinstitutionen<br />
Europa/Kaukasus 20 Armenien: Förderung regenerativer Energieversorgung<br />
21 Armenien, Aserbaidschan, Georgien: Kreditgarantiefonds<br />
22 Aserbaidschan: Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />
23 Aserbaidschan:<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an der Bank Respublika<br />
Afrika 24 Madagaskar:<br />
Institutionelle Stärkung und Weiterentwicklung der Sparkasse<br />
25 Südafrika:<br />
Intensivierung des Retailbanking und Stärkung des<br />
internen Managements<br />
26 Ruanda: Fact Finding Mission zur Analyse des Finanzsektors<br />
Asien 27 China: Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />
28 China: Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City Commercial Banks<br />
29 Jemen: Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen<br />
30 Usbekistan: Intensivierung des KMU- und Privatkundengeschäfts<br />
31 Vietnam: Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />
Lateinamerika 32 Mexiko: Reform des Sparkassensektors<br />
33 Mexiko: Restrukturierung von Sparkassen<br />
Länderübergreifend 34 Managementtraining für Kreditinstitute:<br />
Belgien, China, Madagaskar, Kroatien, Österreich, Panama, Serbien<br />
35 Sparkassen-Wiederaufbaufonds für Südasien: Indonesien, Sri Lanka<br />
37 Organe, Geschäftsstelle und Auslandsrepräsentanten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
42 Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
5
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Überblick<br />
eine langfristige und nachhaltig wirkende<br />
Projektarbeit ermöglichen und eine effiziente<br />
Nutzung der eingesetzten Gelder sicherstellen.<br />
BMZ-geförderte Finanzsektorprojekte decken<br />
inhaltlich ein weites Spektrum ab. Sie reichen<br />
von der Professionalisierung von Postsparkassen<br />
im südlichen Afrika und nationaler Sparkassen<br />
in Osteuropa über den Aufbau von<br />
Banktrainingszentren in über zehn Ländern bis<br />
zur Transformation von Mikrofinanzinstitutionen<br />
in formelle Banken in Südostasien.<br />
Dr. Holger Berndt<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Ein funktionierender Finanzsektor ist zentrales<br />
Element für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
eines Landes und für seine wirtschaftliche und<br />
politische Stabilität. Dies belegen nicht zuletzt<br />
auch die Krisen des Finanzsektors in Asien und<br />
Lateinamerika und die Erfahrungen im Rahmen<br />
der Transformation der Staaten des früheren<br />
Ostblocks sowie in den Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern. Es ist deshalb folgerichtig,<br />
dass in der Entwicklungspolitik diesem Aspekt<br />
verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Seit über 15 Jahren leistet die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ihren Beitrag im Finanzsektor von Entwicklungs-,<br />
Schwellen- und Transformationsländern.<br />
Zentraler Partner war von Anfang an<br />
das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Schon<br />
in den frühen 80er Jahren sagte das BMZ eine<br />
planmäßige Förderung von internationalen<br />
Entwicklungsprojekten in Afrika und Südamerika<br />
zu. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992<br />
führte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> im Auftrag des<br />
BMZ gemeinnützige Projekte mit einem Volumen<br />
von mehr als 22 Millionen Euro durch. Das<br />
Besondere ist die Kontinuität dieser Mittel, die<br />
Ein weiterer wichtiger Partner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ist die KfW Bankengruppe (KfW). Seit<br />
1992 hat sie die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der<br />
Durchführung von Projekten mit einem Volumen<br />
von 11 Millionen Euro beauftragt, die<br />
schwerpunktmäßig die Unterstützung von<br />
Banken beim Aufbau der Kreditvergabe an<br />
kleine und mittlere Unternehmen beinhalteten.<br />
Aktuell fördert die KfW Projekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
in Aserbaidschan, Armenien und<br />
Georgien.<br />
Projekte der Europäischen Union und der<br />
Weltbank, die zum Teil über internationale<br />
Ausschreibungen gewonnen wurden, ermöglichten<br />
es der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, seit den 90er<br />
Jahren Beratungsleistungen mit einem Volumen<br />
von mehr als 12 Millionen Euro zu realisieren.<br />
Zunächst lag der Schwerpunkt der EUfinanzierten<br />
Aktivitäten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
auf der Beratung mittel- und osteuropäischer<br />
Sparkassen bei ihrem Anpassungsprozess an<br />
die Standards der Europäischen Union. Derzeit<br />
geht es in einem mit EU-Mitteln finanzierten<br />
Projekt in Russland um die Förderung der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung in drei ausgewählten<br />
Oblasten. Seit 2003 gehört auch die<br />
Weltbank zu den wichtigen Partnern der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Aktuell finanziert sie drei<br />
Projekte in Mexiko, bei denen im Auftrag der<br />
mexikanischen Regierung eine Gruppe von rd.<br />
200 kleinen Kreditinstituten im ländlichen<br />
Raum beraten wird.<br />
6
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Dr. Peter Langkamp<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
Aus dem Sparkassen-Wiederaufbaufonds für<br />
die Tsunami-Opfer des 26. Dezember 2004, den<br />
Sparkassen, Landesbanken und ihre Verbundpartner<br />
in Höhe von 15 Millionen Euro errichteten,<br />
konnten in den Projekten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
in Sri Lanka und Indonesien bis Ende<br />
2007 neun Millionen Euro als Mikrokredite<br />
vereinbart werden. Dahinter stehen annähernd<br />
6.000 Kundenkredite, die rd. 9.000 neue Arbeitsplätze<br />
schafften und die wirtschaftliche Existenz<br />
von mehr als 70.000 Menschen sichern<br />
konnten. Eine Reihe von Projekten, die die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> durchführt, wird von den<br />
ausländischen Projektpartnern ganz oder<br />
teilweise selbst finanziert. Aktuell leistet die<br />
Stiftung in ihren Partnerbanken in China und<br />
Aserbaidschan Beratungen, deren Kosten die<br />
Banken selbst tragen, da sie über die von<br />
internationaler Geberseite getragenen Maßnahmen<br />
hinausgehen. Hierzu gehören auch<br />
Trainingseinheiten im Bankmanagement, die<br />
die <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit großem Erfolg<br />
bislang in 15 Ländern in mehr als 50 Seminaren<br />
eingesetzt hat.<br />
In den kommenden Jahren wird die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ihre Beratungen zur Stärkung von<br />
Finanzinstitutionen, zum Aufbau von Banktrainingszentren,<br />
zur Entwicklung des Geschäftes<br />
von Banken für kleine und mittlere Unternehmen,<br />
zur Transformation von Mikrofinanzinstitutionen<br />
in Banken oder zur Restrukturierung<br />
des Finanzsektors weiter fortsetzen. Darüber<br />
hinaus wird sie sich in neuen Auf gabenfeldern<br />
engagieren und dort ihr umfassendes Knowhow<br />
aus mehr als 15-jähriger praktischer<br />
Erfahrung in der Entwicklungs zusammen -<br />
arbeit einbringen. Ein Thema, dessen Bedeutung<br />
zunehmend wächst, ist die Notwendigkeit<br />
einer finanziellen Grundbildung für alle. Die<br />
Sparkassen-Finanzgruppe mit ihrem Beratungsdienst<br />
Geld und Haushalt und dem<br />
Sparkassen Verlag ist hierfür in Deutschland<br />
schon seit über 50 Jahren aktiv. Für die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
stellt sich zunehmend die Aufgabe,<br />
diese Expertise in ihre Projekte einzubinden,<br />
um dort konkrete Aktivitäten zur Förderung der<br />
finanziellen Bildung anzustoßen.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> für internationale<br />
Kooperation bedankt sich bei den Unternehmen<br />
und Institutionen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
für ihren finanziellen Spendenbeitrag<br />
sowie ihre Bereitschaft, der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Experten zur Verfügung zu stellen, die ihre<br />
praktischen Erfahrungen in die Projekte der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> regelmäßig einbringen.<br />
Zugleich gilt ihr Dank auch den Experten für<br />
ihre engagierte Arbeit. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
dankt dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ),<br />
der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, der KfW Bankengruppe<br />
(KfW), der Deutschen Investitions- und<br />
Entwicklungsgesellschaft (DEG), der Europäischen<br />
Bank für Wiederaufbau und Entwicklung<br />
(EBWE), der Weltbank und allen ausländischen<br />
Projektpartnern für die Bereitstellung von<br />
Finanzmitteln, für die gute Zusammenarbeit<br />
und für das in sie gesetzte Vertrauen.<br />
7
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Hilfe für vietnamesische Frauen –<br />
Kooperation mit der Vietnam Women’s Union<br />
1<br />
Resolution des<br />
X. Nationalen<br />
Frauenkongresses,<br />
S. 16<br />
Nguyen Thi Thanh Hoa<br />
Präsidentin der Vietnam Women’s Union<br />
Seit mehr als 15 Jahren versorgt die Vietnam<br />
Women’s Union (VWU) über den TYM Fund<br />
arme Frauen in Nordvietnam mit Mikrofinanzdienstleistungen.<br />
Als langjährige Abteilung der<br />
VWU bedient der TYM Fund heute fast 30.000<br />
Frauen. Das Kooperationsprojekt zwischen der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> und der Sparkasse Essen,<br />
der philippinischen Nichtregierungsorganisation<br />
CARD und der VWU sowie dem TYM Fund<br />
in Vietnam konzentriert sich auf die Umwandlung<br />
von TYM in eine lizenzierte Mikrofinanz -<br />
institution.<br />
Vietnamesische Frauen kämpften jahrzehntelang<br />
unter großen Mühen für die Unabhängigkeit<br />
und gegen ausländische Invasoren, ersetzten<br />
die Männer in den Reisfeldern und<br />
Betrieben und unterrichteten Generationen von<br />
Kindern. Heutzutage nehmen die Frauen einen<br />
wichtigen Platz in der vietnamesischen Gesellschaft<br />
ein. 48 % der Erwerbstätigen, 25 % der<br />
Unternehmer, über 50 % aller Universitäts -<br />
studenten und 28 % der Abgeordneten der<br />
Nationalversammlung sind Frauen.<br />
Vietnam Women’s Union<br />
Mit ihren 13,6 Millionen Mitgliedern ist die<br />
Vietnam Women’s Union der Nationalverband<br />
aller Frauen. Seit ihrer Gründung im Oktober<br />
1930 lautet die Mission der VWU: „Frauen aller<br />
Bevölkerungsschichten zu vereinen und in die<br />
Lage zu versetzen, ihre kreativen Kapazitäten<br />
kennen zu lernen und weiterzuentwickeln, um<br />
ihren Familien ein glückliches Leben zu ermöglichen,<br />
an sozioökonomischen Aktivitäten<br />
teilzunehmen, sich mit anderen Frauen weltweit<br />
zusammen zu schließen, ihren Bildungsstand<br />
zu erhöhen sowie ihren materiellen,<br />
kulturellen und spirituellen Lebensstandard zu<br />
verbessern“. 1<br />
Als Massenorganisation verfolgt die VWU<br />
hauptsächlich das Ziel, die Rechte der Frauen<br />
zu repräsentieren. Frühzeitig hat sie die Bedeutung<br />
der Armutsbekämpfung für die Entwicklung,<br />
den Fortschritt und die Gleichstellung von<br />
Frauen erkannt. Mit Armut sind häufig ein<br />
Mangel an Bildung, schlechte Gesundheit, das<br />
Fehlen adäquater Wohnungen und ein angespanntes<br />
Familienleben verknüpft. Armut<br />
betrifft alle Familienmitglieder, doch diejenigen,<br />
die am stärksten darunter leiden, sind<br />
Frauen und Kinder. Vielen Studien zufolge sind<br />
Frauen aufgrund ihrer Ungleichstellung<br />
oftmals die ersten, die in die Armutsfalle<br />
geraten, und die letzten, die den Weg heraus<br />
schaffen. Einer der Hauptgründe für diese<br />
Ungleichstellung ist der fehlende Zugang zu<br />
Finanzdienstleistungen, insbesondere zu<br />
Krediten.<br />
In den vergangenen Jahren hat die VWU eine<br />
Vielzahl effizienter Aktivitäten und Programme<br />
entwickelt, die auf die Bekämpfung von Armut<br />
bei Frauen gerichtet sind. Seit 1991 das nationale<br />
Programm zur Hunger- und Armutsbekämpfung<br />
(National Program to eradicate<br />
hunger and poverty) aufgelegt wurde, hat die<br />
VWU mehr als 300.000 Spar- und Kreditgruppen<br />
ins Leben gerufen und verwaltet, die<br />
8
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
seitdem über vier Millionen arme Frauen mit<br />
Basisfinanzdienstleistungen versorgen. Seit<br />
2003 ist die VWU wichtigster Partner der<br />
vietnamesischen Bank für Sozialpolitik (Vietnam<br />
Bank for Social Policies) bei der Auszahlung<br />
von wirtschaftlichen Entwicklungskrediten.<br />
Darüber hinaus steuert die VWU ca.<br />
40 Mikrofinanz- und Kreditprogramme, die<br />
ursprünglich von internationalen Nichtregierungsorganisationen<br />
auf zentraler Ebene und<br />
in verschiedenen Provinzen ins Leben gerufen<br />
wurden.<br />
Heute gilt Vietnam als eines der erfolgreichsten<br />
Länder bei der Bekämpfung von Armut. 1993<br />
betrug die Armutsquote 58 %, Ende 2007<br />
wurden nur noch 14,87 % verzeichnet. 34 Millionen<br />
Menschen ist es gelungen, der Armut zu<br />
entfliehen. Dieses Ergebnis basiert auf einem<br />
konstanten Wirtschaftswachstum von 7 % bis<br />
8 %; doch auch die richtigen politischen Maßnahmen<br />
sowie die effiziente Arbeit von Organisationen<br />
wie der Vietnam Women’s Union<br />
haben nachhaltig zu dieser Entwicklung<br />
beigetragen.<br />
TYM – Eine Erfolgsgeschichte<br />
Als eine der ersten Initiativen der Vietnam<br />
Women’s Union wurde 1992 der „Mutual<br />
Affection Fund“ oder „TYM Fund“ aufgelegt, der<br />
durch die Bereitstellung von Spar-, Kredit- und<br />
Versicherungsleistungen zur Armutsbekämpfung<br />
beitragen sollte. Aufbauend auf die<br />
traditionelle Solidarität von Frauen und Familien<br />
in den Dörfern, passte die VWU die Technologie<br />
der Gruppenkreditvergabe der Grameen<br />
Bank in Bangladesch an die speziellen Gegebenheiten<br />
Vietnams an. Die Frauen eines<br />
Dorfes bilden freiwillig Gruppen, die sich aus<br />
fünf Mitgliedern, sowie Zentren, die sich aus<br />
sechs bis acht Gruppen zusammensetzen. Zu<br />
Beginn werden allen Mitgliedern im Rahmen<br />
eines zwei- bis dreitägigen Trainings die Regeln<br />
und Vorschriften des TYM Fund sowie grundlegendes<br />
finanzielles und unternehmerisches<br />
Wissen vermittelt (was sind Zinsen, wie erziele<br />
ich Gewinne usw.). Nach dem Ansparen von<br />
3.000 Dong (ca. 0,15 USD) können die Mitglieder<br />
ihr erstes Darlehen von maximal 5 Millionen<br />
Dong (ca. 300 USD) erhalten. Der tatsächliche<br />
Durchschnittsbetrag ist mit 2,6 Millionen Dong<br />
(160 USD) jedoch viel geringer. Die Rückzahlungsfrist<br />
beträgt in der Regel ein Jahr. Nach<br />
einer Fondszugehörigkeit von einem Jahr<br />
können die Mitglieder ein Darlehen mit einer<br />
Laufzeit von zwei Jahren erhalten. Die Zinsen<br />
belaufen sich auf 1 % pro Monat. Die Gruppenund<br />
Zentrumsmitglieder unterstützen sich bei<br />
Problemen gegenseitig und übernehmen sogar<br />
eine Garantie für die Rückzahlung des Kredites<br />
eines anderen Mitgliedes. Dies kommt in der<br />
Realität allerdings selten vor, da die Rückzahlungsmoral<br />
mit einer konstanten Rückzahlungsquote<br />
von 99,9 % sehr gut ist.<br />
Einer der Schlüsselfaktoren dieses Erfolges<br />
besteht darin, dass TYM all die Jahre hindurch<br />
stets mehr als nur eine bloße Finanzinstitution<br />
gewesen ist. Mit Unterstützung der Vietnam<br />
Women’s Union brachte TYM arme Frauen<br />
zusammen, um sie zu unterrichten und ihnen<br />
einen Erfahrungsaustausch zu Themen wie<br />
Einkommensverbesserung, Unternehmensgründung,<br />
Zukunftsfürsorge, aber auch Gesundheitsfürsorge,<br />
Familienplanung, Umwelt und<br />
Ausgewählte Kennziffern des TYM<br />
Indikator Einheit 2007 2006 2005 2004 2003<br />
Wechselkurs VND/USD 16.000 16.091 15.872 15.764 15.147<br />
Zweigstellen Anzahl 23 17 16 15 15<br />
Mitglieder Anzahl 26.767 22.497 22.176 19.691 18.911<br />
Bruttokreditportfolio<br />
Mio. VND 70.039 53.462 51.418 38.457 32.836<br />
Notleidendes<br />
Kreditportfolio % 0,12 0,18 0,07 0,2 0,4<br />
Gesamtsumme<br />
Spareinlagen Mio. VND 32.590 29.176 24.309 17.951 11.645<br />
Bilanzergebnis Mio. VND 4.717 4.498 4.815 3.853 1.215<br />
Betriebliche<br />
Tragfähigkeit % 150 160 182 177 127<br />
9
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
geschlechtliche Gleichstellung zu ermöglichen.<br />
Die Frauen kümmern sich auch um die Organisation<br />
von Kultur- und Sportveranstaltungen<br />
oder sammeln Spenden, wenn eine der Familien<br />
in Not geraten ist. Einer 2007 durchgeführten<br />
Wirkungsanalyse zufolge konnten 50 % der<br />
Mitglieder nach sechs Jahren bzw. 72 % nach<br />
neun Jahren der Zugehörigkeit zum TYM Fund<br />
der Armut nachhaltig entkommen. 66 % der<br />
Mitglieder konnten ihre Wohn verhältnisse<br />
verbessern und 94 % aller Kinder schlossen die<br />
weiterführende Schule ab.<br />
Ein weiterer Erfolgsfaktor von TYM ist der<br />
Aufbau eines engagierten und qualifizierten<br />
Mitarbeiterteams. Die mehr als 160 TYM-Mitarbeiter<br />
wurden nicht nur auf Grundlage ihrer<br />
beruflichen Qualifikationen ausgewählt (sie<br />
verfügen allesamt wenigstens über einen<br />
Abschluss in Finanzwesen oder Buchhaltung),<br />
sondern auch aufgrund ihres sozialen Engagements<br />
und des Verständnisses für das Umfeld<br />
ihrer Kunden. Die Mitarbeiter von TYM verbringen<br />
bis zu 80 % ihrer Arbeitszeit auf dem<br />
Motorrad, um in den bisweilen mehr als 10 km<br />
entfernten Dörfern Mitglieder zu besuchen,<br />
Center-Meetings zu organisieren, Spareinlagen<br />
und Kreditrückzahlungen einzusammeln sowie<br />
Unternehmensprojekte zu evaluieren. Dies alles<br />
erledigen sie effizient und kostensparend bei<br />
einem Verdienst, der kaum viel höher ist als der<br />
ihrer Kunden. Dies hat zur Folge, dass TYM-Kunden<br />
sehr loyal sind, denn die Kosten sind<br />
tragbar. TYM ist es sogar gelungen, in den<br />
letzten fünf Jahren einen kleinen Überschuss<br />
zu erwirtschaften.<br />
Mit der Verleihung des Arbeitsordens 2. Klasse<br />
und des Nationalen Preises für den Frauenfortschritt<br />
im Jahr 2007 anlässlich des 15-jährigen<br />
Jubiläums wurden die Bemühungen und<br />
Errungenschaften des TYM Fund auf höchster<br />
Ebene geehrt.<br />
Durch Partnerschaft zum Erfolg<br />
Der Erfolg von TYM wäre undenkbar ohne die<br />
Unterstützung der vielen internationalen<br />
Freunde. Der Vorstandsvorsitzende der philippinischen<br />
Nichtregierungsorganisation CARD,<br />
Dr. Jaime Aristotle B. Alip, war 1991 nicht nur<br />
Vater, sondern auch Geburtshelfer von TYM<br />
und ist in all den Jahren ein treuer Partner und<br />
Freund geblieben. Da CARD selbst acht Jahre<br />
lang (1995-2003) ein Partner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
war, entwickelte Dr. Alip zusammen mit<br />
Dr. Henning Osthues-Albrecht, dem damaligen<br />
Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Essen,<br />
die Idee, deutsches und philippinisches Knowhow<br />
nach Vietnam zu transponieren. So wurde<br />
die Idee eines trilateralen Partnerschaftsprojektes<br />
geboren. Als Dr. Alip und Dr. Osthues-<br />
Albrecht im Oktober 2004 Vietnam besuchten,<br />
begrüßte die Vietnam Women’s Union sie mit<br />
offenen Armen. Umgehend wurde auch eine<br />
gemeinsame Absichtserklärung von den drei<br />
Institutionen unterzeichnet. Seit Anfang 2005<br />
wurden zahlreiche Experten der Sparkasse<br />
Essen vor Ort eingesetzt, um TYM bei der<br />
Verbesserung seiner Führungsqualität zu<br />
helfen, das Geschäftsstellennetz zu reorganisieren,<br />
ein Revisionshandbuch zu entwickeln, ein<br />
computergestütztes Managementinformationssystem<br />
aufzubauen und zu implementieren,<br />
TYMs Finanzwesen und Finanzplanung zu<br />
verbessern sowie neue Freunde und Partner zu<br />
identifizieren. Viele TYM-Mitarbeiter und<br />
Manager der Vietnam Women’s Union – auf<br />
zentraler wie auch lokaler Ebene – erhielten die<br />
Möglichkeit, CARD in den Philippinen oder die<br />
Sparkasse Essen in Deutschland zu besuchen,<br />
um von den Erfahrungen unserer Freunde zu<br />
profitieren. Die VWU ist der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sehr dankbar für die Entsendung eines Langzeitexperten,<br />
der TYM bei der täglichen Arbeit<br />
unterstützt. Und dies ist nicht irgendein<br />
Experte, sondern ein Bank- und Mikrofinanzspezialist,<br />
der bereits 13 Jahre in Vietnam<br />
gelebt hat und schon „einer von uns“ geworden<br />
ist.<br />
10
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Die Zukunft<br />
Vietnams Finanzsektor entwickelt sich schnell<br />
und ermöglicht so immer mehr Menschen den<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen. Aber es gibt<br />
noch viel zu tun. In Vietnam leben immer noch<br />
mehr als vier Millionen Familien in Armut. Die<br />
Maßnahmen zur Armutsbekämpfung greifen<br />
unterschiedlich schnell und sind nicht gleichmäßig<br />
verteilt – somit wächst die Einkommenskluft.<br />
Mikrofinanzaktivitäten sind immer noch<br />
bruchstückhaft, verstreut über verschiedene<br />
Regionen und somit nicht effizient genug, da<br />
sie auf vielen unterschiedlichen Modellen<br />
basieren. Es finden nicht genügend Austausch<br />
und Koordination zwischen den verschiedenen<br />
Projekten statt, und es gibt keine Gesamtstrategie,<br />
wie man den Mikrofinanzbereich langfristig<br />
in den Finanzsektor integrieren kann. Angesichts<br />
dieser Schwächen hat die Vietnam<br />
Women’s Union im Rahmen ihres X. Nationalkongresses<br />
im Oktober 2007 beschlossen,<br />
während der Legislaturperiode 2007-2012 alle<br />
Mikrofinanzaktivitäten der VWU zu stärken<br />
und zu professionalisieren. Im Jahr 2008 wird<br />
die VWU Informationen über all ihre Mikrofinanzprogramme<br />
zusammenstellen und eine<br />
Effizienzanalyse durchführen. Es soll darüber<br />
entschieden werden, den TYM Fund und einige<br />
andere Projekte auf Provinzebene entsprechend<br />
der neuen Regulierung zum Thema<br />
Mikrofinanz zu institutionalisieren. Wie kürzlich<br />
auf dem Nationalen Frauenkongress<br />
festgelegt, ist das langfristige Ziel die Gründung<br />
einer Frauenbank.<br />
11
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Finanzielle Bildung<br />
Initiativen, wie das Planspiel „Geld und Börse“<br />
oder das von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen<br />
geförderte „SchülerBanking“. Darüber<br />
hinaus tragen die Sparkassen in erheblichem<br />
Ausmaß die Finanzierung der Schuldnerberatungsstellen.<br />
Dr. Ilonka Rühle<br />
Projektreferentin <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Das Thema finanzielle Bildung steht seit<br />
einigen Jahren im Fokus der öffentlichen<br />
Diskussion. Hintergrund ist die steigende Zahl<br />
überschuldeter Haushalte, zunehmend komplexe<br />
Möglichkeiten der Geldanlage bzw.<br />
Kreditaufnahme und nicht zuletzt die gestiegene<br />
Notwendigkeit, eigenverantwortlich<br />
vorzusorgen. Hinzu kommt die Umsetzung<br />
neuer Richtlinien der EU für Verbraucherkredite,<br />
die zu vielen Fragen führt. Im Weißbuch<br />
der EU „Financial Services Policy 2005 – 2010“<br />
wird die Bedeutung der finanziellen Bildung für<br />
die Länder der EU herausgestellt.<br />
Die Sparkassen in Deutschland haben ihre<br />
Kunden mit diesen Fragen nie allein gelassen.<br />
Letztlich sind die Sparkassen entstanden, um<br />
ärmeren Bevölkerungsschichten die Möglichkeit<br />
zum Sparen zu geben und sich somit gegen<br />
die Wechselfälle des Lebens zu schützen.<br />
Verschiedene Einrichtungen der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe wie die Abteilung „Geld und<br />
Haushalt“ und der Sparkassen-SchulService<br />
unterstützen den Einzelnen seit Jahrzehnten in<br />
allen Fragen des Managements des persönlichen<br />
Budgets. Hinzu kommen verschiedene<br />
Finanzielle Bildung ist auch in Entwicklungsund<br />
Transformationsländern von Bedeutung.<br />
Ähnlich wie in Deutschland geht es auch hier<br />
darum, Finanzzusammenhänge verständlich<br />
zu machen, eine bessere Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />
zu ermöglichen und Überschuldung<br />
zu vermeiden. Die Kenntnis von<br />
Finanzzusammenhängen trägt zur Verbesserung<br />
der persönlichen Lebensverhältnisse bei –<br />
sei es, dass der Einzelne mehr sparen kann, weil<br />
er sein Budget im Griff hat, sei es, dass er<br />
günstige Überweisungsmöglichkeiten nutzt,<br />
oder dass er „vernünftig“ mit Krediten umgeht –<br />
also keine Belastungen eingeht, die er nicht<br />
tragen kann.<br />
Der gezielte Umgang mit dem eigenen Budget<br />
ist wichtig, da Ersparnisse oftmals die einzige<br />
Möglichkeit sind, die finanziellen Folgen von<br />
Krankheit oder Arbeitslosigkeit aufzufangen.<br />
Denn: In vielen dieser Länder fehlt es an funktionierenden<br />
(staatlichen) Sozialsystemen, da<br />
die Steuereinnahmen in der Regel nicht ausreichen,<br />
um Sicherungssysteme aufzubauen.<br />
Auch traditionelle Sicherungssysteme – wie<br />
z. B. die Großfamilie – werden zunehmend<br />
beschädigt (wie zum Beispiel durch die Ausbreitung<br />
von AIDS in Afrika).<br />
Neben diesen, eher für den Einzelnen bedeutenden<br />
Aspekten, kommt finanzieller Bildung aber<br />
auch eine große Bedeutung für die Stärkung<br />
des Finanzsektors in Entwicklungs- und Transformationsländern<br />
zu. Erst wenn Bezieher<br />
niedriger Einkommen, Arme und marginalisierte<br />
Bevölkerungsschichten verstehen, was<br />
Finanzprodukte – wie z. B. Sparen, Mikrokredite<br />
und Überweisungen – für ihr persönliches<br />
12
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Wohlergehen bedeuten, werden sie zu potenziellen<br />
Kunden von (Mikro)finanzinstitutionen<br />
(MFI). Erst dies ermöglicht die dauerhafte<br />
Existenz von MFI – gerade auch in ländlichen<br />
Gebieten, wo die Eröffnung einer Filiale von<br />
einer ausreichenden Anzahl von Kunden<br />
abhängt.<br />
Finanzielle Bildung trägt darüber hinaus zu<br />
einem günstigeren Angebot an Finanzdienstleistungen<br />
bei: Die Namibia Post Savings Bank<br />
(NPSB) führte beispielsweise eine Kampagne<br />
durch, die die Notwendigkeit zum Sparen<br />
verdeutlichte sowie Informationen zum Vergleich<br />
von Produkten verbreitete. Die Kampagne<br />
nutzte nicht nur verschiedene Massenmedien,<br />
sondern setzte Mitarbeiter der Bank und vier<br />
eigens ausgebildete Teams ein, die selbst entlegene<br />
Dörfer besuchten und dort Schulungen<br />
durchführten. Dies führte zu einem Anstieg der<br />
Nachfrage nach verschiedensten Produkten der<br />
NPSB, insbesondere nach der „Smart Card“. Die<br />
erfolgreiche Einführung durch die NPSB zwang<br />
Mitwettbewerber – im Wesentlichen vier südafrikanische<br />
Geschäftsbanken – dazu, die Preise für<br />
ähnliche von ihnen angebotene Produkte zu<br />
reduzieren. Und ein weiterer Einfluss auf den<br />
Finanzmarkt ist zu beobachten: Informelle<br />
Anbieter von Finanzdienstleistungen (z. B.<br />
Geldverleiher) verlieren an Bedeutung, da<br />
informierte Kunden nicht mehr bereit sind,<br />
überteuerte Kredite oder andere nicht marktkonforme<br />
Finanzprodukte in Anspruch zu nehmen.<br />
Das Beispiel aus Namibia zeigt, dass Maßnahmen<br />
zur finanziellen Bildung sich für eine<br />
Finanzinstitution rechnen – schließlich stellen<br />
Kunden, die mehr sparen, potenziell attraktivere<br />
Kunden dar. Weitere Beispiele mögen dies<br />
verdeutlichen: In Mexiko gibt es ca. 30 Millionen<br />
Menschen unter 14 Jahren. Gelingt es einer<br />
Finanzinstitution, über Maßnahmen zur<br />
finanziellen Bildung nur einen Bruchteil für<br />
sich zu gewinnen, so haben sich die Ausgaben<br />
aus betriebswirtschaftlicher Sicht gelohnt. Dies<br />
gilt auch für Vietnam: Das klassische Sparen in<br />
Form von Hühnern ist aufgrund der Folgen der<br />
Vogelgrippe entfallen, eine große Zahl von<br />
Menschen sucht daher nach anderen Sparmöglichkeiten.<br />
Auch hier bieten sich Maßnahmen<br />
zur finanziellen Bildung an – um die vorhandenen<br />
Kunden zu stärken und um potenzielle<br />
Kunden zu gewinnen.<br />
Dies haben auch die Projektpartner der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
verstanden. So integrieren die<br />
CARD Rural Bank und der TYM Fund in Vietnam<br />
Trainingseinheiten zur besseren Budgetplanung<br />
in die regelmäßigen Treffen der Kreditnehmerinnen.<br />
Im letzten Jahr hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
daher ihre Aktivitäten im Bereich<br />
finanzielle Bildung verstärkt. Finanziert durch<br />
das Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung untersuchte<br />
eine Studie Maßnahmen zur finanziellen<br />
Bildung in ausgewählten Ländern. Vietnam,<br />
Mexiko und das südliche Afrika (Botswana,<br />
Namibia und die Republik Südafrika) bildeten<br />
die regionalen Schwerpunkte. Dabei wurde die<br />
Wirkung der Angebote auf die anvisierte<br />
Zielgruppe analysiert, und die Faktoren für ein<br />
erfolgreiches Angebot dargelegt 1 .<br />
Finanzielle Bildung ist kein Allheilmittel. Die<br />
Vermeidung von Überschuldung durch Bildung<br />
kann nur dort wirksam sein, wo das Einkommen<br />
das Überleben des jeweiligen Haushalts<br />
abzusichern vermag. Maßnahmen zur finanziellen<br />
Bildung können und sollten andere<br />
Maßnahmen komplettieren. Beispielhaft seien<br />
hier allgemeine Bildungsmaßnahmen, der<br />
Kampf gegen AIDS oder Regelungen zum<br />
Konsumentenschutz genannt.<br />
Maßnahmen zur finanziellen Bildung machen<br />
die Regulierung von Finanzinstitutionen keinesfalls<br />
überflüssig. Dies gilt auch für den Aufbau<br />
und die Stärkung von landesweit operierenden<br />
Finanzinstitutionen: Kann ein ländlicher<br />
Haushalt seine Ersparnisse durch eine bessere<br />
1<br />
Die englische<br />
Fassung der Studie<br />
kann über die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
bezogen werden und<br />
ist als <strong>Download</strong> auf<br />
der Website der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
verfügbar.<br />
13
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Haushaltsplanung erhöhen, so ist dies sicherlich<br />
wünschenswert, bleibt aber gesamtwirtschaftlich<br />
wirkungslos, wenn der betreffende Haushalt<br />
über keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />
verfügt, die eine rentable, und vor allem sichere<br />
Anlage der Ersparnisse ermöglichen – sei es, weil<br />
die nächste Filiale 50 km entfernt ist, oder sei es,<br />
weil Einlagen erst ab einem bestimmten Betrag<br />
angenommen werden. Umgekehrt kann eine<br />
Finanzinstitution insbesondere in ländlichen<br />
Regionen nur dann nachhaltig tätig werden,<br />
wenn eine ausreichende Zahl von Kunden<br />
Ersparnisse aufbringen kann, oder in der Lage<br />
ist, mit Krediten umzugehen.<br />
Ziel der Studie war es, Empfehlungen aus den<br />
bisher existierenden Maßnahmen für die<br />
zukünftige Gestaltung von Angeboten im<br />
Bereich „finanzieller Bildung“ ableiten zu<br />
können. Als zentral für den Erfolg erweisen sich<br />
folgende Punkte:<br />
• eine klare Zielsetzung<br />
• eine an den sozialen und kulturellen Kontext<br />
der Zielgruppe angepasste Vermittlung der<br />
Bildungsinhalte<br />
• die Glaubwürdigkeit des Anbieters<br />
• geeignete Distributionswege<br />
• eine über einen längeren Zeitraum gesicherte<br />
Finanzierung.<br />
Denn: Finanzielle Bildung ist ein (lebens)-langer<br />
Lernprozess.<br />
Eine erste praktische Umsetzung der Ergebnisse<br />
erfolgte in Albanien, das zu den ärmsten<br />
Ländern Europas zählt. Hier hat es sich die<br />
Zentralbank zum Ziel gesetzt, die finanzielle<br />
Allgemeinbildung der Bevölkerung zu stärken,<br />
um sie einerseits vor Gefahren, wie etwa<br />
Überschuldung durch die leichtfertige Aufnahme<br />
von Konsumentenkrediten zu schützen<br />
und andererseits, um Möglichkeiten einer<br />
verantwortungsvollen Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />
aufzuzeigen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />
„Geld und Haushalt“ des deutschen Sparkassen-<br />
und Giroverbandes (DSGV) beriet die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> die albanische Zentralbank<br />
bei der Entwicklung und Implementierung<br />
eines neuen, umfassenden Kommunikationskonzepts.<br />
Das Paket umfasste die Entwicklung<br />
von Informationsbroschüren (ähnlich dem<br />
Haushaltsbuch/Haushaltsplaner des DSGV),<br />
Rechentools für Finanzdienstleistungsangebote<br />
und die Arbeit mit verschiedenen Medien<br />
(insbesondere auflagenstarke Tageszeitungen).<br />
Die Studie hat gezeigt, dass es häufig an Maßnahmen<br />
fehlt, die marginalisierte Schichten in<br />
ländlichen Gebieten erreichen. Dies gilt zum<br />
Beispiel für Mexiko. Im urbanen Raum gibt es<br />
eine Vielzahl von Angeboten für verschiedenste<br />
Zielgruppen. Im ländlichen Raum fehlen dagegen<br />
häufig Angebote. Hier soll ein Pilotprojekt<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ansetzen: Mit Hilfe der<br />
Sparkassenverbände sollen Maßnahmen zur<br />
finanziellen Bildung in den Mitgliedssparkassen<br />
durchgeführt werden. Den Verbänden obliegt<br />
die adäquate Ausgestaltung von Materialien, die<br />
Ausbildung von Trainern und die Gesamtorganisation<br />
der Trainingsmaßnahmen, einschließlich<br />
der Messung und Überprüfung des Erfolgs. Die<br />
Mitgliedssparkassen mit ihren großen Filialnetzen<br />
sind die idealen Partner, um die Bevölkerung<br />
im ländlichen Raum zu erreichen.<br />
Generell erweisen sich Sparkassen als wichtige<br />
Partner im Bereich der finanziellen Bildung –<br />
dies gilt auch für Deutschland. Mit dem Sparkassen-SchulService<br />
und der Abteilung „Geld und<br />
Haushalt“ sowie der Unterstützung der Schuldnerberatungsstellen<br />
leisten die Sparkassen seit<br />
50 Jahren wichtige Arbeit in diesem Bereich.<br />
Diesem Auftrag entsprechend ist die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
die einzige Finanzinstitution<br />
Deutschlands, die Mitglied der UN-Dekade<br />
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ist.<br />
14
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Projekte<br />
15
Jahresbericht 2007 | Projektübersicht<br />
Russland<br />
Belgien<br />
Kroatien<br />
Österreich Serbien<br />
Georgien<br />
Albanien<br />
Armenien<br />
Usbekistan<br />
Aserbaidschan<br />
China<br />
Jemen<br />
Sri Lanka<br />
Vietnam<br />
Ruanda<br />
Indonesien<br />
Madagaskar<br />
Südafrika<br />
18 Albanien<br />
Stärkung der finanziellen<br />
Allgemeinbildung<br />
19 Russland<br />
Finanzmarktentwicklung,<br />
Förderinstitutionen<br />
20 Armenien<br />
Förderung regenerativer Energie -<br />
versorgung, Finanzierung von<br />
Kleinwasserkraftwerken<br />
24 Madagaskar<br />
Institutionelle Stärkung und<br />
Weiterentwicklung der Sparkasse<br />
25 Südafrika<br />
Intensivierung des Retailbanking und<br />
Stärkung des internen Managements<br />
26 Ruanda<br />
Fact Finding Mission zur Analyse<br />
des Finanzsektors<br />
21 Armenien, Aserbaidschan, Georgien<br />
Kreditgarantiefonds<br />
22 Aserbaidschan<br />
Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />
23 Aserbaidschan<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Bank Respublika<br />
16
Jahresbericht 2007 | Projektübersicht<br />
Belgien<br />
Kroatien<br />
Österreich Serbien<br />
Georgien<br />
Albanien<br />
Armenien<br />
Usbekistan<br />
Aserbaidschan<br />
Mexiko<br />
Jemen<br />
Panama<br />
Ruanda<br />
Madagaskar<br />
Südafrika<br />
27 China<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
an der Nanchong City Commercial<br />
Bank (NCCB)<br />
28 China<br />
Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen<br />
für City Commercial Banks<br />
29 Jemen<br />
Finanzdienstleistungen für kleine und<br />
mittlere Unternehmen<br />
30 Usbekistan<br />
Intensivierung des KMU- und<br />
Privatkundengeschäfts<br />
33 Mexiko<br />
Restrukturierung von Sparkassen<br />
Länderübergreifende Projekte<br />
34 Managementtraining für Kreditinstitute<br />
Belgien, China, Madagaskar, Kroatien,<br />
Österreich, Panama, Serbien<br />
35 Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
für Südasien<br />
Indonesien, Sri Lanka<br />
31 Vietnam<br />
Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />
32 Mexiko<br />
Reform des Sparkassensektors<br />
17
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa<br />
„Welche Konsumwünsche hat die albanische Bevölkerung?“<br />
„Wie lassen sie sich realisieren?“ Diese und ähnliche Fragen<br />
standen im Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit der<br />
albanischen Zentralbank. Das Foto zeigt die Projektleiterin<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Stephanie Hagemann, mit der in<br />
2007 erstellten Broschüre „Zukunft planen – Finanzen<br />
gestalten“, die die albanische Bevölkerung umfassend über<br />
das Thema „Umgang mit Geld“ informiert und eine Planungshilfe<br />
für das individuelle Budgetmanagement gibt.<br />
Albanien<br />
Stärkung der finanziellen Allgemeinbildung<br />
Projektpartner der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in<br />
Albanien war die Zentralbank. Sie hat erkannt,<br />
dass das Vertrauen der Bevölkerung in das<br />
Wirtschafts- und Finanzsystem eine wichtige<br />
Voraussetzung ist, dass Menschen ihr Geldvermögen<br />
den Finanzinstitutionen in Albanien<br />
anvertrauen. Dies setzt voraus, dass sie über ein<br />
Grundverständnis von Wirtschafts- und Finanzinformationen<br />
verfügen.<br />
Das Projekt mit der albanischen Zentralbank<br />
verfolgt daher zwei Ziele:<br />
• Stärkung der wirtschaftlichen Kompetenzen<br />
privater Haushalte durch die Vermittlung<br />
eines systematischen Finanz- und Budget -<br />
managements<br />
• Stärkung des Vertrauens und der Integration<br />
der albanischen Bevölkerung in das Wirtschafts-<br />
und Finanzsystem durch die Förderung<br />
einer intensiven und zielgerichteten<br />
Nutzung von Finanzdienstleistungen<br />
Zu diesem Zweck wurde die Broschüre „Zukunft<br />
planen – Finanzen gestalten“ entwickelt, die<br />
über den richtigen Umgang mit Geld informiert<br />
und zugleich eine Planungshilfe darstellt, mit<br />
Länderdaten Albanien<br />
Bevölkerung<br />
3,6 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.984 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 5,5 %<br />
2006 5,0 %<br />
2007 5,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Lek ALL) 24.503<br />
in Euro 198,4<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 2,4 %<br />
2006 2,8 %<br />
2007 3,0 %<br />
der Verbraucher ihre eigenen Budgetdaten<br />
verarbeiten können. Die in albanischer Sprache<br />
erstellte Broschüre wurde mit einer Auflage von<br />
10.000 Exemplaren gedruckt. Sie ist kostenlos<br />
über die Zentralbank erhältlich und wird bei<br />
allen albanischen Geschäftsbanken ausgelegt.<br />
Darüber hinaus ist angedacht, dass in Betrieben<br />
oder (Hoch-) Schulen Experten der Zentralbank<br />
die Inhalte erläutern, ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />
für die private Budgetplanung<br />
aufzeigen und auf diese Weise Personen<br />
erreichen, die wiederum selbst das neue Wissen<br />
in ihre jeweilige Familie tragen.<br />
Der zweite Schwerpunkt der Zusammenarbeit<br />
bestand in der Unterstützung des journalistischen<br />
Know-how der Zentralbank mit dem Ziel,<br />
künftig die albanischen Printmedien mit in die<br />
Verbraucherbildung einzubeziehen. Über alba -<br />
nische Tageszeitungen können breite Bevölkerungsschichten<br />
erreicht und über ausgewählte<br />
finanzwirtschaftliche Themen informiert wer -<br />
den. Im Rahmen eines Workshops in Berlin wur -<br />
den Möglichkeiten erarbeitet, wie bestimmte<br />
Themenschwerpunkte journalistisch so aufbereitet<br />
werden, dass sie den Verbraucher auf attrakti -<br />
ve Weise für ein Wirtschaftsthema interessieren.<br />
Die Mitwirkung bei der Entwicklung von Rechentools<br />
für die Homepage der Zentralbank, mit denen<br />
die Verbraucher Finanzdienstleistungsangebote<br />
der Banken selbstständig vergleichen können,<br />
rundete die Zusammenarbeit im Jahr 2007 ab.<br />
Das Projekt endete im Oktober 2007. Es wurde<br />
von der Deutschen Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ) GmbH finanziert. Bei<br />
der Projektdurchführung arbeitete die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
eng mit „Geld und Haushalt“ – dem<br />
Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
– zusammen.<br />
18
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa<br />
Mit einer Eröffnungskonferenz wurde das Projekt zur<br />
Finanzmarktentwicklung in Russland der Presse und<br />
Fachöffentlichkeit vorgestellt. Das Foto zeigt den Vertreter<br />
des russischen Wirtschaftsministeriums, Ivan Oskolkov<br />
(Mitte), der die Erwartungen an das Projekt darstellte. Paul<br />
Vandoren (Mitte links), stellvertretender Leiter der EU-Delegation<br />
in Moskau, beschrieb die Projektziele seitens der EU.<br />
Das Projekt soll die Kooperation zwischen Entwicklungs -<br />
institutionen auf regionaler und föderaler Ebene sowie<br />
zwischen russischen und ausländischen Partnern intensivieren.<br />
Teamleiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Moskau ist<br />
Christopher Thomas (zweiter von links).<br />
Russland<br />
Finanzmarktentwicklung, Förderinstitutionen<br />
Das russische Wirtschaftsministerium (MEDT)<br />
ist Projektpartner des Projektes, dessen Ziel<br />
darin besteht, einen Beitrag zur Formulierung<br />
einer stabilen Entwicklungsstrategie der<br />
russischen Regierung zu leisten und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der russischen Wirtschaft zu<br />
fördern. Neben dem MEDT unterstützt das<br />
Projekt drei Pilotregionen in Russland bei der<br />
Wirtschaftsförderung. Als Pilotregionen<br />
wurden Kaluga (Westrussland), Saratov (Grenzregion<br />
zu Kasachstan) und Jakutien, Sakha<br />
(Nordostsibirien) ausgewählt.<br />
Russland hat in den letzten Jahren zwar seine<br />
wirtschaftliche Lage stark verbessern können,<br />
aber die Erfolge beruhen überwiegend auf dem<br />
Rohstoffreichtum des Landes und nicht auf<br />
einer verbesserten Leistungsfähigkeit der<br />
Volkswirtschaft insgesamt. Die Weiterentwicklung<br />
des Finanzsystems, die Verbesserung<br />
finanzwirtschaftlicher Strukturen in den<br />
Regionen sowie eine effiziente Steuerung<br />
staatlicher Impulse für die regionale Wirtschaft<br />
durch Förderkredite und andere Maßnahmen<br />
der Wirtschaftsförderung können die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Wirtschaft steigern.<br />
Im Jahr 2007 begannen Experten des Konsortiums<br />
mit der Arbeit an folgenden Fachthemen:<br />
• SWOT-Analyse der zentralen und regionalen<br />
Förderinstitute<br />
• Internationale Erfahrungen zum Aufbau und<br />
zur Arbeitsweise von Förderinstituten<br />
• Analyse der Möglichkeiten zur Entwicklung<br />
des russischen Finanzmarkts zu einem<br />
regionalen Finanzzentrum<br />
Das Projekt wird von der Europäischen Union<br />
im Rahmen des TACIS-Programms finanziert.<br />
Das Projektteam wird von einem Mitarbeiter der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> geleitet. Vier Experten aus<br />
drei Ländern (Russland, Großbritannien,<br />
Frankreich) sind ständig in Russland tätig. Eine<br />
Vielzahl deutscher Experten, unter anderem<br />
aus Förderbanken, Wirtschaftsfördergesellschaften<br />
deutscher Städte und Landkreise<br />
sowie aus der Wissenschaft werden in der<br />
Projektarbeit eingesetzt.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat als Konsortialführer<br />
zusammen mit der Russischen Akademie für<br />
öffentliche Verwaltung unter dem Präsidenten<br />
der russischen Föderation und dem italienischen<br />
Projektpartner Fondazione CUOA den<br />
Auftrag erhalten, zwischen August 2007 und<br />
Ende 2008 eine Reihe von Studien und Empfehlungen,<br />
Anregungen für die Reform rechtlicher<br />
Rahmenbedingungen und Richtlinien für<br />
Aufbau und Arbeitsweise verschiedener<br />
Förderinstitute zu erstellen. Darüber hinaus<br />
sind eine Studienreise sowie vier Seminarmaßnahmen<br />
geplant.<br />
Länderdaten Russland<br />
Bevölkerung<br />
140,7 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 5.799 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 6,4 %<br />
2006 7,4 %<br />
2007 8,1 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Rubel RUB) 13.527<br />
in Euro 365,5<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 10,9 %<br />
2006 9,0 %<br />
2007 11,9 %<br />
19
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
Aus den Projektmitteln des „German-Armenian Fund –<br />
Erneuerbare Energie“ werden so genannte „Small Hydro<br />
Power Plants“, also kleine Wasserkraftwerke finanziert.<br />
Unser Bild zeigt den lokalen Langzeitexperten Artyom<br />
Zakaryan (Mitte), der zusammen mit dem Kurzzeitexperten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Gert Z. Otto (hinten), und einigen<br />
Kreditsachbearbeitern der lokalen Partnerbanken ein<br />
solches Wasserkraftwerk im nördlichen Teil von Armenien<br />
(Nähe Vanadzor) besucht.<br />
Armenien<br />
Förderung regenerativer Energieversorgung,<br />
Finanzierung von Kleinwasserkraftwerken<br />
Die Energieversorgung Armeniens erfolgt vor<br />
allem durch russisches Erdgas bzw. Erdöl und<br />
durch ein (umstrittenes) Kernkraftwerk. Um<br />
zum einen die Abhängigkeit von – zunehmend<br />
teureren – Importen zu verringern, zum anderen<br />
aber um die ökologischen Kosten der<br />
Energieversorgung mittelfristig zu vermindern,<br />
sollen verstärkt erneuerbare Energien genutzt<br />
werden. Hier setzt Armenien vor allem auf<br />
bereits bestehende Kleinwasserkraftwerke, die<br />
im Zuge der Maßnahme instand gesetzt bzw.<br />
deren Effizienz gesteigert werden soll.<br />
Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll durch<br />
lokale Banken erfolgen – denen es aber sowohl<br />
an langfristigen Refinanzierungsmitteln, als<br />
auch an Know-how bei der Beurteilung von<br />
Infrastrukturprojekten fehlt. Die KfW stellt über<br />
den „German-Armenian Fund – Renewable<br />
Energy (GAF-RE)“ armenischen Partnerbanken<br />
angemessene Refinanzierungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung. Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat die<br />
Vermittlung des notwendigen Know-how auf der<br />
Finanzseite übernommen. Zunächst wurden<br />
geeignete Partnerinstitutionen ausgewählt: Die<br />
Partnerbanken sind finanziell stabil, möchten<br />
Länderdaten Armenien<br />
Bevölkerung<br />
3,0 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.016 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 13,9 %<br />
2006 10,0 %<br />
2007 10,5 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Dram AMD) 71.344<br />
in Euro 150<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 0,6 %<br />
2006 1,1 %<br />
2007 4,5 %<br />
ihre strategische Ausrichtung um Infrastrukturprojekte<br />
erweitern und sind im Idealfall in ganz<br />
Armenien vertreten. Gegenwärtig nehmen sechs<br />
Partnerbanken an dem Programm teil. In enger<br />
Zusammenarbeit mit einem „technischen<br />
Consultant“ werden geeignete Projekte identifiziert,<br />
analysiert und, wenn alle technischen und<br />
ökonomischen Bedingungen erfüllt sind, auch<br />
finanziert. Eine deutsche Ingenieurgesellschaft<br />
unterstützt die Betreiber der Kleinwasserkraftwerke<br />
in allen technischen Fragen.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> berät die beteiligten<br />
Kreditinstitute bei den notwendigen Anpassungen<br />
der Abläufe und der Organisation der<br />
Kreditabteilung im Hinblick auf größere<br />
Kredite, zusätzlich werden Trainingsmaßnahmen<br />
und Kurse für Bankmitarbeiter durchgeführt.<br />
Zusammen mit den Partnerinstituten<br />
werden potentiell geeignete Projekte ausgewählt<br />
und analysiert.<br />
Aufgrund der hohen Komplexität der Projekte<br />
konnten bis zum Jahresende 2007 nur wenige<br />
Projekte refinanziert werden. Allerdings sind<br />
eine Reihe von Anträgen in Bearbeitung, so dass<br />
bis zum Jahresende 2008 die zur Verfügung<br />
stehenden Ressourcen in Höhe von 6 Mio. Euro<br />
verbraucht sein werden. Neben der Analyse von<br />
Projekten rückt damit das Monitoring der<br />
ausgelegten Kredite in den Projektfokus. Um<br />
sicherzustellen, dass das Wissen über die<br />
Analyse von Kleinwasserkraftwerken und die<br />
Prozeduren des GAF-RE dauerhaft in den Banken<br />
vorhanden ist, ist die Erstellung eines umfangreichen<br />
Projekthandbuchs für 2008 geplant.<br />
Das Projekt wird von einem erfahrenen Experten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt und<br />
durch ein Team lokaler Experten durchgeführt.<br />
20
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
Der Kreditgarantiefonds in Georgien wird maßgeblich von<br />
zwei lokalen Mitarbeiterinnen abgewickelt. Projektleiterin<br />
Nino Vardiashvili (vorne) gehört dem Projekt seit 2004 an<br />
und hat seitdem viele unterschiedliche Positionen ausgefüllt.<br />
Um diesen vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden,<br />
wurde sie u. a. in den Bereichen Kreditvergabe, Kreditrisikoanalyse,<br />
Finanzanalyse/Monitoring umfassend geschult.<br />
Nino Samvelidze (hinten) gehört dem Projektteam als<br />
Büroleiterin seit Anfang 2007 an. Sie unterstützt die<br />
Projektleiterin in allen Belangen des Monitorings und der<br />
Berichterstattung an das Bonner Büro.<br />
Armenien, Aserbaidschan, Georgien<br />
Kreditgarantiefonds<br />
Im Gegensatz zu traditionellen Kreditgarantiefonds<br />
werden nicht die Einzelkredite an Unternehmer<br />
garantiert, sondern die KfW garantiert<br />
internationalen Banken, dass die Partnerbanken<br />
den Zahlungsverpflichtungen gegenüber<br />
international tätigen Banken nachkommen. Der<br />
Garantiefonds der KfW ermöglicht es den<br />
lokalen Instituten, ihr KMU-Geschäft vor Ort<br />
auszuweiten und insbesondere Unternehmen<br />
mittlerer Größe zu bedienen.<br />
Neben der Stärkung der Geschäftstätigkeit der<br />
Partnerbanken, den positiven realwirtschaftlichen<br />
Effekten – die Kreditvergabe an KMU trägt<br />
wesentlich zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
bei – dient das Projekt auch der Vernetzung der<br />
Partnerbanken in den Ländern dieser traditionell<br />
konfliktreichen Region.<br />
Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im Rahmen<br />
des Projektes sind:<br />
• Auswahl der beteiligten Kreditinstitute<br />
• Vermittlung internationaler Kreditgeber<br />
• Unterstützung der Partnerinstitute bei der<br />
Kreditauslage an KMU<br />
• Überwachung der finanziellen Stabilität der<br />
Partnerinstitute und regelmäßige Prüfung<br />
der refinanzierten Kreditportfolios<br />
• Organisation von Seminaren<br />
• Übergabe des Monitoring (Partnerinstitute,<br />
Kreditportfolio) an eine geeignete lokale<br />
Institution<br />
In Armenien und Georgien arbeitet die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
mit jeweils drei Partnerinstituten<br />
zusammen. Planmäßig wurde Ende des Jahres<br />
2006 das Monitoring der Partnerinstitute und<br />
des Kreditportfolios an eine lokale Institution,<br />
den German-Armenian Fund, übertragen. Die<br />
Mittel waren zu diesem Zeitpunkt vollständig<br />
ausgelegt; die Qualität der Auslage war und ist<br />
sehr hoch. Damit war das Projekt abgeschlossen<br />
– allerdings stand die <strong>Sparkassenstiftung</strong> in<br />
den ersten Monaten des Jahres 2007 der lokalen<br />
Institution begleitend zur Seite.<br />
Auch in Georgien sind die Mittel vollständig<br />
ausgeschöpft. Die Tätigkeit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
konzentriert sich jetzt auf die Überprüfung<br />
der Kreditportfolios und die Beobachtung der<br />
Partnerinstitute. Aufgrund des Programm -<br />
erfolgs soll in 2008 die zweite Phase des Kredit -<br />
garantiefonds beginnen. Dann sollen neue<br />
Partnerbanken ausgewählt werden. Die Durchführung<br />
des Projekts wird im Wesentlichen<br />
durch lokale Fachkräfte geleistet, die durch<br />
Mitarbeiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong> und Kurzzeitexperten<br />
unterstützt werden.<br />
In Aserbaidschan lagen die Voraussetzungen<br />
zum Start des Programms in 2007 noch nicht<br />
vor.<br />
Länderdaten Georgien<br />
Bevölkerung<br />
4,6 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.197 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 9,3 %<br />
2006 8,8 %<br />
2007 10,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Lari GEL) 224,3<br />
in Euro 85,7<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,0 %<br />
2006 8,2 %<br />
2007 8,0 %<br />
21
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
Die Projektarbeit des Kleinkreditprogramms der EBRD<br />
erfolgt mit mehreren lokalen Banken. Jede Bank hat eine<br />
andere Ausgangssituation – dies erfordert eine individuelle<br />
Schulung auf verschiedenen Managementebenen. Die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> veranstaltet zu diesem Zweck regel -<br />
mäßig Seminare und Workshops zu den relevanten Themen.<br />
Das Foto zeigt den Projektleiter, Andreas Francke, mit einer<br />
Gruppe junger aserbaidschanischer Banker bei einer<br />
Projektbesprechung zur Vorbereitung der regionalen<br />
Ausweitung des Kreditgeschäftes im Filialnetz einer der<br />
Partnerbanken.<br />
Aserbaidschan<br />
Kreditlinie für Klein(st)unternehmer<br />
Auf der Grundlage des großen Erfolges des<br />
„German-Azerbaijanian Fund“ (GAF) begann<br />
Ende 2005 die Europäische Bank für Wiederaufbau<br />
und Entwicklung (EBRD), Kredite an<br />
aserbaidschanische Banken auszulegen. Das<br />
EBRD-Programm ermöglicht den mittlerweile<br />
neun Partnerinstituten die Erschließung neuer<br />
Kundengruppen und die Organisation der<br />
Kreditvergabe nach westlichen Standards.<br />
Die Aufgaben der <strong>Sparkassenstiftung</strong> umfassen:<br />
• Einführung neuer effizienter Verfahren der<br />
Kreditvergabe – Analyse der Zahlungsfähigkeit<br />
des Kleinunternehmers anstatt „ relation -<br />
ship banking“<br />
• (Re)-Organisation der Kreditvergabe und<br />
Aufbau spezieller KMU Kreditabteilungen<br />
• Umfassende Ausbildung von Kreditsachbearbeitern<br />
und des Managements der Partnerbanken<br />
durch spezielle Seminare und „onthe-job“<br />
Training<br />
• Flächendeckende Ausweitung der Kredit -<br />
vergabe<br />
• Auswahl und Monitoring geeigneter Partnerinstitutionen<br />
Länderdaten Aserbaidschan<br />
Bevölkerung<br />
8,1 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.401 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 26,4 %<br />
2006 26,2 %<br />
2007 31,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (New Manat AZN) 162,9<br />
in Euro 126,5<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 9,6 %<br />
2006 12,0 %<br />
2007 16,0 %<br />
• Regelmäßiger Audit der von den Partnerbanken<br />
aufgebauten Kreditportfolios<br />
• Vorbereitung der „Graduierung“ von Partnerbanken<br />
(Aufbau von internen Trainingskapazitäten,<br />
umfassendes Produktmanagement,<br />
etc.)<br />
Zum Ende des Jahres 2007 waren mehr als<br />
22.000 Kredite mit einem Gesamtvolumen von<br />
über 125 Mio. USD ausgelegt worden. Die<br />
Akzeptanz des Projektansatzes zeigt sich an der<br />
Ausweitung der Kreditlinie, der zunehmenden<br />
Beteiligung aserbaidschanischer Kreditins titute,<br />
die erhebliche Eigenmittel einsetzen, und<br />
der Qualität des ausgereichten Portfolios<br />
(weniger als 2 % Risikokredite). Der Durchschnittsbetrag<br />
der Kredite liegt unter 5.000 USD.<br />
Von diesen Klein(st)krediten gehen erhebliche<br />
positive Arbeitsplatzwirkungen aus.<br />
Umfangreiche Ausbildungsmaßnahmen sowie<br />
die Einführung effizienter Prozesse, die die<br />
Kreditvergabe an die Zielgruppe zu einem<br />
profitablen Geschäftszweig der Partnerinstitute<br />
machen, haben wesentlich zur Nachhaltigkeit<br />
des Projekts beigetragen. Dies zeigt sich auch<br />
darin, dass in 2007 drei Partnerbanken „graduiert“<br />
werden konnten – diese sind eigenständig in<br />
der Lage, die Basisprodukte in allen ihren Filialen<br />
ein- und das Training der Mitarbeiter selbstständig<br />
durchzuführen. Ein wichtiger Erfolg war die<br />
Ausweitung der Kreditvergabe auf die Regionen<br />
außerhalb der Hauptstadt. Dies soll in 2008 noch<br />
durch die Einführung von Krediten für Agrarbetriebe<br />
verstärkt werden. Weiterhin ist die Erhöhung<br />
der Effizienz der Kreditvergabe durch<br />
Implementierung von Scoringverfahren geplant.<br />
Die Projektarbeit wird vor Ort von einem international<br />
erfahrenen Langzeitexperten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
geleitet. Daneben wurde ein Team gut<br />
qualifizierter lokaler Mitarbeiter aufgebaut.<br />
22
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Europa/Kaukasus<br />
Schon die deutsche Flagge am Eingang zur Bank Respublika<br />
(Bild unten) in Baku zeigt: Hier wird die Zusammenarbeit mit<br />
Deutschland groß geschrieben! Die Bank ist seit mehreren<br />
Jahren in verschiedenen Projekten Partnerinstitut der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Im Jahr 2005 wurde sie als erstes<br />
Beteiligungsobjekt des Sparkassen International Development<br />
Trust (SIDT) ausgewählt Durch die Beratungsmaßnahmen<br />
in diesem „Public-Private-Partnership“-Projekt konnte<br />
die Bank ihr Geschäft wesentlich optimieren – das Gesamtkapital<br />
stieg im Jahr 2007 um rund 150 %. Das Foto zeigt<br />
den Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Michael Baur (links)<br />
vom Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, bei<br />
einem Beratungseinsatz bei der Bank Respublika in Baku.<br />
Aserbaidschan<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />
der Bank Respublika<br />
Die Bank Respublika ist seit mehreren Jahren in<br />
verschiedenen Projekten Partnerinstitut der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Ihre Geschäftstätigkeit ist<br />
auf breite Bevölkerungsschichten sowie kleine<br />
und mittlere Unternehmen ausgerichtet. Sie ist<br />
ertragsstark und expandiert im dynamischen<br />
aserbaidschanischen Umfeld mit dem Ziel, eine<br />
der stärksten Retailbanken im Markt zu werden.<br />
Wichtige Voraussetzungen zur Erreichung<br />
dieses Ziels sind neben unmittelbar auf den<br />
Markt ausgerichteten Aktivitäten, die Stärkung<br />
der internen Management- und Organisationsstrukturen.<br />
Im Jahr 2005 wurde die Bank Respublika als<br />
erstes Beteiligungsobjekt des Sparkassen<br />
International Development Trust (SIDT) ausgewählt.<br />
Zusammen mit dem SIDT beteiligte sich<br />
auch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH (DEG) an der Bank<br />
Respublika im Rahmen eines „Public-Private-<br />
Partnership“-Projekts.<br />
Im Jahr 2007 wurden Arbeitsabläufe optimiert,<br />
eine neue Bankensoftware implementiert und<br />
ein Verfahren zur Risikolimitierung und Risiko -<br />
deckung eingeführt. Die Bank Respublika<br />
wurde zusätzlich gezielt im Geschäftsbereich<br />
„Großkredite“ beraten. Experten der Kreissparkasse<br />
Bitterfeld leisteten die hierfür erforderlichen<br />
Beratungseinsätze. Außerdem waren der<br />
Leiter der Kreditabteilung und das zuständige<br />
Vorstandsmitglied auf Einladung der Kreissparkasse<br />
Bitterfeld zu einem vierzehntägigen<br />
Praktikum in Deutschland.<br />
Die Saalesparkasse Halle nahm den Leiter der<br />
Abteilung Risikomanagement für ein vierwöchiges<br />
Praktikum auf.<br />
Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus zwei<br />
Quellen: Zum einen fördert die DEG im Rahmen<br />
des „Public-Private-Partnership“-Projekts aus<br />
Bundesmitteln die Beratungsmaßnahmen der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>. Zum anderen stellt die<br />
Bank Respublika Eigenmittel für die Beratung<br />
durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> bereit.<br />
Beratungsmaßnahmen der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
tragen im Rahmen der deutschen Beteiligungen<br />
dazu bei, die Ertragskraft des Instituts auf<br />
hohem Niveau zu stabilisieren und zu verbessern.<br />
Es wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />
• Verbesserung der Organisationsstruktur und<br />
Erstellung von Prozessbeschreibungen<br />
• Einführung eines Managementinformationssystems<br />
• Einführung eines Risikolimitierungssystems<br />
• Einführung einer Geschäftsstelleneffizienzanalyse<br />
23
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />
Seit 2007 berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die madagassische<br />
Sparkasse (CEM). Unser Foto zeigt den Generaldirektor der<br />
madagassischen Sparkasse, Calixte Razafitsiatosika (rechts),<br />
gemeinsam mit einer Kurzzeitexpertin der <strong>Sparkassenstiftung</strong>,<br />
Maren Richter (Mitte), sowie Mitarbeitern der CEM bei<br />
einem Kundenbesuch. Dieser junge Kunde kann durch die<br />
Zusammenarbeit mit der CEM sein Geschäft mit dem Verkauf<br />
von Handys in der Stadt Moramanga weiter ausbauen.<br />
Madagaskar<br />
Institutionelle Stärkung und Weiterentwicklung<br />
der Sparkasse<br />
Die Caisse d’Epargne de Madagascar (CEM)<br />
wurde 1918 gegründet. Sie ist das älteste<br />
Finanzinstitut Madagaskars und wurde in den<br />
Jahren 2001/2002 in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt. Der Staat ist einziger Aktionär<br />
der Sparkasse. Seit ihrer Trennung von der Post<br />
im Jahr 2001 verfügt die CEM landesweit über<br />
19 Filialen. Wie die deutschen Sparkassen hat<br />
sie einen sozialen Auftrag. Das Hauptziel der<br />
CEM ist die Versorgung aller Bevölkerungsschichten<br />
mit Finanzdienstleistungen. Allerdings<br />
erfüllt die CEM diesen Auftrag bisher nur<br />
zum Teil, da sie noch keine Kreditvergabe<br />
anbieten darf. Die Sparkasse hat mehr als<br />
925.000 Kunden mit einem Sparaufkommen<br />
von 65 Mio. Euro. Damit hat die CEM eine große<br />
Bedeutung für Madagaskars Wirtschaft und<br />
Bevölkerung.<br />
Die Produktpalette der madagassischen Sparkasse<br />
entspricht jedoch nicht mehr den Bedürfnissen<br />
der Kundschaft. Um ihre Marktposition<br />
zu halten, sich der Konkurrenz zu stellen und<br />
um nachhaltige Impulse für die Entwicklung<br />
des Landes zu generieren, hat die CEM in 2007<br />
mit einer Anpassung und Neuausrichtung des<br />
Länderdaten Madagaskar<br />
Bevölkerung<br />
19,4 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 249 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 4,6 %<br />
2006 5,5 %<br />
2007 6,3 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Ariary MGA) 69.940<br />
in Euro 26,9<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 11,6 %<br />
2006 12,0 %<br />
2007 10,0 %<br />
Produkt- und Leistungsumfanges begonnen.<br />
Hierzu gehören u. a. die Einführung neuer<br />
Sparprodukte und die Entwicklung eines neuen<br />
Marktauftrittes, der in 2008 der Öffentlichkeit<br />
präsentiert wird. Darüber hinaus wurde damit<br />
begonnen, die Prozesse im Front-Office z. B.<br />
durch den Einsatz von Sparbuchdruckern zu<br />
verbessern. Im Jahr 2007 fanden zudem<br />
Einsätze von Experten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
zu den Themen „Produktkalkulation“ und „IT<br />
Infrastruktur“ statt.<br />
Folgende Projektinhalte wurden darüber<br />
hinaus als vorrangig identifiziert:<br />
• Einführung des Mikrokreditgeschäfts<br />
• Verstärkung der Managementstrukturen<br />
• Mitarbeitertraining<br />
• Personalwesen und Vergütungssysteme<br />
• Erweiterung des Zweigstellennetzes u. a.<br />
durch die Einführung mobiler Zweigstellen<br />
Neben diesen Maßnahmen ist vorgesehen, in<br />
Zusammenarbeit mit der Handelskammer<br />
Hamburg und den madagassischen Kammern<br />
die duale Berufsausbildung zum Bankfachangestellten<br />
in Madagaskar einzuführen.<br />
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung finanziert.<br />
Die Hamburger Sparkasse wirkt als deutsche<br />
Partnersparkasse bei der Projektarbeit mit.<br />
24
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Teba Bank wurden<br />
in den letzten fünf Jahren auch regelmäßig Workshops<br />
veranstaltet. Unser Foto zeigt den Kurzzeitexperten der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Helmuth Braun (Mitte), mit dem<br />
Langzeitexperten vor Ort, Bernd Werthenbach (links), sowie<br />
einigen Mitarbeitern der Teba Bank während eines Workshops<br />
zum Thema Prozess-Management.<br />
Südafrika<br />
Intensivierung des Retailbanking und Stärkung<br />
des internen Managements<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt seit 2003 die<br />
südafrikanische Teba Bank im Rahmen eines<br />
Sparkassenpartnerschaftsprojektes. Die seit<br />
2000 lizenzierte Bank versorgt primär die<br />
Arbeiter der südafrikanischen Gold- und<br />
Platinminen und die Bevölkerung im Umfeld<br />
der Minen mit angepassten Spar-, Kredit- und<br />
Zahlungsverkehrsleistungen. Mit ihren 148<br />
Geschäftsstellen und Agenturpartnern erreicht<br />
sie dabei auch die Familien der Minenarbeiter<br />
in deren Herkunftsorten.<br />
Das Projekt der <strong>Sparkassenstiftung</strong> mit der Teba<br />
Bank zielt auf die Verbesserung der institutionellen<br />
Leistungsfähigkeit der Bank sowie auf<br />
die Entwicklung und Verbesserung ihrer<br />
Produkte. Zielkunden sind dabei die Bezieher<br />
kleiner und mittlerer Einkommen sowie<br />
Kleinunternehmen, die keinen oder nur einen<br />
begrenzten Zugang zum formellen Banksektor<br />
haben. Die Bank hat in ihrem Geschäftsmodell<br />
ein soziales Mandat verankert und verwendet<br />
einen festen Anteil der Profite z. B. für Bildungsoder<br />
Gesundheitsprogramme.<br />
Sparkassen-Finanzgruppe im Rahmen von<br />
Kurzzeiteinsätzen unterstützt. Darüber hinaus<br />
wurde der Fachbereich der Personalentwicklung<br />
im Rahmen eines Studienbesuches zweier<br />
Manager bei Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
vertieft.<br />
Mit dem Ende der jetzigen Projekthauptphase<br />
wurde die Zusammenarbeit mit der Bank zum<br />
Jahresende erfolgreich abgeschlossen. Die<br />
erreichte personelle und finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
der Bank bildet eine gute Ausgangsposition<br />
für ihre zukünftige Entwicklung.<br />
Die insgesamt knapp fünfjährige Zusammenarbeit<br />
mit der Teba Bank wurde aus Mitteln des<br />
Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.<br />
Die Sparkasse Siegen, die schon seit den 80er<br />
Jahren Projekte der <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />
südlichen Afrika unterstützt, hat auch diese<br />
Zusammenarbeit als deutscher Projektpartner<br />
fachlich und personell mit großem Engagement<br />
begleitet.<br />
Im Jahr 2007 lagen die Schwerpunkte der<br />
Projektarbeit in den Bereichen:<br />
• Personalmanagement und -entwicklung<br />
• Anreizsysteme<br />
• strategische Planung<br />
• Kostenrechnung<br />
• Managementinformationssysteme<br />
• Überarbeitung der Arbeitsprozesse im<br />
Kreditgeschäft<br />
Neben der dauerhaften Beratung der Bank<br />
durch einen deutschen Langzeitexperten<br />
wurden Spezialthemen durch Fachleute der<br />
Länderdaten Südafrika<br />
Bevölkerung<br />
44,0 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 3.838 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 4,9 %<br />
2006 4,5 %<br />
2007 5,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Rand ZAR) 1.903<br />
in Euro 229<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 3,9 %<br />
2006 5,0 %<br />
2007 6,0 %<br />
25
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Afrika<br />
Über 90% der Bevölkerung in Ruanda leben von der<br />
Landwirtschaft. Der Sektor erwirtschaftet rd. 35% des<br />
Bruttoinlandsproduktes, erhielt bislang jedoch nur 3% der<br />
Kredite. Um dieser Schieflage entgegenzuwirken, hat die<br />
ruandische Regierung ein umfassendes Programm zur<br />
Entwicklung des Mikrofinanzsektors aufgelegt. In Abstimmung<br />
mit der ruandischen Regierung hat die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
eine Fact Finding Mission durchgeführt.<br />
Das Foto zeigt die Hauptgutachterin, Eva Christine Schmidt<br />
(2. v. rechts), gemeinsam mit Vertretern des neuen ruandischen<br />
Mikrofinanzverbandes AMIR (Association of Microfinance<br />
Institutions in Rwanda).<br />
Ruanda<br />
Fact Finding Mission zur Analyse des<br />
Finanzsektors<br />
Ruanda, eines der kleinsten und dichtest<br />
besiedelten Länder der Welt, befindet sich nach<br />
den tragischen Ereignissen von 1994 seit<br />
einigen Jahren in einer Phase des gezielten<br />
Wiederaufbaus und der Reorganisation des<br />
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.<br />
Ein wichtiges Vorhaben ist die nachhaltige<br />
Entwicklung des Finanzsektors, zu dem weiterhin<br />
nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung<br />
Zugang hat. Über 90 % der Bürger leben auf<br />
dem Lande und betreiben Landwirtschaft auf<br />
Subsistenzbasis. Der Sektor erwirtschaftet rd.<br />
35 % des Bruttoinlandsproduktes, erhielt<br />
jedoch nur 3 % der Kredite.<br />
Um diese Schieflage zu ändern und den Aufbau<br />
von Klein- und Mittelbetrieben des Produktions-<br />
und Dienstleistungssektors zu fördern, hat<br />
die ruandische Regierung 2006 eine Mikrofinanzpolitik<br />
und 2007 eine umfassende Strategie<br />
zu deren Umsetzung veröffentlicht. Für 2008<br />
ist ein neues Gesetz zur Regulierung des<br />
Mikrofinanzsektors geplant.<br />
Länderdaten Ruanda<br />
Bevölkerung<br />
10,2 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 182 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 5,2 %<br />
2006 5,8 %<br />
2007 6,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Ruanda Francs RWF) 9.758<br />
in Euro 11,8<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 9,2 %<br />
2006 8,8 %<br />
2007 8,0 %<br />
Im Rahmen einer Fact Finding Mission hat die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> den Finanzsektor mit<br />
besonderem Fokus auf dem Zugang zu adäquaten<br />
Finanzdienstleistungen, der Leistungsfähigkeit<br />
von Mikrofinanzinstitutionen und unterstützenden<br />
Strukturen untersucht. Viele<br />
Anbieter entstanden im Zuge von Hilfsprogrammen<br />
in der zweiten Hälfte der 90er Jahre und<br />
stehen heute vor der Herausforderung, sich zu<br />
professionalisieren und der bisher nicht<br />
versorgten, ärmeren und mehrheitlich ländlichen<br />
Bevölkerung Finanzdienstleistungen auf<br />
wirtschaftlich nachhaltiger Basis anzubieten.<br />
Dabei ist insbesondere ein Know-how-Transfer<br />
erforderlich. Angesichts vieler sehr kleiner<br />
Institutionen bietet sich dabei eine Unterstützung<br />
auf der Meso-Ebene an, um den Sektor<br />
insgesamt zu stärken.<br />
Ein entsprechendes sektororientiertes Projekt<br />
würde dabei die Schwerpunkte der jetzigen<br />
deutsch-ruandischen Entwicklungszusammenarbeit<br />
ergänzen, die die Wirtschaftsentwicklung<br />
durch Maßnahmen zur Privatwirtschaftsförderung<br />
und in der Berufsbildung unterstützt.<br />
Die Ergebnisse der Studie führten zur Entscheidung<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Anfang 2008 eine<br />
vertiefende Projektprüfungsmission durchführen<br />
zu lassen.<br />
Die Studie wurde aus Mitteln des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung finanziert.<br />
26
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />
Informationsreisen sind in den Projekten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
mit China fester Bestandteil der Projektaktivitäten und<br />
dienen neben der Vermittlung von Fachwissen in unterschiedlichen<br />
Bereichen vor allem auch der Festigung der<br />
Beziehung zwischen den Projektpartnern. Letzteres ist im<br />
chinesischen Kontext ein wichtiges Instrument, um den<br />
langfristigen Projekterfolg sicherzustellen. Unser Foto zeigt<br />
den Bürgermeister a.D. der Stadt Nanchong, Guanghui Du<br />
(Mitte), gemeinsam mit Mitarbeitern der Nanchong City<br />
Commercial Bank und Vertretern der Sparkasse KölnBonn<br />
bei einem Informationsaufenthalt in Deutschland.<br />
China<br />
Beteiligung der Sparkassen-Finanzgruppe an<br />
der Nanchong City Commercial Bank (NCCB)<br />
Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH (DEG) und die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sind im Rahmen des „Public-Private-Partnership“-Programms<br />
der Bundesregierung eine<br />
strategische Allianz eingegangen, um Finanzsektorprojekte<br />
in Märkten mit schwierigen<br />
Rahmenbedingungen flankieren zu können.<br />
Das Projekt mit der Nanchong City Commercial<br />
Bank (NCCB) dient als Pilot dieser Zusammenarbeit<br />
und verbindet eine Eigenkapitalbeteiligung<br />
der DEG in Höhe von 3 Mio. Euro und des<br />
Sparkassen International Development Trusts<br />
in Höhe von 1 Mio. Euro mit einer begleitenden<br />
Beratung durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong>. Die<br />
entsprechenden Verträge wurden im Juli 2005<br />
in Peking unterzeichnet.<br />
Projektziel ist es, in der chinesischen Region<br />
Sichuan die Entwicklung eines Retailfinanz -<br />
instituts zu begleiten, das seinen Zielgruppen,<br />
den unteren und mittleren Einkommensschichten,<br />
dauerhaft Finanzdienstleistungen zur<br />
Verfügung stellen kann. Darüber hinaus trägt<br />
das Projekt über die Stärkung des Vertrauens in<br />
Finanzinstitutionen zur Ersparnismobilisierung<br />
in ländlichen Regionen bei und fördert<br />
durch die Bereitstellung von Krediten für kleine<br />
und mittlere Unternehmen eine ausgewogene<br />
wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Das Beratungsprojekt wird sowohl aus Bundesmitteln<br />
(„Public-Private-Partnership“) als auch<br />
durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong> und die NCCB<br />
selbst finanziert.<br />
Im Jahr 2007 wurde die NCCB in folgenden<br />
Themenbereichen beraten:<br />
• Geschäftsplanung<br />
• Produktentwicklung<br />
• Risikomanagement<br />
• Organisation des Kreditgeschäfts<br />
Außerdem informierte sich eine hochrangig<br />
besetzte Delegation der NCCB in Deutschland<br />
bei Einrichtungen und Instituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
unter anderem über die<br />
Erfahrungen der deutschen Sparkassen im<br />
Zweigstellengeschäft, die Arbeit der Sparkassenverbände<br />
und über das Thema Risikomanagement.<br />
Die HSH Nordbank, der Rheinische<br />
Sparkassen- und Giroverband, die Sparkasse<br />
Essen und die Rheinische Sparkassenakademie<br />
standen für Fachgespräche zur Verfügung.<br />
Länderdaten China<br />
Bevölkerung<br />
1.322 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.361 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 10,2 %<br />
2006 10,5 %<br />
2007 11,4 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Chinese Yuan Renminbi CNY) 1.750<br />
in Euro 165<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 1,8 %<br />
2006 1,5 %<br />
2007 4,7 %<br />
27
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />
Bisher ist jede der City Commercial Banks (CCBs) in China auf<br />
sich allein gestellt. Gemeinsam mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
wollen die CCBs in den Provinzen Shandong und Sichuan<br />
Netzwerke und Gemeinschaftseinrichtungen aufbauen.<br />
Unser Foto zeigt den zuständigen Projektleiter der <strong>Sparkassenstiftung</strong>,<br />
Marco Rimkus, bei der Schulung von Nachwuchskräften<br />
der CCBs.<br />
China<br />
Aufbau von Gemeinschaftseinrichtungen für City<br />
Commercial Banks<br />
Die City Commercial Banks (CCBs) in China sind<br />
den deutschen Sparkassen in mancher Hinsicht<br />
ähnlich. Es handelt es sich um lokale Kredit -<br />
institute mit einer Fokussierung auf kleine und<br />
mittlere Unternehmen sowie Privatkunden.<br />
Anteilseigner der CCBs sind in der Regel die<br />
Städte und Bezirke, aber auch staatliche und<br />
private Unternehmen sowie Mitglieder von<br />
Kreditgenossenschaften. Der Marktanteil der<br />
CCBs beträgt landesweit etwa 5 %. Im Gegensatz<br />
zu den deutschen Sparkassen sind die Institute<br />
noch sehr jung – die CCBs sind erst in den<br />
letzten zehn Jahren entstanden.<br />
Die Qualität der Institute hinsichtlich Management,<br />
Ertragslage, Kapitalausstattung, Kreditportfolio<br />
und anderer Kriterien ist unterschiedlich:<br />
Manche Institute setzen sich deutlich<br />
positiv von den aus der Vergangenheit belasteten<br />
vier Großbanken ab. Andere leiden unter<br />
ähnlichen Schwierigkeiten, verfügen aber nicht<br />
über die Größenordnung, die es den Großbanken<br />
erlaubt, sich zu behaupten. Als Nachteil für<br />
die weitere Entwicklung der CCBs wird vor<br />
allem das Fehlen von Verbundstrukturen<br />
empfunden. Bisher ist jede CCB auf sich allein<br />
gestellt. In dem in 2006 begonnenen Projekt<br />
sollen in den Provinzen Shandong und Sichuan<br />
gemeinsam mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong> Netzwerke<br />
und Gemeinschaftseinrichtungen<br />
aufgebaut werden.<br />
Neben Informationsbesuchen chinesischer<br />
Delegationen in Deutschland wurde eine<br />
Machbarkeitsstudie für ein gemeinsames<br />
Ausbildungszentrum für die CCBs in der<br />
Provinz Sichuan erstellt. Darüber hinaus wurde<br />
im vergangenen Jahr ein eigener Verband für<br />
die zurzeit 10 CCBs der Provinz gegründet.<br />
In der Provinz Shandong konzentriert sich die<br />
Projektarbeit auf den Aufbau eines gemeinsamen<br />
Systemhauses und einer einheitlichen<br />
Softwarelösung für die 14 CCBs der Region.<br />
Diese Art der städteübergreifenden und freiwilligen<br />
Zusammenarbeit von eigenständigen<br />
Banken ist einmalig in der Geschichte der<br />
chinesischen CCBs.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziert.<br />
Die fachliche Arbeit wurde in 2007 vor allem<br />
durch den Rheinischen Sparkassen- und<br />
Giroverband (RSGV), die Rheinische Sparkassenakademie<br />
und die Sparkassen-Informatik<br />
GmbH & Co. KG (SI) als deutsche Projektpartner<br />
begleitet.<br />
28
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />
Im Jemen wurde die <strong>Sparkassenstiftung</strong> von der GTZ<br />
beauftragt, den sog. Small Enterprise Development Fund<br />
(SEDF) durch Beratungsmaßnahmen institutionell zu<br />
stärken. Das Foto zeigt Ahmed Saleh A. Hamzah, Operation<br />
Manager des SEDF, während eines Seminars zum Thema<br />
Marketing und Produktentwicklung der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
in Sana’a. Herr Hamzah ist im Rahmen seiner Funktion für<br />
das gesamte Filialnetz des SEDF verantwortlich. Neben<br />
Konzepten für die Ausweitung des Geschäftsstellennetzes<br />
des SEDF wurden in dem Seminar der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
u. a. ein neuer Außenauftritt konzipiert und neue Produktideen<br />
diskutiert.<br />
Jemen<br />
Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere<br />
Unternehmen<br />
Auf Anregung der Arabisch-Deutschen Vereinigung<br />
für Handel und Industrie e.V., Berlin,<br />
erstellte die <strong>Sparkassenstiftung</strong> Anfang 2006<br />
ein Gutachten zum Finanzsektor im Jemen.<br />
Der Jemen gehört zu den Ländern mit sehr<br />
niedrigem Durchschnittseinkommen. Untersuchungen<br />
der Klein- und Mittelindustrie zeigten<br />
Entwicklungsdefizite auf. Es fehlt an Kapital für<br />
Unternehmensneugründungen. Darüber<br />
hinaus ist das technische und unternehmerische<br />
Know-how gering. Soziale und kulturelle<br />
Barrieren limitieren häufig die geschäftlichen<br />
Ambitionen von Frauen, die kaum Zugang zu<br />
Bankkrediten haben.<br />
Der Finanzsektor des Landes ist wenig entwickelt<br />
und wird seiner Rolle als Katalysator für<br />
wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigungsförderung<br />
nicht gerecht. Die Kreditinstitute<br />
sind bei der Kreditvergabe eher zurückhaltend.<br />
Quantitativ drückt sich der geringe<br />
Entwicklungsgrad des jemenitischen Finanzsektors<br />
dadurch aus, dass nur 2,5 % der Bevölkerung<br />
Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />
haben. „Junge Unternehmer“ sind somit<br />
gezwungen, sich das Kapital für Firmengründungen<br />
von Freunden und Familienangehörigen<br />
zu leihen.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
von der GTZ beauftragt, den Small<br />
Enterprise Development Fund (SEDF) durch<br />
Beratungsmaßnahmen institutionell zu stärken.<br />
Das Angebot des SEDF ist gegenwärtig die<br />
einzige Finanzierungsquelle für die kleinen<br />
und mittleren Unternehmen des Landes. Es<br />
wurden sechs Bereiche identifiziert, in denen<br />
eine Beratung des SEDF durch die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
sinnvoll und notwendig ist:<br />
• Kreditzyklus<br />
• Operationen der Finanzabteilung und der<br />
Innenrevison<br />
• Erweiterung des Zweigstellennetzwerkes<br />
• Managementtraining<br />
• Produktentwicklung<br />
• Zinspolitik<br />
Die Projektarbeit wurde im August 2007 im<br />
Rahmen eines Planungsworkshops offiziell<br />
aufgenommen. Darüber hinaus haben erste<br />
Experteneinsätzen zum Thema „Aufbau eines<br />
Managementinformationssystems“ stattgefunden.<br />
Die Laufzeit des Projektes ist voraussichtlich<br />
auf Ende 2008 begrenzt.<br />
Länderdaten Jemen<br />
Bevölkerung<br />
22,2 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 508 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 4,2 %<br />
2006 3,6 %<br />
2007 3,2 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Rial YER) 21.134<br />
in Euro 72<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 11,4 %<br />
2006 14,8 %<br />
2007 10,7 %<br />
29
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />
Das Foto zeigt Ulrich Kienitz (links), Langzeitexperte der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> in Usbekistan, im Gespräch mit dem<br />
Filialleiter und zwei Kreditsachbearbeitern in der neuen<br />
Muster- und Pilotfiliale in Chiwa. Dort konnten mit Unterstützung<br />
der Saalesparkasse Halle die Filialräume komplett neu<br />
ausgestattet werden. Chiwa ist eine der ältesten Städte<br />
Usbekistans und liegt direkt an der berühmten Seidenstraße.<br />
Usbekistan<br />
Länderdaten Usbekistan<br />
Bevölkerung<br />
Intensivierung des KMU- und<br />
Privatkundengeschäfts<br />
Den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)<br />
in Usbekistan kommt eine Schlüsselfunktion<br />
bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, der<br />
Versorgung des Binnenmarktes mit Waren und<br />
Dienstleistungen sowie der Hebung des Lebensstandards<br />
der Bevölkerung zu. Vor diesem<br />
Hintergrund berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> die<br />
Staatliche Sparkasse der Republik Usbekistan,<br />
„Xalq Banki“. Der geschäftspolitische Ansatz<br />
der Xalq Banki, der mit 2.700 Filialen und 151<br />
Millionen Euro Bilanzsumme größten Bank in<br />
Usbekistan, entspricht der Sparkassenidee.<br />
Die Kooperation dient der Armutsbekämpfung<br />
und verfolgt das Ziel, der durch Kleinbetriebe<br />
geprägten usbekischen Wirtschaft neue<br />
Impulse zu geben, Arbeitsplätze zu schaffen<br />
und diese auch langfristig zu sichern. Die Xalq<br />
Banki soll in die Lage versetzt werden, die breite<br />
Bevölkerung sowie KMU mit wettbewerbsfähigen<br />
Finanzdienstleistungen zu versorgen.<br />
Bereits im Jahr 2003 wurde eine erste Muster -<br />
filiale in der Stadt Taschkent eingerichtet. Die<br />
Zahl der Pilotfilialen ist bis Ende 2007 auf 18<br />
gestiegen. In den Pilotfilialen wird das KMU-<br />
27,8 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 429 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 7,0 %<br />
2006 7,2 %<br />
2007 8,1 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Sum UZS) 100.600<br />
in Euro 55,9<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,8 %<br />
2006 7,6 %<br />
2007 16,0 %<br />
Kreditgeschäft angeboten. Die Kredite werden<br />
aus einer Kreditlinie in Landeswährung vergeben,<br />
die von den Regionalverwaltungen der<br />
Xalq Banki bereitgestellt wurden. Das Durchschnittsvolumen<br />
eines Kredits liegt bei 4.300<br />
Euro. Bisher wurden 294 Kredite vergeben und<br />
damit 660 neue Arbeitsplätze geschaffen und<br />
rund 1.400 Arbeitsplätze langfristig gesichert.<br />
Betrachtet man die durchschnittliche Familiengröße<br />
in Usbekistan von 8,2 Personen (Angabe<br />
Weltbank 03/2007), so haben sich durch das<br />
Projekt die Lebensverhältnisse von rund 17.000<br />
Personen verbessert.<br />
Darüber hinaus wurde im Jahr 2007 an folgenden<br />
Aufgaben gearbeitet:<br />
• Seminare zu den Themen Kreditvergabe an<br />
Klein- und Mittelstandsunternehmen und<br />
Finanz-IT<br />
• Trennung von Front-Office und Back-Office<br />
• Multiplikatorenschulung, Train the Trainer<br />
• Überarbeitung von Formularen und Verträgen<br />
für das Kreditgeschäft<br />
• Marketing und Imagereklame<br />
• Aufgaben des Vorstandes<br />
Die Projektarbeit wird vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung finanziell gefördert.<br />
Ein im Auftrag der <strong>Sparkassenstiftung</strong> vor Ort<br />
tätiger deutscher Langzeitexperte leistet den<br />
überwiegenden Teil der Projektarbeit. Dabei<br />
wird er wesentlich durch lokale Mitarbeiter der<br />
Xalq Banki unterstützt. Als deutsche Partner -<br />
sparkassen leisten die Saalesparkasse Halle<br />
sowie die Kreissparkasse Bitterfeld einen<br />
großen Beitrag in der Beratung.<br />
30
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Asien<br />
Arbeitsbesuche von Mitarbeiter/innen des TYM Fund bei der<br />
Partnersparkasse in Essen sind ebenso Teil des Projektes wie<br />
Studienreisen des Projektpartners nach Deutschland. Hier<br />
empfangen der Bürgermeister der Stadt Essen, Rolf Fliß<br />
(Mitte, vorne), und seine Gleichstellungsbeauftragte, Gerda<br />
Kaßner (links), die Präsidentin der Vietnamesischen<br />
Frauenunion, Frau Nguyen Thi Thanh Hoa und die Vize-Direktorin<br />
Nguyen Thi Hoai Thu. Hinten: Klaus Remmer,<br />
Geschäftsführer der S-Service-Center Essen und verantwortlich<br />
für die Kooperation der Sparkasse Essen mit Vietnam.<br />
Vietnam<br />
Aufbau einer Mikrofinanzinstitution<br />
Vor 15 Jahren gründete die Vietnam Women’s<br />
Union (VWU) den TYM Fund, um hiermit bedürftigen<br />
Frauen im Norden Vietnams Mikrofinanzdienstleistungen<br />
anzubieten. Kleinkredite gehören<br />
ebenso hierzu wie Sparprodukte und eine<br />
Basisversicherung. Anfangs war der TYM Fund<br />
nur ein Projekt innerhalb der VWU, doch die<br />
Nachfrage wuchs stetig, und der TYM Fund bekam<br />
eigenes Personal und den Status einer Abteilung<br />
innerhalb der VWU. Im Jahr 2006 hatte<br />
der TYM Fund bereits mehr als 20.000 Kundinnen.<br />
Damit war die Notwendigkeit zur Schaffung<br />
professioneller Strukturen gegeben. Der TYM<br />
Fund suchte hierfür die Unterstützung der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
und der CARD Rural Bank (Philippinen).<br />
Ziel der Unterstützung ist es, den TYM<br />
Fund in eine profitable Mikrofinanzinstitution<br />
zu transformieren, die mit einer Lizenz der Bankenaufsicht<br />
ausgestattet ist und ihren Kundinnen<br />
einen dauerhaften Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />
ermöglicht. Im Jahr 2006 änderte der<br />
TYM Fund seine Rechtsform und erfüllte damit<br />
eine Voraussetzung für seine eigenständige Weiterentwicklung.<br />
Das Jahr 2007 stand im Zeichen<br />
des Aufbaus der internen Strukturen, die die<br />
Grundlage bilden für ein langfristiges, nachhaltiges<br />
Wachstum des TYM Fund.<br />
Wichtigste Komponente des Projekts ist eine<br />
umfassende Beratung durch deutsche und<br />
philippinische Experten. Außerdem werden<br />
Ausstattungshilfen zur Verfügung gestellt.<br />
Projektpartner sind die Sparkasse Essen und<br />
die CARD Rural Bank, eine erfolgreiche Mikrofinanzinstitution<br />
auf den Philippinen. CARD<br />
wurde in einem bereits 2005 abgeschlossenen<br />
Projekt ebenfalls von der Sparkasse Essen und<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> beraten. Zentrale<br />
Aufgabe des TYM Fund ist die Vergabe von<br />
Kleinstkrediten mit einem durchschnittlichen<br />
Betrag von 3 Mio. VND (ca. 150 Euro), insbesondere<br />
zur Gründung oder zum Ausbau einer<br />
wirtschaftlichen Existenz. Ende 2007 bedienten<br />
die 151 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
TYM Fund in 23 Zweigstellen über 27.000<br />
Kundinnen.<br />
Die Projektschwerpunkte für die laufende<br />
Projektphase 2007/08 sind:<br />
• Mitarbeiterausbildung<br />
• Effizientere Arbeitsabläufe<br />
• Ausweitung des Kreditgeschäfts<br />
• Einführung neuer Sparprodukte<br />
Im Jahr 2007 wurden eine neue Software eingeführt,<br />
die bestehenden Kreditprodukte überarbeitet<br />
und neue Sparprodukte entwickelt. Das<br />
niederländische Finanzinstitut SNS Reaal<br />
beteiligte sich wie im Vorjahr an der Projekt arbeit<br />
auf eigene Kosten mit der Entsendung mehrerer<br />
Mitarbeiter. Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung finanziell gefördert. Die Beratung<br />
erfolgt durch einen deutschen Langzeitexperten<br />
und vier lokale Mitarbeiter sowie durch Einsätze<br />
von Fach- und Führungskräften der Sparkasse<br />
Essen und der CARD Rural Bank.<br />
Länderdaten Vietnam<br />
Bevölkerung<br />
85,3 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 493 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 8,4 %<br />
2006 7,8 %<br />
2007 8,2 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Dong VND) 917.902<br />
in Euro 39,21<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 7,7 %<br />
2006 7,5 %<br />
2007 8,1 %<br />
31
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Lateinamerika<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> führt mehrere Projekte in Mexiko<br />
durch. Neben der Beratung einzelner Sparkassen werden<br />
auch Verbände und Ministerien unterstützt. Eine regelmäßige<br />
interne Abstimmung der einzelnen Projektverantwort -<br />
lichen, auch unter Einbeziehung der Zentrale in Bonn, ist<br />
daher unabdingbar. Das Foto zeigt (von rechts nach links im<br />
Uhrzeigersinn): Niclaus Bergmann, Projektmanager der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> für Mexiko, Luis Proaño, Enrique<br />
Peñaranda und Dr. Ursula Heimann, alle Projektleiter in<br />
Mexiko, Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> in Bonn sowie Gerd<br />
Weissbach, Projektleiter in Mexiko.<br />
Mexiko<br />
Reform des Sparkassensektors<br />
Seit Anfang 2002 unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
die Entwicklung des Sparkassensektors<br />
in Mexiko. Ziel des Projektes ist es, über eine<br />
Stärkung der zentralen Institutionen der<br />
mexikanischen Sparkassen den Sparkassensektor<br />
zu stabilisieren und zu fördern und damit<br />
die Versorgung der ländlichen Gebiete mit<br />
Finanzdienstleistungen zu verbessern. Mexikanische<br />
Partner der Projektarbeit sind vor allem<br />
zwei Institutionen:<br />
• Verband der Cajas Solidarias<br />
• Sparkassenzentralbank (BANSEFI)<br />
In einer ersten Projektphase wurden die Aufgaben<br />
und Zuständigkeiten der Sparkassenverbände<br />
neu definiert, Finanzierungs- und<br />
Organisationsmodelle erarbeitet sowie eine<br />
Aufgabenabgrenzung zwischen den Sparkassen<br />
und der Sparkassenzentralbank vorgenommen.<br />
Von besonderer Bedeutung war das<br />
Erarbeiten einer Dienstleistungspalette der<br />
Verbände für die angeschlossenen Sparkassen.<br />
Ein Schwerpunkt der Beratung liegt seit 2005<br />
auf der Weiterentwicklung des Verbandsmodells<br />
und seiner Implementierung im neu<br />
Länderdaten Mexiko<br />
Bevölkerung<br />
108,7 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 5.964 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 3,0 %<br />
2006 4,0 %<br />
2007 3,0 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Peso MXN) 6.430<br />
in Euro 403<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 5,4 %<br />
2006 3,4 %<br />
2007 3,8 %<br />
gegründeten Verband der Cajas Solidarias. Die<br />
hier entwickelten Instrumente werden dann<br />
allen Verbänden des Sparkassensektors in<br />
Mexiko zur Verfügung gestellt. Der Aufbau des<br />
Verbandes der Cajas Solidarias wurde im Jahr<br />
2007 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Darüber hinaus wurden Maßnahmen für<br />
Vertreter aus Politik, Zentralbank und Bankenaufsicht<br />
sowie regelmäßige Gesprächsforen zu<br />
aktuellen Fragen des Sparkassensektors in<br />
Mexiko durchgeführt. Entscheidungsträger im<br />
Umfeld der mexikanischen Sparkassen werden<br />
mit aktuellen Entwicklungen vertraut gemacht,<br />
und es werden Entwicklungsperspektiven<br />
aufgezeigt.<br />
Zusammen mit anderen Trägern der deutschen<br />
Entwicklungszusammenarbeit unterstützt die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> eine deutschstämmige<br />
Mennoniten-Gemeinde in Mexiko. Aufgabe der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> ist hierbei die Beratung der<br />
Gemeinde beim Aufbau einer Sparkasse. Ein<br />
neuer Themenbereich im Projekt ist die Finanzielle<br />
Bildung. Es wurde eine Studie zum<br />
aktuellen Angebot an Maßnahmen in diesem<br />
Bereich erstellt. Gemeinsam mit den mexikanischen<br />
Sparkassen werden seit dem Jahr 2007<br />
Schulungsmaßnahmen entwickelt, mit deren<br />
Hilfe es den Kunden der Sparkassen ermöglicht<br />
wird, ihre finanziellen Mittel effizient zu<br />
verwalten und zu nutzen.<br />
Das Projekt wird vom Bundesministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
finanziell gefördert. Eine Langzeitexpertin<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> ist mit drei lokalen<br />
Mitarbeitern in Mexiko City tätig. Die Projekt -<br />
arbeit wird vom Sparkassenverband Baden-<br />
Württemberg und der Landesbank Baden-Württemberg<br />
unterstützt.<br />
32
Jahresbericht 2007 | Projektarbeit Lateinamerika<br />
Bereits seit fünf Jahren unterstützt die <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
den Restrukturierungsprozess der Caja Solidaria „Epitacio<br />
Huerta“ im mexikanischen Bundesstaat Michoacán. Im Jahr<br />
2007 erhielt diese Sparkasse als eines der ersten Institute in<br />
Mexiko eine formelle Autorisierung der Bankenaufsicht.<br />
Unser Bild zeigt die zwei Direktoren der Caja Solidaria<br />
„Epitacio Huerta“ mit dem deutschen Projektleiter der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Gerd Weissbach.<br />
Mexiko<br />
Restrukturierung von Sparkassen<br />
Seit 2003 berät die <strong>Sparkassenstiftung</strong> im<br />
Auftrag der Weltbank und des mexikanischen<br />
Finanzministeriums in zwei Projekten lokal<br />
tätige Sparkassen bei ihrer Restrukturierung.<br />
Zum Jahresende 2007 nahmen 173 Sparkassen<br />
an den beiden Projekten teil.<br />
Die größte Gruppe von Sparkassen bilden in<br />
Mexiko mit mehr als 300 überwiegend kleinen<br />
Sparkassen die Cajas Solidarias, die mit staatlicher<br />
Unterstützung in den letzten 20 Jahren<br />
aufgebaut wurden. Sie sind zusammengeschlossen<br />
in einem Nationalen Rat der Cajas<br />
Solidarias.<br />
Insgesamt 153 Sparkassen, die aufgrund ihrer<br />
Größe und ihres Produktangebotes unter die<br />
Regulierung des Sparkassengesetzes fallen oder<br />
sich diesem freiwillig unterworfen haben, sind<br />
im Nationalen Verband für die Cajas Solidarias<br />
(FNCS) sowie in weiteren Sparkassenverbänden<br />
zusammengeschlossen. Diese 153 Cajas Solidarias<br />
werden von der <strong>Sparkassenstiftung</strong> beraten.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> hat in Abstimmung mit<br />
den Sparkassenverbänden individuelle<br />
Restrukturierungspläne für die teilnehmenden<br />
Sparkassen erarbeitet und unterstützt die<br />
Sparkassen bei der Implementierung dieser<br />
Pläne. Ziel ist es, dass die beteiligten Sparkassen<br />
bis Ende 2010 eine Lizenz der Bankenaufsichtsbehörde<br />
erlangen. Neben einer Unterstützung<br />
der Sparkassen, deren Teilnahme am<br />
Programm freiwillig ist, erfolgt auch eine<br />
Beratung der beteiligten Einzelverbände.<br />
Viele kleine Cajas Solidarias fallen derzeit nicht<br />
unter die Regelungen des Sparkassengesetzes.<br />
Sie unterliegen einem Paragraphen des Sparkassengesetzes,<br />
der es sehr kleinen Sparkassen<br />
und solchen, die keine Spareinlagen entgegen<br />
nehmen, erlaubt, weiterhin ohne staatliche<br />
Aufsicht zu operieren. Sie können sich jedoch<br />
freiwillig den Regelungen des Sparkassengesetzes<br />
unterwerfen und eine Lizenz beantragen.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterstützt alle Cajas<br />
Solidarias, die automatisch oder freiwillig dem<br />
Sparkassengesetz unterliegen.<br />
Alle 153 Sparkassen, die im Rahmen des<br />
Projektes aktiv unterstützt werden, haben die so<br />
genannte Prorroga Condicionada erreicht. Die<br />
Übergangsfristen zur Erfüllung der gesetzlichen<br />
Auflagen endeten zum 31.12.2005 und<br />
wurden für jene Sparkassen verlängert, die<br />
bestimmte Kriterien der Bankenaufsichtsbehörde<br />
zu diesem Zeitpunkt erfüllten. Dies war<br />
bei allen Projektsparkassen der Fall.<br />
Mit dem Verband Fortaleza Social wurde ein<br />
Vertrag über die Beratung von 20 weiteren<br />
Sparkassen abgeschlossen. Inhaltlich decken<br />
sich die Aufgaben in diesem Projekt mit denen<br />
aus dem Vertrag zugunsten der Cajas Solidarias.<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> unterhält für die<br />
Projekte acht Büros mit insgesamt mehr als 40<br />
Mitarbeitern in den Städten Mexico City (Zentrale),<br />
Guadalajara, Durango, Queretaro (zwei<br />
Büros), Tepíc, Oaxaca und Campeche.<br />
33
Jahresbericht 2007 | Länderübergreifende Projekte<br />
Die serbische Zentralbank hat im Dezember 2007 in<br />
Zusammenarbeit mit der Academy of Banking and Finance<br />
den „ABF Cup“ ausgeschrieben. Als Höhepunkt des Jahres<br />
im Programm der Akademie, die von der serbischen<br />
Zentralbank getragen wird, fand ein Wettkampf zwischen<br />
vier Teams aus drei serbischen Banken und einer Bank aus<br />
Bosnien-Herzegowina statt. Das Planspielseminar war eine<br />
hervorragende Plattform für diesen Wettstreit und war<br />
gleichzeitig mit intensivem Training verbunden. Das Foto<br />
zeigt den Leiter des Planspiels, Ferdinand Feldgen von der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>, zusammen mit Teilnehmerinnen von der<br />
serbischen Tochterbank der Ersten Bank der Oesterreichischen<br />
Sparkassen.<br />
Managementtraining für Kreditinstitute<br />
Belgien, China, Madagaskar, Kroatien,<br />
Österreich, Panama, Serbien<br />
Die erfolgreiche Trainingsarbeit mit dem<br />
computergestützten Bankenplanspiel wurde im<br />
Jahr 2007 fortgesetzt und erweitert.<br />
Wie in den Vorjahren fanden mehrere Trainingsseminare<br />
für Manager chinesischer<br />
Kreditinstitute in Peking statt, die von den<br />
chinesischen Instituten selbst finanziert<br />
wurden. Weitere Trainings wurden in Kroatien<br />
für die kroatische Tochtergesellschaft der<br />
Ersten Bank der Oesterreichischen Sparkassen<br />
und in Österreich für die Erste Bank durchgeführt.<br />
In Panama fand ein Training in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verband der genossenschaftlich<br />
organisierten lateinamerikanischen<br />
Sparkassen statt. An diesem Seminar nahmen<br />
Vertreter von Sparkassen, Kreditgenossenschaften<br />
und Verbänden aus sieben Ländern teil. Ein<br />
Training wurde gemeinsam mit dem Weltinstitut<br />
der Sparkassen in Brüssel für Bankmanager<br />
aus Ost- und Mitteleuropa sowie aus Afrika<br />
angeboten.<br />
Die „Academy for Banking and Finance“ der<br />
serbischen Zentralbank richtete mit der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
ein Training als „Banking Cup“<br />
Länderdaten Serbien<br />
Bevölkerung<br />
10,2 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 3.565 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 6,5 %<br />
2006 5,8 %<br />
2007 7,3 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Dinar RSD) 27.407<br />
in Euro 350,0<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 17,7 %<br />
2006 6,6 %<br />
2007 6,8 %<br />
aus. Diese Veranstaltung hatte Wettbewerbscharakter:<br />
Das beste teilnehmende Team wurde<br />
nach Abschluss des Trainings vom Präsidenten<br />
der serbischen Zentralbank mit einem Pokal<br />
ausgezeichnet. Für die folgenden Jahre sind<br />
Wiederholungen geplant.<br />
In Madagaskar und China wurden Bankmanagementtrainings<br />
im Rahmen der laufenden<br />
Projektarbeit durchgeführt.<br />
In den Trainings werden die Teilnehmer mit der<br />
Erarbeitung und Umsetzung kreditwirtschaftlicher<br />
Strategien unter Wettbewerbsbedingungen<br />
vertraut gemacht. Die Wahrnehmung von<br />
Managementaufgaben wird mit Hilfe eines PCgestützten<br />
Marktmodells simuliert:<br />
• Preispolitik<br />
• Steuerung der Eigenanlagen der Bank<br />
• Risikosteuerung<br />
• Personalpolitik und Sachmittelinvestitionen<br />
• Liquiditätssteuerung<br />
• Eigenkapitalausstattung<br />
• Werbe- und Marketingstrategie<br />
Die Materialien sind in den Sprachen Deutsch,<br />
Englisch, Russisch, Spanisch und Französisch<br />
sowie teilweise in Chinesisch und Serbisch<br />
verfügbar. Die Software wird regelmäßig<br />
gepflegt und wurde bisher in fünfzehn Ländern<br />
bei mehr als 50 Seminaren eingesetzt.<br />
Für die Managementtrainings stehen Mitarbeiter<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong> sowie externe<br />
Trainer als Referenten zur Verfügung. Die<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> verfügt außerdem über<br />
Erfahrungen in der Schulung von Multiplikatoren.<br />
34
Jahresbericht 2007 | Länderübergreifende Projekte<br />
Nachdem die Beratung durch Experten der deutschen<br />
Sparkassen-Finanzgruppe in Sri Lanka zum Jahresende<br />
erfolgreich abgeschlossen werden konnte, geht die Beratung<br />
der Bank BPD in Banda Aceh (Indonesien) bis Ende 2009<br />
weiter. Unser Bild zeigt die beiden Langzeitexperten der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong>, Sonja Reinhard und Michael Kühl, mit<br />
den Direktoren der Bank BPD Aceh, Aminullah Usman (Mitte)<br />
und Ismet Yoesoef (rechts).<br />
Sparkassen-Wiederaufbaufonds für Südasien<br />
Indonesien, Sri Lanka<br />
Die <strong>Sparkassenstiftung</strong> kooperiert im Rahmen<br />
des Sparkassen-Wiederaufbaufonds mit vier<br />
Partnerinstituten in Sri Lanka und Indonesien,<br />
die die von den Sparkassen bereitgestellten<br />
Mittel als Kredite an Kleinst- und Kleinunternehmer<br />
auslegen, die vom Tsunami am 26. Dezember<br />
2004 betroffen waren.<br />
Als eine der größten Geschäftsbanken des<br />
Landes hat die Hatton National Bank in Sri<br />
Lanka bereits 1998 ein Kreditprogramm für<br />
kleine und mittlere Unternehmen eingeführt.<br />
Die bestehenden Erfahrungen und Strukturen<br />
ermöglichten eine zügige Durchleitung von<br />
über 6 Mio. Euro an über 3.000 Kunden. Bei der<br />
srilankischen Ruhuna Development Bank und<br />
der Bank BPD Aceh in Indonesien handelt es<br />
sich um Entwicklungsbanken, die im Eigentum<br />
des Staates bzw. der indonesischen Provinz<br />
Aceh stehen. Mit der Nichtregierungsorganisation<br />
SEEDS wurde auch die größte Mikrofinanzinstitution<br />
Sri Lankas Partner des Sparkassen-<br />
Wiederaufbaufonds. Insgesamt ermöglichten<br />
die Partnerinstitute Kredite in Höhe von über<br />
8,6 Mio. Euro, die an knapp 6.000 Betroffene<br />
ausgezahlt wurden. Die damit erfolgten Investitionen<br />
zum Wiederaufbau der Betriebe trugen<br />
zur Schaffung von fast 9.000 Arbeitsplätzen bei.<br />
Neben der Bereitstellung von Refinanzierungsmitteln<br />
wurden die Partnerinstitute durch<br />
sechs deutsche und zwei lokale Berater unterstützt.<br />
Abhängig vom individuellen Beratungsbedarf<br />
wurden umfassende Trainingsmaßnahmen<br />
für die Kundenberater im Kreditgeschäft,<br />
aber auch strategische Themen wie die interne<br />
Organisationsstruktur, das Berichtswesen oder<br />
Kooperationen mit Vertriebspartnern unterstützt.<br />
Die Beratung durch Experten der deutschen<br />
Sparkassen-Finanzgruppe wurde in Sri Lanka<br />
entsprechend der 2005 vereinbarten Kooperationen<br />
zum Jahresende abgeschlossen.<br />
Im Rahmen eines Besuches bei der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe wurde zwischen dem DSGV, der<br />
<strong>Sparkassenstiftung</strong> und der Bank BPD Aceh<br />
eine Verlängerung der Beratungsmaßnahme<br />
bis Ende 2009 vereinbart. Dabei werden die<br />
Beratungsthemen über die Vergabe der Wiederaufbaukredite<br />
hinaus auf die institutionelle<br />
Entwicklung der Bank ausgeweitet. Nicht nur<br />
die verheerenden Schäden durch den Tsunami,<br />
sondern auch der noch junge Friedensprozess<br />
und die Integration der Konfliktparteien stellen<br />
neue, gestiegene Anforderungen an die Bank<br />
und ihren Beitrag zur regionalen Wirtschaftsentwicklung.<br />
Das Gesamtprojekt mit seiner Refinanzierungsund<br />
Beratungskomponente wird durch den<br />
gemeinsam von allen Sparkassen, Landesbanken<br />
und Verbundpartnern der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe eingerichteten Sparkassen-Wiederaufbaufonds<br />
für Südasien finanziert.<br />
Länderdaten Indonesien<br />
Bevölkerung<br />
234,7 Mio.<br />
Jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2007 pro Kopf 1.099 €<br />
Reale Veränderung des BIP 2005 6,0 %<br />
2006 5,4 %<br />
2007 6,1 %<br />
Durchschnittliche monatliche Bruttolöhne<br />
in Landeswährung (Rupie IDR) 1.222.110<br />
in Euro 90<br />
Entwicklung der jährlichen Inflationsraten 2005 17,1 %<br />
2006 13,2 %<br />
2007 6,3 %<br />
35
Jahresbericht 2007 | Einblick<br />
Organe, Geschäftsstelle und<br />
Auslandsrepräsentanten<br />
der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
37
Jahresbericht 2007 | Kuratorium<br />
Kuratorium<br />
Heinrich Haasis<br />
– Vorsitzender des Kuratoriums –<br />
Präsident des Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes<br />
Dr. Karlheinz Bentele<br />
– Stellvertretender Vorsitzender<br />
des Kuratoriums –<br />
Präsident i.R. des Rheinischen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes<br />
Dr. Stephan Articus<br />
Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführendes<br />
Präsidialmitglied des Deutschen Städtetages<br />
Peter Bock<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
der Wartburg-Sparkasse<br />
Gregor Böhmer<br />
Geschäftsführender Präsident des Sparkassenund<br />
Giroverbandes Hessen-Thüringen<br />
Michael Bräuer<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse<br />
Oberlausitz-Niederschlesien<br />
Chris De Noose<br />
Vorsitzender der gemeinsamen Geschäftsstelle<br />
des Weltinstitutes der Sparkassen und der<br />
Europäischen Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />
Direktor Günter Distelrath<br />
Verbandsgeschäftsführer des Sparkassen -<br />
verbandes Niedersachsen<br />
Dr. Gunter Dunkel<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />
NORD/LB Norddeutsche Landesbank Giro -<br />
zentrale<br />
Dr. Norbert Emmerich<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />
der WestLB AG<br />
Rudolf Faltermeier<br />
Vizepräsident des Sparkassenverbandes<br />
Bayern<br />
Werner Fuchs<br />
Mitglied des Vorstandes i.R. der LRP<br />
Landesbank Rheinland-Pfalz<br />
Klaus-Dieter Gröb<br />
Mitglied des Vorstandes der Landesbank<br />
Hessen-Thüringen Girozentrale<br />
Walter Groll<br />
Mitglied des Vorstandes der DekaBank<br />
Deutsche Girozentrale<br />
Volker Groß<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />
Sparkasse Neunkirchen<br />
Günter Haas<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />
Sparkasse Rhein-Nahe<br />
Prof. Dr. Hans-Günter Henneke<br />
Geschäftsführendes Präsidialmitglied des<br />
Deutschen Landkreistages<br />
Dr. Josef Bernhard Hentschel<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Sparkasse Osnabrück<br />
Joachim Hoof<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Ostsächsischen Sparkasse Dresden<br />
Dr. Peter A. Kaemmerer<br />
Mitglied des Vorstandes der<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Jörg-Dietrich Kamischke<br />
Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes<br />
für Schleswig-Holstein<br />
38
Jahresbericht 2007 | Kuratorium<br />
Matthias Klein (bis November 2007)<br />
Mitglied des Vorstandes der Sparkasse<br />
Gelsenkirchen (bis II. Quartal 2007)<br />
Dr. Bernd Kobarg<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung des<br />
Deutschen Sparkassen Verlages GmbH<br />
Dr. Wilhelm Kraetschmer<br />
Generalsekretär-Stellvertreter des<br />
Österreichischen Sparkassenverbandes<br />
Uwe Kruschinski<br />
Mitglied des Vorstandes i.R. der Landesbank<br />
Berlin Holding<br />
Fritz Lütke-Uhlenbrock<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />
Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />
– Girozentrale –<br />
Jürgen Oltmann<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse<br />
Bremen und Präsident des Verbandes der<br />
Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen e.V.<br />
Dr. Friedhelm Steinberg<br />
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der<br />
Hamburger Sparkasse<br />
Hartmut Strauß<br />
Mitglied des Vorstandes i.R. der<br />
HSH Nordbank AG<br />
Jürgen Teufel (bis Oktober 2007)<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse<br />
Pforzheim Calw<br />
Werner Thum<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Stadt- und<br />
Kreissparkasse Rothenburg<br />
Rainer Voigt (bis November 2007)<br />
Geschäftsführender Präsident i.R. des<br />
Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />
Alexander Wüerst<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Manfred Oster<br />
Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Ulm<br />
Dr. Henning Osthues-Albrecht<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der Sparkasse<br />
Essen<br />
Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des<br />
Deutschen Sparkassen- und<br />
Giroverbandes<br />
Werner Schmidt<br />
Vorsitzender des Vorstandes i.R. der<br />
Bayerischen Landesbank<br />
Peter Schneider<br />
Präsident des Sparkassenverbandes<br />
Baden-Württemberg<br />
39
Jahresbericht 2007 | Vorstand und Geschäftsstelle<br />
Vorstand und Geschäftsstelle<br />
Vorstand<br />
Dr. Holger Berndt, Vorstandsvorsitzender<br />
Dr. Peter Langkamp, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
Dr. Hans Ulrich Schneider, Vorstandsmitglied<br />
Geschäftsstelle<br />
Dr. Peter Langkamp<br />
Niclaus Bergmann, Abteilungsdirektor<br />
Ferdinand Feldgen, Abteilungsdirektor<br />
Christina Blum<br />
Matthias Fohs<br />
Stephanie Hagemann<br />
Stefan Henkelmann<br />
Christina Heuft<br />
Brigitte Kurscheidt<br />
Elisabeth Lamm<br />
Lucia Meiwes-Spruck<br />
Cornelia Müller<br />
Marco Rimkus<br />
Dagmar Romero<br />
Dr. Ilonka Rühle<br />
Regina Schumann<br />
Anne-Charlotte von Langen Keffenbrinck (bis Januar 2007)<br />
Gerd Weißbach (seit Juli 2005 entsandt in Büro Mexico City)<br />
Tian Xia<br />
40
Jahresbericht 2007 | Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Repräsentanten der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Armenien<br />
Dr. Jürgen Engel (bis März 2007)<br />
Gert Z. Otto (seit April 2007)<br />
Artyom Zakaryan (seit April 2007)<br />
4 Sakarov Str.<br />
37010 Yerevan<br />
Aserbaidschan<br />
Andreas Francke<br />
Eduard Schmitt (bis März 2007)<br />
Nizami st. 10, 3rd floor<br />
1001 Baku<br />
China<br />
Hartmut Oertel (seit März 2007)<br />
Jinan City Commercial Bank Building<br />
176 Shunhe Street<br />
Jinan, 250001<br />
Georgien<br />
Martina Chudziak (bis März 2007)<br />
15, Chavchavadze Ave.<br />
0179 Tbilisi<br />
Nino Vardiashvili<br />
1, Aragvi Str.<br />
0179 Tbilisi<br />
Indonesien<br />
Michael Kühl<br />
Sonia Reinhardt<br />
P.T. Bank BPD Aceh Syariah<br />
Cab. Banda Aceh, Lt. III<br />
Jl. Hasan Dek No. 42-43, Beurawe, Kuta Alam<br />
Banda Aceh 23124<br />
Madagaskar<br />
Susanne Hierholzer (seit März 2007)<br />
Caisse d’Epargne de Madagascar<br />
21, Rue Karija Tsaralalana<br />
101 Antananarivo<br />
Mexiko<br />
Dr. Ursula Heimann<br />
Gerd Weißbach<br />
Miguel Laurent No. 64,<br />
Colonia Tlacoquemecatl del Valle,<br />
Delegación Benito Juárez<br />
03200 Mexiko, D.F.<br />
Russland<br />
Chris Thomas (seit September 2007)<br />
Russian Academy of Public Administration<br />
(RAPA)<br />
Vernadsky Prospekt, 84<br />
119606 Moskau<br />
Sri Lanka<br />
Bernd Arnim Benning (bis Dezember 2007)<br />
Petra Rehberger (bis März 2007)<br />
Uwe Sommerschuh (bis Juni 2007)<br />
73/10, Saman Uyana Kumaragewatta Road<br />
Battaramulla<br />
Republik Südafrika<br />
Bernd Werthenbach (bis Dezember 2007)<br />
Teba Bank Ltd.<br />
Sunhill Park<br />
No. 1 Eglin Road<br />
2157 Sunninghill<br />
Usbekistan<br />
Ulrich Kienitz<br />
Xalq Banki<br />
46, Qatortol Str.<br />
700096 Taschkent<br />
Vietnam<br />
Jörg Teumer<br />
TYM Fund<br />
20 Thuy Khue st., Room 305<br />
Hanoi<br />
41
Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong> für<br />
internationale Kooperation<br />
Sparkassen<br />
SparkassenVerband Baden-Württemberg<br />
Sparkasse Zollernalb, Balingen<br />
Kreissparkasse Biberach<br />
Kreissparkasse Böblingen<br />
Sparkasse Bühl<br />
Sparkasse Engen-Gottmadingen<br />
Sparkasse Ettlingen<br />
Kreissparkasse Freudenstadt<br />
Sparkasse Gengenbach<br />
Kreissparkasse Göppingen<br />
Sparkasse Haslach-Zell<br />
Sparkasse Hohenlohekreis, Künzelsau<br />
Kreissparkasse Ludwigsburg<br />
Sparkasse Neckartal-Odenwald, Mosbach<br />
Sparkasse Pforzheim Calw<br />
Kreissparkasse Ravensburg<br />
Bezirkssparkasse St. Blasien<br />
Sparkasse Singen-Radolfzell<br />
Sparkasse Hochschwarzwald, Titisee-Neustadt<br />
Kreissparkasse Tuttlingen<br />
Sparkasse Ulm<br />
Sparkasse Schwarzwald-Baar, Villingen-<br />
Schwenningen<br />
Kreissparkasse Waiblingen<br />
Sparkasse Hochrhein, Waldshut-Tiengen<br />
Sparkassenverband Bayern<br />
Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau<br />
Sparkasse Bad Kissingen<br />
Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
Sparkasse Bayreuth<br />
Sparkasse Coburg-Lichtenfels<br />
Sparkasse Dachau<br />
Sparkasse Fürstenfeldbruck<br />
Sparkasse Fürth<br />
Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen<br />
Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen<br />
Kreissparkasse Höchstadt<br />
Sparkasse Ingolstadt<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren<br />
Sparkasse Allgäu, Kempten<br />
Sparkasse Kulmbach-Kronach<br />
Sparkasse Landsberg-Dießen<br />
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />
Sparkasse Miltenberg-Obernburg<br />
Kreissparkasse München Starnberg<br />
Stadtsparkasse München<br />
Stadtsparkasse Neuburg-Rain<br />
Sparkasse Nürnberg<br />
Sparkasse Mittelfranken-Süd, Roth<br />
Stadt- und Kreissparkasse Rothenburg<br />
Stadtsparkasse Schrobenhausen<br />
Sparkasse Schweinfurt<br />
Sparkasse Straubing-Bogen<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Wasserburg<br />
Sparkasse Mainfranken, Würzburg<br />
Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Die Sparkasse Bremen AG<br />
Hamburger Sparkasse<br />
Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen<br />
Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg<br />
Sparkasse Bensheim<br />
Sparkasse Darmstadt<br />
Bezirkssparkasse Dillenburg<br />
Wartburg-Sparkasse, Eisenach<br />
Sparkasse Odenwaldkreis, Erbach<br />
Sparkasse Mittelthüringen, Erfurt<br />
Frankfurter Sparkasse<br />
Sparkasse Oberhessen, Friedberg<br />
Kreissparkasse Gelnhausen<br />
Sparkasse Gera-Greiz<br />
Kreissparkasse Gotha<br />
Stadtsparkasse Grebenstein<br />
Kreissparkasse Groß-Gerau<br />
Sparkasse Hanau<br />
Sparkasse Starkenburg, Heppenheim<br />
Kreissparkasse Hildburghausen<br />
Sparkasse Arnstadt-Ilmenau<br />
Kasseler Sparkasse<br />
Sparkasse Waldeck-Frankenberg, Korbach<br />
42
Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Kreissparkasse Limburg<br />
Sparkasse Marburg-Biedenkopf<br />
Kreissparkasse Nordhausen<br />
Städtische Sparkasse Offenbach<br />
Kreissparkasse Saale-Orla, Schleiz<br />
Sparkasse Langen-Seligenstadt<br />
Kyffhäusersparkasse, Artern-Sondershausen<br />
Nassauische Sparkasse, Wiesbaden<br />
Kreissparkasse Eichsfeld, Worbis<br />
Sparkassenverband Niedersachsen<br />
Sparkasse Aurich-Norden<br />
Stadtsparkasse Bad Pyrmont<br />
Sparkasse Celle<br />
Stadtsparkasse Cuxhaven<br />
Sparkasse Duderstadt<br />
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg<br />
Sparkasse Göttingen<br />
Sparkasse Goslar/Harz<br />
Stadtsparkasse Hameln<br />
Sparkasse Hannover<br />
Sparkasse Münden, Hannoversch-Münden<br />
Sparkasse Hildesheim<br />
Sparkasse LeerWittmund<br />
Sparkasse Nienburg<br />
Landessparkasse zu Oldenburg<br />
Sparkasse Osnabrück<br />
Kreissparkasse Peine<br />
Sparkasse Schaumburg, Rinteln<br />
Kreissparkasse Soltau<br />
Kreissparkasse Stade<br />
Sparkasse Stade – Altes Land<br />
Kreissparkasse Walsrode<br />
Stadtsparkasse Wunstorf<br />
Ostdeutscher Sparkassenverband<br />
Sparkasse Erzgebirge, Annaberg-Buchholz<br />
Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg<br />
Sparkasse Elbe-Saale, Bernburg<br />
Kreissparkasse Bitterfeld<br />
Sparkasse Jerichower Land, Burg<br />
Sparkasse Chemnitz<br />
Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus<br />
Stadtsparkasse Dessau<br />
Kreissparkasse Döbeln<br />
Ostsächsische Sparkasse, Dresden<br />
Sparkasse Barnim, Eberswalde<br />
Sparkasse Elbe-Elster, Finsterwalde<br />
Sparkasse Oder-Spree, Frankfurt/Oder<br />
Sparkasse Vorpommern, Greifswald<br />
Sparkasse Muldental, Grimma<br />
Stadt- und Saalkreissparkasse Halle (Saale)<br />
Stadt- und Kreissparkasse Leipzig<br />
Sparkasse Mansfelder Land, Lutherstadt<br />
Eisleben<br />
Sparkasse Wittenberg, Lutherstadt Wittenberg<br />
Stadtsparkasse Magdeburg<br />
Sparkasse Mittleres Erzgebirge, Marienberg<br />
Kreissparkasse Meißen<br />
Kreissparkasse Merseburg-Querfurt<br />
Kreissparkasse Mittweida<br />
Sparkasse Neubrandenburg-Demmin<br />
Sparkasse Ostprignitz-Ruppin, Neuruppin<br />
Bördesparkasse, Oschersleben<br />
Sparkasse Uecker-Randow, Pasewalk<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam<br />
Sparkasse Uckermark, Prenzlau<br />
Sparkasse Prignitz, Pritzwalk<br />
Sparkasse Altmark West, Salzwedel<br />
Kreissparkasse Sangerhausen<br />
Stadtsparkasse Schwedt<br />
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, Schwerin<br />
Kreissparkasse Aschersleben-Staßfurt<br />
Kreissparkasse Stendal<br />
Kreissparkasse Märkisch-Oderland, Strausberg<br />
Müritz-Sparkasse, Waren<br />
Kreissparkasse Wernigerode<br />
Sparkasse Burgenlandkreis, Zeitz<br />
Kreissparkasse Anhalt-Zerbst, Zerbst<br />
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, Zittau<br />
Sparkasse Zwickau<br />
43
Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Sparkasse Aachen<br />
Stadtsparkasse Bad Honnef<br />
Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe<br />
Sparkasse Düren<br />
Kreissparkasse Düsseldorf<br />
Stadtsparkasse Düsseldorf<br />
Stadtsparkasse Duisburg<br />
Kreissparkasse Heinsberg, Erkelenz<br />
Sparkasse Essen<br />
Kreissparkasse Euskirchen<br />
Stadtsparkasse Haan<br />
Sparkasse Kleve<br />
Kreissparkasse Köln<br />
Sparkasse KölnBonn<br />
Sparkasse Krefeld<br />
Sparkasse Leverkusen<br />
Stadtsparkasse Mönchengladbach<br />
Sparkasse Mülheim a. d. Ruhr<br />
Sparkasse Neuss<br />
Stadtsparkasse Oberhausen<br />
Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen<br />
Stadtsparkasse Remscheid<br />
Sparkasse Hilden Ratingen Velbert<br />
Verbands-Sparkasse Wesel<br />
Sparkasse der Homburgischen Gemeinden,<br />
Wiehl<br />
Stadtsparkasse Wuppertal<br />
Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz<br />
Kreissparkasse Altenkirchen<br />
Kreissparkasse Westerwald, Bad Marienberg<br />
Kreissparkasse Ahrweiler,<br />
Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Kreissparkasse Bitburg-Prüm<br />
Stadtsparkasse Kaiserslautern<br />
Sparkasse Germersheim-Kandel<br />
Sparkasse Koblenz<br />
Kreissparkasse Kusel<br />
Sparkasse Südliche Weinstraße Landau<br />
Kreissparkasse Rhein-Pfalz, Ludwigshafen<br />
Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen a. Rh.<br />
– Schifferstadt<br />
Kreissparkasse Mayen<br />
Sparkasse Neuwied<br />
Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, Simmern<br />
Kreis- und Stadtsparkasse Speyer<br />
Sparkasse Trier<br />
Sparkassenverband Saar<br />
Kreissparkasse Saarpfalz, Homburg/Saar<br />
Sparkasse Merzig-Wadern<br />
Sparkasse Neunkirchen<br />
Sparkasse Saarbrücken<br />
Kreissparkasse Saarlouis<br />
Kreissparkasse St. Wendel<br />
Sparkassen- und Giroverband<br />
für Schleswig-Holstein<br />
Sparkasse Holstein, Eutin<br />
Sparkasse Westholstein, Itzehoe<br />
Förde Sparkasse, Kiel<br />
Sparkasse zu Lübeck AG<br />
Sparkasse Südholstein, Neumünster<br />
Sparkasse Mittelholstein AG, Rendsburg<br />
Stadtsparkasse Wedel<br />
Westfälisch-Lippischer Sparkassenund<br />
Giroverband<br />
Sparkasse Westmünsterland, Ahaus<br />
Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem<br />
Sparkasse Wittgenstein, Bad Berleburg<br />
Stadtsparkasse Bad Oeynhausen<br />
Sparkasse Bergkamen-Bönen<br />
Sparkasse Bielefeld<br />
Stadtsparkasse Blomberg/Lippe<br />
Sparkasse Bochum<br />
Sparkasse Bottrop<br />
Sparkasse Hochsauerland, Brilon<br />
Sparkasse Burbach-Neunkirchen<br />
Sparkasse Detmold<br />
Stadtsparkasse Dortmund<br />
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld<br />
Sparkasse Finnentrop<br />
44
Jahresbericht 2007 | Mitglieder der <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
Stadtsparkasse Freudenberg<br />
Sparkasse Gelsenkirchen<br />
Sparkasse Geseke<br />
Stadtsparkasse Gevelsberg<br />
Stadtsparkasse Gladbeck<br />
Stadtsparkasse Gronau<br />
Kreissparkasse Halle (Westfalen)<br />
Sparkasse Herford<br />
Stadtsparkasse Hilchenbach<br />
Sparkasse Iserlohn<br />
Sparkasse Lemgo<br />
Sparkasse Lüdenscheid<br />
Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen<br />
Sparkasse Menden<br />
Zweckverband Sparkasse Meschede<br />
Sparkasse Minden-Lübbecke<br />
Sparkasse Münsterland Ost, Münster<br />
Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden<br />
Sparkasse Paderborn<br />
Vereinigte Sparkassen im Märkischen Kreis,<br />
Plettenberg<br />
Stadtsparkasse Porta Westfalica<br />
Stadtsparkasse Rahden<br />
Sparkasse Vest Recklinghausen<br />
Stadtsparkasse Rheine<br />
Sparkasse Rietberg<br />
Sparkasse Siegen<br />
Sparkasse Soest<br />
Verbände<br />
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.,<br />
Berlin und Bonn<br />
SparkassenVerband Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart<br />
Sparkassenverband Bayern, München<br />
Hanseatischer Sparkassen- und Giroverband,<br />
Hamburg<br />
Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen,<br />
Frankfurt a. M. und Erfurt<br />
Sparkassenverband Niedersachsen, Hannover<br />
Ostdeutscher Sparkassenverband, Berlin<br />
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband,<br />
Düsseldorf<br />
Sparkassen- und Giroverband Rheinland-Pfalz,<br />
Mainz<br />
Sparkassenverband Saar, Saarbrücken<br />
Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-<br />
Holstein, Kiel<br />
Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und<br />
Giroverband, Münster<br />
Verband der Deutschen Freien Öffentlichen<br />
Sparkassen e.V., Bremen<br />
Landesbanken/Girozentralen<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale,<br />
Frankfurt a. M. und Berlin<br />
Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />
Karlsruhe und Mannheim<br />
Bayerische Landesbank, München<br />
Landesbank Berlin AG, Berlin<br />
Bremer Landesbank Kreditanstalt Oldenburg<br />
– Girozentrale –, Bremen<br />
HSH Nordbank AG, Hamburg und Kiel<br />
Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />
Frankfurt a. M. und Erfurt<br />
Nord/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale,<br />
Hannover, Braunschweig und Magdeburg<br />
LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz<br />
Landesbank Saar, Saarbrücken<br />
WestLB AG, Düsseldorf und Münster<br />
Weitere nationale und internationale Verbände<br />
Einrichtungen und sonstige Mitglieder<br />
Europäische Sparkassenvereinigung, Brüssel<br />
Österreichischer Sparkassenverband, Wien<br />
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen,<br />
Berlin<br />
LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart und Karlsruhe<br />
LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG,<br />
Potsdam<br />
Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart<br />
Deutscher Städtetag, Köln und Berlin<br />
Deutscher Landkreistag, Berlin<br />
Helmut Wolynski, Burgdorf<br />
45
Bildnachweis:<br />
S. 3 © S-Finanzgruppe<br />
S. 6 © S-Finanzgruppe<br />
S. 7 © Schafgans, DGPh<br />
S. 8 © VWU, Vietnam<br />
S. 12 © <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 18 © Christina Heuft, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 19 © Andrey Korshunov<br />
S. 20 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Armenien<br />
S. 21 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Georgien<br />
S. 22 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Aserbaidschan<br />
S. 23 © <strong>Sparkassenstiftung</strong>, Bank Respublika<br />
S. 24 © Marco Rimkus, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 25 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Südafrika<br />
S. 26 © Eva Schmidt<br />
S. 27 © Sparkasse KölnBonn<br />
S. 28 © Tian Xia, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 29 © Marco Rimkus, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 30 © <strong>Sparkassenstiftung</strong> Usbekistan<br />
S. 31 © Stadt Essen<br />
S. 32 © Niclaus Bergmann, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 33 © Niclaus Bergmann, <strong>Sparkassenstiftung</strong><br />
S. 34 © Rolf Grempel<br />
S. 35 © Bank BPD Aceh, Indonesien