Heft 3 - Sauerländer Heimatbund e.V.
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Sauerländer Heimatbund Barock in Arnsberg SAUERLAND 97 Die Kunde, in Arnsberg werde ein barockes Stadtfest durchgefuhrt, mu6te selbst be! Heimatkennern erst elnmai ein Schmunzeln hervorrufen; wu6te man docii: Barocke Kunstzeugnisse gibt es In Arnsberg niciit Aber Arnsbergs barocke Vergangenheit war nicht der Grund fur dieses Stadtfest, sondern das Europaische Jahr der Musik mit den Jubiiaren Schutz, Handel, Bach und Scarlett!. Ganz allgemein soilte die ZOOjahrige Epoche des Barock ins BewuBtsein der Burger gebracht und iiire Reflexion als kunstlerische Aufgabe von moglichst vielen angegangen werden. Und dann stellte sich heraus, daB die Barockzeit doch nicht spurlos an Arnsberg vorbeigegangen war. Man denke an das Ensemble von Glockenturm und Stadtkapelle, an Hirschberger Tor und Propsteikirche, an die Klosterkirche in Rumbeck oder die Ruine des Lust- und Jagdschlosses Clemens Augusts. Mit der Unterstiitzung des Landes konnte die groSe Aufgabe, dieses Fest auszustatten, von Seiten der Stadt, des Verkehrsvereins, des Heimatbundes und mit viel Eigeninitiative und Engagement in Angriff genommen werden. An zwei Wochenenden, dem 18. Mai und dem 8. und 9. Juni, - eingebettet in Arnsberger Woche und Ruinenfest - wurde ein Programm kijnstlerischer Vielfalt von originaler Darstellung bis zur modernen Auseinandersetzung mit dem Barock angeboten. Das Spektrum der Veranstaltungen reichte von 3 Ausstellungen im Sauerland-Museum, einerPrasentation von ,.2 Hofischen Tanzen" (Ortrud Schmale) und J.S. Bach Concerti fur 3 Cembali (Kammermusikkreis der VHS) ijber Theatervorstellungen - „Arnsberger Marktspiel" (Konrektorin Muller, Norbertusschule), „Peter Squentz" von Andreas Gryphius (Mariengymnasium) - bis zu Experimenten wie „Wortspiele" - Adaption barocker Lyrik mit Pantomime - und dem Ruinenfest auf dem SchloBberg, zu dessen Hohepunkten ein barokkes Feuerwerk unter Begleitung der Feuerwerksmusik von Handel und der historische Umzug und das Laienspiel „Clemens August und die Jagd" des Arnsberger Heimatbundes zahlten. Eine Probe aus Jurgen Diehls moderner Barock-Lyrik mag einen Eindruck vermitteln, wie auch die Fotos von einzelnen Veranstaltungen. Dr. Jurgen Richter Wortgewinst Fotos: Hanns-Jurgen Vormweg dikkdunkler glantz der stinkt umfrieSt der mQnder fetter trief umgiebt umschiebt dies teutschgesinnte wort in WECHSEL-ZEDDELN ietztes denck und ehren mahi in einem gedSchtnuB SERMONE aufgerichtet an euer satansklipp und lippen die unheilvoll gerlchtet ohren= facher SCHLAMPAMPEN IHRIHR edelwOlstiges neidtOkkisch beierkohren aergernQB: das pflanzreich ist durchsichtig wi ein glas das ertzreich lichtfixes wundernas der menschen einerLEI ein herrlichst lustgewQrm das kriecht das paaret sich zu iauter wunderwuchs in grOStem heiligem licht verkaufft den geist und all sein lippgestell zu wunder flucht: TRIUMF HOSANN TRIUMF HOSANNS HOSANNS schlimmgruntz ohn eingeweide ist die leichnam schand wir Wohnen nun ein einzig mal im irden freudenhaus viel jammerthai und grauSe wandelen ohn unschuld ohne schuld besudelt gar veil GOLDGERUCH aus „Wechsel—Zeddel, Wortgewinst". Jurgen Diehl 1985. © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund
Sauerländer Heimatbund SAUERLAND 98 BUCHER • SCHRIFTTUM BarockaltSre Das im Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn. 1983 erschienene Buch von Angelika Seifert ..Westfalische Altarretabel (1650- 1720), ein Beitrag zur Interpretationsmethodik barocker Altarbaukunst", erschien in ..Habelts Dissertationsdrucke, Reihe Kunstgeschichte" als Heft 7. Das „Heft" ist ein 753 S. dicker, kartonierter Band im Format 21 x 14.5 cm und mefir als 1 kg sciiwer. Davon sind 609 S. Text in Scinreibmascfiinenoffset. 72 Bl. Fotowiedergaben auf Kunstdruckpapier. Vom auBeren iier also ein unhandlictier Band ist das Bucli alierdings, was das innere Format angelnt. iioctiwissensciiaftlicfi, so hocii. daB man sicfi als Laie kaum berechtigt fuiilt. daruber zu urteilen. Es ist also ein Bucin, das man nicht ..liest", zumal die Verfasserin mit fachspezifiscinen Fremdwortern und Wortbiidungen verschwenderisch umgeht, sondern nur zur Hand nimmt. um sich ganz ernsthaft mit der Materie zu befassen. oder darin uber ein ganz besonderes Objekt etwas zu erfahren. Fur beide Falle konnte sich das Studium lohnen. Die Verfasserin geht ihr Thema sehr griindlich in zwei Hauptteilen an: I. Methodologie. 11. Materialanalyse. Sie beginnt den erstenTeil mit den spezifischen kirciien- und kulturgescliichtlichen Verhaltnissen Westfalens. um dann in weiteren Kapiteln die Problematik des Barockaltars allgemein vielseitig zu untersuchen. Im zweiten Tell wird sie konkret. Sie untersciieidet fur Westfalen die Perioden Spatrenaissance (1600-1650). Fruhbarock (1650-1675). Hociibarock (1675-1720) und sclilieBt nocli ein Kapitel fur den Rest des 18. Jahrhunderts an. Fur die erste Barockperiode bedient sie sicli der Propsteikirciie in Recklinghausen. der Sieciienkapelle zu Beckum und des Doms zu Paderborn als Beispiel. Doch widmet die Verfasserin den Bereichen Paderborn und kolnisches Westfalen ein eigenes Kapitel. Aus dem ehemaligen Herzogtum Westfalen beschaftigen sie vor allem Belecke, die Arnsberger Stadtkapelle und die Altarstiftungen des Paderborner Bischofs Ferdinand v. Furstenberg, dessen EinfluB im Sauerland sie moglicherweise ubersdhatzt. Fur die Zweitperiode geht sie ein auf die Werkstatten der Papen. Rudolphi, Ambrosius von Olde, Hulse, der Groninger; fur den Rest des Jahrhunderts bezieht sie sich Kreuzkapelle Olpe auf Schlaun und Nagel. Damit beschlieBt sie grundsatzlich ihr Thema, nicht jedoch ihr Buch. Der mit S. 399 beginnende Anhang mit Abkurzungsverzeichnis, Altarindex, Verzeichnis der Werkstatten, Altarkatalog, Anmerkungen (fiJrTeil 1: Nr. 1-350,32 S., Teil 11: Nr. 1-716, 36 S.) und Literaturverzeichnis. In diesem Anhang, dessen Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis ubrigens f ehlen, hat auch der, der nicht so tief in die Materie eindringen will, die Moglichkeit, fur sein konkretes Objekt Wissenswertes Foto: Werner Ruegenberg ZU finden. Eine nicht geringe Zahl von sauerlandischen Altaren findet sich im Index aufgefuhrt. und ein Teil von ihnen ist im Katalog mehr oder weniger ausfuhrlich gewijrdigt DaB einige Kirchen und Kapellen mit guten Barockaltaren fehlen, beispielsweise Kirchrarbach, Wormbach, Schlipruthen, Fehrenbracht und Schonholthausen, sei vermerkt. Im Katalog finden sich Balve. Belecke, Bodefeld, Geseke, Heddinghausen, Hesborn, Himmelpforten, Hoinkhausen, Korbecke, Menden (Rosenbergkapelle), Meschede, Obermarsberg, Oelinghausen, Osting- SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund
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BUCHER • SCHRIFTTUM<br />
BarockaltSre<br />
Das im Verlag Dr. Rudolf Habelt, Bonn.<br />
1983 erschienene Buch von Angelika Seifert<br />
..Westfalische Altarretabel (1650-<br />
1720), ein Beitrag zur Interpretationsmethodik<br />
barocker Altarbaukunst",<br />
erschien in ..Habelts Dissertationsdrucke,<br />
Reihe Kunstgeschichte" als <strong>Heft</strong> 7. Das<br />
„<strong>Heft</strong>" ist ein 753 S. dicker, kartonierter<br />
Band im Format 21 x 14.5 cm und mefir als<br />
1 kg sciiwer. Davon sind 609 S. Text in<br />
Scinreibmascfiinenoffset. 72 Bl. Fotowiedergaben<br />
auf Kunstdruckpapier. Vom<br />
auBeren iier also ein unhandlictier Band<br />
ist das Bucli alierdings, was das innere<br />
Format angelnt. iioctiwissensciiaftlicfi, so<br />
hocii. daB man sicfi als Laie kaum berechtigt<br />
fuiilt. daruber zu urteilen. Es ist also<br />
ein Bucin, das man nicht ..liest", zumal die<br />
Verfasserin mit fachspezifiscinen Fremdwortern<br />
und Wortbiidungen verschwenderisch<br />
umgeht, sondern nur zur Hand<br />
nimmt. um sich ganz ernsthaft mit der<br />
Materie zu befassen. oder darin uber ein<br />
ganz besonderes Objekt etwas zu erfahren.<br />
Fur beide Falle konnte sich das Studium<br />
lohnen.<br />
Die Verfasserin geht ihr Thema sehr<br />
griindlich in zwei Hauptteilen an: I. Methodologie.<br />
11. Materialanalyse. Sie beginnt<br />
den erstenTeil mit den spezifischen<br />
kirciien- und kulturgescliichtlichen Verhaltnissen<br />
Westfalens. um dann in weiteren<br />
Kapiteln die Problematik des Barockaltars<br />
allgemein vielseitig zu untersuchen.<br />
Im zweiten Tell wird sie konkret. Sie<br />
untersciieidet fur Westfalen die Perioden<br />
Spatrenaissance (1600-1650).<br />
Fruhbarock (1650-1675). Hociibarock<br />
(1675-1720) und sclilieBt nocli ein Kapitel<br />
fur den Rest des 18. Jahrhunderts an. Fur<br />
die erste Barockperiode bedient sie sicli<br />
der Propsteikirciie in Recklinghausen.<br />
der Sieciienkapelle zu Beckum und des<br />
Doms zu Paderborn als Beispiel. Doch<br />
widmet die Verfasserin den Bereichen<br />
Paderborn und kolnisches Westfalen ein<br />
eigenes Kapitel. Aus dem ehemaligen<br />
Herzogtum Westfalen beschaftigen sie<br />
vor allem Belecke, die Arnsberger Stadtkapelle<br />
und die Altarstiftungen des Paderborner<br />
Bischofs Ferdinand v. Furstenberg,<br />
dessen EinfluB im Sauerland sie<br />
moglicherweise ubersdhatzt. Fur die<br />
Zweitperiode geht sie ein auf die Werkstatten<br />
der Papen. Rudolphi, Ambrosius<br />
von Olde, Hulse, der Groninger; fur den<br />
Rest des Jahrhunderts bezieht sie sich<br />
Kreuzkapelle Olpe<br />
auf Schlaun und Nagel. Damit beschlieBt<br />
sie grundsatzlich ihr Thema, nicht jedoch<br />
ihr Buch.<br />
Der mit S. 399 beginnende Anhang mit<br />
Abkurzungsverzeichnis, Altarindex, Verzeichnis<br />
der Werkstatten, Altarkatalog,<br />
Anmerkungen (fiJrTeil 1: Nr. 1-350,32 S.,<br />
Teil 11: Nr. 1-716, 36 S.) und Literaturverzeichnis.<br />
In diesem Anhang, dessen Seitenzahlen<br />
im Inhaltsverzeichnis ubrigens<br />
f ehlen, hat auch der, der nicht so tief in die<br />
Materie eindringen will, die Moglichkeit,<br />
fur sein konkretes Objekt Wissenswertes<br />
Foto: Werner Ruegenberg<br />
ZU finden. Eine nicht geringe Zahl von<br />
sauerlandischen Altaren findet sich im<br />
Index aufgefuhrt. und ein Teil von ihnen<br />
ist im Katalog mehr oder weniger ausfuhrlich<br />
gewijrdigt DaB einige Kirchen<br />
und Kapellen mit guten Barockaltaren<br />
fehlen, beispielsweise Kirchrarbach,<br />
Wormbach, Schlipruthen, Fehrenbracht<br />
und Schonholthausen, sei vermerkt. Im<br />
Katalog finden sich Balve. Belecke, Bodefeld,<br />
Geseke, Heddinghausen, Hesborn,<br />
Himmelpforten, Hoinkhausen, Korbecke,<br />
Menden (Rosenbergkapelle), Meschede,<br />
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