Heft 3 - Sauerländer Heimatbund e.V.

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23.06.2014 Aufrufe

Sauerländer Heimatbund SAUERLAND 85 erscheinende Schijtzenzeitung - ein Novum weit und breit - „Dei Schiittenglogers" erscheint zum zehnten Mai. Aus dem hohen geschichtlichen Wert dieser standigen Ausstellung geht ebenfalls hervor, daS unter den Konigen da- maliger Schutzenfeste auch mehrfach der Adel und die Geistlichkeit mit 14 Konigen vertreten waren. Karl-Heinz Keller SchQtzenmuseum Mit der EInweihung der Historischen Schutzenstube im „Haus Husten" (Hovelsgasse) am 9. Mai wurde das 550jahrige Bruderschaftsjubiiaum eingeleitet EInst gehorte das adelige „Haus Husten" zu den 13 urkundlich erwahnten Hofen, die das Dorf Husten bildeten und war schon vor 1298 im Besitz der Grafen von Arnsberg; vor 6V2 Jahren ging es vom Hause Furstenberg, Herdringen, in den Besitz der HiJstener SchiJtzenbrudersciiaft uber. In elnem GruBwort dankte Arnsbergs Burgermeister Alex Paust den Hustener Schijtzen fur die instandsetzung des Hauses. Die Kosten In Hohe von 40 000 — DM wurden allein durch Spenden der Mitglieder gedeckt. Heimatbund-Vorsitzender Franz-Clemens Feldmann enthijilte zusammen mit Oberst Karl-Josef Tetampei einen Findling, auf dem eine Platte mit den wichtigsten historischen Daten des Hauses angebracht worden sind. Feldmann. der zuvor die wechselvolle Geschichte des Hauses erlautert hatte, hob besonders hervor, da3 die Geschicke und Geschichte der Freiheit Husten seit Jahrhunderten von der Schutzenbruderschaft begleitet wurde, die Mittrager und Mitgestaiter des kulturellen und sozialen Lebens war und sich stets der Pfiege der geschichtlichen Oberlieferung und des althergebrachten Brauchtums angenommen habe. Nach der Segnung des Hauses durch Prases Pfarrer Wilhelm Henkenmeier, erlauterte Realschuldirektor Werner Saure den musealen Charakter der Schutzenstube, die wohl weit und breit seinesgleichen sucht Aus den vergangenen Jahrhunderten der Hustener Schiitzentradition wurden hier Urkunden und historische Dokumente aus dem 16. Jahrhundert, Konigsketten, Plaketten, Mltgliedslisten, Fotos fruherer Konigspaare, Plakate einstiger Feste und viele wertvolle Erinnerungsstucke, u.a. zwei Konigsketten, zusammengetragen, um sie in Glasvitrinen oder an den Wanden der Nachwelt zu erhalten. f^m^,:^ 'X3'"'j^'> '' \ von links: Ehrenburgermeister Gerhard Teriet, 1. Beigeordneter Richard FleiBig. Hauptmann Helmut Schulte. Konigspaar Bernd Rahmann und Birgit Menke, Burgermeister Alex Paust, Oberst Karl-Josef Tetampei, Realschul-Direktor Werner Saure, W. Schmidt vom Kreisvorstand, Heimatbundvorsitzender Franz-Clemens Feldmann, Kreisoberst Franz Rottger links: Oberst K. J. Tetampei rechts: Neheim-Hustens Heimatbundvorsitzender Franz-Clemens Feldmann © Copyright Sauerlander Heimatbund SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund

Sauerländer Heimatbund SAUERLAND 86 Gold fur die Feuerwehr Olpe Bei den VIII. Intern. Feuerwehrwettkannpfen in VQcklabruck erfolgreich Nach Trient 1977 und Boblingen 1981 konnte sich unsere Freiwillige Feuerwehr Olpe erneut fur die Internationalen Feuerwehrwettkampfe, die diesmal im oberosterreichischen Vocklabruck stattfanden, quaiifizieren. Bei der Landesausscheidung von Nordriiein-Westfalen 1983 in Heiden, wo sich 58 Feuerwehren beteiiigten, hatte die Feuerwehr Olpe ebenso den 1. Platz errungen wie bei der Bundesausscheidung 1984 in Holzminden, wo die 57 besten Gruppen aus ganz Deutschland angetreten waren. Fiir die Feuerwehr Olpe hatte eine Phase des eisernen Trainings begonnen: im Winterhalbjahr 1984/85 jede Woche in der Turnhalle und ab April 1985 auf dem Olper Kreuzberg. Die letzten beiden Monate vor Vocklabruck wurde jeden Abend eine Stunde trainiert. Am 6. Juli machte sich unsere Truppe auf, um in der Nahe von Vocklabruck, in Seewalchen am Attersee, die Woche vor den Wettkampfen ihr letztes Training zu absolvieren. Mit den Originaigeraten der dortigen Feuerwehr, mit der wir sofort ein herzliches Verhaltnis hatten, wurde nun zweimal am Tage trainiert. Zwischendurch wurde die Freizeit mit Wandern, Schwimmen und durch Ausfliige zu nahe gelegenen Sehenswiirdigkeiten, wie Mondsee, Traunsee, St. Wolfgang und Salzburg, ausgefullt Am 15. Juli traf sich die Deutsche Nationaimannschaft in Passau, um von dort aus im Konvoi nach Vocklabruck zu fahren. Dort wurde die deutsche Mannschaft vom Prasidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hinrich Struwe, empfangen und begruBt. Insgesamt waren mehr als 20 Nationen aus ganz Europa vertreten. Freudig begriJBten wir jene Mannschaften, die wir schon von Boblingen oder gar von Trient her kannten. Nach der feierlichen Lagereroffnung am 16. Juli gait es noch einmal den Ernstfall zu proben, zumal die Schiedsrichter des Wettkampfes dabei waren. Wir waren voller Optimismus. Zwischendurch trainierten wir naturlich, mit neuen Erkenntnissen, die uns die Wettkampfschiedsrichter eriautert hatten, bei der Feuerwehr in Seewalchen. Am 18. Juli fand dann die feierliche Eroffnung der Wettkampfe im Stadion statt, wie bei einer Olympiade ubiich mit dem Einmarsch der Nationen. Im Stadion waren etwa 20000 Zuschauer anwesend. Die Wett- Die Olper Wettkampfgruppe beim Schlauchangriff kampfe der Freiwilligen Feuerwehren, Berufsfeuerwehren und der Jugendfeuerwehren begannen. Jetzt ging es also um Gold, Silber und Bronze. Wir zogen uns, nach kurzem Zuschauen bei einigen Gruppen, wieder zuruck ins ruhigere Seewalchen, denn unser Wettkampf war auf Freitagmorgen um 8.30 Uhr angesetzt. In Seewalchen konnten wir prominenten Besuch aus Olpe begrClBen. Frau BiJrgermeister Wilma Ohiy, Stadtdirektor Dr. Ernst Elbers und der Leiter des Ordnungsamtes, Stadtamtsrat Walter Thone, waren angereist Mit der friihen Zeit, zu der wir unseren Wettkampf bestreiten muSten, hatten wir echte Probleme. Wie bringt man den Korper und den Geist bereits zu einem solchen Zeitpunkt auf den Hohepunkt der Leistungsfahigkeit? Wir hatten in Seewalchen feststellen mussen, daB unsere Trainingszeiten am spaten Nachmittag immer um zwei bis drei Sekunden besser waren als am Vormittag. In der letzten Woche vor dem Wettkampf sind wir darum bereits um 7 Uhr aufgestanden und haben vor dem Training durch Gymnastik und Waldlaufe versucht, uns fitzumachen. Freitagmorgen, punktiich um 8.15 Uhr, der Einmarsch der Feuerwehr Olpe auf Fotos: Berthold Stamm. Olpe der Wettkampfbahn 6. Schon einige tausend Zuschauer fiillten das Stadion. In der Nahe der Wettkampfbahn 6 war der groBte Andrang. Alle wollten die Feuerwehr Olpe sehen, denn wir gehorten sicherzum Favoritenkreis. Der Empfang im Stadion war groBartig. Alle unsere Schlachtenbummler jubelten schon im voraus. Die wollten uns wohl Mut machen. Dann plotzlich wurden zwei Transparente enthullt: „Feuerwehr Kaunertal gruBt die Feuerwehr Olpe" und „Lutringhausen griJBt die Feuerwehr Olpe". Schlachtenbummler aus Lutringhausen, die gerade Uriaub im Salzkammergut verbrachten, waren gekommen, um die Feuerwehr Olpe zu unterstutzen. Und dann unsere Freunde aus dem Kaunertal in Triol. Fast die gesamte Feuerwehr war da. Sie hatten den Weg von uber 350 km, vom Kaunertal nach Vocklabruck, nicht gescheut, um dabei zu sein und die Olper Wehr zu unterstutzen. Die Spannung und der Druck auf unsere Gruppe wurden immer groBer. Bei soviel Anteilnahme und einer direkten Ubertragung im Westdeutschen Rundfunk durfte, um Gottes Willen, nichts schief gehen. Dann erfolgte die Meldung an den luxemburgischen Oberschiedsrichter: ..Feuerwehr Olpe zum Wettkampf SHB Meschede Sauerlaender Heimatbund © Copyright Sauerlander Heimatbund

Sauerländer <strong>Heimatbund</strong><br />

SAUERLAND<br />

86<br />

Gold fur die Feuerwehr Olpe<br />

Bei den VIII. Intern. Feuerwehrwettkannpfen in VQcklabruck erfolgreich<br />

Nach Trient 1977 und Boblingen 1981<br />

konnte sich unsere Freiwillige Feuerwehr<br />

Olpe erneut fur die Internationalen Feuerwehrwettkampfe,<br />

die diesmal im oberosterreichischen<br />

Vocklabruck stattfanden,<br />

quaiifizieren. Bei der Landesausscheidung<br />

von Nordriiein-Westfalen 1983<br />

in Heiden, wo sich 58 Feuerwehren beteiiigten,<br />

hatte die Feuerwehr Olpe ebenso<br />

den 1. Platz errungen wie bei der Bundesausscheidung<br />

1984 in Holzminden, wo die<br />

57 besten Gruppen aus ganz Deutschland<br />

angetreten waren. Fiir die Feuerwehr<br />

Olpe hatte eine Phase des eisernen<br />

Trainings begonnen: im Winterhalbjahr<br />

1984/85 jede Woche in der Turnhalle und<br />

ab April 1985 auf dem Olper Kreuzberg.<br />

Die letzten beiden Monate vor Vocklabruck<br />

wurde jeden Abend eine Stunde<br />

trainiert.<br />

Am 6. Juli machte sich unsere Truppe<br />

auf, um in der Nahe von Vocklabruck, in<br />

Seewalchen am Attersee, die Woche vor<br />

den Wettkampfen ihr letztes Training zu<br />

absolvieren. Mit den Originaigeraten der<br />

dortigen Feuerwehr, mit der wir sofort ein<br />

herzliches Verhaltnis hatten, wurde nun<br />

zweimal am Tage trainiert. Zwischendurch<br />

wurde die Freizeit mit Wandern,<br />

Schwimmen und durch Ausfliige zu nahe<br />

gelegenen Sehenswiirdigkeiten, wie<br />

Mondsee, Traunsee, St. Wolfgang und<br />

Salzburg, ausgefullt Am 15. Juli traf sich<br />

die Deutsche Nationaimannschaft in Passau,<br />

um von dort aus im Konvoi nach<br />

Vocklabruck zu fahren. Dort wurde die<br />

deutsche Mannschaft vom Prasidenten<br />

des Deutschen Feuerwehrverbandes,<br />

Hinrich Struwe, empfangen und begruBt.<br />

Insgesamt waren mehr als 20 Nationen<br />

aus ganz Europa vertreten. Freudig begriJBten<br />

wir jene Mannschaften, die wir<br />

schon von Boblingen oder gar von Trient<br />

her kannten.<br />

Nach der feierlichen Lagereroffnung<br />

am 16. Juli gait es noch einmal den Ernstfall<br />

zu proben, zumal die Schiedsrichter<br />

des Wettkampfes dabei waren. Wir waren<br />

voller Optimismus. Zwischendurch<br />

trainierten wir naturlich, mit neuen<br />

Erkenntnissen, die uns die Wettkampfschiedsrichter<br />

eriautert hatten, bei der<br />

Feuerwehr in Seewalchen. Am 18. Juli<br />

fand dann die feierliche Eroffnung der<br />

Wettkampfe im Stadion statt, wie bei einer<br />

Olympiade ubiich mit dem Einmarsch<br />

der Nationen. Im Stadion waren etwa<br />

20000 Zuschauer anwesend. Die Wett-<br />

Die Olper Wettkampfgruppe beim Schlauchangriff<br />

kampfe der Freiwilligen Feuerwehren,<br />

Berufsfeuerwehren und der Jugendfeuerwehren<br />

begannen. Jetzt ging es<br />

also um Gold, Silber und Bronze. Wir zogen<br />

uns, nach kurzem Zuschauen bei einigen<br />

Gruppen, wieder zuruck ins ruhigere<br />

Seewalchen, denn unser Wettkampf war<br />

auf Freitagmorgen um 8.30 Uhr angesetzt.<br />

In Seewalchen konnten wir prominenten<br />

Besuch aus Olpe begrClBen. Frau<br />

BiJrgermeister Wilma Ohiy, Stadtdirektor<br />

Dr. Ernst Elbers und der Leiter des<br />

Ordnungsamtes, Stadtamtsrat Walter<br />

Thone, waren angereist<br />

Mit der friihen Zeit, zu der wir unseren<br />

Wettkampf bestreiten muSten, hatten<br />

wir echte Probleme. Wie bringt man den<br />

Korper und den Geist bereits zu einem<br />

solchen Zeitpunkt auf den Hohepunkt der<br />

Leistungsfahigkeit? Wir hatten in Seewalchen<br />

feststellen mussen, daB unsere<br />

Trainingszeiten am spaten Nachmittag<br />

immer um zwei bis drei Sekunden besser<br />

waren als am Vormittag. In der letzten<br />

Woche vor dem Wettkampf sind wir darum<br />

bereits um 7 Uhr aufgestanden und<br />

haben vor dem Training durch Gymnastik<br />

und Waldlaufe versucht, uns fitzumachen.<br />

Freitagmorgen, punktiich um 8.15 Uhr,<br />

der Einmarsch der Feuerwehr Olpe auf<br />

Fotos: Berthold Stamm. Olpe<br />

der Wettkampfbahn 6. Schon einige tausend<br />

Zuschauer fiillten das Stadion. In<br />

der Nahe der Wettkampfbahn 6 war der<br />

groBte Andrang. Alle wollten die Feuerwehr<br />

Olpe sehen, denn wir gehorten sicherzum<br />

Favoritenkreis. Der Empfang im<br />

Stadion war groBartig. Alle unsere<br />

Schlachtenbummler jubelten schon im<br />

voraus. Die wollten uns wohl Mut machen.<br />

Dann plotzlich wurden zwei Transparente<br />

enthullt: „Feuerwehr Kaunertal<br />

gruBt die Feuerwehr Olpe" und „Lutringhausen<br />

griJBt die Feuerwehr Olpe".<br />

Schlachtenbummler aus Lutringhausen,<br />

die gerade Uriaub im Salzkammergut<br />

verbrachten, waren gekommen, um die<br />

Feuerwehr Olpe zu unterstutzen. Und<br />

dann unsere Freunde aus dem Kaunertal<br />

in Triol. Fast die gesamte Feuerwehr war<br />

da. Sie hatten den Weg von uber 350 km,<br />

vom Kaunertal nach Vocklabruck, nicht<br />

gescheut, um dabei zu sein und die Olper<br />

Wehr zu unterstutzen.<br />

Die Spannung und der Druck auf unsere<br />

Gruppe wurden immer groBer. Bei soviel<br />

Anteilnahme und einer direkten<br />

Ubertragung im Westdeutschen Rundfunk<br />

durfte, um Gottes Willen, nichts<br />

schief gehen. Dann erfolgte die Meldung<br />

an den luxemburgischen Oberschiedsrichter:<br />

..Feuerwehr Olpe zum Wettkampf<br />

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