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Heft 2 - Sauerländer Heimatbund e.V.

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Sauerländer <strong>Heimatbund</strong><br />

SAUERLAND<br />

Zweiter Bildband<br />

von Attendorn<br />

Zwei Jahre nach dem historischen<br />

Bildbandchen „Attendorn in alten Ansichten"<br />

erschien Ende vergangenen<br />

Jahres der zeitlich daran anschlie-<br />

Bende neue Bildband „Attendorn<br />

1930-1977" in stattlichem Format<br />

und steifem Einband. In Layout und<br />

Typograpliie laBt auch er zu wunschen<br />

Cibrig, doch ist er inhaltlich informativ<br />

und interessant. Wie seiche<br />

Veroffentliclnungen meist, riclntet das<br />

Such sicin vor allem an die mit den<br />

ortlichen Verhaltnissen Vertrauten.<br />

Zentrales Thema ist das im Krieg<br />

zerstorte Attendorn, der Zustand im<br />

Jahrzehnt davor und die Zeit von<br />

der Zerstorung bis heute. Mittelpunkt<br />

des Bildbandes sind daher 41 Fotos,<br />

die der Verleger Theodor Frey seinerzeit<br />

in den Tagen der Zerstorung<br />

gemacht hat. Das erklart auch, warum<br />

die Einfuhrung zunachst ein recht<br />

informatives Kapitel iJber die Attendorner<br />

Zeitungsgeschichte bringt:<br />

Attendorn hatte in nicht ganz 100 Jahren<br />

acht verschiedene Zeitungen, die<br />

unter 12 verschiedenen Namen die<br />

Bilrgerschaft informiert haben. Das<br />

„Attendorner Volksblatt" hatte Herr<br />

Frey fast 30 Jahre lang verlegt und<br />

redigiert, und in seinem Drang, Bilddokumente<br />

zu schaffen, hatte er auch<br />

totografiert als es verboten war.<br />

Diese Einfuhrung ist aber nicht der<br />

einzige Text in diesem Buch. Einer<br />

gestrafften, aber ausgezeichneten<br />

Darstellung der Attendorner Geschichte<br />

schlieBen sich die ersten<br />

Bilder an, jeweils mit knappen Erlauterungen;<br />

Raum und eine kleine<br />

Schrifttype hatten hier mehr ermoglicht.<br />

Einige Farbfoto-Wiedergaben<br />

aus der Vorkriegszeit und Dokumentarfotos<br />

aus den Nazitagen, verdienen<br />

besondere Beachtung. Ein Bilr<br />

von HJ „Wir werden weitermarschieren"<br />

leitet Ciber zur Zerstorung im<br />

Krieg — „wenn alles in Scherben<br />

fallt". Dem nun folgenden Zentralteil<br />

geht eine gestraffte Darstellung der<br />

Kriegsgeschichte von Attendorn voraus.<br />

Jedem Bild der Zerstorung ist<br />

das Bild des heutigen Zustandes, von<br />

der gleichen Stelle aus totografiert,<br />

gegenubergestellt. Der dritte Teil gibt<br />

in Textvorspann, Fotos und Bilderklarungen<br />

zunachst einige wenige<br />

Einblicke in die erste Zeit nach dem<br />

„Heimatliebe ist<br />

keine Spielerei"<br />

Weihbischof Augustinus Baumann,<br />

geboren 1881 in Niedermarsberg,<br />

der vor 25 Jahren<br />

starb, wurde anIaBlich seines<br />

20jahrigen Bischofsjubilaums<br />

im Jahre 1952 zum EhrenbiJrger<br />

seiner Heimatstadt ernannt.<br />

Bel dieser Gelegenheit<br />

erklarte der Bischof:<br />

„Es ist kein Pharisaertum,<br />

wenn ich Heimatliebe und Heimattreue<br />

fiJr mich in Anspruch<br />

nehme. Heimatliebe ist keine<br />

Spielerei, sondern ein ernster<br />

Dienst. Freilich ein selbstloser<br />

Dienst, wie der Dienst der<br />

Mutter an einem Kinde, aber<br />

ein notwendiger Dienst. Wie<br />

ein Kind verkCimmert ohne die<br />

Mutter, so die Heimat ohne die<br />

Liebe. Dieser Weg des Hineinwachsens<br />

in die Heimat beginnt<br />

am leichtesten in der<br />

Jugend. Aber auch diejenigen,<br />

die das Schicksal verschlagen<br />

hat, werden zu neuen<br />

Ufern kommen, zur neuen Heimat,<br />

wenn sie sich mit den<br />

Menschenverbinden und diese<br />

mit ihnen."<br />

Krieg, dann in den systematischen<br />

Wiederaufbau, um schlieBlich mit<br />

einem Dutzend Farbfotos das heutige<br />

Attendorn vorzustellen.<br />

Der Verlag Theodor Frey in Attendorn<br />

hat sich durch diese Dokumentation<br />

um seine Heimatstadt vorbildhaft<br />

verdient gemacht. Initiator auch dieses<br />

Bildbandes ist Hermann Hundt,<br />

der die Texte schrieb mit Ausnahme<br />

des Kapitels iiber die Attendorner<br />

Kriegstage, das der Spezialist der<br />

Kriegsgeschichte im Kreis OIpe, Dr.<br />

Manfred Schone, Dusseldorf, verfaBt<br />

hat. Die Gegenaufnahmen zu den<br />

Bildern der Zerstorung sowie auch<br />

die Farbaufnahmen vom heutigen<br />

Attendorn sind GiJnter Reinartz zu<br />

verdanken. Alles in allem: Auch wer<br />

den Grauton mancher Bilder beklagt,<br />

wer typografische Einzelheiten bemangelt<br />

oder wer sich einen besseren<br />

Personalien<br />

Ramsbeck. Am 11. Juni vollendete<br />

Rektor a. D. Hans Stehling in Ramsbeck<br />

sein 80. Lebensjahr. Er wirkte<br />

als Schulleiter lange Jahre an der<br />

Volksschule in Velmede. Mit gro-<br />

Bem Erfolg war er im Dienste der<br />

Lehrer-Fortbildung tatig.<br />

Ludwig Susewind, Oberstudiendirektor,<br />

ist neuer Leiter der Beruflichen<br />

Schulen des Hochsauerlandkreises<br />

in Brilon. Er loste Hubert Pasch ab,<br />

der in den Ruhestand ging.<br />

Josef PlaBmann, 55, Landwirt aus<br />

Hellefeld, ist in den Orden der „Ritter<br />

vom Heiligen Grab" aufgenommen<br />

worden. Der Orden entstand wahrend<br />

der Kreuzzuge.<br />

Prof. Wilfried Michel, Oelinghausen,<br />

hat mit einer Langspielplatte, auf der<br />

die historische Orgel des Klosters<br />

Oelinghausen vorgestellt wird, viel<br />

Erfolg. Binnen weniger Wochen war<br />

die erste Auflage von 4000 Exemplaren<br />

vergriffen, jetzt wurden weitere<br />

2000 Scheiben gepreBt. Michel beabsichtigt,<br />

im Sommer auf einer weiteren<br />

Platte die alte, vom Verfall bedrohte<br />

Orgel von Klosterbrunnen<br />

vorzustellen.<br />

Hans Georg Walther, Maler und Graphiker<br />

aus Sundern, hat einen Sauerland-Kalender<br />

fur 1979 geschaffen,<br />

der Aquarelle und Graphiken ent-<br />

halt.<br />

wissenschaftlichen Apparat der historischen<br />

Dokumentation erwijnscht,<br />

kann nur sagen, daB dieser Band eine<br />

wertvolle Bereicherung des Heimatschrifttums<br />

im SiJdsauerland darstellt.<br />

Th. Ht.<br />

„ATTENDORN 1930-1977, Bomben,<br />

Wiederaufbau und Wandel in Attendorn",<br />

Text V. Hermann Hundt m. e.<br />

Beitr. v. Dr. M. Schone, 144 S., 128<br />

Abb.; VIg. Theodor Frey, Attendorn<br />

1977; 32,50 DM.<br />

46<br />

SHB Meschede Sauerlaender <strong>Heimatbund</strong><br />

© Copyright Sauerlander <strong>Heimatbund</strong>

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