PDF - Saria Bio-Industries AG & Co. KG
PDF - Saria Bio-Industries AG & Co. KG
PDF - Saria Bio-Industries AG & Co. KG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ation mit dem österreichischen Anlagenbauer<br />
BDI (<strong>Bio</strong>-Diesel-International,<br />
Graz) eine Anlage zur Erzeugung<br />
von <strong>Bio</strong>diesel aus tierischen<br />
Fetten im mecklenburg-vorpommerschen<br />
Malchin zu planen.<br />
Phase 2<br />
Phase 2<br />
Entwicklungs- und Testphase<br />
(2001–2003)<br />
Am 5. Oktober 2001 war es dann so<br />
weit: die rund 10 Mio. € teure Anlage<br />
wurde offiziell eingeweiht. Nach einer<br />
mehrwöchigen Einfahrphase der<br />
komplexen Anlage konnten nun jährlich<br />
ca. 12.000 Tonnen <strong>Bio</strong>diesel (Fettmethylester=FME)<br />
erzeugt werden.<br />
Sicher zu der Zeit ein Wagnis, denn<br />
außer dem Einsatz in den firmeneigenen<br />
Fahrzeugflotten von REMON-<br />
DIS und SARIA waren noch keine<br />
weiteren Abnehmer in Sicht. Es ist<br />
insbesondere der Initiative von Norbert<br />
Rethmann zu verdanken, dass<br />
diese <strong>Bio</strong>dieselproduktionsanlage in<br />
Malchin errichtet wurde und damit<br />
im Hinblick auf die Verwertung tierischer<br />
Fette in Europa ganz neue<br />
Wege eingeschlagen wurden.<br />
In der Folgezeit wurden von der Universität<br />
Rostock, Fachbereich Agrarökonomie<br />
und Verfahrenstechnik,<br />
unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.<br />
F. Tack eine erste »Ökobilanz für die<br />
<strong>Bio</strong>dieselbereitstellung aus tierischen<br />
Fetten und Bewertung der Umweltfreundlichkeit«<br />
erstellt. Es folgten<br />
»Untersuchungen zum Verbrennungsverhalten<br />
von Fettsäuremethylester<br />
im Vergleich zur Verbrennung<br />
von Rapsmethylester und<br />
konventionellem Dieselkraftstoff«,<br />
ebenfalls von der Universität Rostock<br />
unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing.<br />
habil. Egon Hassel erstellt.<br />
Auch die von den Fahrzeugherstellern<br />
MAN und Daimler-Chrysler gemachten<br />
Untersuchungen zum Verbrennungsverhalten<br />
und zu den Auswirkungen<br />
auf die Motoren waren<br />
durchweg positiv und führten zur<br />
generellen Freigabe für ihre Motoren.<br />
All diese Untersuchungen zeigten<br />
deutlich, dass <strong>Bio</strong>diesel, hergestellt<br />
aus tierischen Fetten, konventionellem<br />
Dieselkraftstoff und auch in weiten<br />
Teilen dem <strong>Bio</strong>diesel aus pflanzlichen<br />
Fetten überlegen ist.<br />
Wie alles begann ...<br />
18.11.1998; Florida, USA<br />
Manfred Gellner und Klemens Rethmann<br />
besuchen den amerikanischen<br />
Rendering Kongress. In der Lobby<br />
treffen sie »zufällig« die beiden Österreicher<br />
Hammer und Gössler. Die beiden<br />
haben gerade in Kentucky eine<br />
kleine <strong>Bio</strong>dieselanlage installiert. Dort<br />
wird vornehmlich Frittenfett eingesetzt.<br />
Nun versuchen sie, die bei den<br />
SARIA Vorstände von Ihrer Idee zu<br />
begeistern. Die sind zunächst skeptisch.<br />
LKW mit Tierfett bewegen. Ob<br />
das funktioniert? Ob die vorgelegte<br />
Kalkulation stimmt? Mit »Wir melden<br />
uns« wurde das Gespräch beendet.<br />
Zu Hause angekommen wird Dr. Eberhard<br />
Schmidt berichtet. Der Kollege<br />
im Vorstand und Cheftechniker kennt<br />
jeden Fettbestandteil mit Vor- und<br />
Zunamen. Bei vielen auch das Geburtsdatum.<br />
Schließlich leitete er<br />
jahrelang die Forschung und Entwicklung<br />
im Waschmittelwerk in Genthin<br />
– und die mussten aus wirklich<br />
schlechten Fettqualitäten Waschmittel<br />
produzieren.<br />
Zur Verblüffung der beiden kaufmännischen<br />
Kollegen spricht der Techniker<br />
von »kaltem Kaffee«. Sei ihm alles<br />
bekannt. Er habe mit den Österreichern<br />
schon gesprochen. Technisch<br />
sei das absolut kein Problem. Nur: die<br />
deutschen Vorschriften ...!!<br />
Dann trifft Norbert Rethmann in seiner<br />
Eigenschaft als Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrates der TBA Tulln auf die<br />
Anlagenbauer aus Österreich. Kaum<br />
aus Tulln zurück, verdonnert der große<br />
Firmenchef Dr. Schmidt, sich jetzt<br />
wirklich mit dem Projekt zu beschäftigen.<br />
Gemeinsam mit Heiner Linder<br />
(damals noch nicht Dr. Linder) geht<br />
er das Projekt an.<br />
Einige Monate später fallen dann<br />
auch noch der Finanzvorstand der<br />
Gruppe, Herr Lohmann, und der<br />
oberste Steuerberater, Dr. Grimm,<br />
gemeinsam mit den Technikern im<br />
Finanzministerium ein, um die spannende<br />
Frage zu klären: »Ist das <strong>Bio</strong>diesel?«<br />
Einige Zeit später kommt die<br />
schriftliche Antwort: »Tierische Fette<br />
sind nachwachsende Rohstoffe, somit<br />
ist Diesel, hergestellt aus tierischem<br />
Fett, <strong>Bio</strong>diesel«.<br />
Endlich kann es losgehen. Linder<br />
fliegt in die USA, prüft die Technologie<br />
dort, ist dabei, als aus unserem<br />
Fett in Österreich <strong>Bio</strong>diesel hergestellt<br />
wird, sorgt dafür, dass dieser<br />
<strong>Bio</strong>diesel in einem LKW in Selm getestet<br />
wird. Technisch gibt es keine<br />
Probleme, also gibt es keinen Grund<br />
mehr, nicht dem Druck von Norbert<br />
Rethmann nachzugeben. Der Grundstein<br />
in Malchin ist gelegt. K.R.<br />
9<br />
SARIAnews