PDF - Saria Bio-Industries AG & Co. KG

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23.06.2014 Aufrufe

EDITORIAL Dr. Kurt Stoffel Verantwortliches Vorstandsmitglied für Biodieselaktivitäten »ecoMotion– ein europäisch aufgestellter Geschäftsbereich der SARIA-Gruppe mit einer überzeugenden Wettbewerbspositionierung und mit guten Expansionschancen in einem sich dynamisch entwickelnden Biokraftstoffmarkt« Diese Zusammenfassung haben wir kürzlich einem Vortrag über unsere Biodieselaktivitäten vorangestellt. Sie beschreibt sehr gut unseren relativ jungen, neuen Geschäftsbereich der Biokraftstoffe. Offen gestanden entspricht diese Beschreibung aber auch stark der Art, wie in der letzten Zeit jede Nachricht aus dem Bereich der Biokraftstoffe eingeleitet wird. Die Erkenntnis, dass die Erdölreserven begrenzt sind, das Bemühen, uns von Ölimporten unabhängiger zu machen, die Notwendigkeit, zum Schutz der Erdatmosphäre die CO 2 - Verschmutzung zu reduzieren, aber auch die Entwicklung der Landwirte zu »Energiewirten« und natürlich der zuletzt deutlich gestiegene Ölpreis sorgen ganz wesentlich dafür, dass die Zukunft der Biokraftstoffbranche vielfach in rosaroten Farben gemalt wird. Bisweilen entsteht der Eindruck, Biokraftstoffe seien ein Selbstläufer. Vor diesem Szenario müssen sich allerdings diejenigen, die täglich mit den wirklichen Rahmenbedingungen, den Wünschen der Kunden und den Erfordernissen des Produktionsalltags konfrontiert sind, verwundert die Augen reiben. Ohne Zweifel waren die Rahmenbedingungen für die Produktion von Biodiesel in einzelnen europäischen Ländern während der letzten Jahren gut. Auch sind die Signale der EU, die Zielvorgaben für den Einsatz von Biokraftstoffen weiter zu erhöhen, unbedingt positiv zu werten. Allerdings darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass von der Biokraftstoffbranche zunächst erhebliche Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen mit entsprechenden Kosten unternommen und dann erhebliche Mittel zur Errichtung der Produktionsanlagen investiert wurden und werden. Gerade für die Rentabilisierung dieser hohen Investitionsaus gaben reichen kurze Betrachtungszeiträume bzw. Momentaufnahmen aktuell hoher Mineralölpreise nicht aus. Diese Erkenntnis sollte allerdings auch die politische Diskussion zur Gestaltung der zentralen Rahmenbedingungen für die Nutzung von Biokraftstoffen beherrschen. Die politischen Entscheidungen des deutschen Gesetzgebers in den letzten Monaten, die alles andere als biokraftstofffreundlich ausgefallen sind, machen exemplarisch deutlich, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Politisch verkauft als »Einstieg in das Biokraftstoffzeitalter« ist das neue Energiesteuergesetz verabschiedet worden, das eine kontinuierliche Steigerung der steuerlichen Belastung von 4 SARIAnews

Biodiesel vorsieht, ohne dass die zentralen Rahmenbedingungen, nämlich der Entwicklung der Rohstoffpreise und des Substitutionsprodukts Dieselkraftstoff, zukünftig Beachtung finden sollen. Neu und unerwartet für uns wie für die deutschen Biodieselproduzenten war die Erkenntnis, dass die Politik, die noch Monate zuvor die Bedeutung von Biokraftstoffen betont und die Investition in Biokraftstoffe unterstrichen hatte, aus kurzfristigen Budgetüberlegungen in einer radikalen Kehrtwende genau das Gegenteil zum Einstieg in das Biokraftstoffzeitalter beschließt. Auch wenn wir mit den anderen deutschen Biodieselherstellern darauf setzen, dass die Umweltpolitik und die ursprünglichen Biokraftstoffziele wieder Oberhand gewinnen, zeigt nur dieses eine deutsche Beispiel, dass Erfolg nicht einfach da ist, sondern sich nur einstellt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. In diesem Sinn ist die junge Branche eben kein Selbstläufer, sondern funktioniert genauso wie andere, etablierte Branchen auch. Die Verbindung von SARIA zu Biodiesel ist zügig erläutert. So begannen bei SARIA Ende der neunziger Jahre die Überlegungen, auf welche Weise man eines der beiden Hauptprodukte aus der Verarbeitung tierischer Nebenprodukte, nämlich das Tierfett, einer besseren Nutzung und höheren Wertschöpfung zuführen kann. Aus diesen Überlegungen ist die Biodieselaktivität entstanden. Ein wesentlicher Meilenstein war die Inbetriebnahme der Multifeed-Biodieselanlage in Malchin im Jahr 2001, die anders als der Großteil der damals vorhandenen Biodieselanlagen auch tierische Fette zu Biodiesel verarbeiten konnte. Inzwischen verfügt der SARIA-Geschäftsbereich »Biodiesel«, der organisatorisch unter dem Markennamen und der Obergesellschaft ecoMotion eingeordnet wurde, allein in Deutschland über drei Biodieselanlagen mit einer jährlichen Gesamtkapazität von 212.000 t, die pflanzliche Öle wie tierische Fette verarbeiten können. Daneben ist eco- Motion mit einem Partner mehrheitlich an einer Multifeed-Biodieselanlage in Barcelona beteiligt, deren Kapazität soeben von 6.000 auf 31.000 Jahrestonnen ausgebaut wurde. Weitere Projekte in Frankreich, Spanien und Österreich sind mitten in der Planungs- und Projektierungsphase. Biodiesel soll an diesen neuen Standorten ab 2008 produziert werden. In Dänemark wurde daneben zusammen mit der DAKA a.m.b.a. soeben der erste Spatenstich zu einer 50.000 jato Multifeed-Anlage getan. Nach Abschluß dieser Projekte wird die SARIA-Gruppe über ihren Geschäftsbereich ecoMotion gut 125 Mio. € in die europäische Biodieselproduktion investiert haben und zusammen mit seinen Kooperationspartnern über eine Jahreskapazität von rund 450.000 Jahrestonnen verfügen. Diese Ausgabe der SARIA-News ist komplett dem Thema »Biodiesel« gewidmet. Wir wollen dabei die Ebene der Biokraftstoffschlagworte verlassen, Ihnen einen guten Einblick in das Umfeld geben, in dem wir tätig sind, und dabei zeigen, woher wir kommen, wo wir mit ecoMotion stehen und wie unsere Zukunftsprojekte aussehen. Wir würden uns freuen, wenn Sie bei der Lektüre feststellen, dass das zitierte Eingangsstatement nicht nur einen ambitionierten Anspruch unterstreicht, sondern dass wir auf dem Weg zu einem interessanten Marktteilnehmer im europäischen Biokraftstoffmarkt bereits ein gutes Stück vorangekommen sind. Zusammen mit meinem ecoMotion- Geschäftsführungskollegen Axel Becker und der ecoMotion-Mannschaft wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre! Ihr Dr. Kurt Stoffel Für die Biodieselaktivitäten verantwortliches Vorstandsmitglied 5 SARIAnews

<strong>Bio</strong>diesel vorsieht, ohne dass die zentralen<br />

Rahmenbedingungen, nämlich<br />

der Entwicklung der Rohstoffpreise<br />

und des Substitutionsprodukts Dieselkraftstoff,<br />

zukünftig Beachtung<br />

finden sollen.<br />

Neu und unerwartet für uns wie für<br />

die deutschen <strong>Bio</strong>dieselproduzenten<br />

war die Erkenntnis, dass die Politik,<br />

die noch Monate zuvor die Bedeutung<br />

von <strong>Bio</strong>kraftstoffen betont und<br />

die Investition in <strong>Bio</strong>kraftstoffe unterstrichen<br />

hatte, aus kurzfristigen<br />

Budgetüberlegungen in einer radikalen<br />

Kehrtwende genau das Gegenteil<br />

zum Einstieg in das <strong>Bio</strong>kraftstoffzeitalter<br />

beschließt. Auch wenn wir mit<br />

den anderen deutschen <strong>Bio</strong>dieselherstellern<br />

darauf setzen, dass die Umweltpolitik<br />

und die ursprünglichen<br />

<strong>Bio</strong>kraftstoffziele wieder Oberhand<br />

gewinnen, zeigt nur dieses eine deutsche<br />

Beispiel, dass Erfolg nicht einfach<br />

da ist, sondern sich nur einstellt,<br />

wenn die Rahmenbedingungen<br />

stimmen. In diesem Sinn ist die junge<br />

Branche eben kein Selbstläufer,<br />

sondern funktioniert genauso wie<br />

andere, etablierte Branchen auch.<br />

Die Verbindung von SARIA zu <strong>Bio</strong>diesel<br />

ist zügig erläutert. So begannen<br />

bei SARIA Ende der neunziger<br />

Jahre die Überlegungen, auf welche<br />

Weise man eines der beiden Hauptprodukte<br />

aus der Verarbeitung tierischer<br />

Nebenprodukte, nämlich das<br />

Tierfett, einer besseren Nutzung und<br />

höheren Wertschöpfung zuführen<br />

kann. Aus diesen Überlegungen ist<br />

die <strong>Bio</strong>dieselaktivität entstanden. Ein<br />

wesentlicher Meilenstein war die Inbetriebnahme<br />

der Multifeed-<strong>Bio</strong>dieselanlage<br />

in Malchin im Jahr 2001,<br />

die anders als der Großteil der damals<br />

vorhandenen <strong>Bio</strong>dieselanlagen<br />

auch tierische Fette zu <strong>Bio</strong>diesel verarbeiten<br />

konnte. Inzwischen verfügt<br />

der SARIA-Geschäftsbereich »<strong>Bio</strong>diesel«,<br />

der organisatorisch unter dem<br />

Markennamen und der Obergesellschaft<br />

ecoMotion eingeordnet wurde,<br />

allein in Deutschland über drei <strong>Bio</strong>dieselanlagen<br />

mit einer jährlichen<br />

Gesamtkapazität von 212.000 t, die<br />

pflanzliche Öle wie tierische Fette<br />

verarbeiten können. Daneben ist eco-<br />

Motion mit einem Partner mehrheitlich<br />

an einer Multifeed-<strong>Bio</strong>dieselanlage<br />

in Barcelona beteiligt, deren Kapazität<br />

soeben von 6.000 auf 31.000<br />

Jahrestonnen ausgebaut wurde. Weitere<br />

Projekte in Frankreich, Spanien<br />

und Österreich sind mitten in der<br />

Planungs- und Projektierungsphase.<br />

<strong>Bio</strong>diesel soll an diesen neuen Standorten<br />

ab 2008 produziert werden. In<br />

Dänemark wurde daneben zusammen<br />

mit der DAKA a.m.b.a. soeben der<br />

erste Spatenstich zu einer 50.000 jato<br />

Multifeed-Anlage getan. Nach Abschluß<br />

dieser Projekte wird die<br />

SARIA-Gruppe über ihren Geschäftsbereich<br />

ecoMotion gut 125 Mio. € in<br />

die europäische <strong>Bio</strong>dieselproduktion<br />

investiert haben und zusammen mit<br />

seinen Kooperationspartnern über<br />

eine Jahreskapazität von rund<br />

450.000 Jahrestonnen verfügen.<br />

Diese Ausgabe der SARIA-News ist<br />

komplett dem Thema »<strong>Bio</strong>diesel« gewidmet.<br />

Wir wollen dabei die Ebene<br />

der <strong>Bio</strong>kraftstoffschlagworte verlassen,<br />

Ihnen einen guten Einblick in<br />

das Umfeld geben, in dem wir tätig<br />

sind, und dabei zeigen, woher wir<br />

kommen, wo wir mit ecoMotion stehen<br />

und wie unsere Zukunftsprojekte<br />

aussehen. Wir würden uns freuen,<br />

wenn Sie bei der Lektüre feststellen,<br />

dass das zitierte Eingangsstatement<br />

nicht nur einen ambitionierten Anspruch<br />

unterstreicht, sondern dass<br />

wir auf dem Weg zu einem interessanten<br />

Marktteilnehmer im europäischen<br />

<strong>Bio</strong>kraftstoffmarkt bereits ein<br />

gutes Stück vorangekommen sind.<br />

Zusammen mit meinem ecoMotion-<br />

Geschäftsführungskollegen Axel<br />

Becker und der ecoMotion-Mannschaft<br />

wünsche ich Ihnen viel Vergnügen<br />

bei der Lektüre!<br />

Ihr<br />

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Für die <strong>Bio</strong>dieselaktivitäten verantwortliches<br />

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