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PDF - Saria Bio-Industries AG & Co. KG

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Aufgrund des unterschiedlichen Energiewerts,<br />

der für <strong>Bio</strong>diesel mit 0,81<br />

und für <strong>Bio</strong>ethanol mit 0,6 im Vergleich<br />

zu den Substitutionsprodukten<br />

Mineralöldiesel bzw. Benzin festgelegt<br />

wurde, waren grundsätzlich unterschiedliche<br />

Szenarien denkbar.<br />

5,75 % des Kraftstoffverbrauchs bedeuten<br />

23,2 Mio. t <strong>Bio</strong>diesel bei einer<br />

100 %-Erfüllung der Zielquote durch<br />

<strong>Bio</strong>diesel bzw. 11,6 Mio. t <strong>Bio</strong>diesel<br />

und 15,7 Mio. t <strong>Bio</strong>ethanol bei<br />

gleichmäßiger Erfüllung der Quote<br />

durch beide alternative Kraftstoffe.<br />

Diese Zahlen waren klar bei Verabschiedung<br />

der EU-Förderrichtlinie.<br />

Klar war damit aber auch, dass es<br />

erheblicher Anstrengungen bedürfen<br />

würde, um die aktuelle Produktion,<br />

die 2003 nur bei gut 400.000 t <strong>Bio</strong>diesel<br />

in der EU lag, auf diese Größenordnung<br />

zu steigern.<br />

Die „Detaxation Directive“ (EC Directive<br />

2003/96) setzt dabei die Rahmenbedingungen,<br />

innerhalb derer die<br />

EU-Mitgliedsstaaten auch steuerliche<br />

Vergünstigungen zur Förderung von<br />

<strong>Bio</strong>kraftstoffen beschließen konnten.<br />

Zu berücksichtigen war nämlich,<br />

dass die Besteuerung von Kraftstoffen<br />

in den einzelnen EU-Ländern<br />

ganz unterschiedlich geregelt ist. So<br />

ist Großbritannien mit Blick auf die<br />

Dieselbesteuerung mit 68 Eurocent<br />

pro Liter „führend“, während in Lettland<br />

der Dieselkraftstoff nur mit 23,6<br />

Eurocent pro Liter belegt wird.<br />

Die Schaffung von unmittelbaren<br />

Anreizen durch Steuerreduzierungen<br />

für <strong>Bio</strong>kraftstoffe, aber auch Beimischungsverpflichtungen<br />

für diejenigen,<br />

die Kraftstoff in den Markt bringen,<br />

sind die wesentlichen Instrumente,<br />

die laut „Steuerrichtlinie“ helfen<br />

sollten, das in der „Förderrichtlinie“<br />

festgelegte, ehrgeizige Ziel von<br />

5,75 % bis zum Jahr 2010 zu erreichen.<br />

●<br />

Investitionsbedingungen in der EU<br />

Die EU-Direktiven haben wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung der <strong>Bio</strong>kraftstoffe<br />

in der EU. Sie allein setzen aber nur einen Teil der Rahmenbedingungen.<br />

Für denjenigen, der <strong>Bio</strong>diesel produzieren und dafür <strong>Bio</strong>dieselkapazitäten<br />

errichten will, ist die Auseinandersetzung mit der konkreten Ausgestaltung<br />

der gesetzlichen Rahmenbedingungen, der Rohstoffsituation, des<br />

Wettbewerbs und der Absatzsituation in dem Land, in dem er investieren will,<br />

unerlässlich.<br />

Interessant ist, dass man bei dieser<br />

Analyse auf ganz unterschiedliche<br />

Ausprägungen in den einzelnen Umfeldparametern<br />

stößt, die für die<br />

grundsätzliche Investitionsentscheidung,<br />

aber auch für die konkrete<br />

Ausgestaltung des Investitionsprojekts<br />

erhebliche Auswirkungen haben.<br />

Bereits die deutliche unterschiedliche<br />

Kapazitätsentwicklung in<br />

den einzelnen EU-Ländern als ein Signal<br />

für den „<strong>Bio</strong>diesel-Entwicklungsstand“,<br />

aber auch die deutlich<br />

unterschiedliche Besteuerung von<br />

Mineralöldiesel innerhalb der EU<br />

machen dies deutlich.<br />

ecoMotion hat sich konkret mit den<br />

Bedingungen in den Ländern, in denen<br />

investiert wird, auseinandergesetzt,<br />

die wesentlichen Einflussfaktoren<br />

geprüft und in die konkrete Ausgestaltung<br />

des jeweiligen Investitionsprojekts<br />

einfließen lassen. So<br />

haben beispielsweise auf Seiten der<br />

Rohstoffbeschaffung für die <strong>Bio</strong>dieselproduktion<br />

in Spanien Altspeisefette<br />

eine ganz andere Bedeutung<br />

als in Frankreich. Absatzseitig unterscheidet<br />

sich Frankreich von<br />

Deutschland sehr deutlich dadurch,<br />

dass die Mineralölwirtschaft der<br />

Hauptabnehmer ist und ein Reinkraftstoffmarkt<br />

(B100) mit Absatz an<br />

Transportflotten oder über <strong>Bio</strong>dieseltankstellen<br />

an den Kfz-Bereich gar<br />

nicht existiert. Genau dieses Marktsegment<br />

hat aber in Deutschland<br />

die <strong>Bio</strong>dieselentwick-<br />

lung stark beeinflusst und stellt noch<br />

immer den deutlich größten <strong>Bio</strong>dieselabsatz<br />

sicher. Österreich hat sich später<br />

als Deutschland und Frankreich<br />

zum nachhaltigen Einsatz von <strong>Bio</strong>kraftstoffen<br />

bekannt, dann dafür<br />

aber noch vor Deutschland klare<br />

Regeln auch für den sogenannten<br />

B5-Markt, d. h. für das Blending von<br />

Mineralöldiesel mit <strong>Bio</strong>diesel, geschaffen.<br />

In Dänemark hat man sich<br />

lange nicht mit <strong>Bio</strong>kraftstoffen auseinandersetzen<br />

wollen. Nachdem<br />

aber auch Brüssel mit „blauen Briefen“<br />

zur dänischen <strong>Bio</strong>kraftstoffpolitik<br />

Stellung genommen hat, scheint<br />

die Politik auch in diesem Land deutlich<br />

umzudenken. Das Kooperationsprojekt<br />

DAKA/ecoMotion wird offiziell<br />

begrüßt. Zu erwarten ist, dass auch<br />

dort die gesetzlichen Rahmenbedingunen<br />

für eine erfolgreiche <strong>Bio</strong>dieselproduktion<br />

parallel zu unserem<br />

Gemeinschaftsinvestitionsvorhaben<br />

gesetzt werden.<br />

ecoMotion weiß, dass die kontinuierliche<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

Veränderungen der wesentlichen Einflussfaktoren<br />

für den Erfolg seiner<br />

europäischen Expansionsstrategie<br />

zentrale Bedeutung hat. ●<br />

Rohstoffe<br />

Gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>Bio</strong>dieselproduktion<br />

Die Rahmenbedingungen<br />

für Investitionsentscheide<br />

im Bereich der <strong>Bio</strong>dieselproduktion<br />

Absatz/<br />

Abnehmer<br />

Marktstruktur/<br />

Wettbewerb<br />

19<br />

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