Produkte und Dienstleistungen, die zum Leben gehören - Saria Bio ...

Glyzerin – ein universell
einsetzbarer Rohstoff
Glyzerin – Ein Nebenprodukt bei der Biodieselherstellung
Die Biodieselproduktion aus pflanzlichen
oder tierischen Fetten und Ölen
ist umweltfreundlich, weitgehend abwasser-
und abfallfrei und liefert eine
Reihe von Nebenprodukten, die sehr
gefragt sind: Futtermittel (Rapskuchen)
Dünger (Kaliumsulfat), Glyzerin
und Methanol.
Der bei der Rapsölproduktion anfallende
Rapskuchen wird gerne als
Futtermittel bei der Rinderzucht eingesetzt,
das bei der Umesterung
anfallende Kaliumsulfat ist ein hochwertiges
Düngemittel und Methanol
wird wieder im Biodieselproduktionsprozess
eingesetzt. Auf die Verwendung
des in größeren Mengen anfallenden
Rohglyzerins wollen wir im
Folgenden näher eingehen.
Die SARIA-Tochter ecoMotion produziert
an drei Standorten Biodiesel:
In Malchin (aus tierischen Fetten und
Frittierfetten), in Lünen (aus tierischen
und pflanzlichen Fetten) und
in Sternberg (ausschließlich aus
pflanzlichen Ölen, vornehmlich
Rapsöl aus der eigenen Rapsmühle).
In allen drei Anlagen fallen größere
Mengen Glyzerin an (bis zu 22.000
Tonnen/Jahr).
Glyzerin, auch Glyzerol genannt, ist
ein dreiwertiger Alkohol (C 3 H 8 O 3 ), der
farb- und geruchlos, zähflüssig und
besonders gut feuchtigkeitsbindend
ist. Gerade die letztere Eigenschaft
macht Glyzerin für vielfältige
Anwendungen interessant. Das in der
Multifeed-Biodieselanlage Lünen
produzierte Glyzerin (auf der Basis
von tierischen Fetten) findet
u. a. Verwendung in Biogasanlagen,
wo es zu einer höheren Methangasausbeute
beiträgt, und in biologischen
Kläranlagen, wo man es als
zusätzliche Kohlenstoffquelle beim
Nitratabbau einsetzt. Auch wird das
hier hergestellte Glyzerin als Rohstoff
in der Chemischen Industrie
eingesetzt. Das bei der Biodieselproduktion
auf Basis von Raps anfallende
Rohglyzerin kann als Futtermittelzusatz
bei der Milchviehhaltung
eingesetzt werden, sowie ebenfalls
als Kohlenstoffquelle in Kläranlagen.
In der Anlage Sternberg wird
Rohglyzerin zu dem sogenannten
Pharma-Glyzerin veredelt, welches
als Feuchtigkeitsspender in der Kosmetikindustrie
(Salben, Cremes) oder
in der Tabakindustrie zum Feuchthalten
von Tabak eingesetzt wird. Des
Weiteren kann Glyzerin als Frostschutzmittel,
Schmierstoff und
Weichmacher verwendet werden und
wird bei der Herstellung von Kunststoffen,
Microchips, Farbstoffen
sowie Zahnpasta benötigt.
Auch in Lebensmitteln (z. B. Feuchthalten
von Datteln und Kaugummi),
in der Medizin und im pharmazeutischen
Bereich gibt es zahlreiche
Verwendungen von Glyzerin.
Eine letzte, etwas explosive Anwendung
ist die Mischung von Salpetersäure,
Schwefelsäure und Glyzerin.
Man erhält Nitroglyzerin, das dann
zu Dynamit weiterverarbeitet werden
kann. Man sieht also: Glyzerin ist
fast allgegenwärtig.
Glyzerin, ein Nebenprodukt
bei der Biodieselherstellung,
ist ein gefragter
Zusatzstoff bei vielen
Produkten
33
SARIAnews