Produkte und Dienstleistungen, die zum Leben gehören - Saria Bio ...
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Nutzung von tierischen<br />
Nebenprodukten heute <strong>und</strong> gestern<br />
Interview mit Manfred Gellner, Mitglied des Vorstands<br />
SARIAnews: Die Nutzung von tierischen<br />
Nebenprodukten unterliegt<br />
regelmäßig wechselnden Rahmenbedingungen.<br />
Wie stellt sich <strong>die</strong><br />
Situation heute dar?<br />
Manfred Gellner: Bei der Nutzung<br />
von tierischen Nebenprodukten sind<br />
relativ umfangreiche Rahmenbedingungen<br />
zu beachten. Es gibt verschiedenste<br />
Richtlinien der EU <strong>und</strong> auch<br />
deutsche Gesetze, deren Einhaltung<br />
streng überwacht wird. Ich will gar<br />
nicht den Sinn oder Unsinn einzelner<br />
Regelungen diskutieren, aber bei aller<br />
Notwendigkeit, einen optimalen<br />
Schutz vor Gefahren für Mensch <strong>und</strong><br />
Tier zu schaffen, erschweren <strong>die</strong>se<br />
umfangreichen Regelungen auch <strong>die</strong><br />
optimale Nutzung von tierischen<br />
Nebenprodukten – teilweise machen<br />
sie sie sogar unmöglich.<br />
SARIAnews: Wie hat sich <strong>die</strong> Nutzung<br />
von tierischen Nebenprodukten<br />
entwickelt? Gab es hier Veränderungen?<br />
Manfred Gellner: Es gibt heute hochspezialisierte<br />
<strong>Produkte</strong> aus tierischen<br />
Nebenprodukten, <strong>die</strong> in vielen Industrieprozessen<br />
eingesetzt werden. <strong>Produkte</strong>,<br />
<strong>die</strong> sich durch ihre hohe Qualität<br />
<strong>und</strong> hervorragende Eigenschaften<br />
auszeichnen. Aber auch wenn <strong>die</strong><br />
Anwendungsbereiche <strong>zum</strong> Teil immer<br />
spezieller geworden sind: das Wissen<br />
um <strong>die</strong> Nutzung von Rohstoffen in<br />
den tierischen Nebenprodukten ist<br />
schon sehr alt <strong>und</strong> erfährt vielleicht<br />
– so hoffe ich – bald wieder eine<br />
Renaissance.<br />
SARIAnews: Haben Sie dafür ein Beispiel?<br />
Manfred Gellner: Das beste Beispiel<br />
ist für mich eine fast historische<br />
Übersichtskarte, auf der dargestellt<br />
ist, welche <strong>Produkte</strong> unter der Verwendung<br />
von Knochen hergestellt<br />
werden können. Diese Karte ist<br />
sicherlich mehr als 70 Jahre alt <strong>und</strong><br />
zeigt in bestechend einfacher Form<br />
<strong>die</strong> vielseitigen Einsatzmöglichkeiten<br />
<strong>und</strong> das enorme Potential. Es war<br />
früher selbstverständlich, dass Knochen<br />
ein Rohstoff sind, der bei der<br />
Produktion von beispielsweise Seife,<br />
Leim, Porzellan oder Arzneimitteln<br />
genutzt wird. Diese historische Karte<br />
zeigt aber auch, wie nachhaltig man<br />
damals schon gedacht hat. Heute ist<br />
der Begriff Nachhaltigkeit ein Modewort.<br />
Wenn man aber <strong>die</strong>se Karte<br />
ansieht, wird klar, dass man in <strong>die</strong>ser<br />
Hinsicht in den letzten 10 Jahren<br />
keine großen Fortschritte gemacht<br />
hat – <strong>zum</strong> Teil kann man durchaus<br />
sogar von Rückschritt sprechen. Ich<br />
denke, dass wir heute alle Rohstoffe<br />
auch möglichst optimal nutzen soll-<br />
ten <strong>und</strong> es uns wirtschaftlich nicht<br />
leisten können, vorhandene Ressourcen<br />
leichtfertig zu vergeuden – von<br />
ökologischen <strong>und</strong> ethischen Aspekten<br />
gar nicht zu reden. Abhängig ist <strong>die</strong>s<br />
aber von den K<strong>und</strong>enwünschen <strong>und</strong><br />
der allgemeinen Akzeptanz der kritischen<br />
Öffentlichkeit. Neben den wirtschaftlichen<br />
Aspekten würde <strong>die</strong> konsequente<br />
Nutzung der Rohstoffe in<br />
tierischen Nebenprodukten insbesondere<br />
der Natur <strong>und</strong> der Umwelt<br />
zugute kommen. <br />
Manfred Gellner,<br />
Mitglied des SARIA-<br />
Vorstands<br />
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SARIAnews