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Arbeitskreis Personensuche - Lexi-Press

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<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Allgemeines zur Vermisstensuche:<br />

Die Anzahl der Vermisstensuchen ist kontinuierlich steigend.<br />

Bei der Vielzahl der, mittlerweile durchzuführenden, Vermisstensuchen ist es in einigen Regionen<br />

schwierig, das, von der Polizei hinzugezogene ehrenamtlich tätige Personal in der erforderlichen<br />

Stärke und für den benötigten Zeitraum bereitzustellen.<br />

Bei den Feuerwehren z.B. ist ein deutlicher Rückgang der Bereitschaft vieler Arbeitgeber zu<br />

verzeichnen, ihre Beschäftigten für Einsätze freizustellen.<br />

Umso schwieriger ist es z.B. für ehrenamtlich tätige Helfer, wie z.B. Rettungshundeführer für die<br />

steigende Anzahl der Vermisstensuchen, die sich häufig über mehrere Stunden oder gar Tage<br />

hinziehen, zur Verfügung zu stehen.<br />

Hier ist eine zuverlässige Zusammenarbeit über die Grenzen der eigenen Organisation hinaus<br />

unerläßlich.<br />

Haben Einsatzkräfte mancher Organisationen einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung durch den<br />

Arbeitgeber, geht doch der größte Anteil der Helfer mit deutlichen finanziellen Einbußen in den<br />

Einsatz.<br />

Hier werden Fehlzeiten (Einsatzzeiten) oft durch Urlaub oder Abgeltung von Überstunden reguliert<br />

bzw. verrechnet.<br />

Die Vermisstensuche:<br />

Sprach man in der Vergangenheit von verlaufenen Jägern, Pilzsammlern, Kindern oder Verletzten, so<br />

rücken die Gruppen der Menschen im Seniorenalter durch die steigende Lebenserwartung und die der<br />

Suizidgefährdeten im Bereich der <strong>Personensuche</strong> deutlich in den Fokus.<br />

Oft kehren Personen selbst wieder zurück oder werden vor Anlauf von großangelegten Suchaktionen<br />

gefunden.<br />

Es gilt zu berücksichtigen, dass nicht jeder Vermisstenfall zwangsläufig zu Suchaktionen führt.<br />

Oft liegen der Polizei Erkenntnisse vor, die begründet nicht veröffentlicht werden!<br />

Zu Beginn einer Suche gilt es für die Polizei die, ihnen bekannten Kontaktadressen aufzusuchen bzw.<br />

zu kontaktieren.<br />

Hierzu zählen u.a. Familienangehörige, Krankenhäuser, Taxizentralen, Busunternehmen und<br />

Gasthäuser.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass, je früher eine Suchaktion anläuft und hierzu alarmiert wird, die Anzahl der<br />

Fehlalarme deutlich steigt, was jedoch auch von den Einsatzkräften zeitlich bewältigt werden muss.<br />

Es ist eher selten der Fall, dass Menschen für immer spurlos verschwinden.<br />

Wenn dies jedoch passiert, ist es für die Angehörigen eine Extremerfahrung, da unter Umständen eine<br />

lebenslange Ungewissheit über das Schicksal des vermissten Menschen zu ertragen ist.


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Grundsätzlich ist eine Suche am Tag des Verschwindens zu empfehlen. Zum einen ist die<br />

Eigengefährdung der Person, je nach Gesundheitszustand und Witterung und zum andern die<br />

Entlastung der ehrenamtlich tätigen Einsatzkrafte zu berücksichtigen, die abends bzw. nachts eher<br />

selten finanzielle Einbußen durch Verdienstausfall hinnehmen müssen.<br />

Im Rahmen einer Suchaktion sind u.a. folgende Orte in Betracht zu ziehen: Freunde der vermissten<br />

Person, ihr bekannte Plätze, Wanderwege, ehem. Arbeitstellen, Friedhof, frühere Wohnorte etc.<br />

Für die Angehörigen sind <strong>Personensuche</strong>n eine sehr belastende Situation. Sie sollten deshalb<br />

durchgehend betreut werden.<br />

(Ein Vorschlag zum „Verhalten gegenüber Angehörigen“ ist in Arbeit und wird nach Fertigstellung<br />

hinzugefügt!)<br />

Einsatzablauf:<br />

Vor einer Alarmierung:<br />

Meist suchen die Angehörigen oder Beschäftigten von Pflegeheimen selbst schon eine geraume Zeit,<br />

bevor sie die Polizei und/oder Rettungsorganisationen alarmieren.<br />

Oft verliert man hier kostbare Zeit, die schon manches Menschenleben gekostet hat.<br />

Grundsätzlich sollte zuerst die Polizei eingeschaltet werden, die, im Nachgang, wenn festgestellt<br />

wurde, dass tatsächlich eine Person akut vermisst wird, und Gefahr für Leib und Leben dieser Person<br />

besteht und nicht auszuschließen ist, dass sie sich in der Nähe aufhält, eine<br />

Suchaktion veranlassen wird.<br />

Die Befragung zur Situation obliegt der Polizei.<br />

Im Rahmen der Prävention hat die Polizei Rheinland-Pfalz einen Fragebogen erstellt, der zur Zeit<br />

überarbeitet wird und hoffentlich in Kürze wieder zur Verfügung steht (diesbezüglich sind wir mit der<br />

Polizei in Kontakt), in dem Angehörige oder Heimleitung wichtige Punkte vorab festhalten können, was<br />

eine Befragung im Ernstfall deutlich erleichtert.<br />

Meist wird durch die Polizei eine örtliche Rettungsorganisation, in der Regel die Feuerwehr<br />

erstalarmiert.<br />

Sollte eine der, mit der Vermisstensuche betrauten Organisation direkt von Pflegekräften, Heimleitung,<br />

Angehörigen etc. kontaktiert, bzw. alarmiert werden, ist unbedingt darauf hinzuweisen, die Polizei zu<br />

informieren.<br />

In Abwesenheit der Polizei, ist diese durch die jeweilige Organisation bzgl. des Einsatzes umgehend<br />

in Kenntnis zu setzten und die Zustimmung zur Suche einzuholen!<br />

<strong>Personensuche</strong> ist grundsätzlich Aufgabe der Polizei!<br />

Folgende Faktoren sind entscheidend für die Dringlichkeit einer Suche:<br />

- Erkrankung, Gebrechlichkeit oder Behinderung der Person<br />

- vorhergehender massiver Streit<br />

- Suizidandrohung<br />

- Gefahr durch das Wetter (Erfrieren, Austrocknen,...)<br />

- Alkoholisierung<br />

- Drogen- bzw. Medikamentenkonsum oder –missbrauch<br />

Wenn es keinen Hinweis auf anderweitige Fortbewegungsmittel gibt, d.h. die Person ist mit Fahrrad<br />

oder zu Fuß unterwegs, so ist grundsätzlich der Radius von mindestens 1 km um den Ausgangspunkt<br />

bzw. den Punkt abzusuchen, wo die Person evtl. zwischenzeitlich gesehen wurde.


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Sollte die Person mit einem Fahrzeug unterwegs sein, so ist frühestens an eine Suchaktion in Form<br />

von Flächensuche im genannten Rahmen zu denken, wenn das Fahrzeug aufgefunden wurde. Wenn<br />

Handyortungen ergeben, dass länger kein Ortswechsel erfolgte, macht es Sinn, Suchkräfte zur<br />

Flächensuche bereitzuhalten. Oft ist in solchen Fällen Eile geboten und die Vorlaufzeit von bis zu<br />

einer Stunde im Hinblick auf die Situation sehr lang.<br />

Bei der Suche nach einem Fahrzeug kann z.B. die Feuerwehr sehr sinnvoll unterstützen. Hier bewährt<br />

sich die Ortskenntnis und Kenntnis bzgl. befahrbarer Wege und Flächen.<br />

Durch die schnell hergestellte Einsatzbereitschaft, hohe Anzahl von Einsatzkräften und Fahrzeugen<br />

können schnell und weiträumig Wege und Plätze abgefahren werden.<br />

Die erste Suche im häuslichen Bereich und im persönlichen Umfeld wird die Polizei selbst mit den<br />

Angehörigen durchführen.<br />

Dabei wird in aller Regel das Wohnhaus gründlich durchsucht und alle in Frage kommenden Freunde<br />

und Bekannten zumindest telefonisch befragt.<br />

Dennoch ist es keine Seltenheit, dass Personen nach Anlauf umfangreicher Suchmaßnahmen auf<br />

Dachböden, in Kellerräumen, Garagen oder z.B. in Pflegeheimen in anderen Räumen aufgefunden<br />

werden.<br />

Oft liegt man recht mit der Annahme, dass die Person deutlich näher am Ausgangspunkt ist, als man<br />

denkt!<br />

Der nächste Schritt:<br />

Wenn die erste Suche erfolglos geblieben ist, prüft die Polizei, ob eine erweiterte <strong>Personensuche</strong><br />

vorgenommen werden soll.<br />

Unter einer erweiterten <strong>Personensuche</strong> ist die Suche im örtlichen oder regionalen Umfeld mit allen<br />

verfügbaren Mitteln zu verstehen.<br />

Die erweiterte <strong>Personensuche</strong> wird nur dann in Frage kommen, wenn weiterhin von Gefahr für Leib<br />

und Leben auszugehen ist kann und wenn zumindest geringe Aussicht besteht, dass sich die<br />

vermisste Person im abzusuchenden Bereich aufhalten könnte.<br />

Es ist allen Beteiligten klar, dass eine erweiterte <strong>Personensuche</strong> mit erheblichem Personalaufwand<br />

verbunden ist und in der Regel die Rettungsorganisationen die Kosten selbst tragen.<br />

Verfügbare Organisationen:<br />

Rettungsdienst geht in Bereitstellung<br />

Alle weiteren Organisationen werden im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Ausrüstung hinzugezogen:<br />

− Feuerwehr (technische Ausstattung, zum Teil auch Wärmebildkameras für die Ergänzung bei der<br />

Suche im Dunklen, große Anzahl von Personal, Fahrzeuge, u.a. Drehleiter, in kurzer Zeit<br />

einsatzbereit, Ortskenntnisse).<br />

− THW (technische Ausstattung, Personal, Fahrzeuge, Spezialgeräte z. B. zum Ausleuchten<br />

besonders großer Flächen).<br />

− Sanitätseinheiten (große Anzahl medizinisch ausgebildeter Einsatzkräfte, Fahrzeuge, in relativ<br />

kurzer Zeit einsatzbereit, evtl. Verpflegung der Einsatzkräfte).<br />

− Wasserrettung wie DLRG o.ä. (Ausrüstung und Ausbildung für die Suche an / in oder auf<br />

Gewässern).<br />

− Bergrettung (Ausrüstung und Ausbildung für die Suche in schwierigem Gelände).<br />

− Rettungshundestaffeln zur Flächensuche, Trümmersuche, Wassersuche und Mantrailer<br />

(Spezialisten für <strong>Personensuche</strong> in unwegsamen oder unübersichtlichem Gelände, großen Flächen u.


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Trümmergebieten). (Bzgl. der Mantrailer bitte ich die Publikation „Mantrailer im Einsatz“ auf der<br />

Homepage zu beachten!)<br />

− Notfallseelsorge / psychosozial betreuende Einsatzkräfte (zur Betreuung der Angehörigen sowie ggf.<br />

der eingesetzten Kräfte).<br />

− ωειτερε Betreuungseinheiten (Versorgung der eingesetzten Kräfte).<br />

− Forstämter (Ortskenntnisse in Wäldern).<br />

− Tiefbauamt u. ä. (Kenntnisse über alte Brunnen, aufgelassene Keller, alte Bunker u. ä.)<br />

- örtliche Freiwillige (Ortskenntnisse).<br />

Suchbereiche<br />

Die Einsatzleitung muss je nach Situation entscheiden, ob sie kreisförmig um den letzten<br />

Aufenthaltsort der gesuchten Person oder eher sektorenförmig in Richtung einer angenommenen bzw.<br />

bekannten Fortbewegung der Person suchen lässt.<br />

Ein sog. Mantrailer (Personenspürhund) kann eine Richtung vorgeben, die zwar bei erweiterten<br />

Suchen einbezogen werden kann, aber im Stadium der vorrangigen Flächensuche nicht einbezogen<br />

werden darf, da die Zuverlässigkeit erst beurteilungsfähig ist, wenn daraufhin die Person gefunden<br />

wurde, bzw. sich aus der Richtung neue Hinweise, wie weitere Zeugenaussagen ergeben.<br />

Der Einsatz eines Mantrailers darf nie die Flächensuche behindern oder gar verzögern.<br />

Parallel dazu sollten auch die Orte gründlich abgesucht werden, an denen die Person sich aufgrund<br />

der Erfahrung aufhalten könnte.<br />

Gleichzeitig d.h. während einer intensiven Flächensuche durch Suchkräfte, Rettungshunde etc. sollten<br />

die Wege besonders die befahrbaren durch Einsatzkräfte wie Feuerwehr mit Fahrzeugen abgesucht<br />

werden. Hierzu sollte der Radius weit über den Kilometer hinaus erweitert werden.<br />

Bei einer Wegesuche mittels Fahrzeugen gilt jedoch zu beachten, dass z.B. Gräben am Wegesrand<br />

vom Fahrzeug aus oft nicht einsehbar sind und somit nachzusuchen sind!<br />

Einsatzleitung<br />

Grundsätzlich hat die Polizei die Einsatzleitung bei <strong>Personensuche</strong>n.<br />

Sinnvollerweise wird die Suchaktion in der Regel in Abschnitte aufgeteilt und mehrere Abschnittsleiter<br />

unterstützen die Polizei. Hier ist eine kontinuierliche Kommunikation unter allen Abschnittsleitern über<br />

die Einsatzleitung zwingend erforderlich. Nur wenn alle verantwortlichen Einsatzkräfte den selben<br />

Kenntnisstand haben, kann ein solcher Einsatz qualifiziert durchgeführt werden!<br />

Bei groß angelegten Suchaktionen unterscheidet man zwischen Fachberater und Abschnittsleiter.<br />

Der Abschnittsleiter leitet, wie der Name sagt seine Einheit und berät sich mit seinem Fachberater, der<br />

seinen Platz bei der Gesamteinsatzleitung hat.<br />

Für die verschiedenen Einheiten wie z.B. Feuerwehr, Rettungshunde, DRK/BRK etc. sollte jeweils ein<br />

Fachberater an der Gesamteinsatzleitung beteiligt sein.<br />

Alle, insbesondere fraglichen und kostenintensiven Entscheidungen, sollten ausschließlich vom<br />

Polizei-Einsatzleiter getroffen werden.<br />

Die sinnvolle Koordination der vielen Einsatzkräfte sollte in entsprechenden Fahrzeugen (ELW 2 /<br />

ELW 3) oder in ähnlich ausgestatteten Gebäuden (z.B. der örtlichen Feuerwache, das Pflegeheim)<br />

durchgeführt werden.<br />

Eine frühzeitige Aufteilung in Einsatzabschnitte (nach Fachdiensten oder nach Suchbereichen) kann<br />

die Gesamt-Einsatzleitung entlasten.<br />

Verschieden Facheinheiten sollten auf Abruf bereitstehen:<br />

- RW1/ z. B. auf einem geländegängigen Fahrgestell<br />

- bei gewässerreichen Gegenden auch eine Facheinheit zur Wasserrettung mit Boot


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

die ohne Verzögerung hinzugezogen werden, falls die Person in schwierigen Gebiet gefunden wurde.<br />

Die Person kann eine Böschung hinabgestürzt sein, oder im Wasser liegen, und dann haben die<br />

fündig gewordenen Helfer zu Fuß i. d. R. kein Rettungs-bzw. Bergegerät dabei.<br />

Grundsätzlich sollten die einzelnen Gruppen regelmäßig regional zusammenarbeiten bzw. üben um<br />

die jeweilige Leistungsfähigkeit einschätzen zu können.<br />

Weisungsbefugt ist der jeweilige Abschnittsleiter ausschließlich gegenüber der, ihm zugeteilten<br />

Einsatzkräfte.<br />

Eigensicherung<br />

Wenn damit zu rechnen ist, dass die gesuchte Person aggressiv sein kann...<br />

Suizidgefahr....Eigengefährdung....Gefahr für Einsatzkräfte.......Bewaffnet?.....<br />

Diesen Punkt möchte ich zur Diskussion stellen!<br />

Zwar gibt es Verhaltensregeln, die ergänzend zur Empfehlung später eingestellt werden,<br />

jedoch wäre es von Bedeutung, vorab verschiedene Meinungen aufzugreifen!<br />

Versorgung und Personalrotation<br />

Erweiterte <strong>Personensuche</strong>n finden oft nachts und teilweise unter wiedrigen Witterungsverhältnissen<br />

statt.<br />

Es ist davon auszugehen, dass Einsatzkräfte schon erschöpft zum Einsatz kommen.<br />

Aus diesem Grunde und aufgrund der Tatsache, dass sich solche Einsätze oft über einen längeren<br />

Zeitraum hinziehen, ist es wichtig, dass eine entsprechende Versorgung schon frühzeitig zur<br />

Verfügung gestellt wird.<br />

Bei lang anhaltenden Einsätzen sollte frühzeitig die Überlegung zu einem Personaltausch und an die<br />

rechtzeitige Nachalarmierung weiterer Einheiten einzubeziehen sein.<br />

Bei psychisch belastenden Situationen (Suche nach einem Kind, im Zusammenhang mit einem<br />

Verbrechen oder nach einer, den Einsatzkräften persönlich bekannten Person) sollte eine<br />

psychologisch / seelsorgerliche Betreuung der Einsatzkräfte sichergestellt werden.<br />

Spezielle Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten:<br />

Feuerwehr<br />

Insbesondere die freiwilligen Feuerwehren verfügen über beste Ortskenntnisse und sehr viel Personal.<br />

Meistens haben sie auch entsprechende Fahrzeuge, Handscheinwerfer und Funkgeräte in der<br />

erforderlichen Anzahl.<br />

Die Feuerwehrleute können in Trupps aufgeteilt Ortsbereiche absuchen und mit den Fahrzeugen<br />

umgebende Straßen abfahren. Neue Einsatzmöglichkeiten haben sich durch die zunehmend<br />

vorhandenen Wärmebildkameras ergeben. Mit ihnen können, auch von Fahrzeugen aus, Waldränder<br />

sowie der Nahbereich um Wege herum und Freiflächen insbesondere nachts sehr gut abgesucht<br />

werden.<br />

Polizeihubschrauber (in Arbeit)<br />

Polizeihubschrauber werden zunehmend mit Wärmebildkameras ausgestattet, so dass sie auch bei<br />

Dunkelheit hervorragend schnell große Flächen in kurzer Zeit sicher absuchen können. Sie sind aber<br />

darauf angewiesen, dass Bodentrupps mögliche Fundstellen<br />

nachsuchen.<br />

In Wäldern, stark zerklüftetem Gelände oder bei Personen unter<br />

Wasser können Wärmebildkameras aus der Luft nicht Erfolg versprechend eingesetzt werden.<br />

Weitere Möglichkeiten Ausleuchtung mit Scheinwerfern und der Transport von Spezialisten (z. B.<br />

Rettungshunde - Teams)


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Rettungshundestaffeln<br />

Rettungshundestaffeln sind Spezialisten für die Suche nach Personen<br />

auf weiten Flächen, im unwegsamen Gelände (Wald) oder in Trümmern. Die Hunde können<br />

menschlischen Geruch auch über weite Distanzen (einige hundert Meter) wahrnehmen.<br />

Die Flächen- Trümmer uns Wassersuchhunde benötigen keine Geruchsproben der zu suchenden<br />

Person. Sie suchen jede lebende Person in dem ihnen zugeteilten Gebiet.<br />

Bei Rettungshundestaffeln sollte bedacht werden, dass sie aufgrund der Tatsachen, Verpflegung für<br />

ihren Hund zu richten, oder von unterwegs (Arbeitsplatz etc) erst nach Hause müssen, den Hund zu<br />

holen, eine deutlich längere Vorlaufzeit haben und entsprechend frühzeitig alarmiert werden müssen.<br />

Oft sind sie so ausgestattet, dass sie eigenes Kartenmaterial vor Ort ausdrucken können.<br />

Karten in erforderlichen Maßstab und erforderlicher Stückzahl mitzuführen ist nicht durchführbar.<br />

Sollte dies nicht der Fall sein, benötigen sie vernünftiges Kartenmaterial (möglichst Topographische<br />

Karten) im Maßstab 1:5.000 bis 1:10.000.<br />

Es hat sich bewährt, jedem Rettungshundeteam (i.d.R. Hundeführer mit Hund und mind. ein Helfer),<br />

einen ortskundigen Helfer bereitzustellen.<br />

Mantrailer<br />

sind in der Regel Bestandteil der Rettungshundestaffeln, werden jedoch aufgrund ihrer speziellen<br />

Vorgehensweise separat erwähnt.<br />

Hier gibt es viele wichtige Punkte zu beachten! ..................<br />

Notfallseelsorge /<br />

Krisenintervention<br />

Die Zeit der <strong>Personensuche</strong> ist für Angehörige extrem belastend. Deshalb sollte frühzeitig eine<br />

Betreuung durch Notfallseelsorge oder Krisenintervention realisiert werden.<br />

....................<br />

Tauchergruppen<br />

z. B. bei den Wasserrettungs-Organisationen, bei der Polizei und der<br />

Feuerwehr. <strong>Personensuche</strong> im Wasser ist im Regelfall eher eine Leichensuche.<br />

Technische Besonderheiten<br />

Akkus<br />

In Funkgeräten und Handscheinwerfern macht trotz intensiver Akkupflege gerade bei langwierigen<br />

Einsätzen die kurze Haltbarkeit schmerzlich bemerkbar.<br />

Bei Lampen haben sich handelsübliche Taschenlampen mit herkömmlichen Batterien bewährt. Diese<br />

gibt es auch bereits mit einer vom Handscheinwerfer kaum zu übertreffenden Leistungsfähigkeit.<br />

Kommunikation<br />

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dass die verschiedenen Organisationen auf eigenen Frequenzen<br />

kommunizieren und dies lediglich über die jeweiligen Fachberater bei der Gesamteinsatzleitung<br />

zusammenläuft.<br />

2 mtr. BOS Geräte, mit der gesetzlich vorgeschrieben Leistungsfähigkeit, stoßen oft aufgrund der<br />

geologischen Gegebenheiten (Hügel, Schluchten etc.) an ihre Grenzen.


<strong>Arbeitskreis</strong> <strong>Personensuche</strong><br />

Das Mitführen von privaten Handys hat sich im Rettungshundewesen als sehr sinnvoll oder gar<br />

erforderlich erwiesen. Diesbezüglich gilt es die Regeln bzgl. des Versicherungsschutzes durch die<br />

jeweilige Unfallkasse zu beachten!<br />

Hinweise hierzu auf der Homepage www.arbeitskreis-personensuche.de unter Aktuelles<br />

Es ist sehr wichtig, dass die Telefonnummer der Einsatzleitung allen eingesetzten Suchtrupps bekannt<br />

ist und wenn möglich sollte jeder Suchtrupp - neben einem BOS-Funkgerät - auch über ein Handy zu<br />

erreichen sein.<br />

Eine Regelung zur evtl. Erstattung entstandener Handykosten ist vor dem Einsatz zu treffen!<br />

Das Handy ist kein Ersatz für BOS-Funk bzw. 2 mtr. Band Funk!<br />

Im manchen Regionen kann man oft nicht telefonieren, während die EL mit einer ausgefahrenen<br />

Antenne sehr wohl eine Relaisstelle im ansonsten funktechnisch unversorgten, entlegenen<br />

Suchgebiet einrichten kann.<br />

Kartenmaterial<br />

Die eingesetzten Kräfte benötigen aktuelles Kartenmaterial in relativ großem Maßstab. Dieses<br />

Material sollte sinnvollerweise in der Einsatzleitung mittels entsprechender Software und Druckern<br />

erstellt werden.<br />

GPS<br />

Insbesondere Hubschrauber und Rettungshundestaffeln sind zunehmend mit GPS-Geräten<br />

ausgestattet, da sie immer wieder in ihnen fremden weitläufigen Bereichen eingesetzt werden. Die<br />

Einsatzleitung sollte in der Lage sein, GPS-Daten auszugeben und auszuwerten.<br />

Spezialausrüstung<br />

Das Mitführen von Einsatzgerät mit langen Stielen, wie von der Bereitschaftspolizei verwendet, kann<br />

sich als sinnvoll erweisen.<br />

Das Schuhwerk der eingesetzten Personen sollte den Einsatzbedingungen angemessen sein.<br />

Es gilt zu prüfen, ob das das Sicherheitsschuhwerk z. B. der Feuerwehren dazu geeignet ist, längere<br />

Fußmärsche in Waldgebieten ohne Blessuren zu überstehen.<br />

Es gilt auch hier die jeweiligen Gefährdungsbeurteilungen und Versicherungsregelwerke zu beachten!<br />

Handyortung<br />

In besonderen Fällen (Gefahr für Leib und Leben) kann die Polizei eine Handyortung durchführen<br />

lassen. Das ist aber ein längerer Prozess und bedarf in der Regel der Schriftform (Fax)<br />

Fahrzeugortung<br />

in Arbeit

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