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Kundenmagazin casanova: „Glück" (4.400 KB) - Sanitas Troesch AG

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Glück<br />

Das <strong>Kundenmagazin</strong> von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong><br />

18. Jahrgang, Nr. 25/Mai 2013 www.sanitastroesch.ch


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 03<br />

Findet mich das Glück?<br />

Unter diesem Titel stellt das 2002 erschienene schwarze Büchlein des renommierten Schweizer<br />

Künstlerduos Fischli/Weiss, ein heimlicher Bestseller, unzählige lebensnahe bis skurrile Fragen.<br />

Mit alltäglichen und nicht alltäglichen Fragen zum Thema «Glück» beschäftigt sich auch diese<br />

<strong>casanova</strong>-Ausgabe. Wie, wo und wann die hier porträtierten Menschen vom Glück gefunden<br />

worden sind, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Zunächst nur so viel: Darunter finden sich<br />

Menschen, die andere glücklich machen — sei es nur für ein paar Sekunden oder für ein ganzes<br />

Leben. Oder Menschen, die glücklich sind, weil sie das tun, was sie am liebsten machen: vom<br />

Siedlungsbau über Landschaftsarchitektur bis hin zur Polartierfotografie oder Feuerwerksherstellung.<br />

Glück ist eben subjektiv, individuell und unglaublich facettenreich.<br />

Was bedeutet Glück? Ist es ein besonderer, da vergänglicher Augenblick? Oder ist es die höchste<br />

Form der Zufriedenheit, wie einer der Porträtierten es nannte? Dies käme wohl dem dauerhaften<br />

Lebensglück, dem Pendant zum englischen Begriff «happiness», näher als dem eher flüchtigen<br />

Zufallsglück, genannt «chance». So oder so: Glücklich machen beide — ob man nun Glück im<br />

Spiel, in der Liebe oder im Beruf hat.<br />

Nur Geld allein macht nicht glücklich. Dies die gute Nachricht für alle (Noch-)Nicht-Millionäre.<br />

Viel eher ist es die Summe kleiner Glücksmomente und Alltagsfreuden, ergänzt durch ein<br />

intaktes soziales Umfeld und gute Gesundheit, die dauerhaft glücklich macht. Umso besser,<br />

wenn sich Ihr «kleines Glück» schon beim Duft des Morgenkaffees, beim Anblick von Sonnenstrahlen,<br />

beim Lesen eines Buches oder beim Genuss des Feierabendbiers einstellt.<br />

Wie und wo auch immer das Glück Sie findet, wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame Lektüre.<br />

Michael Schumacher<br />

Vorsitzender der Gruppenleitung


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 05<br />

Inhalt<br />

Glückliches Neben- und Miteinander: In Wohnsiedlungen<br />

fördern gezielte bauliche Massnahmen das einvernehmliche Zusammenleben.<br />

Zudem werden in modernen Siedlungen Konzepte<br />

zur Steigerung des sozialen Austauschs umgesetzt. Mit Erfolg. 6<br />

Glück im hohen Norden.<br />

Der gelernte Sanitärinstallateur Heiner Kubny ist heute<br />

Polartierfotograf. Nach der Lehre wurde er Lastwagenverkäufer,<br />

später gründete er eine eigene Firma und schliesslich<br />

entdeckte er die Polargebiete. Ein beruflicher Werdegang mit<br />

vielen Glücksmomenten. 12<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.<br />

Dennoch beschreibt den Glücksmoment<br />

keiner treffender als Nikolaus Lenau. 14<br />

Im 2012 erschienenen Buch «Glück und<br />

Architektur» geht der Schriftsteller und<br />

Philosoph Alain de Botton dem Wechselspiel<br />

von Schönheit und Glück auf den<br />

Grund. Fortunat Werner und Philipp Glück,<br />

zwei Schweizer Architekten, beantworten<br />

Fragen aus dem Buch. 16<br />

Zum Glück gibt es sie: Menschen, die andere glücklich<br />

machen. <strong>casanova</strong> berichtet über einen Spitalclown, einen<br />

Feuerwerks- und einen Millionärsmacher. 20<br />

Mehr lustwandeln gefällig? Enzo Enea, einer der bekanntesten<br />

Schweizer Landschaftsarchitekten, schafft mit beglückenden<br />

Aussenräumen mehr Lebensqualität. Sein Baummuseum<br />

in Jona ist eine «Hommage» an den Baum als raumbildendes<br />

Objekt und Sauerstoffspender. 24<br />

Das kulinarische Glück liegt in der bodenständigen und<br />

ehrlichen Küche der Berggasthöfe der Jurahöhen. Wie Rösti<br />

und Co. in der Métairie La Cuisinière und der Métairie<br />

Les Gümmenen schmecken, erfahren Sie ab Seite 26<br />

Grenzübergreifendes Glück erfährt das Ehepaar Werner<br />

und Marie-Anne Kurmann beim Reisen. Bald ist auch er<br />

pensioniert und sie können sich wieder in den massgefertigten<br />

Bus setzen und losfahren. 28<br />

sanitas troesch bad<br />

Glück definiert jeder anders. Deshalb hat <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> mit<br />

Alterna day by day ein Programm im Angebot, das sich für die<br />

individuelle Einrichtung des Bades beliebig kombinieren lässt.<br />

Besondere Glücksmomente bescheren auch die Dampfduschen.<br />

Ein Duschpaneel mit integriertem Dampfgenerator<br />

erfüllt exklusive Wünsche beim Duschen und sorgt für ein<br />

wohltuendes Klima beim Dampfen. 34<br />

Zum zweiten Mal geboren.<br />

Hubert Basler, Leiter Lager der Niederlassung<br />

Dättwil, hatte Glück im Unglück.<br />

Er überlebte vor 25 Jahren einen Absturz<br />

eines Kleinflugzeugs. Seither hat sich sein<br />

Leben verändert. 30<br />

sanitas troesch küche<br />

Das «Haus der Küchen — Haus der Vielfalt»<br />

ist ein grosser Erfolg und begeistert<br />

Bauherren wie Planer. Mit vier renommierten<br />

Marken bietet das Konzept eine echte<br />

Auswahl in jedem Preissegment. 32<br />

sanitas troesch news<br />

«Kundenorientierte Ausstellungskonzepte<br />

und eine klare Angebotsphilosophie sowie<br />

kompetente und sympathische Mitarbeitende<br />

zählen heute und in Zukunft zu den grossen<br />

Stärken», sagte der Winterthurer Stadtpräsident<br />

in seiner Ansprache anlässlich der<br />

Ausstellungseröffnung am neuen Standort.<br />

Diese Worte sind zugleich eine treffende<br />

Beschreibung der Geschäftsphilosophie von<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>, die mit Erneuerungen und<br />

Erweiterungen der Ausstellungen in<br />

St. Gallen, Zürich und Kriens gleich<br />

mehrmals unter Beweis gestellt wird. 40


06 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

Gute Nachbarschaft ist die halbe Miete<br />

Verdichtetes Wohnen hat Zukunft und somit auch der Siedlungsbau. Doch wie wohnt<br />

es sich angenehm mit Hunderten von unbekannten Nachbarn? Bauliche Massnahmen<br />

sorgen für ein gutes Miteinander. Eine qualitativ hochstehende Bewirtschaftung und<br />

eine professionelle Hauswartung tragen weiter zur Zufriedenheit bei.<br />

Bon appétit! Beliebt, der Mittagstisch<br />

in der Siedlung Heizenholz.<br />

Wenn viele Menschen zusammen wohnen, gilt<br />

es einiges zu berücksichtigen, damit sich alle<br />

wohlfühlen. Die Soziologin Margrit Hugentobler<br />

und ihr Team am ETH Wohnforum — ETH CASE<br />

haben dafür ein Evaluationsinstrumentarium<br />

entwickelt. Bei der Datenerhebung standen<br />

acht Wohnsiedlungen unterschiedlichen Alters<br />

im Fokus. Auffallend schlecht schnitt Siedlung<br />

A bei der Beurteilung der gegenwärtigen Wohnsituation<br />

ab. Die von einem bekannten Architekten<br />

erstellte Siedlung eines institutionellen<br />

Investors wurde im Jahr 2006 bezogen. Die<br />

Evaluation weist darauf hin, dass Wohnzufriedenheit<br />

nicht nur von der verfügbaren Wohnfläche<br />

oder der Neuwertigkeit der Bausubstanz,<br />

sondern stark auch von «weichen» Faktoren<br />

wie guter Nachbarschaft, Bewirtschaftung oder<br />

Wohnumfeldqualitäten abhängt. In Siedlung A<br />

bezeichnen lediglich 25% der Bewohnenden<br />

das nachbarschaftliche Klima als ausgezeichnet<br />

oder gut. Der Durchschnitt aller in der Studie<br />

Befragten liegt um einiges höher, bei 64%. Was<br />

sind die Gründe dafür? In Siedlung A fühlen sich<br />

die Mieter überproportional stark von Lärm- und Geruchsimmissionen<br />

gestört. Der Waschküchenkrieg wird hier mehr als dreimal<br />

so häufig ausgetragen wie in anderen Siedlungen. Auch mit der<br />

Bewirtschaftung ist man unzufrieden. Als «unfreundlich, gleichgültig,<br />

inkompetent» wird die Siedlungsverwaltung bezeichnet. Die<br />

Hauswartung, von einer externen Firma besorgt, scheint schwer<br />

erreichbar zu sein.<br />

Architektonisch anspruchsvoll, aber nicht begehrt<br />

Die Forschenden am ETH Wohnforum gingen der Frage nach, was<br />

gute Wohnqualität ausmacht. Es sind erstaunlicherweise nicht die<br />

neusten und architektonisch anspruchsvollsten Siedlungen, die gut<br />

abschneiden. Siedlung H, in der rund 95% der Befragten mit der<br />

Wohnsituation zufrieden sind, stammt aus den 1940er-Jahren. Ein<br />

Teil der Siedlungsbauten liegt an einer stark frequentierten Autobahnzubringerstrasse.<br />

Die Küchen, Badezimmer und Wohnbereiche<br />

wurden qualitativ hochstehend erneuert, die Flächen sind<br />

jedoch nach wie vor sehr klein. Die Erneuerungen scheinen dennoch<br />

die Zufriedenheit positiv beeinflusst zu haben. Ebenso wichtig<br />

oder vielleicht noch wichtiger: das hervorragende Bewirtschaftungsund<br />

Hauswartungskonzept. Wie der Vergleich verschiedener Siedlungen<br />

zeigt, werden ein einfacher Zugang zum Hauseingang und<br />

der Einbau eines Aufzugs als positiv bewertet. Gerade für ältere<br />

Bewohner und junge Mütter stellen diese baulichen Massnahmen<br />

eine grosse Erleichterung dar. Wohnküchen und offene Koch-Wohn-<br />

Ess-Bereiche werden immer wichtiger. Selbstredend trägt eine<br />

wirkungsvolle Schallisolierung zu einem guten Miteinander bei.<br />

Begegnungen schaffen Probleme aus der Welt<br />

Von drei Viertel aller Befragten wird ein gutes nachbarschaftliches<br />

Klima als wichtig eingestuft. Je öfter Menschen miteinander zu tun<br />

haben, desto sympathischer werden sie sich, lautet eine Erkenntnis<br />

aus der Sozialpsychologie. Ein guter Grund, für mehr Interaktionsfläche<br />

zu sorgen. So wie bei der 20-jährigen Siedlung Davidsboden<br />

in Basel. Die Zugänge zu den Häusern sind teils über den gemeinsamen<br />

Hof erreichbar. Viel Gestaltungsfreiraum und Selbstbestimmung<br />

zeichnen die Siedlung Davidsboden weiter aus. Es gibt einen<br />

Siedlungsverein unter anderem mit einer Arbeitsgruppe, welche<br />

die Gestaltung der öffentlichen Räume mitbestimmt, und auf je<br />

acht Wohnungen kommt ein Hausverein. Ausserdem existieren ein<br />

Gemeinschaftsraum und weitere flexibel nutzbare kleinere Räume<br />

in einem Innenhoftrakt, die im Lauf der Zeit unterschiedlich genutzt<br />

wurden, beispielsweise als Café oder als Musikzimmer. Es finden<br />

dort Feste statt, man schaut zusammen Fussballübertragungen<br />

oder organisiert das weihnächtliche Kerzenziehen. In einem Teil der<br />

Siedlung wohnen viele Migrantinnen und Migranten, vor allem aus


WG mit viel Freiraum: das Individualzimmer<br />

mit eigener Teeküche und Sanitärzelle.<br />

minimiert worden. Die gemeinsamen Räumlichkeiten werden professionell<br />

gereinigt, auch die Gästewohnung und das Konsumdepot, wo<br />

unverderbliche Ware für den Haushalt bezogen werden kann. Eine Hand-<br />

«Engagement ist in unserer<br />

Genossenschaft stark verankert.<br />

Wir versuchen, alle so weit als<br />

möglich einzubinden.»<br />

werkergruppe übernimmt kleinere Reparaturarbeiten, weitere Gruppen<br />

leisten Fronarbeit. Ist der soziale Druck, sich zu engagieren, nicht hoch?<br />

«Doch, sicher. Die meisten übernehmen freiwillig Arbeiten. Eine Familie,<br />

die sich bisher wenig eingebracht hat, giesst nun die Pflanzen im Gemeinschaftsraum.<br />

Engagement ist in unserer Genossenschaft stark verankert<br />

und wir versuchen, alle so weit als möglich einzubinden», sagt Claudia<br />

Thiesen. Doch es ist klar, nicht allen steht der Sinn gleichermassen nach<br />

Gemeinschaft. Christoph bewohnt zusammen mit seiner Frau eine<br />

der Türkei. Die Verständigung über die Kulturgrenzen hinweg scheint in<br />

Siedlung Heizenholz, ehemals Kraftwerk 2 genannt, bezogen.<br />

hält an. Meist sind es Besserverdienende, die sich so viele<br />

3-Zimmer-Wohnung: «Den Wirbel in der Siedlung bekommen wir auch<br />

der Siedlung Davidsboden besser zu klappen als anderswo. «Die Bewohner<br />

Claudia Thiesen, Heizenholz-Bewohnerin und Verantwortliche<br />

Kinder überhaupt leisten können. 5-Zimmer-Wohnungen sind<br />

ohne Beteiligung an gemeinsamen Aktivitäten mit. Wir sind beide 56, die<br />

konnten mit den bestehenden Konflikten umgehen, weil sie durch die<br />

der Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk 1, spricht von<br />

rar und oft teuer. In der Siedlung Heizenholz gibt es welche<br />

Kinder wohnen nicht mehr zu Hause. Wir wollen keine anderen Kinder,<br />

Hausvereine gezwungen waren, miteinander zu reden», weiss Margrit<br />

unterschiedlichen Vorstellungen bezüglich der Nutzung der<br />

mit 109 m 2 bereits für 2270 Franken, eine Wohnung mit<br />

auch wenn sie erwachsen sind», bemerkt er trocken.<br />

Hugentobler. Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, sei mithin das<br />

«Terrasse commune». Die gemeinschaftliche Nutzung bedinge,<br />

140 m 2 kostet 2800 Franken. Eine 4-Zimmer-Wohnung von<br />

Wichtigste. Sie nennt Beispiele wie die im Parterre angelegten Wasch-<br />

dass man miteinander rede, wenn etwas störe. Nadja, 39,<br />

gut 100 m 2 ist ab 2100 Franken zu haben — alle Mietangaben<br />

Wohnraum für 50+<br />

küchen der Siedlung Regina-Kägi-Hof in Zürich. «Man hat ungezwungen<br />

mag den Kontakt. Sie wohnt mit ihrer Familie im 4. Stock<br />

ohne Nebenkosten. Pro 35 m 2 ist ausserdem ein Anteilschein<br />

Ziel war es, die Siedlung nicht nur für Familien attraktiv zu machen,<br />

die Möglichkeit, einen kurzen Schwatz zu halten.» Selbstbestimmung sei<br />

und findet es schade, dass so wenige Bewohnerinnen und<br />

von 15 000 Franken zu erwerben. Nadja, die Mittagstisch-<br />

sondern auch für Menschen ab 50 Jahren. Von den 76 Erwachsenen sind<br />

auch hier wichtig. Kontakt werde geschätzt, aber er müsse nach eigenem<br />

Bewohner bis ganz nach oben kommen. Jeden Montag<br />

köchin, findet, dass Heizenholz nicht zu den günstigen Wohn-<br />

15 über 55 Jahre alt. Im Hinblick auf die älteren Mieter wurden Wohn-<br />

Gutdünken dosiert werden können.<br />

kocht sie im Gemeinschaftsraum Mittagessen. Ernst, mit<br />

siedlungen zählt. Eine Monokultur tendenziell linksstehender<br />

gemeinschafts-Cluster entwickelt. Die «Cluster» sind Individualzimmer<br />

seinen 83 Jahren der älteste Bewohner, assistiert ihr dabei.<br />

Besserverdienender? Claudia Thiesen überlegt. Doch, sie<br />

mit eigener Sanitärzelle und Teeküche. Ein grosser Wohn- und Essbe-<br />

Mit baulichen Massnahmen für mehr Gemeinschaft<br />

hätten verschiedene Handwerker, einen Hauswart. Aber der<br />

reich mit Kochinsel sowie ein Arbeitszimmer stehen allen acht Bewoh-<br />

Auch architektonische Gestaltung schafft Begegnungsräume. Verbin-<br />

Luxusgut — das dritte Kind<br />

habe Jus studiert, fügt sie dann lachend an. Es gibt eine Miet-<br />

nenden zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. «Wir haben festge-<br />

dend wirkt die «Terrasse commune» der genossenschaftlichen Siedlung<br />

Am Mittagstisch ist die Stimmung gelöst, es wird viel geredet.<br />

zinsreduktion für weniger Bemittelte, und für zwei Wohnun-<br />

stellt, dass nicht nur Alleinwohnende diese Form wählen, sondern auch<br />

Kraftwerk 1 Heizenholz in Zürich Höngg. Zwei ehemalige Wohnhäuser der<br />

Im Gespräch sind vor allem die Mütter. Es werden Tipps für<br />

gen hat die Stiftung Domizil das Anteilkapital gestellt. Diese<br />

Paare. Die älteren Menschen leben vorzugsweise in den beiden klassi-<br />

Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime aus den 1970er-Jahren wurden<br />

die Babynahrungszubereitung ausgetauscht, die nahe gele-<br />

Wohnungen werden an ausländische Familien vermietet, und<br />

schen Wohngemeinschaften, die wir hier auch haben, oder in den kleine-<br />

mit einem Neubau zu einem Gebäudekomplex verbunden. Die «Terrasse<br />

gene Kindertagesstätte gerühmt und die Frage erörtert, ob<br />

die Stiftung übernimmt auch gleich die Einführung in die<br />

ren Wohnungen», resümiert Claudia Thiesen. Ein weiterer Schritt im ge-<br />

commune» — die gemeinschaftliche Terrasse — ist diesem vorgelagert<br />

ein drittes Kind das Familienglück komplett machen soll. Der<br />

schweizerischen Wohngepflogenheiten. Viele Reibungsflächen<br />

meinschaftlichen Wohnen steht mit dem Grossprojekt Hunziker Areal in<br />

und verbindet alle Geschosse miteinander. Vor einem Jahr wurde die<br />

Trend zur Drei-Kind-Familie in städtischen Wohngebieten<br />

sind in der Siedlung Heizenholz durch geschickte Organisation<br />

Zürich Nord an. 1000 Personen werden dort ab Herbst 2014 einziehen.


Die «Terrasse commune»,<br />

das verbindende Element in<br />

der Siedlung Heizenholz.<br />

Natürlich gibt es auch hier Wohngemeinschaften, Wohngemeinschafts-Cluster,<br />

klassische Wohnungen sowie zumietbare<br />

Räume. Platz ist da für Kleingewerbe wie Restaurants,<br />

Coiffeursalons, Zahnarztpraxen und Bürogemeinschaften.<br />

Eine Rezeption mit Serviceangebot verwaltet die Gemeinschaftsräume<br />

und das Bed-and-Breakfast-Angebot, ist Annahmestelle<br />

für den Wäscheservice und organisiert auf<br />

Wunsch das Babysitting oder Blumengiessen. Diese Arbeiten<br />

führen Siedlungsbewohner in sogenannten Mikrojobs gegen<br />

Entgelt aus. «Ob Freiwilligenarbeit Pflicht sein wird oder vorwiegend<br />

über Anreize gesteuert werden soll, steht im<br />

Vorstand weiterhin zur Diskussion. Hier prallen verschiedene<br />

Menschenbilder aufeinander», sagt Peter Schmid, Präsident<br />

der Baugenossenschaft mehr als wohnen, die für das Bauprojekt<br />

Hunziker Areal verantwortlich zeichnet.<br />

Nachbarschaftshilfe als Win-win-Modell<br />

Margrit Hugentobler hat zur Freiwilligenarbeit keine Zahlen.<br />

Sie findet, zu viel Pflicht schade dem Miteinander. Je nach<br />

Alter und Lebenssituation seien die Bedürfnisse unterschiedlich.<br />

Deshalb sei auch eine Flexibilität bezüglich Wohnraum<br />

anzustreben: «Keine Schlauch-Zimmer, möglichst quadratische,<br />

flexibel möblierbare Grundrisse. So sind die Zimmer vielfältig<br />

nutzbar. Weiter werden ein grosszügiger Wohn- und Essbereich<br />

geschätzt sowie zumietbare Räume». Ganz angetan ist sie vom<br />

Mehrgenerationenwohnkonzept «Lebensräume für Jung und Alt»<br />

im süddeutschen Raum. Die erworbenen Eigentumswohnungen<br />

dürfen erst ab einem Alter von 60 Jahren bezogen werden. Vorher<br />

werden sie vermietet. Ein ausgewogener Mix von Jung und Alt<br />

wird dabei angestrebt. Mit dem geschuldeten Baurechtszins, auf<br />

den die Gemeinde teilweise verzichtet, wird eine Gemeinwesenarbeitsstelle<br />

finanziert. Pro Wohnung wird ein Prozent der Lohnkosten<br />

übernommen. Für 50 Wohnungen steht also eine Person<br />

mit einem 50%-Stellenpensum zur Verfügung, die Moderationsfunktion<br />

übernimmt. Nicht pfannenfertige Lösungen werden geboten,<br />

vielmehr wird den Bewohnenden geholfen, für ihre Bedürfnisse<br />

selbstorganisiert Lösungsansätze zu finden. Das kann<br />

zum Beispiel so aussehen: «Eine alleinerziehende Mutter frühstückt<br />

täglich mit einer älteren alleinstehenden Dame. Die ältere hat<br />

Gesellschaft, die jüngere einen Zusatzverdienst.» Laut Soziologin<br />

Magrit Hugentobler ein zukunftswürdiges Modell des sozialen<br />

Miteinanders in Siedlungen.


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 13<br />

als jeder andere in der Schweiz. Und verdiente<br />

sich, ob sie mal mitkommen könnten. Kubnys wussten, in dieser<br />

dabei sehr viel Geld. Bis es ihm langweilig wurde.<br />

Anfrage liegt Potenzial für eine neue Geschäftsidee. Polarreisen<br />

Er brauchte eine neue Herausforderung, und die<br />

bietet das Ehepaar nun ab 10 000 Franken an. Das Geschäft läuft<br />

schuf er sich mit der Heiner Kubny <strong>AG</strong>. Niemand<br />

gut, sie sind daran, nach Deutschland zu expandieren.<br />

goss fugenlose Kunstharzböden für die Lebensmittelindustrie<br />

so schnell wie Heiner Kubny mit<br />

Erzähl in Europa, dass es uns gibt<br />

seinen Mitarbeitenden. Markenleader der Geträn-<br />

«Geld war nie eine Motivation für mich. Ich wollte meine Arbeit<br />

kehersteller gehörten ebenso zu seinen Kunden<br />

stets gut machen, adäquate Lösungen finden, das merkte die<br />

wie Gate Gourmet (heute Gategroup Holding <strong>AG</strong>)<br />

Kundschaft», und die Angestellten der Heiner Kubny <strong>AG</strong>. Denn<br />

mit dem Meisterstück, einem 14 000 m 2 grossen,<br />

Heiner Kubny wusste, zufriedene Arbeiter leisten mehr und bleiben<br />

hochbelastbaren Kunstharzboden. «Als Sanitärins-<br />

der Firma lange erhalten. «Ich packte mit an, spendierte mal ein<br />

tallateur wusste ich, wie Wasser abzuführen ist.»<br />

Znüni und war zusammen mit meiner Frau auch Ansprechperson<br />

Dieses Fachwissen und seine grosse Sensibilität,<br />

für die privaten Nöte der Mitarbeitenden. Wir suchten gemeinsam<br />

«Man muss im Leben erkennen, was einem Spass macht.»<br />

damals im Lehrbetrieb noch mit Füssen getreten,<br />

waren die Schlüssel zu seinem Erfolg. «Ich bin<br />

sehr feinfühlig und spüre, was das Gegenüber<br />

nach Lösungen.» Kubnys Firma für Polarreisen kommt ohne Angestellte<br />

aus. Nur seine Frau und er, ein agiles Team. Arbeiten delegiert<br />

er, zum Beispiel an ein externes Reisebüro. Ein weiteres Credo von<br />

braucht.» Waren es erst Lastwagen und dann<br />

Heiner Kubny lautet: Man muss im Leben erkennen, was einem<br />

Kunstharzböden, sind es nun Abenteuer.<br />

Spass macht. «Mach das, was du gerne machst, gut, den Rest<br />

delegiere.» Es gäbe immer jemanden, der diese Arbeit lieber und<br />

Pinguine mag jeder<br />

deshalb besser machen würde. Was Heiner Kubny am Herzen liegt,<br />

Nicht der Postkartenblick auf Zürich, aber ein überwältigender dennoch. Von Heiner Kubnys<br />

Heiner Kubny organisiert heute zusammen mit<br />

dafür gibt er alles. So publiziert er eine Gratis-Zeitschrift, die «Polar-<br />

grosszügiger Wohnung mit ausladender Kochinsel, die einen zum Träumen einlädt, ein Blick<br />

seiner Frau, mit der er schon die Heiner Kubny <strong>AG</strong><br />

NEWS». Thema sind durch die Klimaerwärmung bedrohte Tierarten<br />

gesäumt von Hochhäusern auf Zürichs Gleisanlagen. Da unten liegt auch das ehemalige<br />

erfolgreich führte, Polarreisen. Angefangen hat<br />

und die dort ansässigen Menschen, deren Lebensgrundlage all-<br />

Nach diesem Credo hat der<br />

Industriequartier Escherwyss. Heiner Kubny ist kein Zürichberg-Arrivierter, er ist immer<br />

noch Handwerker durch und durch. Der Blick von oben auf das ehemalige Büezerquartier<br />

alles als Hobby, und zwar in den USA. Sie besuchten<br />

Nordamerikas Westküste elf Mal, um<br />

mählich zerstört wird. Kubnys waren in Russland, dort, wo noch<br />

niemand gewesen sei. «Sie baten mich: Erzähl in Europa, dass es<br />

gelernte Sanitärinstallateur<br />

Escherwyss musste aber erst erarbeitet werden. Heiner Kubny fing ganz unten an, da,<br />

eine abendfüllende Diashow zu produzieren. Ihre<br />

uns überhaupt gibt», sagt Kubny gerührt.<br />

Heiner Kubny erfolgreich<br />

wo es wehtat. 1966 fand er nach längerer Suche eine Lehrstelle als Sanitärinstallateur.<br />

Idee begruben sie an einem einzigen Tag, damals<br />

zwei Unternehmen aufgebaut.<br />

Erst eine Firma für<br />

Industriekunstharzböden und<br />

seit zwölf Jahren organisiert<br />

er zusammen mit seiner Frau<br />

Reisen in die Polargegenden.<br />

Und das alles mit viel Spass<br />

an der Sache.<br />

Die Arbeit gefiel ihm gut. Noch heute erfüllt es ihn mit Stolz, wenn er an der ETH, dem<br />

Triemlispital oder dem Hauptsitz der Zürcher Kantonalbank vorbeifährt. Dort hatte er<br />

überall Rohre verlegt. Doch die Lehrmeister, ohne jegliches Feingefühl und mit der Begründung:<br />

«Als Stift muss man sich daran gewöhnen, dass man trampet wird», liessen<br />

den Lehrling Kubny frühmorgens eineinhalb Stunden mit dem Fahrrad zur Baustelle fahren.<br />

Sie selber zogen winkend im VW-Bus an ihm vorbei.<br />

Blumen und Lastwagen en gros<br />

Aus dem Profi-Radrennfahrer, der er einmal werden wollte, wurde dann nichts, auch nicht<br />

«Geld war nie<br />

eine Motivation<br />

für mich.»<br />

im Bryce Canyon. «Etwa zehn Fotografen schossen<br />

Bilder von den auf Wurzeln thronenden Bäumen.<br />

Da wusste ich, das kanns nicht sein.» Die<br />

Konkurrenz war zu gross, die Bilder waren zu wenig<br />

exklusiv. Heiner Kubny und seine Frau hatten<br />

unter anderem die Antarktis bereist und dort<br />

Bilder von den putzigen Pinguinen gemacht. Das<br />

ist es, Pinguine mag jeder, dachte er sich und<br />

spezialisierte sich fortan auf Fotografien von<br />

Werde Sanitärinstallateur<br />

Heiner Kubny ist sich seiner privilegierten Situation bewusst. Er,<br />

der mit 50 Jahren ein weiteres Mal durchstarten konnte und seither<br />

erfolgreich Reisen in die Polargegenden organisiert. Sein Rat an<br />

die Jugendlichen von heute: «Werde Handwerker, Dienstleister<br />

hat es eh zu viele.» Die Arbeit als Sanitärinstallateur sei nicht<br />

wirtschaftsabhängig. Küchen und Toiletten brauche es immer. Er<br />

selber würde sofort wieder Sanitärinstallateur lernen. Er zählt<br />

eine Reihe von Namen auf, alles Sanitärinstallateure mit erfolg-<br />

aus dem Sanitärinstallateur im Angestelltenverhältnis. Heiner Kubny wurde Aussendienst-<br />

Polartieren. Nach weiteren sechs Reisen hatten<br />

reichen Unternehmen, und fügt an: «Das Coole am Job: Du hast<br />

mitarbeiter im Blumengrosshandel und in noch grösserem Stil verkaufte er später<br />

sie genügend Material zusammen für ihren ersten<br />

gut bezahlte Arbeit bis zur Rente!»<br />

Lastwagen. Er toppte regelmässig die Vorgaben, verkaufte doppelt so viele Lastwagen, mehr<br />

Auftritt. 875 Zuschauer kamen. Viele erkundigten<br />

www.polar-reisen.ch


14 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 15<br />

Momente des Glücks<br />

O Menschenherz, was ist dein Glück?<br />

Ein rätselhaft geborener und, kaum gegrüßt,<br />

verlorener, unwiederholter Augenblick.<br />

Nikolaus Lenau


16 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

Glück und Architektur<br />

Interview mit Fortunat Werner und Philipp Glück<br />

Was ist ein schönes Haus? Im Grossen und Ganzen kommt es laut Alain de Botton darauf an, wie<br />

das Haus von aussen wirkt, wie die Decken und Böden beschaffen sind, welche Farbe die Wände<br />

aufweisen, wie hell die Zimmer sind, ob sie den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden und<br />

wie sie möbliert sind. Was Letzteres betrifft, riet Le Corbusier seinen Kunden jeweils, ihre Habe<br />

auf das Minimum zu beschränken. Der überzeugte Purist hielt es auch mit der Architektur nicht<br />

Zwei Architekten, die das Glück im Namen tragen, beantworten<br />

Fragen aus Alain de Bottons Buch. Fortunat Werner<br />

betreibt ein Einmannbüro in Uster und Philipp Glück<br />

arbeitet für die Architektengesellschaft GMT Architekten<br />

<strong>AG</strong> in Luzern.<br />

anders: «Der moderne Mensch will eine Mönchszelle, beleuchtet und beheizt, mit einer Ecke,<br />

1. Wann macht Architektur glücklich?<br />

von der aus er die Sterne beobachten kann.» Ganz so radikal waren die Griechen und Römer<br />

Fortunat Werner: Zu verschiedenen Zeitpunkten. Oft bereits bei<br />

nicht: «Bis auf wenige zeitliche Unterbrechungen war ein schönes Gebäude in der Geschichte<br />

der Entstehung. Wenn es beim Skizzieren rund läuft, sorgt das für ein<br />

des Westens über tausend Jahre lang gleichbedeutend mit einem klassischen Gebäude: einem<br />

gutes Gefühl. Dieses steigert sich bei jedem weiteren Schritt bis<br />

Bauwerk mit Tempelfront, verzierten Säulen, regelmässigen Proportionen und einer symmetri-<br />

zum vollendeten Werk: Wenn man sich nach der ersten Idee<br />

schen Fassade.» Hingegen sollte ein Haus in der Moderne vorwiegend zweckmässig und techno-<br />

findet, die Kommunikation fliesst und der Auftraggeber schliesslich<br />

logisch einwandfrei sein, ohne überflüssige Dekorationen und Schnörkel.<br />

zufrieden ist. Denn Bauen ist oft ein Lernprozess.<br />

Philipp Glück: Wenn sie funktioniert, das heisst, wenn das<br />

Schönheitsideale und Glücksvorstellungen<br />

Gebäude, der Ausbau und die Wohnung ihren Hauptzweck erfüllen.<br />

Eigentlich gehe es beim Diskurs um Schönheit um die Frage nach den Wertvorstellungen, die<br />

Wenn das Haus nicht nur eine schöne Hülle ist und aus gefälligen<br />

unser Leben bestimmen sollten, ist de Botton überzeugt. Wir finden dasjenige Gebäude schön,<br />

Materialien besteht, sondern auch der Nutzen ersichtlich ist.<br />

das in konzentrierter Form jene Werte verkörpert, die uns und der Gesellschaft im Moment<br />

Fortunat Werner<br />

fehlen. Also das Haus, das unserem Ideal von uns selbst und der Zeit, in der wir leben, ent-<br />

2. Was ist ein schönes Haus?<br />

spricht. Laut de Botton sind unser Gefühl für Schönheit und unsere Vorstellung von einem guten<br />

Fortunat Werner: Das ist sehr individuell, aber im Allgemeinen:<br />

4. Wie können Zimmer die Gefühle ihrer Bewohner<br />

Leben miteinander verwoben: «In unsern Schlafzimmern suchen wir Andeutungen von Frieden,<br />

Wenn die Proportionen stimmen und die Details schön gelöst sind.<br />

verändern?<br />

Wann macht Architektur<br />

glücklich? Die Erkenntnisse<br />

aus Alain de Bottons<br />

ebenso amüsantem wie<br />

Metaphern für Grossmut und Harmonie in unseren Sesseln und einen Hauch Ehrlichkeit und<br />

Freigiebigkeit in unseren Wasserhähnen. Eine Säule, die anmutig ihre Last trägt, kann uns tief<br />

berühren, aber auch ausgetretene Steinstufen, die Weisheit erahnen lassen, oder eine georgianische<br />

Haustür, deren Lünette ebenso Taktgefühl wie Verspieltheit beweist.» Der französische<br />

Schriftsteller Stendhal brachte die innige Beziehung zwischen visuellen Vorlieben und unseren<br />

Wenn man dem Haus ansieht, dass daran gearbeitet und nicht<br />

bloss das Minimum gemacht wurde. Das sieht man zum Beispiel<br />

an den Einfassungen von Fenstern und Türen, an Vordächern und<br />

Simsen mit Profilen oder am Sandsteingewände historischer Gebäude.<br />

Dann kommt es noch darauf an, ob das Haus in die Land-<br />

Fortunat Werner: Nehmen wir zum Beispiel ein Hotelzimmer:<br />

Gefällt es uns, fühlen wir uns darin wohl. Ist das<br />

Gegenteil der Fall, sind wir frustriert. Die Komposition<br />

macht das Zimmer aus: Vorhänge, Bett, Tisch und Lampe<br />

müssen miteinander harmonieren. Zudem kommt es auch<br />

lehrreichem Buch «Glück<br />

Wertvorstellungen mit seinem Aphorismus «Schönheit ist eine Verheissung von Glück.» zwar auf<br />

schaft passt, ins städtische Konzept oder ob es als Fremdkörper<br />

auf die Fläche des Zimmers im Verhältnis zur Höhe an. Eine<br />

und Architektur» lassen<br />

sich nicht in einem Satz<br />

zusammenfassen.<br />

Denn Schönheit liegt<br />

bekanntlich im Auge des<br />

Betrachters.<br />

den Punkt, aber auch er musste erkennen, dass es ebenso viele Schönheitsideale wie Glücksvorstellungen<br />

gibt.<br />

Sprechende Häuser<br />

John Ruskin, britischer Kunsthistoriker und Sozialphilosoph des 19. Jahrhunderts, war der Meinung,<br />

dass wir in Gebäuden Zweierlei suchen: «Wir wollen, dass sie Schutz bieten und<br />

zu uns sprechen — dass sie uns sagen, was wir wichtig finden und woran wir erinnert werden<br />

empfunden wird.<br />

Philipp Glück: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Ich empfinde<br />

ein Wohnhaus oder öffentliches Gebäude als schön, wenn die<br />

Proportionen stimmen. Wenn die Balance zwischen den Zimmern<br />

stimmt; wenn das Wohnzimmer grosszügig und weit ist und die<br />

Schlaf- und Kinderzimmer keine «Hasenställe» sind.<br />

verhältnismässig kleine Fläche im Vergleich zu einer hohen<br />

Decke wirkt befremdend. Dasselbe gilt für einen langen,<br />

schmalen «Schlauch» mit einem Fenster am Ende.<br />

Philipp Glück: Gehen wir einmal von einer 4-Zimmer-<br />

Wohnung mit 110 Quadratmetern aus: Wenn das Wohnzimmer<br />

schön gross ist, aber alle anderen Zimmer klein<br />

und dunkel sind, beeinflusst das die Bewohner negativ.<br />

sollten.» Und de Botton doppelt nach: «Sie erzählen von den Stimmungen, die sie in ihren Bewoh-<br />

3. Ist Schönheit eine Verheissung von Glück?<br />

Oder nehmen wir die Gänge eines Krankenhauses: Sie<br />

nern wecken oder verstärken wollen. Während sie Wärme spenden und uns auf mechanische<br />

Fortunat Werner: In gewissem Sinne sicher …<br />

sind meistens eng, kühl und haben hundert Türen. Das<br />

Weise dienlich sind, laden sie uns zugleich ein, doch eine ganz bestimmte Sorte Mensch zu sein:<br />

Philipp Glück: Ja, schon. Wenn ich etwas Schönes sehe, erwarte<br />

löst bei den meisten kein gutes Gefühl aus. Positiv beein-<br />

Sie reden von ihrer Vision des Glücks.»<br />

ich, damit glücklich zu werden. Das kann auch ein Bild sein. Wenn<br />

flussen die Bewohner hingegen ausgewogene Farben,<br />

Fazit: Zu Hause sind wir dann, wenn wir nach längerer Abwesenheit in unsere vier Wände<br />

ein Objekt Schönheit ausstrahlt, beeinflusst mich das positiv; es<br />

schöne Materialien und Oberflächen — das können auch<br />

zurückkehren und uns beim Umsehen daran erinnern, wer wir sind.<br />

stimmt mich freudig und zufrieden.<br />

Beton und Stahl sein.


schüchterten uns Schulhäuser mit ihren langen Gängen und hohen<br />

Zimmern als kleine Kinder oft ein. Kleine Hütten und Zelte wiederum<br />

empfinden wir als Nester und daher als heimelig. Das Schöne<br />

an der Architektur ist, dass wir mit Häusern auch heute noch beeinflussen<br />

können, was wir darstellen wollen. Das ist mit Kleidern<br />

und Schuhen je länger, je weniger möglich, weil es immer mehr<br />

Stangenware gibt.<br />

Philipp Glück: Sie erzählen die Geschichten derer, die sie bauen<br />

liessen. Häuser repräsentieren, wer wir sind. Manche sind üppig<br />

dekoriert, manche gar nicht. Mit Autos und ihren Besitzern verhält<br />

es sich ähnlich.<br />

Philipp Glück<br />

5. Sind der Hang zu schöner Architektur und die<br />

Lust auf ein ausgelassenes, liebevolles Familienleben<br />

vereinbar?<br />

Fortunat Werner: Das ist eine interessante Frage … Da<br />

kommt mir ein Freund in den Sinn, der schon immer sehr<br />

pingelig war und nun ständig Angst hat, seine Enkel könnten<br />

ihm das Haus verunstalten. Aber im Notfall kann man ja<br />

auch mal den Maler kommen lassen (lacht).<br />

Philipp Glück: Ja, sicher! Das hängt auch nicht vom Baustil<br />

ab. Ich finde, erst wenn man die Räume eines Bauernhauses,<br />

einer Villa oder eines Neubaus nutzt, entfalten<br />

sie ihren Charme. Wenn Materialien altern, spricht man ja<br />

auch von Patina. Das ist ja gerade der Reiz von Altbauten,<br />

dass Parkett und Wände Spuren aufweisen. Viele der heutigen<br />

modernen «Kisten», die nur schön sein sollen, wenn sie<br />

leer sind, sprechen mich überhaupt nicht an.<br />

6. Laut de Botton sprechen Häuser zu uns. Was<br />

sagen sie?<br />

Fortunat Werner: Wir verstehen sie sofort. Prunk, zum<br />

Beispiel, vermag Menschen zu beeindrucken. Hingegen<br />

7. Sind Sie auch der Meinung, dass unsere visuellen Vorlieben<br />

eng mit unseren Wertvorstellungen verknüpft sind? Stellen<br />

Sie das bei Ihren Kunden auch fest?<br />

Fortunat Werner: Unbedingt. Manche Bauherren fragen beispielsweise<br />

als Erstes, wie hoch die Mauer um ihre Villa sein könnte.<br />

Eine Untugend, die ich in letzter Zeit öfter beobachte.<br />

Philipp Glück: Ja, das ist so. Was wir selber als schön und gut<br />

empfinden, das streben wir an. Die einen mögen es ornamentreich<br />

und schwülstig, die anderen nüchtern und spartanisch. Dieses<br />

Gedankengut verändert sich jedoch, je nachdem, ob wir von einem<br />

Neubau oder der Sanierung einer alten Villa sprechen. In diesem<br />

Fall versucht man als Architekt meistens, bestehende Strukturen<br />

zu erhalten oder zu verstärken.<br />

8. Was bedeutet Glück für Sie persönlich?<br />

Fortunat Werner: Sich mit den Möglichkeiten arrangieren, die<br />

man hat. Dankbar sein. Nicht nach Unerreichbarem streben.<br />

Über längere Zeit vor Fehlentscheiden verschont zu bleiben. Mein<br />

Einmannbüro ermöglicht mir viele Freiheiten. Das ist dem Glück<br />

auch zuträglich. Und ja, in der Summe hat mir mein Name schon<br />

Glück gebracht!<br />

Philipp Glück: Glück ist für mich die höchste Form von Zufriedenheit.<br />

Wenn ich morgens einen feinen Kaffee kriege und für mich<br />

alles stimmt, bin ich glücklich. Mein Name hat mir auf jeden Fall<br />

kein Pech gebracht (schmunzelt), im Gegenteil: Er führt immer<br />

wieder zu interessanten Diskussionen.


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 21<br />

Die Glücksmacher<br />

Es gibt sie überall: Menschen, die andere glücklich machen.<br />

Sei es für ein paar Sekunden, eine halbe Stunde oder ein ganzes<br />

Leben. Ein Porträt von drei Glücksmachern, die ihren Beruf oder<br />

ihre Berufung mit Leidenschaft ausüben.<br />

Der Spitalclown<br />

«Dr. Kiko», oder bei Privatauftritten «Clown Kiko» genannt,<br />

heisst mit bürgerlichem Namen Enrique Sáenz und stammt<br />

aus Peru. Er hat ein ausdrucksstarkes Gesicht und gestikuliert<br />

beim Reden gerne mit den Händen. Bereits als Student<br />

war er leidenschaftlicher Theaterspieler. Als er 1991 in Lima<br />

die letzten zwei Eintrittskarten für eine Vorstellung von<br />

Clown Dimitri ergattern konnte, sollte dies sein Leben verändern.<br />

Denn als er Dimitri abends auf der Bühne stehen<br />

und all die Instrumente spielen sah, wusste er: Das ist es!<br />

Ich will Clown werden! «Ich folgte also Dimitris Einladung in<br />

die Schweiz und konnte dank seiner Unterstützung die<br />

Scuola Teatro Dimitri in Verscio besuchen. Nach der Theaterschule<br />

habe ich meine sanfte, poetische und musikalische<br />

Figur weiter verfeinert.» Kiko ist kein Schenkelklopfer-<br />

Clown, sondern unterhält sein Publikum auf subtile Art: mit<br />

Musik, Jonglagen, Zaubertricks und Seifenblasen. «Oft improvisiere<br />

ich aus dem Moment heraus. Da ergeben sich<br />

manchmal die komischsten Situationen!»<br />

Musik, Mimik und Magie<br />

Wenn Dr. Kiko das Spitalzimmer betritt, beginnen die Augen<br />

der kleinen (und grösseren) Patienten zu leuchten. Mit<br />

seiner grossen, farbigen Mütze, seiner Clown-Nase, dem<br />

bestickten Mantel und dem zur musikalischen Wundertüte<br />

umfunktionierten Rollstuhl zieht er sofort die Aufmerksamkeit<br />

auf sich. Und für einen Moment sind die Schmerzen<br />

und die alltäglichen Sorgen verflogen. Dr. Kiko sorgt mit<br />

seiner besonderen Mischung aus Musik, Mimik und Poesie<br />

für Abwechslung, Freude und Unbeschwertheit bei seinem<br />

Publikum, das oft nur aus einem Kind und vielleicht noch<br />

einem Geschwister oder einem Elternteil besteht. Der<br />

Rahmen ist intim. Er muss daher äusserst einfühlsam vorgehen<br />

und sein Programm jeweils den physischen und psychi-<br />

schen Möglichkeiten der kleinen Patienten<br />

anpassen. — «Ganz klar fühle ich mich im<br />

Spital als Glücksmacher! Hier bin ich Unterhalter<br />

und Spassmacher. Ich lenke die Kinder<br />

für einen Moment ab und bringe Farbe in<br />

ihren Alltag. Das ist übrigens auch wichtig für<br />

die Angehörigen, weil ihnen das Schicksal des<br />

kranken Familienmitglieds meistens ebenso<br />

nahegeht und sie genauso verzweifelt sind.<br />

Meine Arbeit als Spitalclown für die gemeinnützige<br />

Stiftung Theodora bereichert mich als<br />

Mensch und nährt mich als Künstler.»<br />

Ein Herz für Kinder<br />

«Aber es gibt natürlich auch traurige Momente. Zum Beispiel wenn ich als<br />

Dr. Kiko Kinder besuche, die unheilbar krank sind, die schwere Brandverletzungen<br />

haben, oder solche, die vom Kosovokrieg traumatisiert waren.<br />

Sensibilisiert durch meine Arbeit in der Schweiz wollte ich deshalb vor<br />

einigen Jahren auch in Lima Spitalclowns einführen. Dieses Projekt ist<br />

allerdings gescheitert, weil die Ärzte der Meinung waren, Medikamente<br />

seien wichtiger als Clowns.» Aber Kiko alias Enrique Sáenz gab nicht auf<br />

und gründete 2000 zusammen mit Lehrern, Psychologen und Physiotherapeuten<br />

«Piel de Luna Llena»: Der Zweck des «Vereins für Strassenkinder<br />

in Peru» ist einerseits, die elementaren Bedürfnisse der Kinder<br />

zu decken, und andererseits, ihre Selbstverwirklichung zu fördern. «Wir<br />

bringen den Kindern Lesen, Schreiben und Jonglieren bei. Oder das<br />

Surfen. Nun vermieten die surfenden Jugendlichen in Cerro Azul (südlich<br />

von Lima) selber Surfbretter und wurden so zu Kleinunternehmern», freut<br />

sich Kiko. «Wir wollen den Strassenkindern Zuversicht und Selbstvertrauen<br />

vermitteln und ihnen ihre Würde zurückgeben.» Kikos grösstes Glück ist,<br />

gesund zu sein. Denn nur dann kann er Geld verdienen und sich um seine<br />

Familie kümmern. Besonders jetzt, wo er stolzer Vater neugeborener<br />

Zwillinge ist. Ebenfalls ein grosses kleines Glück!<br />

www.kikoclown.ch, www.theodora.ch


«Zu meinem Job als<br />

Feuerwerksmacher bin<br />

ich gekommen wie die<br />

Jungfrau zum Kinde.»<br />

«Der höchste, je in der Schweiz<br />

ausbezahlte Lottogewinn betrug<br />

über 80 Millionen Franken<br />

und wurde ausgerechnet am<br />

11.11.2011 ausbezahlt.»<br />

Der Feuerwerksmacher<br />

schliessende Verkehrsaufkommen bei der Berliner Mauer und die Millionen<br />

Der Millionärsmacher<br />

Millions noch getoppt worden: Damals hatte ein in<br />

Toni Bussmann ist ein umtriebiger Mann mit wachen<br />

von Menschen, die zwar erschlagen von der Bildgewalt, aber glücklich und fried-<br />

Willy Mesmer, Bereichsleiter Wettbewerbe und Betrieb bei Swisslos Interkan-<br />

Sierre wohnhafter Portugiese das grosse Los gezogen<br />

Augen und einem verschmitzten Lächeln. Seine Besu-<br />

lich in die Innenstadt strömen, sind entscheidend für die eigene Firmengründung:<br />

tonale Landeslotterie, ist das männliche Pendant zur Glücksfee. Er ist ein sym-<br />

und reiste angeblich mitsamt seinen 99 Millionen Euro<br />

cher heisst er mit festem Händedruck am speziell für<br />

Drei Jahre später nimmt die Bugano <strong>AG</strong> den Betrieb auf. Seit der Zündung der<br />

pathischer, auskunftsfreudiger Mann mit Kraushaar und Brille, was ihn zum<br />

in die Heimat zurück. Einem anderen Gerücht zufolge<br />

die Feuerwerksbranche eingezonten Firmensitz will-<br />

ersten grossen Feuerwerke am Rheinfall und jener für den Fürsten von Liechten-<br />

prädestinierten Mediensprecher und Verkünder froher Botschaften macht. Als<br />

sei er mit seinem brandneuen Ferrari gegen einen<br />

kommen. Die Hälfte des Sitzungszimmers ist von<br />

stein jagt eine Anfrage die nächste. Im Inland sind Toni Bussman und sein Team<br />

Verantwortlicher für die Durchführung der Ziehungen ist er zudem erster An-<br />

Baum gedonnert, aber das glaubt Willy Mesmer nicht.<br />

Vulkanen in allen Grössen und Varianten belegt. Spricht<br />

von der Stadt Basel bis zum Paléo Festival in Nyon gefragt; im Ausland winken<br />

sprechpartner bei der Gewinnauszahlung. Der Kontakt mit den Gewinnern — das<br />

Er kann sich noch gut an einen Mann erinnern, der<br />

Toni Bussmann von seiner grossen Leidenschaft,<br />

Einladungen zu internationalen Wettbewerben in Belgien, Frankreich, China<br />

Beste an seinem Job — erfolgt meistens per Telefon, da nur wenige persönlich<br />

über 50 Millionen Euro gewonnen hatte. Der Gewinner<br />

springt der Funke sofort auf die Zuhörer über. Trotz<br />

und den USA. Sein pyrotechnisches Highlight ist allerdings ein einheimisches:<br />

vorbeikommen. Trifft dies jedoch ein, freut sich Willy Mesmer besonders, weil<br />

rief ihn an, machte alle erforderlichen Angaben und<br />

seiner geschätzten sechzig Jahre wirkt er beim Erzählen<br />

das Feuerwerksspektakel der vier Arteplages zum Abschluss der Expo 2002.<br />

er dann die Reaktionen «live» miterlebt und die Emotionen in den Gesichtern<br />

sagte dann: «Sie hören in drei Monaten wieder von mir.<br />

wie ein kleiner Junge, dem man soeben eine Schachtel<br />

Der Maestro vergleicht seine Tätigkeit mit der eines Kochs. Auch dieser müsse<br />

lesen kann. Wie reagieren die Gewinner? «Die meisten reagieren schweizerisch<br />

So lange brauche ich zum Überlegen, was ich mit<br />

bengalische Zündhölzer in die Hand gedrückt hat. «Zu<br />

die verschiedenen Menügänge sorgfältig aufeinander abstimmen. Wie entstehen<br />

cool und sind eher zurückhaltend», meint Willy Mesmer. Natürlich freuen sie<br />

dem Geld mache.» So viel Strukturiertheit ist Willy<br />

meinem Job als Feuerwerksmacher bin ich gekommen<br />

eigentlich die funkelnden Sternenbilder am Nachthimmel? Die sogenannten<br />

sich über ihren Gewinn, aber ab hohen Beträgen kriegen es manche sogar mit<br />

Mesmer noch selten begegnet. Jener Herr hat sich tat-<br />

wie die Jungfrau zum Kinde», schmunzelt er. Nein, im<br />

Kugelbomben werden zu gigantischen Kreisen und die Zylinderbomben zu<br />

der Angst zu tun. Viele Menschen trauen sich gar nicht zu, mit so viel Geld<br />

sächlich nach exakt drei Monaten wieder gemeldet, ist<br />

Ernst: Nach mehreren Weiterbildungen als eidge-<br />

schillernden Schweifen. Und die Farben? Silber entsteht beispielsweise aus<br />

umzugehen. Wieder andere sind abergläubisch und befürchten, dass jetzt, wo<br />

etwas später ausgewandert und schickt ihm bis heute<br />

nössisch diplomierter Marketing- und Verkaufsleiter<br />

der Beigabe von Titanspänen, Gold aus Eisenspänen und Violett aus Barium.<br />

sie doch so viel Glück hatten, etwas Schlimmes geschehen wird. Wofür werden<br />

Postkarten aus warmen Ländern. Eine andere, über<br />

bei Johnson & Johnson übernimmt Toni Bussmann Ende<br />

Damit die Mischung aus Schwefel, Schwarzpulver und verschieden grossen<br />

die Einsätze verwendet? Auch da verhalten sich die Gewinner durch und durch<br />

80-jährige Gewinnerin fuhr gerade Auto, als Willy<br />

der Siebzigerjahre als Firmenleiter einer Holding den<br />

Sternen in den Bomben überhaupt explodiert, fügt Toni Bussmann Salpeter<br />

schweizerisch: Die meisten investieren in Wohneigentum, an zweiter Stelle<br />

Mesmer ihr verkünden wollte, sie habe im Swiss Lotto<br />

Vertrieb des Feuerwerks im Nebenamt. Dank seinem<br />

hinzu. Dann kommen noch der Zünder und die Zündverzögerung dazu, und<br />

steht die Altersvorsorge und an dritter Stelle stehen grössere Reisen.<br />

4,8 Millionen Franken gewonnen. Als sie ihn dann<br />

ausgeprägten Geschäftssinn realisiert er jedoch schnell,<br />

schliesslich werden über die beiden Kunststoff-Hälften der Bomben mehrere<br />

später zurückrief, kaufte sie bereits Möbel für ihre neue<br />

dass sich das typische Saisongeschäft, welches primär<br />

Schichten Papierstreifen geklebt. Alles Handarbeit und sehr zeitintensiv.<br />

Die Summe kleiner Freuden<br />

Wohnung. Im Altersheim habe es ihr sowieso nie ge-<br />

vom 1. August lebt, nicht wie andere Artikel ver-<br />

Laut einer Studie der Universität Nottingham (UK) zur Zufriedenheit von<br />

fallen und ihren Freund nähme sie auch gleich mit.<br />

markten lässt.<br />

Ausdruck von Lebensfreude<br />

Lottogewinnern — gemäss Willy Mesmer durchaus vergleichbar mit Schweizer<br />

«Ihre Entschlossenheit und ihr Wunsch nach Freiheit<br />

Damit die Bomben eines Grossfeuerwerks nicht unkontrolliert in den Himmel<br />

Verhältnissen — ist es in erster Linie die Summe vieler kleiner Freuden,<br />

haben mich berührt», erzählt Willy Mesmer. «Wenn<br />

Feuer und Flamme<br />

jagen, werden sie per Computersteuerung — über Funk oder Kabel — in<br />

die Lottogewinner langfristig glücklich macht, wie beispielsweise Reisen<br />

ich sehe, wie sich jemand freut, fühle ich mich durch-<br />

Fasziniert von der Branche lässt er sich auf dem<br />

exakten, auf die Musik abgestimmten Intervallen zum Explodieren gebracht.<br />

mit dem Liebsten an paradiesische Destinationen oder Besuche ausge-<br />

aus als Glücksmacher.» Die Biographie des ersten Lotto-<br />

zweiten Bildungsweg zum Pyrotechniker ausbilden.<br />

Wenn er nach getaner Arbeit und gewichener Anspannung in die staunenden<br />

zeichneter Restaurants, die man sich sonst nicht leisten könnte. Laut der<br />

millionärs der Schweiz, Werner Bruni, trägt den Titel:<br />

Immer wieder reist er nach Neapel, die damalige Feuer-<br />

Gesichter der Zuschauer blickt, ist das Toni Bussmanns Glücksmoment. «Die<br />

Befragung schätzt die Mehrheit der Gewinner die finanzielle Sicherheit<br />

«Lottokönig — Einmal Millionär und zurück». 1979 winkte<br />

werks-Hochburg, besucht Fabriken, lernt, wie man<br />

helle Dynamik der Funkenpracht wühlt die Menschen emotional auf und sorgt<br />

und die Unabhängigkeit, die mit einem Lottogewinn einhergehen.<br />

dem bescheidenen Sanitärinstallateur das grosse Glück,<br />

Pulver mixt, und hilft bei den ersten grossen Shows in<br />

für Zufriedenheit. Ein Feuerwerk ist Ausdruck von Lebensfreude!», sagt’s und<br />

aber bereits sechs Jahre später war er wieder bankrott.<br />

Süditalien mit. Als 1984 sein Vorbild, André Heller, vor<br />

geht nach draussen, um ein paar Testraketen zu begutachten, die ein Mit-<br />

Postkarten aus warmen Ländern<br />

Willy Mesmer pflegt bis heute Kontakt zu ihm und ver-<br />

dem Reichstagsgebäude in Berlin ein Feuertheater mit<br />

arbeiter auf dem gegenüberliegenden Feld zündet. Denn Sicherheit hat im Um-<br />

«Der höchste, je in der Schweiz ausbezahlte Lottogewinn betrug über<br />

rät mit einem Schmunzeln: «Wenigstens darf er nun<br />

Klangwolke und eigens dafür komponierter Musik<br />

gang mit Feuerwerk erste Priorität.<br />

80 Millionen Franken und wurde ausgerechnet am 11.11.2011 ausbezahlt»,<br />

bis zu seinem Lebensende gratis Lotto spielen!»<br />

inszeniert, ist er definitiv Feuer und Flamme. Das an-<br />

www.bugano.com<br />

sagt Willy Mesmer amüsiert. Dieser Supergewinn war zwar 2005 von Euro<br />

www.swisslos.ch


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 25<br />

«Glück ist, wenn ich beim morgendlichen<br />

Spaziergang ein paar Äpfel vom Baum pflücken,<br />

durch die Saftpresse laufen lassen und trinken kann.<br />

Und mit Freunden und der Familie an einem grossen<br />

Tisch im Garten essen, im richtigen Klima!»<br />

(Enzo Enea)<br />

Der Baumsammler<br />

Foto: Martin Rütschi<br />

Lustwandeln damals und heute<br />

Bereits beim Betreten des Grundstückes in Jona, wo Enzo Eneas Reich beginnt, fühlt man sich ein<br />

bisschen wie Alice im Wunderland oder als hätte man soeben ein verwunschenes Tor durchschritten.<br />

Alles scheint etwas grosszügiger als gewohnt. Der Teich, in dem sich die Wolken spiegeln,<br />

der Rasen, die Bäume in der Ferne … Auch der Empfangsbereich im Hauptgebäude der Enea Landschaftsarchitektur,<br />

der eine Ausstellung selektionierter Gartenmöbel beherbergt, ist geprägt von<br />

hohen Decken und enormen Fensterfronten. Enzo Enea wurde aufgehalten. Er ist ein leidenschaftlicher,<br />

vielbeschäftigter Mensch mit funkelnden Augen und wachem Geist. «Einen Garten oder Park<br />

Lustwandeln im Garten wurde zu haben, ist wie eine Bibliothek», eröffnet er das Gespräch. «Natürlich sind die heute verfügbaren<br />

schon bei den Aristokraten Flächen eingeschränkter als früher, aber es gibt nach wie vor nichts Entspannenderes, als an einem<br />

grossgeschrieben. Dabei schönen Tag durch einen Park zu spazieren und sich für einen Moment von seinen Gedanken zu<br />

wurden so manche Liebschaften<br />

befreien. Das Telefon auszuschalten und die Gedanken schweifen zu lassen: Das ist wahrer Luxus.»<br />

besiegelt, Dichter inspiriert,<br />

Mehr als Bäume, mehr als Wasser<br />

Freundschaften geschlossen<br />

Enzo Enea spricht von Aussenräumen als «erweiterten Räumen». «Meine Aufgabe als Landschaftsarchitekt<br />

ist es, für die Menschen, die darin leben, ein gutes Mikroklima zu schaffen; für saubere Luft und<br />

und Geschäfte gemacht.<br />

Vielleicht sollten wir gerade in<br />

angenehme Temperaturen zu sorgen. Denn Bäume sind nicht nur schön, sondern auch nützlich. Mit<br />

unserer hektischen Zeit öfter<br />

ihnen lässt sich sogar das Klima beeinflussen. Manche Bäume entwässern beispielsweise den<br />

einmal innehalten und durch Boden und geben über die Blätter Feuchtigkeit ab. Zudem sind sie einmalige Sauerstofflieferanten<br />

einen Park schlendern, um auf und Schattenspender. Mit den gestalteten Freiräumen schaffen mein Team und ich stets einen<br />

neue Gedanken zu kommen? Mehrwert oder, genauer gesagt, Lebensqualität für die Bewohner», erklärt Enzo Enea. Und liefert<br />

Enzo Enea, einer der bekanntesten<br />

Schweizer Land-<br />

Schatten einer Platane zu essen als unter einem Sonnenschirm?» Auch Wasser spielt bei der Land-<br />

gleich ein anschauliches Beispiel: «Ist es nicht viel angenehmer im Sommer, wenn es heiss ist, im<br />

schaftsarchitekten, würde<br />

schaftsgestaltung eine wichtige Rolle. Ein Teich oder Weiher widerspiegelt nicht nur den Himmel und die<br />

umliegende Natur, sondern dient Mensch und Tier vor allem als Erholungsquelle und Lebensraum.<br />

dem sofort zustimmen.<br />

Spiel mit Proportionen, Formen und Farben<br />

Für eine gelungene Gestaltung ist der Ort, wo der Garten zu stehen kommt, von zentraler Bedeutung.<br />

Denn er gibt vor, welche Pflanzen heimisch sind und im vorhandenen Klima gut gedeihen. Zudem<br />

beeinflusst der Ort den Stil der Anlage, weil der Garten schliesslich zum Gebäude<br />

passen und sich in die Umgebung einfügen soll. Aber Enzo Enea wäre nicht<br />

Enzo Enea, wenn er nicht auch wissen wollte, was sich hinter dem Ort für eine<br />

Geschichte verbirgt und wie die Hausbewohner leben. Der passionierte Landschaftsarchitekt<br />

mit dem untrüglichen Auge für die Verschmelzung von Aussenund<br />

Innenräumen will den Ort und die Bewohner zuerst «lesen». Erst dann<br />

macht er sich ans Integrieren und Interpretieren und nicht ans Dekorieren wie<br />

manch anderer Vertreter seiner Zunft. Enzo Enea sieht sich in erster Linie als<br />

Dienstleister und nicht als Künstler, der sich selbst verwirklichen will. «Es geht<br />

darum, die zur Verfügung stehende Fläche optimal zu nutzen und Lebensqualität<br />

zu schaffen», sagt er bestimmt. «Gestalten ist ein Spiel mit Proportionen,<br />

Formen, Materialien und Texturen. Alles soll sich harmonisch ineinanderfügen<br />

und doch eine gewisse Spannung bewahren. Das beginnt bei den<br />

grossen Elementen wie Bäumen, Mauern und Steinblöcken und zieht sich bis zur<br />

Form und Farbe der Blätter und Blüten von Hecken, Spalieren und Blumen hin.<br />

Nicht zuletzt spielen auch die Sichtachsen eine entscheidende Rolle, die den<br />

Blick auf prägende Elemente in der Gartenlandschaft lenken.»<br />

Forscher, Wissenschaftler und Alchemist<br />

Jeder neue Auftrag beginnt mit Nachforschungen: ortsbedingten, geschichtlichen<br />

und psychologischen. «Manchmal ist meine Arbeit aber trotz eingehender<br />

Planung ein Herantasten», sinniert er. Zum Beispiel wenn er für einen Topkoch<br />

einen Kräutergarten anlegen und aussergewöhnliche Wünsche erfüllen muss.<br />

Dann probiert er unermüdlich aus, wo eine bestimmte Chili- oder Tomatensorte<br />

oder die Ananas am besten gedeiht, sprich der Sonneneinfall am günstigsten<br />

ist. «Das ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Und dann noch die Düfte, die<br />

sind auch wichtig. Als Landschaftsarchitekt bin ich zuweilen Forscher, Wissenschaftler<br />

und Alchemist!», lacht er.<br />

«Hommage» an den Baum<br />

Enzo Enea ist rund um den Erdball für seinen unverkennbaren Stil und sein Flair<br />

für klare Linien bekannt, aber es gibt auch weniger Bekanntes zu entdecken:<br />

Etwa seine Leidenschaft, einheimische Bäume zu pflegen und zu kultivieren.<br />

Dabei ging er sogar so weit, ein «Baummuseum» anzulegen. Das 2010 eröffnete<br />

Museum der Enea GmbH, angelegt in einem 7,5 Hektar grossen Park, umfasst<br />

über 50 unterschiedliche, meist einheimische Bäume. Die ältesten darunter sind<br />

über 100 Jahre alt. Die Sammlung sei eine «Hommage» an den Baum als<br />

raumbildendes Objekt und lebenswichtigen Sauerstoffspender.<br />

Auf sein Geheiss erfolgt ein kurzer Abstecher<br />

in den Park. Der Kies knirscht unter den<br />

Schuhen und zwischen den grünen Riesen ragen<br />

archaisch wirkende Mauerwerke auf. Beim Spaziergang<br />

durch die verschiedenen Mauerelemente eröffnen<br />

sich dem Besucher immer wieder neue Blickwinkel<br />

auf die Bäume. «Ich bin wahrscheinlich der einzige<br />

Mensch, der einen solchen Aufwand betreibt, um<br />

Bäume auszugraben, hier einzupflanzen und zurechtzuschneiden!»,<br />

meint er selbstironisch.<br />

Geglückter Park<br />

«Ein gelungener Park ist ein Ort, wo Kinder und ältere<br />

Menschen zusammen Zeit verbringen. Wo sie sehen<br />

und erleben können, wie schön, vielfältig und nützlich<br />

Bäume sind.» Die Schweiz hätte so viel Kapazität,<br />

schöne öffentliche Anlagen in Städten zu errichten.<br />

Das ist Lebensqualität für alle! «Wir sind ein reiches<br />

Land, aber haben Sie mal die Parks in Barcelona angeschaut?<br />

Die Wirtschaft mag zwar zurzeit am Boden<br />

sein, aber es gibt für die Stadtbewohner wunderschöne<br />

Parks zum Flanieren.» Eine letzte Frage noch:<br />

Warum gibt es in der Schweiz so wenig Alleen? «Dies<br />

hat einen geschichtlichen Hintergrund: Die Grandezza<br />

der Monarchen in Europa hat die Schweiz schlicht zu<br />

wenig beeinflusst.» Prompt spricht aus dem Schweizer<br />

mit italienischen Wurzeln noch einmal die Leidenschaft<br />

und mit den königlichen Alleen schliesst sich<br />

der Kreis zu den Aristokraten.


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 27<br />

Entlang der kulinarischen Höhenkurve<br />

In den Jurahöhen schmecken die Rösti, das Fondue und die «Merängge» einfach himmlisch. Nach<br />

einem langen Aufstieg durch die malerische Landschaft ist die Freude umso grösser, in einem der<br />

Berggasthöfe herzlich bewirtet zu werden. Die sogenannten «Métairies» werden meistens von ansässigen<br />

oder ehemaligen Bauern geführt, welche die bodenständigen Gaststuben mit Stolz und Herzblut<br />

führen. <strong>casanova</strong> war zu Gast in der Métairie La Cuisinière auf dem Chasseral und der Métairie Les<br />

Gümmenen im Val de Ruz.<br />

Métairie La Cuisinière in Cortébert<br />

Nach dem eineinhalbstündigen Aufstieg auf der alten Strasse<br />

von Cortébert durch den Wald hinauf taucht plötzlich ein typisch<br />

jurassisches Haus mit angrenzendem Bauernhof auf: Die Métairie<br />

La Cuisinière. Herzlichkeit hat auf dem Land offenbar einen anderen<br />

Stellenwert. Oder sie kommt in der urchigen Gaststube<br />

mit den roten Tischtüchern einfach natürlicher daher. Der Wirt,<br />

André Bürgi, erzählt, wie er und seine Frau Marilyne vor 28 Jahren<br />

den Gasthof übernahmen. Seine Augen leuchten. Tag für Tag<br />

widmet sich das eingespielte Duo seither der traditionellen Küche<br />

und ihren Gästen. Sämtliche Produkte werden sorgfältig ausgewählt:<br />

Fleisch, Käse und Gemüse stammen fast ausschliesslich<br />

von Bauern aus der Umgebung oder vom Markt und überzeugen<br />

durch ihren unverkennbaren Geschmack. André Bürgi, ein ehemaliger<br />

Uhrmacher und Mechaniker, schwärmt von der Gegend,<br />

den Jurahöhen, der guten Luft. «In den Wintermonaten<br />

kommen leider nicht so viele Gäste hierher, weil es keinen Skilift<br />

in der Nähe hat. Dafür bewirten wir an schönen Sommer-<br />

wochenenden bis zu 100 Gäste.» Diese machen es sich dann auf der<br />

grossen Terrasse gemütlich, während im Hintergrund rund 120 Gustis<br />

weiden. Ausserdem lädt die einmalige Landschaft im Regionalpark<br />

Chasseral zu ausgedehnten Spaziergängen, Wanderungen und<br />

Mountainbike-Touren ein.<br />

«Uns besuchen vorwiegend Gäste aus den Städten Neuenburg und<br />

Biel, aus dem Seeland, eigentlich aus der ganzen Schweiz und sogar<br />

aus dem Ausland. Oft kommen auch Besucher der Schokoladenfabrik<br />

Camille Bloch in Courtelary zum Essen vorbei», freut sich André<br />

Bürgi. Wer die knusprige Rösti mit dem dampfenden Beinschinken<br />

oder das sorgfältig angerichtete Apéro-Plättli des Ehepaars Bürgi<br />

probiert hat, versteht, warum die ländliche Küche so viele Verehrer<br />

hat: Der üppige Geschmack ist mit der täglichen Supermarktkost nicht<br />

zu vergleichen. Das aufgeschlossene Wirtepaar kocht nach alten, zum<br />

Teil von den Grosseltern überlieferten Rezepten. Der Vater der Wirtin,<br />

einer zierlichen Frau mit einnehmendem Wesen, war auch schon Koch.<br />

«Von ihm habe ich viel gelernt», strahlt die ehemalige Büroangestellte.<br />

Stolz fügt der «Patron» an, wie ihnen vor 15 Jahren ein Fachmann das<br />

Metzgen beigebracht hat und er nun bei den jährlichen «Bouchoyades»<br />

selbst Hand anlegt. Sogar die Würste räuchert er selbst. — Man könnte<br />

fast sagen, das riecht man. Neben den ländlichen Spezialitäten lebe<br />

ihr Gasthof ganz klar auch von der Umgebung und der Atmosphäre,<br />

meint André Bürgi. Das Essen, die Jurahöhen, die Luft und viele Gäste<br />

bedeuten für ihn Glück. Mit einer ausholenden Bewegung erklärt er:<br />

«Ici, c’est le bonheur!»<br />

Feinschmeckern empfiehlt sich an den Wochenenden von Ende Januar<br />

bis Anfang April die «Bouchoyade» (Metzgete) oder das «Choucroute»<br />

(Sauerkraut) zur Auffahrt. Wer am liebsten zu musikalischer Begleitung<br />

speist, sollte sich das Volksfest im Freien Mitte Juni nicht entgehen<br />

lassen. Weitere Infos unter: www.lacuisiniere.ch<br />

Métairie Les Gümmenen in La Vue des Alpes<br />

«Zweimal Kafi Maison!», ruft der Wirt in die Küche. Die eintretenden<br />

Gäste werden vom Wirtepaar, Loredana und Hubert Germann-Viscardi,<br />

herzlich begrüsst. Den hungrigen Gästen aus der Stadt wird im Handumdrehen<br />

eine überdimensionale «Meringue Les Gümmenen» mit<br />

viel Vanille-Glace und Rahm vorgesetzt — die Dessertspezialität des<br />

Hauses. Die Gaststube mit der niedrigen Decke ist klein und rustikal,<br />

aber gemütlich. Auf den Tischen flackern Kerzen in geschnitzten Holzständern.<br />

Im Raum hinter der Küche feiert Angela-Maria, die Tochter<br />

des Wirtepaares, gerade mit Freunden ihren neunten Geburtstag. In<br />

der Mitte des Tisches stehen zwei Pfännchen mit heisser Schokolade,<br />

jede Menge Fruchtstückchen und eine Riesen-Meringue, die als Geburtstagstorte<br />

dient. Mmmh, schmeckt das gut! Die Freude über das<br />

Schlemmermenü steht den kleinen Gästen ins Gesicht geschrieben.<br />

Die umtriebigen Bauern, die 140 Hektaren Land bewirtschaften, führen<br />

den Berggasthof seit dem 1. Mai 2008 mit viel Engagement und Herzblut.<br />

Gastfreundschaft bedeutet ihnen alles. «Als Erstes haben wir die<br />

Sitzbänke in der Gaststube durch gemütliche Stühle ersetzt», beginnt<br />

der Wirt zu erzählen. «Normalerweise bewirten meine Frau und ich<br />

zwischen 30 und 40 Personen, ausser am traditionellen 1.-August-<br />

Brunch, da besuchen uns oft bis 240 Gäste.»<br />

«Die meisten unserer Besucher sind Deutschschweizer, Tessiner oder<br />

gar Italiener. Manchmal kommen auch Geschäftsleute aus den Uhrenfabriken<br />

der Umgebung vorbei, die ihrer internationalen Kundschaft die<br />

Schweizer Küche näherbringen wollen», erklärt der Wirt stolz. Und tat-<br />

sächlich, die Karte enthält Spezialitäten aus<br />

der ganzen Schweiz: Darunter das «Fondue<br />

Les Gümmenen», Rösti mit St. Galler Schüblig,<br />

Steinpilzrisotto und rote Tessiner Polenta, die<br />

Hubert Germann-Viscardi über zwei Stunden<br />

im Kupferpfännchen köcheln lässt, bevor er<br />

sie mit Kaninchen anrichtet. Oder leichtere<br />

Kost wie das «Drei-Kulturen-Plättli» und der<br />

Elsässer Flammenkuchen. An Ostern werden<br />

die Gäste mit Gitzi aus der Region und im<br />

Herbst mit Wildpfeffer, Medaillons und Rehrücken<br />

verwöhnt. «Manchmal kommt es<br />

sogar vor, dass Loredana zur Gitarre greift und für unsere Gäste<br />

singt», strahlt der Wirt. Die quirlige Tessinerin ist nicht nur<br />

eine gute Gastgeberin, sondern auch ausgesprochen gesellig.<br />

Ob Spaziergänger, Moutainbiker, Lang- oder Schneeschuhläufer,<br />

wer sich nach der Verköstigung durch die Germann-Viscardis<br />

kaum mehr regen kann, den erwartet gleich neben der Métairie<br />

ein weiches Bett im duftenden Stroh oder im heimeligen Bed<br />

and Breakfast.<br />

Hubert Germann-Viscardis Glück liegt im gepachteten Landgasthof<br />

und in der artgerechten Haltung der Mutterkühe, Rinder,<br />

Ziegen und Kaninchen. Er ist überzeugt, dass jeder Erfolg hat,<br />

der mit Herzblut bei der Sache ist. Dass er mit Frau und Kindern<br />

in der Schweiz lebt, empfindet er ebenfalls als Glücksfall. «Glück<br />

ist schätzen, was man hat, und gesund zu sein. Aber es geht<br />

natürlich auch durch den Magen, zusammen mit einem guten<br />

Glas Wein!», gibt er scherzend zu. Loredana Germann-Viscardi<br />

ist glücklich, wenn die Atmosphäre, das Ambiente stimmt,<br />

sowohl privat wie in der Gaststube. — Glück sei ein Spiegel. Wenn<br />

sie zufrieden sei und die Gäste anlächle, komme das am Schluss<br />

in Form eines Dankeschöns zurück.<br />

«Glück zum Mitnehmen» gibt es in der leckeren Auslage beim<br />

Métairie-Eingang: selbstgemachte Konfitüren der Hausherrin<br />

und hausgemachte Meringues, Safran-Nudeln oder Flûtes der<br />

Familie Robert aus Brot-Plamboz, einer der Zulieferer der<br />

Métairie. Weitere Infos unter: www.lesguemmenen.ch


28 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 29<br />

Grenzüberschreitendes Glück<br />

Interview mit Werner und Marie-Anne Kurmann<br />

Leben auf zehn Quadratmetern und doch grenzüberschreitend<br />

glücklich. Werner und Marie-Anne für all das zu haben, wofür ich vorher immer zu wenig hatte: zum<br />

Marie-Anne Kurmann: (strahlt) Ich finde es vor allem schön, Zeit<br />

Kurmann sind seit ihrer einjährigen Hochzeitsreise Beispiel für meine Grosskinder!<br />

nach Indien von 1977 immer wieder mehrere<br />

Was ist das Schönste am Reisen?<br />

Wochen oder Monate in einem umgebauten VW-Bus<br />

M.-A. K.: Die Neugierde. Jeden Tag etwas Neues zu entdecken<br />

unterwegs. Als Architekt kennt Werner Kurmann<br />

und zu staunen.<br />

das Konzept der Raumoptimierung aus dem Effeff.<br />

W. K.: (zögert) Das ist schwierig zu sagen. Die Freiheit. Die Wahl,<br />

Zum Glück brauchen beide wenig Komfort, haben<br />

einen ähnlichen Tagesrhythmus und wollen verschiedene Destinationen in «verdaubaren Portionen» zu erleben.<br />

unauffällig reisen. Das heisst, ihr Fahrzeug muss Einen Zeithorizont von 12 Monaten zu haben, wie bei unserer<br />

jeweils auf einem Parkfeld Platz haben. Indienreise, das gibt einem ein Gefühl von Freiheit. Da wird<br />

Reisen zum Alltag …<br />

M.-A. K.: Es gibt keinen Druck, man muss sich nicht beeilen. Wenn<br />

Herr Kurmann, was ist das für ein Gefühl, bald pensioniert man mit einem Bus unterwegs ist, kommt man nur langsam vorwärts<br />

und kann auch nur langsam in die neue Welt eintauchen.<br />

zu werden?<br />

Werner Kurmann: (zögert lange) Das wird wohl eine ziemliche W. K.: Später sind die Kinder dazugekommen. Dann hatten wir<br />

Zäsur nach 45 Jahren im Berufsleben. In unserer Gesellschaft natürlich einen anderen Rhythmus: Drei Wochen Ferien pro Jahr.<br />

fühle ich mich immer noch verpflichtet, das Geld für die Familie zu Da sind wir dann vor allem durch Europa gereist, viel durch Frankreich<br />

und Italien, einmal nach Schweden.<br />

verdienen. Nun ist diese Verantwortung, dieser Druck bald weg.<br />

Ich hatte überhaupt grosses Glück, mit sechzig noch eine so tolle M.-A. K.: Ja, aber mit den Kindern war es nicht mehr so unkompliziert.<br />

Sie waren unterwegs oft krank. Alleine war es einfacher.<br />

Stelle zu finden, wo sich Einkommen, Verantwortung und Kompetenzen<br />

so gut die Waage halten (Projektleiter Bauherrenvertreter Woher kommt Ihre Leidenschaft fürs Reisen?<br />

beim Bundesamt für Bauten und Logistik, Anm. d. Red.). Das sind W. K.: Ich hatte früher drei Jahre in Paris gearbeitet. Gut daran war,<br />

mit dem Arbeitsweg etwa 60 Stunden pro Woche, die ich nun zusätzlich<br />

frei gestalten kann. Ich bin gesund, erwartungsvoll und lokalen Leute integriert zu sein und im selben Rhythmus zu leben.<br />

morgens mit der Metro zur Arbeit zu fahren, also in den Alltag der<br />

neugierig. — «Du hast es ja schon hinter dir», sagt er mit einem Später habe ich für Caritas und das Schweizerische Rote Kreuz<br />

Blick zu seiner Frau, «erzähl du mal!»<br />

in verschiedenen Ländern Wiederaufbauarbeit geleistet: Von 1999<br />

bis 2000 war ich im Kosovo, von 2004 bis 2005 im Iran und von 2006 bis<br />

2007 in Sumatra. Auch da war ich Teil des Alltags, habe zusammen mit<br />

meinen Kollegen den Landsleuten geholfen, nach dem Krieg, dem Erdbeben<br />

und dem Tsunami die Häuser wieder aufzubauen beziehungsweise neue<br />

zu bauen. Ich hatte dort sozusagen ein «Alibi», um die Häuser der Bewohner<br />

zu betreten. Ich habe zusammen mit andern etwas erschaffen. Das gibt<br />

Zufriedenheit, wenn man die vitalen Bedürfnisse der Menschen dort decken<br />

kann. Es sind immer mehrere Aspekte, die das Reisen qualifizieren: Auf<br />

der Indienreise habe ich zum Beispiel auch meine Frau besser kennengelernt.<br />

Das grenzenlose oder eben grenzüberschreitende Glück ist das<br />

Privileg, so etwas überhaupt machen zu können. Viele andere haben<br />

nicht den Mut, den Willen oder die Mittel dazu.<br />

Gab es auch gefährliche Situationen?<br />

M.-A. K.: Eigentlich vergisst man die Angst, wenn man im Land ist.<br />

Wobei in Afghanistan war uns schon manchmal etwas mulmig zumute.<br />

In den Siebzigerjahren gab es ja noch keine Kommunikationsmittel<br />

wie E-Mails oder Handys. Da war es vor allem für die Daheimgebliebenen<br />

manchmal schwierig, nicht zu wissen, wie es uns geht.<br />

W. K.: Ja, die Angst ist manchmal schon da. Auch während der Arbeit<br />

gab es unheimliche Gewaltakte mit Mord und Totschlag und dann noch<br />

die Minengebiete im Kosovo … Da war die Stimmung manchmal schon<br />

beklemmend. Aber da kommt es darauf an, ob einen die Angst blockiert<br />

oder weiterbringt. Zudem ist die Angst vor etwas Konkretem viel einfacher<br />

zu bewältigen als jene vor dem Unbekannten, also die Angst vor der<br />

Angst. Aber auch die negativen Erfahrungen gehören eben zum Reisen.<br />

Auch das Traurigste wird zum Alltag. Es ist ein Gesamtpaket. Das macht<br />

die bunten Eindrücke aus!<br />

Was sind Ihre eindrücklichsten Erlebnisse?<br />

M.-A. K.: Für mich waren es die Tage, als wir im iranischen Lori-Gebiet<br />

(nahe Isfahan, gegen die irakische Grenze) Nomaden begleiten durften.<br />

Sie trieben ihre Schafe bis auf 3000 Meter hinauf. Dabei trugen die<br />

Frauen ihre Kinder auf einfachen Holzgestellen auf dem<br />

Rücken. Wenn abends die riesigen Zelte aufgeschlagen<br />

wurden, sassen und schliefen alle gemeinsam darunter:<br />

Frauen, Kinder, Männer und wir. Tagsüber haben die<br />

Frauen Wolle für ihre Kleider und Teppiche gesponnen.<br />

W. K.: Für mich ist es ein Glück, dass ich diese Reisen mit<br />

meiner Frau machen konnte. Wir passen einfach gut zueinander;<br />

brauchen beide wenig Komfort, haben beide etwa<br />

die gleichen Bedürfnisse, was Essen und Schlafen angeht,<br />

wandern gerne und wollen Ähnliches entdecken. Und wir sind<br />

beide kulturell interessiert. — Mit ihr kann man Pferde stehlen,<br />

im wahrsten Sinne des Wortes. Reisen ist Teamarbeit: Wenn es<br />

einmal schwierig wird, muss man aufeinander zählen können!<br />

Was ist der grösste Vorteil, mit einem kleinen Bus<br />

unterwegs zu sein?<br />

W. K.: Wenn man nicht viel braucht, ist man zufrieden. Das<br />

Komfortable an einem Bus ist, dass die wichtigsten Bedürfnisse<br />

wie Fortbewegen sowie Essen und Schlafen bereits abgedeckt<br />

sind und man 100 Prozent seiner Energie für Entdeckungen<br />

zur Verfügung hat. Zudem dient der Bus heute auch unseren<br />

Kindern und Grosskindern für viele schöne Erfahrungen.<br />

M.-A. K.: Für mich braucht es auch nicht viel, ausser<br />

einem guten Bett, Büchern und etwas zum Schreiben,<br />

vor allem bei schlechtem Wetter. Es tut auch gut, einen<br />

Rückzugsort zu haben, wenn einem all die Eindrücke<br />

trotz ihrer Schönheit einmal zu viel werden.<br />

Wohin führt die nächste Reise?<br />

W. K.: Nach Süditalien, Griechenland oder Frankreich,<br />

vielleicht auch noch nach Belgien, England und Schottland.<br />

Weitere Reisen planen wir, wenn es so weit ist!


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 31<br />

«Wir hatten Glück im Unglück.»<br />

Hubert Basler, 51, Leiter Lager,<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>, Dättwil<br />

«Rückblickend muss ich<br />

sagen, man vergisst schnell,<br />

dass man eine zweite<br />

Chance bekommen hat.»<br />

Glück und Unglück liegen manchmal nahe beieinander. Bei<br />

Hubert Basler waren kaum 24 Stunden verstrichen. Am<br />

Samstag noch die Hochzeit, ein grosses Fest mit zahlreichen<br />

Freunden und Verwandten. Am Sonntag dann der Alpenrundflug,<br />

ein Hochzeitsgeschenk seiner Frau. Start um 17 Uhr ab<br />

Flughafen Birrfeld. Im Kleinflugzeug, einem Tobago-Tiefdecker,<br />

sassen er und der Pilot vorne, hinten seine Frau und sein<br />

Schwager. Eine Verkettung unglücklicher Umstände beginnt.<br />

Juni 1988, Sonntagabend, ein Tag nach der Hochzeit: Das<br />

Wetter ist gut, die Laune auch. Der Rückenwind ist nicht ideal,<br />

aber kein Grund, es sich anders zu überlegen. Bereits beim<br />

Anschub hat das Flugzeug Linkslage. An einen Abbruch ist<br />

nicht mehr zu denken. Die Startbahn lässt kein Wenden zu.<br />

Beim Abheben touchiert der linke Flügel beinahe den Boden.<br />

Der Alarm läutet unentwegt. Der Pilot erhöht die Spritzufuhr,<br />

um mehr Leistung zu bekommen. Vorne die Starkstromleitungen.<br />

Es gelingt, sie knapp zu überfliegen. Doch das<br />

Flugzeug ist nicht manövrierfähig, es ist zu langsam, hat zu<br />

wenig Auftrieb.<br />

Hubert Basler hat den Unfallhergang in einem blauen Ordner<br />

dokumentiert. Darin Untersuchungsberichte des Bundesamts<br />

für Zivilluftfahrt und Gerichtsurteile. Dokumente voller<br />

Zahlen und Fachausdrücke. Beginnt Hubert Basler von jenem<br />

verhängnisvollen Sonntagabend zu sprechen, reiht er Angabe<br />

an Angabe, um das Unverständliche für sich und das<br />

Gegenüber fassbar zu machen: 3 Minuten reine Flugzeit.<br />

1156 Kilogramm Gesamtgewicht, 6 Kilogramm über dem<br />

erlaubten Maximalgewicht. Anstatt drei viertel betankt, der<br />

Tank voll, weil die Anzeige falsch justiert war. Der Schwager<br />

120 Kilogramm, der Pilot in der ähnlichen Gewichtsklasse,<br />

beide links sitzend. Hubert Basler und seine Frau rechts,<br />

konnten das Gewicht nicht ausgleichen. Hochspannungsmasten<br />

von 30 Metern Höhe knapp überflogen. Linksvolte, schräg in<br />

den Wald rein bei Müllingen. Erst Flügelabriss, dann Flugzeugnase<br />

samt Motor weg. Und schliesslich, ungefähr 10 Minuten nach dem<br />

Absturz, die Explosion. Im Umkreis von 30 Metern sei alles abgebrannt.<br />

Die Absturzstelle im Wald war 10 Meter vom Waldrand entfernt.<br />

Diese 10 Meter waren entscheidend, ebenso der Hinweis des<br />

Piloten vor dem Abflug, lediglich den Bauchgurt zu fixieren. «Nur einer<br />

von tausend überlebt einen solchen Absturz. Wir hatten Glück im<br />

Unglück. Die Bäume haben das Flugzeug abgebremst. Zehn Meter<br />

trennten uns von der Wiese. Dort wären wir chancenlos gewesen.»<br />

Hubert Basler kam mit schweren Verbrennungen davon, seine Frau<br />

und der Schwager hatten kaum Verletzungen. Der Pilot konnte sich<br />

nicht mehr retten, er starb in den Flammen.<br />

Alle drei Männer waren befreundet, mit zur Gruppe gehörten zwei bis<br />

drei weitere Kollegen. Dieses soziale Netz, seine Eltern und seine Frau<br />

halfen Hubert Basler nach dem Absturz über das Schlimmste hinweg.<br />

«Meine Frau war während meines Spitalaufenthalts jeden Tag an meiner<br />

Seite. Wir konnten das Eheversprechen, einander in guten wie in<br />

schlechten Zeiten beizustehen, sofort einlösen», resümiert er. Eine<br />

tiefe Dankbarkeit verbindet ihn mit ihr und den anderen Menschen, die<br />

ihm mit vielen Gesprächen geholfen haben. Wären da nicht die Schuldgefühle<br />

des Überlebenden. «Ich konnte der Frau des Piloten und<br />

jungen Mutter einer einjährigen Tochter nicht in die Augen blicken. Ich<br />

weiss nicht, wie sie es verarbeitet hat.»<br />

Die ersten Wochen verspürte er grosse Unruhe, wenn seine Frau nicht<br />

rechtzeitig auftauchte. Nach drei Monaten waren seine Verbrennungen<br />

so weit abgeheilt, die Panikgefühle liessen nach. Er brauchte zehn Jahre,<br />

um wieder ein Flugzeug besteigen zu können, «aber nur unter Medikamenten»,<br />

präzisiert er. «Rückblickend muss ich sagen, man vergisst<br />

schnell, dass man eine zweite Chance bekommen hat.» Ein Haus wurde<br />

bezogen, die beiden Töchter wurden geboren, bei <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong><br />

stieg er in der Niederlassung Dättwil zum Leiter Lager auf. «Der Alltag<br />

hatte mich bald wieder. Aber nichts ist mehr wie früher.» Hubert Basler<br />

weiss, das Leben kann schnell vorbei sein. «Deshalb sage ich mir und<br />

den anderen: Man soll fünf gerade sein lassen, miteinander und nicht<br />

gegeneinander arbeiten.» Und noch etwas hat er sich geschworen: In<br />

ein Kleinflugzeug wird er nie mehr einsteigen.


32 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

Geglückte Mischung<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> ist auch ein Haus der Küchen — und der Vielfalt.<br />

Vier starke Linien erfüllen alle Wünsche.<br />

Attraktives zum guten Preis: Veriset und Nobilia sind die Favoriten, wenn es um günstigen<br />

Wohnungsbau geht oder wenn attraktives, qualitativ hochstehendes Küchendesign mit verschiedenen<br />

Ausbauoptionen für den mittleren Objekt- und Eigentumssektor gefragt ist.<br />

Raffiniertes mit individuellem Touch:<br />

Für Designküchen und individuelle Küchenarchitektur<br />

empfehlen sich die Manufakturlinie der Schweizer<br />

Schreinerei Röthlisberger sowie die internationale<br />

Designlinie «next line» von Schüller.<br />

Wer sich in den neuen Ausstellungswelten von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> umsieht, begegnet<br />

einer beeindruckenden Vielfalt: Neben den umfassenden Badkollektionen bereichern<br />

attraktive Wand- und Bodenbeläge das Angebot, vor allem aber präsentiert<br />

sich der Küchenbereich mit einem erfrischend neuen Auftritt. Das vor zwei Jahren<br />

lancierte «Haus der Küchen — Haus der Vielfalt» ist ein grosser Erfolg und begeistert<br />

Bauherren wie Planer — deshalb auch hier ein Blick auf die Neuheiten.<br />

Verschiedene Wünsche — verschiedene Marken<br />

Das Besondere einer Marke ist das mit ihr verbundene Qualitäts-, Design- und Preisniveau,<br />

ihre Kompetenz, ihre Persönlichkeit, ihr Image. Passt alles zusammen, sind<br />

Identifikation und Glaubwürdigkeit gewährleistet. Doch viele sogenannte Marken<br />

mischen dabei munter alles durcheinander und breiten vom günstigsten bis zum<br />

hochwertigsten Produkt alles vor dem Kunden aus. Dabei findet sich dann schnell<br />

einmal der Standard auch im High-End-Bereich. Nicht so bei <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>. Mit<br />

dem Angebot verschiedener Küchenmarken für die unterschiedlichen Bedarfsfelder<br />

«günstiger Wohnungsbau», «mittlerer Eigentumsbereich» und «Top-Segment» hat<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> genau erfasst, was sich Kunden und Planer wünschen: spezifische,<br />

fundierte Kompetenz, Know-how und Qualität in jedem einzelnen Bereich; abgerundete<br />

Küchenkollektionen, die in jedem Marktsegment ein abgerundetes Angebot<br />

umfassen, das hinsichtlich Preis und Leistung ein Optimum bietet. Nicht einer für<br />

alles, heisst die Devise, sondern segmentgerechtes Branding.<br />

Echte Vielfalt<br />

Mit vier renommierten Marken bietet <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> echte Vielfalt: Für den<br />

Objektbereich und Mietwohnungen, in denen neben dem Preis Kriterien wie<br />

Qualität, Langlebigkeit und Zeitlosigkeit zählen, bieten die Programme von<br />

Veriset (CH) und Nobilia (D) — mit attraktiven, hochwertigen Küchenlinien für<br />

den mittleren Objekt- und Eigentumsbereich —<br />

ein breites Spektrum und neue Möglichkeiten.<br />

Für Designküchen und individuelle Küchenlösungen<br />

im oberen Segment wird die Manufakturlinie<br />

von Röthlisberger aus der Schweiz<br />

sowie die internationale Designlinie «next line»<br />

von Schüller (D) angeboten. Hier geben ein<br />

hochwertiger Materialmix, herausragendes Design,<br />

Einzelanfertigungen und individuelle Ausstattungen<br />

den Ton an. Hausbesitzern, Bauherren<br />

und Planern stehen damit interessante Optionen<br />

offen, individuelle Traumküchen in die Wirklichkeit<br />

umzusetzen. Unterstützt werden sie dabei<br />

von ausgewiesenen Innenarchitekten/-innen<br />

und Küchenplanern/-innen und mit modernster<br />

Infrastruktur.<br />

Ausgewiesene Herkunft<br />

Bei der Auswahl der Marken legt <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong><br />

nicht nur Wert auf die Qualität, sondern auch<br />

auf die Herkunft der Materialien, insbesondere<br />

bei Holz. Alle Küchenmarken — Veriset, Nobilia,<br />

Schüller (next line) und Röthlisberger — erfüllen<br />

die PEFC-Vorgaben und verfügen über die entsprechende<br />

Zertifizierung. (www.pefc.ch)


34 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

Wandregale aus dem<br />

Programm Alterna luu<br />

in Eiche natura sägerau:<br />

haptisch und optisch<br />

attraktiv.<br />

Abstellfläche in Arlian,<br />

einem schlagfesten und<br />

reinigungsfreundlichen<br />

Mineralwerkstoff, mit<br />

nahtlos integriertem<br />

Waschtisch.<br />

Alterna day by day<br />

Tag für Tag stehen wir im Badezimmer —<br />

und Tag für Tag kann ein schönes Bad ein bisschen<br />

glücklich machen.<br />

Eine in Design und Materialwahl<br />

erlesene Badeinrichtung, ausgeführt<br />

mit dem Möbelprogramm<br />

Alterna luu, Eiche natur sägerau,<br />

Armaturen Emporia Via Manzoni<br />

von Gessi, Spiegel und Leuchte<br />

Inda Progetto, Badewanne Teuco<br />

Paper, Heizkörper Vola.<br />

Wärme, Wasser, Frische, Sauberkeit, Schönheit, Duft, Luxus, Ruhe, Glück — Dinge, die<br />

man spontan mit dem Badezimmer verbindet. Grund genug also, bei der Planung dieses<br />

kleinen Reiches Sorgfalt walten zu lassen. Nicht das Erstbeste ist da gut genug,<br />

sondern einfach das Beste — egal ob Standard- oder Luxusbad. Was dieses «Beste» ist,<br />

definiert allerdings jeder für sich und meist auch jeder anders — selten stimmt so das<br />

Angebot und Kompromisse sind an der Tagesordnung. Da kommt die Aufforderung von<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> goldrichtig: «Mix and Match» heisst die neue Devise bei der Badgestaltung.<br />

Gemeint ist das freie Kombinieren und Variieren, das individuelle Spiel mit den verschiedensten<br />

Möglichkeiten. Das Programm dazu: Alterna day by day.


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 37<br />

Kompromisslose Sauberkeit<br />

Neue Einrichtungsphilosophie fürs Bad<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> hat für das moderne Bad ein Konzept<br />

entwickelt, das eine ungeahnte Gestaltungsfreiheit bietet.<br />

Alterna day by day ist eine Aufforderung, nach Belieben<br />

zu kombinieren und seinen eigenen Stil zu verwirklichen:<br />

vom guten Standard bis zum edlen Luxus — oder von beidem<br />

etwas. Von konsequent puristisch bis verspielt dekorativ,<br />

von Schwarz bis Weiss — oder bunt gemischt. Mit<br />

dem neuen Konzept werden Einrichtungsprogramme<br />

und Ausstattungen, Sanitärkeramik und Accessoires,<br />

Spiegel und Duschen — einfach alles, was in ein modernes<br />

Bad gehört — für jedes Segment zusammengestellt. Alles<br />

passt zueinander — auch quer durch die Preisklassen<br />

hindurch. Alterna day by day ist ein umfassendes Gesamtangebot,<br />

eine Kollektion der besten Produkte, attraktiv<br />

in Design und Preis, und beliebig kombinierbar für die<br />

individuelle Einrichtung des Bades: «Mix and match your<br />

own style.»<br />

Oben: Waschtisch und Möbel Alterna cubito, kombiniert<br />

mit Spiegelschrank Alterna intensa, Duschwanne<br />

ecoplan und Duschtrennwand lin.2 — alles<br />

preiswerte Programme mit ästhetisch und<br />

qualitativ hochwertigen Eigenschaften.<br />

Mitte: Duschtrennwand Alterna lin.2.<br />

Unten: Keramikwaschtisch mit Möbel Alterna cubito.<br />

Washlets und Tornado-Flush von Toto<br />

sind wie ein reinigendes Gewitter.<br />

Wenn es um die natürlichste Sache der Welt geht, haben uns die Japaner etwas voraus:<br />

Hygiene ist hier fest mit Well-being verbunden und vielleicht hat sich gerade deshalb<br />

das Dusch-WC, oder Washlet, wie es genannt wird, seit Langem und von Anfang an hier<br />

durchgesetzt: Mittlerweile basieren in Asien gut 60% aller WCs auf dieser raffinierten<br />

Kombination von WC und Bidet. Auch hierzulande setzt es sich mehr und mehr durch,<br />

reinigendes Wasser dem Papier vorzuziehen. Dusch-WCs sorgen für einen längst<br />

fälligen neuen Standard am stillen Örtchen. Die Hightech-WCs von Toto sind bei<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> auf Erfolgskurs, seit in jeder Ausstellung die Funktionsweise demonstriert<br />

und anschaulich erklärt wird — und hautnah an einem stillen Örtchen ausprobiert<br />

werden kann: Dusche und Föhn, automatische Spülung und Geruchsabsaugung,<br />

Funkbedienung und Automatikbetrieb schenken neuen Komfort. Beim<br />

Angebot unterscheidet man zwischen kompletten Dusch-WCs sowie Aufsätzen, die sich<br />

auf normale WCs montieren lassen und die gleichen Funktionen übernehmen.<br />

Toto Tornado Flush — das Maximum<br />

Toto mischt zudem mit einer revolutionären<br />

Technologie den Sanitärkeramikmarkt auf:<br />

randlose WCs mit neuer Spülung. «Tornado<br />

Flush» definiert mit Wasserwirbeln, glatter<br />

Keramik und randlosem Design völlig neue<br />

Hygiene- und Reinigungsmassstäbe. Wie<br />

ein reinigendes Gewitter säubern druckvolle<br />

Wasserwirbel das WC, das mit einer<br />

speziellen Keramikglasur versehen ist. Dazu<br />

kommt das randlose Design der WC-<br />

Schüssel: Ein intelligentes Zusammenspiel,<br />

das Schmutz und Keimen den Garaus macht,<br />

ohne dass WC-Bürste oder WC-Ente in<br />

Aktion treten müssen. Die Vorteile überzeugen<br />

auf Anhieb: hygienisch, ökologisch,<br />

ästhetisch und funktional.


38 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 39<br />

Heisser Dampf<br />

Die Dampfdusche macht schöne Haut —<br />

und der Sauna ernsthaft Konkurrenz.<br />

Ob Hamam, Türkisches Bad, Orientalisches Bad oder moderne Dampfdusche: Das<br />

Prinzip ist das gleiche. Eingehüllt in eine Wolke aus warmem Dampf wird der Kreislauf<br />

sanft angekurbelt, tiefes Durchatmen befreit die Atemwege, die Haut wird kräftig<br />

durchblutet, Verspannungen und Stress lösen sich. Dampfbaden ist pures Wellnessfeeling,<br />

das schon seit Jahrhunderten in vielen Kulturen gepflegt wird. Der Unterschied:<br />

Nicht ein ganzer Raum aus Marmor, sondern eine (fast) ganz normale Duschkabine<br />

reicht heute aus, um das Gesundheits- und Schönheitsbad zu geniessen. Das<br />

macht es zu einer der attraktivsten Wellnesseinrichtungen für das private Bad überhaupt.<br />

Speziell mit Blick auf die designstarken Lösungen von Teuco. CHAPEAU kann<br />

dank der geschlossenen Konstruktion zum Beispiel als normale Dusche, als<br />

Dusche mit Funktionspaneel oder optional als Dampfbad mit Klappsitz, Farblichtfunktion<br />

und Audiosystem gewählt werden.<br />

Teuco CHAPEAU, die Duschkabine ist mit<br />

einem Funktionspaneel mit integrierter<br />

Dampfbadfunktion ausgestattet. Das Modell<br />

wird in verschiedenen Grössen mit<br />

Flügel- oder Schiebetüre angeboten.<br />

Ein erstaunlich preiswertes Produkt.<br />

Grossartige Idee<br />

Seit dreissig Jahren verfügt Teuco im Bau von Dampfbädern über ein spezielles Knowhow,<br />

das kontinuierlich perfektioniert wird. Der Hersteller gehörte mit zu den Ersten,<br />

die mithilfe von Elektronik die Duschkabine in ein Dampfbad verwandelten, und verfügt<br />

über patentierte, exklusive Lösungen in diesem Bereich. So haben schwere Komplett-<br />

Dampfduschkabinen ausgedient und attraktiven, modularen Dampfduschen Platz<br />

gemacht. Ein Beispiel aus der neuen Dampfduschgeneration von Teuco, das sich in fast<br />

jedes Badezimmer einbauen lässt, ist CHAPEAU. Ein Duschpaneel mit integriertem<br />

Dampfgenerator erfüllt die Wünsche für exklusives Duschen, inklusive Kopfbrause,<br />

und für wohltuendes Klima beim Dampfen. Die als Option angebotene Farblichttherapie<br />

sorgt für die gewünschte Entspannung.<br />

Ästhetik pur<br />

Für ästhetisch anspruchsvolle Kunden entwickelte Teuco die Dampfdusche LIGHT.<br />

Die sehr filigrane Duschkabine mit einem Dampfduschpaneel aus dem Werkstoff<br />

Duralight erfüllt höchste Ansprüche beim Duschen und kann dank eines sehr leistungsstarken<br />

Dampfgenerators für Duschen bis zu einer Grösse von 160 100 cm eingesetzt<br />

werden. Optionen wie Farblichttherapie, Kopfbrausenbeleuchtung sowie ein<br />

kleiner Wasserfall sind nur einige der Annehmlichkeiten von Teuco LIGHT.<br />

Ästhetisch und funktional hochwertig<br />

bietet Teuco LIGHT komfortables Duschen<br />

und gesundes Dampfbaden mit vielen<br />

Optionen wie Farblichttherapie und<br />

Wasserfall — sogar Musik lässt sich via<br />

Bluetooth-Audiosystem geniessen.


40 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch<br />

Moderne Kompetenzzentren<br />

In St. Gallen, Kriens, Zürich und<br />

Winterthur begeistern ideenreiche<br />

Ausstellungswelten für Bäder,<br />

Küchen und mehr.<br />

Besucherinnen und Besucher staunen nicht schlecht: In Winterthur<br />

präsentiert sich <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> zusammen mit Kooperationspartner<br />

HG COMMERCIALE an einem neuen Standort auf 2000 m 2 mit einer<br />

der modernsten Informationsplattformen für Bäder, Küchen, Wandund<br />

Bodenbeläge. Die <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>-Ausstellungen in St. Gallen,<br />

Kriens und Zürich sind nach wie vor an den bekannten Adressen,<br />

doch sind sie nicht mehr wiederzuerkennen: Auch hier hat sich alles<br />

gewandelt — neues Outfit, neuer Stil! Mit der Lancierung des<br />

umfassend neuen Einrichtungskonzeptes für moderne Bäder — Alterna<br />

day by day — wurden und werden alle Ausstellungen in der ganzen<br />

Schweiz attraktiv, informativ, kreativ und frisch umgestaltet. Auch<br />

die Showrooms für Küchen sind alle mit innovativen Planungskonzepten<br />

der vier angebotenen Marken gut bestückt und zeigen aussergewöhnliche<br />

Gestaltungslösungen für alle Preissegmente. Vielfalt,<br />

Auswahl und die zentrale Zusammenfassung aller Produktbereiche,<br />

die den festen Innenausbaubereich betreffen (Bad, Küche, Wandund<br />

Bodenbeläge), machen die Showrooms von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> zu<br />

ersten Adressen für Architekten und Planer, Bauherren und Investoren,<br />

Hausbesitzer und Sanitärfachleute.<br />

St. Gallen<br />

Nach einem Komplettumbau präsentiert sich die Bad- und<br />

Küchenausstellung von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> in St. Gallen seit<br />

November in neuem Stil. Der Showroom begeistert mit<br />

geschmackvollen Einrichtungsbeispielen, spannenden Ideen,<br />

modernen Designkollektionen und trendigen Neuheiten.<br />

Dabei überzeugt die kreative Produktepräsentation ebenso<br />

wie der offene Ausstellungsstil und die sympathische,<br />

angenehme Wohnatmosphäre. Das vielfältig präsentierte<br />

Angebotsspektrum ist ein wahrer Fundus für Bauherren<br />

und Hausbesitzer, die nach einer neuen Küche oder einem<br />

neuen Bad Ausschau halten. Architekten und Planern, die<br />

gerade vor der Detailauswahl und Konkretisierung ihrer<br />

Projekte stehen, bieten sich modernste Infrastruktur und<br />

umfassende Produktübersichten an. 400 begeisterte Gäste<br />

am Eröffnungsevent — der mit der traditionellen Castagnata<br />

verbunden war — bestätigten, dass <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> mit den<br />

kundenorientierten Konzepten auf dem richtigen Weg ist.<br />

Die meistbesuchte Ausstellung der Ostschweiz für Küche<br />

und Bad.<br />

Küchen von<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> in<br />

individueller Vielfalt.<br />

Ideen und Inspirationen<br />

für moderne<br />

Badeinrichtungen.


42 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 43<br />

Traditionelle Castagnata in neuem Ambiente<br />

Pünktlich zum traditionellen Kundenanlass «Castagnata» konnte im vergangenen November die<br />

komplett neu gestaltete Ausstellung in St. Gallen eröffnet werden. Rund 400 geladene Gäste<br />

waren am Eröffnungsevent mit dabei und nahmen die Gelegenheit wahr, die neuen Räumlichkeiten<br />

in einem ganz speziellen Ambiente in Augenschein zu nehmen. Neben duftenden<br />

Marroni — frisch aus dem Marroni-Bräter — und vielen anderen typischen Tessiner Köstlichkeiten<br />

wurden die zahlreichen Neuentdeckungen im Showroom genossen und kommentiert.<br />

Trifft den Nerv der Zeit<br />

Das Urteil der Premierengäste: Der<br />

Umbau hat sich umfassend gelohnt,<br />

der Showroom ist noch kundenfreundlicher<br />

und offener geworden,<br />

bietet bessere Übersicht und eine<br />

Fülle neuer Inspirationen. Vor allem<br />

aber treffen die Programmkonzepte<br />

und Neuheiten mit dem flexiblen<br />

Konzept Alterna day by day bei den<br />

Bädern sowie die differenzierte Vielfalt<br />

mit verschiedenen Küchenmarken<br />

die Bedürfnisse einer breiten<br />

Kundschaft — und damit genau den<br />

Nerv der Zeit.


44 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 45<br />

Zürich<br />

Kriens<br />

Das umfassendste Kompetenzzentrum für Bäder, Küchen,<br />

Wand- und Bodenbeläge im Grossraum Zürich.<br />

Modernste Informationsplattform für Bäder, Küchen,<br />

Wand- und Bodenbeläge und Parkett der Zentralschweiz.<br />

Innerhalb weniger Monate ist an der Hardturmstrasse<br />

101, im Carbahaus, ein umfassendes Informations-<br />

und Kompetenzzentrum für Baukeramik, Bäder<br />

und Küchen entstanden — das grösste seiner Art weit<br />

über die Kantonsgrenzen hinaus. Auf nahezu 4000 m 2<br />

zeigen <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>, HG COMMERCIALE Wandund<br />

Bodenbeläge und Sabag Baukeramik als führende<br />

Anbieter, was derzeit in ihren Spezialgebieten den Ton<br />

angibt: Mit nichtalltäglichen Ausstellungskonzepten,<br />

die sich an den Informationsbedürfnissen einer interessierten,<br />

anspruchsvollen Kundschaft orientieren.<br />

Der neue Stil: ideenreich, inspirierend, übersichtlich,<br />

kreativ. Das zeigt sich schon beim Empfang: Auch dieser<br />

präsentiert sich in neuer Architektur und Grosszügigkeit.<br />

Zu einem der modernsten Informationszentren für<br />

Bad, Küche, Wand- und Bodenbeläge der Zentralschweiz<br />

hat sich der <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>-Standort Kriens entwickelt.<br />

Zusammen mit den Ausstellungspartnern<br />

HG COMMERCIALE und BAUWERK Parkett sind in<br />

Kriens auf 2300 m 2 drei führende Marken mit einem<br />

aussergewöhnlich breiten Angebotsspektrum präsent.<br />

Die Showrooms wurden alle neu konzipiert und warten<br />

mit aktuellen Präsentationen auf: <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> zeigt<br />

mit den Einrichtungskollektionen «Alterna day by day»<br />

und «Gessi iSpa», wie spielerisch kreativ moderne<br />

Badgestaltung sein kann. Bei den Küchen geben clevere<br />

Ideen von der Standard- bis zur Designküche den Ton<br />

an. HGC-Wand- und -Bodenbeläge werden gekonnt in<br />

Stilwelten vorgestellt, und in der von Studio Wettstein<br />

konzipierten Ausstellung von BAUWERK liegen Besucherinnen<br />

und Besuchern die schönsten Parkettwelten<br />

zu Füssen.<br />

1. Eine Fülle von Inspirationen für die Einrichtung des Bades. Hoch im Kurs: wohnliche Konzepte. 2. Ob Designküche mit Küchentisch oder<br />

ganz normaler Standard: <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> ist ein Haus der Vielfalt, wenn es um Küchen geht. 3. Neuer Showroom von HG COMMERCIALE:<br />

1200 m 2 Wand- und Bodenbeläge. 4. Blick in die aktualisierte Ausstellung von Sabag Baukeramik.<br />

1. Moderne Bäder in raffiniertem Stil-Mix — und alles, was zur Badausstattung gehört. 2. Vier Marken unter einem Dach:<br />

Die Küchenausstellung von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> bietet echte Auswahl. 3. Nach neuem Konzept gestaltet: Showroom von HG COMMERCIALE.<br />

4. Bei BAUWERK Parkett liegt einem die ganze Welt des Parketts zu Füssen.<br />

1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4.


sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 47<br />

Winterthur<br />

Eine der umfassendsten und modernsten<br />

Informationsplattformen für Bäder, Küchen,<br />

Wand- und Bodenbeläge der Region<br />

Winterthur/Thurgau/Schaffhausen.<br />

Von der Banane ins Geschäftshaus TIGERAuge:<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> hat zusammen mit Kooperationspartner<br />

HG COMMERCIALE in Winterthur ein neues<br />

Domizil bezogen. Auf 2000 m 2 ist eine Ausstellungswelt<br />

entstanden, die mit inspirierenden Einrichtungsbeispielen<br />

und in wohnlichem Ambiente aufzeigt,<br />

welches Spektrum sich Bauherren und Planern heute<br />

eröffnet, wenn es um die Auswahl und Ausstattung<br />

von Bädern, Küchen sowie um Wand- und Bodenbeläge<br />

geht. Die Vielfalt und die Art der Präsentationen<br />

setzen Massstäbe und machen das neue Kompetenzzentrum<br />

zu einem neuen Hotspot für Architekten,<br />

Planer, Bauherren, Hausbesitzer, Investoren, Sanitärfachleute<br />

und Bauinteressierte. Das kam bereits am<br />

Eröffnungsevent zum Ausdruck — und es bestätigte<br />

sich einmal mehr, dass kundenorientierte Ausstellungskonzepte<br />

und eine klare Angebotsphilosophie sowie<br />

kompetente und sympathische Mitarbeitende heute<br />

und in Zukunft zu den grossen Stärken zählen.<br />

Die neusten Badeinrichtungsprogramme<br />

und spannende neue Konzepte<br />

ermöglichen attraktive, individuelle<br />

Lösungen für jedes Bad.<br />

Im Obergeschoss präsentiert sich <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> als<br />

«Haus der Küchen — Haus der Vielfalt» mit spannenden<br />

Beispielen. HGC-Wand- und -Bodenbeläge dokumentieren<br />

mit grosszügigem Showlager und Stilwelten alles,<br />

was das aktuelle Design zu bieten hat.


48 <strong>casanova</strong> Mai 2013 sanitas troesch sanitas troesch Mai 2013 <strong>casanova</strong> 49<br />

Traditioneller Osterschoppen als Premiere<br />

Komplimente machen glücklich<br />

Pünktlich zum Frühlingsbeginn lockte das offizielle Eröffnungsfest rund<br />

450 geladene Gäste in die neuen Räumlichkeiten nach Winterthur. Der<br />

erste Auftritt des neuen Kompetenzzentrums von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> und<br />

HG COMMERCIALE vor grossem Publikum — damit verbunden auch das<br />

Gespanntsein auf die Reaktionen. Das erste Kompliment liess nicht lange<br />

auf sich warten und kam von Michael Künzle, Stadtpräsident von<br />

Winterthur und Präsident der Standortförderung, höchstpersönlich:<br />

«<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> und HGC haben ein Kompetenzzentrum für Bäder,<br />

Küchen, Wand- und Bodenbeläge eröffnet und damit auf 2000 m 2 eine<br />

Ausstellung, die den heutigen Designansprüchen für den hochwertigen<br />

Innenausbau entspricht. Diese Ausstellung setzt neue Massstäbe in der<br />

Region Winterthur.» In seiner Eröffnungsansprache begrüsste Michael<br />

Künzle die Wahl des Standortes und liess sich auch einen Hinweis auf<br />

den besonderen Namen des neuen Geschäftshauses nicht nehmen:<br />

«Wenn sich dieses Kompetenzzentrum noch in einem Gebäude mit<br />

dem dynamischen und starken Namen ‹TIGERAuge› befindet, ist die<br />

Anziehungskraft auf die Kundschaft und damit der Erfolg vorauszusehen.»<br />

In festlichem Ambiente<br />

Die Ausstellungen präsentierten sich in festlichem Ambiente und luden<br />

ein zu einer kulinarisch begleiteten Entdeckungsreise: Von zwei Life-<br />

Cooking-Stationen und zahlreichen verführerischen kleinen Köstlichkeiten<br />

zum Zugreifen bis hin zum Käsebuffet und zu der exklusiven<br />

Austernbar wurde den Gästen alles geboten. Neben erlesenen Weinen<br />

durfte selbstverständlich das spezielle «Champ»-Bier nicht fehlen, das<br />

an jedem Frühlingsevent von <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> — dem traditionellen Osterschoppen<br />

— ein «Must» ist.<br />

Und die Komplimente häuften sich: von Gästen, die in bester Stimmung<br />

das neue Haus bewunderten und die Showrooms als die Besten priesen,<br />

die weit und breit zu finden seien. Wiedersehen, neues Kennenlernen,<br />

interessante Gespräche, gute Unterhaltung, anregende Atmosphäre,<br />

Begeisterung und glückliche Gesichter überall: Was will man als ebenso<br />

glücklicher Gastgeber mehr, als den Anwesenden, die zum Gelingen des<br />

Events beigetragen haben, zu danken!<br />

Oben: Stadtpräsident Michael Künzle<br />

gratuliert — umgeben von der ganzen<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>-Crew Winterthur —<br />

zur gelungenen neuen Ausstellung.<br />

Mitte: Grussworte von Michael Schumacher,<br />

CEO und Vorsitzender der Gruppenleitung<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Unten: Antonino Irrera, Geschäftsleiter<br />

<strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> Winterthur und glücklicher<br />

Gastgeber des Eröffnungs-Events.


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03<br />

14<br />

05<br />

12<br />

Credo <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong><br />

Küche und Bad: Mittelpunkt und Ruhepol jedes Zuhauses. Doch<br />

wer wie wir, als Nummer eins der Schweiz, Küchen und Bäder<br />

stilvoll planen und einrichten will, muss den Blick für das Ganze<br />

01<br />

02<br />

Basel<br />

Biel/Bienne<br />

10<br />

11<br />

Köniz<br />

Kriens<br />

haben. Dabei macht <strong>casanova</strong> nicht schon halt beim modernen<br />

Wohnen, sondern geht auf die Reise rund um die Küchen- und<br />

03<br />

Carouge<br />

12<br />

Lugano<br />

Bäderwelt. Von skurril bis traditionell, von geschmacklos bis geschmackvoll,<br />

von nie gesehen bis altbekannt — <strong>casanova</strong> sprengt<br />

04<br />

Chur<br />

13<br />

Rothrist<br />

Grenzen, unterhält, provoziert, inspiriert …<br />

Zweimal jährlich und jedes Mal überraschend. Übrigens, auf Ihre<br />

Meinung, Ihre Anregungen und Ihre Kritik legen wir besonderen Wert:<br />

e.dossenbach@sanitastroesch.ch<br />

05<br />

06<br />

07<br />

Contone<br />

Cortaillod<br />

Crissier<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Sierre<br />

St. Gallen<br />

Thun<br />

Ausstellung Küche & Bad<br />

08<br />

Develier<br />

17<br />

Winterthur<br />

Ausstellung Bad<br />

09<br />

Jona<br />

18<br />

Zürich<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> Auflage: 20 000 Exemplare in Deutsch, Französisch und Italienisch<br />

Projektleitung <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong>: Bernhard Rinderli, Peter Hausheer Konzept, Grafik und Redaktion: Integral MC, Biel<br />

Freie redaktionelle Mitarbeit: Brigitte Kesselring, Zürich Fotos: Martin Guggisberg, Zürich Übersetzung Französisch: Marie-Antoinette de Contes, D-94542 Haarbach<br />

Übersetzung Italienisch: Silvano Broussard, Diepoldsau SG Druck und Versand: W. Gassmann <strong>AG</strong>, Biel Kontaktadresse: <strong>Sanitas</strong> <strong>Troesch</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Edith Dossenbach, Hardturmstrasse 101, 8031 Zürich, Tel. 044 446 15 01, Fax 044 446 15 50, e.dossenbach@sanitastroesch.ch

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