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Arianna Ferrari Christopher Coenen Armin Grunwald Arnold Sauter ...

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Stier-, Hahnen- und Hundekämpfe sowie die diversen Nutzungen<br />

verschiedener Tierarten in den römischen Arenen. Heute sind je<br />

nach Land und Tierart einige dieser Kämpfe illegal, mancherorts<br />

werden Verbote ignoriert. Für diese Kämpfe werden Tiere speziell<br />

auf Aggressivität, Ausdauer und Kraft hin gezüchtet und<br />

trainiert.<br />

Stierkämpfe haben eine lange Tradition in Spanien, werden in<br />

letzter Zeit aber immer heftiger kritisiert. Nach den Kanaren hat<br />

im Juli 2010 auch Katalonien ein Verbot von Stierkämpfen beschlossen,<br />

das ab 2012 wirksam sein wird. Im Jahr 2008 wurden<br />

erstmals Anti-Doping-Tests für Stiere eingeführt (Keely 2008).<br />

Die den Stieren am meisten verabreichten Substanzen sind Corticosteroide<br />

und Beruhigungsmittel.<br />

Rodeoveranstaltungen sind weltweit verbreitet und aus der<br />

Sicht des Tierschutzes sehr kontrovers, insbesondere weil einige<br />

der verwendeten Utensilien (wie Sporen, Flankengurte und<br />

Brustgurte) den Tieren Schmerzen bereiten, was vor allem das<br />

Wild Horse Race 114 sowie das Bare Back Riding und Saddle Bronc<br />

Riding 115 betrifft (TVT 2005). Die Regulierung von Rodeo-Veranstaltungen<br />

ist in Europa restriktiver als in den Vereinigten<br />

Staaten, wo es eine lange Rodeotradition gibt. Das Buckeln<br />

des Pferdes wird nicht nur durch den Gürtel ausgelöst, sondern<br />

auch konditioniert. Im Jahr 2009 hat die Organisation Schweizer<br />

Tierschutz STS in ihrer Zeitschrift Tierreport einen Bericht<br />

veröffentlicht, in dem sie u. a. die tierschutzwidrige Methode der<br />

Präparierung der Tiere vor ihrem Eintritt in der Arena beschrieben<br />

hat und für ein Verbot dieser Veranstaltungen plädiert. Derartige<br />

Veranstaltungen erscheinen grundsätzlich als fragwürdig,<br />

weil sie mit Schmerzen für das Tier verbunden und als Kampf<br />

zwischen Mensch und Tier angelegt sind. Systematische Studien<br />

zur Medikamentennutzung in diesem Bereich liegen, soweit<br />

ersichtlich, nicht vor, aber vom Gebrauch von Aufputschmitteln<br />

wurde berichtet.<br />

114 Bei dieser Veranstaltung versuchen drei Cowboys innerhalb von 90 Sekunden einem<br />

«Wildpferd» einen Gurt aufzuschnallen und einen Reiter auf das Pferd zu setzen, der<br />

sich dann darauf halten muss.<br />

115 Bei diesen Disziplinen muss sich der Cowboy ohne Sattel auf dem Pferd halten. TVT<br />

(2005) berichtete, dass in diesen Disziplinen die Pferde Verhaltensauffälligkeiten zeigen.<br />

Ohne entsprechende Regulierungen könnten neue Enhancement-<br />

Methoden auch für Kämpfe und Rodeos attraktiv werden.<br />

2.4.4 Jagd und Fischerei<br />

Die Jagd wird detailliert reguliert und dient heutzutage nicht nur<br />

zur Nahrungsgewinnung, sondern auch zur Verhinderung von<br />

Schäden in bestimmten Umweltgebieten sowie zur Populationskontrolle.<br />

Gejagt werden Wildtiere, die frei und nicht in Abhängigkeit<br />

vom Menschen leben. Die Jagd ist nach wie vor ethisch umstritten,<br />

Ansatzpunkte für ein «Animal Enhancement» bestehen kaum.<br />

Höchstens ließe sich spekulieren, ob bestimmte Veränderungen<br />

von Wildtieren (bei fehlender Regulierung) zur Vereinfachung<br />

oder sonstigen Verbesserung der Jagd von Interesse wären. Dies<br />

könnte dann auch für die dafür verwendeten Hunde betreffen,<br />

bspw. in Bezug auf ihre Muskulatur oder ihren Geruchssinn. Ähnlich<br />

stellt sich die Lage bei der Fischerei dar. Auch hier werden<br />

einige Tiere als Helfer eingesetzt, bspw. Kormorane, Fischotter,<br />

Gänse und Enten. Ansatzpunkte für ein «Enhancement» bestehen<br />

ebenfalls kaum (s. zu Fischen aber auch 2.2).<br />

2.4.5 Darbietung der Exzellenz von Sporttieren<br />

Pferde und Hunde sind die am häufigsten verwendeten Tierarten<br />

bei der Darbietung der Exzellenz von Sporttieren. Bei Hunden<br />

stellt die Begleithundeprüfung – bei der der Gehorsam und das<br />

Verhalten des Hundes in der Öffentlichkeit geprüft werden – die<br />

Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren Wettbewerben dar.<br />

Hier existieren sehr viele unterschiedliche Sportarten, bspw. Agility<br />

(Bewältigung einer Hindernisstrecke), Hundefrisbee, Dogdancing<br />

(Ausübung einer Choreographie mit dem Menschen),<br />

Dogging (gemeinsames Jogging mit dem Menschen), Dummytraining<br />

(Ausführung des Apportierens) und Obedience (exakte<br />

Ausführung von Übungen). In der Regel sind Hunde in diesen<br />

Sportarten die eigenen Hunde des Trainers, oder sie werden wie<br />

die eigenen behandelt, sodass ihr Wohlergehen vermutlich nicht<br />

vernachlässigt wird.<br />

Größere Missbrauchspotenziale bestehen beim Pferderennen,<br />

bei dem ebenfalls verschiedene Disziplinen existieren (DRV<br />

104 Animal Enhancement | Beiträge zur Ethik und Biotechnologie Animal Enhancement | Beiträge zur Ethik und Biotechnologie<br />

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