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Haushaltsrede der CDU-Fraktion - Stadt Salzgitter

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27.02.2013 11:15 –ku/se<br />

<strong>Haushaltsrede</strong> 2013<br />

Ratssitzung vom 27. Februar 2013<br />

(Es gilt das gesprochene Wort)<br />

Redezeit ca. 26 Min.<br />

Klaus Poetsch<br />

Stellv. <strong>CDU</strong>/FDP-<br />

<strong>Fraktion</strong>svorsitzen<strong>der</strong><br />

Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzen<strong>der</strong>,<br />

sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />

meine sehr verehrten Damen und Herren,<br />

<strong>der</strong> vergangene Monat hat nicht nur für das<br />

Land Nie<strong>der</strong>sachsen große Umwälzungen gebracht,<br />

auch wir in <strong>Salzgitter</strong> stehen vor einer<br />

bahnbrechenden neuen Entdeckung.<br />

Stephan Weil und Stefan Wenzel, das aufeinan<strong>der</strong><br />

angewiesene Führungsduo <strong>der</strong> neuen<br />

Regierung, haben endlich ihr Herz für die sparsame<br />

Haushaltspolitik entdeckt:<br />

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Nur durch eine sparsame Haushaltspolitik,<br />

heißt es gleich am Anfang <strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung,<br />

werde man politische Gestaltungskraft<br />

zurück erlangen können. Folgerichtig werden in<br />

Kürze mit Hilfe eines Kassensturzes riesige<br />

Haushaltslöcher gefunden werden, damit man<br />

sparsame Haushaltspolitik begründen kann.<br />

In <strong>Salzgitter</strong> kann die rot-grüne Koalition offensichtlich<br />

darauf verzichten, denn bei uns scheint<br />

es aufgrund einer epochemachenden Neuentdeckung<br />

an<strong>der</strong>s zu laufen.<br />

Es geht um nichts weniger als eine neue Mathematik,<br />

die rot-grüne Mathematik.<br />

Nach Jahrtausenden, in denen Ägypter, Griechen,<br />

führende Philosophen mit den Grundlagen<br />

<strong>der</strong> Arithmetik kämpfen mussten, kommt<br />

jetzt die SPD in <strong>der</strong> <strong>Salzgitter</strong> Zeitung nebenbei<br />

mit einem ganz neuen, ja revolutionären Ansatz.<br />

Und das geht dann so:<br />

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Weil wir nicht genügend gespart haben, müssen<br />

wir den Überschuss, den wir bei ausreichenden<br />

Sparmaßnahmen haben könnten,<br />

gleich wie<strong>der</strong> ausgeben.<br />

O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s gesagt:<br />

Den Überschuss geben wir schon einmal aus,<br />

aber ob es überhaupt zu einem Überschuss<br />

kommt, das sagen wir Euch später.<br />

Alles klar ?<br />

Man kann es für höhere Mathematik halten<br />

o<strong>der</strong> für Buchen im luftleeren Raum.<br />

Der Wust an Anträgen, mit dem uns die Mehrheitskoalition<br />

beglückte, sollte sich angeblich<br />

selbst tragen und ausgleichen.<br />

Es gab Anträge, die Ansätze hin- und<br />

herbuchen, Anträge mit Mehrausgaben, Anträge<br />

mit Deckungsvorschlägen und und und.<br />

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Nach <strong>der</strong> rot-grünen Mathematik ein in sich geschlossenes<br />

System – und am Ende steht sogar<br />

noch eine schwarze Null.<br />

Die vom Finanzausschuss beschlossene Haushaltsvorlage<br />

schließt denn auch mit einem<br />

Überschuss von um die 300.000 Euro.<br />

Rechnet man die Vorschläge aber nicht nach<br />

<strong>der</strong> neuen Mode durch, son<strong>der</strong>n mit den Mitteln<br />

<strong>der</strong> herkömmlichen Algebra, bietet sich ein<br />

ganz an<strong>der</strong>es Bild:<br />

Zum Ausgleich soll auf einmal <strong>der</strong> städtische<br />

Eigenbetrieb für Grundstücksentwicklung gezwungen<br />

werden, For<strong>der</strong>ungen gegen die <strong>Stadt</strong><br />

in Millionenhöhe per Fe<strong>der</strong>strich abzuschreiben.<br />

Der Eigenbetrieb hatte den Betrag zwar für<br />

2015 zur Entwicklung von dringend notwendigen<br />

Baugebieten eingeplant, aber wenn <strong>der</strong> rotgrüne<br />

Haushaltsausgleich es verlangt, muss<br />

eben je<strong>der</strong> Opfer bringen.<br />

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Das ist grundsätzlich richtig – aber nur mit Sinn<br />

und Verstand.<br />

Und die Entwicklung von neuen Baugebieten<br />

ab 2015 zu blockieren, kratzt am Lebensnerv<br />

unserer <strong>Stadt</strong>. Eine völlig falsche Richtungsentscheidung<br />

.<br />

Wir sind in <strong>der</strong> beneidenswerten Lage, dass<br />

unsere Verkäufe so weit über Plan liegen, dass<br />

wir bald keine Grundstücke mehr haben – und<br />

was machen Sie ?<br />

Statt zu för<strong>der</strong>n, behin<strong>der</strong>n Sie die weitere Entwicklung<br />

von Bauland in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> – und das<br />

mit fragwürdigen Mitteln.<br />

Sie tragen hiermit die Verantwortung dafür,<br />

wenn weiter Menschen ins Umland von <strong>Salzgitter</strong><br />

abwan<strong>der</strong>n.<br />

Und den For<strong>der</strong>ungsverzicht des Eigenbetriebs<br />

in Millionenhöhe verbuchen Sie im Ergebnishaushalt<br />

<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> als außerordentlichen Ertrag,<br />

wo er sicher auch hingehört.<br />

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Aber wo bleibt die Gegenbuchung ?<br />

Die Millionenabschreibung taucht im Wirtschaftsplan<br />

des Eigenbetriebs gar nicht erst<br />

auf, auch hier steht am Ende dafür die gewollte<br />

schwarze Null.<br />

Soweit es um Aufwendungen geht, ist zwei plus<br />

zwei also bei Ihnen weiterhin zwei, nur bei Erträgen<br />

plötzlich vier.<br />

Anrede,<br />

diese Art <strong>der</strong> selektiven Mathematik nach rotgrünem<br />

Ideal ist unseriös und darf keinen Erfolg<br />

haben.<br />

Wenn das die „sparsame Haushaltspolitik“ ist,<br />

von <strong>der</strong> Ihre Parteifreunde in Hannover sprechen,<br />

möchte ich nicht wissen, was Sie denn<br />

jetzt unter dem Begriff Geldausgeben verstehen.<br />

Anrede,<br />

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am besten gefällt mir aber die Jonglage, mit <strong>der</strong><br />

Sie Ihre sogenannte „Allgemeine Deckungsreserve“<br />

einrichten möchten.<br />

Sie selbst weisen darauf hin, dass es vielleicht<br />

nicht zu dem anvisierten Überschuss von rund<br />

drei Millionen Euro kommt, weil die Sparsumme<br />

von 14 Millionen noch nicht erreicht ist.<br />

Ihre Umbuchungen zwischen den Eigenbetrieben<br />

und dem Kernhaushalt belasten das Ergebnis<br />

noch weiter.<br />

Wie aber wollen Sie dann die volle Summe von<br />

drei Millionen in ein Sachkonto überführen und<br />

für neue Ausgaben zur Verfügung stellen ?<br />

Sie können doch nicht auf blauen Dunst ein<br />

Sparversprechen abgeben, die Vorschläge<br />

dann ablehnen und weiterhin hoffen, dass irgendjemand<br />

schon die Lösung finden wird !<br />

Diese ganze Spiegelfechterei unternehmen Sie<br />

nur, um sich mit breiter Brust vor den Rat zu<br />

stellen und zu sagen:<br />

Seite 7 von 32


„Seht her, wir stehen für einen ausgeglichenen<br />

Haushalt !“<br />

Ihr heutiges Verhalten erinnert mich dagegen<br />

eher an einen Politiker aus vergangenen Tagen:<br />

„Niemand hat die Absicht, ein Defizit auszuweisen.“<br />

Was aus <strong>der</strong> Absicht geworden ist, können Sie<br />

noch heute in Berlin besichtigen.<br />

Was passiert eigentlich mit dem angeblichen<br />

Überschuss, den uns die Finanzausschuss-<br />

Vorlage vollmundig verspricht ?<br />

Eine A12-Stelle hier, ein paar Sozialarbeiter da,<br />

zusammen knapp 200.000 Euro jährlich, Jahr<br />

für Jahr für Jahr.<br />

Ach, ja, und die Sparmaßnahmen beim Personal<br />

fallen natürlich auch alle heraus.<br />

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Wir sind gespannt, was Sie mit dem restlichen<br />

nicht vorhandenen Überschuss machen wollen.<br />

Anrede,<br />

das ist kein solides Haushalten, das ist eine Serie<br />

von Nebelkerzen, um im anschließenden<br />

Durcheinan<strong>der</strong> rot-grüne Ideen durchzuziehen<br />

und dabei Schulden machen, ohne an Haushaltskonsolidierung<br />

zu denken.<br />

Warum sagen Sie den Leuten nicht einfach,<br />

was Sie vorhaben?<br />

Dass Ihre Ideen Geld kosten werden – Geld,<br />

das wir nicht haben?<br />

Dass Sie offensichtlich gar kein Interesse an<br />

Sparmaßnahmen haben ?<br />

In dem vorhin angesprochenen Zeitungsartikel<br />

beschweren Sie sich erst, dass die geplanten<br />

14 Millionen Euro an Einsparungen noch nicht<br />

komplett mit Maßnahmen unterlegt sind.<br />

Seite 9 von 32


Wenige Zeit später geht Ihnen die Sparliste<br />

dann aber schon zu weit und Sie streichen siebenstellige<br />

Summen wie<strong>der</strong> heraus.<br />

Zum Schluss wollen Sie gar jeden Einsparvorschlag<br />

über 10.000 Euro Höhe im Einzelnen<br />

dem Verwaltungsausschuss vorlegen, in dem<br />

Sie die Mehrheit haben. Sollte ein Vorschlag<br />

nicht gefallen, hätte die Verwaltung eben einen<br />

an<strong>der</strong>en vorzulegen – bis die Mehrheit zustimmt.<br />

Ein Schelm, <strong>der</strong> sich Schlechtes dabei denkt.<br />

Worum geht es Ihnen denn jetzt ?<br />

Um vernünftige Politik o<strong>der</strong> einfach nur darum,<br />

Ihre Politik durchzusetzen?<br />

Wir werden Ihre Anträge zum Haushalt daher<br />

ablehnen, da sie mitnichten finanziert sind und<br />

die finanzielle Misere nur noch verschärfen.<br />

Seite 10 von 32


Anrede,<br />

glücklicherweise hatten wir in den vergangenen<br />

zwölf Monaten noch an<strong>der</strong>e Themen in <strong>Salzgitter</strong><br />

außer dem lieben Geld, auf die ich im folgenden<br />

kurz eingehen möchte:<br />

Erst kürzlich stand das geplante neue Restaurant<br />

in <strong>der</strong> Reppnerschen Bucht wie<strong>der</strong> ganz<br />

oben auf <strong>der</strong> Agenda.<br />

Ich darf Sie daran erinnern, im Jahr 2006 versuchte<br />

die <strong>Stadt</strong> schon einmal, ein Restaurant<br />

am <strong>Salzgitter</strong>see in guter Lage anzusiedeln.<br />

Das Vorhaben scheiterte, nicht zuletzt an unerfüllbaren<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> SPD an den damaligen<br />

potentiellen Investor.<br />

Es ist kein Wun<strong>der</strong>, dass dieser schnell das<br />

Weite suchte und nicht mehr zu weiteren Gesprächen<br />

bereit war.<br />

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Mitte 2008 gab es einen neuen Anlauf mit einem<br />

großen Architektenwettbewerb.<br />

Der Siegerentwurf wurde alsbald zurückgezogen,<br />

nachdem <strong>der</strong> damalige Investor keinen<br />

Betreiber für die Gastronomie finden konnte.<br />

In 2010 fand man schließlich in Eugen Schulz<br />

endlich einen Investor, <strong>der</strong> nicht nur zum Bau<br />

des Restaurants bereit war, son<strong>der</strong>n auch zu<br />

dessen Betrieb für mindestens fünfzehn Jahre.<br />

Vor diesem Hintergrund ein umso größerer Erfolg<br />

<strong>der</strong> Verwaltung. Und wären wir im Märchen,<br />

würden alle Beteiligten jetzt friedlich<br />

Hand in Hand arbeiten, um nach Genehmigung<br />

des Bauantrages das Happy End auch Wirklichkeit<br />

werden zu lassen.<br />

Die Realität sieht lei<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s aus.<br />

Zusätzlich zur Restauration in <strong>der</strong><br />

Reppnerschen Bucht will die rot-grüne Koalition<br />

nun eine Seepromenade mit weiteren gastronomischen<br />

Angeboten einrichten.<br />

Seite 12 von 32


Allein die ersten Planungskosten schlagen mit<br />

rund 60.000 Euro zu Buche, die Bau- und Einrichtungskosten<br />

noch nicht einmal eingerechnet.<br />

Ist das tatsächlich die Bereicherung und Belebung,<br />

als die <strong>der</strong> Antrag angepriesen wird ?<br />

O<strong>der</strong> eher eine zusätzliche Belastung in einem<br />

ohnehin margenschwachen Bereich ?<br />

Wir befürchten, dass die Einrichtung weiterer<br />

Gastronomieangebote um die Reppnersche<br />

Bucht nicht zu einer Belebung führen wird, son<strong>der</strong>n<br />

das Mittelklasserestaurant rasch unrentabel<br />

werden lässt.<br />

Fahren wir mit dem Konzept von SPD und Grünen<br />

fort, wird wahrscheinlich von <strong>der</strong> gewünschten<br />

Aufwertung nicht viel mehr übrig<br />

bleiben als ein paar Verkaufsbuden für Fast<br />

Food zum Mitnehmen o<strong>der</strong> neudeutsch Pommes<br />

to go.<br />

Seite 13 von 32


Deshalb lehnen wir den Antrag ab und wollen<br />

uns ganz darauf konzentrieren, aus dem Restaurant<br />

in <strong>der</strong> Reppnerschen Bucht einen Erfolg<br />

zu machen – und eben keine Pommesbude! Inzwischen<br />

ist <strong>der</strong> Bauantrag genehmigt und ein<br />

Baubeginn in Sicht.<br />

Anrede,<br />

ganz allgemein scheinen Investoren in den Augen<br />

<strong>der</strong> rot-grünen Mehrheit sowieso kein allzu<br />

großes Ansehen zu haben.<br />

Am <strong>Salzgitter</strong>see will man ihnen das Wasser für<br />

das Restaurant abgraben, in <strong>der</strong> unweit gelegenen<br />

Gesemannstrasse dagegen will man ihre<br />

Investitionen in einer ganzen Flut von Anfragen<br />

und Anträgen untergehen lassen.<br />

Seit April letzten Jahres stellen vor allem die<br />

Grünen zahlreiche umfangreiche Anfragen zu<br />

Details <strong>der</strong> Ansiedlung des Einkaufszentrums in<br />

<strong>der</strong> Gesemannstrasse. Dazu kamen zwei Anträge<br />

auf mehrstündige Akteneinsicht <strong>der</strong> Verwaltungspapiere.<br />

Seite 14 von 32


„Grüne Bestürzung“ macht sich breit. Diese Ansiedlung<br />

wird nicht von einer nachhaltigen Ökoladen-Kooperative<br />

betrieben, son<strong>der</strong>n von einem<br />

<strong>der</strong> eben angesprochenen Investoren –<br />

<strong>der</strong> lei<strong>der</strong> noch herkömmlich rechnen muss und<br />

nicht nach <strong>der</strong> neuen rot-grünen Mathematik.<br />

Seit <strong>der</strong> ersten Anfrage sind nun rund elf Monate<br />

vergangen und den Grünen ist bei aller Detektivarbeit<br />

<strong>der</strong> große Erfolg – o<strong>der</strong> besser gesagt:<br />

Skandal – versagt geblieben.<br />

Anrede,<br />

was ist das Ziel dieser Aktivitäten ?<br />

Schuld zu verteilen ?<br />

Investoren zu vergraulen ?<br />

Auf die Ökoladen-Oase <strong>Salzgitter</strong> zu hoffen ?<br />

Glauben Sie denn tatsächlich, wenn Sie nur<br />

ausreichend herkömmlichen Investoren in <strong>der</strong><br />

Gesemannstrasse und an<strong>der</strong>swo das Leben<br />

Seite 15 von 32


schwer machen, kommen Scharen von ökologisch<br />

wertvollen Betreibern ganz von selbst ?<br />

Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, das genaue<br />

Gegenteil wird <strong>der</strong> Fall sein.<br />

Die SPD dagegen möchte ich zumindest für<br />

diesen Teil ausdrücklich von <strong>der</strong> Kritik ausnehmen.<br />

Mit den sozialdemokratischen Vertretern in Rat<br />

und Ortsrat war eine sinnvolle und zielführende<br />

Zusammenarbeit im Interesse <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> durchaus<br />

möglich.<br />

Zudem scheint den sozialdemokratischen<br />

Ratsmitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> missionarische Eifer abzugehen,<br />

mit dem einzelne Ratsmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Grünen seit November 2011 nach Verfehlungen<br />

in <strong>der</strong> Verwaltung suchen.<br />

Die SPD wirkt in dieser Koalition mehr wie <strong>der</strong><br />

genervte Ehemann, <strong>der</strong> nur wegen <strong>der</strong> alles<br />

entscheidenden Mitgift die anstrengende Frau<br />

ertragen kann.<br />

Seite 16 von 32


Anrede,<br />

es ist sicherlich schön, als Min<strong>der</strong>heit auf die<br />

Pleiten, Pech und Pannen <strong>der</strong> Ratsmehrheit<br />

hinzuweisen und sich dabei schrecklich zu<br />

wun<strong>der</strong>n.<br />

Aber was unterscheidet nun die <strong>CDU</strong> / FDP-<br />

<strong>Fraktion</strong> von dem grünen Gen<strong>der</strong>-wechsel-<br />

Dich-Spielchen ?<br />

Nehmen Sie etwa das Thema Energieagentur.<br />

SPD und Grüne greifen für diesen Haushalt erneut<br />

das Thema auf, um eine Agentur für Energieberatung<br />

und zugleich für Energieerzeugung<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Energieberatung ist ein Beratungsfeld <strong>der</strong> Zukunft,<br />

das dem einzelnen Häuslebauer wie <strong>der</strong><br />

Gesamtwirtschaft großen Nutzen bringen kann.<br />

Diesen Teil unterstützen wir daher.<br />

Seite 17 von 32


Eine Agentur zur Energieerzeugung in Konkurrenz<br />

zum lokalen Versorger WEVG zu gründen,<br />

lehnen wir jedoch ab.<br />

Wozu brauchen wir eine städtische Konkurrenz<br />

zu unseren eigenen <strong>Stadt</strong>werken?<br />

Warum wie<strong>der</strong> unnötig Schwierigkeiten machen?<br />

Vermutlich liegt dieser Wunsch wie<strong>der</strong> daran,<br />

dass wir mit <strong>der</strong> avacon einen großen Konzern<br />

ins Boot geholt haben und nicht eine selbstgestrickte<br />

Kooperative.<br />

Weiteres Thema sind die Kliniken in Lebenstedt<br />

und Bad.<br />

In einem sehr schwierigen Umfeld hat OB Klingebiel<br />

in mühevollen Verhandlungen eine hervorragende<br />

Lösung für die <strong>Stadt</strong> <strong>Salzgitter</strong> herausgeholt:<br />

Auf dem Boden des alten Schwesternwohnheims<br />

in <strong>Salzgitter</strong>-Bad entsteht bis Mitte<br />

Seite 18 von 32


nächsten Jahres für stolze 2,5 Millionen Euro<br />

ein neues Hospiz mit acht Gästezimmern.<br />

Träger wird <strong>der</strong> Hospizverein sein, das Geld für<br />

die große Investition dagegen kommt vom Klinikum.<br />

OB Klingebiel verdient für diese ausgezeichnete<br />

Leistung den Respekt des gesamten Rats,<br />

dieser Ausgang <strong>der</strong> Sache war mit Sicherheit<br />

nicht selbstverständlich.<br />

Lieber Herr Oberbürgermeister,<br />

ich möchte Ihnen daher an dieser Stelle herzlich<br />

für Ihre Verhandlungen danken, das war ein<br />

stiller, aber großer Erfolg.<br />

Was machen die Grünen jetzt aus dieser unbestreitbaren<br />

Erfolgsgeschichte?<br />

Natürlich das, was Sie aus allem machen, wenn<br />

man sie ranlässt – rot-grünes Einerlei, aber bitte<br />

mit ökologischem Unterbau.<br />

Seite 19 von 32


Natürlich stellt <strong>der</strong> Chefermittler <strong>der</strong> Grünen<br />

wie<strong>der</strong> eine Anfrage und wirft dem OB implizit<br />

vor, den Rat und die <strong>Fraktion</strong>en schlecht über<br />

wesentliche Vorgänge zum Klinikum zu informieren.<br />

Wer allerdings – zumindest als Ratsherr – die<br />

Zeiten vor Oberbürgermeister Klingebiel erlebt<br />

hat, weiß, dass dieser Vorwurf an den Haaren<br />

herbeigezogen ist.<br />

Frank Klingebiel informiert im Gegensatz zu<br />

seinem Vorgänger nicht nur seine eigene <strong>Fraktion</strong><br />

im Detail über entscheidende Vorgänge <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>politik, son<strong>der</strong>n auch die übrigen <strong>Fraktion</strong>en<br />

im Rat.<br />

Anrede,<br />

als ehemaliger Betroffener möchte ich an dieser<br />

Stelle noch einmal auf die Bildung zu sprechen<br />

kommen.<br />

Das Schulsanierungsprogramm von OB Klingebiel<br />

ist wie erwartet zum großen Erfolg gewor-<br />

Seite 20 von 32


den, von den geplanten über 70 Millionen Euro<br />

ist bereits ein Großteil verbaut worden.<br />

Hier wurde nicht langatmig vom goldenen Plan<br />

geredet, hier wurde und wird gehandelt.<br />

Unsere Arbeit endet aber nicht bei <strong>der</strong> bloßen<br />

Sanierung – wir wollen das Lernumfeld <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler in unserer <strong>Stadt</strong><br />

nachhaltig verbessern und besser mit dem mo<strong>der</strong>nen<br />

Familienleben vereinbar machen.<br />

Deshalb haben wir von Anfang an die Umwandlung<br />

<strong>der</strong> Grundschule Fredenberg in eine Offene<br />

Ganztagsschule befürwortet und nach Kräften<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Das von <strong>der</strong> Schulleitung vorgelegte Konzept<br />

ging weit über das erfor<strong>der</strong>liche Maß hinaus<br />

und ließ erkennen, das Schulkin<strong>der</strong> hier nicht<br />

nur aufbewahrt, son<strong>der</strong>n umfassend ausgebildet<br />

werden sollen – theoretisch, praktisch und<br />

im Umgang miteinan<strong>der</strong>.<br />

Seite 21 von 32


Also wie<strong>der</strong> einmal märchenhafte Zustände ?<br />

Die Schule ist bereit, die Verwaltung ist bereit,<br />

aber entscheiden muss immer noch die Politik.<br />

Und da sieht wie<strong>der</strong> einmal die Realität an<strong>der</strong>s<br />

aus:<br />

SPD und Grüne haben nicht nur den Beschluss<br />

um Monate verzögert, sie wollten alle Umbaumittel<br />

für den Bau einer Zentralmensa einsetzen.<br />

Für die Grundschule selbst würde nichts mehr<br />

übrig bleiben, <strong>der</strong> beabsichtigte Start zum neuen<br />

Schuljahr ist jetzt schon gefährdet.<br />

Durch eingehende Diskussionen im Bildungsausschuss<br />

konnten wir zumindest erreichen,<br />

dass nur ein Teil <strong>der</strong> Umbaugel<strong>der</strong> in die Zentralmensa<br />

wan<strong>der</strong>t und 200.000 Euro in <strong>der</strong><br />

Grundschule selbst bleiben. Dafür Dank an alle<br />

Ausschussmitglie<strong>der</strong>.<br />

Wir hoffen, dass das Kollegium <strong>der</strong> Schule trotz<br />

<strong>der</strong> knappen verbleibenden Zeit noch einen<br />

Seite 22 von 32


Beginn des Ganztagsbetriebs zum neuen<br />

Schuljahr umsetzen kann.<br />

Die <strong>CDU</strong> / FDP-<strong>Fraktion</strong> wird Sie auch weiterhin<br />

unterstützen !<br />

Anrede SPD und Grüne,<br />

trotz gelegentlicher Meinungsunterschiede,<br />

danke dafür, dass Sie sich in dieser Sache untereinan<strong>der</strong><br />

geeinigt haben und uns und unserem<br />

Bemühen, in dieser Sache eine Lösung zu<br />

finden, entgegen gekommen sind.<br />

Um im Bild <strong>der</strong> zweiseitigen Beziehung zu bleiben:<br />

Ich glaube, je<strong>der</strong> Ehepartner kann nachfühlen,<br />

was Sie in einer Zweckehe unter Druck zu<br />

Stande kommen kann.<br />

Aber ich möchte Ihnen eins sagen: Es soll auch<br />

Ehen geben, die ohne Druck funktionieren.<br />

Seite 23 von 32


Die <strong>CDU</strong>-<strong>Fraktion</strong> hat zum Beispiel nicht aus<br />

Zwang die FDP geheiratet, son<strong>der</strong>n weil wir inhaltlich<br />

und persönlich zusammen passen.<br />

Unserem im April ausscheidenden FDP-<br />

Ratsherrn Hattop möchte ich an dieser Stelle<br />

herzlich für seine Mitarbeit in <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

<strong>Fraktion</strong> danken.<br />

Herr Hattop blickt nicht nur politisch, son<strong>der</strong>n<br />

auch privat und beruflich auf ein beson<strong>der</strong>s erfolgreiches<br />

Leben zurück.<br />

Anrede,<br />

es erfüllt uns mit einigem Stolz, dass wir eine<br />

Zeit lang Teil dieses Lebens sein durften. Vielen<br />

Dank und alles Gute !<br />

Ebenfalls danken möchte ich an dieser Stelle<br />

<strong>der</strong> Kämmerei unter <strong>Stadt</strong>rat Grunwald und seinem<br />

Amtsleiter Friemel, die wie immer mit großem<br />

Engagement die Haushaltsberatungen unterstützt<br />

haben.<br />

Seite 24 von 32


Auch wenn das neue Beratungsschema zu Anfang<br />

ein paar Komplikationen verursachte,<br />

konnten wir mit Hilfe des Fachdienstes 20 unsere<br />

Beratungen und Abstimmungen zügig und<br />

gut organisiert über die Bühne bringen. Haben<br />

Sie vielen Dank, Sie waren eine große Hilfe !<br />

Anrede,<br />

einige <strong>der</strong> Themen, die Ratsherrn Hattop immer<br />

beson<strong>der</strong>s am Herz lagen, haben auch in diesem<br />

Jahr Nie<strong>der</strong>schlag in unseren Haushaltsanträgen<br />

gefunden: Sparsamkeit und Ausgabendisziplin.<br />

Die <strong>CDU</strong> / FDP-<strong>Fraktion</strong> bucht nicht im luftleeren<br />

Raum herum und hofft, dass es keinem auffällt,<br />

wir bieten tatsächliche Einsparungen ohne<br />

Tricks und Falltüren.<br />

So möchten wir die Sanierung des Rad- und<br />

Gehwegs an <strong>der</strong> Joachim-Campe-Strasse um<br />

zwei Jahre verschieben. Wir sparen so allein in<br />

diesem Jahr 225.000 Euro, in 2014 sind es<br />

140.000 Euro.<br />

Seite 25 von 32


Weiterhin möchten wir die Planungskosten für<br />

den ZOB in Lebenstedt streichen, bis ein umsetzungsfähiges<br />

Konzept vorliegt. Wir sparen<br />

dadurch in 2013 und 2014 jeweils 200.000 Euro.<br />

Den Koalitionsantrag, schon in 2013 mit Baumaßnahmen<br />

über 1,1 Millionen Euro zu beginnen,<br />

lehnen wir ab.<br />

Zum einen ist <strong>der</strong> wirkliche Bedarf für einen<br />

neuen ZOB noch unklar, zum an<strong>der</strong>en die weitere<br />

Entwicklung im Schienenverkehr abzuwarten.<br />

Wir sollten daher die Investitionsmaßnahme<br />

verschieben, bis diese Vorfragen geklärt sind<br />

und wir genau wissen, wofür wir über eine Million<br />

Euro ausgeben sollen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Umgestaltung Watenstedts in<br />

ein Industriegebiet soll schließlich die bereits<br />

beschlossene Verengung <strong>der</strong> Watenstedter<br />

Strasse nicht durchgeführt werden.<br />

Seite 26 von 32


Diese Maßnahme ist vor mehreren Jahren auch<br />

mit unseren Stimmen beschlossen worden, danach<br />

aber aus verschiedenen Gründen nicht<br />

umgesetzt worden.<br />

Angesichts <strong>der</strong> neuesten Entwicklungen beim<br />

Thema Watenstedt halten wir eine Weiterverfolgung<br />

dieser Maßnahme für unnötig.<br />

Die Umsiedlung des Ortsteils Watenstedt gewinnt<br />

mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Projektgesellschaft<br />

zügig an Geschwindigkeit.<br />

Wir möchten diesen Prozess nach Kräften unterstützen<br />

und <strong>Salzgitter</strong> als Industriestandort<br />

zukunftsfähig machen.<br />

Dabei geht es nicht nur um unsere Gewerbesteuer,<br />

son<strong>der</strong>n vor allem um Tausende von<br />

Arbeitsplätzen und Existenzen, die mit diesem<br />

Projekt zusammenhängen.<br />

Einen weiteren Beitrag zur Dorfverschönerung<br />

braucht in diesem Zusammenhang niemand.<br />

Seite 27 von 32


Eine Mehrausgabe schlagen wir dennoch vor,<br />

dafür von geringer Höhe und transparent finanziert.<br />

Die vom Arbeitskreis <strong>Stadt</strong>geschichte betriebene<br />

KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte<br />

Drütte benötigt zur Einwerbung von Landesmitteln<br />

in wesentlicher Höhe einen Zuschuss <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong>.<br />

Zusammen sollen diese Mittel eine Stelle für eine<br />

weitere wissenschaftliche Mitarbeiterin finanzieren.<br />

Wir unterstützen die Arbeit <strong>der</strong> Gedenk- und<br />

Dokumentationsstätte und sind deshalb gern<br />

bereit, ihr zusätzlich zur bisherigen För<strong>der</strong>ung<br />

rund 14.300 Euro zur Verfügung zu stellen.<br />

Da wir, wie ich bereits mehrfach sagte, eine<br />

Abneigung gegen Luftbuchungen haben,<br />

schlägt meine <strong>Fraktion</strong> eine Gegenbuchung aus<br />

<strong>der</strong> realen Welt vor:<br />

Seite 28 von 32


Wir möchten die Ortsräte zum Ausgleich <strong>der</strong><br />

Zusatzausgabe heranziehen, da wir <strong>der</strong> Meinung<br />

sind, es handelt sich um eine gesamtstädtische<br />

Einrichtung.<br />

In Höhe <strong>der</strong> zusätzlichen Zuschüsse an die<br />

Gedenkstätte werden daher die Ortsratsmittel<br />

gekürzt.<br />

Kein erzwungener For<strong>der</strong>ungsverzicht, kein<br />

haltloses Sparversprechen, einfach nur eine<br />

klare Ansage, wo das Geld herkommt.<br />

Einem Antrag <strong>der</strong> Linken möchten wir zustimmen,<br />

da er keine finanziellen Mehrbelastungen<br />

mit sich bringt: die vollständige Freigabe <strong>der</strong><br />

Stelle <strong>der</strong> Gleichstellungsbeauftragten.<br />

Die Stelle ist bereits zu 100 % im Stellenplan<br />

eingeplant, das Gehalt steht somit vollständig<br />

zur Verfügung.<br />

Seite 29 von 32


Angesichts des Engagements <strong>der</strong> Stelleninhaberin<br />

und ihrer vielen Überstunden macht eine<br />

komplette Freigabe auch Sinn.<br />

Aber gen<strong>der</strong>gerecht wie die rot-grüne Ratsmehrheit<br />

nun mal so ist, wurde dieser Antrag<br />

von Ihnen im Finanzausschuss bereits abgelehnt.<br />

Anrede Grüne,<br />

endlich haben wir eine Gleichstellungsbeauftragte<br />

gefunden, die Ihr Vokalbular tatsächlich<br />

versteht und was machen Sie ?<br />

Sie lassen Sie hängen.<br />

Dabei wäre die Freigabe doch Ihr bester Beitrag<br />

zum „Gen<strong>der</strong> Pay Gap Day“ gewesen,<br />

dessen angeblich große Bedeutung Ihre <strong>Fraktion</strong>svorsitzende<br />

Piel so bereitwillig im Landtag<br />

erklärt hat.<br />

Seite 30 von 32


Anrede,<br />

eine rot-grüne Mehrheit nicht nur in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n auch im Land ist nicht unbedingt ein<br />

Anlass für gute Laune bei Schwarz/Gelb.<br />

Dennoch möchte ich mich zum Schluss meiner<br />

Ausführungen kurz bei SPD und Grünen bedanken.<br />

Hätten Sie nicht so viel Kritikwürdiges mit Ihren<br />

Anträgen verursacht, ich hätte mich nicht so auf<br />

diese Rede freuen können.<br />

Die <strong>CDU</strong> / FDP-Ratsfraktion wird auch in den<br />

kommenden Monaten auf die Ungereimtheiten<br />

aufmerksam machen, die Sie in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

durchsetzen wollen.<br />

Anrede,<br />

trotz <strong>der</strong> Ablehnung <strong>der</strong> Einzelanträge werden<br />

wir dem Gesamthaushalt zustimmen, weil wir<br />

die Mehrzahl <strong>der</strong> Maßnahmen, die durch Verwaltung<br />

und Oberbürgermeister im Sinne einer<br />

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kin<strong>der</strong>- und familienfreundlichen Politik sowie<br />

einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> für richtig<br />

halten und daher unterstützen.<br />

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.<br />

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