Das Jahr der Entdeckungen - Salzburger Festspiele
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SALZBURGER FESTSPIELE 2007 Daily<br />
Nr. 11, 8. August 2007<br />
Goethe trifft Beethoven und Brahms<br />
Die Trommel gerühret – Ein deutsches<br />
Gipfeltreffen zwischen Wort und Musik<br />
bietet das diesjährige Konzert des<br />
Radio-Symphonieorchesters (RSO) Wien<br />
unter seinem Chefdirigenten Bertrand de<br />
Billy in <strong>der</strong> Felsenreitschule. Beethovens<br />
Schauspielmusik zu Goethes Egmont steht<br />
dabei morgen, Donnerstag, um 20.00 Uhr,<br />
<strong>der</strong> selten zu hörenden Kantate Rinaldo von<br />
Johannes Brahms gegenüber.<br />
„Beethoven ist mit bewun<strong>der</strong>nswertem<br />
Genie in meine Intentionen eingegangen.“<br />
Dieses Zitat Goethes zu Beethovens Schauspielmusik<br />
ist überliefert, allerdings bezog er<br />
sich darin nur auf Egmonts Melodram und<br />
nicht auf das ganze Werk. Beethovens Komposition<br />
ist jedenfalls keine simple musikalische<br />
Illustration, son<strong>der</strong>n greift sehr eigenständig<br />
weiter.<br />
Im regulären Konzertbetrieb ist davon meist<br />
nur die Ouvertüre geblieben bzw. begegnen<br />
einem Clärchens Lie<strong>der</strong> in manchem Lie<strong>der</strong>abend<br />
wie<strong>der</strong>. Im Konzert des RSO Wien<br />
schlüpft Salzburgs Armida, Annette <strong>Das</strong>ch,<br />
in die Rolle des Clärchen, und Tobias Moretti<br />
konnte als Sprecher gewonnen werden.<br />
Der zweiten Goethe-Vertonung, Rinaldo,<br />
leihen <strong>der</strong> Tenor Johan Botha und die Konzertvereinigung<br />
Wiener Staatsopernchor ihre<br />
Stimmen. Johannes Brahms hat mit <strong>der</strong> Bearbeitung<br />
von Goethes dezidiert zur Vertonung<br />
vorgesehenen Kantate 1863 begonnen,<br />
aber diese erst im Sommer 1869, nach Komposition<br />
seines Deutschen Requiems, vollendet.<br />
Die Uraufführung fand im selben <strong>Jahr</strong> in<br />
Wien unter <strong>der</strong> Leitung des Komponisten<br />
statt. <strong>Das</strong> kaum gespielte Werk ist auch insofern<br />
interessant, als es die Form einer Mini-<br />
Oper o<strong>der</strong> eines einzelnen Opernakts besitzt<br />
und daher die spannende Frage aufwirft, wie<br />
es womöglich hätte klingen können, wenn<br />
Brahms ein Musikdrama komponiert hätte.<br />
Strike up the drums – this year’s concert by<br />
the Radio-Symphony Orchestra (RSO)<br />
Vienna un<strong>der</strong> its chief conductor Bertrand<br />
de Billy at the Felsenreitschule offers a German<br />
summit meeting between word and music.<br />
Beethoven’s Schauspielmusik zu Goethes<br />
Egmont (Incidental Music for Goethe’s Egmont)<br />
will be paired tomorrow (Thursday) at<br />
8 p.m. with the rarely performed cantata<br />
Rinaldo by Johannes Brahms.<br />
“Beethoven has fulfilled my intentions with<br />
remarkable genius.” This quotation from<br />
Goethe has come down regarding Beethoven’s<br />
Schauspielmusik, however he was referring<br />
merely to Egmont’s melodrama, not to the<br />
entire work. In any case, Beethoven’s composition<br />
is more than a simple musical illustration;<br />
it goes further quite independently. Mostly,<br />
only the overture appears on concert programs<br />
today, and Clärchen’s songs may be encountered<br />
in many a song recital. In the RSO<br />
concert, Salzburg’s Armida, Annette <strong>Das</strong>ch,<br />
will take the role of Clärchen and Tobias<br />
Moretti will be the speaker.<br />
The second Goethe setting, Rinaldo, will<br />
feature tenor Johan Botha and the chorus of the<br />
Vienna State Opera. Johannes Brahms began in<br />
1863 with his setting of the cantata that Goethe<br />
explicitly had intended to be set to music, but he<br />
only finished it in the summer of 1869, after he<br />
had completed the German Requiem. The first<br />
performance took place in the summer of the<br />
same year un<strong>der</strong> the composer’s baton. The<br />
work, which is hardly ever heard, is interesting<br />
in that it takes the form of a mini-opera or a<br />
one-act opera and thus raises the fascinating<br />
question what a musical drama by Brahms<br />
might have sounded like.<br />
Karten für das Konzert am 9. August sind in<br />
den Kategorien € 150,–, 120,–, 105,– und<br />
80,– verfügbar.<br />
Tobias Moretti Foto: Marc Antonio Marino Bertrand de Billy Foto: Ali Schafler<br />
heute · today<br />
Datum Uhrzeit Veranstaltung Veranstaltungsort<br />
Date time event venue<br />
Mi, 8.8. 10.00 Uhr Eugen Onegin · Einführungsvortrag von Oliver Kraft Schüttkasten<br />
11.30 Uhr Festspiel-Dialoge 2007 · Thomas Macho<br />
Je<strong>der</strong>manns Tod (Todesmetaphern und Kunst)<br />
Schüttkasten<br />
17.00 Uhr Molière. Eine Passion<br />
Von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel, Luk Perceval<br />
Perner-Insel<br />
Luk Perceval · Mit Thomas Thieme u.a.<br />
Hallein<br />
19.00 Uhr Peter I. Tschaikowski · Eugen Onegin · Daniel Barenboim Großes<br />
Andrea Breth · Mit Anna Samuil, Peter Mattei u.a.<br />
Festspielhaus<br />
20.30 Uhr Kontinent Scelsi 3 · Stefan Asbury · Geneviève Strosser,<br />
basel sinfonietta · Werke von Grisey<br />
Kollegienkirche<br />
21.00 Uhr Stabat mater ·<br />
Andrea Marcon · Orchestra Barocca di Venezia<br />
Christine Schäfer, Andreas Scholl · Werke von Vivaldi, Pergolesi Haus für Mozart<br />
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · Don Carlo<br />
Lorin Maazel/Herbert Wernicke · 1998<br />
Kapitelplatz<br />
KARTENBÜRO <strong>der</strong> SALZBURGER FESTSPIELE<br />
5010 Salzburg · Postfach 140<br />
Telefon +43-662-8045-500 · Telefax +43-662-8045-555<br />
DIREKTVERKAUF im Schüttkasten (neben dem Festspielhaus)<br />
täglich 9.30–18.30 Uhr<br />
info@salzburgfestival.at · www.salzburgfestival.at<br />
Vorschau · Preview<br />
morgen · tomorrow<br />
Datum Uhrzeit Veranstaltung Veranstaltungsort<br />
Date time event venue<br />
Do, 9.8. 10.00 Uhr Armida · Nadja Kayali · Armida und die Kreuzritter Schüttkasten<br />
11.30 Uhr Quartett · Dichter zu Gast · Ein Sommernachtstraum<br />
Thomas Oberen<strong>der</strong> über das Schauspielprogramm II<br />
Schüttkasten<br />
15.30 Uhr Je<strong>der</strong>mann · Peter Simonischek im Gespräch<br />
mit Volkmar Parschalk<br />
Schüttkasten<br />
17.00 Uhr Molière. Eine Passion · Von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel, Perner-Insel<br />
Luk Perceval · Luk Perceval · Mit Thomas Thieme u.a.<br />
Hallein<br />
18.00 Uhr Dichter zu Gast · The Virgin Suicides · Sofia Coppola · USA · 1999 <strong>Das</strong> Kino<br />
19.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wie<strong>der</strong>sehen macht Freude<br />
republic<br />
19.30 Uhr Amor, vida de mi vida · Mozarteum Orchester Salzburg<br />
Jésus López Cobos · Plácido Domingo, Ana María Martínez<br />
Werke von Chueca, Serrano, Moreno Torroba, Sorozábal,<br />
Großes<br />
de Falla u.a.<br />
Festspielhaus<br />
20.00 Uhr Radio-Symphonieorchester Wien · Bertrand de Billy<br />
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor · Annette <strong>Das</strong>ch,<br />
Johan Botha, Tobias Moretti · Werke von Beethoven, Brahms Felsenreitschule<br />
21.00 Uhr Young Directors Project<br />
Auftrag : Lorey · WMF. Wie<strong>der</strong>sehen macht Freude<br />
republic<br />
21.15 Uhr Siemens Festspielnächte · Die Zauberflöte für Kin<strong>der</strong><br />
James Levine/Jean-Pierre Ponnelle · 1982<br />
Kapitelplatz<br />
22.00 Uhr Kontinent Scelsi 4 · Scelsi Morning<br />
Marc Ribot, Ensemble Dissonanzen · Werke von Scelsi, Ribot Universitätsaula<br />
Impressum • Medieninhaber: <strong>Salzburger</strong> Festspielfonds • Direktorium: Helga Rabl-Stadler, Präsidentin, Jürgen Flimm, Intendant und Künstlerischer Leiter, Gerbert Schwaighofer, Kaufmännischer<br />
Direktor, Schauspiel: Thomas Oberen<strong>der</strong>, Konzert: Markus Hinterhäuser • Redaktion und Gestaltung: Margarethe Lasinger, Stefan Musil • Übersetzungen: Alexa Nieschlag • Graphische<br />
Gestaltung und Layout: Margarethe Lasinger, Christiane Klammer • Litho: Media Design: Rizner.at, Salzburg • Druck: <strong>Salzburger</strong> Druckerei • Alle Rechte, insbeson<strong>der</strong>e das Recht <strong>der</strong> Vervielfältigung<br />
und <strong>der</strong> Verbreitung sowie <strong>der</strong> Übersetzung vorbehalten. Kein Teil <strong>der</strong> Publikation darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Medieninhabers reproduziert o<strong>der</strong><br />
unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet o<strong>der</strong> verbreitet werden. E-Mail: daily@salzburgfestival.at<br />
Diese Publikation wird ermöglicht durch die Unterstützung von:<br />
und die Freunde <strong>der</strong> <strong>Salzburger</strong> <strong>Festspiele</strong>