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Anlage 38.1 - Gemeinde Salem

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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan<br />

Örtliche Bauvorschriften<br />

„Gewerbegebiet Neufrach – Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Inhalt:<br />

• Satzung<br />

• Planungsrechtliche Festsetzungen<br />

• Örtliche Bauvorschriften<br />

• Begründung<br />

• Rechtsplan<br />

• Umweltbericht


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Satzung<br />

Der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong> über die Aufstellung des Bebauungsplanes<br />

„Gewerbegebiet Neufrach – Ost II"<br />

und die örtlichen Bauvorschriften zum Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach<br />

– Ost II“.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong> hat am ………… die Aufstellung des<br />

Bebauungsplanes "Gewerbegebiet Neufrach – Ost II" und unter Zugrundelegung<br />

der nachfolgenden Rechtsvorschriften die folgenden Satzungen beschlossen:<br />

11.) Baugesetzbuch (BauGB)<br />

in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I S.<br />

2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22.07.2011 (BGBl. I S.<br />

1509)<br />

2.) Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke<br />

(Baunutzungsverordnung - BauNVO)<br />

in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S.<br />

132), zuletzt geändert am 22.04. 1993 (BGBl. I S. 466)<br />

3.) Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne sowie über<br />

die Darstellung des Planinhaltes<br />

(Planzeichenverordnung - PlanzV-90)<br />

In der Fassung der Bekanntmachung vom 18.12.1990 (BGBl. I. 1991<br />

S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22.07.2011<br />

(BGBl. I. S. 1509<br />

)<br />

4.) Landesbauordnung Baden-Württemberg (LBOBaWü)<br />

in der Fassung der Bekanntmachung vom 05.03.2010 (GBl. 2010,<br />

358, ber, S. 416), zuletzt geändert am 25.1.2012 (GBl. S. 65, 73)<br />

5.) <strong>Gemeinde</strong>ordnung für Baden-Württemberg (GemO)<br />

in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.07.2000 (GBl. S. 581,<br />

ber. S. 698), zuletzt geändert durch Artikel 28 der Verordnung vom<br />

25.1.2012 (GBl. S. 65, 68)<br />

§ 1<br />

Räumlicher Geltungsbereich<br />

Der räumliche Geltungsbereich ergibt sich aus den Festsetzungen im<br />

zeichnerischen Teil des Bebauungsplanes.<br />

§ 2<br />

Bestandteile der Satzungen<br />

Der Bebauungsplan besteht aus:<br />

1. dem zeichnerischen Teil des Bebauungsplanes M 1 : 500 vom …………..<br />

2. den Bebauungsvorschriften vom ……………<br />

2 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Die örtlichen Bauvorschriften gem. § 74 LBO bestehen aus:<br />

1. dem textlichen Teil vom ……………<br />

Dem Bebauungsplan sind als <strong>Anlage</strong> beigefügt<br />

1. Begründung vom ……………<br />

2. Lage- / Übersichtsplan vom….………….<br />

§ 3 Ordnungswidrigkeiten<br />

Ordnungswidrig im Sinne von § 75 LBO handelt, wer den Festsetzungen nach § 74<br />

LBO in diesem Plan zuwiderhandelt. Ordnungswidrig im Sinne von § 75 LBO<br />

handelt, wer gegen<br />

1. die Anforderungen an die äußere Gestaltung baulicher <strong>Anlage</strong>n gem. § 74 Abs.<br />

1 Nr. 1 LBO,<br />

2. die Anforderungen an die Gestaltung und Nutzung der unbebauten Flächen der<br />

bebauten Grundstücke sowie über die Zulässigkeit und über Art und Gestaltung<br />

von Einfriedungen gem. § 74 Abs. 1 Nr. 3 LBO,<br />

3. die Pflicht zur Herstellung von <strong>Anlage</strong>n zum Sammeln, Verwenden oder<br />

Versickern von Niederschlagswasser oder zum Verwenden von Brauchwasser<br />

gem. § 74 Abs. 3 Nr. 2 LBO<br />

verstößt.<br />

§ 4<br />

Inkrafttreten<br />

Diese Satzung tritt mit ihrer Bekanntmachung in Kraft.<br />

<strong>Salem</strong>, den .............................<br />

..................................................<br />

Manfred Härle,<br />

Bürgermeister<br />

3 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

1. Planungsrechtliche Festsetzungen (§ 9 (1) BauGB)<br />

1.0 Art + Maß der baulichen Nutzung<br />

(§ 9 (1) Nr. 1 BauGB)<br />

Art + Maß der baulichen Nutzung sind für den Geltungsbereich des<br />

Bebauungsplanes durch Planeintrag festgesetzt und der zugehörigen<br />

Nutzungsschablone zu entnehmen.<br />

1.1 Art der baulichen Nutzung<br />

• GE = Gewerbegebiet (§ 8 BauNVO)<br />

Gemäß § 1 Abs. 5 BauNVO wird festgesetzt, dass folgende Nutzung im<br />

Plangebiet nicht zulässig ist:<br />

• Einzelhandelsbetriebe<br />

Gemäß § 1 Abs. 6 BauNVO wird festgesetzt, dass die in § 8 Abs. 3<br />

BauNVO ausgeführten Ausnahmen Nr. 2. (<strong>Anlage</strong>n für kirchliche, kulturelle,<br />

soziale und gesundheitliche Zwecke) + 3. (Vergnügungsstätten) im<br />

"Gewerbegebiet" nicht Bestandteil des Bebauungsplanes werden.<br />

1.2 Maß der baulichen Nutzung<br />

Das Maß der baulichen Nutzung wird nach § 16 (2) BauNVO bestimmt<br />

durch die im Bebauungsplan eingetragene maximale Festsetzung der<br />

Grundflächenzahl (GRZ) und die Höhe der baulichen <strong>Anlage</strong>n.<br />

1.2.1 Grundflächenzahl (§ 19 BauNVO)<br />

Die zulässige Grundflächenzahl (GRZ) ist im Bebauungsplan durch Eintrag<br />

in der Nutzungsschablone festgesetzt.<br />

1.2.2 Höhe der baulichen <strong>Anlage</strong>n<br />

Die Festsetzung erfolgt durch die Bestimmung der Gesamthöhe und der<br />

Fixierung des Bezugspunktes für die Bemessung der Höhen.<br />

1.2.2.1 Gesamthöhe der Gebäude<br />

Die Gesamthöhe der Gebäude beträgt ab dem Bezugspunkt 433,90 m ü.<br />

NN:<br />

• Gesamthöhe max. 12,50 m<br />

Die Überschreitung der maximalen Gesamthöhe durch untergeordnete<br />

Bauteile (Aufzüge, Treppenhäuser) mit einer Gesamtfläche von bis zu max.<br />

20 m² und einer Höhe von max. 1,50 m ist zulässig.<br />

4 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

2.0 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen<br />

(§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, §§ 22, 23 BauNVO)<br />

2.1 Bauweise (§ 9 (1) Nr. 2 BauGB, § 22 (BauNVO)<br />

• offene Bauweise gem. § 22 (2) BauNVO,<br />

• abweichende Bauweise gem. § 22 (4) BauNVO,<br />

hierbei darf die Gebäudelänge über 50 m betragen<br />

2.2 Überbaubare Grundstücksfläche<br />

( § 9 (1) Nr. 2 BauGB, § 23 BauNVO)<br />

Die überbaubaren Grundstücksflächen sind im Bebauungsplan durch<br />

Baugrenzen festgesetzt.<br />

3.0 Flächen für Stellplätze, Garagen und Gemeinschaftsanlagen<br />

(§ 9 (1) Nr. 4 BauGB, § 12 BauNVO)<br />

Garagen sind im gesamten Bereich des GE - mit Ausnahme der<br />

ausgewiesenen Grünflächen und der Abstandsflächen zur K 7759 –<br />

zulässig. Stellplätze sind auch innerhalb der Abstandsflächen zur K 7759<br />

zulässig.<br />

Um den Oberflächenabfluss zu reduzieren, sind Stellplätze mit wasserdurchlässigen<br />

Belägen so zu befestigen, dass ein Abflussbeiwert von 0,5<br />

eingehalten wird.<br />

4.0 Nebenanlagen (§ 14 BauNVO)<br />

Bauliche Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO sind im gesamten GE,<br />

mit Ausnahme der ausgewiesenen Grünflächen und innerhalb der<br />

Abstandsflächen zur K 7759, zulässig.<br />

5.0 Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind<br />

(§ 9 (1) Nr. 10 BauGB)<br />

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind Flächen festgesetzt, die<br />

von der Bebauung freizuhalten sind:<br />

• als Abstandsflächen Kreisstraße 7759<br />

5 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

6.0 Grünflächen (§ 9 (1) Nr. 15 BauGB)<br />

6.1 Private Grünflächen (§ 9 (1) Nr. 15 BauGB)<br />

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind private Grünflächen<br />

festgesetzt.<br />

Sie sind entsprechend ihrer Zweckbestimmung und gem. Pflanzenliste zu<br />

bepflanzen sowie dauerhaft zu unterhalten.<br />

Die Bepflanzung soll spätestens in der auf den Bezug der jeweiligen<br />

Gebäude folgenden Vegetationsperiode erfolgen.<br />

Zweckbestimmung:<br />

• Baumreihe entlang der Kreisstraße 7759<br />

6.2 Öffentliche Grünflächen (§ 9 (1) Nr. 15 BauGB)<br />

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind öffentliche Grünflächen mit<br />

Zweckbestimmung festgesetzt.<br />

Zweckbestimmung:<br />

• Retentions- und Ableitungsmulden<br />

• Verkehrsbegleitgrün entlang der Erschließungsstraße<br />

Das Verkehrsbegleitgrün entlang der Erschließungsstraße darf für<br />

Zufahrten auf die privaten Baugrundstücke unterbrochen werden.<br />

7.0 Pflanzgebote (§ 9 (1) Nr. 25a BauGB)<br />

7.1 Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern<br />

(§ 9 (1) Nr. 25 a BauGB)<br />

Durch Eintrag im Bebauungsplan sind Standorte für neu zu pflanzende<br />

Bäume gem. der dem Bebauungsplan beigefügten Pflanzenliste<br />

festgesetzt.<br />

8.0 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur<br />

Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

(§ 9 (1) Nr. 20 BauGB)<br />

8.1 Maßnahmen außerhalb des Plangebietes<br />

Dem durch die vorliegende Planung verursachten Eingriff werden als<br />

externe Kompensationsmaßnahmen folgende Maßnahmen zugeordnet:<br />

6 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

• Streuobstwiese auf Fl.St.Nr. 463 + 483, Gemarkung Lippertsreute<br />

• Feldhecke auf Fl.St.Nr. 463, Gemarkung Lippertsreute<br />

• Extensivierungsmaßnahmen im Gewann „Weitwiesen“<br />

8.2 Zuordnung der Ausgleichsmaßnahmen<br />

Die Ausgleichsmaßnahmen werden den einzelnen Eingriffen wie folgt<br />

zugeordnet:<br />

• Gewerbeflächen zu 90 %<br />

• Verkehrsflächen zu 10 %<br />

9.0 Flächen und Vorkehrungen zum Schutz vor<br />

schädlichen Umwelteinwirkungen<br />

(§ 9 (1) Nr. 24 BauGB)<br />

Über dem Grundwasser ist eine ausreichende Deckschicht von mindestens<br />

1,0 m zu erhalten. Diese darf nur auf der Grundlage eines<br />

Wasserrechtsverfahrens durchbrochen werden. Die Gründung des<br />

Bauvorhabens ist mit der Wasserbehörde abzustimmen.<br />

10.0 <strong>Anlage</strong>n für Rückhaltung und Ableitung von Niederschlagswasser<br />

(§ 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB)<br />

Nicht schädlich verunreinigtes Niederschlagswasser ist auf den jeweiligen<br />

Baugrundstücken zu sammeln und in die im Plan ausgewiesenen<br />

Retentions- und Ableitungsmulden abzuleiten.<br />

<strong>Salem</strong>, den ............................. Überlingen, den ...........................<br />

.......................................................... .......................................................<br />

Manfred Härle,<br />

H. Hornstein,<br />

Bürgermeister<br />

Freier Landschaftsarchitekt + Stadtplaner<br />

7 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Hinweise:<br />

1. Höhenaufnahmen<br />

Vor Beginn der Objektplanung sind die tatsächlichen Geländeverhältnisse von<br />

einem vereidigten Vermesser aufzunehmen, zu prüfen und mit der<br />

Erschließungsplanung abzustimmen.<br />

Jedem Baugesuch sind Höhenschnitte an den jeweiligen Baugrenzen mit<br />

Darstellung des vorhandenen und geplanten Geländeverlaufs sowie mit der<br />

Darstellung des geplanten Anschlusses an die Erschließungsstraße beizufügen.<br />

2. Wasserwirtschaft / Grundwasserschutz<br />

Bei Bohrungen wurde ein Grundwasserspiegel mit einem Flurabstand von ca. 2,5<br />

bis 2,9 m unter natürlichem Geländeniveau angetroffen. Mit Verweis auf die<br />

gespannten Grundwasserverhältnisse (s. Bodengutachten Buchholz + Partner v.<br />

21.04.2006 und 17.09.2008) ist eine Schutzfunktion der Deckschichten über dem<br />

genutzten Grundwasser mit einer Mindestmächtigkeit von 1 Meter beizubehalten.<br />

Ein hydraulischer Grundbruch ist auszuschließen.<br />

Sollte im Zuge der Bauarbeiten Grundwasser erschlossen werden (gesättigter Bereich),<br />

so ist dieser Aufschluss nach § 49 Abs. 2 und 3 Wasserhaushaltsgesetz für<br />

Baden-Württemberg (WHG) in Verbindung mit § 37 Abs. 4 Wassergesetz für<br />

Baden-Württemberg (WG) unverzüglich beim Landratsamt Bodenseekreis - Amt<br />

für Wasser- und Bodenschutz - anzuzeigen.<br />

Unterhalb des höchsten Grundwasserspiegels sind Drainagen zur dauerhaften<br />

Regulierung des Grundwassers mit dauernder Ableitung / Absenkung des<br />

Grundwassers im Sinne des § 9 WHG nicht zulässig.<br />

3. Erdaushub<br />

Die untere Bodenschutz- und Altlastenbehörde ist im Baugenehmigungsverfahren<br />

zu beteiligen. Dem Bauantrag ist ein Wiederverwendungs- und<br />

Entsorgungskonzept für den anfallenden Überschuss an Erdaushubmaterial<br />

beizufügen.<br />

4. Bauschuttrecyclingmaterial<br />

Falls im Zuge der Baumaßnahmen Bauschuttrecyclingmaterial verwendet werden<br />

soll, sind die Voraussetzungen für den Einbau nach den „Vorläufigen Hinweisen<br />

zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial „des Ministeriums für Umwelt und<br />

Verkehr Baden-Württemberg vom 13.April 2004 zu beachten. In jedem Fall ist<br />

mindestens ein Abstand von einem Meter zwischen der Basis des<br />

Recyclingmaterialauffüllung und dem höchsten zu erwartenden Grundwasserstand<br />

einzuhalten.<br />

5. Freiflächen<br />

Jedem Baugesuch ist ein qualifizierter Freiflächen-Gestaltungsplan beizufügen, in<br />

dem die Einhaltung der grünordnerischen Festsetzungen des Bebauungsplanes<br />

nachzuweisen ist.<br />

8 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

6. Archäologische Denkmalpflege<br />

Sollten im Zuge von Erdarbeiten archäologische Fundstellen (z.B. Mauern,<br />

Gruben, Brandschichten) angeschnitten oder Funde gemacht werden (z.B.<br />

Scherben, Metallteile, Knochen), ist das Regierungspräsidium Tübingen, Abt.<br />

Archäologische Denkmalpflege, unverzüglich zu benachrichtigen. Auf § 20 DSchG<br />

wird verwiesen.<br />

7. Werbeanlagen<br />

Gemäß § 22 Abs 5 StrG dürfen Werbeanlagen außerhalb des<br />

Erschließungsbereichs in einem Abstand von 15 m zur Kreisstraße 7759,<br />

gemessen vom befestigten Rand der Fahrbahn, nicht errichtet werden.<br />

9 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

- Pflanzenliste -<br />

1. Laubbäume 1. + 2. Ordnung entlang der Kreisstraße und von Zufahrten,<br />

auf Gewerbeflächen und Parkplätzen<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Acer campestre - Feld-Ahorn<br />

Acer platanoides - Spitz-Ahorn<br />

Carpinus betulus - Hain-Buche<br />

Fraxinus excelsior - Gemeine Esche<br />

Prunus avium - Vogel-Kirsche<br />

Quercus palustris - Spree-Eiche<br />

Quercus robur - Stiel-Eiche, Sommer-Eiche<br />

Tilia cordata - Winter-Linde<br />

2. Laubbäume 1. + 2. Ordnung zur Entwicklung der Flußaue entlang der Aach<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Alnus glutinosa - Erle<br />

Fraxinus excelsior - Gemeine Esche<br />

Populus tremula<br />

Zitterpappel<br />

Prunus avium - Vogel-Kirsche<br />

Quercus robur - Stiel-Eiche, Sommer-Eiche<br />

Obsthochstämme - Äpfel und Birnen<br />

3. Bäume und Sträucher für Retentions- und Versickerungsflächen<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Alnus glutinosa - Schwarz-Erle<br />

Fraxinus excelsior - Esche<br />

Rhamnus frangula - Faulbaum<br />

Salix alba - Silber-Weide<br />

Salix cinerea - Asch-Weide<br />

Salix purpurea - Purpur-Weide<br />

Salix viminalis - Korb-Weide<br />

10 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

4. Sträucher für Gehölzgruppen und Heckenstrukturen<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Acer campestre - Feld-Ahorn<br />

Cornus sanguinea - Roter Hartriegel<br />

Cornus mas - Kornelkirsche<br />

Euonymus europaeus - Pfaffenhütchen<br />

Ligustrum vulgare - Gemeiner Liguster<br />

Prunus spinosa - Schlehe, Schwarzdorn<br />

Rosa canina - Hunds-Rose<br />

Rosa rubiginosa - Weinrose<br />

Sambucus nigra - Schwarzer Holunder<br />

Viburnum lantana - Wolliger Schneeball<br />

Viburnum opulus - Gemeiner Schneeball<br />

5. Flächige Bepflanzung / Unterpflanzungen<br />

heimische Kleingehölze, z.B.<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Hedera helix - Efeu<br />

Rosa arvensis - Feld-Rose, Kriech-Rose<br />

Rosa gallica - Essig-Rose<br />

Rosa pimpinellifolia - Bibernell-Rose<br />

heimische Stauden, z.B.<br />

Alchemilla mollis - Frauenmantel<br />

Galium odoratum - Waldmeister<br />

Geranium macrorrhizum - Storchschnabel<br />

Lamium maculatum - Taubnessel<br />

heimische Gräser + Farne<br />

11 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

6. Fassadenbegrünung<br />

Botanischer Name<br />

Deutscher Name<br />

Clematis alpina - Alpen-Waldrebe<br />

Clematis montana - Bergrebe<br />

Clematis vitalba - Gemeine Waldrebe<br />

Parthenocissus quinquef. - Wilder Wein<br />

Parthenocissus tric. - Wilder Wein, Selbstklimmer<br />

Wisteria sinsenis - Blauregen<br />

12 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Örtliche Bauvorschriften<br />

gemäß § 74 LBO über die Zulässigkeit bestimmter baugestalterischer<br />

und genehmigungsrechtlicher Anforderungen im<br />

Bereich des Bebauungsplanes:<br />

"Gewerbegebiet Neufrach – Ost II"<br />

Aufgrund von § 74 (1) Nr. 1, 3, 4, 5, und (7) der Landesbauordnung für<br />

Baden-Württemberg (LBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom<br />

05.03.2010 (GBl. 2010, 358, ber, S. 416), zuletzt geändert am 25.1.2012<br />

(GBl. S. 65, 73) in Verbindung mit § 4 der <strong>Gemeinde</strong>ordnung für Baden-<br />

Württemberg in der Fassung der Bekanntmachung vom 24.07.2000 (GBl.<br />

S. 581, ber. S. 698), zuletzt geändert durch Artikel 28 der Verordnung vom<br />

25.1.2012 (GBl. S. 65, 68) werden die nachfolgend aufgeführten<br />

baugestalterischen Festsetzungen als örtliche Bauvorschriften getroffen<br />

und vom <strong>Gemeinde</strong>rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong> als Satzung beschlossen.<br />

Inhalt:<br />

1.0 Räumlicher Geltungsbereich<br />

2.0 Äußere Gestaltung baulicher <strong>Anlage</strong>n<br />

3.0 Gestaltung der Freiflächen<br />

4.0 Versickerung und Retention von nicht schädlich verunreinigtem<br />

Niederschlagswasser<br />

1.0 Räumlicher Geltungsbereich<br />

Die örtlichen Bauvorschriften gelten für den im Rechtsplan M 1 : 500<br />

dargestellten Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Gewerbegebiet<br />

Neufrach – Ost II".<br />

2.0 Äußere Gestaltung baulicher <strong>Anlage</strong>n<br />

(§ 74 (1) Nr. 1 LBO)<br />

2.1 Dachform, Dachneigung<br />

Zulässig sind<br />

• Satteldächer<br />

• Pultdächer<br />

• Flachdächer<br />

2.2 Dacheindeckung<br />

Die Dacheindeckung ist in rotem bis braunem oder grauem Material<br />

auszuführen. Reflektierende Materialien sind nicht zulässig.<br />

13 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Dachbegrünungen und Energiegewinnungsanlagen sind zulässig.<br />

2.3 Fassaden- und Wandgestaltung<br />

Die Fassaden sind in hellen Farbtönen auszuführen. Unzulässig sind<br />

Fassadenverkleidungen aus glänzenden Materialien.<br />

3.0 Gestaltung der Freiflächen (§ 74 (1) Nr. 3 LBO)<br />

Die nicht überbaubaren Flächen sind mit Ausnahme der Stellplätze,<br />

Zufahrten und Zugänge als naturnahe Grünflächen anzulegen, zu pflegen<br />

und mit heimischen Gehölzen und Stauden zu bepflanzen.<br />

Für Zugänge und Stellplätze sind ausschließlich wasserdurchlässige<br />

Beläge zulässig (z.B. Rasenpflaster, Rasengittersteine, wassergebundene<br />

Decke, wasserdurchlässiges Pflaster).<br />

Die Feuerwehrzufahrten und –aufstellflächen sind als Schotterrasen<br />

auszuführen.<br />

4.0 Versickerung, Retention und Ableitung von nicht<br />

schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser<br />

(§ 74 (3) Nr. 2 LBO)<br />

Nicht schädlich verunreinigtes Niederschlagswasser ist auf den<br />

Baugrundstücken zu sammeln und in die im Plan dargestellten Retentionsund<br />

Ableitungsmulden abzuleiten.<br />

<strong>Salem</strong>, den .............................<br />

Überlingen, den …………………<br />

.......................................................... .......................................................<br />

Manfred Härle,<br />

H. Hornstein,<br />

Bürgermeister<br />

Freier Landschaftsarchitekt + Stadtplaner<br />

14 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

1. DAS PLANGEBIET - LAGE + RÄUMLICHER<br />

GELTUNGSBEREICH<br />

2. PLANERFORDERNIS + PLANUNGSZIELE<br />

2.1 ALTERNATIVEN<br />

3. EINORDNUNG IN DEN FLÄCHENNUTZUNGSPLAN +<br />

BESTEHENDE RECHTSVERHÄLTNISSE<br />

4. BESTAND / NUTZUNG<br />

4.1 SCHUTZGEBIETE / SCHUTZKATEGORIEN<br />

4.2 INGENIEURGEOLOGISCHES BAUGRUNDGUTACHTEN<br />

4.3 FLUSSGEBIETSUNTERSUCHUNG DEGGENHAUSER AACH<br />

5. PLANUNG<br />

5.1 ART UND MASS DER NUTZUNG<br />

5.2 WEITERE FESTSETZUNGEN<br />

6. REGENWASSERBEWIRTSCHAFTUNG<br />

7. UMWELTBERICHT / EINGRIFF-<br />

AUSGLEICHSBILANZIERUNG<br />

7.1 BESONDERS GESCHÜTZTE ARTEN<br />

8.0 FLÄCHENBILANZ<br />

1 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

1. DAS PLANGEBIET<br />

- LAGE + RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH<br />

Das Plangebiet liegt in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong> im Teilort Neufrach<br />

und umfasst eine Größe von ca. 2,50 ha. Es beinhaltet die<br />

Grundstücke<br />

• Fl. St. Nr.1683 (Teilfläche) - Wirtschaftsweg / Grasweg<br />

• Fl. St. Nr.1682 (Teilfläche) - Grünland mit Obstgehölzen<br />

• Fl. St. Nr.1681 (Teilfläche) - landwirtschaftl. Nutzfläche /<br />

Acker<br />

• Fl. St. Nr. 1680 (Teilfläche) - landwirtschaft. Nutzfläche /<br />

Acker<br />

Luftbild goggle<br />

2 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Es wird begrenzt<br />

• im Norden vom Bebauungsplangebiet Gewerbegebiet<br />

„Neufrach Ost I“<br />

• im Westen von der Kreisstraße 7759 und daran anschließend<br />

vom bestehenden Gewerbegebiet,<br />

• im Süden von landwirtschaftlichen Nutzflächen (Acker),<br />

• im Osten von Grünflächen entlang der Deggenhauser Aach<br />

und der daran angrenzenden Uferböschung.<br />

Das Plangebiet weist zur Deggenhauser Aach hin ein leichtes<br />

Gefälle auf und liegt i.M. auf ca. 433.20 m. ü. NN.<br />

2. PLANERFORDERNIS + PLANUNGSZIELE<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong> möchte die in ihrem Flächennutzungsplan<br />

dargestellten gewerblichen Bauflächen in mehreren Abschnitten<br />

bedarfsorientiert erschließen. Derzeit liegen Anfragen nach<br />

kleineren, d. h. ca. 1500 m² bis 2500 m² großen Gewerbegrundstücken<br />

vor. Der vorliegende Geltungsbereich ist so gewählt,<br />

dass derartige Grundstücke sowie die hierfür erforderlichen<br />

Erschließungsflächen ausgewiesen werden können.<br />

2.1 ALTERNATIVEN<br />

Das westlich der Kreisstraße 7759 gelegene Gewerbegebiet ist<br />

weitgehend bebaut. Das noch unbebaute Grundstück Flst.-Nr. 1706<br />

wurde zum einen Teil an den ortsansässigen Gewerbebetrieb Holz-<br />

Spießmacher und zum anderen Teil an den direkt angrenzenden<br />

Gewerbebetrieb der Firma Juma GmbH verkauft.<br />

Die Firma Holz-Spießmacher verlagert derzeit ihren bestehenden<br />

Betrieb aus einer dezentralen Gemengelage im Teilort Beuren in<br />

das zentrale Gewerbegebiet in Neufrach. Mit den Bauarbeiten<br />

wurde bereits begonnen. Die Firma Juma GmbH hat die an ihr<br />

Betriebsgrundstück angrenzende Teilfläche zur Betriebserweiterung<br />

erworben.<br />

Die zwei dann noch einzigen nicht bebauten Grundstücke (Flst.-Nr.<br />

1706/6 und 1699/4) im Gewerbegebiet Neufrach befinden sich in<br />

Privateigentum und stehen dem Grundstücksmarkt derzeit nicht zur<br />

Verfügung.<br />

Im Norden schließt das Gewerbegebiet „Neufrach-Ost I“ an das<br />

Plangebiet an. Es ist derzeit noch nicht bebaut, da die Erschließung<br />

noch nicht hergestellt ist.<br />

3 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Mit den Arbeiten zur Herstellung der Erschließung wurde bereits<br />

begonnen. Mit der Fertigstellung ist bis spätestens Juli 2013 zu<br />

rechnen.<br />

Die gesamte Fläche des Gewerbegebietes „Neufrach-Ost I“ wurde<br />

an die Firma Seeger Präzisionstechnik GmbH verkauft. Mit einem<br />

Baubeginn ist in Kürze zu rechnen. Die Grundstücke im erst vor<br />

kurzem überplanten Gewerbegebiet „Neufrach-Süd“ sind komplett<br />

an die <strong>Salem</strong>-Frucht GmbH & Co KG verkauft worden, die ihren<br />

gesamten Betrieb bis 2020 hierher verlegen wird. Die<br />

Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt zur Errichtung einer<br />

Obstlagerhalle liegt vor. Der Baubeginn ist bereits erfolgt.<br />

Für die der <strong>Gemeinde</strong> vorliegenden Anfragen für<br />

Gewerbegrundstücke in einer Größenordnung zwischen 1.000 und<br />

2.500 m² stehen somit zurzeit keine geeigneten Flächen zur<br />

Verfügung. Diese sollen durch den Bebauungsplan „Gewerbegebiet<br />

Neufrach-Ost II“ geschaffen werden.<br />

Lageplan (ohne Maßstab)<br />

4 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

3. EINORDNUNG IN DEN FLÄCHENNUTZUNGSPLAN +<br />

BESTEHENDE RECHTSVERHÄLTNISSE<br />

Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan ist das Plangebiet als<br />

geplante gewerbliche Baufläche dargestellt. Die vorliegende<br />

Planung ist deshalb aus dem Flächennutzungsplan entwickelt.<br />

Auszug aus dem Flächennutzungsplan (ohne Maßstab)<br />

3.1 REGIONALPLAN<br />

Im Regionalplan des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben<br />

ist <strong>Salem</strong> als Kleinzentrum ausgewiesen und dem Mittelbereich<br />

Überlingen zugeordnet. Die <strong>Gemeinde</strong> liegt an der im Regionalplan<br />

dargestellten Entwicklungsachse (4) „Überlingen – <strong>Salem</strong> –<br />

Markdorf – Friedrichshafen – Kressbronn“.<br />

Südlich der im FNP dargestellten gewerblichen Bauflächen verläuft<br />

ein regionaler Grünzug, der von der Planung nicht tangiert ist.<br />

5 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Auszug aus dem Regionalplan (ohne Maßstab)<br />

4. BESTAND / NUTZUNG<br />

Das Plangebiet wird weitgehend landwirtschaftlich als Ackerfläche<br />

genutzt. Entlang der Kreisstraße 7759 liegen Grünlandflächen mit<br />

einigen Obstgehölzen.<br />

Die östliche Grenze des Geltungsbereichs wird von einem<br />

stattlichen Gehölzbestand entlang der Deggenhauser Aach geprägt,<br />

in den nicht eingegriffen wird.<br />

4.1 SCHUTZGEBIETE / SCHUTZKATEGORIEN<br />

Im Plangebiet finden sich keine Schutzgebiete bzw. geschützte<br />

Einzelelemente.<br />

Entlang der Deggenhauser Aach ist das geschützte Biotop Nr.<br />

182214355487 = „Hecke am Deggenhauser Aach-Ufer südlich<br />

Neufrach“ ausgewiesen.<br />

LUBW-Kartierung (ohne Maßstab)<br />

6 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Bestandsplan (ohne Maßstab)<br />

4.2 INGENIEURGEOLOGISCHES BAUGRUNDGUTACHTEN<br />

Im Jahr 2006 wurde für die im Flächennutzungsplan<br />

ausgewiesenen Flächen vom Büro Buchholz + Partner GmbH,<br />

Heiligenberg, ein ingenieurgeologisches Baugrundgutachten<br />

erstellt. Von den insgesamt 10 durchgeführten<br />

Rammkernbohrungen und 17 Rammsondierungen liegen die<br />

Rammkernbohrung BK 14 und die Rammsondierung DPH 14<br />

innerhalb der künftig als Gewerbegebiet ausgewiesenen Fläche.<br />

7 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

In der Zusammenfassung heißt es:<br />

„Der Untergrund lässt sich in zwei Baugrundschichten einteilen. Von der<br />

Geländeoberfläche nach unten steht zunächst Tallehm, gefolgt von örtlich<br />

vorhandenen Torf- und Muddeschichten und Auesand an. Diese obere<br />

Zone erreicht zwischen rd. 1,5 und über 4 m Tiefe. Drüber steht bis über<br />

die mittlere Erkundungstiefe von 6 m hinaus Moränesand und<br />

Schmelzwasserkies an, in einzelnen Schichten auch Moräneschluff und<br />

Geschiebemergel. Im Detail sind vielfältige Variationen beim<br />

Schichtaufbau zu beobachten.<br />

Nach der geologischen Karte ist im Westen des Plangebietes mit flach<br />

anstehendem Kiesuntergrund zu rechnen, was sich in groben Zügen<br />

bestätigt hat.<br />

Im Kies- und Sanduntergrund ist ein flächenhaft durchlässiger<br />

Grundwasserleiter vorhanden, der freie Wasserspiegel steht zwischen 1,2<br />

m und 1,8 m u. Gelände an. Unter mächtigen, schlecht durchlässigen<br />

Rinnenfüllungen ist das Grundwasser stark gespannt.<br />

Die vorerst noch grobmaschige und ungleichmäßige Verteilung der<br />

Erkundungspunkte lässt einen Trend der Gründungseignung erkennen.<br />

Die drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen wurden unter<br />

Einbeziehung der Rammsondierwerte nach der Schichtdicke und der<br />

Zusammendrückbarkeit abgegrenzt.<br />

Nach dieser Übersicht ist weitgehend eine mittlere bis gute<br />

Baugrundeigenschaft gegeben. Wenn eine Verdichtung der<br />

Untersuchungen die Verteilung der Bodenzonen bestätigt, sind die<br />

Bodenverhältnisse in den Teilgebieten Ost und Süd weniger schwierig als<br />

in dem im letzten Jahr bearbeiteten Gebiet West. Diese Bestätigung<br />

vorausgesetzt ist vorhersehbar, dass in der Regel eine Flachgründung mit<br />

normalem oder herabgesetztem Sohldruck möglich ist und nur im<br />

Einzelfall eine Tiefgründung erforderlich sein wird.“<br />

Auszug aus dem Ingenieurgeologischen Baugrundgutachten „Vorerkundung GG<br />

Neufrach Ost und Süd, April 2006, Büro Buchholz + Partner GmbH<br />

4.3 FLUSSGEBIETSUNTERSUCHUNG DEGGENHAUSER -/<br />

SEEFELDER AACH<br />

In der Flussgebietsuntersuchung Seefelder Aach des<br />

Ingenieurbüros Wald + Corbe, Hügelsheim, aus dem Jahr 2004<br />

wurden im Rahmen der hydraulischen Ermittlung überschwemmungsgefährdeter<br />

Bereiche die Wassertiefen beim<br />

Hochwasserereignis HQ 100 dargestellt. Die Abgrenzung<br />

überschwemmungsgefährdeter Bereiche war Grundlage für die<br />

Ausweisung der gewerblichen Bauflächen im<br />

Flächennutzungsplan. Das geplante Gewerbegebiet liegt nicht<br />

innerhalb von Flächen, die gem. Hochwassergefahrenkarte<br />

überflutet werden können. Innerhalb derartiger Flächen liegen nur<br />

die ausgewiesenen Retentions- und Versickerungsmulden, die<br />

jedoch keinen Verlust von Retentionsvolumen darstellen.<br />

8 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

5. PLANUNG<br />

Die Planung sieht die Ausweisung gewerblicher Bauflächen vor, die<br />

über die Kreisstraße 7759 und einen neu anzulegenden<br />

Linksabbieger erschlossen werden. Die entsprechende, mit dem<br />

Landratsamt Bodenseekreis abgestimmte Fachplanung des<br />

Ingenieurbüros Langenbach, Sigmaringen, ist in den<br />

Bebauungsplan - Entwurf eingearbeitet.<br />

Die Ausweisung des Baufensters berücksichtigt den erforderlichen<br />

Abstand von 15 m zur Kreisstraße.<br />

Die von der K 7759 abzweigende Stichstraße wird zunächst bis zu<br />

einer provisorischen Wendeanlage und von dort nach Süden<br />

ausgebaut. Sie kann später bedarfsorientiert weitergeführt werden.<br />

5.1 ART UND MASS DER NUTZUNG<br />

Als Art der baulichen Nutzung für das Plangebiet ist festgesetzt:<br />

• GE = Gewerbegebiet gem. § 8 BauNVO<br />

Dieser Gebietstyp entspricht dem angestrebten Planungsziel.<br />

Auf der Grundlage des aktuellen Einzelhandelsgutachtens der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong>, das Einzelhandelsentwicklungen in zentraler<br />

Einkaufslage von Mimmenhausen anstrebt, werden Einzelhandelsbetriebe<br />

im Gewerbegebiet ausgeschlossen.<br />

Die gem. § 8 (3) BauNVO mögliche Ausnahme<br />

1. Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für<br />

Betriebsinhaber und Betriebsleiter<br />

soll zulässig sein.<br />

Dem gegenüber sollen die in § 8 (3) BauNVO) genannten<br />

Ausnahmen<br />

2. <strong>Anlage</strong>n für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche<br />

Zwecke,<br />

3. Vergnügungsstätten<br />

nicht zulässig sein, da derartigen Nutzungen vorzugsweise in der<br />

Ortsmitte unterzubringen sind.<br />

Das Maß der baulichen Nutzung wird bestimmt durch die<br />

Festsetzung der<br />

9 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

• Höhe baulicher <strong>Anlage</strong>n<br />

Für die Gebäude wird eine maximale Höhe von 12,50 m<br />

festgesetzt. Diese Höhe ist erforderlich, um eine flexible Nutzung<br />

zu gewährleisten und entspricht bereits vorhandenen Gebäuden<br />

und baulichen Einrichtungen im Gewerbegebiet.<br />

• Grundflächenzahl gem. § 19 BauNVO<br />

Sie entspricht mit 0,8 der im § 17 BauNVO genannten Obergrenze<br />

und ermöglicht so eine flexible, den Bedürfnissen angepasste<br />

Entwicklung des Gewerbegebietes.<br />

• Bauweise gem. § 22 BauNVO<br />

Zulässig sind die offene Bauweise und die abweichende Bauweise<br />

mit der Maßgabe, dass die Gebäudelängen mehr als 50 m<br />

betragen dürfen. Diese Art der Bebauung ist beim vorliegenden<br />

Plangebiet aufgrund seiner Kleinteiligkeit unwahrscheinlich, bei<br />

einer künftigen Erweiterung des Gewerbegebietes ermöglicht sie<br />

jedoch Erweiterungsoptionen.<br />

• Festsetzung der überbaubaren Grundstücksfläche gem. § 23<br />

BauNVO<br />

Die ausgewiesenen Baufenster lassen die flexible Nutzung des<br />

Plangebietes zu, berücksichtigt jedoch die unter Pkt. 5. genannten<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Auszug aus dem Rechtsplan (ohne Maßstab) Stand: März 2013<br />

• Verkehrsflächen<br />

als Straßenverkehrsflächen für die Erschließungsstraße und deren<br />

Fortführung in Richtung Aach als Geh- und Radweg. Entlang der<br />

Straße ist ein 1,50 m breiter Gehweg vorgesehen.<br />

10 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

5.2 WEITERE FESTSETZUNGEN<br />

Weitere Festsetzungen im Planteil und den planungsrechtlichen<br />

Festsetzungen betreffen die<br />

• Ausweisung von nicht überbaubaren Flächen<br />

als Abstandsflächen zur Kreisstraße 7759 (künftiger Fahrbahnrand)<br />

• Ausweisung von öffentlichen Grünflächen<br />

als Verkehrsgrün entlang der Erschließungsstraße und als offene<br />

Retentions- und Ableitungsmulden für Regenwasser<br />

• Ausweisung von privaten Grünflächen<br />

Innerhalb des Gewerbegebietes entlang der Kreisstraße für die<br />

<strong>Anlage</strong> einer straßenbegleitenden Baumreihe<br />

• Pflanzgebote für Bäume<br />

als Baumreihe entlang der Straße<br />

• Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen<br />

Zum Schutz des in 2,5 bis 2,9 m anstehenden Grundwasserspiegels<br />

wird festgesetzt, dass eine mindestens 1,0 m starke<br />

Deckschicht erhalten werden muss.<br />

• Örtliche Bauvorschriften<br />

werden für das Plangebiet parallel zum Bebauungsplanverfahren<br />

festgesetzt. Sie beschränken sich angesichts der geplanten<br />

Nutzung des Plangebietes auf wenige Punkte. So sind für die<br />

Dächer und Fassaden reflektierende Materialien nicht zulässig, um<br />

negative Auswirkungen (Abstrahlung etc.) auf die Kreisstraße und<br />

benachbarte Flächen auszuschließen.<br />

Befestigte Flächen sind, wo immer möglich, mit<br />

wasserdurchlässigen Materialien anzulegen, anfallendes<br />

Oberflächenwasser ist auf den hierfür im Bebauungsplan<br />

ausgewiesenen Grünflächen zurückzuhalten und gedrosselt in die<br />

Deggenhauser Aach einzuleiten.<br />

11 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

6. REGENWASSERBEWIRTSCHAFTUNG<br />

Für das Plangebiet wird im weiteren Verfahren ein Regenwasserbewirtschaftungskonzept<br />

erarbeitet und mit dem<br />

Landratsamt Bodenseekreis abgestimmt. Das vorliegende<br />

ingenieurgeologische Baugrundgutachten geht von schlecht<br />

durchlässigen, bindigen und teils organischen Böden der<br />

Baugrundschicht 1 aus. Deshalb wird das nicht schädlich<br />

verunreinigte Niederschlagswasser auf öffentlichen Grünfläche<br />

ausserhalb des Plangebietes entlang der Aach geleitet und<br />

gedrosselt in die Deggenhauser Aach eingeleitet. Die<br />

erforderlichen Ableitungsmulden verlaufen parallel zur<br />

Erschließungsstraße zum Geh- und Radweg, sowie entlang der<br />

südlichen Grundstücksgrenze. Sie sind im zeichnerischen Teil des<br />

Bebauungsplanes festgesetzt. Im Bereich der Zufahrten werden die<br />

Mulden durch Kastenrinnen ersetzt.<br />

7. UMWELTBERICHT /<br />

EINGRIFF-AUSGLEICHSBILANZIERUNG<br />

Der Umweltbericht und die Eingriff-Ausgleichsbilanzierung sind der<br />

Begründung beigefügt. Die naturschutzrechtliche Bilanzierung<br />

kommt zum rechnerischen Ergebnis, dass der durch die<br />

vorliegende Planung entstandene Eingriff größtenteils auf einer<br />

17.810 m² großen Teilfläche der gemeindeeigenen Grundstücke Fl.<br />

St. Nr. 463 und 483, Gemarkung Lippertsreute, ausgeglichen<br />

werden kann. Das verbleibende Defizit wird durch<br />

Extensivierungsmaßnahmen im Gewann „Weitwiesen“ abgegolten.<br />

7.1 BESONDERS GESCHÜTZTE ARTEN<br />

Bereits der Umweltbericht zur FNP-Änderung von 2006 verweist<br />

auf ein Grünspechtvorkommen im Bereich der nördlich des<br />

Plangebietes gelegene Streuobstwiese:<br />

„Im Juni 2005 wurden insgesamt neun Vogelarten beobachtet, darunter<br />

der Grünspecht (Picus viridis), der nach der Roten Liste der bedrohten<br />

Tier- und Pflanzenarten Baden-Württembergs (RL BW) im Bestand<br />

zurückgehend ist und als Art der so genannten Vorwarnliste (RL BW V)<br />

geführt wird.“<br />

(Auszug aus Flächennutzungsplan – Änderung Umweltbericht unter 3.1.1.1)<br />

Diese Aussage ist auch für das jetzt vorliegende Plangebiet<br />

relevant, weil sich entlang der Kreisstraße 7759 ähnliche<br />

Vegetationsstrukturen finden, allerdings lückiger und weit weniger<br />

ausgeprägt als im GE „Neufrach Ost“. Die im Jahr 2008 vom Büro<br />

für Landschafts- und Umweltplanung „SeeConcept“ erarbeitete<br />

Artenschutzrechtliche Prüfung gemäß § 42 BNatSchG gilt auch für<br />

das GE „Neufrach Ost II“. Sie kommt zu folgendem Ergebnis:<br />

12 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

„-Grünspecht<br />

Die Ergebnisse der Geländeerhebungen lassen den Schluss zu, dass es<br />

sich bei dem verbliebenen Streuobstbestand innerhalb des Plangebietes<br />

(Fl.st. 1684) um ein traditionelles Bruthabitat handelt(e), das vermutlich<br />

bis in die jüngste Vergangenheit besiedelt war. Hierfür spricht der<br />

Nachweis vorhandener Spechtshöhlen in geeigneten Obsthochstämmen.<br />

Die wesentlichen Gründe für die Aufgabe dieses traditionellen<br />

Bruthabitats sind wahrscheinlich in folgenden Ursachen bzw. deren<br />

Zusammenwirken zu suchen: -Beseitigung von Streuobstbeständen im<br />

Bereich des Plangebietes in den vergangen Jahren v.a. auf Flurstück<br />

1685 und z.T. 1686) (als Folge Isolation der Restfläche) -Verlust von<br />

extensivem Wiesengrünland mit Vorkommen von hügelbauenden<br />

Ameisen (Vorbelastung infolge Beseitigung von Streuobstbeständen -<br />

Störungen z.B. durch Freizeitaktivisten, Spaziergänger, Hunde,<br />

Autoverkehr<br />

Auswirkungen<br />

Durch die Flächeninanspruchnahme, infolge der geplanten<br />

Gewerbeansiedlung sind keine erheblichen Beeinträchtigungen (=<br />

Verschlechterung des Erhaltungszustandes) für die lokale Population<br />

des Grünspechtes zu erwarten. Hierbei sind folgende Aspekte zu<br />

berücksichtigen:<br />

Der Verlust von Streuobstbeständen als potentielle Bruthabitate (v.a.<br />

nördlich des Plangebietes) verursachte in den vergangen Jahren bereits<br />

eine Verschlechterung der einst vom Grünspecht besiedelten<br />

Lebensstätten, die wohl zur Aufgabe des vermutlich traditionellen<br />

Bruthabitates geführt hat.<br />

Die so entstandene „Verinselung“ des Streuobstreliktes auf<br />

Flurstück 1684 hat, trotz vorhandener geeigneter Brutbäume (mind. 14<br />

Bäume), in Verbindung mit einem flächigen Grünlandumbruch<br />

(Vorkommen von Ameisen), der Ausbringung von Gülle und<br />

Störungen(z.B. Freizeitaktivisten, Autoverkehr, Hunde) zu einer negativen<br />

Veränderung des Erhaltungszustandes für die lokale Population innerhalb<br />

des Untersuchungsgebietes geführt.<br />

Da die Art während der Geländeerhebungen innerhalb des Plan-gebietes<br />

nicht (mehr) nachgewiesen werden konnte, lässt sich zudem der Schluss<br />

ziehen, dass durch den Verlust der Habitatstrukturen (Obstgehölze) auch<br />

keine sonstigen artspezifischen (Teil-) Habitate und Aktivitätsbereiche<br />

betroffen werden.<br />

Die Art besitzt im Naturraum „Bodenseebecken“ einen landesweiten<br />

Verbreitungsschwerpunkt, so dass der Verlust eines Reviers gegenwärtig<br />

(noch) nicht zu einer Beeinträchtigung der lokalen Population in diesem<br />

Raum führt.<br />

Die geplante Gewerbeansiedelung führt daher zu keiner weiteren<br />

Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population des<br />

Untersuchungsgebietes.<br />

Die nächstgelegene „Kernzone“ befindet sich nordöstlich des<br />

Plangebietes, jenseits der „Deggenhauser Aach“.<br />

Auch für die sonstigen „streng geschützten Arten“ wie Roter Milan,<br />

Mäusebussard, Turmfalke, Waldohreule und Weißstorch müssen<br />

erhebliche negative Auswirkungen (= Verschlechterung des<br />

Erhaltungszustandes), bezogen auf das lokale Populationsniveau, infolge<br />

des geplanten Gewerbegebietes, nicht befürchtet werden.“<br />

13 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

Als Ausgleichsmaßnahmen für das GE „Neufrach Ost“ und dessen<br />

Umgebung schlägt das Gutachten vor:<br />

„Im Zusammenhang mit der geplanten Gewerbeansiedelung in <strong>Salem</strong>-<br />

Neufrach, könnte in diesem Sinne die Lebensraumsituation v.a. des<br />

Grünspechtes im Untersuchungsgebiet u.a. durch folgende Maßnahmen<br />

aufgewertet werden. Diese sind darüber hinaus dem eigentlichen<br />

Vorhaben zeitlich vorzuziehen (vgl. § 42 Abs. 5):<br />

• <strong>Anlage</strong> und Entwicklung einer „Grünzone“ entlang der „Deggenhauser<br />

Aach“ innerhalb des Geltungsbereiches. Da sich die galeriewaldartige<br />

Struktur entlang der Aach als artenreicher Vogellebensraum darstellt, der<br />

darüber hinaus eine wichtige Funktion im Biotopverbund für das südliche<br />

Offenland übernimmt, könnte die Bedeutung dieser Biotopstruktur so<br />

weiter entwickelt werden und langfristig als potentielles Bruthabitat für den<br />

Grünspecht fungieren.<br />

So sollte diese Zone als magereres Grünland entwickelt und durch die<br />

Pflanzung von Laubgehölzen, in lockeren Beständen, strukturiert werden.<br />

Hierbei ist auf ein Artenspektrum zu achten, dass dem Leitbild eines<br />

Auwaldstandortes (Vorkommen von u.a. Anemone ranunculoides,<br />

Anemone nemorosa, Primula eliator entlang der Aach) entspricht und<br />

zugleich als Höhlenstandort für den Grünspecht geeignet ist. Hierzu<br />

gehören in absteigender Folge v.a. Obstbäume (Apfel, Birne), Eiche<br />

(Quercus robur), Erle (Alnus glutinosa), Kirsche (Prunus avium),<br />

Esche(Fraxinus excelsior), Zitterpappel (Populus tremula) (HÖLZINGER,<br />

J. & MAHLER, U. 2001).<br />

Um bereits zu Beginn der Entwicklungszeit der Gehölzbestände die<br />

Habitatsstrukturen für höhlenbrütende Singvogelarten zu verbessern,<br />

sollten Nistkästen angebracht werden.<br />

• Erhalt von Obsthochstämmen mit vorhandenen Spechtshöhlen auf<br />

Flurstück 1684<br />

Im Rahmen der geplanten Grünzone sollten bereits vorhandene<br />

Obsthochstämme auf Flurstück 1684 mit integriert werden. Dabei ist<br />

insbesondere auf den Erhalt von Bäumen mit hohem Biotopwert (bzw.<br />

vorhandener Spechtshöhlen) für Höhlenbrüter geachtet werden.“<br />

Diesen Vorschlägen wird in der vorliegenden Planung durch die<br />

Ausweisung der Grünfläche parallel zur „Deggenhauser Aach“<br />

Rechnung getragen.<br />

14 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Salem</strong><br />

Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neufrach - Ost II“<br />

Stand März 2013<br />

8. FLÄCHENBILANZ<br />

In der vorliegenden Planung sind folgende Flächen ausgewiesen:<br />

Gewerbegebiet 20.276 m² = 81 %<br />

Straßenfläche (einschl. Gehweg) 1.907 m² = 8 %<br />

Geh- und Fahrradweg 311 m² = 1 %<br />

Umspannstation 20 m² =<br />

Öffentliche Grünflächen 2.220 m² = 9 %<br />

(Ableitungsmulden, Verkehrsgrün)<br />

Private Grünflächen 248 m² = 1 %<br />

Gesamt 24.982 m² = 100 %<br />

<strong>Salem</strong>, den .............................<br />

Überlingen, den …………………..<br />

.......................................................... .......................................................<br />

Manfred Härle,<br />

H. Hornstein,<br />

Bürgermeister<br />

Freier Landschaftsarchitekt + Stadtplaner<br />

15 Helmut Hornstein Freier Landschaftsarchitekt BDLA, Stadtplaner SRL

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