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IKZ Haustechnik Marktübersicht Kondensatpumpen (Vorschau)

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12 | Juni 2014<br />

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<strong>Marktübersicht</strong> <strong>Kondensatpumpen</strong> Seite 22<br />

Neue Regelungen zur Heizöllagerung Seite 39<br />

Checkliste Luftdichtheitsmessung Seite 45


Premium Armaturen + Systeme<br />

„Regudis W“ Stationen für den Wohnungsanschluss<br />

an eine zentrale Wärmeversorgung<br />

System-Darstellung<br />

Die Oventrop „Regudis W“ Wohnungsstationen<br />

versorgen einzelne Wohnungen mit Wärme<br />

sowie mit warmem und kaltem Trinkwasser<br />

ohne Fremdenergie.<br />

Die benötigte Heizwärme wird durch eine<br />

zentrale Wärmeversorgung z.B. aus einem Öl-,<br />

Gas- oder Holzkessel beheizten Pufferspeicher<br />

bereitgestellt.<br />

Die Aufbereitung des warmen Trinkwassers<br />

erfolgt dezentral über einen Wärmeübertrager<br />

nach dem Durchlaufprinzip.<br />

Ihr Nutzen:<br />

- anschlussfertige Armaturengruppe mit<br />

Wärmeübertrager<br />

- arbeitet ohne Fremdenergie<br />

- keine Trinkwasserbevorratung erforderlich;<br />

erfüllt einen hohen Hygieneanspruch<br />

– hohe Funktionssicherheit<br />

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STANDPUNKT<br />

Bundeseinheitliche<br />

Sicherheit<br />

Die Verordnung über Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen<br />

(VAwS) ist eine wesentliche Rechtsgrundlage<br />

für den Boden- und Gewässerschutz.<br />

Unter anderem behandelt sie auch Heizölverbraucheranlagen<br />

und ist damit von<br />

großer Bedeutung für die Heizungsfachbetriebe.<br />

Seit 2010 wird daran gearbeitet,<br />

die 16 Anlagenverordnungen der Bundesländer<br />

in eine Bundesanlagenverordnung<br />

(AwSV) zu überführen. Nach der Verabschiedung<br />

durch den Bundesrat Ende Mai<br />

dieses Jahres scheint dieses Ziel ein stückweit<br />

näher gerückt.<br />

Für das SHK-Handwerk ergeben sich<br />

nach dem aktuellen Verordnungsstand<br />

einige Neuerungen. So wird die Fachbetriebspflicht<br />

für Heizölverbraucheranlagen<br />

verschärft. Künftig soll sie im gesamten<br />

Bundesgebiet bereits ab 1000 Liter<br />

gelten – sowohl bei Neuerrichtungen als<br />

auch bei wesentlichen Änderungen und<br />

Instandsetzungen. Außerdem werden höhere<br />

Anforderungen an die Zulassung von<br />

Fachbetrieben gestellt.<br />

Die nachträgliche Überprüfung von<br />

Anlagen in Gebäuden außerhalb von Wasserschutzgebieten<br />

mit 1000 bis 10 000 Liter<br />

Inhalt wurde dagegen nicht umgesetzt,<br />

obwohl die Umweltministerien der<br />

Länder dies vorgeschlagen hatten. Erhebungen<br />

zufolge weist gerade dieser Altbestand<br />

häufig Mängel auf. Betroffen sind<br />

Schätzungen zufolge bundesweit 3 bis 4<br />

Mio. Anlagen.<br />

Auch ohne Überprüfungspflicht birgt<br />

das ein erhebliches Umsatzpotenzial für<br />

die Heizungsbranche. Denn die Sicherheit<br />

der Anlagen verantwortet zwar der Betreiber,<br />

aber es obliegt dem qualifizierten<br />

Fachhandwerker, ihn auf eventuelle Mängel<br />

an der Heizölverbraucheranlage hinzuweisen.<br />

Eine durchaus lohnenswerte<br />

Dienstleistung, bei der Folgeaufträge winken.<br />

Eine Überprüfung der Heizölverbraucheranlage<br />

bietet sich beispielsweise im<br />

Zuge einer Kesselwartung geradezu an.<br />

Die SHK-Organisationen des ZVSHK<br />

bieten eine spezielle Schulung, den sogenannten<br />

Tank und Technik-Check, an.<br />

Betriebe können mit den zur Verfügung<br />

gestellten Unterlagen die gesamte Heizölverbraucheranlage<br />

des Kunden systematisch<br />

überprüfen und das Ergebnis nachvollziehbar<br />

dokumentieren. Schulungen<br />

sind ohnehin notwendig, denn auch die<br />

Technischen Regeln wassergefährdende<br />

Stoffe ändern sich. In dieser Ausgabe informieren<br />

wir deshalb über die neue TRwS<br />

791-1, die sich mit der Errichtung, betrieblichen<br />

Anforderungen und Stilllegung von<br />

Heizölverbraucheranlagen befasst.<br />

Zurück zur AwSV. Ob‘s bei dem verabschiedeten<br />

Papier bleibt, ist abzuwarten.<br />

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit als<br />

federführendes Ministerium schreibt zunächst<br />

alle Ressorts an, ob sie noch Einwände<br />

gegen den Bundesratsbeschluss haben.<br />

Sollte dies nicht der Fall sein, kann<br />

die AwSV schon im Juli zur Notifizierung<br />

nach Brüssel gegeben werden. Erst danach<br />

erfolgen der Kabinettsbeschluss und darauf<br />

die Veröffentlichung im Bundesanzeiger.<br />

Mit dem Inkrafttreten ist daher wohl<br />

erst Anfang 2015 zu rechnen. Bleibt also<br />

noch Zeit, sich fachlich fit zu machen und<br />

seine Kunden zu informieren. ■<br />

Markus Sironi<br />

Chefredakteur<br />

m.sironi@strobel-verlag.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 3


INHALT<br />

TITELTHEMEN<br />

3 Bundeseinheitliche Sicherheit<br />

39 Die neue technische Regel wassergefährdende Stoffe<br />

Bisher hat jedes Bundesland seine eigene Verordnung über<br />

Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. In<br />

diesem Jahr soll die neue Technische Regel wassergefährdende<br />

Stoffe (TRwS) 791, Teil 1 „Errichtung, betriebliche Anforderungen<br />

und Stilllegung von Heizölverbraucheranlagen“ als Weißdruck<br />

erscheinen. Darüber hinaus wird für Anfang nächsten Jahres eine<br />

neue, bundeseinheitliche<br />

Verordnung<br />

erwartet. Für<br />

das SHK-Handwerk<br />

bringen<br />

die Verordnung<br />

und die Technische<br />

Regel<br />

einige Neuerungen<br />

mit<br />

sich.<br />

22 Kondensat zuverlässig und unauffällig ableiten<br />

Ob für die Raumklimatisierung oder durch die Brennwertnutzung<br />

bei Heizgeräten – die Entsorgung des Kondensates erweist sich<br />

häufig als problematisch.<br />

Der<br />

Markt bietet<br />

für dieses Entwässerungsproblem<br />

eine<br />

Auswahl an<br />

speziellen <strong>Kondensatpumpen</strong>.<br />

STANDPUNKT<br />

3 Bundeseinheitliche Sicherheit<br />

Eine neue bundeseinheitliche Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen wird in den<br />

nächsten Monaten erscheinen. Wenn wohl<br />

auch nicht alle geplanten Ziele der Beteiligten<br />

darin umgesetzt werden, sieht<br />

Markus Sironi reichlich Umsatzpotenzial<br />

für das SHK-Handwerk.<br />

RUBRIKEN<br />

6 Nachrichten<br />

44 Impressum<br />

48 Aus der Praxis<br />

48 Termine<br />

49 Urteile<br />

50 EDV<br />

51 Glückwünsche<br />

52 Produkte<br />

14<br />

BRANCHE AKTUELL<br />

45 Präparation des Gebäudes für die Luftdichtheitsmessung<br />

Die Energieeinsparverordnung 2014 schreibt zur Bestimmung der<br />

Luftdurchlässigkeit von Gebäuden das Verfahren B der DIN<br />

EN 13829 vor. Da bisherige Beschreibungen der Gebäudepräparation<br />

nach Verfahren B nicht mit dem Text der Norm übereinstimmen,<br />

hat eine branchenübergreifende Arbeitsgruppe eine<br />

Checkliste für das Verfahren erarbeitet, die hier vorgestellt und<br />

erläutert wird.<br />

Tabelle 1: Checkliste für das Verfahren B der DIN EN 13829 erarbeitet von einer branchenübergreifenden Arbeitsgruppe.<br />

Zuordnung Nr. Bauteil/Öffnung/Einbau etc. Präparation nach DIN EN 13829 Verfahren B Begründung<br />

Gebäudehülle<br />

r geplanten Lüftung des Gebäudes dienen<br />

1 Außentüren/Fenster/Dachflächenfenster Schließen 1 ) DIN EN 13829, 5.2.2<br />

2 Innentüren Öffnen 2 ) DIN EN 13829, 5.2.2<br />

3 Fenster in unbeheizten Räumen Schließen DIN EN 13829, 5.2.2<br />

4 Klappen/Türen/Luken zu Abseiten innerhalb der Öffnen<br />

Keine äußere Öffnung, Bereich zählt zum<br />

Systemgrenze 3 ) im Dachgeschoss<br />

Innenvolumen, siehe auch DIN 277<br />

5 Klappen/Türen/Luken zu Gebäudebereichen Schließen<br />

Äußere Öffnung, Bereich zählt nicht zum<br />

außerhalb der Systemgrenze, z. B. Garage,<br />

Innenvolumen<br />

Abstellräume, Spitzboden, Abseiten<br />

6 Tür zum unbeheizten Keller/Kellerflur/<br />

Schließen<br />

Wie Außentür<br />

Kellertreppenabgang<br />

7 Schlüssellöcher Keine Maßnahme Funktionsbedingte Öffnung 4 )<br />

8 Einbauten in der abgehängten Decke Keine Maßnahme Innenvolumen wird geregelt in der DIN 277<br />

9 Kanalbelüftungsventile im beheizten<br />

Keine Maßnahme<br />

Unter Messbedingungen bleibt das Ventil<br />

Gebäudebereich<br />

verschlossen<br />

Funktionsbedingte 10 Leerrohre zu unbeheizten Gebäudebereichen Keine Maßnahme<br />

Öffnung<br />

(z. B. für nachträgliche Montage von Solaranlagen)<br />

11 Rollladengurtdurchführungen Keine Maßnahme Funktionsbedingte Öffnung<br />

12 Klappen zum Wäscheschacht zum<br />

Schließen<br />

Wie Außentür<br />

unbeheizten Gebäudeteil<br />

13 Briefkastenklappen/-schlitze/Katzenklappen Abdichten 5 ) Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

14 Zentrale Staubsaugeranlage Keine Maßnahme Unter Messbedingungen bleiben die<br />

Öffnungen verschlossen<br />

15 Fahrschachtbelüftung von Aufzügen, Rauch- und Wenn schließbar, dann schließen, sonst<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Wärmeabzug RWA<br />

abdichten<br />

12 Pro & Contra: Ist das Arbeiten in einer cloudbasierten Software<br />

für Handwerker von Vorteil?<br />

Seit einigen Jahren besteht die Möglichkeit, in geschützten Bereichen<br />

im Internet Unternehmensdaten abzulegen und zu verwalten.<br />

Auch das Handwerk ist mit dieser Technologie konfrontiert.<br />

Kritiker sehen darin mögliche Probleme und Gefahren, in<br />

puncto des Datenzugriffs und der Datensicherheit. Auf der anderen<br />

Seite steht u. a. das ortsunabhängige Arbeiten mit einer stets<br />

aktuellen Software im Vordergrund.<br />

14 Bäder voller Genuss!<br />

10 Jahre „Tag des Bades“: Jubiläum mit ehemaligem Schwimm-<br />

star Franziska van Almsick.<br />

AUS DEN VERBÄNDEN<br />

Nachrichten und Berichte aus dem ZVSHK und von SHK-Landesverbänden.<br />

16 Zentralverband<br />

19 Berlin<br />

20 Brandenburg<br />

4 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


INHALT<br />

SANITÄRTECHNIK<br />

22 Kondensat zuverlässig und unauffällig ableiten<br />

<strong>Marktübersicht</strong>: Kondensat-Hebeanlagen für Brennwertheiz- und<br />

Klimageräte.<br />

HEIZUNGSTECHNIK<br />

28 Häuser von übermorgen: Niedrigstenergiegebäude<br />

Flächenheizung als zentraler Bestandteil.<br />

34 Reizvoll auch für den Bestand<br />

In Deutschland steigt die Nachfrage nach Luft-Wärmepumpen.<br />

Kritiker sehen die Verbreitung mit Argwohn.<br />

28<br />

39 Die neue technische Regel wassergefährdende Stoffe<br />

TRwS 791, Teil 1: Errichtung, betriebliche Anforderungen und Stilllegung<br />

von Heizölverbraucheranlagen.<br />

LÜFTUNGSTECHNIK<br />

45 Präparation des Gebäudes für die Luftdichtheitsmessung<br />

Checkliste für das Verfahren B der DIN 13829.<br />

PRODUKTE<br />

52<br />

Aktueller Querschnitt durch das Produktangebot<br />

der SHK-Industrie.<br />

34<br />

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NEWS-TICKER<br />

NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

Wechsel an der Spitze<br />

SCHILTACH. Im Oktober wird Siegfried Gänßlen,<br />

langjähriger Vorstandsvorsitzender der<br />

Hansgrohe SE, sein Amt an Thorsten Klapproth<br />

übergeben. Klapproth hat zuvor zehn Jahre als<br />

Vorstandsvorsitzender die Württembergische<br />

Metallwarenfabrik AG (WMF) geführt.<br />

Wechsel in der Geschäftsführung<br />

HIDDENHAUSEN-SUNDERN. Mitte April hat Heike<br />

Fritz die Geschäftsführung des Sanitärspezialisten<br />

Kuhfuss Delabie mit Sitz in Hiddenhausen<br />

übernommen. Sie folgt auf Jürgen Kuhfuß, der<br />

sich in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Verkaufsleiter bei Richter+Frenzel<br />

WÜRZBURG-HEIDINGSFELD. Andreas Dohrmann<br />

hat bei Richter+Frenzel die Position des Verkaufsleiters<br />

im Rheinland übernommen. Zusätzlich<br />

verantwortet der Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

das Verkaufsgebiet Bonn. Richter+Frenzel<br />

hält bundesweit über 160 Niederlassungen und<br />

SE Standorte vor.<br />

Schulungszentren<br />

CELLE. Mit dem neuen Schulungszentrum in Celle<br />

gibt es in Norddeutschland nun eine Anlaufstelle<br />

für Paradigma-System-Partner und alle Installateure,<br />

die eine solche Partnerschaft anstreben.<br />

Darüber hinaus haben Planer, Architekten und<br />

weitere verwandte Bezugsgruppen die Möglichkeit,<br />

sich fortzubilden. Paradigma unterhält<br />

bundesweit fünf Schulungszentren.<br />

Modernisierungsoffensive:<br />

7 Miettage geschenkt<br />

FRIEDBERG. Der Wärmedienstleister mobiheat<br />

hat eine Modernisierungsoffensive gestartet.<br />

Dabei bekommt der Heizungsfachmann bei<br />

14-tägiger Nutzung eines Heizmobils 7 Miettage<br />

geschenkt. Die Aktion läuft bis Ende August<br />

und gilt für alle mobilen Heizzentralen von 3 bis<br />

300 kW Leistung. Infos unter www.mobiheat.de.<br />

Broschüre EnEV 2014<br />

BERLIN. Fragen zur Energieeinsparverordnung<br />

beantwortet die ASUE Broschüre „EnEV 2014 für<br />

Wohngebäude“. Sie gibt überdies einen Überblick<br />

über die historische Entwicklung der Verordnung<br />

und stellt die Änderungen im Vergleich<br />

zur EnEV 2009 heraus. Die Broschüre kann unter<br />

www.asue.de kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen<br />

werden.<br />

Geberit Deutschland bekommt<br />

einen neuen Geschäftsführer<br />

PFULLENDORF. Der Sanitärspezialist Geberit<br />

kündigt einen Wechsel an der Unternehmensspitze<br />

an. Zum 1. Januar 2015<br />

tritt demnach Clemens Rapp die Nachfolge<br />

von Christian Buhl als Geschäftsführer<br />

der Geberit Vertriebs GmbH Deutschland<br />

an. Der studierte Betriebswirt trat 2009 in<br />

die Geberit Vertriebsgesellschaft in Österreich<br />

ein. Dort bekleidete er die Position<br />

des Vertriebsleiters Technik und ist seit<br />

Januar 2012 als Geschäftsführer für die<br />

gesamte Vertriebsgesellschaft in Österreich<br />

verantwortlich. Vor seinem Engage-<br />

Clemens Rapp<br />

wird zum 1. Januar<br />

2015 neuer<br />

Geschäftsführer<br />

der Geberit Vertriebs<br />

GmbH.<br />

Metabo kündigt hochstromfähigen Akkupack an<br />

NÜRTINGEN. Der Elektrowerkzeug-Hersteller<br />

Metabo will an der Spitze der technologischen<br />

Entwicklung bei akkubetriebenen<br />

Maschinen bleiben. Nach den Premieren<br />

von Akkupacks mit 4.0 und 5.2 Ah Kapazität<br />

in den Jahren 2012 und 2013 kündigte<br />

der Vorstandsvorsitzende von Metabo,<br />

Horst W. Garbrecht, für 2015 einen neuen<br />

Hochleistungs-Akkupack und die Entwicklung<br />

neuer Akku-Maschinentypen an.<br />

Nach den Premieren von Akkupacks mit 4.0<br />

und 5.2 Ah Kapazität in den Jahren 2012 und<br />

2013 kündigt Metabo für 2015 einen neuen<br />

Hochleistungs-Akkupack und die Entwicklung<br />

neuer Akku-Maschinentypen an.<br />

ment bei Geberit war Rapp fünf Jahre in<br />

verschiedenen Vertriebs- und Marketingfunktionen<br />

bei der Hilti AG tätig.<br />

www.geberit.com<br />

„Wir halten an unserer Vision fest,<br />

Schritt für Schritt jedes wichtige Elektrowerkzeug<br />

auch als Akku-Version zu entwickeln<br />

und so die Profis in Handwerk<br />

und Industrie bei ihrer Arbeit unabhängig<br />

von der Steckdose zu machen“, erklärte<br />

Garbrecht Anfang Mai bei einem Pressegespräch<br />

in Rottweil. Nachdem Metabo<br />

in den vergangenen zwei Jahren jeweils als<br />

weltweit erster Hersteller die Kapazitäten<br />

der Akkupacks auf zunächst 4.0 Ah und<br />

aktuell 5.2 Ah bei 18-V-Akkus vergrößert<br />

hat, werde laut Garbrecht 2015 der nächste<br />

große Sprung folgen. Im kommenden Jahr<br />

sollen neue Zellen verfügbar sein, die nicht<br />

nur höhere Kapazitäten ermöglichen. Sie<br />

hätten zudem mit mehr als 30 Ampere eine<br />

um 30 % höhere Hochstromfähigkeit als die<br />

bislang eingesetzten Zellen. „Wir wissen<br />

heute schon, dass wir dank der ausgefeilten<br />

Elektronik unserer Ultra-M-Technologie<br />

eine neue Zelle bereits sehr kurz nach<br />

ihrer Verfügbarkeit einsetzen können. Deshalb<br />

müssen wir auch nicht alle Details<br />

der Zelle kennen, um mit der Entwicklung<br />

neuer Elektrowerkzeuge beginnen zu können“,<br />

erklärte Garbrecht. Mit der künftigen<br />

Zellgeneration werden nach seinen Angaben<br />

Elektrowerkzeuge möglich, die mit<br />

einem 18-V-Akku eine Leistung bringen<br />

können, die der einer kabelgebundenen<br />

Maschine mit 1300 W entspricht. Aktuell<br />

liegt dieser Wert laut Garbrecht noch bei<br />

knapp 1000 W.<br />

„1000 W reichen schon für viele akkubetriebene<br />

Elektrowerkzeuge. Unsere<br />

Akku-Bohrschrauber oder Akku-Stichsägen<br />

beispielsweise stehen der Leistung ihrer<br />

kabelgebundenen Pendants in nichts<br />

nach. Aber bei sehr leistungsintensiven<br />

Typen wie beispielsweise Winkelschleifern<br />

wird vor allem im industriellen Dauereinsatz<br />

manchmal noch mehr verlangt,<br />

als die heutigen Akku-Maschinen bieten<br />

können. Mit dem neuen Zelltyp ändert<br />

sich das. Wir können ganz neue Anwendungen<br />

mit großem Kundennutzen für akkubetriebene<br />

Maschinen ermöglichen. Bei<br />

6 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

einer Dauerstromabgabe von 64 statt der<br />

aktuell maximalen 50 Ampere liefern bei<br />

einem 18-V-Akku zwei parallel geschaltete<br />

Zellgruppen eine mit einer Netzmaschine<br />

vergleichbare Leistung von rund 1300 W.<br />

Bei einem 36-V-Akku sind es 2600 W – und<br />

das reicht dann auch beispielsweise für einen<br />

5-Kg-Bohrhammer, eine große Kreissäge<br />

oder einen leistungsfähigen akkubetriebenen<br />

Zweihand-Winkelschleifer, an dem<br />

wir bereits arbeiten“, erklärte Garbrecht.<br />

Auch die Entwicklung von Akkupacks<br />

für die neuen Zellen habe bereits begonnen.<br />

Dank der hoch entwickelten Ultra-M-<br />

Technologie mit ihrer Akku-Systemelektronik<br />

sei es nicht nur möglich, die neuen<br />

Zellen nach Verfügbarkeit sehr schnell<br />

in allen Metabo-Maschinen einzusetzen.<br />

„Wir sind uns zudem sicher, dass alle neuen<br />

Akkupacks auch weiterhin hundertprozentig<br />

kompatibel zu allen Elektrowerkzeugen<br />

und Ladegeräten von Metabo sein werden“,<br />

versicherte Garbrecht.<br />

www.metabo.de<br />

Zuhausekraftwerk: Lichtblick und VW beenden Zusammenarbeit<br />

HAMBURG/WOLFSBURG. Lichtblick wird<br />

zukünftig keine als Zuhausekraftwerk bezeichnete<br />

Blockheizkraftwerke mehr anbieten.<br />

Grund ist nach den Worten des Unternehmens<br />

der gemeinsame Kooperationsvertrag,<br />

den VW „scheitern lässt“ weil<br />

VW „wesentliche wirtschaftliche Vertragsvereinbarungen“<br />

nicht einhält. Damit werde<br />

die Grundlage für die Fortsetzung des<br />

BHKW-Geschäfts entzogen.<br />

Seit dem Jahr 2009 läuft die gemeinsame<br />

Vermarktung des kombinierten<br />

Strom- und Wärmeerzeugers. VW lieferte<br />

in dem Projekt den 2-l-Erdgasmotor „CNG-<br />

Eco-Fuel“, der auch im Caddy und Touran<br />

eingebaut wird. Bisher sind 1500 dieser<br />

Mini-Kraftwerke von Lichtblick verkauft<br />

worden. Jedes von ihnen liefert 20 kW elektrische<br />

und 34 kW thermische Leistung.<br />

Zusammen bilden sie ein virtuelles Großkraftwerk,<br />

in dem der erzeugte Strom in<br />

Erfolgsgeschichten aus dem Handwerk gesucht<br />

das öffentliche Netz eingespeist und die<br />

Wärme vor Ort beim Betreiber für Heizung<br />

und Trinkwassererwärmung gespeichert<br />

wird. Für diese Immobilienbesitzer ändere<br />

sich nichts. Bestehende Kundenverträge<br />

werde Lichtblick „langfristig erfüllen“.<br />

Noch im Dezember des letzten Jahres<br />

hat Lichtblick eine Vereinbarung über den<br />

Vertrieb der BHKWs an den 800 Standorten<br />

der GC-Gruppe unterzeichnet.<br />

Die Aufgabe des Geschäftsfeldes wird<br />

bei Lichtblick zu einem Stellenabbau „im<br />

höheren zweistelligen Bereich“ unter den<br />

470 Mitarbeitern nach sich ziehen. Auf betriebsbedingte<br />

Kündigungen möchte die<br />

Geschäftsführung verzichtet.<br />

Bis zum Redaktionsschluss lag noch<br />

keine Stellungnahme von VW vor.<br />

www.lichtblick.de<br />

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WIESBADEN. Bei der Aktion „Unser Tag<br />

2014“ warten attraktive Geldpreise auf<br />

Handwerksbetriebe, die in diesem Jahr<br />

auf der Erfolgsspur fahren und ihre Story<br />

im Internet erzählen möchten.<br />

Ob neues Firmengebäude, Filialeröffnung<br />

oder innovatives Franchise-Konzept<br />

– es gibt viele Möglichkeiten für Handwerksunternehmen,<br />

sich zu vergrößern.<br />

Wachstum eröffnet neue Perspektiven, gibt<br />

Impulse, definiert neue Ziele. Für Mitarbeiter<br />

ebenso wie für Kunden. Eine Expansion<br />

des Unternehmens ist immer auch<br />

das Ergebnis einer betrieblichen Erfolgsgeschichte.<br />

Die Aktion „Unser Tag 2014“<br />

sucht Handwerksunternehmen, die in diesem<br />

Jahr Größeres vorhaben und ihre Geschichte<br />

erzählen möchten. Teilnehmer<br />

können sich online bewerben. Die Storys<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />

werden professionell aufbereitet und auf<br />

der Aktionsseite www.unser-tag-2014.de<br />

präsentiert. Wer sich mit seiner Erfolgsgeschichte<br />

anmeldet, nimmt zudem automatisch<br />

an drei Auslosungen teil, bei denen jeweils<br />

ein Geldpreis in Höhe von 5000 Euro<br />

vergeben wird. Oliver Gerrits, Marketingleiter<br />

beim Aktionspartner MEWA, freut<br />

sich auf ein breites Spektrum an Teilnehmerbeiträgen.<br />

„Uns interessieren besonders<br />

Geschichten von Firmen, die im Jahr<br />

2014 einen wichtigen Schritt nach vorne<br />

machen. Und vielleicht haben wir ja sogar<br />

einen Betrieb mit dabei, der erstmals internationales<br />

Terrain betritt.“<br />

Die Aktion läuft noch bis zum 31. Oktober<br />

dieses Jahres.<br />

www.unser-tag-2014.de


NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

EnEV 2014: Neue Effizienzklassen für Gebäude können Verbraucher täuschen<br />

derung, Verarbeitung beziehungsweise<br />

Herstellung und Transport des Energieträgers.<br />

Hier werden die im Vergleich zu anderen<br />

Energieträgern hohen Verluste bei der<br />

Stromerzeugung berücksichtigt. Der ausgewiesene<br />

Primärenergiebedarf korreliert<br />

weit besser mit den Energiekosten für die<br />

Beheizung als der Endenergiebedarf, der<br />

als Basis für die Effizienzklassen des neuen<br />

Energieausweises dient.<br />

Energieausweise, die bereits nach EnEV<br />

2007 oder EnEV 2009 ausgestellt wurden,<br />

müssen aufgrund der neuen Verordnung<br />

nicht ersetzt werden. Sie haben grundsätzlich<br />

eine Gültigkeit von zehn Jahren. Für<br />

Energieausweise, die vor dem Inkrafttreten<br />

der EnEV 2007 erstellt wurden, gelten<br />

besondere Übergangsvorschriften. Allerdings<br />

kann ein neuer Energieausweis<br />

notwendig werden, wenn bauliche Änderungen,<br />

etwa an der Gebäudehülle, erfolgen.<br />

IWO-Geschäftsführer<br />

Prof. Christian<br />

Küchen.<br />

HAMBURG. Verbraucher kennen die Kombinationen<br />

aus Buchstaben und Pluszeichen<br />

seit Langem von Kühlschränken oder<br />

Fernsehern: Die Einteilung in Effizienzklassen<br />

vermittelt verständlich, wie effizient<br />

ein Produkt die ihm zugeführte Energie<br />

nutzt. Die jüngst novellierte Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) überträgt diese<br />

Klassifizierung auch auf Immobilien: Von<br />

„A+“ für hervorragende bis „H“ für mangelhafte<br />

Effizienz stehen entsprechende Werte<br />

auf den Energieausweisen für Gebäude.<br />

Seit dem 1. Mai 2014 müssen auch in Immobilienanzeigen<br />

die Effizienzklassen angegeben<br />

werden. Doch dabei ist Vorsicht<br />

angebracht: Die Effizienzklasse allein lässt<br />

noch keine direkten Rückschlüsse auf die<br />

tatsächlichen Verbrauchskosten einer Immobilie<br />

zu.<br />

„Die Gestaltung der neuen Energieausweise<br />

ist irreführend und kann zu falschen<br />

Einschätzungen führen“, warnt Prof.<br />

Christian Küchen, Geschäftsführer des Instituts<br />

für Wärme und Oeltechnik (IWO).<br />

Der Grund: Haushaltsgeräte verbrauchen<br />

ausschließlich Strom. Das macht sie untereinander<br />

leicht vergleichbar. Ein Einfamilienhaus<br />

dagegen kann seinen Energiebedarf<br />

auf unterschiedliche Weise decken –<br />

etwa mit Strom, Gas, Biomasse oder Heizöl.<br />

Diese Brennstoffe haben jedoch sehr unterschiedliche<br />

Preise. Wer nicht weiß, womit<br />

eine Immobilie beheizt wird, kann schwerlich<br />

seine künftigen Heizkosten schätzen.<br />

Ein Beispiel: Es stehen zwei Häuser mit<br />

jeweils 160 m² Gesamtfläche zum Verkauf.<br />

Das eine Gebäude ist alt, schlecht gedämmt<br />

und hat einen Wärmebedarf von insgesamt<br />

45 000 kWh. Es wird von einer elektrischen<br />

Wärmepumpe mit der Arbeitszahl 3 beheizt.<br />

Um diese zu betreiben, werden im<br />

Jahr insgesamt 15 000 kWh Strom benötigt.<br />

Das andere Haus ist moderner, besser gedämmt<br />

und hat von vornherein einen Wärmebedarf<br />

von nur rund 15 000 kWh jährlich.<br />

Dazu nutzen die Bewohner eine Gasoder<br />

Ölheizung mit Brennwerttechnik. Auf<br />

den neuen Energieausweisen fallen beide<br />

Häuser in die Effizienzklasse C. Die in Immobilienanzeigen<br />

beziehungsweise im<br />

neuen Energieausweis angegebene Effizienzklasse<br />

suggeriert potenziellen Käufern<br />

oder Mietern, dass sie bei beiden Objekten<br />

mit ähnlichen Energiekosten rechnen können.<br />

Dabei verursacht die Beheizung des<br />

energetisch erheblich schlechteren Gebäudes,<br />

das mit einer Strom-Wärmepumpe<br />

beheizt wird, deutlich höhere Ausgaben,<br />

da eine Kilowattstunde Strom wesentlich<br />

mehr kostet als die entsprechende Energiemenge<br />

Heizöl oder Erdgas.<br />

Den Nachteil haben dann Käufer oder<br />

Mieter. Diese sollten daher nicht allein auf<br />

die Effizienzklasse einer Immobilie achten,<br />

sondern vor allem den Primärenergiebedarf<br />

berücksichtigen, der wie bisher auf<br />

dem Energieausweis angegeben ist, empfiehlt<br />

Experte Prof. Küchen. Der Primärenergiebedarf<br />

berücksichtigt neben dem<br />

Energiebedarf für die Beheizung des Gebäudes<br />

auch den Energieaufwand für För-<br />

www.oelheizung.info<br />

Trotz gleicher Effizienzklasse<br />

können die<br />

Energiekosten für ein<br />

Gebäude sehr unterschiedlich<br />

sein.<br />

8 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

Wohnungswechsel: Bremer mobil,<br />

Berliner standorttreu<br />

ESCHBORN. Fast jeder 10. Mieter hat im<br />

vergangenen Jahr seinen Wohnsitz gewechselt.<br />

Die Umzugsquote lag auf die Bundesländer<br />

bezogen im Schnitt bei 9,9 %. Besonders<br />

standorttreu waren dabei die Mieter<br />

in der Hauptstadt – in Berlin zogen nur<br />

7,6 % um. Auch die Mieter in Hamburg und<br />

in Sachsen hingen an ihrer Wohnung. Hier<br />

lag die durchschnittliche Umzugsquote bei<br />

8,2 % (Hamburg) beziehungsweise<br />

8,5 % (Sachsen). Überdurchschnittlich<br />

mobil waren hingegen<br />

die Bewohner in Bremen<br />

(14 %), im Saarland (11,8%) und<br />

in Schleswig-Holstein (11,7%).<br />

Im Mittelfeld liegen Nordrhein-<br />

Westfalen (10 %), Sachsen-Anhalt<br />

(9,9%) und Bayern (9,7 %).<br />

Die Zahlen sind das Ergebnis<br />

einer Auswertung von Techem.<br />

Der Eschborner Energiemanager<br />

wird im Rahmen der Verbrauchserfassung<br />

und der Heizkostenabrechnung<br />

regelmäßig über Mieterwechsel<br />

informiert. In die<br />

vorliegende statistische Auswertung<br />

sind nach Unternehmensangaben<br />

rund 2,3 Mio. Wohnungen<br />

in Deutschland eingeflossen.<br />

www.techem.de<br />

GLINDE. Die schwedische Ostnor-<br />

Gruppe (Marken Mora Armatur<br />

und FM Mattsson) hat zum 1. Mai<br />

den dänischen Sanitärarmaturenhersteller<br />

Damixa übernommen.<br />

„Die Akquisition von Damixa<br />

passt gut in unsere Strategie<br />

profitablen Wachstums mithilfe<br />

von klar positionierten Marken,<br />

Marktbreite- und wettbewerbsfähigen<br />

Produktsortimenten“, sagt<br />

Ostnors Präsident und CEO, Claes<br />

Seldeby.<br />

In Deutschland verschmilzt<br />

die Damixa GmbH mit Sitz in Gronau<br />

mit der Mora GmbH in Glinde<br />

bei Hamburg. Beide Standorte<br />

und das jeweilige Personal vereinen<br />

sich unter dem Dach der<br />

Mora GmbH. Für Mora und Damixa<br />

sollen die jeweilige Marketing-<br />

und Vertriebsstrategie vorerst<br />

unverändert bleiben. Die Marke Mora<br />

Armatur fokussiere sich auf das Objektgeschäft<br />

im öffentlichen Bereich. Ergänzt<br />

werde dies nun durch die Design-Armaturen<br />

von Damixa, die über den Handel<br />

primär in Richtung Endverbraucher positioniert<br />

und vermarktet würden, heißt es.<br />

Damixa erwirtschaftet einen Umsatz<br />

von über 200 Mio. DKK und beschäftigt<br />

mehr als 100 Mitarbeiter. Der Umsatz von<br />

Ostnor betrug im letzten Jahr 824 Mio. SEK<br />

und der Konzern beschäftigt ca.450 Mitarbeiter.<br />

Produktion und Entwicklung sowie<br />

der Hauptsitz befinden sich in Mora,<br />

Schweden.<br />

www.ostnor.com<br />

Schweden übernehmen<br />

Damixa<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK


NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

Dominik Engel tritt in der Sparte „Plumbing and Heating“ an. Trainer<br />

André Schnabel (links) zeigte sich zufrieden mit den Leistungen seines<br />

Schützlings.<br />

Spengler Korbinian Taubert wird nach Lille fahren. Hier im Bild mit Josef<br />

Bock (rechts), Leiter des Bundesleistungszentrums.<br />

EuroSkills 2014: Teilnehmer stehen fest<br />

SCHWEINFURT. Vom 2. bis 4. Oktober 2014<br />

finden in Lille/Frankreich die EuroSkills<br />

2014 – die Europameisterschaften der Berufe<br />

statt. Nach dem Training im SHK-Bundesleistungzentrum<br />

in Schweinfurt im Mai<br />

steht nun fest, wer für Deutschland um die<br />

Medaillen kämpfen wird. Dominik Engel<br />

von der Fa. RGT aus Bad Neustadt/Saale<br />

wird als Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik in der Spar-<br />

te „Plumbing and Heating“ antreten. Für<br />

die Klempner (Spengler) wird Korbinian<br />

Taubert von der Fa. Martin Wasensteiner<br />

aus Lenggries/Oberbayern in Lille starten.<br />

Josef Bock, Trainer und Leiter des Bundesleistungszentrums<br />

SHK: „Nun stehen die<br />

Teilnehmer fest und wir können sie zielgerichtet<br />

auf die Europameisterschaft vorbereiten.<br />

Neben dem Training von Maßgenauigkeit<br />

und Schnelligkeit gilt es auch,<br />

die Teilnehmer auf den Trubel drum herum<br />

vorzubereiten.“ Mitte Juni 2014 hat<br />

sich in Frankfurt/Main das gesamtdeutsche<br />

Team aller Berufe getroffen, die an<br />

den EuroSkills teilnehmen.<br />

www.worldskillsgermany.de<br />

www.shk-schweinfurt.de<br />

Wöhler Innovations-Forum: gelungene Premiere<br />

Impressionen vom 1. Wöhler Innovations-Forum.<br />

BAD WÜNNENBERG. Über 180 Teilnehmer<br />

kamen am 9./10. Mai zur Premiere des<br />

Wöhler Innovations-Forums nach Wiesbaden.<br />

Namhafte Referenten vermittelten an<br />

den zwei Veranstaltungstagen Fachwissen<br />

rund um die Themen hygienische Trinkwasser-Installationssysteme,<br />

Verbrennungsluftversorgung,<br />

die neue 1. BImschV,<br />

schimmelfreies Raumklima sowie Zeitma-<br />

nagement und Mitarbeitergewinnung. Als<br />

Top-Referent berichtete Prof. Franz Josef<br />

Radermacher in seinem Vortrag über das<br />

„Heizen und die energetische Zukunft“. Abgerundet<br />

wurde das Forum durch ein attraktives<br />

Rahmenprogramm, bei dem die<br />

Stadt Wiesbaden und im Kochsalon Balzer<br />

die Geheimnisse der feinen Küche erkundet<br />

wurden. Die „Physikanten“ zeigten<br />

am Abend dem begeisterten Publikum, wie<br />

„Physik zum Anfassen“ aussehen kann,<br />

wenn es knallt und raucht und kracht.<br />

Zum Wöhler Innovations-Forum gibt es<br />

eine Online-Bildergalerie sowie ein Video<br />

im Netz.<br />

www.woehler.de<br />

10 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


NACHRICHTEN<br />

SHK Essen 2012<br />

Neue und bekannte Gesichter im neu gewählten ARGE-Vorstand (v.l.n.r.): René Müller (Duravit),<br />

Frank Wiehmeier (Grundfos), Vorstandsvorsitzender Georg Rump (Oventrop), stellvertretender<br />

Vorstandsvorsitzender Dr. Roger Schönborn (Kermi), Jörg Loew (burgbad) und Dirk Gellisch (Viega).<br />

Nicht im Bild: Dr. Marc Andree Groos (Vaillant).<br />

ARGE Neue Medien: Georg Rump übernimmt den Vorsitz<br />

PADERBORN. Mitte Mai wählte die Mitgliederversammlung<br />

der ARGE Neue Medien<br />

Georg Rump in Frankfurt am Main<br />

zum Vorstandsvorsitzenden. Rump tritt die<br />

Nachfolge von Hermann W. Brennecke, Geschäftsführer<br />

Grundfos, an. Dieser wohnte<br />

dem Gremium insgesamt zehn Jahre bei,<br />

die letzten vier davon als Vorsitzender,<br />

und schied mit dem Ablauf seines Mandates<br />

aus. Auch Klaus Jesse verzichtete auf<br />

eine erneute Kandidatur. Der Geschäftsverantwortliche<br />

für die Marke Vaillant wurde<br />

2002 in den Vorstand berufen und hatte<br />

dessen Vorsitz von 2004 bis 2010 inne.<br />

Mit Georg Rump erhält die ARGE Neue<br />

Medien der deutschen SHK-Industrie ein<br />

neues, zugleich aber vertrautes Gesicht:<br />

Der Oventrop-Chef kennt sich im operativen<br />

Geschäft der mit 113 vertretenen<br />

Marken branchengrößten Industrieorganisation<br />

gut aus. Er gehört ihrem Vorstand<br />

seit 2004 an. Erstmals in den Kreis wählten<br />

die Mitglieder Dr. Marc Andree Groos<br />

(Vaillant) und Frank Wiehmeier (Grundfos).<br />

In ihren Ämtern bestätigt wurden zudem<br />

der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Roger Schönborn (Kermi) sowie<br />

Dirk Gellisch (Viega), Jörg Loew (burgbad)<br />

und René Müller (Duravit). Jörg Zerhusen<br />

(Emco) bleibt für weitere zwei Jahre Rechnungsprüfer.<br />

www.arge.de<br />

www.shk-branchenportal.de<br />

Günstiger bauen mit PROGAS plus<br />

PROGAS-Flüssiggas macht Bauherren glücklich.<br />

Die Investitionskosten für eine PROGAS plus-Heizungsanlage<br />

liegen deutlich unter denen für eine<br />

Öl- oder Holzpelletsheizung. So sparen Sie beim<br />

Hausbau eine Menge Geld. PROGAS plus lässt sich<br />

auch ideal mit einer Solaranlage kombinieren, für die<br />

es attraktive Förderungen gibt.<br />

Als Deutschlands bedeutendster Flüssiggasversorger<br />

bietet Ihnen PROGAS Know-how und Service<br />

rundum: von der Planung und Errichtung der Versorgungsanlage<br />

bis zur Lieferung des Flüssiggases. Und<br />

wenn Sie sich für einen erdgedeckten Behälter entscheiden,<br />

ist PROGAS plus auch noch unsichtbar!<br />

PROGAS plus – die Wohlfühlenergie zum<br />

attraktiven Preis. Sprechen Sie uns an!<br />

PROGAS GmbH & Co KG Westfalendamm 84 - 86<br />

44141 Dortmund Tel.: (0231) 54 98 - 0<br />

Fax: (02 31) 54 98 - 1 61 info@progas.de<br />

www.progas.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 11


BRANCHE AKTUELL<br />

Pro & Contra<br />

Ist das Arbeiten in einer cloudbasierten<br />

Software für Handwerker von Vorteil?<br />

Der Begriff „Cloud“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt Wolke. In Bezug auf die Computerwelt bedeutet das sogenannte<br />

„Cloud-Computing“, dass sich die Software und die gespeicherten Projektdaten teilweise oder ganz irgendwo auf einem Netzwerkserver<br />

befinden, der nur über das Internet erreichbar ist. Die Idee, bestimmte Softwareanwendungen oder Daten in der Cloud anderen<br />

Menschen zur Verfügung zu stellen, ist grundsätzlich gut. So können z. B. Datenblätter oder Prospekte von Herstellern im Internet<br />

leicht gefunden werden. Öffentlich zugängliche Daten in der Cloud stellen kein Problem dar. Es ist praktisch, und die Internetnutzer<br />

haben sich daran gewöhnt – und wollen dies auch nicht missen.<br />

In den letzten Jahren konnten wir über<br />

alle Branchen hinweg einen starken Trend<br />

in Richtung Mobilität beim IT-Einsatz beobachten.<br />

Die flächendeckende Internetverfügbarkeit,<br />

bezahlbare mobile Endgeräte<br />

und das wachsende Cloud-Angebot haben<br />

diesen Paradigmenwechsel insbesondere<br />

im Mittelstand begünstigt. Da Handwerksunternehmen<br />

aus dem Bau- und Baunebengewerbe<br />

einen Großteil ihrer Leistungen<br />

beim Kunden erbringen, ist hier der Bedarf<br />

nach einer durchgängigen Softwareunterstützung<br />

besonders hoch. Mit den Lösungen<br />

aus der Cloud können die Betriebe ihre Anforderungen<br />

nach durchgängigen Abläufen<br />

ohne Medienbrüche optimal adressieren.<br />

Den wachsenden Bedarf an Lösungen<br />

aus der Cloud unterstreicht auch eine aktuelle<br />

Befragung des Fraunhofer Instituts<br />

unter 350 deutschen Handwerksbetrieben:<br />

Demnach räumen die Betriebe insbesondere<br />

der mobilen Nutzung, der Systemanbindung<br />

von Partnern und Lieferanten,<br />

der tiefen Integration aller Anwendungen<br />

Pro<br />

Matthias Böcker,<br />

Geschäftsführer der pds GmbH, Rotenburg<br />

und dem elektronischen Datenaustausch<br />

eine besonders hohe Priorität ein. All dies<br />

sind Eigenschaften, die mit klassischen Installationen<br />

vor Ort und einer Datenbank<br />

im lokalen Netzwerk, sogenannte Client-<br />

Server-Anwendungen, nur eingeschränkt<br />

oder aufwendig zu realisieren sind. So ist<br />

es dann auch nicht verwunderlich, dass<br />

sich laut Studie heute bereits gut die Hälfte<br />

der Handwerksbetriebe vorstellen kann,<br />

künftig auf Lösungsangebote aus der Cloud<br />

zu setzen.<br />

Die Vorteile für die Betriebe im Tagesgeschäft<br />

sprechen für sich: Wo Monteure<br />

früher am Tagesende noch handschriftliche,<br />

fehleranfällige Papierbelege manuell<br />

einpflegen mussten, dienen heute smarte<br />

„Apps“ als mobile Informations- und Datenerfassungsterminals,<br />

die auch auf der Baustelle<br />

eine effiziente Ablauforganisation sicherstellen.<br />

Kundendienst-Mitarbeiter können<br />

sich bei ihrer Arbeit – je nach Lösung<br />

– über Checklisten-Tools unterstützen lassen<br />

und erhalten von überall Zugriff auf<br />

Kunden- und Projektdaten, Lagerbestände,<br />

Lieferzeiten oder Preise. Da sich cloudbasierte<br />

Arbeitsanwendungen wie Office 365<br />

oder Lync oder auch Lieferanten- und Partnersysteme<br />

in aller Regel einfach über die<br />

Cloud anbinden lassen, sind die Mitarbeiter<br />

somit sofort auskunftsfähig. Anwender<br />

sollten allerdings bei der Wahl ihres Anbieters<br />

darauf achten, dass die gewünschten<br />

Daten auch im Offline-Modus zur Verfügung<br />

stehen, falls man vor Ort mal keine<br />

Internetverbindung haben sollte. Die ganzheitlichen<br />

Lösungen der neuen Generation<br />

erlauben den Monteuren zudem, Vorgänge<br />

direkt vor Ort einzubuchen, wie Aufträge,<br />

Aufmaße, Angebote oder Auftragszeiten.<br />

Dies verkürzt nicht nur die Zeit zwischen<br />

Leistungserbringung und Rechnungsstellung,<br />

auch Fehler, fehlende Leistungen und<br />

Doppelerfassungen werden so vermieden.<br />

Die Cloud bringt aber nicht nur in puncto<br />

Mobilität deutliche Vorteile. Eine „Hybrid-Cloud“,<br />

bei der kritische Daten im<br />

Unternehmen verbleiben und die übrigen<br />

Services über das Internet bereitgestellt<br />

werden, verspricht auch langfristig ein<br />

Höchstmaß an Transparenz, Datensicherheit<br />

und Flexibilität. Da nicht in teure Infrastrukturen<br />

investiert und keine IT-Kräfte<br />

für Hosting, Administration und Wartung<br />

unterhalten werden müssen, bietet<br />

der Rechenzentrumsbetrieb ebenfalls<br />

enorme Kostenersparnisse. Hinzu kommt,<br />

dass Hard- und Software stets auf dem neuesten<br />

Stand sind, der Aufwand für lokale<br />

Datensicherungen entfällt und der Umfang<br />

des IT-Einsatzes jederzeit am tatsächlichen<br />

Bedarf ausgerichtet werden kann. Das Plus<br />

an Investitionssicherheit und Skalierbarkeit<br />

wissen auch unsere Kunden zu schätzen:<br />

96 % würden sich wieder für Software<br />

aus der Cloud entscheiden.<br />

12 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


BRANCHE AKTUELL<br />

Pro & Contra<br />

Seit einigen Jahren setzt das Cloud-Computing auch die Idee um, in geschützten Bereichen im Internet Unternehmensdaten, z. B.<br />

Angebote, Rechnungen, Adressen, Kalkulationen, Buchhaltung und Bilanzen abzulegen und zu verwalten. Alles wird ausgelagert in<br />

die Cloud, in das Internet. Auch das Handwerk wird mit dieser neuen Technologie konfrontiert. Kritiker sehen darin mögliche Probleme<br />

und Gefahren, in puncto des Datenzugriffs und der Datensicherheit, sodass sich die Frage stellt, wie effizient das Arbeiten in<br />

der Cloud ist?<br />

Über das Thema Sicherheit im Internet<br />

hat sicher schon jeder etwas gehört. Geklaute<br />

Kreditkartendaten, Millionen geklaute<br />

E-Mail-Adressen mit den Zugangsdaten,<br />

tagelange Ausfälle, weil ein Bagger<br />

ein Kabel durchgerissen hat, ein Brand bei<br />

Samsung der stundenlang dafür gesorgt<br />

hat, dass viele Apps nicht mehr liefen –<br />

das alles fördert nicht mein Vertrauen in<br />

den ganzen Datenverkehr.<br />

Wir schicken relativ unbekümmert<br />

viele Daten in den Datenhimmel. Von dort<br />

aus können sie von überall her abgerufen<br />

werden. Auch ich finde es praktisch, z. B.<br />

E-Mails und den Kalender überall lesen<br />

und Fotos ansehen zu können. Aber geht<br />

es um sensible Daten, wie Geschäftszahlen,<br />

Gewinne, Auftragsdaten, Angebote etc. –<br />

die ich auf keinen Fall in die Cloud stellen<br />

möchte.<br />

Große Systeme sind beliebte Ziele von<br />

Hackerangriffen. Beim Cloud-Computing<br />

wird zwar mit großem Aufwand abgesichert<br />

und verschlüsselt, doch sicher ist<br />

am Ende nur, dass nichts absolut sicher<br />

ist. Man denke nur an das Thema SSL-Verschlüsselung,<br />

die jahrelang eine Schwachstelle<br />

wie ein offenes Scheunentor hatte.<br />

Auch im rechtlichen Bereich gibt es<br />

noch unzählige ungeklärte Fragen. Der<br />

ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte<br />

Peter Schaar rät bei der „Speicherwolke“<br />

immer noch zur Zurückhaltung. Er erklärt:<br />

„Generell sollten sich Unternehmen darüber<br />

im Klaren sein, dass, wenn sie Daten in<br />

die Cloud auslagern und dort verarbeiten,<br />

sich Unbefugte, beispielsweise aufgrund<br />

von technisch-organisatorischen Mängeln,<br />

Zugriff auf vertrauliche personenbezogene<br />

Daten beschaffen könnten.“<br />

In puncto Verfügbarkeit der ausgelagerten<br />

Daten postuliert Steve Wozniak, einer<br />

Contra<br />

Dipl.-Ing. Gerald Bax,<br />

Geschäftsführer der Label Software<br />

Gerald Bax GmbH, Bielefeld<br />

der Apple-Gründer: „Je mehr wir in das<br />

Web übertragen, in die Wolke, desto weniger<br />

Kontrolle haben wir darüber.“ Die<br />

Cloud führe dazu, dass man nichts mehr<br />

besitze. Grundsätzlich sollte beim Cloud-<br />

Computing klargestellt werden, dass die<br />

Daten im Besitz des Kunden bleiben. Der<br />

Nutzer muss deshalb auch die Möglichkeit<br />

haben, seine Daten jederzeit wieder aus der<br />

Cloud in ein eigenes System exportieren<br />

zu können. Das ist nur möglich, wenn relevante<br />

Daten in einem anbieterunabhängigen<br />

Format gespeichert oder aber in ein<br />

solches umgewandelt werden können.<br />

Herr der eigenen Daten ist man, wenn<br />

die Daten problemlos auf eine eigene Festplatte<br />

übertragen werden können und man<br />

dort damit arbeiten kann. Bei einer Cloud<br />

ist dies in der Regel nicht der Fall. Der Zugriff<br />

ist nur über dort vorhandene Anwendungsprogramme<br />

möglich. Mal angenommen,<br />

ein Handwerksbetrieb will die Software<br />

wechseln. Kommt er dann an seine<br />

Daten, um sie in die neue Software zu<br />

übernehmen? Das ist nur möglich, wenn<br />

im Cloud-System die Ausgabe aller Adressen,<br />

Angebote, Historien usw. vorgesehen<br />

ist! Sonst besteht keine Chance, an die eigenen<br />

Daten zu kommen. Auch sollte die Frage<br />

gestellt werden, ob später eine Möglichkeit<br />

besteht, einzelne Informationen im alten<br />

System nachschauen zu können? Wenn<br />

nicht, ist dies aus Sicht der Softwarehersteller<br />

natürlich eine tolle Kundenbindung.<br />

Aus meiner Sicht ist die Cloud für viele<br />

Bereiche eine interessante Sache. Aber<br />

wenn es um für einen Betrieb (über)lebenswichtige<br />

Daten geht, sollte man sie keiner<br />

Cloud anvertrauen. Auch ohne Cloud gibt<br />

es Methoden, relativ sicher auf den eigenen<br />

Server von außen zuzugreifen. Man<br />

kann auch mobil arbeiten, ohne das gesamte<br />

System einem Dritten anzuvertrauen.<br />

Wir selbst praktizieren dies seit Jahren.<br />

Eine Programmiererin arbeitet zum<br />

Beispiel dauerhaft von zu Hause, und auch<br />

ich arbeite manchmal im Urlaub oder am<br />

Wochenende, ohne ins Büro zu fahren. ■<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 13


BRANCHE AKTUELL<br />

Tag des Bades<br />

Bäder voller Genuss!<br />

10 Jahre „Tag des Bades“: Jubiläum mit ehemaligem Schwimmstar<br />

Franziska van Almsick<br />

Bäder voller Genuss! Unter dieser Überschrift feiert der „Tag des Bades“ am 20. September<br />

2014 seinen 10. Geburtstag. Das diesjährige Motto lässt eigenen Ideen für die Umsetzung<br />

der Veranstaltung viel Spielraum, erklärt Jens J. Wischmann. Der Geschäftsführer der Vereinigung<br />

Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und Mitinitiator des Branchenevents ermuntert<br />

daher die Marktpartner aus Handel und Handwerk zur Teilnahme.<br />

Besonders freut es Wischmann, mit<br />

Franziska van Almsick ein prominentes<br />

Gesicht für das Jubiläum gewonnen zu haben.<br />

Die ehemalige Weltklasse-Schwimmerin<br />

steht im Rahmen der speziellen „Tag<br />

des Bades“-Pressearbeit u. a. zu einem exklusiven<br />

Interview für die VDS-Endverbraucherplattform<br />

www.gutesbad.de zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus will sich die<br />

mehrfache Olympiateilnehmerin und Weltrekordlerin<br />

am 20. September persönlich<br />

ein Bild von der Vielfalt der „Bäder voller<br />

Genuss“ machen. An welchem Ort die<br />

Stippvisite der Heidelbergerin stattfinden<br />

wird, wollte Wischmann nicht verraten.<br />

Nur so viel: „Zu den entscheidenden Kriterien<br />

für die Wahl einer Stadt bzw. Region<br />

zählen die dortige Teilnehmerdichte<br />

und die Originalität der geplanten Aktivitäten,<br />

denn die Zusammenarbeit mit Frau<br />

van Almsick sieht den Besuch gleich mehrerer<br />

Ausstellungen vor.“<br />

Online anmelden – online bestellen<br />

Wie schon im Vorjahr können die Teilnahmeerklärungen<br />

ausschließlich online<br />

über das zentrale Internetanmeldebestellsystem<br />

(IABS) – www.tagdesbades.de/anmeldung<br />

– abgegeben werden. Ebenfalls<br />

nur über diese Adresse lassen sich zusätzliche<br />

Vermarktungsunterlagen bestellen<br />

und jeweils die Ausstellungen angeben, die<br />

mitmachen. In dem Zusammenhang wichtig:<br />

Mit der Teilnahmeerklärung ist die Order<br />

eines Aktionspaketes verbindlich.<br />

Die VDS rät allen Interessenten, sich zunächst<br />

den Aktionsfolder mit den Teilnahmebedingungen,<br />

einem Überblick über die<br />

Aktionsmittel und allem, was man über<br />

das Internetanmeldebestellsystem (IABS)<br />

wissen sollte, downzuloaden. Wer bereits<br />

2013 beim „Tag des Bades“ mit von der Partie<br />

war, kann für das aktuelle Login erneut<br />

Kundennummer und PIN vom Vorjahr nutzen.<br />

Sicherheitshalber wurden allen Betroffenen<br />

die Zugangsdaten aber noch einmal<br />

mit der Post zugeschickt.<br />

Wichtiger Termin 30. Juni 2014<br />

Ein weiterer Service: Bis zum 30. Juni<br />

2014, dem offiziellen Anmeldeschluss, sollen<br />

laut Wischmann alle auf der Aktions-<br />

CD enthaltenen Unterlagen fertiggestellt<br />

sein und zum Download zur Verfügung stehen.<br />

Alle Teilnehmer würden darüber automatisch<br />

per E-Mail in Kenntnis gesetzt.<br />

Zugleich sei das Datum Stichtag für die<br />

Freischaltung der Suchfunktion auf www.<br />

gutesbad.de für die Ausstellungen, die am<br />

20. September dabei sind.<br />

Verleiht dem 10. „Tag des Bades“ ihr Gesicht:<br />

Franziska van Almsick will sich am 20. September<br />

2014 vor Ort in den Ausstellungen des<br />

Fachhandels über die Möglichkeiten informieren,<br />

wie sich „Bäder voller Genuss“ einrichten<br />

lassen.<br />

Wie es heißt, lag die Zahl der Anmeldungen<br />

zwei Wochen nach der Freischaltung<br />

des „IABS“ bereits bei über 100.<br />

Wischmann führt das zu diesem Zeitpunkt<br />

verhältnismäßig rege Interesse u. a.<br />

auf den Jubiläumsgast Franziska van Almsick<br />

zurück: „Sie gehört zweifellos zu den<br />

beliebtesten und bekanntesten Sportlerpersönlichkeiten<br />

Deutschlands. Es kann<br />

uns daher nichts Besseres passieren, als<br />

den besonderen Anlass mit ihr als besonderem<br />

Gast feiern zu dürfen.“ ■<br />

www.sanitaerwirtschaft.de<br />

www.gutesbad.de<br />

Mitmachen, nicht zuschauen! Unter der Überschrift<br />

„Bäder voller Genuss“ bleibt beim diesjährigen<br />

„Tag des Bades“ viel Spielraum für<br />

Ideen, die Veranstaltung in der eigenen Ausstellung<br />

umzusetzen – vom Probebaden bis hin zum<br />

selbst kreierten Wellness-Drink.<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


Kermi optimiert Wärme!<br />

x wie<br />

optimiert<br />

Wärmepumpe<br />

Wärmespeicher<br />

Regelung<br />

Flächenheizung/-kühlung<br />

Flachheizkörper<br />

Das neue „Kermi Wärmesystem x-optimiert“ ist ein durchgängiges Wärmekonzept, das von der effi zi enten<br />

Wärmeerzeugung bis zur energiebewussten Wärmeübergabe wegweisend ist. Alle Teile des „Kermi Wärme -<br />

systems x-optimiert“ sind für maximale Energieeffizienz präzise aufeinander abgestimmt. An den Schnittstellen<br />

entstehen keine Wirkungsverluste:<br />

W Die x-change Wärmepumpen erzeugen flüsterleise die Wärme.<br />

W Die x-buffer Wärmespeicher bevorraten besonders lange die Wärmeenergie.<br />

W Die x-center Regelung steuert gezielt die Wärmeversorgung.<br />

W Die x-net Flächenheizung/-kühlung und die therm-x2 Flachheizkörper<br />

übertragen die Wohlfühlwärme direkt in die Räume.<br />

Eine durchdachte Regelungstechnik sowie die intelligente Kommunikation der Hauptkomponenten sorgen<br />

dafür, dass der Energieverbrauch nur so hoch ist wie der tatsächliche Wärmebedarf. Damit ist das „Kermi<br />

Wärmesystem x-optimiert“ eine zukunftssichere Wärmelösung, die langfristig Energie, Geld und CO 2 spart und<br />

gleichzeitig hohen Wärmekomfort bietet. Informieren Sie sich jetzt: www.kermi.de und www.x-optimiert.de.<br />

x-change Wärmepumpen x-buffer Wärmespeicher x-center Regelung x-net Flächenheizung/-kühlung therm-x2 Flachheizkörper


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

ZENTRALVERBAND<br />

www.zvshk.de<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Tag des Handwerks<br />

Frühzeitig planen<br />

Im September des letzten Jahres beging<br />

die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ zum<br />

dritten Mal den Tag des Handwerks – mit<br />

beachtlichem Erfolg. Bei unzähligen Veranstaltungen,<br />

Mitmach-Aktionen und Wettbewerben<br />

sowie Sport-, Konzert- und Informationsveranstaltungen<br />

zog das Handwerk<br />

Tausende Besucher an. Das wird in<br />

diesem Jahr am 20. September wieder so<br />

sein. Das Motto diesmal: „Können kennt<br />

keine Grenzen“.<br />

Die zahlreichen Image-Veranstaltungen<br />

in den Regionen sollen nicht allein dazu dienen,<br />

das Handwerk ins rechte Licht zu rücken,<br />

wenn es beispielsweise um die Energiewende<br />

oder den demografischen Wandel<br />

geht. Dieser Tag bietet auch eine erstklassige<br />

Plattform für die Nachwuchswerbung.<br />

Dazu lassen sich durch die organisierten<br />

Innungsbetriebe in der Region gemeinsam<br />

Strategien entwickeln, die vom Tag der offenen<br />

Tür im einzelnen Betrieb bis zur öffentlichen<br />

Veranstaltung reichen können.<br />

Die drei Monate bis dahin bieten ausreichend<br />

Zeit für Vorbereitungen.<br />

Wenn der Handwerksbetrieb durch Aktionen<br />

auf sich aufmerksam macht, sollte<br />

es auch um die eigene Qualitätssicherung<br />

gehen. Dieser Tag des Handwerks kann im<br />

Vorfeld ein guter Anlass sein, um sein Profil<br />

zu schärfen:<br />

Wie ist das eigene Unternehmen im<br />

Markt positioniert? Austauschbar? Mit<br />

Schwerpunkten? Oder sogar mit einer<br />

Alleinstellung?<br />

Kann der Endkunde die Stärke des<br />

Handwerksunternehmens deutlich erkennen?<br />

Als kompetenter Mitgliedsbetrieb?<br />

Als ein Team von Spezialisten?<br />

Als Ratgeber?<br />

Wie wirkt die Firma außen und innen<br />

– auf Kunden? Auf Jugendliche? Außenstehende<br />

könnten dies meist am besten<br />

beurteilen und für eine konstruktive<br />

Kritik auf den Punkt bringen.<br />

Drei Monate Vorbereitungszeit: Der Tag des Handwerks kann für den<br />

SHK-Betrieb Leistungsschau und Nachwuchswerbung zugleich sein.<br />

Binnen zehn Jahren hat es das SHK-Ausbildungszentrum Schweinfurt<br />

bis zum Bundesleistungszentrum gebracht. Darauf stolz sind (v. l. vor<br />

dem Hauptgebäude): Geschäftsstellenleiter Josef Bock, ZVSHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Elmar Esser und Innungsobermeister Heinz Schuchbauer.<br />

Bild: Schweinfurter Tagblatt, Hannes Helfrich<br />

16 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

Auch das Beispiel Internet ist wichtig:<br />

Über den Web-Auftritt wollen viele einen ersten<br />

Eindruck von einem Handwerksunternehmen<br />

gewinnen – eine überzeugende Online-Präsenz<br />

ist deshalb heute unerlässlich.<br />

Bundesleistungszentrum<br />

Jubiläum in Schweinfurt<br />

Die SHK-Innung in Schweinfurt hat sich innerhalb<br />

weniger Jahre einen Namen gemacht.<br />

Vor allem in puncto Aus- und Weiterbildung<br />

hat sich eine rasante Entwicklung vollzogen.<br />

Gerade mal zehn Jahre ist es her, seitdem<br />

die Innung für Spengler-, Sanitär-, Heizungs-<br />

und Klimatechnik ihr Bildungszentrum<br />

eröffnete. 2004/2014 – ein Grund zum<br />

Feiern? Obermeister Heinz Schuchbauer und<br />

Geschäftsstellenleiter Josef Bock haben auf<br />

diese Frage ein klares JA gefunden und am 23.<br />

Mai Prominenz und Förderer in das Schweinfurter<br />

Ausbildungszentrum eingeladen.<br />

Das persönliche Engagement eines<br />

ganzen Teams und die offenbar richtigen<br />

Konzepte haben dem Stützpunkt für Ausund<br />

Weiterbildung zu einem enormen Erfolg<br />

verholfen. Die Innung baute 2006,<br />

2008 und zuletzt 2011 weitere drei Hallen,<br />

denn das SHK-Handwerk bekam steten<br />

Zulauf. Darunter waren und sind viele Jugendliche,<br />

die ursprünglich andere Wege<br />

favorisierten, sich dann aber doch durch<br />

sogenannte Berufsfindungskurse von der<br />

Vielseitigkeit im SHK-Handwerk überzeugen<br />

ließen.<br />

Neben der überbetrieblichen Ausbildung<br />

für den Anlagenmechaniker SHK<br />

gibt es etliche weitere Kurse: für Meisterschüler,<br />

Qualifikationen zum SHK-<br />

Kundendiensttechniker, zur Elektro-<br />

ZVSHK-Veranstaltungskalender 2013/2014<br />

Datum<br />

Veranstaltung<br />

2. Juli Bundestagung der Landesinstallateurausschüsse, Köln<br />

17. September Ausstellung „Wasser ist Leben“ – Internationaler Plakatwettbewerb<br />

2015, Berlin<br />

25./26. September 31. Deutscher Kupferschmiedetag, Dresden<br />

30. Oktober 2014 ZVSHK/KfW-Forum „Demographie“, Berlin<br />

13. November Informationsforum „Gewährleistungspartner des ZVSHK“, Bonn<br />

20. – 22. November GET Nord, Hamburg<br />

ZVSHK Direkt: Tel.: 02241 9299-0, Fax: 02241 21351, info@zvshk.de, www.zvshk.de<br />

SONDERDRUCK<br />

DIE NEUE ENERGIE-<br />

EINSPARVERORDNUNG 2014<br />

<br />

<br />

<br />

Exklusiv für Mitglieder<br />

der SHK-Organisation<br />

Mit der 2. vollständig überarbeiteten Aufl age 2014, gültig ab dem<br />

1. Mai, werden die Änderungen der neuen EnEV übersichtlich und<br />

gut verständlich dargestellt. Die EnEV stützt sich auf das technische<br />

Regelwerk – sie verweist auf eine Reihe von DIN-Normen, die damit<br />

faktisch Teil der Verordnung werden.<br />

Wegen der zahlreichen Änderungen der Verordnung ist für alle Anwender<br />

eine neue, verlässliche Textfassung, aber auch verlässliche Informationen<br />

über Hintergründe und Ziele der Veränderungen wichtig.<br />

Die Lesefassung der EnEV 2013 ist mit farbig gekennzeichneten<br />

Änderungen und wird ergänzt durch eine redigierte und sortierte<br />

Zusammenstellung alle offi ziellen Begründungen.<br />

Bestell-Nr. T120, Preis 22,00 €<br />

inkl. MwSt., zzgl. Versandkostenpauschale.<br />

Bestellungen bitte im Onlineshop unter www.zvshk.de<br />

Zum Login benutzen Sie bitte Ihr SHK-Mitgliederpasswort<br />

oder bestellen Sie per E-Mail unter info@zvshk.de


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

fachkraft für bestimmte Tätigkeiten,<br />

Schulungen zur Trinkwasser-Installation<br />

sowie zum hydraulischen Abgleich<br />

und vieles mehr.<br />

ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Elmar<br />

Esser würdigte dieses Engagement in<br />

Schweinfurt mit klaren Worten: „Als zertifizierte<br />

Schulungsstätte des ZVSHK ist<br />

die Innung längst ein Aushängeschild der<br />

beruflichen Weiterbildung im SHK-Handwerk.“<br />

2011 entschloss sich die SHK-Organisation,<br />

Schweinfurt zum Bundesleistungszentrum<br />

zu ernennen. Dort unterstützt<br />

das Ausbilderteam um Josef Bock<br />

jetzt regelmäßig die Top-Kandidaten beim<br />

Training für die Berufswettkämpfe Euro-<br />

Skills oder World-Skills.<br />

Onlineshop<br />

Besser finden und bestellen<br />

Im ZVSHK-Onlineshop lässt sich jetzt auch über<br />

die Detailwahl ein Suchwort eingeben, um<br />

passende Artikel zu finden und bestellen zu<br />

können.<br />

Ob es um eine bestimmte Norm aus der<br />

Sanitärtechnik geht, um eine Fachinformation<br />

zu Heizgeräten, um Kugelschreiber mit<br />

Werbeaufdruck oder ein Formular für einen<br />

Arbeitsvertrag: Alle diese Dinge können<br />

Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation im<br />

Onlineshop unter www.zvshk.de erwerben.<br />

Dieses Angebot besteht bereits seit Längerem,<br />

doch hat eine komplette Überarbeitung<br />

der Software dafür gesorgt, dass<br />

betriebliche Abläufe für die Bestellungen<br />

jetzt besser laufen. Die Nutzeroberfläche<br />

ist weitestgehend vertraut geblieben, hat<br />

jedoch etwas neues Nützliches: Über den<br />

Menüpunkt Detailwahl gelingt es jetzt, per<br />

Eingabe einer Artikelnummer oder eines<br />

Suchwortes erheblich besser an das Gesuchte<br />

heranzukommen. Darüber hinaus<br />

lassen sich bestimmte Themenfelder wie<br />

Klempnertechnik oder Software anklicken,<br />

damit man sich einen Überblick zum jeweiligen<br />

Angebot verschaffen kann.<br />

SHK-Lotse: Offizielle App für Innungsbetriebe<br />

Nutzung mit Betriebssystem Android sowie Apple möglich<br />

Mitglieder der SHK-Berufsorganisation können aktuelle Informationen, diverse Branchenadressen, Konjunkturdaten oder Statements<br />

zu wichtigen Themen mobil abrufen.<br />

Rechtzeitig vor der Woche der Sonne<br />

oder dem Tag des Bades erreicht den<br />

Handwerksunternehmer eine Meldung via<br />

Smartphone oder Tablet – so bleibt Zeit für<br />

Vorbereitungen. Wie erreiche ich einen bestimmten<br />

Hersteller in der SHK-Branche?<br />

Hat der Großhändler XY auch eine Niederlassung<br />

in Z-Stadt? Nach der letzten Innungsversammlung<br />

wurde ein interessanter<br />

Hintergrundbericht im Extranet<br />

abgelegt, auf den man unterwegs zugreifen<br />

möchte? Kein Problem: Mit dem neuen<br />

ZVSHK-Lotsen auf dem Smartphone oder<br />

dem Tablet lässt sich komfortabel abrufen,<br />

was man in der Branche wissen sollte.<br />

Lotsen-App als Branchendienst<br />

Die SHK-Berufsorganisation hat diese<br />

neue Dienstleistung für seine Mitglieder<br />

entwickelt, damit die Geschäftsabläufe noch<br />

einen Tick effizienter werden. Weil die nötige<br />

Information zur richtigen Zeit viel bewirken<br />

kann, soll die Lotsen-App als Branchendienst<br />

in Zukunft möglichst viele gute<br />

Dienste leisten. Gestartet ist der elektronische<br />

Branchenführer zunächst mit aktuellen<br />

SHK-News, Statements und Konjunkturdaten,<br />

Adressen von Herstellern und<br />

Großhändlern. Auch gibt es einen SHK-Terminkalender,<br />

aus dem wichtige Termine<br />

gleich in den eigenen Kalender per Touch<br />

automatisch übernommen werden können.<br />

Was im Extranet der Verbandsorganisation<br />

zum Download bereit steht, ist mit<br />

ein paar Fingertipps über die Lotsen-App<br />

schnell erreicht. Das ist vor allem für Ehrenamtsträger<br />

wichtig, damit sie für ihre<br />

Verbandsarbeit auch mobil auf wichtige Daten<br />

zugreifen können.<br />

Eckring mit Mehrwert:<br />

Ein Fingertipp holt<br />

Infos der SHK-<br />

Berufsorganisation<br />

aufs Smartphone.<br />

18 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


Mehrwert für Mitgliedsbetrieb<br />

Was noch ausgebaut wird: Die Berufsorganisation<br />

will dem Unternehmer auch<br />

Empfehlungen an die Hand geben, um im<br />

Dschungel der verschiedensten Branchen-<br />

Apps die wirklich interessanten herausfiltern<br />

zu können. Last but not least: Der Lotse<br />

will den Unternehmern im organisierten<br />

SHK-Fachhandwerk wichtige Impulse<br />

geben, um daraus einen geldwerten Vorteil<br />

gegenüber Mitbewerbern zu ziehen.<br />

Für die Betriebssysteme Android sowie<br />

Apple gibt es die Applikation kostenlos unter<br />

www.zvshk.de/Lotsenapp<br />

Damit viele Webseiten der SHK-Verbandsorganisation<br />

nutzbar werden, benötigen<br />

Mitgliedsbetriebe ein Passwort, das<br />

der jeweilige SHK-Landesverband ausstellt.<br />

■<br />

Ehrenamt erleichtert:<br />

Infos der Verbandsorganisation<br />

lassen<br />

sich auch mobil aus<br />

dem Extranet abrufen<br />

und im Smartphone<br />

verwalten.<br />

BERLIN<br />

www.shk-berlin.de<br />

19 gute Gründe für die Wartung<br />

Innung stellt einen Katalog mit Argumenten zusammen, warum das Geschäftsfeld Wartung wichtig für den<br />

Betrieb ist<br />

Der aktuelle ZVSHK-Konjunkturbericht benennt es deutlich: das Kundendienst- und Wartungsgeschäft ist die stabilste Säule des<br />

Geschäftserfolges.<br />

Die Berliner Innung möchte ihre Mitglieder<br />

ermuntern, sich im Wartungsgeschäft<br />

zu engagieren. Viele Betriebe tun<br />

dies bereits erfolgreich seit vielen Jahren.<br />

Aber für viele SHK-Fachbetriebe scheint es<br />

Vorbehalte gegen das Geschäftsfeld „Wartung“<br />

zu geben. Aus Innungssicht lohnt es<br />

sich, sich diesem Geschäftssegment stärker<br />

zuzuwenden – gerade auch vor dem<br />

Hintergrund tiefgreifender Marktveränderungen<br />

und der Konkurrenz aus dem Internet<br />

oder der Industrie, die den einzelnen<br />

Betrieb immer stärker unter Druck setzen.<br />

In einer Arbeitsgruppe aus sieben Berliner<br />

Innungsmitgliedern und Hans-Arno<br />

Kloep von Querschiesser hat die SHK-Innung<br />

wieder einen Argumentationskatalog<br />

erarbeitet. Er führt die Probleme und Herausforderungen<br />

des Wartungsgeschäfts<br />

vor Augen und hält 19 Nutzenargumente<br />

bereit, wie Kunden überzeugt werden können.<br />

Tatsächlich geht der Weg zu einem<br />

profitablen Wartungsgeschäft für den einzelnen<br />

Handwerksbetrieb erst einmal über<br />

sieben Hürden, die erfolgreich bewältigt<br />

werden müssen. Die Vorteilsargumente<br />

machen dann aber deutlich, warum es klug<br />

ist, sich das Geschäftsfeld „Wartung“ zu<br />

erschließen. Denn die wenigsten Kunden<br />

wissen, wie eine gute Wartung aussieht.<br />

Unter dem Titel „7 Hürden und 19 gute<br />

Gründe“ steht die Argumentationshilfe<br />

Berliner Innungsbetrieben ab sofort exklusiv<br />

zur Verfügung. Auszug:<br />

Hürde 1: Auftraggeber und Auftragszahler<br />

sind oft nicht identisch. Privatpersonen,<br />

Mieter oder Hausverwaltungen haben als<br />

Auftraggeber jeweils unterschiedliche Interessen<br />

und Nachfragemotive, die es für<br />

eine gute Verkaufsargumentation von Wartungsarbeiten<br />

im Vorfeld zu klären gilt.<br />

Argumente: Wartung stellt Gesundheit<br />

sicher, Wartung verhindert Folgekosten,<br />

Wartungskunden sind Stammkunden und<br />

werden bevorzugt behandelt.<br />

Dr. Klaus Rinkenburger, Geschäftsführer<br />

der Berliner SHK-Innung, sagt ergänzend:<br />

„Wartungsverträge sind ein Kundenbindungsinstrument.<br />

Wartung heißt<br />

kontinuierlicher Kontakt zu Kunden und<br />

Vertrauensbildung. Das wird immer wichtiger<br />

in Zeiten, in denen das Internet Deckungsbeiträge<br />

an der Ware schrumpfen<br />

lässt. Wartungsverträge bieten mit der Konzentration<br />

auf Kleinteile und Reparaturen<br />

– auf ein quasi materialloses SHK-Geschäft<br />

– eine weitsichtige Perspektive.“ ■<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 19


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

BRANDENBURG<br />

www.brandenburg-shk.de<br />

„Erkenne Deine Stärken“<br />

Auf der Suche nach guten, zukünftigen Azubis gehen vier Innungsbetriebe neue Wege<br />

Im März und April dieses Jahres fanden im Bundesleistungszentrum Kienbaum (nahe Fürstenwalde/Spree) und in der Perspektivfabrik<br />

Mötzow (bei Brandenburg/Havel) die beiden ersten Berufsorientierungscamps des Fachverbands SHK Land Brandenburg unter dem<br />

Motto „Erkenne Deine Stärken“ (EDS) statt. Im Namen der vier beteiligten Innungsbetriebe lud Zehnkampf-Olympiasieger Christian<br />

Schenk als Initiator und Organisator des Projekts Schüler und Schülerinnen aus der jeweiligen Region ein, in einem fünftägigen Camp<br />

mehr über ihre persönlichen Stärken, berufliche Perspektiven sowie die Chancen zu erfahren, die ihnen eine Ausbildung im SHK-<br />

Handwerk ermöglicht.<br />

Zwei Camps mit demselben Ziel, der Begeisterung<br />

von 34 Jugendlichen für den Beruf<br />

des Anlagenmechanikers SHK. Gleich<br />

zu Beginn der Camps erläuterte Dipl.-Ing.<br />

Erik Debertshäuser, Geschäftsführer des<br />

Fachverbandes SHK Land Brandenburg,<br />

den Teilnehmern das Berufsbild und gab<br />

einen kurzen Ausblick in die anspruchsvolle<br />

Zukunft des SHK-Handwerks. „Wasser,<br />

Wärme und Luft – das sind die Elemente,<br />

die ein Anlagenmechaniker SHK<br />

lernt zu meistern. Denn der technische<br />

Fortschritt, die Entwicklung neuer Werkstoffe<br />

und neue Arbeitsmethoden haben<br />

das Berufsfeld im letzten Jahrzehnt entscheidend<br />

verändert.“<br />

Das weitere Programm wurde durch<br />

Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Kommunikation und Berufsorientierung<br />

bestimmt. Durch professionelle Bewerbungstipps,<br />

eine Stärken-/Schwächen-<br />

Analyse, einem Kommunikationstraining<br />

und einer Ernährungsberatung erfuhren<br />

die Schüler viel über sich selbst und für ihren<br />

weiteren Lebensweg. Auch ein Besuch<br />

in den Betrieben stand auf dem Programm.<br />

Hier konnten die Teilnehmer schon einmal<br />

die Unternehmensatmosphäre spüren und<br />

Einblick in die täglichen Abläufe im Betrieb<br />

nehmen. Einen weiteren Höhepunkt<br />

stellte die Inhouse-Messe dar, in der sich<br />

die beteiligten Betriebe und die unterstützenden<br />

Industriepartner (Buderus, Grünbeck,<br />

Oventrop) noch einmal vorstellten<br />

und das direkte Gespräch mit den Jugendlichen<br />

suchten.<br />

Sport bringt zusammen und schafft<br />

Respekt<br />

Eine der Besonderheiten der Camps war<br />

die sportliche Note. „Sport ist eine Lebensschule.<br />

Als Sportler muss ich mit Fleiß und<br />

Disziplin klarkommen. Ich muss von den<br />

Besten lernen und lernen, mit Niederlagen<br />

klarzukommen. Aber vor allem brauche ich<br />

auch eine Zielorientierung. Und das ist im<br />

Beruf ähnlich“, so Christian Schenk, der<br />

die Camps seit 2009 bundesweit für verschiedene<br />

Unternehmen anderer Branchen<br />

organisiert hat.<br />

So hilft der Sport auch dabei, die Bedeutung<br />

von Fleiß, Zielstrebigkeit und Disziplin<br />

zu kommunizieren. Und aus dem<br />

Mund einer Respektsperson wie dem Box-<br />

Weltmeister Yoan Pablo Hernandez klingt<br />

dies anders, als aus dem Mund von Eltern<br />

oder Lehrern. „Man bekommt nichts geschenkt<br />

im Leben, nicht im Leistungssport<br />

und nicht im Beruf“, gab der Boxer den Teilnehmern<br />

mit auf ihren Weg. „Natürlich ist<br />

es schön, der Sieger zu sein. Aber manchmal<br />

muss man dafür auch leiden.“<br />

Dies unterstrich auch Jacob Ndi, Basketball-Nachwuchstrainer<br />

von Alba Berlin.<br />

Von ihm lernten die Jugendlichen des<br />

anderen Camps, wie man seine persönlichen<br />

Ziele erreichen kann und dass mit<br />

einem klaren Ziel vor Augen und viel Energie<br />

selbst große Wünsche in Erfüllung gehen<br />

können.<br />

Warum fünf Tage?<br />

Fünf Tage hatten die Jugendlichen Zeit,<br />

einander kennenzulernen und zu einem<br />

Team zu werden. Fünf Tage, in denen<br />

Volle Aufmerksamkeit bei der Einführung durch Boxtrainer Georg Bramowski.<br />

Bild: CSS<br />

„Natürlich ist es schön, der Sieger zu sein. Aber manchmal muss man<br />

dafür auch leiden“, gab Weltmeister Yoan Pablo Hernandez den Teilnehmern<br />

mit auf ihren weiteren Weg.<br />

Bild: CSS<br />

20 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


AUS DEN VERBÄNDEN<br />

über persönliche Ziele und Träume gesprochen<br />

wurde: Familie, Auto und Haus.<br />

Aber gleichzeitig wurde in den ersten Tagen<br />

auch deutlich, unter welchem Druck<br />

Jugendliche vielfach stehen und wie wenig<br />

Selbstvertrauen oft vorhanden ist. „Mein<br />

Vater sagt, das verstehe ich doch eh nicht.“<br />

oder auch „Mit einem Realschulabschluss<br />

kann ich doch eh nichts erreichen im Leben.“<br />

Auch hier haben die Camps geholfen.<br />

Denn Jugendliche, die die eigenen Stärken<br />

und Schwächen kennen, sind bei der Berufswahl<br />

zielsicherer und senken damit<br />

auch die mit rund 26 % recht hohe Abbrecherquote<br />

im SHK-Handwerk. Parallel profitieren<br />

auch die Betriebe. Denn in den fünf<br />

Tagen erleben sie die Jugendlichen in den<br />

unterschiedlichsten Situationen: Teamfähigkeit,<br />

technisch-mathematisches Grundverständnis<br />

und soziale Fähigkeiten können<br />

so genau unter die Lupe genommen<br />

werden.<br />

Körbe werfen mit dem Jugendcoach von Alba Berlin, Jacob Ndi (vorn rechts), Christian Schenk<br />

(vorn Mitte) und Eisschnelllauf-Weltmeisterin Jenny Wolf (2. von links).<br />

Die Rechnung geht auf<br />

Am Ende zeigten sich die Jugendlichen<br />

begeistert: „Die bisherigen Tage und das<br />

heutige Training haben mir gezeigt, dass<br />

ich mehr Stärken habe als ich dachte. Auch<br />

wenn ich vielleicht kein Basketballtalent<br />

bin, so habe ich doch gelernt, dass man<br />

mit Ausdauer viel erreichen kann. Deshalb<br />

werde ich den Weg der Ausbildung zum<br />

Klima-Wandler gehen“, sagte Andy Müller<br />

aus der Libertas-Schule Löwenberg. Die<br />

Begeisterung bestätigt auch Kerstin Schaffrath,<br />

Direktorin der Oberschule Erkner:<br />

„Ich habe meine Schüler beobachtet. Die<br />

haben sehr genau zugehört, was sie in der<br />

Schule vielleicht nicht immer tun.“<br />

Im Ergebnis zeigt sich der Erfolg der<br />

Camps: Der überwiegende Teil der Teilnehmer<br />

strebt nach dem Camp eine Ausbildung<br />

im SHK-Handwerk an. Erste Ausbildungsverträge<br />

(zurzeit sind es sechs) wurden<br />

bereits unterzeichnet.<br />

■<br />

ERKENNE DEINE STÄRKEN<br />

„Erkenne deine Stärken“ wurde gemeinsam von Zehnkampf-<br />

Olympiasieger Christian Schenk und Pädagogen entwickelt. Das<br />

Programm für Bildungscamps wird bundesweit an verschiedenen<br />

Standorten angeboten. Dabei liegen die Schwerpunkte einerseits<br />

auf berufsorientierten Klassenfahrten, andererseits steht besonders<br />

das Thema Berufsorientierung im Fokus. Schüler, die sich noch<br />

unschlüssig sind, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen,<br />

können sich im Rahmen dieser mehrtägigen EDS-Camps informieren<br />

und orientieren. Diese Berufsorientierungscamps und künftig<br />

mögliche Schüler-Praktika werden in der Regel von Unternehmen<br />

und Verbänden finanziert.<br />

PERSPEKTIVFABRIK MÖTZOW<br />

Die Perspektivfabrik ist eine Jugend-, Bildungs- und Begegnungsstätte.<br />

Träger sind CVJM Ostwerk und die Henry-Maske-Stiftung „A<br />

Place for Kids“. Die Henry-Maske-Stiftung unterstützt sozial benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche in Deutschland und möchte<br />

ihnen in schwierigem Lebensumfeld zu sinnvollen Perspektiven<br />

verhelfen.<br />

Das Haus am See hat im Haupthaus 60 Plätze, 11 Bungalows sowie<br />

6 Ferienhäuser. Auf dem vom Wasser fast vollständig umgebenen<br />

Areal befinden sich Seminar/IT-Räume und eine Sporthalle.<br />

www.perspektivfabrik.de<br />

www.erkenne-deine-staerken.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 21


SANITÄRTECHNIK<br />

<strong>Marktübersicht</strong><br />

Kondensat zuverlässig<br />

und unauffällig ableiten<br />

<strong>Marktübersicht</strong>: Kondensat-Hebeanlagen für Brennwertheizgeräte und Klimageräte<br />

Kondensat fällt bei der Raumklimatisierung und durch die Nutzung des Brennwertes in Wärmeerzeugern an. Dezentrale Klimatisierung<br />

entwickelt sich zum Trend; Brennwertnutzung ist bei Gasgeräten und zunehmend auch bei ölgefeuerten Anlagen Standard. Die<br />

Entsorgung des Kondensates erweist sich jedoch häufig als problematisch – für Klimageräte ist meist kein Entwässerungsanschluss in<br />

der Nähe, und der Aufstellort für Brennwertheizgeräte liegt oft unterhalb der Rückstauebene. Der Markt bietet für dieses Entwässerungsproblem<br />

eine Auswahl an speziellen <strong>Kondensatpumpen</strong>.<br />

Zur Entwässerung von Ablaufstellen unterhalb<br />

der Rückstauebene ist der Einsatz<br />

von Hebeanlagen erforderlich, wenn das<br />

anfallende Abwasser nicht über eine Freispiegelentwässerungsleitung<br />

der Kanalisation<br />

zugeführt werden kann. Mit der Installation<br />

von Brennwertheizgeräten und<br />

dezentralen Klimageräten ist eine weitere<br />

Entwässerungsaufgabe hinzugekommen:<br />

Bei Brennwertnutzung und Kühlung fällt<br />

planmäßig Kondensat<br />

an, das über die<br />

Gebäudeentwässerung<br />

abgeleitet werden<br />

muss – nicht<br />

nur von unterhalb<br />

der Rückstauebene<br />

gelegenen Aufstellorten.<br />

Dies gilt besonders für Klimageräte,<br />

wo am Einbauort häufig weit und breit kein<br />

Entwässerungsanschluss zur Verfügung<br />

steht. Ein Beispiel ist der (oft auch nachträgliche)<br />

Einbau in Deckenabhängungen<br />

Installationstechnisch betrachtet<br />

ist die Kondensatentwässerung<br />

ein Sonderfall.<br />

in Gewerbeobjekten, Büros oder Arztpraxen.<br />

Tropfenweise, aber dafür<br />

kontinuierlich<br />

Installationstechnisch betrachtet ist die<br />

Kondensatentwässerung ein Sonderfall: Die<br />

abzuleitenden Abwassermengen sind vergleichsweise<br />

gering, dafür während des<br />

Heiz- bzw. Kühlbetriebes kontinuierlich.<br />

Die Möglichkeiten<br />

zur fachgerechten<br />

<strong>Kondensatpumpen</strong> für Gas- und Öl-Brennwertheizgeräte sorgen für die zuverlässige Ableitung<br />

des anfallenden Kondensates, wenn der Aufstellraum unterhalb der Rückstauebene liegt.<br />

Bild: Sauermann<br />

Die Kondensathebeanlage „Sanicondens Best“<br />

von Sanibroy vereint Kondensatpumpe und<br />

Neutralisationseinheit in einem Gerät.<br />

Bild: SFA Sanibroy<br />

Verlegung von Entwässerungsleitungen<br />

scheitern oft<br />

an langen Leitungswegen,<br />

am notwendigen<br />

Gefälle oder<br />

schlicht am mangelnden Platz für Abwasserrohre<br />

in gängigen Rohrquerschnitten.<br />

Für diesen Anwendungsfall sind auf<br />

dem Markt spezielle <strong>Kondensatpumpen</strong><br />

erhältlich, die diese geringen Abwassermengen<br />

in die Kanalisation befördern. Eine<br />

Besonderheit ist hierbei, dass die Druckleitung<br />

im Regelfall aus einem dünnen PVC-<br />

Druckschlauch besteht. Gleichzeitig erlauben<br />

die meisten <strong>Kondensatpumpen</strong> große<br />

Druckleitungslängen. Damit wird es zum<br />

Beispiel möglich, die Kondensat-Druckleitung<br />

für ein an der Decke installiertes Klimagerät<br />

über größere Längen durch die Deckenabhängung<br />

zu fädeln.<br />

Der jeweilige Anwendungsfall – Klima<br />

oder Brennwert – stellt unterschiedliche<br />

Anforderungen an Bauweise und Konstruktion<br />

der <strong>Kondensatpumpen</strong>, um eine<br />

zuverlässige Ableitung des Mediums zu<br />

gewährleisten:<br />

● Kondensatableitung für<br />

Brennwertheizgeräte<br />

Korrosive Eigenschaften und zudem<br />

hohe Temperaturen des Kondensates aus<br />

Brennwertgeräten erfordert eine robuste<br />

Bauweise der Kondensatpumpe. Konstruktionsmerkmale<br />

sind neben der Beständigkeit<br />

gegen stark belastete und saure Kondensate<br />

mit hohen Temperaturen auch der<br />

22 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


SANITÄRTECHNIK<br />

<strong>Marktübersicht</strong><br />

Die speziell für die Gas- und Ölbrennwerttechnik<br />

entwickelte Kondensatpumpe<br />

„EE400M“ von Eckerle bietet bei kontaminierten<br />

Kondensaten die nötige Funktionssicherheit.<br />

Durch eine gekapselte Konstruktion<br />

der Schutzklasse IP55 wird das Eindringen von<br />

Feuchtigkeit in das Innere der Pumpe und somit<br />

die Korrosion und Zerstörung von funktionswichtigen<br />

Bauteilen verhindert.<br />

Bild: Eckerle<br />

Schutz der mechanischen Komponenten gegen<br />

aggressive Stoffe und Ablagerungen.<br />

Öl- und säurebeständige Schwimmer sowie<br />

ein ablagerungsfreier Schwimmermechanismus<br />

sind Voraussetzungen, um einen<br />

zuverlässigen und störungsfreien Betrieb<br />

gewährleisten zu können.<br />

Beim Betrieb von Öl-Brennwertheizgeräten<br />

kann pro Liter Heizöl von einer durchschnittlichen<br />

Kondensatmenge von ca.<br />

0,5 bis 0,8 l ausgegangen werden. Welche<br />

Menge je Kessel-Betriebsstunde anfällt,<br />

lässt sich aus den technischen Daten des<br />

jeweiligen Geräteherstellers entnehmen.<br />

Die Kondensatmenge ist abhängig von der<br />

Nennwärmeleistung, der Anlagenauslegung<br />

und der Rücklauftemperatur. So gibt<br />

beispielsweise einer der Markenhersteller<br />

für einen Öl-Brennwertkessel mit 19 kW<br />

Nennwärmeleistung und den Betrieb mit<br />

40/30 °C eine Kondenswassermenge von<br />

1,7 l/h an. Die Abwasserleitungen, in die<br />

das Kondensat eingeleitet wird, müssen<br />

nach EN 12056 Teil 1 gegen Abwässer mit<br />

pH ≤ 6,5 beständig sein. Die Druckleitung<br />

ist wie bei allen Hebeanlagen-Installationen<br />

über die Rückstauebene zu führen.<br />

● Kondensatableitung für<br />

dezentrale Klimageräte<br />

Eine Raumklimatisierung wird häufig<br />

nicht in der <strong>Haustechnik</strong>planung<br />

berücksichtigt, sondern bei Bedarf<br />

nachgerüstet. Unter westeuropäischen Klimaverhältnissen<br />

kann angenommen werden,<br />

dass je 1 kW Kälteleistung etwa 0,5<br />

bis 0,8 l Tauwasser pro Stunde anfallen. Bei<br />

einem Klimagerät mit z. B. 7 kW Kälteleistung<br />

fallen so zwischen 3,5 und 5,6 l/h<br />

Kondensat an. Die zuverlässige Ableitung<br />

des Kondensates ist auch aus hygienischen<br />

Gründen von Bedeutung, damit Bakterien<br />

und andere Erreger nicht mit dem Luftstrom<br />

in den Raum eingetragen werden<br />

können. Zur Ableitung von Kondensat aus<br />

Klimageräten werden <strong>Kondensatpumpen</strong> in<br />

Monoblock- oder Splitbauweise angeboten.<br />

Bei der Splitbauweise sind Niveauschalter<br />

und Pumpenblock getrennt voneinander<br />

montiert. Ein Einsatzbeispiel hierfür sind<br />

Klimageräte, die in Hotelzimmern oder Büros<br />

installiert sind. Ein geräuscharmer Betrieb<br />

der Kondensatpumpe ist hierbei ein<br />

entscheidendes Auswahlkriterium.<br />

Kompakte Problemlöser<br />

Die generell kompakten Abmessungen<br />

der <strong>Kondensatpumpen</strong> ermöglichen die<br />

Montage auch bei engen Platzverhältnissen.<br />

<strong>Kondensatpumpen</strong> sollten über potenzialfreie<br />

Alarmkontakte verfügen. So kann<br />

zum Beispiel durch ein Sicherheitsrelais<br />

bei einer Störung die Kälteerzeugung abgeschaltet<br />

werden, um ein Überlaufen der<br />

Tauwasser-Auffangwanne zu verhindern.<br />

Mit innovativen<br />

Lösungen nachhaltig<br />

Energie einsparen<br />

ista entwickelt konsequent Lösungen,<br />

die unsere natürlichen Ressourcen und<br />

das Klima schonen<br />

Wie bei Abwasser-Tauchpumpen benötigt<br />

auch die Kondensathebeanlage ein<br />

Rückschlagventil. Dieses in dieser Pumpenbauart<br />

vergleichsweise winzige Bauteil<br />

sollte sich für Wartungsarbeiten leicht<br />

demontieren lassen, ohne dass dazu die<br />

Druckleitung entleert werden muss. Maßgebend<br />

für die Pumpenauswahl sind die<br />

Ansaughöhe, die Förderhöhe und die horizontale<br />

Förderstrecke, über die das Kondensat<br />

zu transportieren ist. Der Anschluss<br />

des Kondensat-Druckschlauchs an ein Entwässerungssystem<br />

muss generell höher als<br />

die Pumpe liegen, damit die Druckleitung<br />

stets mit einer Wassersäule gefüllt bleibt<br />

und nicht leerläuft. Der flexible, oft im Lieferumfang<br />

enthaltene Druckschlauch sollte<br />

– allein schon aus optischen Gründen – beispielsweise<br />

in einem Kabelschutzrohr verlegt<br />

werden.<br />

Die <strong>Marktübersicht</strong> stellt <strong>Kondensatpumpen</strong><br />

vor, die speziell für die Ableitung<br />

von Kondensaten aus Brennwertheizgeräten<br />

sowie Klimageräten entwickelt wurden.<br />

■<br />

ista Deutschland GmbH<br />

Grugaplatz 2 45131 Essen<br />

Tel.: +49 201 459-02<br />

info@ista.de www.ista.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 23


SANITÄRTECHNIK<br />

<strong>Marktübersicht</strong><br />

<strong>Marktübersicht</strong>: <strong>Kondensatpumpen</strong> für Brennwertheizgeräte und Klimageräte.<br />

Hersteller<br />

Calpeda Pumpen<br />

Vertrieb GmbH<br />

Eckerle Industrie-Elektronik GmbH Grundfos GmbH HOMA<br />

Pumpenfabrik<br />

GmbH<br />

Technische Daten BTK-7 Neotech 14 EE400M EE2000 Conlift Condistar H 76 K<br />

Einsatzbereich Brennwert + Klimageräte Brennwertgeräte Klimageräte Brennwertgeräte Brennwertgeräte<br />

Klima<br />

Brennwertgeräte: ● ● K. A. ●<br />

Für Gas und Öl<br />

Fördermenge Q max. 294 l/h 14 l/h 350 l/h 10 l/h 588 l/h 300 l/h<br />

Förderhöhe H max. 4,3 m 10 m 4,0 10 m 5,7 m 5,3 m<br />

Abmessungen<br />

(Platzbedarf)<br />

L x B x H<br />

263 x 127 x 178 mm 1<br />

) 35 x 50 x 90 mm /<br />

2<br />

) 42 x 30 x 57 mm<br />

185 x 85 x 100 mm 77 x 49 x 62 mm 277 x 160 x 146 mm 285 x 141 x 198 mm<br />

Max. Mediumtemp. 50 °C 50 °C 70 °C 40 °C 50 °C (max. 90 °C / 50 °C<br />

5 min)<br />

Schalldruckpegel 46 dB/A 26 dB/A 28 dB/A 30 dB/A K. A. 44 dB/A<br />

Beständigkeit pH ≥ 2,8 Neutral pH ≥ 2,8 - pH ≥ 2,5 pH ≥ 2,5<br />

gegen Kondensat<br />

Motorschutz ● ● Thermisch Thermisch ● ●<br />

Alarmfunktion<br />

Potenzialfreier<br />

Kontakt<br />

Potenzialfreier<br />

Kontakt<br />

Optisch + akustisch Optisch + akustisch ● Zubehör<br />

Elektroanschluss / 230 V / 2 m 230 V / 2 m 230 V / 1,8 m Klemme 230 V / 1,3 m 230 V / 1,8 m<br />

Länge Anschlusskabel<br />

Sammelbehälter, Zuläufe, Druckleitung<br />

Behältervolumen 1,5 l 0,019 l 0,5 l - 2,65 l 2,0 l<br />

Behälterwerkstoff ABS ABS ABS ABS PP ABS<br />

Werkstoff Pumpenlaufrad<br />

ABS - PA6 POM PP ABS<br />

Wandbefestigung ● ● ● ● ● ●<br />

Zulaufanschlüsse 3 x 28 mm 1 x 16 mm 1 x 25 mm 2 x 7 mm 4 x 28 mm 3 x 28 mm<br />

[Anzahl, Durchm.]<br />

Rückschlagventil/-<br />

klappe integriert<br />

● ● ● ● ● ●<br />

Druckleitung/-<br />

stutzen<br />

Adapter für<br />

Rohranschluss als<br />

Zubehör erhältlich<br />

Druckschlauch<br />

9 x 1,5 mm<br />

Anmerkungen, Besonderheiten<br />

Druckschlauch<br />

6,0 x 1,0 mm<br />

Druckschlauch<br />

12 x 2 mm<br />

Druckschlauch<br />

9 x 1,5 mm<br />

10 mm,<br />

6 m Druckschlauch<br />

Anschlusstülle 3/8“,<br />

6 m Druckschlauch<br />

● ● ● ● ● Lieferumfang<br />

Auch als Neotech<br />

14-E 800<br />

mit Montagekanal<br />

lieferbar.<br />

1<br />

) Pumpe /<br />

2<br />

) Schwimmermodul<br />

Separate<br />

Schwimmerschalter<br />

für Niveauerfassung<br />

und Alarm.<br />

Internetadresse www.calpeda.de www.eckerle.com www.grundfos.<br />

com/de<br />

www.<br />

homapumpen.de<br />

Die <strong>Marktübersicht</strong> erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen.<br />

Die Angaben zu den Eigenschaften der Produkte beziehen sich auf das jeweilige in dieser <strong>Marktübersicht</strong> vorgestellte Modell. Andere Eigenschaften oder Funktionen, die aufgrund<br />

der produktspezifischen Angaben mit „-“ gekennzeichnet sind, können ggf. durch andere Produkte des jeweiligen Anbieters erfüllt werden.


Jung Pumpen GmbH<br />

SANITÄRTECHNIK<br />

<strong>Marktübersicht</strong><br />

LOMAC Pumpen<br />

GmbH<br />

Sauermann GmbH<br />

CeraWall.<br />

Sichere Qualität,<br />

pflegeleichter Komfort<br />

Der neue Wandablauf<br />

für bodengleiche Duschen<br />

K2<br />

Hebefix mit U3K Suverain 10-FFA Si-82 Pack 2<br />

spezial<br />

Brennwert + Klima Brennwert + Klima Brennwertgeräte Brennwertgeräte<br />

● ● ● Gas<br />

500 l/h 6.300 l/h 342 l/h 500 l/h<br />

4,5 m 6,5 m 4,5 m 5 m<br />

265 x 155 x 190 mm 380 x 291 x 320 mm 282 x 124 x 160 mm 279 x 130 x 174 mm<br />

40 °C K. A. 80 °C 65 °C<br />

(kurzzeitig 80 °C)<br />

K. A. K. A. < 45 dB/A 45 dB/A<br />

pH ≥ 2,7 pH ≥ 2,7 pH ≥ 2,5 pH > 2,5<br />

● ● ● 105 °C (Auto-Reset)<br />

Akustisch Akustisch Akustisch / optisch NC 4 A<br />

(umsteckbar auf NO)<br />

230 V / 2 m 230 V / 3 m 230 V / 2 m 230 V / 2 m<br />

1,4 l 25 l 1 l 2,0 l<br />

ABS ABS PE ABS<br />

POM PP PE ABS<br />

● ● ● ●<br />

2 x 28 mm, 1 x 33 mm 3 x 40 mm; 2 x 50 2 x 28 mm 4 x 30 mm<br />

mm<br />

● ● ● ●<br />

6 m Druckschlauch DN 40 3/8“ 10 mm<br />

mit DN 50 Adapter<br />

● ● ● ●<br />

Mehrstufiger<br />

Zulaufadapter + 5 m<br />

Druckleitung im<br />

Lieferumfang<br />

enthalten.<br />

Optionales Zubehör:<br />

Neutralisationskartusche<br />

pH Safe 1<br />

www.jung-pumpen.de www.lomac.de www.sauermannpumps.de<br />

Badplanung ohne Kompromisse – in zwei Ausführungen:<br />

mit markanter Ablaufschiene oder fast unsichtbarem<br />

Ablaufprofil. Das Wandablaufsystem CeraWall vereint<br />

die Vorzüge der Linienentwässerung mit der bewährten<br />

Sicherheit der CeraDrain-Technologie. Elegant gestaltet,<br />

einfach einzubauen, sicher abgedichtet. Dabei liegt die<br />

Wasserableitung komplett oberhalb der Verbund abdichtung.<br />

Qualität aus Arnsberg, die den Unterschied macht.<br />

www.cerawall.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK


SANITÄRTECHNIK<br />

<strong>Marktübersicht</strong><br />

<strong>Marktübersicht</strong>: <strong>Kondensatpumpen</strong> für Brennwertheizgeräte und Klimageräte.<br />

Hersteller Sauermann GmbH SFA Sanibroy WILO SE Xylem Water<br />

Systems Deutschland<br />

GmbH<br />

Zehnder Pumpen<br />

GmbH<br />

Technische Daten Si-30 SaniCondens Pro SaniCondens Best Drainlift Con Lowara TP1 ZKH 15<br />

Einsatzbereich Klimageräte Brennwertgeräte Klimageräte Brennwertgeräte Brennwertgeräte Brennwertgeräte<br />

Brennwertgeräte:<br />

● ● ● ●<br />

Für Gas und Öl<br />

Fördermenge Q max. 20 l/h 342 l/h 342 l/h 600 l/h 460 l/h 360 l/h<br />

Förderhöhe H max. 14 m 4,5 m 4,5 m 5,5 m 5,4 m 5,2 m<br />

Abmessungen 66 x 43,5 x 60 mm 260 x 143 x 169 mm 279 x 160 x 254 mm 195 x 130 x 170 mm 168 x 90 x 118 mm 285 x 140 x 200 mm<br />

(Platzbedarf)<br />

L x B x H<br />

Max. Mediumtemp. 40 °C 80 °C 80 °C 50 °C 60 °C 50 °C<br />

Schalldruckpegel 20 dB/A < 45 dB/A < 45 dB/A 43 dB/A 46 dB/A 44 dB/A<br />

Beständigkeit - pH ≥ 2,5 pH ≥ 2,5 pH ≥ 2,4 pH ≥ 2 pH > 2,8<br />

gegen Kondensat<br />

Motorschutz 90 °C (Auto-Reset) ● ● ● IP 44 / Class F Motorkühlung<br />

Alarmfunktion NC 8 A ohmsche Last Akustisch / optisch Akustisch / optisch ● Potentialfreies Zubehör<br />

Alarm-Anschlusskabel<br />

Elektroanschluss / 230 V / 1,5 m 230 V / 2 m 230 V / 2 m 230 V / 2 m 100 - 240 V / 2 m 230 V / 1,8 m<br />

Länge Anschlusskabel<br />

Sammelbehälter, Zuläufe, Druckleitung<br />

Behältervolumen K. A. 2 l 2 l 1,2 l 0,7 l 2,0 l<br />

Behälterwerkstoff K. A. PE PE ABS ABS ABS<br />

Werkstoff Pumpenlaufrad<br />

K. A. PE PE PPO+20%GF Noryl ABS<br />

Wandbefestigung ● ● ● ● Clipbefestigung ●<br />

stirn- und längsseitig<br />

Zulaufanschlüsse 1 x 6 mm 2 x 40 mm 4 x 40 mm 1 x 19 / 1 x 24 mm 2 x 25 mm 3 x 28 mm<br />

[Anzahl, Durchm.]<br />

Rückschlagventil/-<br />

klappe integriert<br />

● ● - ● ● ●<br />

Druckleitung/-<br />

stutzen<br />

Adapter für<br />

Rohranschluss als<br />

Zubehör erhältlich<br />

Anmerkungen, Besonderheiten<br />

Vibrationsdämpfende<br />

Halterung<br />

im Lieferumfang<br />

enthalten.<br />

Internetadresse<br />

6 mm 3/8 „ 3/8“ 12 mm 14 x 2 mm, 6 m 3/8“<br />

Druckschlauch<br />

- ● ● ● ● Lieferumfang<br />

www.sauermannpumps.de<br />

Kondensatpumpe<br />

mit hocheffizienter<br />

Kugelmotor-Technik<br />

(nur 25 W Leistungsaufnahme),<br />

berührungsfreier<br />

elektronischer<br />

Füllstandserkennung<br />

und<br />

Betriebsanzeige.<br />

www.sanibroy.de www.wilo.de www.lowara.de www.zehnderpumpen.de<br />

Die <strong>Marktübersicht</strong> erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Daten beruhen auf Angaben der Herstellerfirmen.<br />

Die Angaben zu den Eigenschaften der Produkte beziehen sich auf das jeweilige in dieser <strong>Marktübersicht</strong> vorgestellte Modell. Andere Eigenschaften oder Funktionen, die aufgrund der<br />

produktspezifischen Angaben mit „-“ gekennzeichnet sind, können ggf. durch andere Produkte des jeweiligen Anbieters erfüllt werden.


Nur in puncto Innovationen<br />

nicht zu bremsen.<br />

Der neue Sprinter mit Bremsassistent PRO und vielen weiteren Assistenzsystemen.<br />

Wenn Sie sich im Job nicht gern aus der Bahn werfen lassen, ist der neue Sprinter<br />

genau der Richtige. Denn er bietet gleich eine ganze Reihe innovativer Assistenzsysteme.<br />

So überzeugt der neue Sprinter mit hoher Sicherheit und einem niedrigen Preis.<br />

Eine Marke der Daimler AG<br />

Zukunft bewegen<br />

25. SEPTEMBER – 02. OKTOBER 2014<br />

HANNOVER<br />

Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 13,5–7,1/8,2–5,5/9,9–6,3 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert:<br />

258–165 g/km; Effizienzklasse: D–A. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil<br />

des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Das abgebildete Fahrzeug<br />

enthält Sonderausstattungen. *zzgl. der gesetzl. USt.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Flächenheizungen<br />

Häuser von übermorgen:<br />

Niedrigstenergiegebäude<br />

Flächenheizung als zentraler Bestandteil<br />

An Wohngebäude der Zukunft werden hohe Anforderungen gestellt: Sie sollen Sicherheit und Behaglichkeit vermitteln, dabei aber<br />

möglichst energieeffizient sein. Um solche Niedrigstenergiegebäude zu realisieren, bedarf es einer geeigneten Gebäudehülle und der<br />

richtigen Anlagentechnik. Eine Flächenheizung zählt zu den Komponenten, die Planer und Fachhandwerker berücksichtigen sollten.<br />

Ein Label für mehr Sicherheit in Sachen Flächenheizung:<br />

das BVF Siegel. Bild: BVF<br />

In der Vergangenheit wurde der Fokus<br />

stark auf den baulichen Wärmeschutz von<br />

Wohngebäuden gelegt, was hohe Investitionskosten<br />

mit sich brachte. Die Anlagentechnik<br />

hingegen wurde stiefmütterlich<br />

behandelt – hier reichte oft eine einfache<br />

Ausführung. Ab 2021 gilt jedoch – legt<br />

man die neue EnEV zugrunde – für den<br />

Neubau ein noch höherer Standard: das sogenannte<br />

Niedrigstenergiegebäude. Diese<br />

Wohngebäude zeichnen sich durch ihre<br />

sehr hohe Gesamtenergieeffizienz sowie<br />

ihren hohen Anteil an regenerativen Energien<br />

aus. Das Haus ist somit nicht mehr nur<br />

Energieverbraucher, sondern muss gleichzeitig<br />

auch als Erzeuger und Speicher für<br />

Wärme und Strom fungieren. In diesem<br />

Zusammenhang ist von Bedeutung, dass<br />

die Bundesregierung besonders den Ausbau<br />

regenerativer Energieerzeugung mit<br />

Windkraft und Photovoltaik vorantreibt,<br />

die eine zentrale oder dezentrale Speicherung<br />

des Stroms bzw. der Wärme benötigt.<br />

Das Haus als Gesamtkonzept<br />

Um dies möglichst wirtschaftlich und für<br />

den Bauherrn praktikabel umzusetzen, bedarf<br />

es einer Optimierung des Gebäudes hin<br />

zu einem Verbund von Heizung, Lüftung,<br />

Kühlung und Trinkwasserversorgung sowie<br />

den weiteren haustechnischen Systemen.<br />

Dazu werden für die Zukunft einige Techniken<br />

als besonders sinnvoll prognostiziert:<br />

Bei der Wärmeerzeugung: Wärmepumpen,<br />

Speicher, biogene Brennstoffe, Mikro-KWK.<br />

Bei der Wärmeverteilung: wasserführende<br />

Verteilung, mit dem heutigen<br />

technischen Standard vergleichbare<br />

Hydraulik, neuartige Umwälzpumpen.<br />

Bei der Wärmeübergabe: raumflächenintegrierte<br />

Heiz- und Kühlsysteme mit<br />

selbstlernender Einzelraumregelung,<br />

partielle bis vollflächige Belegung von<br />

Wand, Boden oder Decke, hydraulischer<br />

Abgleich.<br />

In der Regelungstechnik: informative<br />

Verknüpfung aller haustechnischen<br />

Komponenten, Home Automation, Smart<br />

Meter und Smart Grid.<br />

Ein Haus mit Zukunft:<br />

das „Effizienzhaus Plus“;<br />

hier die Außenansicht.<br />

Bild: Werner Sobek,<br />

Stuttgart<br />

28 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


Eine besondere Bedeutung hierbei werden<br />

Pufferspeicher und in diesem Zusammenhang<br />

insbesondere Schichtenspeicher<br />

einnehmen, die den optimalen Betrieb der<br />

Wärmeerzeuger sicherstellen. Als Wärmeübergabesystem<br />

eignet sich eine Flächenheizung,<br />

die für eine möglichst niedrige<br />

Vorlauftemperatur dimensioniert ist.<br />

„Effizienzhaus Plus“ und<br />

„Sonnenhaus“<br />

Das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) betitelt<br />

das Gebäude der Zukunft beispielsweise<br />

als „Effizienzhaus Plus“, dessen Architektur<br />

und Engineering in den Händen<br />

von Werner Sobek aus Stuttgart<br />

liegt. Es hat einen Heizwärmebedarf von<br />

21,1 kWh/(m 2 a) und erzeugt genau so viel<br />

Energie, wie es verbraucht. Realisiert wird<br />

dies durch eine Photovoltaik-Anlage, eine<br />

Luft-Wärmepumpe, eine Anlage zur kontrollierten<br />

Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

sowie ein Fußbodenheizungssystem<br />

der Bauart B nach DIN EN<br />

1264. Das Schema des technischen Konzepts für das „Effizienzhaus Plus“. Bild: Werner Sobek, Stuttgart<br />

BESTES PRODUKT<br />

DES JAHRES 2014<br />

GRUNDFOS ALPHA2<br />

Herausragende Energieeffizienz und Qualität sowie eine ausgeprägte Benutzerfreundlichkeit:<br />

Diese Kriterien haben die Plus X Award-Jury überzeugt. Zusätzlich wurde die ALPHA2 mit dem<br />

Preis „Bestes Produkt des Jahres 2014“ in der Kategorie Gebäudetechnik ausgezeichnet.<br />

www.grundfos.de


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Flächenheizungen<br />

NACHGEFRAGT<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Flächenheizungen und<br />

Niedrigstenergiegebäude – viele Experten<br />

halten diese Kombination nicht für optimal.<br />

Empfohlen wird dagegen vielfach eine<br />

Lüftungsanlage, um den notwendigen Luftwechsel<br />

zu gewährleisten und gleichsam<br />

den noch geringen Restbedarf zu decken.<br />

Welche Argumente halten Sie dagegen?<br />

Joachim Plate: Die Protagonisten des Passivhauses<br />

behaupten, dass auf den Einbau<br />

konventioneller, wassergeführter Heizungsanlagen<br />

verzichtet werden kann. Die Baupraxis<br />

in diesem Bereich und die Bedürfnisse<br />

der Eigentümer sprechen jedoch eine andere<br />

Sprache. In der überwiegenden Zahl der Fälle<br />

werden aus Behaglichkeitsgründen und<br />

wegen der schnellen Aufheizung auch dort<br />

Flächenheizungen eingebaut.<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Die Investitionskosten<br />

wären bei einer mechanischen Lüftung<br />

deutlich günstiger als bei der Flächenheizung…für<br />

viele Investoren ein ausschlaggebender<br />

Faktor.<br />

Joachim Plate: Es steht außer Frage, dass<br />

aufgrund der geforderten Gebäudedichtigkeit<br />

in Niedrigstenergiegebäuden schon<br />

allein aus hygienischen Gründen eine mechanische<br />

Lüftungsanlage eingesetzt werden<br />

sollte. In der Gesamtbausumme von Niedrigstenergiegebäuden<br />

bilden die Investitionskosten<br />

für die Flächenheizung und ggf.<br />

„Die Flächenheizung ermöglicht in<br />

vielen Fällen erst den Einsatz zukunftsfähiger<br />

Anlagenkonzepte.“<br />

JOACHIM PLATE<br />

Flächenkühlung eine fast vernachlässigbare<br />

Größe. Die Flächenheizung ermöglicht in<br />

vielen Fällen erst den Einsatz interessanter<br />

und zukunftsfähiger Anlagenkonzepte.<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Ein riesiges Potenzial für<br />

die Flächenheizung verspricht der Sanierungsmarkt.<br />

Trockensysteme punkten hier mit kurzen<br />

Reaktionszeiten, niedrigen Aufbauhöhen und<br />

einer schnellen Verlegung. Werden Nasssysteme<br />

in Zukunft eine eher untergeordnete Rolle<br />

spielen, und im Neubau vielleicht sogar den<br />

Betonkern-Temperierungssystemen weichen?<br />

Joachim Plate: Die Nasssysteme haben in<br />

der Modernisierung weiterhin ihre Berechtigung,<br />

bevorzugt bei der Kernsanierung von<br />

Gebäuden. Im Neubaubereich spielen die<br />

Nasssysteme weiter die dominierende Rolle.<br />

Sie sind im Bauablauf sehr gut integriert und<br />

preiswert realisierbar. Die thermische Bauteilaktivierung,<br />

oder auch Betonkern-Temperierung<br />

genannt, bildet bevorzugt für größere<br />

Gebäude, bei zeitgleichem Heiz- und<br />

Kühlfall, eine geeignete Anwendung. Sie ergänzt<br />

dort häufig die Heizung und Kühlung<br />

und reduziert die Energiekosten.<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Moderne Flächenheizungssysteme<br />

lassen sich in Grenzen auch<br />

zur Raumkühlung nutzen. Wie bekannt ist<br />

dieser Vorteil bei Planern, Verarbeitern und<br />

Endverbrauchern? Und wie häufig wird diese<br />

Möglichkeit heute schon genutzt?<br />

Joachim Plate: Die Flächenkühlung ist exzellent<br />

im Bereich des Neubaus und der Verwendung<br />

von Umweltwärme, zum Beispiel<br />

beim Einsatz erdgekoppelter Wärmepumpen.<br />

Ökologie und Ökonomie erreichen dann<br />

ihr Optimum. Die Vorteile der raumflächenintegrierten<br />

Systeme kennen mittlerweile<br />

viele Planer und auch technikaffine Bauherrn,<br />

auch aufgrund der produktneutralen<br />

Informationspolitik des BVF.<br />

Eine andere Anlagenvariante ist<br />

das „Sonnenhaus“ des Sonnenhaus-Instituts<br />

aus Straubing. Der Verein treibt<br />

die Entwicklung und Verbreitung weitgehend<br />

solar beheizter Gebäude voran.<br />

Bei dem „Sonnenhaus“ handelt es sich<br />

um ein KfW-70-Haus mit hohem Wärmedämmstandard<br />

mit Schichtenspeicher<br />

in der Gebäudehülle. Die Verluste der<br />

Wärmespeicherung werden hier zur<br />

Raumbeheizung benutzt. Der Deckungsgrad<br />

der jährlichen Heizenergie durch<br />

die thermische Solaranlage beträgt mindestens<br />

50 %. Die Wärmespeicherung<br />

geschieht hauptsächlich in den Sommermonaten<br />

außerhalb der Heizperiode.<br />

Fehlende Heizenergie wird durch einen<br />

zusätzlichen Wärmeerzeuger wie<br />

einen Pellet- oder Scheitholzkessel erzeugt<br />

und dem Pufferspeicher zugeführt.<br />

Der Primärenergiebedarf wird mit max.<br />

15 kWh/(m 2 a) angegeben. Auch diese<br />

Gebäudevariante – gleich ob als Einoder<br />

Mehrfamilienhaus – wird mit einer<br />

wassergeführten Flächenheizung ausgestattet.<br />

Zwischen Mindestanforderungen und Demovorhaben bewegt sich die tatsächliche Praxis beim<br />

energiesparenden Bauen.<br />

Bild: Fraunhofer IBP<br />

30 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


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Hier zu sehen: ein beispielhafter Aufbau eines trocken verlegten<br />

Fußbodenheizungssystems, im Gegensatz zu… Bild: BVF<br />

Elektrische Flächenheizung<br />

Darüber hinaus wird auch die elektrische<br />

Fußbodenspeicherheizung zunehmend an<br />

Bedeutung gewinnen. Ihr Einsatz ist besonders<br />

dann sinnvoll, wenn Niedrigstenergieoder<br />

Passivhäuser mit einer Photovoltaik-<br />

Anlage ausgestattet werden bzw. ins intelligente<br />

Stromnetz Smart Grid eingebunden<br />

sind. So kann der Strom – gleich ob selbst<br />

dezentral erzeugt oder aus dem öffentlichen<br />

Stromnetz bei Überkapazitäten zum günstigen<br />

Preis erworben – als Wärme an den<br />

Raum abgegeben bzw. gespeichert werden.<br />

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Zur Feldmühle 9-11<br />

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Tel. 02931 8900 0<br />

Fax 02931 8900 38<br />

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bleifrei<br />

© Peter Atkins - Fotolia.com<br />

…einem nassverlegten Wandheizungssystem.<br />

Bild: BVF<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 31


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Flächenheizungen<br />

BUNDESVERBAND FLÄCHENHEIZUNGEN UND FLÄCHENKÜHLUNGEN<br />

Bei den bundesweit rund 200 000 mit einer<br />

elektrischen Flächenheizung ausgerüsteten<br />

Häusern wird eine Wärmespeicherfähigkeit<br />

von etwa 1,9 TWh prognostiziert.<br />

Bei den meisten Gebäudekonzepten<br />

der Zukunft wird auf ein wasserführendes<br />

Flächenheizungssystem zurückgegriffen,<br />

gleich ob in Boden, Wand oder Decke.<br />

Das hängt mit seinen zahlreichen Vorzügen<br />

zusammen: Da es mit Vorlauftemperaturen<br />

von maximal 35 °C betrieben wird,<br />

ist der Einsatz von regenerativen Energien<br />

besonders einfach möglich. Darüber hinaus<br />

braucht man innenarchitektonisch<br />

nicht mehr auf Heizkörpernischen Rücksicht<br />

nehmen und erzielt einen zusätzlichen<br />

Raumgewinn. Weiterhin bewirkt<br />

die Flächenheizung bessere raumlufthygienische<br />

Verhältnisse, da es zu keinen<br />

Staubaufwirbelungen mehr kommt. Davon<br />

profitieren nicht nur Allergiker. Dies<br />

sowie die optimalen Oberflächentemperaturen<br />

der raumumfassenden Flächen garantieren<br />

eine hohe Behaglichkeit in den<br />

Räumen.<br />

Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e. V. – kurz BVF – ist ein Zusammenschluss<br />

46 namhafter System- sowie Komponentenanbieter. Sein Ziel ist nicht nur<br />

die Verbesserung der Branchenkompetenz, sondern auch die Förderung von Flächenheizungen<br />

und Flächenkühlungen im Allgemeinen. Der BVF gilt seit über 40 Jahren als anerkannter<br />

Ansprechpartner für Planer, das verarbeitende Gewerbe, interessierte Bauherren sowie Modernisierer.<br />

Besonderen Wert legt der Verband dabei auf die sachliche und produktneutrale<br />

Informationspolitik in allen Themenbereichen rund um Flächenheizungen und Flächenkühlungen.<br />

Im Rahmen seiner Fachinformationen hat der BVF aktuell eine neue Richtlinie zum Thema<br />

„Flächenheizungen und Flächenkühlungen im Niedrigstenergiegebäude – Ausblick in die<br />

Zukunft“ veröffentlicht. Die Publikation kann kostenfrei als PDF von der BVF-Website unter<br />

Fachinformationen/Dokumente-Download heruntergeladen werden.<br />

www.flaechenheizung.de<br />

Thermische Behaglichkeit<br />

Dass es sich bei der thermischen Behaglichkeit<br />

nicht nur um ein „Bauchgefühl“<br />

handelt, wird in der DIN EN ISO 7730 deutlich.<br />

Mit ihr lassen sich das Wärmeempfinden<br />

und der Grad der Unzufriedenheit<br />

mit der thermischen Umgebung statistisch<br />

voraussagen, analysieren und bestimmen.<br />

Generell hängt die thermische Behaglichkeit<br />

von dem Mittelwert aus Lufttemperatur<br />

und der durchschnittlichen Oberflächentemperatur<br />

ab. Letztere ist wegen der<br />

Wärmestrahlung wesentlich für den Wärmeaustausch<br />

des menschlichen Körpers.<br />

Darüber hinaus wird die thermische Behaglichkeit<br />

von einigen weiteren Faktoren<br />

beeinflusst. Hier sind Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit,<br />

körperliche Betätigung und<br />

Kleidung zu nennen. Generell gilt: Wird<br />

die Oberflächentemperatur angehoben,<br />

kann die Raumlufttemperatur abgesenkt<br />

werden. Praxiserprobt ist eine Absenkung<br />

um etwa 2 °C, was wiederum eine Energieeinsparung<br />

von bis zu 12 % mit sich bringt.<br />

Siegel sorgt für Sicherheit<br />

Doch damit die Anlagentechnik so effizient<br />

arbeiten kann, ist die Wahl des optimalen<br />

Flächenheizungssystems notwendig.<br />

Um in dem wachsenden Marktsegment<br />

den Überblick zu behalten, führte<br />

der Bundesverband Flächenheizungen und<br />

Flächenkühlungen e. V. (BVF) sein Qualitätssiegel<br />

ein. In den Fokus gerückt wird<br />

dabei vor allem die Systemqualität der Produkte.<br />

Die Hersteller garantieren damit,<br />

dass sie den umfangreichen Kriterienkatalog<br />

des BVF erfüllen. Dieser gilt vornehmlich<br />

den Aspekten Qualität, Kompetenz und<br />

Sicherheit. Hier sind z. B. eindeutige Anbieter-Identifizierungen,<br />

genaue Produktbeschreibungen<br />

und -spezifikationen, eine<br />

gute technische Beratung und die Einhaltung<br />

technischer Regeln zu nennen. In Bezug<br />

auf Einzelkomponenten bedeutet das,<br />

Normen und Technische Richtlinien (Auszug).<br />

EU Richtlinie Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

DIN EN 1264 Raumflächenintegrierte Heiz- und Kühlsysteme mit Wasserdurchströmung<br />

DIN 4701 Teil 10<br />

DIN 4726<br />

DIN V 18599<br />

DIN EN 50559<br />

EN ISO 7726<br />

DIN EN ISO 7730<br />

DIN EN 12831<br />

DIN EN 12831<br />

DIN EN 12828<br />

DIN EN 15251<br />

Energetische Bewertung von heiz-, Warmwasser und lüftungstechnischen Anlagen<br />

Rohrleitungen aus Kunststoffen für die Warmwasser-Fußbodenheizung<br />

Energetische Bewertung von Gebäuden – Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung,<br />

Trinkwarmwasser und Beleuchtung<br />

Elektrische Raumheizung, Charakteristika der Gebrauchstauglichkeit – Definitionen, Testmethoden, Dimensionierung und Formelsymbole<br />

Umgebungsklima; Instrumente und Verfahren zur Messung physikalischer Größen<br />

Gemäßigtes Umgebungsklima, Ermittlung des PMV und des PPD und Beschreibung der Bedingungen für thermische Behaglichkeit<br />

(ISO 7730:1994)<br />

Heizsysteme in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast<br />

Heizsysteme in Gebäuden – Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast.<br />

Anhang A – Grundlegende Parameter für behagliche thermische Innenraumbedingungen. Signifikanz der operativen Temperatur bei<br />

der Berechnung der Heizlast (informativ)<br />

Heizungsanlagen in Gebäuden. Planung und Installation von Warmwasser-Heizungsanlagen. Anhang B (informativ) – Thermische<br />

Behaglichkeit<br />

Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden – Raumluftqualität, Temperatur,<br />

Licht und Akustik<br />

32 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Flächenheizungen<br />

dass diese problemlos und sicher zu einem<br />

System zusammengefügt werden können,<br />

wenn sie aus dem gleichen Programm<br />

stammen und das Label tragen.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Energiewende fordert einen erheblichen<br />

Ausbau der regenerativen Energien<br />

und eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz<br />

von Wohngebäuden. Somit<br />

müssen Energieerzeugung, -transport,<br />

-speicherung und auch die Übergabe von<br />

Wärme an den Raum überdacht werden.<br />

Als Gebäudevariante, die all diesen Kriterien<br />

gerecht wird, kann das Niedrigstenergiegebäude<br />

als „Effizienzhaus Plus“<br />

oder „Sonnenhaus“ gelten. In jedem Fall<br />

kommen Fachplaner und Handwerker am<br />

Einsatz einer Flächenheizung nicht vorbei.<br />

Diese bringt nicht nur eine Komfortsteigerung<br />

mit sich, sondern lässt sich auch hervorragend<br />

mit regenerativen Energien verknüpfen.<br />

Sie ist damit prädestiniert für den<br />

Einsatz in den hocheffizienten Wohngebäuden<br />

von übermorgen.<br />

■<br />

Generell hängt<br />

die thermische<br />

Behaglichkeit<br />

von dem Mittelwert<br />

aus Lufttemperatur<br />

und der durchschnittlichen<br />

Oberflächentemperatur<br />

ab.<br />

Bild W.Frank:<br />

„Raumklima<br />

und themische<br />

Behaglichkeit“<br />

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Die Domäne der Luft-Wärmepumpen ist der Neubau. Aber weil sie relativ kostengünstig und anspruchslos sind, was die Einbau-Voraussetzungen<br />

betrifft, ziehen über sie die Wärmepumpen auch in das Marktfeld Heizungssanierung ein.<br />

Bild: Viessmann<br />

Reizvoll auch für den Bestand<br />

In Deutschland steigt die Nachfrage nach Luft-Wärmepumpen. Kritiker sehen die Verbreitung mit Argwohn<br />

Relativ niedriger Preis und wenige Anforderungen machen Luft-Wärmepumpen auch für einen Markt interessant, der den Wärmepumpen<br />

bislang verschlossen blieb: die Heizungssanierung. Ihr Manko ist aber die vergleichsweise niedrige Jahresarbeitszahl. Das ruft<br />

nach Ergänzungslösungen. Bislang zu stattlichen Preisen.<br />

Gerade Luft-Wärmepumpen (LWP) sind<br />

vom Grundsatz her wohl wie keine andere<br />

Wärmepumpe sonst prädestiniert für<br />

den Gebäudebestand. Sie sind in der Anschaffung<br />

günstiger als Erdwärmepumpen,<br />

weil teure Bohrungen entfallen; zudem<br />

können diese in vielen Altbausituationen<br />

aufgrund von Restriktionen des<br />

Grundstücks oft auch gar nicht durchgeführt<br />

werden, was den Einbau von Erdwärmepumpen<br />

ausschließt. Außerdem bedarf<br />

es einer Genehmigung für die Erdwärmebohrung.<br />

LWP sind dagegen, was diese Voraussetzungen<br />

betrifft, relativ anspruchslos.<br />

Das Interesse an den LWP unter Heizungsbesitzern<br />

wächst. In Österreich ist<br />

sie im Markt der Heizungssanierungen be-<br />

34 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Erneuerbare Energien<br />

Komfortlüftungs-Systeme<br />

Photovoltaik verändert sich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz: Statt Einspeisung ins Netz<br />

werden in Zukunft Eigenstromnutzungen immer wichtiger. Den Strom zu Heizzwecken zu verwerten<br />

ist eine Option in Form der Wärmepumpe. Allerdings erfordert sie auch einen hohen Invest:<br />

die eigene PV-Anlage, und der Solaranteil am Strom hängt hernach von den Speichermöglichkeiten<br />

ab.<br />

Bild: BSW-Solar<br />

reits so signifikant, dass sich die Pelletbranche<br />

Sorgen über den Konkurrenten<br />

macht, da er nun auch in ihren Kernmarkt<br />

eindringt. Bislang war die Domäne der<br />

Wärmepumpen der Neubau.<br />

Auch in Deutschland steigt die Nachfrage<br />

nach Wärmepumpen im Gebäudebestand<br />

über die LWP. Wie sich die Gesamtzahl<br />

aller verkauften Wärmepumpen von<br />

rund 60 000 pro Jahr auf Alt- und Neubau<br />

verteilen, wird statistisch zwar nicht<br />

ermittelt. Grund ist laut des Bundesverbands<br />

Wärmepumpe (BWP) die meist dreistufige<br />

Vertriebsstruktur, die Verteilungen<br />

auf Alt- oder Neubau nur sehr schwer erfassbar<br />

machen. Doch geht der Verband davon<br />

aus, dass die Luft-Wärmepumpen dem<br />

Heizsystem Wärmepumpe verstärkt Anteil<br />

am Markt der Heizungssanierungen im Gebäudebestand<br />

bringt.<br />

Kritische Feldtests<br />

Die Verbreitung von Luft-Wärmepumpen<br />

sehen Kritiker aber mit Argwohn.<br />

Ihr Gegenargument<br />

ist die relativ<br />

niedrige Jahresarbeitszahl.<br />

In einem<br />

langjährigen Feldtest<br />

untersuchte<br />

die unabhängig arbeitende<br />

Lokale-<br />

Agenda-21-Gruppe Energie der Stadt Lahr<br />

(Schwarzwald) die Energieeffizienz von<br />

Wärmepumpen. Zwischen 2006 und 2013<br />

In der Tat tun sich<br />

Luft-Wärmepumpen schwer damit,<br />

eine JAZ von 4,0<br />

zu erreichen.<br />

ermittelte die Gruppe im „Feldtest Elektrowärmepumpen“<br />

in zwei Phasen an insgesamt<br />

52 Heiz- und 13 Warmwasser-Wärmepumpen<br />

verschiedener Hersteller den<br />

Stand heutiger Wärmepumpentechnik, deren<br />

Energieeffizienz und die Wirtschaftlichkeit.<br />

Aus LWP-Sicht ist die zweite Phase des<br />

Feldversuchs von 2009 bis 2013 besonders<br />

interessant. Denn hier lag das Augenmerk<br />

der Tester insbesondere auf ihnen. In dieser<br />

Phase wurden 19 Wärmepumpen untersucht,<br />

11 davon waren LWP. Dass dieser<br />

Anlagentyp so überdurchschnittlich stark<br />

vertreten war, begründet die Gruppe damit,<br />

dass sich dieser Wärmepumpentypus<br />

zuvor als energie-ineffizient erwiesen hatte<br />

nach der Definition von dena, RWE und<br />

EEWärmeG. Laut dieser Definition muss<br />

eine Elektro-Wärmepumpe mindestens<br />

eine Jahresarbeitszahl von 3,0 erreichen,<br />

um sie als energieeffizient bezeichnen zu<br />

können. „Nennenswert energieeffizient“<br />

sind sie laut dieser Definition bei Jahresarbeitszahlen<br />

über<br />

3,5. „Hier galt es, die<br />

neuesten Entwicklungen<br />

und Einsatzfälle<br />

zu untersuchen“,<br />

schreiben<br />

die Autoren Falk<br />

Auer (Projektleiter)<br />

und Herbert Schote in ihrem Schlussbericht.<br />

Auer ist seit 30 Jahren Wissenschaftler<br />

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insbesondere für Komfortlüftung entwickelt.<br />

Die Basis dafür bildet das umfassende Produktprogramm,<br />

das dreistufig vertrieben wird und<br />

Lösungen für jeden Einsatzbereich bereithält.<br />

Unterstützt werden Wohnungsbaugesellschaften,<br />

Planer und Architekten, das verarbeitende<br />

Fachhandwerk vor Ort und die Kunden aus<br />

dem öffentlich-gewerblichen Bereich durch das<br />

deutschlandweite Vertriebs- und Servicenetz.<br />

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12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />

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HEIZUNGSTECHNIK<br />

Erneuerbare Energien<br />

verwendung und Inhaber des Ingenieurbüros<br />

NES (Neue Energiesysteme). Schote ist<br />

Elektrotechniker und Techniker im Industrial<br />

Engineering. Das Ergebnis der ersten<br />

Phase war ernüchternd. Das Ergebnis der<br />

zweiten Phase nicht viel besser.<br />

Batteriespeicher: Solarstrom aus<br />

der eigenen PV-Anlage ließe<br />

sich speichern, um ihn später<br />

bei Bedarf abzurufen. Doch die<br />

Batterie-Systeme sind bisher<br />

noch sehr teuer. Bild: Viessmann<br />

Werteskala für Pumpen<br />

„Ein großes Feld liegt nach wie vor bei<br />

Jahresarbeitszahlen zwischen 2,0 (halbe<br />

Stromheizung) und 2,8“, stellen Auer und<br />

Schote fest. Dabei stehen die beiden der<br />

Wärmepumpe nicht grundsätzlich kritisch<br />

gegenüber: „Wer es kostengünstiger<br />

und dazu noch klimafreundlicher als die<br />

LWP haben will, der wählt einen Erdgas-<br />

Brennwertkessel mit einer solaren Warmwasseranlage.<br />

Wer jedoch mehr tun will<br />

und aufgrund guter Rahmenbedingungen<br />

auf eine Jahresarbeitszahl von mehr als<br />

4 kommt, der ist mit einer erdgekoppelten<br />

Wärmepumpe ökologisch besser<br />

bedient.“ Luftwärmepumpen empfehlen<br />

die Autoren des Schlussberichtes nicht.<br />

Sie schnitten sowohl bei den Wärmekosten,<br />

als auch bei den Emissionen im Vergleich<br />

zu dem solar-unterstützten Gaskessel<br />

und den Erdwärmepumpen schlechter<br />

ab. Die breit angelegte Untersuchung (Betrachtungszeitraum<br />

2007 bis 2010) des<br />

Fraunhofer ISE aus dem Jahr 2011 zur<br />

Effizienz von Wärmepumpen kommt zu<br />

einem Durchschnittswert von Arbeitszahl<br />

2,89 für LWP. Ausgewertet wurden<br />

18 Wärmepumpen.<br />

Die Agenda-<br />

Gruppe entwickelte<br />

eine eigene Werteskala<br />

für Jahresarbeitszahlen<br />

(JAZ)<br />

und vergibt für sie<br />

Schulnoten. Sie hält<br />

eine JAZ ab 4,1 für<br />

gut, ab 4,6 für sehr gut und ab 5,1 für ausgezeichnet.<br />

Werte bis 2,5 bezeichnen sie<br />

als ungenügend, 2,6 bis 3,0 als mangelhaft,<br />

3,1 bis 3,5 als ausreichend und 3,6<br />

bis 4,0 als befriedigend. Diese Klassifizierung<br />

ist unabhängig von der Art der<br />

Wärmequellen und bewertet den Beitrag<br />

von Elektro-Wärmepumpen zum Klimaschutz.<br />

Je geringer die JAZ, desto<br />

bedeutsamer wird für die<br />

Wirtschaftlichkeit der Anlage der<br />

Anlagen- und der Strompreis.<br />

JAZ-Stand LWP<br />

In der Tat tun sich Luft-Wärmepumpen<br />

schwer damit, eine JAZ von 4,0 zu erreichen.<br />

„Laut unseren Messungen im Feldtest<br />

sind Jahresarbeitszahlen von 3,2 bis<br />

3,6 möglich, falls Heizungs-Vorlauftemperaturen<br />

von 30 bis 35 °C mit Fußbodenoder<br />

Wandheizungen eingesetzt werden“,<br />

sagt Tom Krawietz beim Heizungshersteller<br />

Wolf. „In einem<br />

Feldversuch des<br />

Fraunhofer Institutes<br />

wurde eine<br />

JAZ von 3,23 bei<br />

Luft-Wärmepumpen<br />

erzielt“, sagt<br />

Vaillant-Unternehmenssprecher<br />

Jens Wichtermann. Damit<br />

wären die LWP nach dena/RWE/EEWärmeG-Definition<br />

effizient.<br />

Mit sinkenden Außentemperaturen geht<br />

die LWP-JAZ aber runter. „Durch den höheren<br />

Temperaturunterschied sinkt die Arbeitszahl<br />

der Wärmepumpe“, sagt Krawietz.<br />

Jedoch wären auch hier Arbeitszahlen von<br />

größer 2,5 bei -7 °C möglich, sagt er. Niedrige<br />

Außentemperaturen machen den LWP<br />

mehr zu schaffen als den Erdwärmepumpen,<br />

da sie die Wärme aus der Luft ziehen,<br />

die im Winter deutlich kälter sein kann als<br />

ein gefrorener Boden. Zudem sind die Temperaturschwankungen<br />

größer.<br />

Stellschraube Strom<br />

Je geringer die JAZ, desto bedeutsamer<br />

wird für die Wirtschaftlichkeit der Anlage<br />

der Anlagen- und der Strompreis. Wie viel<br />

und wie gut heute Wärmepumpen Eigenstrom<br />

aus einer Solarstrom-Anlage in Kombination<br />

mit Speichersystemen nutzen können<br />

und was dann das ganze System kostet,<br />

ist ein mögliches Kapitel. Die Branche hat<br />

Wärmepumpen Photovoltaik (PV)-kompatibel<br />

gemacht. Doch wie viel eigener PV-<br />

Strom einen Fremdbezug für die Wärmepumpe<br />

ersetzen kann, ist eine Systemfrage.<br />

Peter Kuhl, Produktmanager Wärmepumpen<br />

bei Bosch Thermotechnik GmbH, Buderus<br />

Deutschland sagt dazu: „Wärmepumpen<br />

mit SG Ready Label sind in der Lage,<br />

den Eigenstromverbrauch durch Sollwerterhöhung<br />

und thermische Zwischenpufferung<br />

zu erhöhen. Der Anteil ist abhängig<br />

vom Puffervolumen, den Auslegungstemperaturen<br />

und von der installierten PV-Leistung.“<br />

Des Weiteren sei auch die Pufferung<br />

des PV-Ertrages über Batteriespeicher möglich.<br />

„Auch hier ist keine Pauschalaussage<br />

möglich, weil dies stark von der Batteriekapazität<br />

und der verwendeten Batterietechnologie<br />

abhängt“, sagt Kuhl.<br />

36 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


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HEIZUNGSTECHNIK<br />

Erneuerbare Energien<br />

Wolfgang Rogatty von Viessmann setzt<br />

eine grobe Marke zu den Investitionskosten,<br />

mit denen Hausbesitzer rechnen müssen.<br />

„Zugrunde gelegt haben wir jeweils<br />

eine Wärmepumpe mit etwa 10 kW Wärmeleistung<br />

für den Einsatz in einem Einfamilienhaus<br />

mit entsprechender Heizlast“,<br />

erläutert er. Die Beträge beinhalten jeweils<br />

die Mehrwertsteuer. Hinzu kommen die<br />

Kosten der Montage. „Bei einer LWP fallen<br />

etwa Kosten ab cirka 12 000 Euro an.<br />

Bei einer vergleichbaren Sole/Wasser-Wärmepumpe<br />

inklusive Erdsondenbohrung ist<br />

mit einer Summe von mindestens 20 000<br />

zu rechnen.“<br />

Mit dem Wunsch nach Strom-Autarkie<br />

steigt dann über die zusätzlichen Komponenten<br />

aber auch der System-Gesamtpreis:<br />

„Paketlösungen aus Luft/Wasser-Wärmepumpe,<br />

PV-Modulen, Wechselrichter und<br />

Montagematerial erfordern eine Investition<br />

in Höhe von rund 23 000 Euro“, skizziert<br />

Rogatty. Wird ein Stromspeicher (7,4 kWh<br />

Nennkapazität, Blei-Gel-Technologie) mit<br />

Batteriewechselrichter und Zubehör dazu<br />

gewählt, kommen noch einmal cirka. 9000<br />

Euro dazu.<br />

Zukunftsmusik Smart Grid<br />

Zukunftsmusik ist noch der Einsatz<br />

von Wärmepumpen zur Verwertung von<br />

überschüssigem Solar- und Windstrom<br />

sowie Smart Grid. Technisch sind die<br />

Voraussetzungen aus Wärmepumpensicht<br />

zwar bereits gegeben. „Die bedarfsgerechte<br />

Ansteuerung von Wärmepumpen<br />

über Smart-Grid ist in die meisten<br />

Wärmepumpen integriert. Hier kann bei<br />

günstigem Strom aus dem Netz oder von<br />

der eigenen PV-Anlage die Wärmepumpe<br />

angesteuert und so die überschüssige<br />

Energie im Heizungspuffer eingebracht<br />

werden“, sagt Krawietz von Wolf. Doch es<br />

hapert derzeit am Mangel an solchen Tarifen,<br />

die das honorieren: „Was fehlt, sind<br />

rechtliche Rahmenbedingungen und flexible<br />

Heizstromtarife, die das Modell für<br />

Verbraucher interessant machen“, sagt<br />

BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski.<br />

Anzunehmen ist, dass die Mehrzahl der<br />

Hausbesitzer in erster Linie nach ökonomischen<br />

und nicht nach ökologischen Kriterien<br />

in der Wahl des Heizsystems entscheidet.<br />

Das lehrt die Erfahrung. Deswegen<br />

argumentiert beispielsweise die<br />

deutsche Pelletbranche über ihren Verband<br />

DEPV und das Institut DEPI in erster Linie<br />

über den Pelletpreis, sonst ließen sich<br />

Pelletkessel im Massenmarkt wohl kaum<br />

verkaufen. In Österreich wäre der Wärmepumpen-Verkauf<br />

vor ein paar Jahren nicht<br />

eingebrochen, wenn die Besitzer nicht festgestellt<br />

hätten, dass ihnen die Wärmepumpe<br />

unerwartet deftige Stromrechnungen<br />

servierte.<br />

LWP sind reizvoll, weil sie relativ günstige<br />

Wärmepumpen sind und zugleich gut<br />

auch in Bestandssituationen zu realisieren<br />

sind, was der Erdwärmepumpe oftmals<br />

verwehrt bleibt. Allerdings haftet ihnen<br />

das Manko einer geringen Arbeitszahl an.<br />

Das macht sie im Betrieb möglicherweise<br />

teuer. Das dürfte viele Verbraucher aber<br />

trotzdem nicht schrecken, wenn sie aus<br />

Erfahrung wissen, dass ihre Winter in der<br />

Regel nur wenige Tage unter -7 °C gehen.<br />

Dieses Risiko gehen sie ein. Die heute möglichen<br />

Ergänzungslösungen, sich von den<br />

Stromkosten durch Eigenproduktion abzunabeln,<br />

sind zwar smart, aber sie sind<br />

auch mit zusätzlichen Investitionskosten<br />

verbunden. Zudem muss gesehen werden,<br />

dass sehr viele Haushalte finanziell einfach<br />

nicht in der Lage sind, eine Heizanlage<br />

im Wert von 20 000 bis 25 000 Euro zu<br />

stemmen, selbst wenn sie technisch faszinierende<br />

Systeme bieten und verschiedene<br />

Erneuerbare-Energien-Technologien<br />

verbinden inklusive lokalem Speicher in<br />

Form eines Pufferspeichers oder über Batterie<br />

und versprochener CO 2 -Neutralität.<br />

Das Handwerk indes sollte sehen, dass es<br />

durch eine gute Auslegung und Installation<br />

das Maximum an Arbeitszahl aus einer<br />

LWP herausholt.<br />

■<br />

Autor: Dittmar Koop, Journalist für Erneuerbare<br />

Energie, Schwerpunkt Biomasse<br />

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KePlast Retrofit<br />

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38 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Heizöllagerung<br />

Die neue Technische Regel<br />

wassergefährdende Stoffe<br />

TRwS 791, Teil 1: Errichtung, betriebliche Anforderungen und Stilllegung von Heizölverbraucheranlagen<br />

In diesem Jahr soll die neue Technische Regel wassergefährdende Stoffe (TRwS) 791, Teil 1 „Errichtung, betriebliche Anforderungen und<br />

Stilllegung von Heizölverbraucheranlagen als Weißdruck und somit als allgemein anerkannte Technische Regel erscheinen. Zudem soll<br />

Anfang nächsten Jahres die neue bundeseinheitliche Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />

in Kraft treten. Die AwSV und die TRwS bringen insbesondere für den Heizungsbau weitreichende Änderungen und neue Anforderungen<br />

mit sich.<br />

Bis dato hat jedes Bundesland seine eigene<br />

landesspezifische Verordnung über<br />

Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen, die sogenannte Landes-<br />

VAwS. Daraus ergeben sich mehr oder minder<br />

landesspezifische Unterschiede, so z. B.<br />

bei der Fachbetriebspflicht im Sinne des<br />

Wasserrechts und bei der Aufstellung von<br />

GFK-Tankanlagen. Da aber eine Heizölverbraucheranlage<br />

in Bayern genauso sicher<br />

sein sollte, wie die in Schleswig-Holstein<br />

oder einem anderen Bundesland, ist eine<br />

zukünftig bundesweit einheitlich gültige<br />

Verordnung zu begrüßen.<br />

1<br />

) DWA-A 791-1 (TRwS 791-1) in Vorbereitung 2014, Herausgeber<br />

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft Abwasser<br />

und Abfall e. V. (DWA), Hennef<br />

Warum eine neue TRwS für<br />

Heizölverbraucheranlagen?<br />

Wie eine Heizölverbraucheranlage zu<br />

errichten und zu betreiben ist, war und<br />

ist in den verschiedensten Vorschriften<br />

geregelt: von einer<br />

landesspezifischen<br />

Anlagenverordnung<br />

einschließlich ggf.<br />

vorhandener Verwaltungsvorschriften<br />

über Regelwerke wie<br />

den Technischen Regeln für brennbare<br />

Flüssigkeiten, den Technischen Regeln<br />

wassergefährdende Stoffe bis hin zu einer<br />

DIN 4755 „Ölfeuerungsanlagen“ und den<br />

bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweisen.<br />

Zudem wurden und werden auch<br />

mehrere Rechtsbereiche beispielsweise der<br />

Die Ölleitung ist<br />

grundsätzlich im Einstrang<br />

zu installieren.<br />

Brandschutz oder das Wasser- und Baurecht<br />

berührt.<br />

Da überall etwas geregelt wurde überrascht<br />

es wenig, wenn sich hierbei Widersprüche<br />

oder Regelungslücken auftaten.<br />

Als sich dann eine<br />

bundesweit geltende<br />

Verordnung über Anlagen<br />

zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden<br />

Stoffen ankündigte<br />

und parallel<br />

behördlicherseits Forderungen zur Diskussion<br />

standen, dass jeder Öltank eines<br />

Batterietanksystems von mindestens einer<br />

Seite zugänglich sein muss, sollte eine allgemein<br />

anerkannte Regel der Technik im<br />

Sinne § 62 Absatz 2 Wasserhaushaltsgesetz<br />

erstellt werden. Eine Gruppe von Fachleu-<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 39


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Heizöllagerung<br />

Auf einen Blick: Die wesentlichen<br />

Anforderungen der TRwS.<br />

ten der unterschiedlichsten Interessenskreise<br />

machte sich daraufhin an die Arbeit,<br />

eine Technische Regel wassergefährdender<br />

Stoffe, die TRwS 791, Teil 1, zu erarbeiten.<br />

Diese TRwS wird in diesem Jahr als Weißdruck<br />

erscheinen.<br />

Doch schon die zahlreichen Einsprüche<br />

zum Gelbdruck dieser TRwS offenbarten<br />

das Konfliktpotenzial und die sehr unterschiedlichen<br />

Interpretationen des Regelwerkes.<br />

Die mehrfach angeführte Kritik,<br />

die TRwS sei zu kompliziert und unverständlich<br />

formuliert, mag nachvollziehbar<br />

sein, sie ist jedoch der Anforderung geschuldet,<br />

ein umfassendes Anforderungsprofil<br />

für Heizölverbraucheranlagen zu<br />

konkretisieren und hierbei eine Vielzahl<br />

an Ausführungsmöglichkeiten abbilden<br />

zu müssen.<br />

Im Nachfolgenden werden verschiedene<br />

Festlegungen in der TRwS 791 Teil 1 vorgestellt.<br />

Alle Änderungen und Neuerungen,<br />

so z. B. die Anforderungen an Notstromanlagen,<br />

lassen sich in diesem Beitrag<br />

nicht in vollem Umfang darstellen.<br />

Neuerungen bei der Neuerrichtung<br />

oder einer wesentlichen Änderung<br />

einer Heizölverbraucheranlage<br />

Die Ölleitung ist grundsätzlich im Einstrang<br />

zu installieren.<br />

Die zulässige hydrostatisch belastete<br />

Leitungslänge nicht selbstsichernder<br />

Ölleitungen hängt vom Leitungsdurchmesser<br />

ab.<br />

Selbstsichernde Saugleitungen dürfen<br />

auch weich gelötet werden.<br />

Wenn Teile der Ölleitung unterhalb des<br />

maximalen möglichen Füllstandes des<br />

Öltanks verlaufen, ist eine Sicherheitseinrichtung<br />

gegen Aushebern, ein sogenanntes<br />

Antiheberventil, einzubauen.<br />

Keine schwimmende Entnahme bei Erdtanks.<br />

Der Füllstand muss für jeden Öltank,<br />

dies gilt auch für jeden einzelnen Öltank<br />

in Batterietankanlagen,<br />

feststellbar<br />

sein. Bei<br />

Angaben, die kein<br />

Volumen anzeigen,<br />

z. B. Zentimeterangaben<br />

bei Erdtanks,<br />

müssen Umrechnungstabellen<br />

vorhanden sein.<br />

Die Mündung der Be- und Entlüftungsleitung<br />

muss beobachtbar sein und darf<br />

nicht über Dachflächen angeordnet sein.<br />

Diese vorgenannten Punkte sind, bis auf<br />

das Weichlöten, mehr oder minder schon<br />

geübte Praxis. Darüber hinaus wurden<br />

viele Punkte konkretisiert. So beschreibt<br />

die TRwS 791-1 z. B. sehr detailliert:<br />

die ordnungsgemäße Befüllung einer<br />

Tankanlage,<br />

gibt Beispiele für wesentliche Änderungen,<br />

schließt Regelungslücken bei den Heizölverbraucheranlagen<br />

im Bereich der<br />

gewerblichen Wirtschaft und öffentlicher<br />

Einrichtungen und<br />

regelt die Abstände für die Aufstellung<br />

oberirdischer Heizöltanks neu.<br />

Ölbrenner und Ölleitungen<br />

Neu sind die Anforderungen an Ölbrenner<br />

mit einer Nennleistung von mehr<br />

Selbstsichernde Saugleitungen<br />

dürfen auch<br />

weich gelötet werden.<br />

als 100 kW. So müssen neue Ölbrenner<br />

mit mehr als 100 kW Nennleistung, die<br />

Rücklaufschlauchleitungen zum Heizölentlüfter<br />

oder Vorfilter besitzen, mit einer<br />

Rückhalteeinrichtung abgesichert werden.<br />

Dies bedeutet beispielsweise den Verzicht<br />

auf eine Rücklaufschlauchleitung<br />

(und eine selbstsichernde<br />

Einstranginstallation<br />

bis zur<br />

Ölbrennerpumpe).<br />

Eine nur zweitbeste<br />

Lösung, da diese Installation<br />

schwer zu<br />

entlüften ist und je nach Ölbrennerpumpe<br />

auch Umbaumaßnahmen an der Pumpe<br />

selbst erforderlich machen. Alternativ<br />

ist eine Rückhalteeinrichtung mit automatischer<br />

Leckageerkennung zulässig,<br />

die bei Austritt von Heizöl die weitere Ölförderung<br />

bzw. den Ölbrenner abschaltet.<br />

Ebenfalls neu sind die Anforderungen<br />

an Ölleitungen, die mit Überdruck (Ölleitungen<br />

nach Öldruckförderaggregaten)<br />

betrieben werden. Für diese Leitungsart<br />

wird zwar keine Rückhalteeinrichtung erforderlich,<br />

sie ist aber beispielsweise über<br />

im Hausbau üblichen Beton zu installieren<br />

und an einem zweckdienlichen Tiefpunkt<br />

mit einer automatischen Leckageerkennung<br />

auszurüsten, die bei Leckagen<br />

die weitere Ölförderung bzw. den Ölbrenner<br />

abschaltet.<br />

Abstandsregelungen für Öltanks<br />

Weiterhin sind die Abstandsregelungen<br />

für Öltanks in Abhängigkeit der sicherheitstechnischen<br />

Ausrüstung komplett neu. Zugegeben,<br />

auf den ersten Blick mag sich diese<br />

40 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Heizöllagerung<br />

Regelung in der TRwS als schwer verständlich<br />

präsentieren. Die heute am Markt erhältlichen<br />

Tanksysteme für die Heizöllagerung<br />

unterscheiden sich aber stark, dass die<br />

Abstandsregelung der TRwS 791 -1 entsprechend<br />

komplex ausfallen musste. Die Abstandsregelung<br />

ist<br />

dem Beschluss des<br />

damaligen LAWA-<br />

Ausschusses Grundwasser<br />

(LAWA-AG)<br />

aus dem Jahre 2006<br />

geschuldet, dass jeder<br />

Öltank auch in Batterieaufstellung von<br />

mindestens einer Seite zugänglich sein soll.<br />

Es wurde eine neue Systematik für die erforderlichen<br />

Abstände entwickelt, die eine<br />

Verkleinerung der Abstände bei Vorhandensein<br />

von zusätzlichen technischen Maßnahmen<br />

ermöglicht. Hierdurch wurde gleichzeitig<br />

dem technischen Fortschritt Rechnung<br />

getragen, der seit dem Beschluss des damaligen<br />

LAWA-Ausschusses Grundwasser<br />

eingetreten ist. Die neue Systematik bietet<br />

zum Vorteil für den Gewässerschutz gleichzeitig<br />

einen Anreiz für mehr Sicherheit bei<br />

der Heizöllagerung.<br />

Neu sind die Anforderungen an<br />

Ölbrenner mit einer Nennleistung<br />

von mehr als 100 kW.<br />

Da diese neue Abstandssystematik von<br />

breitem Konsens getragen ist, aber eine Veröffentlichung<br />

der TRwS 791-1 im Weißdruck<br />

aufgrund von zeitlichen Verzögerungen der<br />

bundeseinheitlichen Anlagenverordnung<br />

noch nicht erfolgt ist, hat der Bund-/Länder-Arbeitskreis<br />

Umgang<br />

mit wassergefährdenden<br />

Stoffen<br />

(BLAK UmwS) beschlossen,<br />

dass die<br />

Abstandsregelungen<br />

der TRwS 791-1 den<br />

LAWA-Beschluss von 2006 ersetzen. Damit<br />

wirken sich diese neuen Abstandsregeln<br />

auch auf die allgemeinen bauaufsichtlichen<br />

Zulassungen (abZ), die vom Deutschen Institut<br />

für Bautechnik (DIBt) entweder verlängert<br />

bzw. künftig neu erteilt werden, aus.<br />

Seitens des DIBt wird die Abstandsregelung<br />

seit Mitte letzten Jahres bereits angewendet.<br />

Die Anforderungen an die Abstände ergeben<br />

sich aus der Art:<br />

der Sicherheitseinrichtung gegen Überfüllen:<br />

ein Grenzwertgeber oder ein<br />

Grenzwertgeber und weitere Tanks mit<br />

Füllstandsbegrenzer,<br />

der Rückhalteeinrichtung: doppelwandig<br />

oder integrierte Rückhalteeinrichtung<br />

oder werksgefertigte nicht integrierte<br />

Rückhalteeinrichtung (z. B.<br />

für GFK Tanks) oder vor Ort gefertigte<br />

Rückhalteeinrichtung (Auffangraum),<br />

der Leck- bzw. Leckageerkennung und<br />

ggf. Alarmierung: automatisch oder mechanisch<br />

und visuell oder nur visuell.<br />

Rein rechnerisch ergeben sich daraus<br />

11 Systeme und 56 Varianten. Für die Praxis<br />

sind aber vier Systeme am wichtigsten.<br />

Genaugenommen ergeben sich für moderne<br />

Batterietanks sogar Erleichterungen<br />

und bei Erdtankanlagen ändert sich nichts.<br />

Am einfachsten verdeutlicht sich dies an<br />

gängigen Beispielen.<br />

Beispiel 1: Batterietankanlage mit integrierter<br />

Rückhalteeinrichtung, ein Grenzwertgeber<br />

und visueller mechanischer Leckageerkennung,<br />

fünf Tanks in einer Reihe. Das ist<br />

nach Tabelle 1 das System 8 und nach Tabelle<br />

2 die Gruppe IV. Für Gruppe IV gilt bei einreihiger<br />

Aufstellung: G1, d. h. ein 40 cm breiter<br />

Gang an einer Längsseite und 5 cm an den<br />

anderen Seiten. Hier ergibt sich künftig ggf.<br />

Ansicht Touchdisplay HZB<br />

www.brunner.com<br />

heizen auf bayerisch.


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Heizöllagerung<br />

Abstandsregelungen an Heizöltankanlagen (Auszug), Beispiel 1.<br />

eine Erleichterung, da in der Vergangenheit<br />

je nach Bauartzulassung für zwei aneinandergrenzende<br />

Seiten 40 cm gefordert waren.<br />

Beispiel 2: Einwandiger<br />

kellergeschweißter<br />

Tank<br />

nach DIN 6625 in<br />

einer vor Ort gefertigten<br />

Rückhalteeinrichtung<br />

(Auffangraum),<br />

ein Grenzwertgeber und rein visuelle<br />

Leckageerkennung. Es bleibt alles wie<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Genaugenommen ergeben sich<br />

für moderne Batterietanks sogar<br />

Erleichterungen.<br />

bisher. Das ist nach Tabelle 1 das System<br />

11 und nach Tabelle 2 die Gruppe V. Für<br />

Gruppe V gilt bei einer Einzeltankaufstellung:<br />

G4, d. h. ein<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

40 cm breiter Gang<br />

an jeder Seite zur<br />

Kontrolle der Rückhalteeinrichtung.<br />

Beispiel 3: Batterietankanlage<br />

mit<br />

integrierter transluzenter (d. h. durchscheinender)<br />

Rückhalteeinrichtung, visueller<br />

Leckageerkennung, einem Grenzwertgeber<br />

und Füllstandsbegrenzer auf jedem<br />

Tank, sechs Batterietanks in zwei Reihen.<br />

Das ist nach Tabelle 1 das System 4 und<br />

SO ERREICHEN SIE DIE<br />

REDAKTION<br />

Markus Sironi<br />

Tel.: 02931 8900-46<br />

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42 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


HEIZUNGSTECHNIK<br />

Heizöllagerung<br />

Abstandsregelungen an Heizöltankanlagen (Auszug), Beispiel 3.<br />

nach Tabelle 2 die Gruppe III. Für Gruppe<br />

III bei zweireihiger Aufstellung gilt: Ein 40<br />

cm breiter Gang an einer Längsseite und 5<br />

cm an den anderen Seiten, die Sicherheitseinrichtungen<br />

müssen vom Gang erreichbar<br />

sein (max. 1,25 m), der Deckenabstand<br />

muss 50 cm betragen und es ist eine ausreichende<br />

Beleuchtung erforderlich. Hier ergibt<br />

sich eine Erleichterung, da in der Vergangenheit<br />

für zwei aneinandergrenzende<br />

Seiten 40 cm gefordert waren.<br />

Ausblick<br />

Aktuell wurde der Verordnung über<br />

Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (AwSV) vom Bundesrat mit<br />

Änderungen zugestimmt. Aufgrund dieser<br />

Änderungen muss die AwSV nochmals<br />

in Brüssel notifiziert werden, sodass<br />

die AwSV frühestens Anfang 2015 in Kraft<br />

treten wird. Ob sich hieraus im Detail noch<br />

Änderungen ergeben ist offen. Daher wird<br />

über den letztendlichen Stand der AwSV sowie<br />

über den Gelbdruck der TRwS 791 Teil<br />

2 „Anforderungen an bestehende Heizölverbraucheranlagen“,<br />

in einem zweiten Beitrag<br />

berichtet. Mit der zukünftigen AwSV<br />

und den beiden Teilen der TRwS 791 wurde<br />

aber auch eine komplette Überarbeitung<br />

des Fachbuchs der Technischen Regeln Ölanlagen,<br />

besser bekannt als „TRÖl“ erforderlich.<br />

Diese komplett neu überarbeitete<br />

„TRÖl 2.0“ wird um viele Beispiele und Detailinformationen<br />

ergänzt werden. Sie wird<br />

zeitnah mit den neuen Regelwerken erscheinen<br />

und gibt dem Fachhandwerk eine hilfreiche<br />

Übersicht und Zusammenstellung aller<br />

relevanten Informationen für die sichere<br />

Installation einer Heizölverbraucheranlage<br />

– auch über das Wasserrecht hinaus – vom<br />

Füllstutzen bis zur Abgasmündung. ■<br />

Autor: Dipl.-Ing. oec. Lambert Lucks, Institut<br />

für Wärme und Oeltechnik (IWO), Hamburg<br />

Bilder: IWO<br />

www.iwo.de<br />

Wohnungsstation<br />

„Hybrid“ mit elektrischer<br />

Nacherwärmung<br />

www.kamo.de<br />

info@kamo.de


IMPRESSUM<br />

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Magazin für Verarbeiter in der Sanitär-, Heizungs-, Klima-,<br />

Gebäudetechnik<br />

Medienpartner des ZVSHK und von SHK-Fachverbänden<br />

<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK erscheint im 67. Jahrgang (2014)<br />

(als DZB erstmals im Jahre 1872 erschienen)<br />

Magazin für Planer, Berater und Entscheider der Gebäudetechnik<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER erscheint im 9. Jahrgang (2014)<br />

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Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

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Herausgeber<br />

Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur:<br />

Markus Sironi (verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs- und<br />

Lüftungsbauermeister, gepr. Energieberater 46<br />

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(Heizung Lüftung Sanitär), Techn. Betriebswirt 40<br />

Redakteur: Fabian Blockus, Staatl. gepr. Techniker<br />

(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik)<br />

42<br />

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(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik),<br />

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Gebäude- und Energietechnik Rheinland-Pfalz e.V. erhalten die<br />

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44 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


LÜFTUNGSTECHNIK<br />

Messverfahren<br />

Präparation des Gebäudes<br />

für die Luftdichtheitsmessung<br />

Checkliste für das Verfahren B der DIN EN 13829<br />

Die Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden nach der DIN EN 13829 kennt zwei unterschiedliche Verfahren: Verfahren A<br />

„Prüfung des Gebäudes im Nutzungszustand“ und Verfahren B „Prüfung der Gebäudehülle“. Da bisherige Beschreibungen der Gebäudepräparation<br />

nach Verfahren B nicht mit dem Text der Norm übereinstimmen und die jüngst verabschiedete Neufassung der Energieeinsparverordnung<br />

das Verfahren B vorschreibt, hat sich eine branchenübergreifende Arbeitsgruppe des Themas angenommen. Ziel<br />

war es, eine Checkliste zu schaffen, die eine leichte und nachvollziehbare Präparation des Gebäudes ermöglicht.<br />

Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitarbeitern<br />

verschiedener Verbände, einer<br />

Energieagentur sowie zahlreichen Sachverständigen,<br />

die die Luftdichtheitsprüfungen<br />

seit ihren Anfängen in Deutschland<br />

begleiten. Im Folgenden soll die von<br />

ihnen erarbeitete Checkliste für das Verfahren<br />

B im Einzelnen vorgestellt, erläutert<br />

und zur Diskussion gestellt werden.<br />

Präparation der Gebäudehülle<br />

In DIN EN 13829 Abschnitt 5.2.2 Bauteile<br />

heißt es:<br />

„Alle absichtlich vorhandenen äußeren<br />

Öffnungen des zu untersuchenden Gebäudes<br />

oder Gebäudeteils werden geschlossen<br />

(Fenster, Türen, Kaminzug). (…)<br />

Der gesamte zu untersuchende Gebäudeteil<br />

muss so gestaltet werden, dass er sich bei<br />

Druckbeaufschlagung als eine Zone verhält:<br />

Alle Türen (mit Ausnahme von Schränken<br />

und Einbauschränken, die geschlossen<br />

bleiben sollten) werden innerhalb des zu<br />

untersuchenden Gebäudeteils geöffnet, sodass<br />

innen ein so gleichmäßiger Druck erreicht<br />

wird, dass die Druckunterschiede innen<br />

in einem Bereich von weniger als 10 %<br />

der gemessenen Druckdifferenz zwischen<br />

innen und außen liegen. (…)“<br />

Somit ist klar gesagt, wie mit Außentüren,<br />

Fenstern und Innentüren (Nr. 1, 2, 3<br />

und 6 der Checkliste) umzugehen ist. Einer<br />

etwas näheren Erläuterung bedürfen Klappen/Türen<br />

und Luken. Es muss hier darauf<br />

geachtet werden, wo der abgetrennte Bereich<br />

bzw. die abgetrennte Abseite liegt: Liegt er/<br />

sie innerhalb der Systemgrenze, also der<br />

wärmeübertragenden Umfassungsfläche,<br />

so wird die Klappe/Tür/Luke (Nr. 4) geöffnet,<br />

liegt der abgetrennte Bereich außerhalb<br />

BRANCHENÜBERGREIFENDE ARBEITSGRUPPE<br />

Die Idee zur Arbeitsgruppe entstand 2012 nach einem Vortrag zur Gebäudepräparation auf<br />

dem Buildair Symposium in Stuttgart. Bei einer kleinen Diskussionsrunde entstand die Idee,<br />

die in der Praxis immer wieder diskutierte Frage der korrekten Gebäudepräparation für die<br />

kommende Energieeinsparverordnung einvernehmlich innerhalb der messenden Branche<br />

zu beantworten. Die Ergebnisse sind dem Verordnungsgeber übergeben worden. Im Einspruchsverfahren<br />

wurde nochmals versucht, die derzeitigen Widersprüche aufzuzeigen.<br />

Da die EnEV 2013 nun das Verfahren B vorschreibt und die bisherige Kommentierung der<br />

Fachkommission Bautechnik der Bauministerkonferenz nicht das Verfahren B der DIN 13829<br />

widerspiegelt, hat sich die Arbeitsgruppe entschlossen, das Verfahren B mittels einer Checkliste<br />

zu beschreiben. Mit einer derartigen Checkliste können auch Branchenneulinge verlässliche<br />

und vergleichbare Ergebnisse bei der Dichtheitsprüfung erzielen.<br />

Die Arbeitsgruppe setzt sich im Einzelnen zusammen aus: Peter Ackermann-Rost (IAF Ingenieure),<br />

Timm Engelhardt (Energieagentur Göppingen), Joris Evers (Krämer-Evers Bauphysik<br />

GmbH & Co. KG), Dr. Roland Falk (Fachverband der Stuckateure für Ausbau und Fassade<br />

Baden-Württemberg), Paul von Haxthausen (Ingenieurbüro Frh. von Haxthausen), Holger<br />

Merkel (bionic3 GmbH), Michael Meyer-Olbersleben (Ing.-Büro Meyer-Olbersleben), Thomas<br />

Pingel (Thomas Pingel Energieberatung), Dr. Markus Renn (protherm), Oliver Solcher (Fachverband<br />

Luftdichtheit im Bauwesen e.V.), Herbert Trauernicht (Dipl.-Ing. Herbert Trauernicht<br />

Gebäudemesstechnik) und Dr. Klaus Vogel (Sachverständigenbüro und Büro für Mediation<br />

Dr. Klaus Vogel).<br />

der Systemgrenze, bleibt die Klappe/Tür/<br />

Luke (Nr. 5) geschlossen, denn dieser Bereich<br />

zählt nicht zum Innenvolumen. Eine<br />

weitere Abdichtung erfolgt nicht. Schlüssellöcher<br />

in Außentüren (Nr. 7) werden als<br />

Funktionsöffnungen nicht weiter abgedichtet,<br />

sondern belassen, wie sie sind.<br />

Zur Berechnung des Innenvolumens<br />

verweist die DIN EN 13829 auf nationale<br />

Regelungen. In Deutschland wird dazu die<br />

DIN 277-1 herangezogen. Im Abschnitt<br />

3.2.1 ist u. a. geregelt, wie mit dem Volumen<br />

abgehängter Decken umzugehen ist:<br />

„Nicht zum Netto-Rauminhalt gehören z. B.<br />

der Rauminhalt über abgehängten Decken,<br />

in Doppelböden und in mehrschaligen Fassaden.“<br />

Für Einbauten in abgehängten Decken<br />

(Nr. 8) bedeutet das, keine weiteren<br />

Präparationen.<br />

Durchdringungen der Gebäudehülle,<br />

die nicht der geplanten Lüftung des<br />

Gebäudes dienen<br />

In diesem Teil der Checkliste geht es<br />

insbesondere um die Erläuterung der folgenden,<br />

speziellen Anmerkung der DIN EN<br />

13829 zum Verfahren B im Abschnitt 5.2.2<br />

Bauteile: „Für Verfahren B (Gebäudehülle)<br />

werden alle einstellbaren Öffnungen<br />

geschlossen, und alle weiteren absichtlich<br />

vorhandenen Öffnungen müssen abgedichtet<br />

werden.“<br />

Ist an der Öffnung eine Klappe vorhanden,<br />

wie Klappen zum Wäscheschacht,<br />

zum unbeheizten Gebäudeteil oder Deckel<br />

von Schächten mit Pumpen/Installationen<br />

im beheizten Gebäudeteil (Nr. 12, 17), wird<br />

diese verschlossen. Andere absichtlich vorhandene<br />

Öffnungen, wie Briefkasten- und<br />

Katzenklappe (Nr. 13), Durchdringung des<br />

Wäschetrockners (Nr. 16) oder die im beheizten<br />

Gebäudebereich angeordnete Hinterlüftungsöffnung<br />

von Schornsteinen (Nr.<br />

22), werden abgedichtet. Öffnungen, die<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 45


LÜFTUNGSTECHNIK<br />

Messverfahren<br />

Tabelle 1: Checkliste für das Verfahren B der DIN EN 13829 erarbeitet von einer branchenübergreifenden Arbeitsgruppe.<br />

Zuordnung Nr. Bauteil/Öffnung/Einbau etc. Präparation nach DIN EN 13829 Verfahren B Begründung<br />

Gebäudehülle<br />

Durchdringungen der Gebäudehülle, die nicht der geplanten Lüftung des Gebäudes dienen<br />

Bauteile der freien und ventilatorgeschützten<br />

Lüftung<br />

1 Außentüren/Fenster/Dachflächenfenster Schließen 1 ) DIN EN 13829, 5.2.2<br />

2 Innentüren Öffnen 2 ) DIN EN 13829, 5.2.2<br />

3 Fenster in unbeheizten Räumen Schließen DIN EN 13829, 5.2.2<br />

4 Klappen/Türen/Luken zu Abseiten innerhalb der<br />

Systemgrenze 3 ) im Dachgeschoss<br />

5 Klappen/Türen/Luken zu Gebäudebereichen<br />

außerhalb der Systemgrenze, z. B. Garage,<br />

Abstellräume, Spitzboden, Abseiten<br />

6 Tür zum unbeheizten Keller/Kellerflur/<br />

Kellertreppenabgang<br />

Öffnen<br />

Schließen<br />

Schließen<br />

Keine äußere Öffnung, Bereich zählt zum<br />

Innenvolumen, siehe auch DIN 277<br />

Äußere Öffnung, Bereich zählt nicht zum<br />

Innenvolumen<br />

Wie Außentür<br />

7 Schlüssellöcher Keine Maßnahme Funktionsbedingte Öffnung 4 )<br />

8 Einbauten in der abgehängten Decke Keine Maßnahme Innenvolumen wird geregelt in der DIN 277<br />

9 Kanalbelüftungsventile im beheizten<br />

Gebäudebereich<br />

10 Leerrohre zu unbeheizten Gebäudebereichen<br />

(z. B. für nachträgliche Montage von Solaranlagen)<br />

Keine Maßnahme<br />

Keine Maßnahme<br />

Unter Messbedingungen bleibt das Ventil<br />

verschlossen<br />

Funktionsbedingte Öffnung<br />

11 Rollladengurtdurchführungen Keine Maßnahme Funktionsbedingte Öffnung<br />

12 Klappen zum Wäscheschacht zum<br />

Schließen<br />

Wie Außentür<br />

unbeheizten Gebäudeteil<br />

13 Briefkastenklappen/-schlitze/Katzenklappen Abdichten 5 ) Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

14 Zentrale Staubsaugeranlage Keine Maßnahme Unter Messbedingungen bleiben die<br />

Öffnungen verschlossen<br />

15 Fahrschachtbelüftung von Aufzügen, Rauch- und<br />

Wärmeabzug RWA<br />

16 Wäschetrockner im beheizten Gebäudeteil mit<br />

Abluft nach außen<br />

17 Deckel von Schächten mit Pumpen/<br />

Installationen im beheizten Gebäudeteil<br />

18 Fugen im Absenkboden für Ladebuchten in<br />

Lagerhallen<br />

19 Raumluftabhängige Feuerstätten für feste<br />

Brennstoffe, Öl und Gas (Öfen, Herde, Kamine,<br />

Durchlauferhitzer)<br />

20 „Öffnungen ins Freie“ für die<br />

Verbrennungsluftversorgung<br />

21 Öffnung „Zuluft“ im Heizungsraum/<br />

Brennstofflager innerhalb der Systemgrenze<br />

22 Im beheizten Gebäudebereich angeordnete<br />

Hinterlüftungsöffnung von Schornsteinen<br />

23 Außenluftdurchlässe (ALD) für die freie Lüftung<br />

inkl. in der Fensterfuge montierter Fensterfalzlüfter<br />

6, 7 )<br />

Wenn schließbar, dann schließen, sonst<br />

abdichten<br />

Abdichten<br />

Schließen<br />

Keine Maßnahme<br />

Klappen schließen, Asche entfernen, sonst keine<br />

Maßnahme<br />

Wenn schließbar, dann schließen, sonst<br />

abdichten<br />

Wenn schließbar, dann schließen, sonst<br />

abdichten<br />

Abdichten<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Wie Außentür<br />

Funktionsbedingte Öffnung<br />

DIN EN 13829, 5.2.2; 5.2.3<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Absichtliche vorhandene Öffnung<br />

Abdichten DIN EN 13829, 5.2.3<br />

24 Abluft-Herdhaube (Küche) Abdichten DIN EN 13829, 5.2.3<br />

25 Einzelventilatoren, Abluftdurchlässe sowie Außenluftdurchlässe<br />

(ALD) für Abluftanlagen nach<br />

DIN 18017-3 oder BaRL 8 ) sowie zur Wohnungslüftung<br />

nach DIN 1946-6<br />

Abdichten DIN EN 13829, 5.2.3<br />

26 Zuluftventilatoren (zur Schalldämmlüftung) zur<br />

Belüftung einzelner Räume<br />

27 Zu- und Abluftdurchlässe oder Außenluft- und<br />

Fortluftdurchlässen von Zu- und Abluftanlagen<br />

zur Wohnungslüftung nach DIN 1946-6 sowie<br />

RLT-Anlagen im Nichtwohnungsbau<br />

Abdichten DIN EN 13829, 5.2.3<br />

Abdichten DIN EN 13829, 5.2.3<br />

1<br />

) Schließen, zu, verschlossen<br />

2<br />

) Öffnen, auf, geöffnet<br />

3<br />

) Hüllfläche, die der energetischen Berechnung zugrundegelegt wurde<br />

4<br />

) Öffnung, die aufgrund der Funktion des Bauteils vorhanden ist, eine dichte Ausführung ist möglich – diese Öffnung zählt nicht zu den absichtlich vorhandenen Öffnungen<br />

5<br />

) Abdichten, verkleben<br />

6<br />

) Werden in der Prüfung nach DIN EN 1026 abgeklebt, sind also nicht Teil der Luftdurchlässigkeit der Fensterfuge.<br />

7<br />

) Fensterfalzlüfter gelten als Außenluftdurchlass<br />

8<br />

) Bauaufsichtliche Richtlinie zur Lüftung fensterloser Küchen, Bäder und Toiletten<br />

46 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


mit oder ohne Klappen verbaut werden, wie<br />

Rauch- und Wärmeabzüge (Nr. 15) oder die<br />

Verbrennungsluftzufuhr (Nr. 20, 21), werden<br />

verschlossen, wenn eine Klappe vorgesehen<br />

wurde, ansonsten werden sie abgedichtet.<br />

Bei Öffnungen, die unter den Messrandbedingungen<br />

der DIN EN 13829 auch<br />

während der Beaufschlagung des Gebäudes<br />

mit Über- oder Unterdruck geschlossen<br />

bleiben, wie die Kanalbelüftungsventile<br />

im beheizten Gebäudebereich (Nr. 9) oder<br />

die zentrale Staubsaugeranlage (Nr. 14),<br />

kann man auf eine Präparation verzichten.<br />

Bei funktionsbedingten Öffnungen,<br />

wie Leerrohre zu unbeheizten Gebäudebereichen<br />

(Nr. 10), Rollladengurtdurchführungen<br />

(Nr. 11) oder auch Fugen im<br />

Absenkboden für Ladebuchten in Lagerhallen<br />

(Nr. 18), erfolgt keine Präparation.<br />

Wie mit raumluftabhängigen Feuerstätten<br />

für feste Brennstoffe, Öl und Gas<br />

(Nr. 19) umzugehen ist, erläutert Abschnitt<br />

5.2.3 Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen<br />

der DIN EN 13829: „Wärmeerzeuger<br />

mit Raumluftverbund werden ausgeschaltet.<br />

Aus offenen Feuerstellen wird die<br />

Asche entfernt. Mechanische Lüftungsund<br />

Klimaanlagen werden ausgeschaltet.<br />

(…)“ D.h., man entfernt die Asche, damit es<br />

aufgrund der Druckbeaufschlagung nicht<br />

zu Verschmutzungen im Wohnbereich<br />

kommt. Wenn eine Klappe vorhanden ist,<br />

wird diese verschlossen. Ansonsten werden<br />

keine weiteren Abdichtungsmaßnahmen<br />

vorgenommen.<br />

Bauteile der freien und<br />

ventilatorgestützten Lüftung<br />

Zu diesen Öffnungen heißt es in Abschnitt<br />

5.2.3 Heizungs-, Lüftungs- und<br />

Klimaanlagen der DIN EN 13829: „(…)<br />

Die Luftdurchlässe von mechanischen<br />

Lüftungsanlagenteilen werden abgedichtet.<br />

Andere Lüftungsöffnungen (z. B. Öff-<br />

nungen für natürliche Lüftung) werden<br />

für die Zwecke von Verfahren A geschlossen<br />

und von Verfahren B abgedichtet. (…)“<br />

Daraus ergibt sich, dass Außenluftdurchlässe<br />

der freien Lüftung (Nr. 23), die Abluftherdhaube,<br />

Ventilatoren, Zuluft-, Abluft-<br />

und Außenluft- oder Fortluftdurchlässe<br />

der ventilatorgestützten Lüftung (Nr.<br />

24, 24, 26, 27) grundsätzlich abzudichten<br />

sind.<br />

■<br />

Autor: Dipl.-Ing. (FH) Oliver Solcher, Fachverband<br />

Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (FLiB)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK


INFOTHEK<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Kesselunterbau aus der Brauerei<br />

Diese Aufnahme aus der Praxis hat uns Rainer<br />

Wassermann, Kachelofenbaumeister aus Niederrieden,<br />

zugeschickt. Die Kesselanlage war das<br />

Werk eines Heizungsbauers und laut Wassermann<br />

nur als Provisorium während der Baumaßnahme<br />

gedacht. Gleichwohl dürfe das Gefahrenpotenzial<br />

dabei nicht übersehen werden. Wäre die<br />

altersschwache Bierkiste beim Betrieb in die Knie<br />

gegangen, so wären die Abgase und somit CO und<br />

CO 2<br />

in den Keller gelangt und es hätte akute Vergiftungsgefahr<br />

bestanden, so Wassermann. ■<br />

Haben Sie als SHK-Unternehmer bei Ihrer täglichen<br />

Arbeit auch mit dieser Art von Kuriositäten<br />

zu tun? Oder haben Sie eine besonders<br />

anspruchsvolle Installation realisiert? Dann<br />

drücken Sie auf den Auslöser und senden uns<br />

die Bilder zu. Als Dankeschön erhalten Sie die<br />

aktuelle Ausgabe des Magazins „inwohnen“.<br />

STROBEL VERLAG, Redaktion <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK,<br />

Postfach 56 54, 59806 Arnsberg,<br />

E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />

Gefährliches Provisorium: Beachtenswert ist auch die Abstützung des Ausdehnungsgefäßes.<br />

SEMINARE | KURSE | TAGUNGEN | WORKSHOPS | SYMPOSIEN | KONGRESSE<br />

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Seminare von Hewi<br />

Hewi bietet Seminare für das Fachhandwerk, den Handel,<br />

Planer und Architekten. Sie beinhalten Systemlösungen im<br />

Sanitär- und Baubeschlag sowie deren Anwendungen in<br />

den Bereichen Home, Public und Care.<br />

Ökofen Pelletakademie 2014<br />

Die Pelletakademie veranstaltet für SHK-Installateure,<br />

Techniker und Kundenberater aus der Heizungsbranche<br />

Schulungen für die Bereiche Technik, Kundenberatung, Installation<br />

und Wartung der Pelletheizung. Die Schulungen<br />

finden deutschlandweit statt.<br />

Vorsprung durch Wissen<br />

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Heizungsbauern, Gesellen, Betrieben und Ingenieuren die<br />

Möglichkeit, sich bei den Trainings- und Weiterbildungskursen<br />

auf den neuesten technischen Stand bringen zu<br />

können. Themen sind beispielsweise Hybrid-Systeme, Anlagenplanung<br />

im Bereich Mehrfamilienhäuser oder thermische<br />

Solaranlagen, Energiespeicher und Frischwassersysteme.<br />

Nähere Informationen<br />

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Kostenlos<br />

Das komplette Schulungsprogramm<br />

kann im Internet heruntergeladen<br />

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Nähere Auskünfte erteilt Junkers<br />

telefonisch oder im Internet.<br />

Hewi Heinrich Wilke GmbH<br />

Bad Arolsen<br />

Tel.: 05691 82 - 0, Fax - 319<br />

info@hewi.de<br />

www.hewi.de<br />

Ökofen Heiztechnik GmbH<br />

Mickhausen<br />

Tel.: 08204 2980 - 0, Fax: - 190<br />

info@oekofen.de<br />

www.oekofen.de<br />

Bosch Thermotechnik GmbH<br />

Junkers Deutschland<br />

Wetzlar<br />

Tel.: 01803 337333<br />

junkers.infodienst@de.bosch.com<br />

www.junkers.de<br />

48 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


INFOTHEK<br />

URTEILE<br />

Berufsunfähigkeitsversicherung – auch anteiliger Werbungskostenabzug scheidet aus<br />

Versicherungsprämien stellen Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben<br />

dar, wenn sie beruflich veranlasst sind. Private Aufwendungen<br />

sind Sonderausgaben. Die Abgrenzung richtet sich also danach,<br />

ob durch die Versicherung berufliche oder private Risiken<br />

abgedeckt werden. Aber auch eine Aufteilung der Aufwendungen<br />

für eine Berufsunfähigkeits-Versicherung in einen privat und einen<br />

beruflich bzw. betrieblich veranlassten Anteil scheidet aus,<br />

weil es um das einheitlich dem privaten Bereich zuzuordnende<br />

Risiko der Sicherung des Lebensunterhalts geht. Das gilt sowohl<br />

für Beiträge für eine Krankentagegeld- wie für eine Berufsunfähigkeits-Versicherung.<br />

Denn Zweck beider Versicherungen ist der<br />

Ausgleich krankheitsbedingter Einnahmeausfälle; mithin geht es<br />

um das private Risiko von Vermögenseinbußen (Quelle: Bundesfinanzhof,<br />

Az.: VI B 20/13).<br />

Minijobs – Fehlende<br />

Meldungen (vorerst)<br />

nicht nachreichen<br />

Arbeitgeber, die das<br />

Entgelt ihrer Minijobber<br />

erhöht und einen Antrag<br />

ihrer Arbeitnehmer auf<br />

Befreiung der Rentenversicherungspflicht<br />

erhalten<br />

haben, müssen die<br />

fehlende Weitermeldung<br />

an die Minijob-Zentrale<br />

nicht nachholen. Der Arbeitnehmer<br />

ist dennoch<br />

von der Versicherungspflicht<br />

in der Rentenversicherung<br />

befreit. Das<br />

gilt bis zum 30. Juni 2014.<br />

Fehlt es hingegen bereits<br />

am Befreiungsantrag des<br />

Arbeitnehmers gegenüber<br />

dem Arbeitgeber,<br />

besteht vom Tag der Entgelterhöhung<br />

bis zum Tag<br />

vor Wirksamkeit der Befreiung<br />

Rentenversicherungspflicht.<br />

Ab 1. Juli 2014 indes<br />

muss der Arbeitgeber<br />

für neue Beschäftigungsverhältnisse<br />

bzw. in Entgelterhöhungsfällen<br />

den<br />

Eingang des Antrags auf<br />

Befreiung von der Rentenversicherungspflicht<br />

zwingend innerhalb von<br />

sechs Wochen bei der Minijob-Zentrale<br />

anzeigen.<br />

Anderenfalls ergibt sich<br />

bei verspätet angezeigten<br />

Befreiungsanträgen die<br />

Versicherungspflicht bis<br />

zum Tag vor Wirksamkeit<br />

der Befreiung (Quelle:<br />

Deutscher Steuerberaterverband<br />

e. V.) ■<br />

colours of innovation<br />

Innovation in Farbe<br />

ROHRLEITUNGSSYSTEME AUS KUNSTSTOFF MADE IN GERMANY<br />

aquatherm ist der weltweit führende<br />

Hersteller und Anbieter von Rohrleitungssystemen<br />

aus Polypropylen<br />

(PP), die zum Transport von verschiedensten<br />

Medien unter Druck<br />

eingesetzt werden. Unsere Rohrleitungssysteme<br />

werden welt weit<br />

in Trinkwasser-, Klima-, Sprinkler<br />

sowie Flächenheiz- und Kühlsystemen<br />

installiert.<br />

Dabei achten wir besonders auf umweltfreundliche<br />

Herstellung, 100%<br />

deutsche Qualität und dauerhafte<br />

Sicherheit unserer Produkte.<br />

Als innovativer und richtungsweisender<br />

Mittelständler beschäftigen<br />

wir weltweit fast 500 entschlossene<br />

Mitarbeiter.<br />

Insgesamt produzierten wir 2013<br />

an 350 Fertigungstagen 40 Mio.<br />

Rohrmeter und über 50 Mio. Formteile.<br />

Durch intensive Zusammenarbeit<br />

mit unseren weltweiten<br />

Vertriebspartnern sind wir derzeit<br />

in 75 Ländern erfolgreich.<br />

Management<br />

System<br />

ISO 9001:2008<br />

ISO 14001:2004<br />

ISO 50001:2011<br />

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Versorgungstechnik<br />

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Rohrleitungssystem für die Klima-,<br />

Heizungs- und Anlagentechnik<br />

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Rohrleitungsystem für die<br />

Sprinkler anwendung<br />

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Flächenheiz- und Kühl system für Decke,<br />

Wand und weitere Anwendungsgebiete<br />

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Rohrleitungssystem für Nutzwasser<br />

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Trinkwasser- und Heizkörperanbinde system<br />

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12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 49


INFOTHEK<br />

EDV<br />

SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG<br />

App für die Ermittlung der Dämmdicke von Rohrleitungen<br />

Isover bietet mit der App „EnEV Technik“<br />

eine Planungshilfe zur Ermittlung von Dämmdicken<br />

bei Rohrleitungen. Zur Anwendung erklärt<br />

der Dämmstoff-Hersteller: „Die Anwendung<br />

ist einfach und intuitiv. In Abhängigkeit<br />

vom gewählten Isover-Produkt und dessen<br />

Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit kann für<br />

verschiedene Arten von Leitungen die benötigte<br />

Mindestdicke der Dämmschicht nach<br />

EnEV 2014 abgelesen werden.“ Für die App<br />

diente die bereits in Papierform existierende<br />

„Drehscheibe“ als Vorlage.<br />

Die App ist kostenlos im App Store (iOS), im<br />

Google Play Store und auf www.isover-technische-isolierung.de<br />

erhältlich. Sie ist kompatibel<br />

mit iOS ab Version 6 und Android ab<br />

Version 4.0.<br />

Die Isover-App „EnEV Technik“ kann sowohl<br />

auf dem Smartphone, als auch auf<br />

dem Tablet installiert werden.<br />

OVENTROP GMBH & CO. KG<br />

„Oventrop-App“ auch<br />

für Android-Geräte<br />

Mit der „Oventrop-App“<br />

kann der Anwender den hydraulischen<br />

Abgleich nun<br />

auch mit Android Smartphones<br />

und Tablet-PCs durchführen,<br />

automatisch dokumentieren<br />

und per E-Mail versenden.<br />

Zur Anwendung erklärt<br />

das Unternehmen: „Eine Heizlastberechnung<br />

kann genauso<br />

mühelos durchgeführt werden<br />

wie die Auswahl und Auslegung<br />

der Ventile und die Dimensionierung<br />

der Differenzdruckregler.“<br />

Für die Berechnungen<br />

können allgemeine<br />

technische Daten oder optional<br />

verfügbare Kataloge verwendet<br />

werden, die in die App<br />

integriert sind. Darüber hinaus<br />

werden unter der Funktion<br />

„Nachrichten“ Neuigkeiten<br />

zu den Armaturen und Systemen<br />

des Herstellers bereitgestellt.<br />

Die „Oventrop-App“ steht<br />

kostenlos im Google Playstore<br />

zum Download bereit. Ebenso<br />

kann sie über die Oventrop<br />

Homepage unter www.oventrop.de/ov-app<br />

heruntergeladen<br />

werden.<br />

KSB AG<br />

Auslegungsprogramm für Pumpen und Armaturen<br />

Hydraulische Auslegung von Pumpen und Armaturen mit<br />

„KSBase Consult Building“.<br />

Mit „KSBase Consult Building“ bietet KSB ein Auslegungsprogramm für Pumpen und Armaturen<br />

zahlreicher Flüssigkeitskreisläufe in der Gebäudetechnik. Dazu erstellt die Software<br />

gleichzeitig die zugehörigen Ausschreibungstexte. KSB: „Damit ist es das erste Programm dieser<br />

Art, das sowohl Pumpen als auch Armaturen abdeckt.“<br />

Der Anwender kann über die Eingabe<br />

die zu erwartenden Energiekosten<br />

ermitteln und mit einem Rohrleitungsrechner<br />

mögliche Druckverluste<br />

kalkulieren. Auslegungen können unter<br />

einem Projektnamen verwaltet sowie<br />

als PDF- und RTF-Datei gespeichert<br />

oder ausgedruckt werden. Darüber hinaus<br />

ist ein Datenexport in gängige<br />

Formate wie GAEB oder Datanorm möglich.<br />

Filter- und Sortierfunktion sollen<br />

die Suche nach der optimalen Pumpe<br />

oder Armatur verkürzen. Informationen<br />

rund um die Pumpe bzw. Armatur<br />

wie Baureihenhefte und Betriebsanleitungen<br />

sind ebenfalls verfügbar.<br />

Das Programm steht als Online-<br />

Version auf der Website des Pumpenherstellers<br />

unter www.ksbaseconsult.de<br />

zur Verfügung. Alternativ<br />

lässt sich das Programm auch für<br />

den Offline-Einsatz auf den PC herunterladen<br />

oder als „App“ für mobile<br />

Geräte wie Smartphones (Android<br />

und Apple) nutzen. Derzeit steht<br />

„KSBase Consult Buildung“ in deutscher,<br />

englischer und französischer<br />

Sprache zur Verfügung. ■<br />

50 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


INFOTHEK<br />

GLÜCKWÜNSCHE<br />

Wilo-Lernkonzept erhält Deutschen Bildungsmedienpreis 2014<br />

Das Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft<br />

hat den Deutschen<br />

Bildungsmedienpreis „Digita“ auf der<br />

Bildungsmesse „didacta“ in Stuttgart<br />

vergeben. In der Kategorie Berufliche<br />

Bildung und Studium erhielt das „Lernsystem<br />

Brain Box zur Optimierung von<br />

Heizungsanlagen mit multimedialen<br />

Ausbildungsunterlagen“ des Unternehmens<br />

Wilo den Preis in der Sparte Ausbildung.<br />

Es richtet sich an angehende<br />

SHK-Fachhandwerker und will durch<br />

sein ganzheitliches Konzept überzeugen.<br />

Auszubildende lernen in praktischen<br />

Lernsituationen den Umgang<br />

mit Kundenaufträgen und der Heizungsanlage<br />

kennen.<br />

Der Deutsche Bildungsmedien-Preis<br />

„digita“ wird in diesem Jahr zum 19.<br />

Mal verliehen. Zur Jury gehörten acht<br />

Fachleute aus Wissenschaft, Bildungsadministration<br />

und Wirtschaft. Seit<br />

1995 prämieren die Veranstalter Lehrund<br />

Lernangebote, die sich durch herausragende<br />

Pädagogik und Didaktik,<br />

optimale Nutzung der digitalen Technologien<br />

sowie eine überzeugende mediale<br />

Gestaltung auszeichnen.<br />

Der „Digita 2014“ in der Kategorie Bildung und Studium ging in der Sparte Ausbildung an das „Lernsystem<br />

Wilo-Brain Box zur Optimierung von Heizungsanlagen mit multimedialen Ausbildungsunterlagen“.<br />

Übergabe des goldenen Meisterbriefs: Innungs-Obermeister<br />

Clemens Koch (r.) mit Jubilar Karl-Josef Götze.<br />

Karl-Josef Götze mit goldenem Meisterbrief ausgezeichnet<br />

Meister seit 1964: Aus diesem Grund überreichte Innungs-Obermeister<br />

Clemens Koch (Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Soest-Lippstadt)<br />

Karl-Josef Götze den goldenen Meisterbrief. Seine Prüfung<br />

im Bereich Heizungs- und Lüftungsbau hatte er vor 50 Jahren in Stuttgart<br />

abgelegt. Der 72-jährige Jubilar ist heute nach wie vor in seinem<br />

Familienunternehmen Karl Götze (Anröchte) tätig und steuert die Baustellen<br />

des Betriebes täglich<br />

an, um z. B. dringend benötigte<br />

Materialien auszuliefern.<br />

Der Betrieb wurde ursprünglich<br />

um 1850 von Urgroßvater<br />

Karl Götze in Lippstadt<br />

gegründet, um für die<br />

Kunden Brunnen zu bohren<br />

und zu bauen. Seit etwa 1920<br />

ist man mit den Handwerken<br />

Elektro, Sanitär, Heizungsund<br />

Tankbau in Anröchte ansässig.<br />

Unter den insgesamt<br />

fünf Söhnen von Jubilar Karl-<br />

Josef und Elisabeth Götze findet<br />

sich Sohn Elmar als Gas- und Wasserinstallateur-Meister bzw. Heizungsbau-Meister, der<br />

das Unternehmen mit aktuell rund 35 Beschäftigten leitet – unterstützt u. a. durch die Brüder<br />

Michael Götze (Dipl.-Versorgungstechniker) und Karl-Gottfried Götze (Elektroinstallateurmeister).<br />

■<br />

solar-rapid ®<br />

Schwimmbad-Heizung<br />

Leichte Montage<br />

Paßt an vorhandene<br />

Schwimmbad-Technik<br />

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Hersteller<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 51


PRODUKTE<br />

STS STEFAN SCHMITZ GMBH & CO. KG<br />

Möbelprogramm für die individuelle Badgestaltung<br />

Der Hersteller STS zeigt Badmöbel für die individuelle Gestaltung. Das Erscheinungsbild des neuen<br />

Konsolenprogramms „MODULart-LITE“ beispielsweise wird geprägt durch die außen 8 cm hohe Konsolenplatte,<br />

die durch ihre strukturierte Oberfläche in „travertin“, „lava“ und „oxid“ laut eigenen Angaben<br />

zum Blickfang des Bades wird. Zur einfachen Montage der Konsolenplatte werden werkseitig<br />

Konsolen mitgeliefert, die über eine Neigungsverstellbarkeit verfügen, sodass die waagerechte Montage<br />

auch an „steigenden“ und „fallenden“ Wänden erfolgen kann. Für die ganz persönliche Note stehen<br />

zahlreiche STS-Keramik- und Mineralgusswaschtische in unterschiedlichen Größen und Formen<br />

Detail Oberfläche „oxid“.<br />

zur Auswahl.<br />

Da kein Bad dem anderen gleicht,<br />

stehen bei dem Konsolenprogramm<br />

individuelle Maße zur Verfügung. So<br />

werden die Konsolenplatten bis zu einer<br />

Länge von 240 cm und einer Tiefe<br />

von 60 cm vom Unternehmen ganz<br />

kundenorientiert angefertigt und auf<br />

Wunsch mit Schränken – für den benötigten<br />

Stauraum – unterbaut. Zur Detail Oberfläche „travertin“.<br />

Komplettierung steht ebenfalls ein<br />

Sortiment aus STS-Spiegeln und Spiegelschränken zur Verfügung.<br />

Auch die technische Komponente ist Bestanteil des Programms.<br />

So besteht die Möglichkeit, die Konsolenplatten mit einem Bluetooth-<br />

Empfänger und zwei Lautsprechern auszustatten und so die Konsolenplatte<br />

zum Klingen zu bringen. Diese dient dabei als Resonanzkörper.<br />

STS Stefan Schmitz GmbH & Co. KG, Hövelhofer Str. 59, 33129 Delbrück,<br />

Tel.: 05257 509 - 0, Fax: - 88, sts@sts-meinbad.de, www.sts-meinbad.de<br />

DEGEN GMBH & CO.<br />

Heizkörper und Fußbodenheizungen kombinieren<br />

Eine Lösung für die Kombination von Heizkörpern und Fußbodenheizungen bis 150 m² beheizte<br />

Fläche bietet das Unternehmen Degen mit der „Jumbo Wärmemix-Station WMS 150“ in seinem Sortiment<br />

an. Der Vorteil des Produkts<br />

liegt laut Hersteller darin, dass der<br />

Hochtemperatur-Rücklauf eines<br />

Heizungskreises, hydraulisch entkoppelt,<br />

als Vorlauf für eine Fußbodenheizung<br />

dient. Dadurch würde<br />

der gesamte Rücklauf des Heizsystems<br />

abgesenkt. „Für eine Brennwertnutzung<br />

bedeutet das, dass<br />

die Taupunktunterschreitung im<br />

Brennwertgerät auch im Teillastbetrieb<br />

und damit fast über das ganze<br />

Jahr stattfindet und somit der Energieverbrauch<br />

maßgeblich gesenkt<br />

wird“ erklärt der Hersteller.<br />

Degen GmbH & Co.,<br />

Lambertistr. 22, 59229 Ahlen-Dolberg,<br />

Tel.: 02388 6923, Fax: 02388 1666,<br />

degen-gmbh-co@t-online.de,<br />

www.degen-gmbh-co.de<br />

52 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


PRODUKTE<br />

CAPITO GMBH & CO. KG<br />

Pellet-Pufferkessel als umweltfreundliche Alternative<br />

Das Unternehmen Capito hat einen Solar-Pellet-Pufferkessel entwickelt, der eine Alternative<br />

zu den herkömmlichen Öl- und Gasheizungen bieten will – eine 4in1-Einheit, die die<br />

Funktionen Wärmeerzeugung, Puffertechnik, Solarspeicher und Trinkwasser-Erwärmung<br />

in einem Gerät kombiniert. Den Pufferkessel „S-CC 480/600 PP“ gibt es mit einer Leistung<br />

von 16,7 kW und zwei Wärmedepot-Inhalten von 506 oder 610 l.<br />

Die Beschickung des vollautomatischen zweistufigen Brenners übernimmt eine Förderschnecke.<br />

Durch die automatische Entaschungsfunktion mit der Möglichkeit einer<br />

Intervall-Einstellung soll der Hausbesitzer lediglich einen minimalen Reinigungs- und<br />

Wartungsaufwand haben, da das Brennerrohr regelmäßig und selbstständig von Restasche<br />

befreit wird. An den Solar-Pellet-Pufferkessel kann wahlweise rechts oder links ein<br />

kompakter Pellet-Tagesbehälter angebracht werden. Die Befüllung kann zum einen durch<br />

die sogenannte Handbefüllung mit Pellet-Sackware erfolgen. Zum anderen kann der Pelletbehälter<br />

aber auch über ein Vacuum-Saugsystem<br />

aus einem Sacksilo oder einem anderen Lagerraum<br />

mit Pellets befüllt werden.<br />

Der Kessel besitzt neben der Wärmeerzeugung<br />

und Trinkwassererwärmung im<br />

Durfluss-Prinzip noch die Funktion eines<br />

Solar-Pufferspeichers für die Anbindung diverser<br />

Alternativ-Energien. Eine wartungsund<br />

regelungsfreie Schwerkraft-Schichtung<br />

soll dafür sorgen, dass bereits nach kurzer<br />

Energiezuführung, z. B. durch Sonneneinstrahlung,<br />

frisches Brauchwasser gezapft<br />

werden kann. „Selbst beim Verbrauch von<br />

größeren Wassermengen steht nach kürzester Zeit erneut Energie auf hohem Temperaturniveau<br />

zur Verfügung“, so der Hersteller. Überschüssige Energie, die nicht für die Trinkwasser-Erwärmung<br />

genutzt werden kann, kann ohne zusätzlichen Regelungsaufwand für Heizzwecke<br />

genutzt werden. Eine 125 mm starke Vlies-Isolierung sorgt für die Wärmedämmung.<br />

Capito GmbH & Co. KG, Tel.: 02735 760120, Fax: 02735 770908,<br />

info@capito-gmbh.de, www.capito-gmbh.de<br />

Legende:<br />

1) 4in1-Funktionseinheit; 2) Regelung;<br />

3) Brauchwasserbereitung; 4) Pellet-Brennkammer;<br />

5) Brenner; 6) Isolierung; 7) Solar-Wärmeübertrager;<br />

8) Schichtsystem; 9) Pelletbehälter.<br />

MKC METALL KUNDEN-CENTER GMBH<br />

Kupferrohre jetzt auch mit Einzelrohrverschluss<br />

Trinkwasser ist das wohl wertvollste Lebensmittel. Daher hat der Gesetzgeber dem Thema Hygiene<br />

u. a. durch die Trinkwasserverordnung eine hohe Bedeutung zugemessen. Darüber hinaus<br />

geben DIN-Normen und Richtlinien Hinweise zum Umgang mit den Installationsmaterialien.<br />

„Dadurch“, ist MKC der Auffassung, „erhöhen sich die Anforderungen an die in der Prozesskette<br />

verantwortlichen Partner, vom Hersteller über<br />

den Fachgroßhandel bis hin zum Fachhandwerker.“<br />

Der Händler MKC ist sich dieser Thematik bewusst<br />

und liefert Kupferrohre der Marke „Talos“ ausschließlich<br />

„in hygienisch einwandfreier Beutelverpackung“<br />

aus. Im 1. Quartal 2014 erweitert<br />

das Handelshaus sein Standardlieferprogramm<br />

um werksseitig mit Verschlüssen (Stopfen) versehene<br />

Kupferrohre derselben Marke.<br />

MKC Metall Kunden-Center GmbH, Ursulastr. 33 - 41,<br />

50354 Hürth, Tel.: 02233 3962 - 0, Fax: - 349,<br />

info@metallkc.de, www.metallkc.de<br />

GMBH<br />

Die<br />

Nr .1<br />

72581 Dettingen · Vogelsangstr. 26/2B<br />

Telefon 071 23/9767 30 · Fax 97 6740<br />

info@fawas.de www.fawas.de<br />

12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 53


PRODUKTE<br />

SCHÜTZ GMBH & CO. KGAA<br />

Praktischer Tank-in-Tank aus Kunststoff<br />

Rund 6 Mio. Ölheizungen sorgen in deutschen Haushalten für Wärme. Nach Angaben des Instituts für<br />

Wärme und Oeltechnik (IWO) sind über 75 % (ca. 4,5 Mio.) der Anlagen älter als 25 Jahre. Die alten, noch<br />

gemauerten Auffangwannen seien meist nicht mehr funktionsfähig und stellen ein Sicherheitsrisiko dar.<br />

Für die Sanierung solcher Anlagen hat das Unternehmen Schütz u. a. Tanks aus UV-stabilisiertem<br />

Kunststoff im Angebot. Sie sind mehrschichtig aufgebaut und gelten deshalb als Tank mit integrierter<br />

Auffangwanne (Tank in Tank). Die bisherige Abmauerung<br />

mit dreifachem, ölfestem Schutzanstrich<br />

ist nicht mehr notwendig. Die „SMP“-Geruchsbarriere<br />

im Innentank dient dem Geruchsschutz.<br />

Eines dieser Schütz-Produkte misst 750 mm in<br />

der Breite und Länge und 1700 mm in der Höhe.<br />

Die Maße wurden so gewählt, dass die Tanks durch<br />

alle Standard-Einstiegsluken passen. „Gerade für<br />

Altbauten mit schmalen Treppenhäusern, niedrigen<br />

Türen und Kellerdecken ein entscheidender<br />

Aspekt“, meint Schütz. Auch Anlieferung und Transport<br />

des „nur 40 kg schweren Tanks“ seien problemlos.<br />

Schütz GmbH & Co. KGaA, Schützstr. 12, 56242 Selters, Tel.: 02626 77 - 0, Fax: - 330,<br />

info2@schuetz.net, www.schuetz.net<br />

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54 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


PRODUKTE<br />

SANHA GMBH & CO. KG<br />

Bleifreie Pressfittings für Kunststoff- und Verbundrohrinstallationen<br />

Das Unternehmen Sanha hat die Systemfittings seines „3fit-<br />

Press“-Systems überarbeitet und bietet sie jetzt in bleifreiem<br />

Material an. Gefertigt werden die Pressfittings für Kunststoffund<br />

Verbundrohrinstallationen aus Siliziumbronze und PPSU-<br />

Kunststoff. „Siliziumbronze ist ein extrem harter und dichter<br />

Werkstoff, der gleichermaßen korrosionssicher wie hygienisch<br />

ist“, erklärt das Unternehmen. Damit eigne er sich nicht nur für<br />

die Trinkwasserinstallation, sondern genauso für die Bereiche<br />

Gas, Heizung oder Industrie. „Das vorhandene Werkzeug kann<br />

ohne Zusatzinvestitionen und Sicherheitsrisiko genutzt werden“,<br />

so der Hersteller. Spezielle Details wie der weiße Kunststoffring<br />

mit sechs Sichtfenstern, über den sich überprüfen lässt, ob das<br />

Rohr korrekt eingeschoben ist, oder die „Push & Stay“-Funktion<br />

(Gleithaftung) sollen den Verarbeitungskomfort bei der Montage<br />

erhöhen.<br />

Zum „3fit-Press“-System gehören auch die flexiblen „MultiFit“-<br />

Systemrohre („MultiFit-Flex“ (Mehrschichtverbundrohre) und<br />

„MultiFit-PEX“ (5-schichtige Kunststoffrohre)).<br />

Sanha GmbH & Co. KG, Im Teelbruch 80, 45219 Essen,<br />

Tel.: 02054 925 - 0, Fax - 250, info@sanha.com, www.sanha.com<br />

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12/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 55


PRODUKTE<br />

KAMPMANN GMBH<br />

Flexibel anpassbar:<br />

Bodenkanalheizung im Modul-System<br />

Die Zeiten, in denen der Einsatz von Bodenkanalheizungen mit einem Aufmaß<br />

vor Ort und einer maßgenauen Gerätefertigung begann, gehören laut dem Unternehmen<br />

Kampmann der Vergangenheit an. Abhilfe soll das „Katherm“-Modul-<br />

System bringen, welches es ermöglicht, individuelle Maßanpassungen direkt auf<br />

der Baustelle durchzuführen. Das System besteht aus insgesamt sechs verschiedenen<br />

Modulen zur Verbindung der Bodenkanäle in Linie oder über Eck, für den<br />

Wandanschluss sowie für runde oder eckige Aussparungen, wie sie etwa bei Säulen<br />

benötigt werden. Alle Module sind bauseitig kürzbar und besitzen eine trittstabile<br />

Höhenverstellung zur Justierung. Eine Konsole verbindet die Bodenkanäle<br />

mit den Modulen.<br />

„Für einen spürbaren<br />

Zeitgewinn bei der Projektabwicklung<br />

sorgt die schnelle Lieferung der Standard-Bodenkanäle, denn in Verbindung<br />

mit dem Modul-System wird eine aufwendige werkseitige Maßanfertigung<br />

meist überflüssig“, so der Hersteller. Anpassungen sollen mit wenigen Handgriffen<br />

direkt vor Ort möglich sein. Darin sieht auch Stefan Reisch, Vertriebsleiter<br />

bei Kampmann, den entscheidenden Vorteil: „Man gewinnt Zeit und Flexibilität.<br />

Auf unzähligen Baustellen kämpfen die Gewerke mit Bautoleranzen. Mit dem<br />

Modul-System können diese noch während der Montage ausgeglichen werden.“<br />

Kampmann GmbH, Friedrich-Ebert-Str. 128-130, 49811 Lingen (Ems),<br />

Tel.: 0591 7108 - 0, Fax - 300, info@kampmann.de, www.kampmann.de<br />

SKOBERNE SCHORNSTEINSYSTEME GMBH<br />

Abgas-System für Holzfassade und zweischaliges Mauerwerk<br />

Um platzsparender einen Brennwert-Schornstein zu installieren, hat sich das Unternehmen<br />

Skoberne eine Lösung überlegt: Das „Skobifix WDVS“-System wird außen am Haus auf Winkelkonsolen<br />

gestellt und in die Außendämmung vollständig integriert. Der Anschluss zwischen<br />

Feuerstätte und Schacht ist variabel – genau in der Flucht der Verbindungsleitung. Mit einer<br />

koaxialen Dachdurchführung kann die Mündung hergestellt und in die Dachfläche integriert<br />

werden, die über die Hauswand hinausragt. Durch eine Universal-Schrägdachpfanne erfolgt<br />

die Abdichtung je nach Dachneigung<br />

(5 - 55 °). Die Verbrennungsluft wird<br />

über Öffnungen in der Wetterhaube<br />

angesaugt und an der abgasführenden<br />

Kunststoffleitung vorgewärmt.<br />

Die Entwicklung des Systems ging<br />

aus dem „Brennwert-Schornstein“-<br />

Programm „Skobifix“ hervor. Beim<br />

„Skobifixnano 30“ beispielsweise werden<br />

die Abgase in einer Abgasanlage<br />

mit Feuerwiderstandsdauer von 30<br />

Min. in einem PPs-Rohr D 60 geführt.<br />

Ein Schacht aus einem speziellen Schaumkeramik-Material ummantelt das<br />

Rohr und dient dem Feuerwiderstandsschutz. „Die Schachtelemente werden<br />

mit einer Nut- und Federkonstruktion einfach zusammengesteckt. Die<br />

geringen Außenabmessungen lassen den Brennwert-Schornstein in jeder<br />

Wand oder Vorwandkonstruktion verschwinden“, so der Hersteller. ■<br />

Skoberne Schornsteinsysteme GmbH, Ostendstr 1, 64319 Pfungstadt,<br />

Tel.: 06157 8070 - 0, Fax - 70, Info@skoberne.de, www.skoberne.de<br />

56 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 12/2014


Ausgabe Februar 2014<br />

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Juni 2014<br />

MAGAZIN FÜR PLANER, BERATER UND<br />

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Effiziente Druckerhöhung Seite 8<br />

Kraft-Wärme-Kopplung Seite 12/26<br />

Dichtigkeit von Lüftungsnetzen Seite 20


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Marketingvolumen von über 25 Mio. Euro ist der Plus X Award heute der weltgrößte Innovationspreis für Technologie,<br />

Sport und Lifestyle. Produkte die über mindestens einen „Plus X“ Faktor verfügen werden mit einem Plus X Award<br />

Gütesiegel ausgezeichnet. Auszeichnungswürdig sind neu entwickelte und innovative Technologien, außergewöhnliche<br />

Designs sowie intelligente und einfache Bedienkonzepte. Auch Kriterien wie gute ergonomische und ökologische<br />

Produkteigenschaften sowie die Verwendung qualitativ hochwertiger Materialien und deren Verarbeitung führen zusätzlich<br />

zu einem nachhaltigen Erzeugnis von langer Lebensdauer und sind somit ebenfalls auszeichnungswürdig.<br />

Der Innovationspreis wurde als Projekt zur Stärkung der Marke initiiert und befindet sich 2013 im zehnten Jahr seines<br />

Bestehens.<br />

Das PDF der Broschüre finden Sie zum Download unter:<br />

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INHALT/INTRO<br />

4 Aktuell<br />

30 Schaufenster<br />

44 Impressum: <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK-Teil<br />

SANITÄR<br />

8 Wasserversorgung in hohen Gebäuden<br />

Druckerhöhungsanlagen für Trinkwassernetze: Neue Anlagen sind<br />

geräuscharm und effizient in jeder Betriebssituation.<br />

HEIZUNG<br />

12 Rahmenbedingungen wirken sich positiv aus<br />

Steigende Energiekosten machen BHKWs für Investoren in den<br />

nächsten zehn Jahren immer interessanter.<br />

HEIZUNG/LÜFTUNG<br />

16 Reichlich Optimierungspotenzial vorhanden<br />

Ergebnisse eines zweijährigen Modellversuches mit unterschiedlichen<br />

Lüftungssystemen.<br />

LÜFTUNG<br />

20 Mangelfrei geplant und ausgeführt<br />

Anforderungen an die Dichtigkeit von Luftleitungsnetzen.<br />

8<br />

UMSTRITTENE UMLAGEPFLICHT<br />

Sonnige Zeiten verzeichnet derzeit<br />

die Marktentwicklung für Kraft-<br />

Wärme-Kopplung (KWK). Und auch<br />

die Aussichten für die nächsten<br />

Jahre sind vielversprechend, da insbesondere<br />

steigende Energiekosten<br />

BHKWs für Investoren zunehmend<br />

interessanter machen 1 ). Hinzu kommen<br />

finanzielle Förderungen und<br />

Zuschüsse, die sich positiv auf das<br />

Marktwachstum auswirken. Unter<br />

BHKW-Herstellern wird vor allem<br />

dem jetzigen EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) eine hohe Bedeutung<br />

zugesprochen, durch dessen anstehende Novellierung für<br />

Anfang August dieses Jahres aber dunkle Wolken aufzuziehen drohen.<br />

Schattenseiten werden sich ergeben, wenn die EEG-Umlage auf<br />

den Eigenverbrauch von Strom aus KWK-Anlagen und Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

ausgedehnt wird, wie es der Entwurf der<br />

EEG-Novelle zurzeit vorsieht. Denn wenn es zu dieser Umsetzung<br />

kommt, wird die Auswirkung wahrscheinlich ähnliche, wenn auch<br />

nicht so starke, Folgen haben, wie die zur Einführung der EEG-<br />

Umlage für die Netz-Stromeinspeisung von PV-Anlagen.<br />

Verbände, Institutionen und Hersteller laufen Sturm gegen dieses<br />

politische Vorhaben. So wird derzeit schon geprüft, ob die EEG-<br />

Umlagepflicht verfassungsrechtlich vereinbar ist. Doch egal welche<br />

Entscheidung bis zum Inkrafttreten des neuen EEG am 1. August<br />

getroffen wird, der Einsatz der KWK-Technologie wird eine interessante<br />

Alternative für die Strom- und Wärmeerzeugung bleiben,<br />

meint<br />

Markus Münzfeld<br />

Redakteur<br />

m.muenzfeld@strobel-verlag.de<br />

1<br />

) siehe auch Beiträge auf den Seiten 12 und 26.<br />

REPORTAGE<br />

26 Vom Labor in die Praxis<br />

Modellversuch in Bottrop will 100 KWK-Anlagen ins Feld bringen<br />

und auswerten.<br />

12<br />

20<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 3


NEWS-TICKER<br />

AKTUELL<br />

Präsidium des BTGA<br />

wiedergewählt<br />

BONN. Josef Oswald wurde von der Mitgliederversammlung<br />

als Präsident des Bundesindustrieverbandes<br />

Technische Gebäudeausrüstung<br />

(BTGA) wiedergewählt. Die Vizepräsidenten<br />

Karl-Walter Schuster und Hermann Sperber<br />

wurden ebenfalls wiedergewählt.<br />

Speicherförderung:<br />

positive Bilanz<br />

BERLIN. Die staatliche Förderung für Solarstromspeicher<br />

geht ins zweite Jahr. Seit dem<br />

Start des Programms im letzten Mai wurden bis<br />

heute rund 4000 Solarbatterien gefördert. Die<br />

KfW vergab dafür zinsgünstige Kredite in Höhe<br />

von rund 66 Mio. Euro sowie Zuschüsse von<br />

über 10 Mio. Euro. Das teilte der Bundesverband<br />

Solarwirtschaft mit.<br />

Ciat verstärkt Vertriebsteam<br />

DORTMUND. Neuer Ansprechpartner im Vertriebsteam<br />

Mitte der Ciat Kälte- und Klimatechnik<br />

GmbH ist Theo Schröer. Der 43-Jährige betreut<br />

die Kunden des französischen Herstellers<br />

in den Regionen Rheinland-Pfalz, Saarland und<br />

Süd-Hessen in allen Belangen rund um Kälteerzeuger,<br />

Wärmepumpen und Luftbehandlungsgeräte.<br />

Bundesrat verabschiedet AwSV<br />

LEIMEN. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung<br />

vom 23. Mai 2014 die AwSV (Verordnung über<br />

Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen) verabschiedet.<br />

Nach Einschätzung des Behälterspezialisten<br />

Dehoust könne mit dem Inkrafttreten<br />

zum Jahreswechsel 2014/2015 gerechnet<br />

werden.<br />

Hydriertes Pflanzenöl: Forschungsprojekt soll offene Fragen klären<br />

AACHEN. Hydriertes Pflanzenöl (HVO, Hydrotreated<br />

Vegetable Oil) hat aufgrund seiner<br />

chemisch-physikalischen Eigenschaften<br />

das Potenzial, das Angebot an fossilen<br />

und biogenen Brennstoffen im Raumwärmemarkt<br />

künftig zu ergänzen. Aus Sicht<br />

der Politik ist der Beitrag von HVO zum Klimaschutz<br />

interessant, weil es den Ausstoß<br />

von Treibhausgasen verringern könnte.<br />

Technisch möglich und wirtschaftlich<br />

ist sowohl die großtechnische Produktion<br />

in sogenannten „Stand-alone“-Anlagen<br />

als auch die gemeinsame Hydrierung von<br />

Pflanzenöl und der Heizöl-Diesel-Fraktion<br />

in konventionellen Raffinerieprozessen<br />

(Coprocessing). HVO aus „Stand-alone“-Anlagen<br />

ist heute schon im Markt verfügbar.<br />

Der Kenntnisstand beider Produktionsprozesse<br />

von Pflanzenöl und den anwendungstechnischen<br />

Eigenschaften des biogenen<br />

Brennstoffs muss allerdings noch erweitert<br />

werden. Hier setzt ein gemeinsames Projekt<br />

des Oel-Waerme-Instituts und des Instituts<br />

für Energieverfahrenstechnik- und<br />

Chemieingenieurwesen an der TU Bergakademie<br />

Freiberg an, das wesentliche<br />

Erkenntnisse liefern soll, die zur Einführung<br />

von hydrierten Pflanzenölen in den<br />

Raumwärmemarkt erforderlich sind. Aus<br />

anlagentechnischer Sicht sind insbesondere<br />

belastbare reaktionstechnische Daten<br />

als Grundlage für die Auslegung, Anpassung<br />

und den Betrieb von technischen<br />

Reaktoren zur Nutzung von Pflanzenölen<br />

im Coprocessing ebenso wie von „Standalone“-Anlagen<br />

zu ermitteln. Zudem sind<br />

geeignete schwefelfreie Katalysatoren für<br />

den Prozess der Hydrierung von Pflanzenölen<br />

zu entwickeln. Beim Coprocessing<br />

wird Pflanzenöl durch eine „katalytische<br />

Reaktion“ mit Wasserstoff (Hydrierung) in<br />

HVO umgewandelt. Die Rohstoffbasis können<br />

sowohl flexible Mischungen verschiedener<br />

Pflanzenöle als auch tierische Fette<br />

aus Abfällen sein.<br />

Aus anwendungstechnischer Sicht wird<br />

überprüft, bis zu welchen HVO-Beimischungen<br />

zu Heizöl EL die Parameter der<br />

Brennstoffnorm DIN SPEC 51603-6 „Heizöl<br />

EL Alternativ“ bzw. DIN 51603-1 eingehalten<br />

werden. Zudem sind Messverfahren<br />

zu validieren, mit denen der Anteil an<br />

HVO in Heizöl EL bestimmt werden kann.<br />

Die verbrennungstechnischen Eigenschaften<br />

von HVO und unterschiedlichen Blends<br />

mit Heizöl und FAME sind zum Beispiel<br />

im Prüfflammrohr und durch Langzeitversuche<br />

in kommerziellen Brennwertgeräten<br />

im Hinblick auf Schadstoffemissionen<br />

zu untersuchen. Und schließlich ist auch<br />

die Stabilität der Blends bei der Langzeitlagerung<br />

eine wichtige Eigenschaft, die zu<br />

prüfen ist.<br />

Das Forschungsprojekt wird voraussichtlich<br />

Mitte 2015 abgeschlossen. Erste Zwischenergebnisse<br />

sollen auf der Processnet-<br />

Jahrestagung in Aachen vorgestellt werden,<br />

die vom 30. September bis 2. Oktober<br />

2014 stattfindet.<br />

www.owi-aachen.de<br />

Bereich Industriekälte<br />

verstärkt<br />

BALINGEN. Seit Mai 2014 verstärken zwei Vertriebler<br />

den Bereich Industriekälte bei der Hafner-Muschler<br />

Kälte- und Klimatechnik GmbH &<br />

Co. KG: Markus Rodenwoldt ist für den Vertrieb<br />

im Großraum Stuttgart verantwortlich. Klaus<br />

Rollberg verantwortet den Vertrieb von natürlichen<br />

Kältemitteln für die Industrie.<br />

15,3% mehr genehmigte<br />

Wohnungen<br />

WIESBADEN. Von Januar bis März 2014 wurde<br />

in Deutschland der Bau von 63 900 Wohnungen<br />

genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt<br />

(Destatis) mitteilt, waren das 15,3 % oder 8500<br />

Wohnungen mehr als im ersten Quartal 2013. Damit<br />

setzte sich die positive Entwicklung bei den<br />

Baugenehmigungen von Wohnungen weiter fort<br />

(2013: + 12,9 % zum Vorjahr.)<br />

Hydriertes Pflanzenöl (HVO) könnte das Angebot an fossilen und biogenen Brennstoffen künftig<br />

ergänzen.<br />

4 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


AKTUELL<br />

Online-Befragung zum Thema<br />

„Qualitätsmanagement für nachhaltige Gebäude“<br />

BRAUNSCHWEIG. Das Institut für Gebäude- und Solartechnik,<br />

kurz IGS, untersucht den Stand und die praktische Umsetzung<br />

zum Qualitätsmanagement für nachhaltige Gebäude. Im Rahmen<br />

des Forschungsfelds „EnBop – Energetische Betriebsoptimierung“<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fragt das IGS<br />

nach der Meinung u. a. von Baubeteiligten aus den Bereichen Planung<br />

und Ausführung zu Qualitätsstandards, Ursachen von Qualitätsdefiziten<br />

sowie Methoden und Werkzeugen zum Qualitätsmanagement.<br />

Teilnehmer können den detaillierten Bericht zur Umfrage<br />

exklusiv und kostenlos erhalten. Die Befragung kann unter<br />

www.tu-braunschweig.de/igs/news bis zum 26. Juni 2014 online<br />

durchgeführt werden.<br />

www.igs.bau.tu-bs.de<br />

Auf der Internetseite www.tu-braunschweig.de/igs/news führt das Institut<br />

für Gebäude- und Solartechnik (IGS) eine Online-Befragung zum<br />

Thema „Qualitätsmanagement für nachhaltige Gebäude“ durch.<br />

Normen-Flatrate<br />

BERLIN. Mit der Normen-Flatrate bietet der<br />

Beuth Verlag die Möglichkeit, wichtige Regelwerke<br />

mit deutlichem Preisvorteil im<br />

Vergleich zum Einzelbezug zu erwerben.<br />

Die Originaldokumente – DIN-Normen, ISO-<br />

Normen oder VDI-Richtlinien – stehen per<br />

Download im PDF-Format zur Verfügung.<br />

Unabhängig von den Einzelpreisen der Dokumente<br />

gilt ein Festpreis, der einmalig zu<br />

entrichten ist, und für den nur eine Rechnung<br />

gestellt wird. Die Normen-Flatrate<br />

kann in verschiedenen Varianten erworben<br />

werden und gilt jeweils 12 Monate. Die<br />

Variante 10 VDI-Richtlinien plus 10 Normen<br />

wird beispielsweise für 980,– Euro angeboten.<br />

Weitere detaillierte Informationen und<br />

Preise finden sich im Internet.<br />

www.beuth.de/sc/normen-flatrate<br />

<br />

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Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 5


AKTUELL<br />

Wärmeerzeugern und die Auswirkungen<br />

auf Flächenheiz- und -kühlsysteme sowie<br />

Potenziale und Anwendungsbeispiele im<br />

Bestand und im Nichtwohnungsbau.<br />

Anmeldungen sind unter www.bdhkoeln.de<br />

möglich. Dort sind auch das vollständige<br />

Programm sowie weitere Details<br />

hinterlegt. Die Teilnahme ist kostenpflichtig,<br />

die Anzahl der Teilnehmer ist auf<br />

100 Personen begrenzt.<br />

www.bdh-koeln.de<br />

Energetische Inspektionen offenbaren Optimierungs- und Einsparpotenziale. Ein Großteil aller<br />

RLT-Anlagen wurde bislang nicht inspiziert.<br />

Bild: FGK<br />

Inspektion eröffnet enorme Einsparpotenziale bei Klimaanlagen<br />

BONN. Die konsequente Durchführung<br />

energetischer Inspektionen größerer Klimaanlagen<br />

laut § 12 der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) eröffnet erhebliche<br />

Optimierungs- und Einsparpotenziale.<br />

Würden diese ausgeschöpft, ließe sich<br />

der Primärenergiebedarf in Deutschland<br />

um bis zu 54,8 TWh verringern. Dies entspricht<br />

dem jährlichen Primärenergiebedarf<br />

aller Einwohner in Rheinland-Pfalz.<br />

Darauf weist der BTGA – Bundesindustrieverband<br />

Technische Gebäudeausrüstung –<br />

hin. Die Primärenergieeinsparung würde<br />

deutschlandweit den CO 2 -Ausstoß um<br />

bis zu 12,9 Mio. t reduzieren. Mehr als die<br />

Hälfte der Emissionsminderung wäre bereits<br />

durch die Umsetzung von Empfehlungen<br />

für geringinvestive Betriebsoptimierungen<br />

realisierbar.<br />

Laut BTGA könnten aber auch einfache<br />

Lüftungsanlagen von einer energetischen<br />

Inspektion profitieren. Der Verband fordert<br />

deshalb von der Politik, die in der EnEV<br />

formulierte Inspektionspflicht für Klimaanlagen<br />

mit mehr als 12 kW thermischer<br />

Kälteleistung auch auf Lüftungsanlagen<br />

zu erweitern.<br />

Derweil bleibt für die Branche noch<br />

viel zu tun: Nach einer vom ehemaligen<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung (BMVBS) geförderten<br />

Studie wurden bisher weniger als 3 % der<br />

inspektionspflichtigen Anlagen energetisch<br />

untersucht.<br />

www.btga.de<br />

Flächenheizung/-kühlung: BDH lädt ein zur Fachkonferenz<br />

KÖLN/BERLIN. Flächenheiz- und -kühlsysteme<br />

haben in den vergangenen fünf Jahren<br />

einen Absatzzuwachs von über 50 %<br />

erfahren. Allein im Jahr 2013 lag die Absatzsteigerung<br />

bei Plus 6 % gegenüber dem<br />

Vorjahreszeitraum. Um dieser Entwicklung<br />

Rechnung zu tragen, führt der Bundesindustrieverband<br />

Deutschland Haus-, Energie-<br />

und Umwelttechnik (BDH) erstmalig<br />

die Fachkonferenz „Flächenheizung/-kühlung<br />

im Spannungsfeld europäischer und<br />

nationaler Verordnungen“ durch.<br />

Die Veranstaltung findet am Dienstag,<br />

1. Juli 2014, im Haus der Bundespresse-<br />

konferenz, Schiffbauerdamm 40 / Ecke<br />

Reinhardtstraße 55, 10117 Berlin, statt<br />

und richtet sich an TGA-Planer und Architekten.<br />

Vertreter aus Politik, Wissenschaft<br />

sowie Industrie und Verbänden informieren<br />

über aktuelle technische, marktwirtschaftliche<br />

und politische Entwicklungen<br />

in Deutschland und Europa. Aus dem Bundesministerium<br />

für Umwelt, Bau, Naturschutz<br />

und Reaktorsicherheit berichtet<br />

Ministerialrat Peter Rathert über Chancen<br />

und Perspektiven dieser Technologie im<br />

Umfeld der neuen EnEV 2014. Weitere Themen<br />

sind unter anderem das Labelling von<br />

Wettbewerb für architektonisch<br />

und technisch anspruchsvolle<br />

Solaranlagen<br />

MÜNCHEN. Die Solarenergienutzung in<br />

und an Gebäuden ist im Rahmen des energieeffizienten<br />

Bauens ein zentrales Thema.<br />

Solartechnische Systeme sollten selbstverständliche<br />

Bestandteile innovativer Gebäudehüllen<br />

wie auch Bausteine energetischer<br />

Sanierung sein. Die Aufgabe besteht darin,<br />

für diese technischen Neuerungen adäquate<br />

gestalterische Umsetzungen zu finden.<br />

Architekten können – durch eine architektonisch<br />

und technisch anspruchsvolle Gebäudeintegration<br />

von Solaranlagen in Dach<br />

und/oder Fassade – die Sensibilität für die<br />

Verbindung von Gebäude und Solartechnik<br />

bei Bauherren und breiter Öffentlichkeit<br />

steigern und somit regenerativen Energien<br />

zu einer weiteren Verbreitung verhelfen.<br />

Zur Erhöhung der Akzeptanz und zur<br />

weiteren Verbreitung des Themas lobt der<br />

Solarenergieförderverein Bayern (SeV) den<br />

Architekturpreis „Gebäudeintegrierte Solartechnik<br />

2014“ aus.<br />

Teilnahmeberechtigt sind weltweit alle<br />

Architekten, Eigentümer/Betreiber und Solartechnik-Unternehmen<br />

– privat oder gewerblich,<br />

industriell oder öffentlich – von<br />

mindestens einer Solaranlage (Solarstrom<br />

und/oder Solarwärme), die einen wesentlichen<br />

Bestandteil des Gebäudes bildet. Die<br />

Inbetriebnahme, d. h. die nachweisbare<br />

erste Energielieferung dieser Anlage, muss<br />

im Zeitraum 1.1.2011 bis 30.6.2014 erfolgt<br />

sein. Der Einsendeschluss für den Wettbewerb<br />

ist der 31. Juli 2014. Der 1. Preis<br />

ist mit 15 000 Euro dotiert, weitere 10 000<br />

Euro sind für Anerkennungspreise vorgesehen,<br />

zusätzlich 2000 Euro werden für<br />

eine studentische Arbeit bereitgestellt.<br />

Teilnahmeunterlagen gibt es im Internet.<br />

www.sev-bayern.de<br />

6 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


AKTUELL<br />

Energieausweis/Inspektionsbericht: Registriernummer beantragen<br />

BERLIN. Die Novelle der Energieeinsparverordnung vom 1. Mai<br />

dieses Jahres bringt Änderungen für Aussteller von Energieausweisen<br />

und Inspekteure von Klimaanlagen mit sich. Sie müssen<br />

seitdem bei der zuständigen Behörde (Kontrollstelle) eine Registriernummer<br />

für jeden auszustellenden Energieausweis bzw. Inspektionsbericht<br />

beantragen. Dies diene dazu, das EU-rechtlich<br />

geforderte Kontrollsystem durchführen zu können, informiert<br />

das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

(BMUB). Aussteller von Energieausweisen – so heißt<br />

es weiter – haben zusätzlich die Pflicht, Kopien der von ihnen erstellten<br />

Energieausweise und der zu deren Ausstellung verwendeten<br />

Daten und Unterlagen zwei Jahre ab der Ausstellung aufzubewahren<br />

und sie der Kontrollstelle auf Verlangen zu übermitteln.<br />

Tipp: Antworten auf Fragen zur jüngsten EnEV-Novelle gibt es<br />

unter www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/energieeffizienz/faqs-energieeinsparverordnung.<br />

www.bmub.bund.de<br />

BTGA-Almanach 2014<br />

BONN. Der neue BTGA-Almanach 2014 präsentiert<br />

auf über 110 Seiten wegweisende<br />

Trends der TGA-Branche. Das in der 14.<br />

Auflage erschienene Jahrbuch, herausgegeben<br />

vom Bundesindustrieverband Technische<br />

Gebäudeausrüstung (BTGA), zeigt<br />

praxisorientierte Beispiele aus Anlagenbau<br />

und -technik, unter anderem zur industriellen<br />

Kühlung, zu Kraft-Wärme-Kopp-<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte des 110 Seiten<br />

starken Jahrbuches reichen von der Anlagentechnik<br />

bis zu Wirtschafts-, Rechts- und Berufsbildungsthemen.<br />

lung, Power-to-Gas und Gebäudeautomation.<br />

Das Werk befasst sich auch mit dem<br />

Thema „Building Information Modeling“<br />

(BIM) als ganzheitliche Planungsmethode.<br />

Insgesamt reichen die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

des Jahrbuches von der Anlagentechnik<br />

bis zu Wirtschafts-, Rechts- und<br />

Berufsbildungsthemen.<br />

Die kostenfrei erhältliche Publikation ist<br />

im Internet unter www.btga.de verfügbar.<br />

Dort besteht die Möglichkeit zum Download<br />

sowohl einzelner Fachbeiträge wie<br />

auch der Gesamtausgabe. Solange der Vorrat<br />

reicht, erhalten Interessierte auch die<br />

Printausgabe beim BTGA. Bestellungen unter<br />

Tel.: 0228 94917-0, Fax: 0228 94917-17<br />

oder E-Mail: info@btga.de.<br />

www.btga.de<br />

Merkblatt zu elektrostatischer<br />

Aufladung bei Feuerlöschern<br />

WÜRZBURG. Der bvfa – Bundesverband<br />

Technischer Brandschutz hat die neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnisse über die<br />

„Elektrostatische Aufladung bei der Betätigung<br />

von Feuerlöschern“ in einem Merkblatt<br />

zusammengefasst. Das Ergebnis: Die<br />

Aufladung ist ein natürliches, im Alltag<br />

weitverbreitetes Phänomen und für Menschen<br />

ungefährlich, wie auch das Gutachten<br />

eines Prüfinstituts bestätigt.<br />

Das Phänomen der elektrostatischen<br />

Aufladung kennt jeder aus dem Alltag.<br />

Wer über einen Teppichboden läuft oder<br />

aus dem Auto steigt und dann bspw. mit<br />

Metall in Berührung kommt, kann einen<br />

kurzen elektrischen Schlag spüren. Diese<br />

Reaktion entsteht durch Faktoren wie Reibung,<br />

trockene Luft oder Gummisohlen,<br />

die nicht entsprechend ableiten. Auch bei<br />

der Betätigung von Feuerlöschern, insbesondere<br />

bei Kohlendioxid-Löschern, kann<br />

es durch das Löschmittel als strömendes<br />

Medium zu einer elektrostatischen Aufladung<br />

kommen.<br />

Die Ungefährlichkeit der Aufladung bei<br />

Feuerlöschern wurde jetzt erneut durch<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigt<br />

und durch ein Gutachten eines Prüfinstituts<br />

untermauert. So wurde nachgewiesen,<br />

dass selbst unter Bedingungen, die<br />

den Aufladeprozess begünstigen, die Entladungsenergie<br />

bei Feuerlöschern nur 80<br />

bis 200 mJ erreichen kann. Dieser Wert<br />

liegt deutlich unter der 350-mJ-Marke,<br />

ab der ein elektrischer Schlag als gefährdend<br />

eingestuft wird, und ist daher für Personen<br />

unkritisch. Um über diese Zusammenhänge<br />

aufzuklären, hat die Fachgruppe<br />

Feuerlöschgeräte-Industrie im bvfa das<br />

überarbeitete Merkblatt „Elektrostatische<br />

Aufladung bei der Betätigung von Feuerlöschern“<br />

veröffentlicht. Es steht auf der<br />

bvfa-Webseite zum kostenlosen Download<br />

bereit.<br />

www.bvfa.de<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 7


SANITÄR<br />

Druckerhöhungsanlagen<br />

Wasserversorgung in hohen Gebäuden<br />

Druckerhöhungsanlagen für Trinkwassernetze: Neue Anlagen sind geräuscharm und effizient in jeder<br />

Betriebssituation<br />

Regional unterschiedliche Vorschriften der Wasserversorger (WVU) sowie der Baubehörden geben den technischen Rahmen bei der<br />

Auswahl der Pumpen, der Anschlussart oder Aufstellung einer Druckerhöhungsanlage zumeist vor. Generell gilt: DEA sind so auszulegen,<br />

zu betreiben und zu unterhalten, dass die ständige Betriebssicherheit der Wasserversorgung gewährleistet ist und andere<br />

Verbrauchsanlagen nicht störend beeinflusst werden. Als neuere Forderung kommt der energieeffiziente Betrieb hinzu.<br />

Es gibt eine ganze Reihe von Kriterien<br />

und Vorgaben, die der Planer und der Installateur<br />

im Zusammenhang mit der Installation<br />

einer Druckerhöhungsanlage<br />

(Bild 1) zu beachten haben. Empfehlungen<br />

zu Planung, Aufbau und Auslegung<br />

von DEA sind in der DIN 1988-500 und in<br />

DVGW-Arbeitsblättern dokumentiert (Bilder<br />

2 und 3).<br />

Grundsätzlich ist zu untersuchen, ob<br />

die DEA für ein ganzes Gebäude oder nur<br />

für einige Etagen erforderlich ist. An der<br />

hydraulisch ungünstigsten Entnahmestelle<br />

muss ein Mindestfließdruck (0,5 bis<br />

1,5 bar) verfügbar sein. Der maximale Ruhedruck<br />

darf an den Entnahmestellen 5 bar<br />

nicht überschreiten. Ein höherer Druck ist<br />

durch den Einbau von Druckminderern zu<br />

verringern. Die Anschlussart einer Druckerhöhungsanlage<br />

(unmittelbar oder mittelbar)<br />

wird durch das zuständige Wasserversorgungsunternehmen<br />

vorgegeben. Was ist<br />

jeweils zu beachten?<br />

● Unmittelbarer Anschluss<br />

Dies ist die direkte Verbindung der<br />

DEA mit der von der Versorgungsleitung<br />

abzweigenden Anschlussleitung. Das hat<br />

Vor- und Nachteile.<br />

Vorteil: Da bei dem hier geschlossenen<br />

System keine hygienischen Beeinträchtigungen<br />

zu befürchten sind, ist der unmittelbare<br />

dem mittelbaren Anschluss vorzuziehen.<br />

Beim unmittelbaren Anschluss<br />

kann zudem der Vordruck aus dem Netz<br />

genutzt werden.<br />

Nachteil: Da sich Druckänderungen der<br />

DEA, z. B. beim Zu- oder Abschalten von<br />

Pumpen, auf das vorlagernde Versorgungsnetz<br />

auswirken können, kann es zu einem<br />

unzulässigen Druckabfall kommen. Es gibt<br />

zwei Möglichkeiten, dies zu verhindern:<br />

Einbau von Membranbehältern auf der<br />

Zulaufseite,<br />

DEA mit stufenloser Drehzahlregelung<br />

aller Pumpen.<br />

Eine wichtige Erkenntnis: Der unmittelbare<br />

Anschluss ohne Druckbehälter auf der<br />

Enddruckseite ist zulässig, wenn die Pumpen<br />

druck- oder durchflussabhängig gesteuert<br />

werden, ohne störende Druckstöße<br />

zu erzeugen.<br />

● Mittelbarer Anschluss<br />

Dies ist die indirekte Verbindung zwischen<br />

DEA und dem öffentlichen Wassernetz.<br />

Als Netztrennbehälter werden Vorlaufbehälter<br />

oder stationäre Trinkwasserbehälter<br />

verwendet. Aufgrund der<br />

Entkopplung der DEA mit dem Versorgungsnetz<br />

wird das Wasser zunächst auf<br />

Umgebungsdruck entspannt (p vor = 0 bar).<br />

Auftretende Vordruckschwankungen werden<br />

nicht an die DEA weitergegeben. Ist der<br />

drucklose Vorbehälter tiefer als die DEA<br />

angeordnet, muss die DEA für Saugbetrieb<br />

ausgelegt sein.<br />

Bei mittelbarem Anschluss werden keine<br />

Membrandruckbehälter auf der Vordruckseite<br />

installiert, da es zu keiner<br />

rückwärtigen Auswirkung der DEA auf<br />

das Versorgungsnetz kommen kann. Der<br />

mittelbare Anschluss ist nur zulässig bei:<br />

Unterschreitung des Mindestfließdruckes<br />

benachbarter Entnahmestellen<br />

bei maximaler Wasserentnahme an der<br />

Versorgungsleitung,<br />

Zusammenführen und Einleiten einer<br />

Eigenwasserversorgungsanlage (Entkopplung),<br />

wenn ein Kontakt des Trinkwassers mit<br />

anderen Stoffen zulässig ist.<br />

Bild 1: Druckerhöhungsanlage in einem gewerblich genutzten Gebäude.<br />

Problemfelder im Vorfeld diskutieren<br />

Bei der Planung der Wasserversorgung<br />

von Gebäuden mit mehreren Stockwerken<br />

oder Versorgungsbereichen mit unterschiedlichen<br />

Fließdruckanforderungen<br />

8 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


SANITÄR<br />

Druckerhöhungsanlagen<br />

ist immer zu prüfen, ob die Versorgung<br />

mit einer einzigen DEA technisch sinnvoll<br />

ist. Denn es kann wirtschaftlicher sein, die<br />

Versorgung in unterschiedliche Druckzonen<br />

aufzuteilen oder mehrere DEA zu planen<br />

(Bild 4).<br />

Starke Schwankungen des Wasserdruckes<br />

vor der DEA können erhebliche<br />

Auswirkungen auf die Komponenten der<br />

DEA selbst oder auf den Versorgungsdruck<br />

haben. Dies kann zu einer drastischen Erhöhung<br />

der Pumpenschalthäufigkeit (Flatterschaltungen)<br />

oder zu unerwünschten<br />

Druckschwankungen/-stößen des Versorgungsdruckes<br />

beim Verbraucher führen<br />

(Heiß-Kalt-Effekt). Möglichkeiten für Abhilfe<br />

sind:<br />

sinnvolle Aufteilung der Wasserversorgung<br />

in Druckzonen,<br />

Aufteilung der Fördermenge auf eine<br />

größere Anzahl Pumpen mit kleinerer<br />

Pumpenförderleistung und größere<br />

Membrandruckbehälter,<br />

Druckminderer/Druckregler, DEA mit<br />

Pumpen variabler Drehzahl.<br />

Schnelle und häufige Verbrauchsänderungen<br />

nach einer DEA können zu Druckstößen,<br />

Geräuschen, höheren Belastungen<br />

der DEA-Komponenten sowie der nachfolgenden<br />

Anlagenteile führen. Im ungünstigsten<br />

Fall kann der zulässige Nenndruck<br />

von Anlagenteilen überschritten werden,<br />

Sicherheitsausrüstungen können auslösen.<br />

Die Druckstöße können zu Anlagen- und<br />

Rohrleitungsschäden führen. In jedem Fall<br />

ist von einem erhöhten Verschleiß für die<br />

Pumpen und alle Anlagenteile auszugehen.<br />

Abhilfe schaffen kann:<br />

Änderung der Verbrauchsdynamik (keine<br />

schnell schließenden Verbraucher,<br />

Armaturen) oder<br />

Auslegung der Pumpenförderströme<br />

im Vergleich zu den erwarteten Verbrauchsänderungen<br />

oder<br />

Verwendung von Membrandruckbehältern<br />

als dynamische Pufferspeicher so<br />

nah wie möglich am Verbraucher oder<br />

Verwendung von DEA mit einer oder<br />

mehrerer in der Drehzahl variablen<br />

Pumpen. Dies ist mit Abstand die effektivste<br />

und ökonomischste Art der Wasserversorgung<br />

bei hochdynamischen<br />

Anforderungen.<br />

Im Wohnungsbau wird ein möglichst<br />

geräuscharmer Betrieb der gesamten Sanitärinstallation<br />

erwartet. Die DIN 4109-<br />

5 definiert hier die Grenzwerte. Überwiegende<br />

Geräuschquelle für Luftschall einer<br />

DEA sind die Lüftergeräusche der Motoren.<br />

Bild 2: Empfehlungen zu Planung, Aufbau und Auslegung von DEA sind in DVGW-Arbeitsblättern<br />

und der DIN 1988-500 dokumentiert. Wichtig: Eine nachhaltige Veränderung der Trinkwassergüte<br />

muss ausgeschlossen sein.<br />

Bild 3: Versorgungsanschluss einer DEA gemäß DIN 1988-500.<br />

Bild 4: Aufbau von Druckzonen. Es kann wirtschaftlicher sein, die Versorgung in unterschiedliche<br />

Druckzonen aufzuteilen oder mehrere DEA zu planen.<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 9


SANITÄR<br />

Druckerhöhungsanlagen<br />

Schwingungs- und Strömungsgeräusche<br />

können eine weitere Quelle bilden. Bereits<br />

bei Planung und Auslegung von Wasserversorgungseinheiten<br />

sollte deshalb Wert<br />

gelegt werden auf:<br />

Pumpen und Motoren mit hohem hydraulischen/elektrischen<br />

Wirkungsgrad<br />

(kleinere Lüfterdurchmesser möglich),<br />

nach Möglichkeit DEA mit Pumpen variabler<br />

Drehzahl,<br />

ausreichende Dimensionierung der<br />

Rohrquerschnitte, Armaturen mit<br />

vollem Durchgang, keine unnötigen<br />

Querschnittsveränderungen, keine<br />

Drosselstellen, Rohre in moderner Aushalstechnik<br />

gefertigt, optimale Krümmungsradien<br />

bei Rohrbögen, keine Materialauftragungen,<br />

moderne Schweißverfahren<br />

(Orbitalschweißen),<br />

Eine sekundäre Maßnahme kann die<br />

Teil- oder Vollverkleidung von Pumpen<br />

oder der gesamten DEA mit schalldämmenden<br />

Materialien sein. Nachteilig ist<br />

der größere Platzbedarf, ein höheres Risiko<br />

hinsichtlich kritischer Temperaturen,<br />

des schlechteren Zugangs bei der Wartung<br />

der DEA und ein höherer Preis. Geräusche<br />

sollten deshalb immer primär – bereits am<br />

Entstehungsort – verhindert werden, damit<br />

sie später nicht durch zusätzliche Hilfsmaßnahmen<br />

bekämpft werden müssen.<br />

Ermittlung des Förderstromes<br />

Für reine Trinkwasserversorgungssysteme<br />

ist der notwendige Förderstrom<br />

(V max, p = Spitzendurchfluss V S ) nach DIN<br />

EN 806-3 und DIN 1988-300 zu ermitteln.<br />

Bei Wohnhäusern kann man eine überschlägige<br />

Ermittlung des Summendurchflusses<br />

mit V R = 2,0 l/s je Wohneinheit vornehmen.<br />

Für reine Feuerlöschzwecke ergibt<br />

sich der notwendige Förderstrom aus den<br />

vorhandenen Brandschutzeinrichtungen<br />

(Wandhydranten) und deren Anzahl. Die<br />

Gleichzeitigkeit der Versorgungsanforderungen<br />

ist mit der jeweils zuständigen<br />

Brandschutzbehörde (Feuerwehr) abzustimmen.<br />

Bei einer Feuerlöschversorgung<br />

wird der Spitzendurchfluss V S ausschließlich<br />

über den Berechnungsdurchfluss je<br />

Wandhydrant x Gleichzeitigkeitsfaktor (f)<br />

berechnet.<br />

Für kombinierte Trinkwasser- und Feuerlöschsysteme<br />

ist der jeweils höhere Förderstrom<br />

anzusetzen. Bei wesentlich höherem<br />

Löschwasserbedarf sollte aus wirtschaftlichen<br />

Gründen eine gesonderte<br />

Feuerlösch-DEA vorgesehen werden.<br />

Ermittlung des Förderdruckes<br />

Der erforderliche Förderdruck für die<br />

DEA ergibt sich aus der Summe aller Höhenunterschiede,<br />

Druckverluste und dem<br />

zu erzeugenden Fließdruck. Davon abgezogen<br />

werden muss der ggf. saugseitig an<br />

der Pumpe anstehende minimale Versorgungsdruck.<br />

Integration in die Leittechnik<br />

DEA werden in aller Regel an die zentrale<br />

Gebäudeleittechnik angeschlossen.<br />

Dafür verfügbare Datenbus-Kommunikationsschnittstellen<br />

(Einsteckplatinen oder<br />

externe Kommunikationsmodule) ermöglichen<br />

die Datenbuskommunikation über offene<br />

und interoperable Datenbussysteme.<br />

Zu nennen sind hier Profibus DP, Modbus<br />

RTU, LON-Works, BACnet MS/TP, drahtlos<br />

über GSM/GPRS oder über unternehmensspezifische<br />

Remote-Management-<br />

Systeme. Die Datenbusmodule basieren<br />

auf Standard-Funktionsprofilen, um den<br />

Datenaustausch im Netzwerk und die Inbetriebnahme<br />

so einfach wie möglich zu<br />

gestalten. Die Verwendung von Standard-<br />

Funktionsprofilen sorgt für ein benutzerfreundliches,<br />

einfaches Verständnis der<br />

übertragbaren Daten.<br />

Vom Asynchron- zum<br />

Permanentmagnet-Motor<br />

Während sich Planer und Betreiber um<br />

die hydraulischen Kennzahlen wie Fördervolumen<br />

und Förderdruck zumeist ausreichend<br />

Gedanken machen, wird der Motor<br />

häufig als eine Art „black box“ angesehen<br />

– häufig allein über die verfügbare Leistung<br />

in kW beschrieben. Das ist zu kurz<br />

gedacht, bieten doch moderne Antriebe<br />

Bild 5: Beispiel für eine Druckerhöhungsanlage<br />

mit zwei identischen Pumpen, die zusammen<br />

mit dem Schaltschrank und allen erforderlichen<br />

Verrohrungen und Armaturen auf<br />

einem gemeinsamen Grundrahmen montiert<br />

sind.<br />

optimale Auslegung der Pumpenförderleistung<br />

zur Minimierung der Ein-/Aus-<br />

Schaltspiele der Pumpen,<br />

Abschalten der Pumpen in Schwachlastphasen<br />

(Nacht, Wochenende, Feiertage),<br />

Entkoppeln der Rohrleitungen zwischen<br />

DEA und weiterführender Rohrleitung<br />

durch Kompensatoren,<br />

Schwingungsgedämpfte Aufstellung<br />

der Pumpen sowie der DEA auf dem Boden<br />

oder Fundament.<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

KLASSISCHE FEHLER BEI DER PLANUNG EINER DEA<br />

Es fehlen notwendige Planungsdaten hinsichtlich<br />

- des Versorgungsnetzes: Netzdruck, Druckschwankungen, Anschlussnennweiten,<br />

Besonderheiten und<br />

- hinsichtlich der Verbraucher: Was soll tatsächlich alles „versorgt“ werden? Feuerlöschbedarf,<br />

Anschlussnennweiten, ausreichend genaue Berechnung des Spitzendurchflusses,<br />

Gleichzeitigkeitsfaktor, Art der zu versorgenden Einheiten, Bedarfsprofil, Spitzenlastanteil,<br />

Schwachlastphasen.<br />

Aufstellort der DEA ist nicht genügend hinterfragt: Platzbedarf, Zugänglichkeit, Abflussmöglichkeiten,<br />

Lärmbelästigungen, weil Raum nicht ausreichend von bewohnten Räumen<br />

entfernt ist oder nicht genügend schallisoliert ist.<br />

Art der Druckkonstanz ist nicht definiert (Regelgüte des Druckes): Reicht eine einfache<br />

Kaskadenschaltung aus oder ist ein Druck hoher Konstanz erforderlich („ungeregelte“<br />

oder „geregelte“ DEA erforderlich), das Verbrauchs-Anforderungsprofil liegt nicht vor.<br />

Investitions- und Betriebskosten einer Wasserversorgungsanlage: Sehr häufig wird die<br />

Entscheidung zum Kauf einer DEA ausschließlich nach dem vorhandenen Budget getroffen.<br />

Die späteren Betriebskosten werden nicht berücksichtigt, da diese Mittel meist aus<br />

einem „anderen Topf“ kommen.<br />

10 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


SANITÄR<br />

Druckerhöhungsanlagen<br />

mehr als nur das schiere Drehmoment, um<br />

eine Welle rotieren zu lassen. Nach wie vor<br />

Standard und am weitesten verbreitet sind<br />

Drehstrom-Asynchronmotoren (Normmotor).<br />

Daneben etablieren sich auch Permanentmagnet-Synchronmaschinen.<br />

Permanentmagnetmotoren zeichnen<br />

sich generell durch einen sehr hohen Motorwirkungsgrad<br />

aus. Denn dieser Motor<br />

benötigt für die Magnetisierung seines Rotors<br />

keine zusätzliche Energie. Temperaturstabile<br />

Hochleistungsmagnete sorgen<br />

für die permanente Magnetisierung. Durch<br />

die hohe Energiedichte des Rotors kann zudem<br />

der Kupfer-Stator wesentlich kleiner<br />

ausgeführt werden.<br />

So werden gerade bei kleineren Antriebsleistungen<br />

gegenüber dem herkömmlich<br />

verwendeten Asynchronmotor enorme<br />

Wirkungsgradsteigerungen erreicht. Als<br />

weitere Besonderheit ist herauszuheben,<br />

dass diese Motoren gerade im meist beanspruchten<br />

Teillastbereich kaum an Wirkungsgrad<br />

einbüßen – anders als ältere<br />

Asynchronmotoren, die hier einbrechen.<br />

Permanentmagnet-Motoren verbrauchen<br />

aufgrund dieser Besonderheiten bis zu 30 %<br />

weniger Antriebsenergie als ein herkömmlicher<br />

Asynchronmotor. Darüber hinaus arbeitet<br />

dieser Motor äußerst leise.<br />

Hygienesicherheit:<br />

Konstruktive Gestaltung der Pumpen<br />

Trinkwasser muss gemäß Trinkwasserverordnung<br />

an der Entnahmestelle<br />

mikrobiologisch und chemisch so beschaffen<br />

sein, dass es bei lebenslangem<br />

Genuss und Gebrauch die menschliche<br />

Gesundheit nicht beeinträchtigt. Was<br />

hat der Pumpenhersteller bei einer hygienisch<br />

sicheren Konstruktion zu bedenken?<br />

Grundsätzlich ist zu beachten, dass<br />

es im Anlagenaufbau sowie durch die Betriebsweise<br />

der DEA zu keiner Stagnation<br />

des Trinkwassers mit der Gefahr einer<br />

Verkeimung kommt. Um dies zu verhindern,<br />

sollten die einzelnen Pumpen der<br />

Druckerhöhungsanlagen einem Pumpentausch<br />

nach dem FiFo-Prinzip (First in/<br />

First out) unterliegen. Dadurch ist sichergestellt,<br />

dass alle beteiligten Pumpen die<br />

gleiche Betriebszeit aufweisen und das<br />

Wasser nicht stagniert.<br />

Auch die Werkstoffwahl ist von Bedeutung:<br />

Edelstahl besitzt von Hause aus eine<br />

sehr hohe Korrosionsbeständigkeit und hat<br />

besonders glatte Oberflächen. Das Edelstahl-Feinguss-Verfahren<br />

(Lost wax, Wachsausschmelzverfahren)<br />

erhöht den Hygieneschutz<br />

weiter: Die Pumpen weisen dann eine<br />

extrem glatte, spaltenfreie Oberfläche auf.<br />

Bild 6: Kennlinien einer Druckerhöhungsanlage mit drei Pumpen. Der Umschaltpunkt zur nächsten<br />

Pumpe erfolgt bereits bei 94 % der maximalen Drehzahl, da darüber hinaus der Wirkungsgrad<br />

der Einzelpumpe schlechter ist als zwei Pumpen im Parallelbetrieb (rote Verlängerung der unteren<br />

Wirkungsgradkurve). So kontrolliert die Steuerung ständig die optimale Pumpenkonstellation für<br />

den jeweiligen Betriebspunkt.<br />

Eine entsprechend gestaltete Hydraulik<br />

vermeidet Stagnationszonen, die unter Hygienegesichtspunkten<br />

immer kritisch sind.<br />

Vorteil: Glatte, strömungsgünstige Oberflächen<br />

und ein optimales Design der hydraulischen<br />

Bauteile wirken einer Biofilmbildung<br />

entgegen.<br />

Wichtig bei der Beurteilung von Pumpen<br />

ist das Kriterium „Low Thermal Impact“<br />

(geringer Wärmeeintrag in das Trinkwasser).<br />

Je effizienter eine Pumpe arbeitet,<br />

desto weniger (Reibungs-)Verluste werden<br />

in Wärme umgewandelt. Das Trinkwasser<br />

wird weniger erwärmt (reduziertes Verkeimungsrisiko)<br />

und die Wirtschaftlichkeit einer<br />

Druckerhöhungsanlage ist höher (geringere<br />

Betriebskosten).<br />

Fazit<br />

Aus den unterschiedlichsten Erwägungen<br />

ist für DEA der Einsatz drehzahlregelbarer<br />

Pumpen die beste Empfehlung,<br />

um zum einen Betriebsproblemen aus dem<br />

Weg zu gehen und zum anderen, um Betriebskosten<br />

zu sparen. Druckerhöhungsanlagen<br />

nach dem Stand der Technik sind<br />

nicht nur energieeffizient, sie sind auch hygienisch<br />

sicher und arbeiten vollautomatisch.<br />

Der Planer wie der Installateur ist<br />

gehalten, grundsätzliche Überlegungen bei<br />

der Planung bzw. Aufstellung einer DEA zu<br />

beachten.<br />

■<br />

Autor: Dipl.-Ing. André Schweitzer, Vertriebsdirektor<br />

Projektgeschäft, Grundfos GmbH, Erkrath<br />

Bilder: Grundfos<br />

www.grundfos.de<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 11


HEIZUNG<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Rahmenbedingungen<br />

wirken sich positiv aus<br />

Steigende Energiekosten machen BHKWs für Investoren in den nächsten zehn Jahren immer interessanter<br />

Der Anteil an der Strom- und Wärmeerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) soll nachhaltig steigen, so das Ziel der europäischen<br />

Politik. Insbesondere im industriellen Bereich veranlassen steigende Energiekosten und ein wachsender Wettbewerb immer<br />

mehr Betriebe dazu, die Energieversorgung zu überdenken und eine kostengünstige und nachhaltige Eigenversorgung in Betracht zu<br />

ziehen. Dadurch ist die Anzahl der installierten Blockheizkraftwerke (BHKW) sowohl in Deutschland als auch in Europa gestiegen und<br />

auch in den folgenden Jahren ist mit einem weiteren Wachstum des Marktes zu rechnen, so das Ergebnis der Potenzialstudie „Der<br />

Markt für BHKW in Deutschland bis 2025 (2. erweiterte Auflage)“ von trend:research. Obwohl weiterhin Anlagen im Bereich 150 bis<br />

500 kW über den größten Anteil an der installierten Leistung in Deutschland verfügen, wird zukünftig die Anlagenzahl im Mini- und<br />

Mikro-KWK-Bereich stark steigen.<br />

Tabelle 1: Anzahl und installierte Leistung der BHKWs nach Leistungsklassen 2012 (nach der<br />

trend:research-Potenzialstudie „Der Markt für BHKW in Deutschland bis 2020, 1. Auflage“, BHKW-<br />

Infozentrum sowie Energie und Management).<br />

Leistungsklasse in kW Anzahl der Anlagen Installierte Leistung in MW el<br />

Bis 50 kW 40 500 335<br />

51 - 500 9040 2425<br />

501 - 1000 3530 2770<br />

1001 - 5000 2200 5550<br />

> 5000 170 1570<br />

Summe 55 440 12 650<br />

Tabelle 2: Anzahl und installierte Leistung der BHKWS nach Betreibergruppen 2012 (eigene Berechnung<br />

auf Basis der trend:research-Potenzialstudie „Der Markt für BHKW in Deutschland bis 2020,<br />

1. Auflage“, BHKW-Infozentrum sowie Energie und Management).<br />

Betreibergruppen Anzahl der Anlagen Installierte Leistung in MW el<br />

Energieversorger 4460 1120<br />

Gewerbe/Industrie 34 020 7185<br />

Kommunen/öffentliche 7230 1650<br />

Einrichtungen, Krankenhäuser<br />

Landwirtschaft 6600 2260<br />

Privathaushalte 1000 5<br />

Wohnungsbaugesellschaften 2130 430<br />

Summe 55 440 12 650<br />

Noch erfolgt die öffentliche Stromversorgung<br />

in Deutschland im Wesentlichen<br />

durch zentrale Erzeugungsanlagen wie<br />

leistungsstarke Großkraftwerke. Seit einigen<br />

Jahren zeichnet sich aber ein Trend<br />

zur dezentralen Stromversorgung ab, die<br />

in erster Linie durch die Erzeugung in kleinen<br />

Leistungseinheiten und weitestgehend<br />

verbrauchernah, d. h. in räumlicher Nähe<br />

zum Verbraucher, geprägt ist. Der Begriff<br />

der dezentralen Erzeugung wird oft nur<br />

mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien<br />

verbunden, aber auch BHKWs sind als dezentrale<br />

Energieerzeugungsanlagen zu<br />

verstehen. Im Rahmen der Studie werden<br />

diese als modular aufgebaute Anlagen zur<br />

Kraft-Wärme-Kopplung definiert, d. h. zur<br />

parallelen Erzeugung von Strom und Wärme.<br />

Diese werden als „Block“ fertig montiert,<br />

geliefert und betrieben.<br />

Höchste installierte Leistung<br />

bei Gewerbe und Industrie<br />

Auch wenn die Anzahl der Anlagen vergleichsweise<br />

hoch ist, fällt die Gesamtleistung<br />

von Mikro-BHKWs (bis 20 kW el ) und<br />

Mini-BHKWs (20 bis 50 kW el ) in Deutschland<br />

aktuell noch gering aus. Gründe dafür<br />

sind die hohen Investitionskosten und<br />

der hohe Aufwand für die Anmeldung und<br />

Zulassung sowie für die Beantragung steuerlicher<br />

Fördermittel. Um den Ausbau in<br />

dieser Größenklasse stärker voranzutreiben,<br />

hat das Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU) ein Förderprogramm (Mini-KWK-Impulsprogramm)<br />

für Mikro-BHKWs bis zu einer<br />

elektrischen Leistung von 20 kW el aufgelegt.<br />

Im Zeitraum bis Juni 2013 wurden bereits<br />

knapp 20 MW elektrische Leistung mit<br />

einem Volumen von ca. 9 Mio. Euro gefördert.<br />

Tabelle 1 zeigt die installierten BHKWs<br />

differenziert nach Leistungsklassen.<br />

Neben einer Betrachtung der installierten<br />

BHKWs nach Größenklassen lohnt<br />

auch eine Differenzierung nach Betreibergruppen.<br />

Die Tabelle 2 bietet einen Überblick<br />

darüber. Diese Betrachtung zeigt,<br />

dass die deutliche Mehrzahl (rund 60 % der<br />

Anlagen und knapp 60 % der installierten<br />

Leistung) durch Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

genutzt werden. Auch Kommunen<br />

und Landwirte verfügen jeweils über rund<br />

10 % der Anlagen. Gemessen an der installierten<br />

Leistung liegen nahezu 20 % in den<br />

Händen der Landwirte. Die Betreibergruppe<br />

der Energieversorger verfügt hingegen<br />

über einen Anlagenanteil von ca. 8 %.<br />

Auch die Entwicklung bei den einzelnen<br />

Brennstoffen ist sehr unterschiedlich. Bild<br />

1 zeigt, welche Brennstoffe die im Rahmen<br />

der vorliegenden Studie befragten Marktteilnehmer<br />

in ihren BHKWs nutzen. Deutlich<br />

wird der hohe Einsatz von Erdgas, das<br />

bei knapp 2/3 aller BHKWs zum Einsatz<br />

kommt.<br />

12 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


HEIZUNG<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Ein noch deutlicheres Ergebnis liefert<br />

die Betrachtung der Anlagenzahl in<br />

Deutschland nach Brennstoffarten: Erdgas<br />

dominiert mit knapp 80 %, ca. 14 % der<br />

BHKWs werden mit Biogas und 4 % mit Erdöl<br />

(Heizöl/Diesel) betrieben.<br />

Zuverlässigkeit gefordert<br />

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt<br />

80 Experteninterviews geführt. Zu den befragten<br />

Marktteilnehmern gehörten BHKW-<br />

Hersteller, BHKW-Betreiber (z. B. Contractoren,<br />

Industrie- und Gewerbeunternehmen,<br />

kommunale Einrichtungen, Landwirte) und<br />

weitere Experten. Diese wurden nach ihren<br />

Anforderungen an die Strom- und Wärmeversorgung<br />

gefragt (offene Frage). Bild 2 bietet<br />

einen Einblick, welche Anforderungen<br />

die Betreiber von BHKWs haben.<br />

Über alle Befragtengruppen hinweg<br />

sind die Kriterien Versorgungssicherheit/<br />

Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit, Effizienz<br />

und Umweltfreundlichkeit am häufigsten<br />

gefallen. Auffällig ist jedoch die unterschiedliche<br />

Anzahl der einzelnen Nennungen<br />

und damit die Gewichtung der<br />

Kriterien. Aufgrund der unabdingbaren<br />

Vermeidung von Produktionsstillständen<br />

und damit verbundener hoher Kosten spielen<br />

in der Industrie Zuverlässigkeit und<br />

Versorgungssicherheit die wesentliche Rolle<br />

(75 % der befragten Experten). Für Betriebe<br />

mit eigener Gaserzeugung wie Klärwerke,<br />

Biogasanlagen und Deponien (30 %)<br />

sowie Kommunen und Unternehmen aus<br />

der Wohnungswirtschaft (35 %) steht dieses<br />

Kriterium erst an zweiter Stelle. Betreiber<br />

von Biogasanlagen, Klärwerken und<br />

Deponien sehen als wesentliche Anforde-<br />

Bild 1: Brennstoffverteilung im BHKW.<br />

Welche Brennstoffe kommen in Ihrem<br />

BHKW zum Einsatz?<br />

(n = 49; BHKW-Betreiber)<br />

Welche Anforderungen stellen Sie an Ihre<br />

Strom- und Wärmeversorgung?<br />

(n = 61; BHKW-Betreiber)<br />

Bild 2: Befragungsergebnis zu den Anforderungen an die Strom- und Wärmeversorgung.<br />

Bild 3: In der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt arbeitet das BHKW-<br />

Modul „Loganova DN 200“ (Mitte) mit einer elektrischen Leistung von<br />

238 kW und einer thermischen Leistung von 363 kW.<br />

Bild: Bosch Thermotechnik GmbH (Buderus)<br />

Bild 4: Im Landgasthof Buller arbeiten seit 2009 zwei flüssiggasbetriebene<br />

Mikro-KWK-Anlagen vom Typ Dachs. Sie erzeugen einen Teil der<br />

benötigten Strom- und Heizenergie und beheizen die Gasträume sowie<br />

das Schwimmbad.<br />

Bild: Senertec<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 13


Martkttreiber<br />

(n = 59; BHKW-Betreiber)<br />

Bild 5: Markttreiber aus Sicht der BHKW-Betreiber.<br />

Martkthemmnisse<br />

(n = 61; BHKW-Betreiber)<br />

die Finanzierung sowie die Unsicherheit<br />

bzgl. gesetzlicher Rahmenbedingungen<br />

genannt. Diese Aussagen sind in erster<br />

Linie vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

Novellierung des EEG und der Entwicklung<br />

der Energiepolitik insgesamt zu sehen.<br />

Die Hersteller sehen neben den bereits<br />

bei den Betreibern dargestellten<br />

Hemmnissen auch bürokratische Hindernisse<br />

wie unter anderem explizit genannte<br />

Zertifizierungsprozesse und -vorschriften.<br />

Stärkste Marktentwicklung<br />

bei Mini- und Mikro-KWK<br />

Die Anzahl der BHKWs mit einer Leistung<br />

kleiner als 50 kW el wird in den kommenden<br />

Jahren deutlich steigen. Dies gilt<br />

insbesondere im Bereich der Mikro-KWK<br />

Bild 6: Markthemmnisse aus Sicht der BHKW-Betreiber.<br />

rung die Optimierung der Anlagentechnik<br />

und damit die Erhöhung der Energieeffizienz<br />

an (50 % der befragten Experten). In<br />

dieser Gruppe ist allerdings auch auffällig,<br />

dass 40 % der befragten Marktteilnehmer<br />

keine speziellen Anforderungen an<br />

die Strom- und Wärmeversorgung stellen.<br />

Steigende Energiekosten<br />

treiben Markt<br />

Wesentlicher Faktor für die positive<br />

Weiterentwicklung des BHKW-Marktes<br />

sind aus Betreibersicht die hohen bzw.<br />

steigenden Energiekosten (39 % der Befragten),<br />

die u.a. die Eigenstromversorgung<br />

begünstigen. Auch die gesetzlichen<br />

Bestimmungen (32 %) sowie Förderungen/<br />

Zuschüsse (29 %) für die Technologie wirken<br />

sich positiv auf den Markt aus. Unter<br />

den BHKW-Herstellern wird vor allem dem<br />

EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) eine<br />

hohe Bedeutung zugesprochen.<br />

Andererseits wird der Markt in seinem<br />

schnellen Wachstum durch andere Faktoren<br />

gehemmt. Hier wurden von den befragten<br />

BHKW-Betreibern am häufigsten<br />

STUDIE: DER MARKT FÜR BHKW<br />

IN DEUTSCHLAND BIS 2025<br />

(2. ERWEITERTE AUFLAGE)<br />

Die Studie wurde im Januar 2014 veröffentlicht<br />

und umfasst rund 700 Seiten. Sie<br />

basiert auf einer umfangreichen Sekundärerhebung<br />

sowie 80 Interviews mit Experten<br />

sowie Herstellern und Betreibern<br />

von BHKWs, z. B. Contractoren, Industrieund<br />

Gewerbeunternehmen, kommunale<br />

Einrichtungen, Landwirte. Die Studie<br />

hilft BHKW- und Komponentenherstellern,<br />

Energieversorgern, Contractoren und<br />

weiteren Marktteilnehmern, zukünftige<br />

Potenziale für ihr Unternehmen besser<br />

einzuschätzen und damit die eigene<br />

Marktstrategie zu bewerten und ggf. anzupassen.<br />

Die Studie kann zum Preis von<br />

4500 Euro bei trend:research bezogen<br />

werden.<br />

Bild 7: Entwicklung der Anzahl BHKWs bis 50 kW el .<br />

14 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


Bild 8: „Vitobloc 200 EM-20/39“ von Viessmann ist ein fertiges BHKW-<br />

Kompaktmodul mit Brennwertnutzung und Wartungsintervallen von<br />

6000 Stunden. Es ist serienmäßig für den Netzersatzbetrieb vorbereitet.<br />

Bild: Viessmann<br />

(bis 20 kW el ), da diese Anlagen ver stärkt als dezentrale Erzeugungsanlagen<br />

im gewerblichen Bereich eingesetzt werden. Zudem<br />

bieten mehrere größere Hersteller wie Viessmann, Vaillant,<br />

Senertec oder Bosch eigene Produkte in diesem Markt an.<br />

Anlagen zur eigenen Versorgung von Haushalten mit Strom<br />

und Wärme sowie Dienstleistungsmodelle werden in den kommenden<br />

Jahren stark zunehmen, sodass sich die Zahl der Anlagen<br />

bis 2025 im Referenzszenario, der wahrscheinlichsten eintretenden<br />

Situation, von heute ca. 39 500 auf ca. 73 000 Anlagen<br />

erhöht (bezogen auf BHKW-Anlagen bis 50 kW el ). Die Steigerung<br />

der installierten Leistung der Mikro-KWK-Anlagen (bis 20 kW el )<br />

fällt geringer aus als die Anzahl der Anlagen, da diese im Durchschnitt<br />

kleiner werden. Dies ist mit einem sinkenden Wärmebedarf<br />

bei Ein- und Mehrfamilienhäusern begründet, sodass auch<br />

eine geringere installierte Leis tung zur Versorgung dieser Objekte<br />

notwendig wird.<br />

Ein stärkeres Wachstum beim Marktvolumen ist erst in den<br />

kommenden Jahren zu erwarten, wenn sich die neuen Mikro-KWK-<br />

Anlagen der großen Hersteller etabliert haben. In den kommenden<br />

Jahren wird das Marktvolumen zu einem großen Teil durch<br />

den Neubau von Anlagen bestimmt. Kleinere Anlagen und leicht<br />

sinkende Anlagenpreise sorgen für einen moderaten Anstieg des<br />

Marktvolumens.<br />

In der Größenklasse von 51 bis 500 kW el findet ebenfalls ein deutliches<br />

Wachstum statt. Dieser Zubau wird vor allem durch die Nachfrage<br />

von Gewerbe- und Industrieunternehmen getrieben, die ihre<br />

eigene Energieversorgung ausbauen wollen. Die Anzahl der Anlagen<br />

wird von aktuell ca. 10 000 Anlagen auf über 15 000 Anlagen<br />

im Referenzszenario steigen, wodurch eine installierte Leistung<br />

von über 3500 MW el erreicht wird.<br />

Im Leistungsbereich von 501 bis 1000 kW el machen Biogasanlagen<br />

einen großen Teil der installierten Leistung aus. Der Ausbau<br />

war seit 2013 deutlich geringer, da Anlagen mit einer Leistung von<br />

weniger als 500 kW el stärker gefördert wurden als Anlagen mit einer<br />

größeren Leistung. Zukünftig werden BHKWs vor allem im<br />

(groß)industriellen Sektor zum Einsatz kommen, sodass die Anzahl<br />

der Anlagen von aktuell ca. 4000 Anlagen auf rund 6300 Anlagen<br />

im Referenzszenario steigt, was einer Entwicklung der installierten<br />

Leis tung von ca. 1600 MW el auf ca. 4400 MW el bis zum Jahr<br />

2025 entspricht. Das Marktvolumen für den Neubau von Anlagen<br />

schwankt dabei zwischen 390 und 630 Mio. Euro pro Jahr. ■<br />

Autoren: Dirk Briese, Geschäftsführer von trend:research GmbH (Institut für<br />

Trend- und Marktforschung), Bremen<br />

Jens Gatena, Fachbereichsleiter bei trend:research GmbH<br />

Bilder, sofern nicht anderes angegeben: trend:research<br />

www.trendresearch.de<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER


HEIZUNG/LÜFTUNG<br />

Wohnungslüftung<br />

Reichlich Optimierungspotenzial<br />

vorhanden<br />

Ergebnisse eines zweijährigen Modellversuches mit unterschiedlichen Lüftungssystemen<br />

Die aktuelle Diskussion um die „Energiewende“ sowie verschärfte Anforderungen an den Energiebedarf von Neubauten nach der EnEV<br />

2014 lösen für TGA-Planer und Ingenieure eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Aspekt „Lüftungswärmeverluste“ aus. Diese<br />

betragen bei einem aktuellen Neubau bereits mehr als 50 % der Gesamtverluste und somit der Endenergiekosten, sodass eine weitere<br />

(nur noch geringfügig mögliche) Senkung der Transmissionswärmeverluste ohne Berücksichtigung der Lüftungswärmeverluste nicht<br />

zielführend und somit unwirtschaftlich wäre. Parallel häufen sich die Beschwerden über extreme CO 2 - und Schadstoffkonzentrationen<br />

in der Raumluft von „sanierten“ Schulen und Kindergärten sowie zum Teil auch in Büroneubauten. Die wenigen verfügbaren<br />

Datenloggerprotokolle aus diesen Objekten belegen Raumluftqualitäten, die die Anforderungen aus DIN 13 779, die Vorgaben des Arbeitsschutzes<br />

(ASR3.1.6 Lüftung) sowie die Empfehlungen des Umweltbundesamtes um den Faktor 2 bis 4 überschreiten.<br />

Vergleich relative Luftfeuchte im Schlafzimmer (Abluft und KWL).<br />

Ursächlich für diese Entwicklung ist<br />

in erster Linie die drastische Reduzierung<br />

des freien Luftwechsels über Fugen<br />

und Leckagen in der Gebäudehülle. Während<br />

vor 15 Jahren ein Gebäude mit einem<br />

n50-Wert von 3,0 -1 noch als„luftdicht“ galt,<br />

sind aktuell Blower-Door-Messergebnisse<br />

von < 1,0 -1 die Regel. Somit wurde der freie<br />

Luftwechsel in den letzten 15 Jahren um<br />

ca. 2/3 reduziert. Vor diesem Hintergrund<br />

kann die allseits zu beobachtenden Weigerung<br />

von Behörden und sonstigen Bildungsträgern<br />

zum Einbau von Lüftungseinrichtungen<br />

nur als „Kamikaze-Strategie“<br />

gewertet werden, die im Streitfall<br />

eine „kurze Halbwertszeit“ haben dürfte.<br />

Da die luftdichte Bauweise durch Förderbedingungen<br />

sowie die Schadensfreiheit<br />

gedämmter Konstruktionen (Konvektionsschäden)<br />

insbesondere im Wohnungsbau<br />

Anwendung findet, haben die oben beschriebenen<br />

Raumluftprobleme auch Einzug<br />

in deutsche Wohnungen gefunden.<br />

Parallel zu dieser Entwicklungen ist ein<br />

drastischer Anstieg von Schimmelpilzund<br />

Feuchteschäden in Wohngebäuden,<br />

sowohl im Neubau als auch im sanierten<br />

Bestand, zu beobachten. Im Rahmen eines<br />

aktuellen Feldversuchs des Autors in der<br />

Wohnungswirtschaft wurden insbesondere<br />

in Schlafzimmern CO 2 -Werte jenseits<br />

von 5000 ppm gemessen.<br />

Vergleich CO 2 -Werte im Schlafzimmer (Abluft und KWL).<br />

Modellversuch „Luftlabor Helleböhn“<br />

In dem Modellversuch mit der Hessischen<br />

Wohnungsbaugesellschaft wurden<br />

17 regelmäßig mit Schimmelpilzbefall<br />

belastete Bestandswohnungen<br />

mit unterschiedlichen Lüftungssystemen<br />

ausgestattet und mittels Datenloggern<br />

die resultierenden Raumklimabedingungen<br />

(rel. Feuchte, Temperatur und<br />

CO 2 -Gehalt) aufgezeichnet. Die Schwerpunkte<br />

der Untersuchung lagen auf den<br />

Aspekten:<br />

1. Schadensfreiheit ohne weitere Dämmmaßnahmen,<br />

2. Sicherstellung der Anforderungen der<br />

Wohnungslüftungsnorm DIN 1946-6 (nach<br />

Fenstertausch),<br />

16 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


3. Einhaltung der CO 2 -Grenzwerte des Umweltbundesamtes<br />

(1000 ppm im Regelfall,<br />

temporäre Maximalwerte < 2000 ppm),<br />

4. Kosten-Nutzen Verhältnis der Systeme.<br />

Das Monitoring war zunächst für eine<br />

Heizperiode (Oktober – April) geplant. Aufgrund<br />

der notwendigen Arbeiten in unterschiedlichen<br />

Gewerken (Lüftung, Trockenbau,<br />

Maler und Tischler) wurde der Auftrag<br />

an einen in der Wohnungswirtschaft tätigen<br />

Generalunternehmer (GU) vergeben.<br />

Die jeweils in den Wohnungen einzubauenden<br />

Systeme wurden dem GU anhand einer<br />

konstruktiv beschriebenen Leistungsmatrix<br />

vorgegeben. Auf die Bereitstellung<br />

detaillierter Berechnungen (z. B. Lüftungskonzepte)<br />

sowie auf eine überwachende<br />

Bauleitung wurde verzichtet, da eine Einschaltung<br />

eines Ingenieurbüros bei derartigen<br />

geringinvestiven Maßnahmen in<br />

der Wohnungswirtschaft unüblich ist. Die<br />

meisten Hersteller bieten dem Fachhandwerk<br />

spezielle Auslegungstools an, mit<br />

denen zumindest die rechnerische Auslegung<br />

der Anlagen zufriedenstellend erfolgen<br />

kann. Gleichwohl wurden von dem GU<br />

keine, bzw. erst nachträgliche Lüftungskonzepte<br />

erstellt.<br />

Lüftungssysteme im Modellversuch<br />

Entsprechend der üblichen Praxis in der<br />

Wohnungswirtschaft wurden folgende Systeme<br />

in die Modellwohnungen eingebaut:<br />

6 x Abluftsysteme mit Nachströmöffnungen<br />

über Falzlüfter in den Fenstern,<br />

4 x dezentrale Einzellüfter mit Wärmerückgewinnung,<br />

7 x kontrollierte wohnungszentrale Lüftungsanlagen<br />

mit Wärmerückgewinnung,<br />

1 x Monitoring einer sanierten Bestandswohnung<br />

ohne Lüftungseinrichtungen.<br />

Die im Nichtwohnungsbau üblichen<br />

zentralen Anlagen (z. B. im Dachgeschoss)<br />

wurden aus zwei wohnungsbauspezifischen<br />

Aspekten nicht eingeplant. Erstens:<br />

Für KWL-Anlagen sind wartungsfreie<br />

Brandschotts nicht mehr zulässig, sodass<br />

nun wartungsintensive Brandschutzklappen<br />

für die Durchdringungen (z. B. in Steigesträngen)<br />

verwendet werden müssen.<br />

Dies führt, im Gegensatz zu Nicht-Wohngebäuden,<br />

zu einem beträchtlichen logistischen<br />

Aufwand für einen Wartungsturnus,<br />

da alle Wohnungen betreten werden müssen.<br />

Akzeptabel wäre hier nur eine „Funkkontrolle“<br />

wie sie bei Rauchmeldern und<br />

Heizkostenmessgeräten möglich ist.<br />

Leitwerte für die Kohlendioxid-Konzentrationen in der Innenraumluft (Ad-hoc-AG 2008).<br />

Co 2 -Konzentration [ppm] Hygienische Bewertung Empfehlung<br />

< 1000 Hygienisch unbedenklich ▶ Keine weiteren Maßnahmen<br />

1000-2000 Hygienisch auffällig ▶ Lüftungsmaßnahmen intensivieren<br />

(Außenluftvolumenstrom bzw.<br />

Luftwechsel erhöhen<br />

▶ Lüftungsverhalten überprüfen und<br />

verbessern<br />

> 2000 Hygienisch inakzeptabel ▶ Belüftbarkeit des Raumes prüfen<br />

▶ ggf. weitgehende Maßnahmen<br />

prüfen<br />

Quelle: Leitfaden für die Innenraumlufthygiene in Schulgebäuden (erarbeitet von der Innenraumlufthygiene-Kommission<br />

des Umweltbundesamtes).<br />

Zum Zweiten kann bei der Abrechnung<br />

von zentralen Anlagen mit Wärmerückgewinnung<br />

ein Problem bei der<br />

Erstellung einer prüffähigen Heizkostenabrechnung<br />

entstehen. Nach einem<br />

Grundsatzurteil<br />

des BGH muss eine<br />

Nebenkostenabrechnung<br />

prüffähig<br />

und für den Laien<br />

nachvollziehbar<br />

sein (BGH-Urteil<br />

vom 26. Oktober<br />

2011 / Az. VIII<br />

ZR 268/10). Bei einer zentralen KWL<br />

müssten somit vor jedem Wohnungsabzweig<br />

Volumenstrom- und Wärmemengenzähler<br />

eingebaut werden – sowohl in<br />

die Zu- als auch in die Abluftleitungen.<br />

Andernfalls könnte die „kostenfreie Wärmelieferung“<br />

in eine nicht beheizte Wohnung<br />

reklamiert werden.<br />

Obwohl die Ergebnisse der zweiten<br />

Messreihe besser ausfielen, konnten<br />

viele Lüftungssysteme die gestellten<br />

Erwartungen nicht befriedigen.<br />

Ergebnisse des Modellversuchs<br />

Schon in der Bauphase zeigten sich diverse<br />

Unzulänglichkeiten bei der Montage<br />

der Lüftungseinrichtungen. Obwohl im<br />

Vorfeld die Hersteller versierte Firmen benannt<br />

hatten, wich der GU von den Empfehlungen<br />

ab und beauftragte – vermutlich<br />

aus Kostengründen – andere Unternehmer<br />

mit der Montage. Durch organisatorische<br />

und technische Probleme des GUs verzögerte<br />

sich die Fertigstellung<br />

um mehrere<br />

Monate. Die ersten<br />

Auswertungen<br />

der Datenlogger belegten<br />

die visuellen<br />

Eindrücke und ergaben<br />

bei über 80 %<br />

der montierten Anlagen<br />

vergleichbare oder noch schlechtere<br />

Raumluftwerte wie bei der Wohnung ohne<br />

Lüftungseinrichtung.<br />

Ursächlich für diese Ergebnisse waren<br />

bei:<br />

Abluftanlagen: unterdimensionierte<br />

Nachströmöffnungen in den Fenstern, fehlende<br />

Überströmöffnungen in den Türen,<br />

fehlerhafter elektrischer Anschluss (über<br />

Lichtschalter oder Nachlaufrelais), Kurzschlusslüftung<br />

über nichtgeschlossene<br />

Schachtlüftungen, unkontrollierte Zuluft<br />

über die an das Bad angrenzende undichte<br />

Wohnungseingangstür).<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 17


HEIZUNG/LÜFTUNG<br />

Wohnungslüftung<br />

Dezentrale KWL: fehlende Badentlüftung,<br />

Kurzschlusslüftung über zwei nebeneinander<br />

montierte Geräte, fehlende<br />

Raumdurchspülung insgesamt. Da diese<br />

Lüftungssysteme bereits über ihre DIBT-<br />

Zulassungen erheblichen Verwendungseinschränkungen<br />

unterliegen (nicht kombinierbar<br />

mit Ablufteinrichtungen nach<br />

DIN 18017-3, für Feuchträume zwei bzw.<br />

ein Kombigerät erforderlich, ungeklärte<br />

Kondensatfrage, Windgeschwindigkeiten<br />

< 5 m/s) wurden diese Systeme im Modellversuch<br />

nur in Einraumwohnungen eingesetzt.<br />

Aber auch hier zeigte sich der bei<br />

hinnehmbaren Betriebsgeräuschen zu geringe<br />

Luftwechsel durch den permanenten<br />

Laufrichtungswechsel der Geräte (Luftwechsel<br />

= Volumenstrom der Geräte x 0,5).<br />

Auch die Nennlüftungsanforderungen an<br />

ventilatorgestützte Systeme (DIN 1946-6)<br />

wird von dieser Produktgruppe zumeist<br />

nicht erfüllt. Besondere Vorsicht ist hier<br />

bei der Verwendung der Geräte in EnEV-<br />

Nachweisen bzw. bei KfW-Förderungen geboten<br />

(DIBT-Zulassungen bzgl. der PE-Faktoren<br />

beachten!).<br />

Wohnungszentrale KWL: fehlende Telefonie-<br />

und Rohrschalldämpfer, fehlerhafte<br />

Geräteverkleidung, wirkungsloser Kondensatanschluss,<br />

unzureichende manuelle<br />

Steuerung durch den Nutzer. Aus diesen<br />

Gründen wurden die Geräte häufig nur auf<br />

Stufe 1 betrieben (Lüftung zum Feuchteschutz),<br />

wobei sich die erwarteten Raumklimabedingungen<br />

nicht einstellen konnten.<br />

Nach einer von den Herstellern durchgeführten<br />

Nachbesserung musste somit eine<br />

zweite Messreihe in der nächsten Heizperiode<br />

durchgeführt werden. Obwohl die Ergebnisse<br />

der zweiten Messreihe besser ausfielen,<br />

konnten viele Lüftungssysteme die<br />

an sie gestellten Erwartungen nicht befrie-<br />

Hans Westfeld.<br />

NACHGEFRAGT<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER: Die Ergebnisse des Modellversuches<br />

enttäuschen. Stellt sich die Frage<br />

nach den Ursachen?<br />

Hans Westfeld: In erster Linie sind hier die<br />

unzureichende Ausbildung und Erfahrung<br />

der Verarbeiter mit den Systemen zu benennen.<br />

In der Folge werden häufig die<br />

unverbindlichen Auslegungen der Hersteller<br />

anstelle einer detaillierten Planung „missbraucht“.<br />

Aufgrund der unzureichenden Erfahrung<br />

werden zusätzlich auf der Baustelle<br />

vorhandene „Störfaktoren“ übersehen. Insbesondere<br />

fehlt es aber an einer abschließenden<br />

Einregelung auf die geplanten Volumenströme.<br />

Luft verhält sich hier anders als<br />

Wasser in Heizungsrohren.<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER: Was können Hersteller,<br />

Planer und ausführende Fachbetriebe tun,<br />

damit lüftungstechnische Anlagen zufriedenstellend<br />

funktionieren?<br />

Hans Westfeld: Auf Herstellerseite wäre eine<br />

nutzerunabhängige bedarfsgeführte Regelung<br />

der Volumenströme wünschenswert.<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass der Nutzer die<br />

Volumenströme nicht den jeweiligen Notwendigkeiten<br />

anpasst, sondern die Anlage<br />

nur auf der Grundstufe laufen lässt, wodurch<br />

die Systempotenziale nicht erreicht werden.<br />

Gleichzeitig ließen sich die negativen Faktoren<br />

„Energieverbrauch“ und „zu trockene<br />

Raumluft im Winter“ hierdurch verbessern.<br />

Die Sicherstellung der fachgerechten örtlichen<br />

Planung und Umsetzung fällt m.E. in<br />

den Verantwortungsbereich der Innungen.<br />

Hier müssen aktuell Defizite in der Grundausbildung<br />

der Verarbeiter kompensiert<br />

werden. Aufgrund des großen Bedarfs an<br />

Praxisschulungen zum Thema Lüftung sollten<br />

auch die Hersteller und Großhändler ihren<br />

Kunden entsprechende Seminare anbieten.<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER: Können Sie eine Empfehlung<br />

für bestimmte Schulungsmaßnahmen<br />

aussprechen und wie lange sollte eine solche<br />

Weiterbildung mindestens dauern, um<br />

die erforderlichen Schlüsselqualifikationen<br />

erlangen zu können?<br />

Hans Westfeld: Verarbeiterseminare sollten<br />

drei Aspekte berücksichtigen: 1. Grundlagen<br />

der Planung und Auslegung. 2. Vermeidung<br />

typischer Fehler bei der Verarbeitung. 3.<br />

Verkaufsargumente für das Endkundengespräch.<br />

Aufgrund der direkten Verbindung<br />

zur Schimmelpilzproblematik sollten auch<br />

auf diesem Themengebiet Grundkenntnisse<br />

erworben werden. Hieraus ergibt sich ein<br />

Seminarumfang von mindestens zwei Schulungstagen.<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER: In dem Kasseler Modellversuch<br />

wurde der Gesamtauftrag an einen<br />

Generalunternehmer vergeben. Das ist in der<br />

Wohnungswirtschaft durchaus üblich, doch<br />

stellt sich die Frage, ob es gleichsam zielführend<br />

ist, angesichts der doch komplexen<br />

Technik?<br />

Hans Westfeld: Die Praxis zeigt, dass nur<br />

qualifizierte und erfahrene Verarbeiter<br />

Wohnungslüftungen planen und ausführen<br />

können. Ein GU vergibt die Leistungen frei<br />

und zumeist an den „Günstigsten“. Dieser<br />

kann sich jedoch schnell durch erforderliche<br />

Nacharbeiten als der „Teuerste“ herausstellen.<br />

Der Auftraggeber sollte daher auf entsprechende<br />

Qualifikationsnachweise und<br />

Referenzen bestehen. Für viele Systeme sind<br />

unterschiedliche Gewerke erforderlich (Trockenbau,<br />

Maler und Tischler), sodass hier<br />

entsprechende Handwerkerkooperationen<br />

sinnvoll wären. Dies gilt insbesondere für<br />

eine Zusammenarbeit mit Tischlerbetrieben,<br />

da diese durch den Fenstereinbau/-Tausch<br />

die Lüftungsnorm auslösen. Hier könnte sich<br />

eine Win-Win-Lösung ergeben.<br />

<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER: Ein Ergebnis des Modellversuches<br />

ist, dass in erster Linie KWL-<br />

Anlagen die Anforderungen in Bezug auf<br />

Raumluftqualität, Schadensfreiheit und Betriebssicherheit<br />

erfüllen. Spiegelt sich diese<br />

Erkenntnis auch in Ihrer Arbeit als Sachverständiger<br />

wider?<br />

Hans Westfeld: Durch die ventilatorgestützte<br />

Zu- und Abluft bildet die KWL ein „fehlerverzeihendes<br />

System“ – insbesondere in Bezug<br />

auf Luftundichtigkeiten im Bestand. Bei<br />

Abluftanlagen und dezentralen Einzellüftern<br />

wird die sensible rechnerische Volumenstrombilanz<br />

durch örtliche Leckagen schnell<br />

gestört, wodurch sich die häufig unbefriedigenden<br />

Ergebnisse erklären. Für die Wohnungswirtschaft<br />

ist die Sicherstellung geringer<br />

Raumluftfeuchten in den Zulufträumen<br />

durch die hierdurch bedingte Schimmelpilzprävention<br />

ein maßgeblicher Aspekt der<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Systeme. Durch die<br />

ausschließliche Betrachtung der Wärmerückgewinnung<br />

lässt sich die Wirtschaftlichkeit<br />

einer KWL sicherlich nicht darstellen, sehr<br />

wohl aber mit den weiteren Aspekten Schadensfreiheit<br />

und erhöhte KfW-Förderung bei<br />

Sanierungsmaßnahmen.<br />

18 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


HEIZUNG/LÜFTUNG<br />

Wohnungslüftung<br />

digen. Insbesondere die Anforderungen der<br />

wohnungswirtschaftlich relevanten Schadensprävention<br />

nicht gedämmter Wohnungen<br />

wurden von den Abluft- und dezentralen<br />

Lüftungsgeräten nicht erfüllt. Aus<br />

bauphysikalischer Sicht muss bei Außenlufttemperaturen<br />

< 0 °C in nichtgedämmten<br />

Wohnungen eine mittlere relative Luftfeuchte<br />

von ca. 40 % sichergestellt werden,<br />

um an den Wärmebrücken eine schimmelpilzrelevante<br />

Auffeuchtung zu verhindern.<br />

Diese Anforderungen wurde im nicht veränderten<br />

Bestand durch raumluftabhängige<br />

Wärmeerzeuger (Abluft) sowie undichte<br />

Fenster (Zuluft) erfüllt und muss nach<br />

dem Heizungs- und Fenstertausch durch<br />

die Lüftungseinrichtungen kompensiert<br />

werden (vgl. auch DIN 1946-6).<br />

Neben zu hohen relativen Luftfeuchten<br />

wurden in 60 % der Nachtstunden CO 2 -<br />

Werte zwischen 1000 und 3000 ppm gemessen.<br />

Bei diesen Werten sind die Systeme<br />

weder für eine bauphysikalisch abgesicherte<br />

Schadensfreiheit, noch für die<br />

Erfüllung der CO 2 -Anforderungen des<br />

Umweltbundesamtes (UBA) geeignet. Lediglich<br />

die fachgerecht montierten KWL-<br />

Anlagen lieferten mit relativen Luftfeuchten<br />

um ca. 40 % und CO 2 -Konzentrationen<br />

< 1000 ppm normkonforme<br />

Raumluftbedingungen,<br />

die auch im nicht gedämmten<br />

Zustand<br />

die negativen Auswirkungen<br />

eines<br />

Fenstertausches<br />

kompensieren und<br />

somit ein hygienisches<br />

Raumklima und eine schimmelpilzfreie<br />

Wohnung erwarten lassen.<br />

Durch die manuelle Regelung dieser<br />

Systeme sind die zuvorstehenden Ergebnisse<br />

jedoch abermals nutzerabhängig.<br />

Bedeutung für die<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Die Erfordernis von lüftungstechnischen<br />

Maßnahmen nach einem Fenstertausch<br />

und umfassenden Modernisierungen<br />

ist in der fortschriftlichen Wohnungswirtschaft<br />

mittlerweile unbestritten.<br />

Allerdings werden hohe Anforderungen an<br />

die Systeme gestellt:<br />

Normkonformität nach DIN 1946-6 (bis<br />

inkl. der „Nennlüftung“),<br />

Verhinderung bzw. deutliche Reduzierung<br />

von Feuchteschäden und Schimmelpilzbildung,<br />

Einhaltung der hygienischen Grenzwerte<br />

des UBA,<br />

Neben den teilweise vorhandenen<br />

systembedingten Unzulänglichkeiten<br />

waren in erster Linie Verarbeitungsfehler<br />

ursächlich für die schlechten<br />

Endergebnisse.<br />

geringe Beeinträchtigung der Mieter<br />

durch Montage, Betrieb und Wartung,<br />

kostengünstige Erstellung, Betrieb und<br />

Wartung.<br />

Die Ergebnisse des Kasseler Modellversuchs<br />

lassen erahnen, dass die zuvor stehenden<br />

Anforderungen von vielen auf dem<br />

Markt verfügbaren Systemen im baupraktischen<br />

Alltag nicht erfüllt werden. Neben<br />

den teilweise vorhandenen systembedingten<br />

Unzulänglichkeiten<br />

waren in<br />

erster Linie Verarbeitungsfehler<br />

ursächlich<br />

für die<br />

schlechten Endergebnisse.<br />

Die Gründe<br />

hierfür sind in<br />

der Aus- bzw. Weiterbildung<br />

der Verarbeiter<br />

zu suchen,<br />

die sich noch nicht an den boomenden Wohnungslüftungsmarkt<br />

angepasst hat. Der<br />

Themenbereich „Wohnungslüftung“ nimmt<br />

in der SHK-Ausbildung eine untergeordnete<br />

Rolle ein und wird häufig durch einen<br />

Industrievertreter an einem Vormittag<br />

vorgestellt. Ebenso unzureichend ist<br />

das Angebot bzw.<br />

die Teilnahme an<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

für bereits<br />

praktizierende<br />

Betriebe. Hier<br />

sind die Innungen<br />

bzw. der Großhandel<br />

gefragt, da anderweitig<br />

die Bemühungen<br />

der Industrie sowie der Wissenschaft<br />

durch eine fehlerhafte Umsetzung<br />

ins Leere laufen.<br />

Nach den Ergebnissen des<br />

Modellversuches erfüllen in erster<br />

Linie KWL-Anlagen die<br />

Anforderungen in Bezug auf<br />

Raumluftqualität, Schadensfreiheit<br />

und Betriebssicherheit.<br />

Schlussbemerkung<br />

Zusammenfassend ist festzustellen,<br />

dass Lüftungsanlagen durch die luftdichte<br />

Bauweise bauphysikalisch unabdingbar<br />

sind. Ebenso werden hierdurch die<br />

aktuellen normativen Grundlagen erfüllt,<br />

wodurch im Streitfall eine Rechtssicherheit,<br />

insbesondere in der Wohnungswirtschaft,<br />

geschaffen wird. Für den TGA-Planer<br />

bzw. den beauftragten Betrieb ist die<br />

Wahl eines geeigneten Lüftungssystems<br />

nach den Erfahrungen des Kasseler Modellprojektes<br />

schwierig bzw. evtl. auch haftungsbewährt.<br />

Die Überprüfung einiger<br />

Auslegungen der Hersteller ergab, dass diese<br />

zum Teil gegen die DIBT-Zulassungen<br />

verstießen (z. B. Einbau eines zusätzlichen<br />

Abluftventilators) oder dass der verminderte<br />

Luftwechsel durch die Laufrichtungsumkehr<br />

nicht berücksichtigt wurde. Ebenso<br />

werden häufig drucksensible Abluftsysteme<br />

als „günstigere Lösung“ geplant,<br />

ohne jedoch die Wohnung auf die, für den<br />

planmäßigen Betrieb erforderliche, Luftdichtigkeit<br />

zu überprüfen. Die daraus resultierenden<br />

örtlichen Ergebnisse sind aus<br />

Sachverständigensicht nach wie vor mangelhaft,<br />

da für die „Gebrauchstauglichkeit“<br />

einer Wohnung nicht der geplante, sondern<br />

der tatsächliche Zustand<br />

maßgeblich<br />

ist. Nach den Ergebnissen<br />

des Modellversuches<br />

erfüllen<br />

in erster Linie KWL-<br />

Anlagen die Anforderungen<br />

in Bezug<br />

auf Raumluftqualität,<br />

Schadensfreiheit<br />

und Betriebssicherheit<br />

(bei ausreichender Wartung). Dem<br />

Argument der höheren Investitionskosten<br />

kann durch wirksame Integration in den<br />

„Energie-Einspar-Nachweis“ und den daraus<br />

resultierenden höheren Tilgungszuschüssen<br />

der KfW-Bank wirksam begegnet<br />

werden. Die zwingende Notwendigkeit<br />

zur Senkung der Lüftungswärmeverluste<br />

ergibt sich jedoch im Ausblick auf das Jahr<br />

2021: Nach der europäischen Richtlinie zur<br />

Energieeinsparung dürfen dann nur noch<br />

„Nullenergiehäuser“ errichtet werden, sodass<br />

bis zu diesem Zeitpunkt insbesondere<br />

die maßgeblichen Lüftungswärmeverluste<br />

reduziert werden müssen. Abluftanlagen<br />

ohne Wärmerückgewinnung können<br />

hierzu nicht herangezogen werden, sodass<br />

bereits heute eine „Zukunftstauglichkeit“<br />

infrage gestellt werden muss. ■<br />

Autor: Hans Westfeld, Sachverständiger für<br />

Schäden an Gebäuden (TÜV + DIN EN ISO<br />

17024), Schimmelpilzschäden (TÜV Rheinland),<br />

Thermische Bauphysik, Lehrbeauftragter an den<br />

Hochschulen Karlsruhe und Hannover<br />

Bilder: Wenn nicht anders angegeben, Hans<br />

Westfeld<br />

www.svb-westfeld.de<br />

www.schimmelpilz-hilfe-forum.de<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 19


LÜFTUNG<br />

Energieeffizienz<br />

Mangelfrei geplant und ausgeführt<br />

Anforderungen an die Dichtigkeit von Luftleitungsnetzen<br />

Seit mehr als 10 Jahren werden Anforderungen an die Dichtigkeit von Luftleitungen in europäischen Normen beschrieben. Die im April<br />

2003 veröffentlichte DIN EN 12237 war zuerst sowohl für Rundrohr, wie hinsichtlich der Dichtheit auch für Luftleitungen mit Rechteckquerschnitt<br />

gültig. Im Juli 2006 erschien dann endgültig auch die DIN EN 1507, wo nunmehr auch die erforderliche mechanische Festigkeit<br />

für rechteckige Luftleitungen festgelegt wurde. Mit Erscheinen dieser Normen wurden die bisherigen deutschen DIN-Normen zurückgezogen.<br />

Damit entfielen z. B. auch die bislang eindeutigen Blechstärkenanforderungen. Neu bei den europäischen Normen war,<br />

dass diese Festigkeitsanforderungen für den Druckbereich definierten, der meist bei Klima- und Lüftungsanlagen anzutreffen ist. Der<br />

Druckbereich ist demnach mit -750 bis +2000 Pa angegeben, bei dem die Luftleitungen gewisse Stabilitätskriterien zu erfüllen haben.<br />

Die Anforderungen bzgl. Dichtigkeit<br />

an Luftleitungssysteme werden grundsätzlich<br />

in DIN EN 13779 beschrieben:<br />

Einerseits gilt es, für das ausgeführte<br />

System die allgemeine Mindestanforderung<br />

Dichtheitsklasse B u. a. nach DIN EN<br />

12237 bzw. DIN EN 1507 nachzuweisen,<br />

andererseits wird das grundsätzliche Ziel<br />

beschrieben, nämlich die Leckage unter<br />

2 % des Gesamtvolumenstromes zu halten.<br />

Die Dichtheitsklassen (Tabelle 1) sind<br />

dabei lediglich als – während der Montage<br />

zu überprüfende – Hilfsgrößen zu verstehen,<br />

um das 2-%-Ziel zu erreichen. Aber<br />

im Hintergrund steht in Deutschland auch<br />

die EnEV 2014 mit indirekten Vorgaben:<br />

Laut Anlage 2, Tabelle 1, Ausführung des<br />

Referenzgebäudes, 5.2 und 5.3 Raumlufttechnik<br />

– Zu- und Abluftanlage, sind diese<br />

mit bedarfsabhängiger Luftvolumenstromregelung<br />

wie folgt auszulegen:<br />

Spezifische Leistungsaufnahme<br />

Zuluftventilator P SFP = 1,5 kW/(m³/s)<br />

Abluftventilator P SFP = 1,0 kW/(m³/s)<br />

Zuschläge können nur für den Fall von<br />

HEPA-Filtern, Gasfiltern oder Wärmerückführungsklassen<br />

H2 oder H1 angerechnet<br />

werden.<br />

Das Problem dabei: Bei der spezifischen<br />

Leistungsaufnahme geht der Gesamtluftvolumenstrom<br />

ein – also auch die Leckage.<br />

Tabelle 1: Dichtheitsklassen mit dazugehörigen Grenzwerten.<br />

Luftdichtheits-klasse<br />

nach DIN EN 13779<br />

Luftdichtheitsklasse<br />

nach EUROVENT 2/2<br />

Luftdichtheitsklasse<br />

nach DIN 24194 Teil 2<br />

Grenzwert der Leckluftrate<br />

(f max )<br />

m³ x s -1 m -2<br />

A A II 0,027 x pt0,65 x 10-3<br />

B B III 0,009 x pt0,65 x 10-3<br />

C C IV 0,003 x pt0,65 x 10-3<br />

D 0,001 x pt0,65 x 10-3<br />

Bild 1: Normen früher.<br />

Bild 2: Normen heute.<br />

20 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


LÜFTUNG<br />

Energieeffizienz<br />

Bild 3: Nachgebesserte Luftleitungen in einer<br />

Klinik.<br />

Bild 4: Mehrfach montierte Luftleitung, unter<br />

Missachtung der Hersteller-Montageanleitung.<br />

Bild 5: Unverschlossene Schrauben oder Nietlöcher.<br />

(elektrische Leistungsaufnahme des Ventilators)<br />

P SFP =<br />

Gesamtluftvolumenstrom<br />

„Zukunftssichere“ Anlagen sollten daher<br />

den Empfehlungen der DIN EN 13779<br />

folgen und „in vielen Fällen die empfohlene<br />

Mindestklasse“ C, oder sogar D bei besonders<br />

hohen Anforderungen an die Energieeffizienz,<br />

aufweisen.<br />

Hohe Leckageraten an der<br />

Tagesordnung<br />

Was sind trotz dieser Normen die Gründe<br />

dafür, dass oft die benötigten Luftmengen<br />

nicht wie geplant in den Räumen ankommen<br />

oder Dichtheitsklasse B oder C<br />

nicht nachgewiesen werden können – um<br />

nur zwei Fragen zu nennen? An den Herstellern<br />

alleine kann es nicht länger liegen,<br />

denn die meisten bieten Luftleitungen in<br />

den höheren Dichtheitsklassen an. Nachstehend<br />

der Versuch, die diversen Gründe,<br />

die zu höheren Leckagen führen, aufzuzeigen.<br />

● Veraltete Ausschreibungen<br />

In manchen Fällen sind es veraltete<br />

Ausschreibungen. Hier obliegt dem Luftleitungshersteller<br />

eine gewisse Aufklärungspflicht.<br />

Oft wird noch nach alter DIN<br />

24190/24191 und Dichtheit nach DIN 24194<br />

ausgeschrieben. Luftleitungen nach diesen<br />

Normen genügen jedoch keineswegs<br />

in allen Fällen den Anforderungen der EN-<br />

Normen.<br />

● Blechdicken<br />

Blechdicken können ausgeschrieben<br />

werden, sind aber kein Garant für ausreichend<br />

stabile und damit dichte Kanäle.<br />

Was auch gerne in der Vergangenheit<br />

übersehen wurde und mehr denn je heute<br />

nach DIN EN 1507 zu beachten ist: „Die<br />

Flächenversteifungen werden durch konstruktive<br />

Maßnahmen wie Sicken, Stehfalze,<br />

Verrippungen, Verstrebungen und<br />

dergleichen erzielt und sind vom Hersteller<br />

zweckentsprechend zu wählen.“ (Zitat<br />

aus DIN 24190)<br />

Der Hersteller muss die (Druck-) Stabilität<br />

und Dichtheit, je nach Klassifikation in<br />

DIN EN 12337 und DIN EN 1507, sicherstellen<br />

und diese belegen können – egal welche<br />

Blechstärken oder Versteifungen bzw. Konstruktion<br />

zur Ausführung gelangt.<br />

● Richtig bestellen<br />

Die Bestellungen bei den Herstellern<br />

von eckigen Luftleitungen gingen im vergangenen<br />

Jahr noch zu ca. 60 % mit Dicht-<br />

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LÜFTUNG<br />

Energieeffizienz<br />

heitsklasse II nach DIN 24194 ein – also der<br />

gar nicht mehr zulässigen Dichtheitsklasse<br />

A nach DIN EN 1507 (siehe Vergleichstabelle).<br />

Dabei wäre es notwendig, sogar<br />

eine Dichtheitsklasse besser zu bestellen<br />

als erreicht werden soll, wie nachstehend<br />

unter Montage erläutert wird. Der Preisgedanke<br />

ist dabei zu vernachlässigen. Es<br />

gibt genug Veröffentlichungen die belegen,<br />

dass die relativ geringen Mehrkosten<br />

sich innerhalb von 2 Jahren amortisieren.<br />

Ein undichter Kanal wird jedoch 20 Jahre<br />

und länger betrieben und kann, meist aus<br />

Gründen der Zugänglichkeit, nicht nachgebessert<br />

werden.<br />

Aber nicht nur im Bereich eckiger Luftleitungen<br />

werden die auf dem Markt erhältlichen<br />

Systeme manchmal nicht voll ausgeschöpft.<br />

Auch im Rundbereich gibt es<br />

nach wie vor Montagen, wo auf die werksmontierte<br />

Dichtung gerne verzichtet und<br />

den Monteuren das Abdichtungsproblem<br />

überlassen wird. In der Regel zahlt sich<br />

das aber nicht aus, trotz Pauschalauftrag<br />

an den Subunternehmer.<br />

Häufiges Beispiel aus der Praxis: Verzweifelte<br />

Anrufe von Monteuren, die feststellen,<br />

dass ein Dichtheitsprüfgerät keinen<br />

Druck aufbaut. Oft soll hier Dichtheitsklasse<br />

B oder C geprüft werden und<br />

in praktisch 100 % der Fälle eine Kanal-<br />

Ausführung. Das Problem löst sich meist<br />

sehr schnell, wenn der Monteur auf das<br />

Klebeetikett sieht und sich dort DK II DIN<br />

24194 (= nur A nach EN-Normen) wiederfindet.<br />

Ein Nachweis über B oder sogar C<br />

ist so unmöglich.<br />

●Montagen<br />

Bereits in DIN EN 24194 stand: „... dass<br />

die insgesamt zulässige Leckage des Kanalsystems<br />

zu jeweils 50 % auf die Fertigung<br />

und auf die Montage verteilt ist“. Heute<br />

sind die Luftleitungen deutlich dichter<br />

gefertigt, also ist der Montageeinfluss prozentual<br />

sogar noch wesentlich höher. So<br />

zeigt sich in der Praxis, dass Firmen, die<br />

so montieren „wie schon immer“, meist das<br />

Nachsehen haben. Vor allem trifft dies auf<br />

Subunternehmen zu, wenn diese nicht<br />

richtig eingewiesen bzw. denen die Anforderungen<br />

nicht verständlich gemacht werden.<br />

Dabei ist es recht einfach, die Anforderungen<br />

umzusetzen, wenn die kritischen<br />

Punkte mal erkannt und deutlich dargestellt<br />

werden.<br />

Selbst für erfahrene Bauleiter zeigt<br />

sich nicht auf den ersten Blick – und häufig<br />

erst zu spät – wie mangelhaft die Monteure<br />

u. U. gearbeitet haben. Eine Beachtung<br />

der Montageanleitungen der Hersteller<br />

und eine Einweisung, gerade von häufig<br />

auch noch bei einem Projekt wechselnden<br />

Subunternehmen, sind daher unerlässlich.<br />

Bild 7: Rundgeklebte Dichtung.<br />

● Schrauben oder Nieten<br />

Schrauben und Nieten sind ein immer<br />

wiederkehrendes Thema – nicht nur wegen<br />

der Hygieneanforderungen der VDI<br />

6022. Grundsätzlich sind Schrauben mit<br />

Bohrspitze kritisch zu sehen – einmal wegen<br />

der Späne und zum anderen mit Blick<br />

auf Leckagen, nämlich wenn die Bohrspitze<br />

zu groß ist und das Loch nicht<br />

durch die Schraube vollkommen ausgefüllt<br />

wird.<br />

● Nicht systemkonforme Bauteile<br />

Dieses Thema könnte man über mehrere<br />

Seiten ausführen. Vermutlich ist es<br />

mit einem Praxisbeispiel noch am besten<br />

exemplarisch erklärt: Eine Schullüftung<br />

mit einem Luftleitungssystem < 50 m² der<br />

Dichtheitsklasse C soll nachgewiesen werden.<br />

Alle Systeme mit Lippendichtung.<br />

Dennoch baut das Dichtheitsprüfgerät die<br />

200 Pa Prüfdruck nicht auf. Alle Anschlüsse,<br />

Luftdurchlässe usw. sind aber dicht.<br />

Eine Erhöhung des SOLL-Prüfdruckes (Anmerkung<br />

vom Autor: Vorsicht, geht nicht<br />

so bedenkenlos bei der Bauart Kanal) ergab<br />

ein Pfeifen. Feststellung: Es waren je<br />

Strang drei Schalldämpfer eingebaut, angeblich<br />

„gleichwertige“. Dabei waren die<br />

Rohrschalldämpfer ohne Doppelbord und<br />

ohne Abdichtung an den Enddeckeln hergestellt<br />

worden. Mit jeder Abklebung kam<br />

man näher an die geforderte Dichtheitsklasse.<br />

Zum Nachteil wurde die teilweise<br />

geforderte Sichtmontage, an der man kein<br />

Klebeband sehen durfte.<br />

Nur eines von vielen Beispielen, in denen<br />

nicht systemkonforme oder angeblich<br />

Bild 6: Geplatzte Isolierung, bedingt durch die unsachgemäße Wiederverwendung bereits montierter<br />

Bauteile.<br />

Bild 8: „Schraubenloch-Effekt“.<br />

22 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


LÜFTUNG<br />

Energieeffizienz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Bild 9: Schrauben- und Nietempfehlung: Nach DIN EN 12097 ist die Schraubenhöchstlänge 13 mm.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

gleichwertige Produkte eine ansonsten tadellose<br />

Installation zunichte machen und<br />

Mehrkosten verursachen.<br />

Die Überprüfung der Gleichwertigkeit in<br />

Bezug auf die Dichtigkeit sollte bei Schalldämpfern<br />

und anderen Komponenten erfolgen,<br />

indem Bezug auf die DIN EN 15727<br />

„Luftleitungen – Technische Luftleitungsprodukte,<br />

Klassifizierung entsprechend der<br />

Luftdichtheit und Prüfung“ genommen wird.<br />

Rund oder eckig –<br />

eine Auswahl mit Folgen<br />

Kommen wir noch mal auf die Planung<br />

zurück. Bereits hier können durch die richtige<br />

Luftleitungsauswahl die Weichen für<br />

leckagearme und damit energieeffiziente<br />

Luftleitungssysteme gestellt werden – unabhängig<br />

von der Hersteller- oder Montagequalität.<br />

Kanalrechenschieber helfen, den<br />

zu Rundrohr vergleichbaren hydraulischen<br />

Kanalquerschnitt festzulegen. Basis ist immer<br />

der Rundquerschnitt, für den alle strömungstechnischen<br />

Daten wie Druckverlust<br />

etc. ermittelt sind. Wurde ein Kanalquerschnitt<br />

mal festgelegt, wird in der Folge normal<br />

kein Vergleich mehr zu Rundrohr erfolgen.<br />

Tatsächlich ist es aber so, dass der Kanal<br />

in der Regel dann einen höheren Druckverlust<br />

hat als das ursprünglich mal zugrunde<br />

gelegte Rohr. Dabei sollte der Druckverlust<br />

alleine schon Grund genug sein, über<br />

den Einsatz eines Rundrohrsystems nachzudenken.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 23


Ausgabe Dezember 2011<br />

MAGAZIN FÜR GEBÄUDE- UND ENERGIETECHNIK<br />

www.ikz.de<br />

SONDERHEFT<br />

Raumlufthygiene 2012<br />

Raumlufthygiene<br />

Es liegt was in der Luft!<br />

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Heftbestellungen bitte schriftlich an: leserservice@strobel-verlag.de<br />

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Besser informiert.


Künftig wird durch die Luftqualitätsmessung<br />

nach VDI 6022 Blatt 3 unter Umständen<br />

nicht nur nach Leckagen gesucht,<br />

sondern zu einem Zeitpunkt nach der Abnahme<br />

die ganze Funktion der RLT-Anlage<br />

infrage gestellt. Blatt 3 fordert für die<br />

Beurteilungsstufe 1 eine einfache Messung<br />

der Raumluftqualität, 30 bis 100 Tage nach<br />

Beginn der Gebäude-/Raum- und Lüftungsanlagennutzung.<br />

Dazu sind Messdaten für<br />

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO 2 aufzunehmen<br />

und unter Berücksichtigung der<br />

für den Raum maßgebenden Raumluftqualitäts-Klassifikation<br />

zu bewerten.<br />

Bild 10: Oberflächenzunahme<br />

in<br />

Abhängigkeit des<br />

Kanal-Kantenlängen-<br />

Verhältnisses.<br />

Es kommt aber auch noch ein Aspekt<br />

bezüglich der Dichtigkeit dazu. Kanal<br />

wird gewählt, um möglichst in die Breite<br />

zu gehen und Höhe zu sparen. Betrachtet<br />

man mal den gleichwertigen Querschnitt<br />

nach Recknagel-Sprenger (Bild 11), ergibt<br />

sich noch ein weiteres Bild: Selbst<br />

im günstigsten Fall, dem quadratischen<br />

Kanal (der praktisch nie zur Anwendung<br />

kommt), ist die Luftleitungsoberfläche<br />

mind. 16 % größer – und im gleichen Verhältnis<br />

auch die (zulässige) Leckage. Denn<br />

sie ist definiert – siehe vorstehende Tabelle<br />

– in m³ pro Sekunde pro m² Luftleitungsoberfläche.<br />

Demnach hat das Kanalsystem<br />

immer mehr Leckage als ein<br />

Rundrohrsystem. Es ist also offensichtlich:<br />

Wenn grundsätzlich Kanal gewählt<br />

wird und je flachere Kanäle zur Ausführung<br />

gelangen, wird es schwieriger, die<br />

von DIN EN 13779 geforderten 2 % Gesamtleckage<br />

zu realisieren. Es kann also<br />

durchaus sinnvoll sein, eine bestehende<br />

Planung unter dem Gesichtspunkt Umstellung<br />

auf Rundrohr nochmals zu überarbeiten,<br />

wenn es um die Erstellung eines<br />

energieeffizienten Gebäudes geht.<br />

Leckagen senken auch die<br />

Raumluftqualität<br />

Leckagen beeinflussen aus verschiedenen<br />

Gründen die Raumluftqualität. Die<br />

Arbeitsstättenverordnung sagt: „In umschlossenen<br />

Arbeitsräumen muss unter<br />

Berücksichtigung der Arbeitsverfahren,<br />

der körperlichen Beanspruchung und der<br />

Anzahl der Beschäftigten sowie der sonstigen<br />

anwesenden Personen, ausreichend<br />

gesundheitlich zuträgliche Atemluft vorhanden<br />

sein.“<br />

Kein Wunder also, dass fehlende Luftmengen<br />

bei Abnahmen heute schon Hauptgrund<br />

Nr. 1 sind, um nach Leckagen zu suchen.<br />

Ursachen können neben Leckagen<br />

natürlich auch unterbliebene oder mangelhafte<br />

Einregulierungen sein.<br />

Fazit<br />

Es gäbe sicher noch viele Leckage-Gründe<br />

und deren Auswirkungen anzusprechen.<br />

Es kann hier abschließend nur empfohlen<br />

werden, sich gedanklich mit der Thematik<br />

auseinanderzusetzen, um letztendlich zu<br />

erkennen, dass es oft genug nur an wenigen,<br />

leicht abzustellenden Details hängt.<br />

Dichtere Luftleitungssysteme unterliegen<br />

wie vieles einem Entwicklungsprozess –<br />

auch montageseitig. Nur montagebegleitende<br />

Messungen, wie u. a. nach DIN EN 12599<br />

vorgesehen, helfen Mängel rechtzeitig zu<br />

erkennen und abzustellen. Dichtheitsmessungen<br />

tragen ebenfalls dazu bei, eine RLT-<br />

Anlage in dem geplanten Zustand zu errichten<br />

und energieeffizient über die vorgesehene<br />

Nutzungsdauer zu betreiben. ■<br />

Autor: Dipl. Ing. (FH) Jürgen Luft, Lindab GmbH<br />

Bilder: Lindab GmbH<br />

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Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 25


REPORTAGE<br />

Modellversuch<br />

Vom Labor in die Praxis<br />

Modellversuch in Bottrop will 100 KWK-Anlagen ins Feld bringen und auswerten<br />

Im Rahmen eines Modellprojekts in Bottrop werden in repräsentativen Gebäudetypen mit unterschiedlichen Wärmestandards bis zu<br />

100 KWK-Systeme unterschiedlicher Technologien installiert, um einen „Vorher-Nachher-Vergleich“ durchzuführen. Analysiert werden<br />

sollen Energieeinsatz, CO 2 -Einsparpotenzial, Nutzungsgrad, Treibhausgas-Emissionen sowie Installation, Wartung und Nutzerkomfort.<br />

Ausgangssituation<br />

Deutschland hat sich im Bereich der<br />

Energie- und Klimapolitik anspruchsvolle<br />

Ziele gesetzt, um die Treibhausgas-<br />

Emissionen deutlich zu senken. So soll bis<br />

2020 gegenüber dem Referenzjahr 1990<br />

eine Reduktion um 40 % erreicht werden.<br />

Gleichzeitig sollen die Energieeffizienz<br />

weiter gesteigert und der Anteil der Regenerativen<br />

Energien an der Strom- und<br />

Wärmeerzeugung ausgebaut werden. Das<br />

Energiekonzept der Bundesregierung aus<br />

Tabelle 1: Ziele der Energie- und Klimapolitik in Deutschland. Quelle: Prognos AG, 2013<br />

Jahr<br />

Klima Erneuerbare Energien KWK Effizienz<br />

Absenkung<br />

THG-Emissionen<br />

(Referenz 1990)<br />

Anteil<br />

Strom<br />

Anteil<br />

gesamt<br />

Anteil an<br />

Stromerzeugung<br />

Reduktion<br />

Primärenergieverbrauch<br />

Reduktion<br />

Stromverbrauch<br />

2020 - 40 % 35 % 18 % 25 % - 25 % - 10 %<br />

2030 - 55 % 50 % 30 %<br />

2040 - 70 % 65 % 45 %<br />

2050 - 80 - 95 % 80 % 60 % - 50 % - 25 %<br />

in TWh 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Nettostromerzeugung 581,6 597,4 598,5 598,8 557,6 583,5 570,5<br />

KWK-Nettostromerzeugung 80,0 82,5 82,6 86,2 85,5 93,1 95,3<br />

Anteil KWK in % 13,8% 13,8% 13,8% 14,4% 15,3% 16,0% 16,7%<br />

Bild 1: KWK-Stromerzeugung in Deutschland 2005 bis 2011. Bild: Prognos AG, 2013<br />

Tabelle 2: Typische und durch Messungen nachgewiesene Wirkungsgradbereiche verschiedener<br />

Mikro-KWK-Technologien sowie ermittelte Primärenergieeinsparung, anonymisierte Ergebnisse.<br />

Quelle: GWI, 2012<br />

Technologie th el Ges Primärenergieeinsparung<br />

KWK-Stirling 85 % - 90 % 12 % - 16 % 98 % - 102 % Bis 21 %<br />

KWK-Otto 60 % - 70 % 22 % - 26 % 87 % - 94 % Bis 24 %<br />

Brennstoffzelle 25 % - 62 % 30 % - 60 % 83 % - 95 % Bis 35 %<br />

dem Jahr 2010 verlängerte den Zeitraum<br />

bis in das Jahr 2050 hinaus und gab noch<br />

stringentere Ziele mit einer Reduktion der<br />

Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu<br />

1990 um 80 % verbunden mit einem noch<br />

höheren Anteil Regenerativer Energien vor.<br />

2011 wurde der Beschluss ergänzt, bis spätestens<br />

2022 aus der Nutzung der Kernenergie<br />

auszusteigen.<br />

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist<br />

im Energiekonzept der Bundesregierung<br />

nicht als eigener Handlungsschwerpunkt<br />

formuliert, vielmehr wird sie nur im Kontext<br />

mit Energieeffizienz und Kraftwerken<br />

erwähnt. Im Januar 2009 trat die Novelle<br />

des KWKG (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz:<br />

Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung<br />

und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung)<br />

in Kraft, mit dem Ziel, bis<br />

zum Jahr 2020 den Anteil des in KWK-Anlagen<br />

erzeugten Stroms an der gesamten<br />

Erzeugung auf 25 % zu erhöhen. In Tabelle<br />

1 sind die wesentlichen Zielgrößen der<br />

Energie- und Klimapolitik in Deutschland<br />

zusammengefasst [1,2,3].<br />

Bild 1 zeigt den Anteil der KWK-Stromerzeugung<br />

für Deutschland für die Jahre<br />

2005 bis 2011. Zusätzlich ist das Ausbauziel<br />

von 25 % für 2020 angegeben. Es wird<br />

deutlich, dass noch große Anstrengungen<br />

erforderlich sind, das Ausbauziel im Jahr<br />

2020 zu erreichen.<br />

Ein Blick auf die Kennzahlen des Bundesamtes<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAFA) zur Förderung von Mini-<br />

KWK-Anlagen belegt, dass der Ausbau von<br />

Anlagen mit kleineren elektrischen Leistungen<br />

bis 20 kW el zwar forciert wurde,<br />

insgesamt aber erst am Anfang steht. Die<br />

Auflistung förderfähiger Anlagen durch<br />

die BAFA umfasst mittlerweile über 70<br />

KWK-Anlagen der verschiedensten Hersteller<br />

[4]. Seit Beginn des am 1. April<br />

2012 neu aufgelegten Förderprogramms<br />

für Mini-KWK-Anlagen bis 20 kW el , die<br />

in Bestandsgebäuden installiert werden,<br />

wurden 4270 Anlagen (Evaluierung vom<br />

08. 08. 2013) gefördert. Es wurde eine elektrische<br />

Gesamtleistung von ca. 19 MW el mit<br />

26 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


REPORTAGE<br />

Modellversuch<br />

Bild 2: Regionale Verteilung der bis August 2013 bewilligten Förderanträge im BAFA-Programm für Mini-KWK-Anlagen bis 20 kW el .<br />

Bild: BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, 2013<br />

folgender Aufteilung nach der elektrischen<br />

Leistung installiert:<br />

12,5 % bis 3 kW el<br />

47,5 % 3,1 bis 10 kW el<br />

40,1 % 10,1 bis 20 kW el .<br />

Die regionale Aufteilung der durch dieses<br />

Förderprogramm berücksichtigten<br />

KWK-Anlagen ist in Bild 2 dargestellt.<br />

Situation in Nordrhein-Westfalen<br />

Das von der Bundesregierung angestrebte<br />

Ziel, bis zum Jahr 2020 mindestens<br />

25 % des Stromes mit hocheffizienten<br />

KWK-Technologien zu erzeugen, wurde<br />

u. a. auch vom Land Nordrhein-Westfalen<br />

aufgegriffen. Im Rahmen einer Studie hat<br />

das Bremer Energie Institut 2011 für das<br />

Land NRW ermittelt, dass ein wirtschaftlich<br />

darstellbares Potenzial für das System<br />

„KWK-Fernwärme“ von jährlich 75 TWh<br />

vorliegt, wobei ca. 2 / 3 auf Städte mit mehr<br />

als 150 000 Einwohnern entfallen. Dies entspricht<br />

ca. 36 % des Nutzwärmebedarfs in<br />

NRW. Nach den Analysen könnte bei einer<br />

installierten Leistung von 20 GW eine<br />

jährlich Strommenge von 80 TWh erzeugt<br />

werden, sofern die festgestellten KWK-Potenziale<br />

durch neue hocheffiziente KWK-<br />

Anlagen erschlossen und entsprechend<br />

neue Wärmesenken aufgebaut sowie vorhandene<br />

Wärmenetze verdichtet und ausgebaut<br />

würden [5,6].<br />

Um den begonnenen Ausbau weiter zu<br />

verstetigen und natürlich auch zu forcieren,<br />

wurde vom NRW-Klimaschutzministerium<br />

das KWK-Impulsprogramm<br />

aufgelegt. Zentraler Bestandteil dieses<br />

KWK-Impulsprogramms sind zwei Förderinstrumente.<br />

Bereits im Oktober 2012<br />

wurde eine Richtlinie zur Förderung von<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bis einschließlich<br />

50 kW el erlassen (siehe Programm<br />

Rationelle Energieverwendung,<br />

Regenerative Energien und Energie sparen<br />

unter www.progres.nrw.de). Diese<br />

Richtlinie (NRW/EU.KWK-Investitionszuschuss)<br />

regelt Zuschüsse für Unternehmen<br />

in NRW (vorwiegend KMU) zur Förderung<br />

von hocheffizienten dezentralen KWK-Anlagen<br />

bis einschließlich 50 kW el . Darüber<br />

hinaus bietet der NRW/EU.KWK-Investitionskredit<br />

zinsverbilligte Darlehen für Anlagen<br />

mit Kraft-Wärme-Kopplung in Unternehmen.<br />

Das KWK-Impulsprogramm in<br />

NRW bündelt somit neben Förderungs- und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten für die Kraft-<br />

Bild 3: Struktur des KWK-Impulsprogramms in NRW zur Förderung der KWK-Technologie.<br />

Bild: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des<br />

Landes NRW, 2013<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 27


REPORTAGE<br />

Modellversuch<br />

Bild 4: Vom Labor in die Demonstration – Abfolge der Teilschritte von der DVGW-Innovationsinitiative<br />

zum NRW-Demonstrationsprojekt. Bild: GWI, 2014<br />

Bild 5: Projektstatus. Bild: GWI, 2014<br />

Wärme-Kopplung auch Beratungsinstrumente<br />

sowie F&E-Demonstrationsprojekte.<br />

Mit der Kampagne „KWK.NRW – Strom<br />

trifft Wärme“ (www.kwk-fuer-nrw.de) will<br />

die EnergieAgentur.NRW den Bekanntheitsgrad<br />

von KWK verbessern und für deren<br />

forcierten Ausbau werben. Die Kampagne<br />

begleitet das KWK-Impulsprogramm<br />

der NRW-Landesregierung, das mit einem<br />

Volumen von rund 250 Mio. Euro über mehrere<br />

Jahre ausgestattet ist.<br />

Anlass und Zielsetzung des<br />

100-KWK-Projekts<br />

Im Rahmen der Innovationsoffensive<br />

Gastechnologie des Deutschen Vereins<br />

des Gas- und Wasserfaches (DVGW)<br />

wurden umfangreiche Untersuchungen<br />

zur Einführung und Optimierung von<br />

energieeffizienten Anwendungstechnologien<br />

durchgeführt. In den Forschungsprojekten<br />

„Anwendungspotenziale innovativer<br />

Gasanwendungstechnologien:<br />

Kraft-Wärme-Kopplung und Brennstoffzellen<br />

im System Gebäude und Anlagentechnik“<br />

wurden vom Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen (GWI) und Partnern verschiedene<br />

Mikro- und Mini-KWK-Technologien<br />

(Stirling- und Otto-Motoren) sowie Brennstoffzellen<br />

(SOFC- und PEMFC-Systeme)<br />

im Labor nach neuesten Prüfverfahren bewertet<br />

[8]. Dabei zeigte sich, dass alle untersuchten<br />

KWK-Technologien hocheffizient<br />

arbeiten.<br />

Es folgten erweiterte Laborversuche im<br />

GWI-Demonstrationshaus [8] unter praxisnahen<br />

Randbedingungen, u. a. Langzeituntersuchungen<br />

verschiedener KWK-Technologien<br />

unter reproduzierbaren Nutzerund<br />

Lastprofilen, Degradationsverhalten<br />

von Brennstoffzellenstacks. Diese Phasen<br />

(Schritt I und II) konnten mit Erfolg abgeschlossen<br />

werden, sodass die Überführung<br />

der Erkenntnisse zum optimalen Betrieb<br />

von KWK-Anlagen in die Praxis nun<br />

in Schritt III erfolgt (Bild 4).<br />

Die bisherigen Analysen zeigten, dass<br />

der Ausbau von Mini-KWK-Anlagen bis<br />

20 kW el erst am Anfang steht. Hier zeigt<br />

sich in besonderem Maße das nach wie vor<br />

ungelöste Problem des Sanierungsstaus im<br />

Heizungskeller. Hierzu soll das Demonstrationsprojekt<br />

„Vom Labor in die Demonstration<br />

– KWK-Modellversuch zur CO 2 -Reduktion<br />

in der InnovationCity Bottrop“ entscheidende<br />

Impulse liefern. Im Rahmen<br />

des von der Landesregierung Nordrhein-<br />

Westfalen mitten im Ruhrgebiet geförderten<br />

Leuchtturmprojekts sollen bis zu<br />

100 KWK-Anlagen im Wohnungs- und kleineren<br />

Gewerbebestand in Gebäudetypen<br />

mit unterschiedlichen Dämmstandards installiert,<br />

über mehrere Heizperioden betrieben<br />

und mit einem geeigneten Monitoring-Programm<br />

begleitet werden. Zum Einsatz<br />

kommen Otto- und Stirling-Motoren<br />

ebenso wie Brennstoffzellen. Folgende Kriterien<br />

werden zur Analyse herangezogen:<br />

Energieeinsatz und Energieverbrauch, Gebäudeeignung<br />

sowie Installation, Wartung<br />

und Nutzerkomfort. Ferner ist eine differenzierte<br />

energetische Bewertung durch<br />

die Integration gleicher Technologien bei<br />

unterschiedlichen Dämmstandards der<br />

ausgewählten Gebäude vorgesehen, um ein<br />

technisches und wirtschaftliches Optimum<br />

zu finden. Außerdem sollen für ausgewählte<br />

Referenzsysteme zusätzlich Speichergrößen<br />

variiert werden, um auch in Kombination<br />

mit dem Nutzerverhalten Aussagen<br />

zur optimalen Dimensionierung von Speichern<br />

zu verifizieren. Nicht zuletzt ist vorgesehen,<br />

die Smart Grid Option zur Anlagenverknüpfung<br />

und zu Netzinteraktionen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Das Demonstrationsprojekt ist im Wesentlichen<br />

in zwei Phasen differenziert:<br />

Eine Start- bzw. Initialisierungsphase<br />

über einen Zeitraum von ca. sechs Monaten<br />

(Gebäudeauswahl, Technologietransfer<br />

in Abstimmung mit den Herstellern,<br />

Ausrüstung geeigneter Objekte<br />

sowie Aufsetzen eines abgestimmten<br />

Messprogramms und Auswerteverfahren,<br />

Kommunikation mit dem Projektträger<br />

und den Nutzern).<br />

Anschließend ein weitgehend automatisiertes<br />

Monitoring-Programm mit einer<br />

Dauer von zwei Heizperioden, einschließlich<br />

Aus- und Bewertung der<br />

Messergebnisse.<br />

Das Projekt befindet sich – nach Abschluss<br />

der europaweiten Ausschreibungsverfahren<br />

zur Beschaffung der KWK-Anlagen,<br />

Messtechnik und Installationsdienstleistungen<br />

– im Wesentlichen in der<br />

Installationsphase der KWK-Anlagen und<br />

der Messtechnik.<br />

Mit ersten Ergebnissen aus den begleiteten<br />

KWK-Anlagen ist Ende 2014 zu rechnen.<br />

Insgesamt ist das Modellvorhaben auf<br />

3 Jahre angelegt. Projektpartner sind die<br />

InnovationCity Management GmbH, die<br />

Hochschule Ruhr-West, der Deutsche Verein<br />

des Gas- und Wasserfaches (DVGW)<br />

sowie die Emscher Lippe Energie GmbH<br />

(ELE). Das Demonstrationsprojekt wird gefördert<br />

mit Mitteln aus dem „Programm<br />

Rationelle Energieverwendung, regenerative<br />

Energien und Energiesparen“ und<br />

dem „Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung“.<br />

■<br />

28 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


Kermi optimiert Wärme!<br />

x-change Wärmepumpen x-bu fer Wärmespeicher x-center Regelung x-net Flächenheizung/-kühlung therm-x2 Flac heizkörper<br />

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Wärmepumpe<br />

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Flächenheizung/-kühlung<br />

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Messen „SHK Essen“ und „IFH/Intherm“ Seite 24<br />

Special Erneuerbare Energien Seite 42<br />

Sanierung mit Flächenheizung Seite 62<br />

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Energieme sgeräte· Systemtechnik<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

REPORTAGE<br />

Modellversuch<br />

Literatur:<br />

[1] Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi): Energiewende auf<br />

Erfolgskurs – Maßnahmen für eine sichere,<br />

bezahlbare und umweltschonende Energieversorgung,<br />

aktualisierte Ausgabe April<br />

2013<br />

[2] Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie (BMWi) und Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU): Energiekonzept für eine<br />

umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare<br />

Energieversorgung, September 2010<br />

[3] Wünsch, M. et al: Maßnahmen zur nachhaltigen<br />

Integration von Systemen zur<br />

gekoppelten Strom- und Wärmebereitstellung<br />

in das neue Energieversorgungssystem.<br />

Im Auftrag des BDEW Bundesverband der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Berlin,<br />

und des AGFW Der Energieeffizienzverband<br />

für Wärme, Kälte und KWK e. V., Frankfurt a.<br />

M. Prognos AG, Juli 2013<br />

[4] Mini-KWK-Anlagen – Liste der förderfähigen<br />

KWK-Anlagen bis einschließlich 20 kW el .<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle,<br />

Stand 17.03.2014<br />

[5] Eikmeier, B. et al: Potenzialerhebung von<br />

Kraft-Wärme-Kopplung in Nordrhein-Westfalen.<br />

Studie im Auftrag des Ministeriums<br />

für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft,<br />

Natur- und Verbraucherschutz des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, Bremer Energie Institut,<br />

Mai 2011<br />

[6] Bartelt, M. et al: Perspektiven der Fernwärme<br />

im Ruhrgebiet bis 2050. Gutachten im<br />

Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen, BET Büro für Energiewirtschaft und<br />

technische Planung GmbH Aachen, Mai 2013<br />

[7] Anwendungspotenziale innovativer Gasanwendungstechnologien:<br />

Kraft-Wärme-<br />

Kopplung und Brennstoffzellen im System<br />

Gebäude und Anlagentechnik (DVGW-F&E-<br />

Forschungsvorhaben G 8-01-10 und G 8-02-<br />

10). Abschlussbericht Gas- und Wärme-Institut<br />

Essen e.V., DBI-Gastechnologisches Institut<br />

gGmbH Freiberg, DVGW-Forschungsstelle am<br />

Engler-Bunte-Institut Karlsruhe, 2012<br />

[8] Albus, R.: Gasanwendungstechnologien im<br />

GWI-Versuchshaus – Technologiedemonstration<br />

aus der DVGW-Innovationsoffensive<br />

am Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. gwf-<br />

Gas | Erdgas (2012) Nr. 4, S. 282<br />

Autoren: Dr.-Ing. Rolf Albus, Geschäftsführender<br />

Vorstand; M.Eng. Dipl.-Ing. Maren Wenzel,<br />

Projektingenieurin Brennstoff- und<br />

Gerätetechnik; M.Eng. Michael Buller, Teamleiter<br />

Gerätetechnik; Dipl.-Ing. Frank Burmeister,<br />

Abteilungsleiter Brennstoff- und Gerätetechnik,<br />

alle vier Gas- und Wärme-Institut Essen.<br />

www.gwi-essen.de<br />

www.energieagentur.nrw.de<br />

www.100kwk.de<br />

Besser informiert.<br />

Website<br />

10 | Mai 2014<br />

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Mai 2014<br />

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Gefährdungsanalyse Seite 10<br />

Strahlpumpen Seite 16<br />

Digitales Licht Seite 31<br />

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SCHAUFENSTER<br />

AFG ARBONIA-FORSTER-RIESA GMBH<br />

Deckenstrahlprofile fürs Heizen und Kühlen<br />

Mit den Deckenstrahlprofilen präsentiert<br />

Arbonia eine neue Art und Weise, Räume mit<br />

Alu-Profilen zu beheizen und zu kühlen. Wie<br />

das Unternehmen hervorhebt, ist der Einbau<br />

auch nachträglich möglich: „Die Deckenstrahlprofile<br />

Deckenstrahlprofil „DESA“.<br />

können bis zu einer Raumhöhe von 16 m eingesetzt werden und<br />

lassen sich durch das geringe Gewicht einfach, schnell und<br />

kostengünstig installieren.“ Decken von älteren Räumlichkeiten<br />

ließen oft die Installation von Deckenstrahlplatten<br />

aus statischen Gründen nicht zu. Die Aluminium-Profile<br />

könnten „problemlos eingesetzt werden“, da<br />

das Gewicht ca. 1 /3 von herkömmlichen Deckenstrahlplatten<br />

beträgt. Die Strangpressprofile<br />

aus Aluminium sind mit eloxierter oder<br />

auch lackierter Oberfläche in allen Arbonia-<br />

Farben erhältlich.<br />

Zwei Modelle mit je drei Größenausführungen sind<br />

erhältlich. Modell „DESA“ gilt als kostengünstige Variante,<br />

die „besonders viel Heizleistung bringt“. Modell<br />

„DESB“ kennzeichnet sich durch das Design, die Form<br />

Deckenstrahlprofil „DESB“.<br />

und integrierte Aufhängemöglichkeit. Daher sieht Arbonia<br />

den Einsatzbereich der „DESB“ z. B. in Verkaufslokalen und Büroräumen.<br />

Die Deckenstrahlprofile heizen und kühlen mit dem Prinzip der thermischen Strahlung.<br />

Beim Auftreffen der Strahlung auf Wände, Maschinen, Lagergut, Fußböden usw. wird diese<br />

Energie aufgenommen und über Sekundärstrahlung wieder abgeben. Der Mensch empfindet<br />

diesen Effekt als besonders angenehm und behaglich.<br />

Beispiel für den Einsatz der „DESB“ in einer<br />

Produktionshalle.<br />

AFG Arbonia-Forster-Riesa GmbH, Heinrich-Schönberg-Str. 3, 01591 Riesa, Tel.: 03525 746 - 0, Fax: - 122,<br />

info@arbonia.de, www.arbonia.de<br />

COOL ITALIA GMBH<br />

Entfeuchter für Schwimmhallen<br />

In Schwimmbädern steigt im Laufe des Badebetriebs die relative<br />

Luftfeuchte z. T. stark an. Liegt sie im Bereich von über 70 %, sinkt<br />

drastisch der Komfort der Badegäste und eine Kondenswasserbildung<br />

an Wänden und Decken ist nahezu unvermeidbar. Abhilfe schafft das<br />

System „DA“ und DAW“. Denn es entfeuchtet die Luft und senkt so<br />

die relative Luftfeuchtigkeit. Je nach Modell wird die der Luft entzogene<br />

Wärme wieder an die Luft („DA“) oder an die Luft und das<br />

Badewasser („DAW“) abgegeben. 15 Modelle decken eine Entfeuchtungsleistung<br />

zwischen 7,2 kg/h und 81,3 kg/h ab.<br />

Cool Italia GmbH, Schmidener Weg 13, 70736 Fellbach,<br />

Tel. 0711 65883 - 0, Fax: 711 653602,<br />

info@coolitalia.de, www.coolitalia.de<br />

30 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


SCHAUFENSTER<br />

ROSENBERG VENTILATOREN GMBH<br />

Quellluftsystem für hohe Lüftungseffektivität<br />

Die dezentralen Kompaktlüftungsgeräte „Supra-Box Deluxe“ aus<br />

dem Hause Rosenberg wurden speziell für eine direkte Aufstellung<br />

im Raum entwickelt. Sie sind laut Hersteller daher für den Einsatz<br />

in Klassen- und Seminarräumen sowie in Büro- und Aufenthaltsräumen<br />

geeignet. Je nach geplanter Raumbelegung stehen zwei Geräte<br />

mit unterschiedlichen Luftleistungen zur Verfügung. Die Geräte<br />

setzen dabei auf eine zugfreie und<br />

gleichmäßige<br />

Luftverteilung im Raum durch einen in das Gerät integrierten<br />

Quellluftauslass. Durch die Geräuschentwicklung von<br />

35 dB(A) Schalldruckpegel (in 1 m Abstand) im Nennbetriebspunkt<br />

soll eine störungsfreie Nutzung des Raumes gewährleistet sein.<br />

Beide Geräte arbeiten im Automatikbetrieb stufenlos bedarfsgeregelt<br />

und sorgen für die Einhaltung von 1000 ppm CO 2 -Konzentration<br />

im Raum. Die Regelung der Außenluftzuführung erfolgt dabei<br />

über einen im Raum installierten CO 2 -Sensor.<br />

Bei Bedarf kann am Bedienteil der Geräte auch<br />

ein Manuellbetrieb eingestellt werden.<br />

Zur Wärmerückgewinnung werden Gegenstrom-Plattenwärmeübertrager<br />

eingesetzt. Der<br />

Antrieb erfolgt über Ventilatoren mit EC-Technologie<br />

aus eigener Fertigung. Neben motorbetriebenen<br />

Absperrklappen in Außen- und Fortluft<br />

sind die Geräte standardmäßig mit Außenluftfiltern<br />

der Klasse F7 sowie mit M5-Abluftfiltern<br />

ausgestattet. Im Lieferumfang enthalten sind ein<br />

externes Bedienteil mit integriertem Raumtemperaturfühler,<br />

ein Außentemperaturfühler sowie<br />

ein CO 2 -Fühler. Durch ein integriertes Enteisungskonzept<br />

kann auf ein Vor- oder Nachheizregister<br />

verzichtet werden.<br />

Rosenberg Ventilatoren GmbH, Maybachstr. 1/9,<br />

74653 Künzelsau, Tel.: 07940 142 - 0, Fax: - 125,<br />

info@rosenberg-gmbh.com,<br />

www.rosenberg-gmbh.com<br />

HIGHTECH DESIGN PRODUCTS AG<br />

Duschpaneel für den hygienisch sensiblen Bereich<br />

Mit dem „Shower-Master Pro-Life“ bietet Hightech<br />

eine Duscharmatur, die sich besonders für den Einsatz<br />

im hygienisch sensiblen Sanitärbereich eignet,<br />

beispielsweise in Krankenhäusern oder Pflegeheimen.<br />

Mit seinem Aufbau und den abgeschrägten Flächen an<br />

Oberseite, Brausekopf und Temperatur-Einstellgriff ist<br />

die Edelstahl-Armatur vandalensicher und ebenso prädestiniert<br />

für Einrichtungen wie Sportstudios, Schulen,<br />

Psychiatrien oder Gefängnissen.<br />

Für die Benutzung genügt ein Antippen der Start-<br />

Stop-Taste: Das Wasser läuft und stoppt automatisch<br />

nach einem voreingestellten Zeitraum. „Zusätzlich<br />

zur 24/48-Stunden-Hygienespülung setzt eine optionale<br />

Bypass-Lösung zur thermischen Desinfektion den<br />

Hygienestandard noch einmal herauf“, unterstreicht<br />

Hightech. Ein Verbrühschutz ist integriert.<br />

Hightech Design Products AG, Landsberger Str. 146,<br />

80339 München, Tel.: 089 540945 - 0, Fax: 089 506009,<br />

info@hightech.ag, www.hightech.ag<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 31


SCHAUFENSTER<br />

EBM-PAPST MULFINGEN GMBH & CO. KG<br />

EC-Technologie für den Mitteldruckbereich<br />

ebm-papst stellt mit dem EC-Mitteldruck-Axialventilator eine komplett<br />

montierte, eingestellte und somit montagefertige Kombination aus Gehäuse,<br />

Flügelrad, EC-Motor und Steuerungselektronik vor. Für den Hersteller<br />

ist von besonderer Bedeutung, dass neben der Energieeinsparung durch die<br />

EC-Technologie auch die Anzahl der Schaufeln und deren Winkel auf den<br />

benötigten Arbeitspunkt abgestimmt werden können. Liegt der gewünschte<br />

Betriebspunkt außerhalb der Standardreichweite, wird der Schaufelwinkel<br />

werksseitig auf den optimalen Arbeitspunkt eingestellt. ebm-papst ergänzt:<br />

„Die kompakte Laufrad-Rotor-Einheit ist in zwei Ebenen dynamisch gewuchtet<br />

und weist daher eine hohe Wuchtgüte sowie geringe Vibration auf.“<br />

Beim Volumenstrom reicht der Leistungsbereich von 42 000 -<br />

86 000 m³/h, Drücke von bis zu 670 Pa sind realisierbar. Die Ventilatoren<br />

erfüllen die Mindesteffizienz der Ökodesign-Verordnung für Ventilatoren<br />

(EU 327/2011) „bei Weitem“. Die neue Baureihe ist in den Baugrößen 1120,<br />

1250, 1400 und 1600 mm verfügbar. Eingesetzt werden die Ventilatoren<br />

dort, wo hohe Volumenströme gegen mittlere Drücke bewegt werden müssen,<br />

z. B. in der Lebensmittelindustrie in Kühllagern oder in Schockfrostern.<br />

Auch werden die EC-Mitteldruck-Axialventilatoren im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien wie in der Turmluftkühlung von Windkraftanlagen<br />

sowie bei der Prozesskühlung in vielen Produktionsabläufen verwendet.<br />

ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG, Bachmühle 2, 74673 Mulfingen,<br />

Tel.: 07938 81 - 0, Fax: - 110, info1@de.ebmpapst.com, www.ebmpapst.com<br />

WINDHAGER ZENTRALHEIZUNG GMBH<br />

Pelletlösung für größere Objekte<br />

Bei der Beheizung größerer Objekte wie Hotels, Wohnanlagen oder sozialen<br />

Einrichtungen kommt es nach Meinung von Windhager darauf an, den<br />

schwankenden Wärmebedarf wirtschaftlich abzudecken. Dabei<br />

denkt der Anbieter von Pelletkesseln an den „Bio Win<br />

XL“. Er ist in den Leistungsgrößen 35, 45 sowie 60 kW<br />

erhältlich und lässt sich in Zweier- oder Dreierkaskaden<br />

verbinden.<br />

Der Vorteil einer Kaskade liegt in ihrer großen Modulationsbreite.<br />

Beispielsweise deckt eine „Bio WIN XL“-Dreierkaskade<br />

mit je 60 kW Nennwärmeleistung ein Spektrum von<br />

18 bis 180 kW ab. „Je nach abgeforderter Wärme ist so stets<br />

ein äußerst effizienter Betrieb gewährleistet“, sagt Windhager.<br />

Gegenüber einer Anlage mit nur einem Wärmeerzeuger bietet<br />

eine Kaskade zudem mehr Versorgungssicherheit: Fällt ein Gerät<br />

aus, ist die Grundwärmeversorgung trotzdem sichergestellt.<br />

Die Regelung der Windhager-Kaskade erfolgt über das „MES<br />

plus“-Kaskadenmodul. Es legt fest, wie viele und welche Kessel<br />

arbeiten müssen. Hierbei berücksichtigt es sowohl die Leistungen<br />

als auch die Betriebszeiten der einzelnen Wärmeerzeuger. Der Betreiber<br />

kann zudem programmieren, ob die Geräte nach Wärmebedarf<br />

nacheinander oder alle gleichzeitig in Betrieb gehen sollen. Der<br />

sofortige Start ist z. B. bei einem hohen Warmwasserbedarf sinnvoll,<br />

wie er morgens in Hotels oder Wohnhäusern vorkommt.<br />

Windhager Zentralheizung GmbH, Deutzring 2, 86405 Meitingen,<br />

Tel.: 08271 8056 - 0, Fax: - 30, info@de.windhager.com, www.windhager.com<br />

32 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


SCHAUFENSTER<br />

HX HOLDING GMBH (GEA)<br />

Klein aber oho<br />

GEA Heat Exchangers hat seine flachen Zentrallüftungsgeräte<br />

„AT-picco“ überarbeitet und tituliert sie mit „klein aber oho“:<br />

Auf Basis der Modulbauweise, EC-Motoren und der optionalen<br />

Wärmerückgewinnung lüften oder klimatisieren sie Neubauten<br />

oder Bestandsobjekte. Mit Zu- oder Abluftleistungen von 500 bis<br />

4000 m³/h bzw. 500 bis 2400 m³/h als Kombigerät sind sie gedacht<br />

für das Klimatisieren von Gaststätten, Warteräumen, Ladenlokalen,<br />

Praxen, Büroetagen oder Bildungseinrichtungen. Aufgrund<br />

der niedrigen Gerätehöhen (355 bzw. 450 mm) finden die Lüftungsgeräte<br />

in Zwischendecken und Doppelböden Platz und eignen<br />

sich außerdem für den Hinterwandeinbau. „AT-picco“ gibt es<br />

in drei Gerätequerschnitten und mit zwei Bauhöhen als Zu- bzw.<br />

Abluftgerät oder als Kombigerät. Optional ist für die Kombigeräte<br />

eine Wärmerückgewinnung mit einem Gegenstromwärmeübertrager<br />

erhältlich (Rückwärmzahl bis > 90 %).<br />

Um die elektrische Leistungsaufnahme und die abluftbedingten<br />

Wärmeverluste zu minimieren, sind die Ventilatoren<br />

„als wartungsfreundliche, freilaufende Räder ausgeführt“ und<br />

werden von EC-Motoren angetrieben. Somit ist ein stufenloses<br />

Anpassen der Drehzahl möglich. Dazu meint GEA: „Das eröffnet<br />

in Kombination mit einer bedarfsgerechten Regelung ein hohes<br />

Sparpotenzial – besonders zu empfehlen ist eine Regelung, die den<br />

Luftdurchsatz anhand eines Luftqualitätssensors steuert.“ Mit einer<br />

Jalousie/Bypasskammer in Verbindung mit dem Gegenstrom-<br />

Plattenwärmeübertrager lässt sich der Frostschutz umsetzen und<br />

die freie Kühlung realisieren.<br />

HX Holding GmbH (GEA), Dorstener Str. 484, 44809 Bochum,<br />

Tel.: 0234 980 - 0, Fax: - 2752, heatexchangers@gea.com,<br />

www.gea-heatexchangers.com<br />

CLIVET GMBH<br />

Kaltwassersätze mit 24/7-Fernüberwachung<br />

Nachdem Clivet die Kaltwassersätze sukzessive auf das Reglerfabrikat<br />

von Siemens umgestellt hat, eröffnen sich neue Möglichkeiten der Fernüberwachung<br />

bis hin zum 24/7-Service der Anlagen. Das Siemens-Produkt hält<br />

neben den gängigen Gebäudeleittechnik-Protokollen auch standardmäßig<br />

die volle IP-Funktionalität via Web-Oberfläche bereit. Durch die Integration<br />

in ein TCP/IP-Netzwerk lässt sich der Kaltwassersatz aus der Ferne administrieren<br />

– und das an 365 Tagen im Jahr, wie Clivet hervorhebt. Sollte<br />

keine verkabelte Netzwerkanbindung verfügbar sein, wird der Kaltwassersatz<br />

via GSM-Router über das mobile Netzwerk eingebunden.<br />

Das Anlagenverhalten lässt sich mit einer Daten-Logger-Software<br />

von Siemens aufzeichnen und auswerten.<br />

Die daraus gewonnen Erkenntnisse können unmittelbar<br />

bei der Anpassung von Betriebsparametern verarbeitet<br />

werden. Zu den Kosten für die Investition sagt Clivet:<br />

„Sie amortisieren sich meistens durch die Vermeidung<br />

auch nur eines unnötigen Service-Einsatzes.“<br />

Clivet GmbH,<br />

Hummelsbütteler Steindamm 84, 22851 Norderstedt,<br />

Tel.: 040 325957 - 0, Fax: - 190,<br />

info.de@clivet.com, www.clivet.de<br />

Juni 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 33


SCHAUFENSTER<br />

KREILAC GMBH<br />

Flächenheizung für Industriehallen<br />

Die heizungstechnische Vergangenheit in einzelnen älteren Hallen des<br />

Werksgeländes von Bombardier in Hennigsdorf/Havel im Nordwesten von<br />

Berlin bestand lange Zeit in fernwärmeversorgten Warmluftgebläsen. Einige<br />

dieser Hallen werden derzeit saniert. Erstmals verlegten<br />

Monteure in einer Großhalle von 8000 m 2 das System „Quattroplus“<br />

von Kreilac. Die 25 cm dicke Bodenplatte entspricht rund<br />

2000 m 3 Beton, die nun auch als Energiespeicher dient.<br />

Statt einer zu verlegenden Vor- und Rücklaufleitung zu<br />

den Verteilern bettet Kreilac die Leitungen in den Betonboden<br />

ein und erklärt: „Das Verfahren teilt die ehedem zwei dicken<br />

Stränge in mehrere schlanke Kunststoffleitungen auf. Dazu<br />

bedarf es lediglich eines Zentralverteilers direkt beim Wärmeerzeuger.“<br />

Dieser Zentralverteiler zerlegt den Gesamtvorlauf<br />

in parallele Teilströme, die dann über Kunststoffrohre in<br />

der Sohlplatte zu den Wandverteilern führen.<br />

Dort setzt sich das Schema „Quattro-plus“ fort: Auch diese<br />

Installationen bedienen nicht direkt die einzelnen Heizkreise.<br />

Vielmehr beliefern sie Vor- und Rücklauf-Rohrschleifen als Unterverteiler<br />

im Beton. Erst an diese Mäander werden die Heizregister<br />

mit T-Fittings angeschlossen. „Dadurch“, so erklärt<br />

Kreilac, „reduziert sich die Anzahl der Wandverteiler, weil<br />

ein Teil der Heizwasserverteilung in die Sohlplatte abtaucht.“<br />

Kreilac GmbH, Bozener Str. 67, 41063 Mönchengladbach, Tel.: 02161 24770 - 90, Fax: - 99, info@kreilac.de, www.kreilac.de<br />

SITA BAUELEMENTE GMBH<br />

Attikaentwässerung im Komplettset<br />

„SitaIndra<br />

Set B“ für<br />

die Notentwässerung.<br />

Mit 98 mm Bauteilhöhe fügt sich der neue „SitaIndra“ Attikaablauf<br />

leicht in Wärmedämmaufbauten ein. Um die zügige und sichere<br />

Montage zu erleichtern, wird der Ablauf als Komplettset geliefert:<br />

Attikaablauf, Dämmkörper, Anschlussrohr, Sicherungsschelle und<br />

Dampfsperrplatte gehören dazu. Zur Einsatzmöglichkeit erklärt<br />

Sita: „Das leichte und flache Polyurethan-Bauteil aus wärmedämmendem<br />

Polyurethan-Integral-Hartschaum macht sich<br />

multifunktional nützlich. Es kann sowohl für die Hauptals<br />

auch für die Notentwässerung<br />

eingesetzt<br />

werden.“<br />

Für den Einsatz als Notentwässerer<br />

wird der Ablauf<br />

mit dem gelben Sita-Anstauelement<br />

aufgerüstet. Mit seinem runden 189-mm-Einlauftopf und dem Rohrsystem<br />

erzielt er eine Ablaufleistung von bis zu 15 l/Sekunde. Für den Abschluss<br />

an der Attika ist eine Fassaden-Abdeckplatte aus Edelstahl erhältlich. Zwei<br />

Sets stehen zur Auswahl: Das „Set A“ mit Kiesfang für die Hauptentwässerung<br />

und das „Set B“ mit Anstauelement für die Notentwässerung. ■<br />

Sita Bauelemente GmbH, Ferdinand-Braun-Str. 1, 33378 Rheda-Wiedenbrück,<br />

Tel.: 02522 8340 - 0, Fax: - 100, info@sita-bauelemente.de, www.sita-bauelemente.de<br />

„SitaIndra Set A“<br />

für die Hauptentwässerung.<br />

34 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Juni 2014


®<br />

®<br />

Ausgabe 2/2014 | D € 4,90 | A € 5,40 | L € 5,80 | CHF 8,90<br />

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Juli/August 2014<br />

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60 SEITEN<br />

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Einrichtungsideen für die Wohnküche<br />

SO SCHICK, SO PRAKTISCH<br />

Das sind die schönsten Küchen des Jahres<br />

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