Kunstbericht 2010 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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52 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />
Die Idee der Musikvermittlung steht im Zentrum der in Zusammenarbeit mit den Wiener<br />
Philharmonikern gestalteten Musikcamps. <strong>2010</strong> nahmen Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
zwischen sieben <strong>und</strong> 16 Jahren die Gelegenheit wahr, in der besonderen Atmosphäre<br />
der Festspielzeit die Welt der Oper mit der eigenen Kreativität zu entdecken. Gemeinsam<br />
mit MusikvermittlerInnen, TheaterpädagogInnen, KostümbildnerInnen <strong>und</strong> bildenden<br />
KünstlerInnen wurden eigene Versionen von Glucks „Orfeo ed Euridice“ <strong>und</strong><br />
Mozarts „Don Giovanni“ erarbeitet. Am letzten Camptag wurden die so entstandenen<br />
Stücke gemeinsam mit MusikerInnen der Wiener Philharmoniker im Festspielbezirk<br />
präsentiert. Ein Probenbesuch im Festspielhaus sowie ein Blick hinter die Kulissen<br />
der Salzburger Festspiele sind die weiteren Höhepunkte der einwöchigen Camps.<br />
Weitere Initiativen der Salzburger Festspiele widmen sich der Jugendblasmusik <strong>und</strong><br />
einem Jugendprojekt unter dem Titel „Youth! Arts! Science!“, das Bezüge zwischen<br />
Naturwissenschaften <strong>und</strong> Kreativität herzustellen versucht.<br />
Auch die Bregenzer Festspiele, das zweite große Musik- <strong>und</strong> Theaterfestival, agieren<br />
ganz im Sinne der Kinder- <strong>und</strong> Jugendförderung. Unter dem Titel crossculture<br />
wurde <strong>2010</strong> eine Woche lang getanzt, gesungen, gemalt, gebastelt <strong>und</strong> gelacht<br />
<strong>und</strong> dabei ein eigenes Musical erarbeitet. Und am Ende stand der große Auftritt vor<br />
Publikum: Beim Fest des Kindes wurden sechs- bis elfjährige Kinder zu <strong>Kultur</strong>akteurInnen.<br />
<strong>Kultur</strong> als kreatives Erlebnis zu vermitteln ist das Ziel dieses Programms. Die Kinder,<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen sollen nicht nur zuschauen, sondern auch<br />
mitgestalten <strong>und</strong> miterleben. Vom Dreijährigen bis zum 27-Jährigen, vom Rockfan<br />
bis zum/zur KlassikliebhaberIn – crossculture spricht mit seinem vielfältigen Angebot<br />
eine breite Zielgruppe an. So feilten <strong>2010</strong> bereits zum dritten Mal MusikstudentInnen<br />
unter der Anleitung von SolistInnen der Wiener Symphoniker in den Meisterkursen<br />
der Akademie an ihrem instrumentalen Können, während jugendliche HobbymusikerInnen<br />
bei der crossculture week in Bandworkshops musikalisch, aber auch in<br />
den Bereichen Akustik <strong>und</strong> Songwriting auf ihren Auftritt in der cross culture night<br />
vorbereitet wurden.<br />
Als Orte internationaler Vernetzung sind die großen Festivalschauplätze Salzburg<br />
<strong>und</strong> Bregenz, die Publikum mit vielseitigen künstlerischen Interessen aus der ganzen<br />
Welt anziehen, natürlich einmalig. Wesentlich spezifischer interessiert, nämlich vorrangig<br />
an zeitgenössischen künstlerischen Ausdrucksformen, sind die BesucherInnen<br />
des in Graz stattfindenden Festivals Steirischer Herbst, das seit 2006 unter der<br />
künstlerischen Leitung von Veronika Kaup-Hasler steht.<br />
In ihren Programmen – <strong>2010</strong> unter dem Leitmotiv „Masters, Tricksters, Bricoleurs.<br />
Virtuosity as a Strategy for Art and Survival“ – geht es vorrangig um künstlerischen<br />
Austausch von österreichischen <strong>und</strong> internationalen Kräften unter Einbeziehung<br />
des heimischen jungen Publikums, kombiniert mit einem themenorientierten kunsttheoretischen<br />
Diskurs.<br />
Bezüge zur zeitgenössischen musikalischen Welt stellen auch seit 17 Jahren die<br />
Klangspuren Schwaz her, die vom Tiroler Pianisten <strong>und</strong> Komponisten Thomas<br />
Larcher initiiert wurden <strong>und</strong> nunmehr unter der künstlerischen Leitung des Südtirolers<br />
Paul Kainrath stehen. <strong>2010</strong> präsentierten die Klangspuren Schwaz aktuelle<br />
Musik aus Russland. Mit dem russischen Komponisten Vladimir Tarnopolski <strong>und</strong> dem<br />
Schweizer Star-Oboisten <strong>und</strong> Komponisten Heinz Holliger standen zwei höchst unterschiedliche<br />
Komponistenpersönlichkeiten im Zentrum des dreiwöchigen Tiroler<br />
Musikfestivals.