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Kunstbericht 2010 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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44 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Herbstfest Macondo <strong>2010</strong><br />

Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />

Für Nachhaltigkeit des Preises <strong>für</strong> „Life on Earth“ in Wien-Simmering sorgte das<br />

Jahresprojekt „Nachbarschaftsgarten Macondo <strong>2010</strong>“ des Vereins Gartenpolylog<br />

– Gärtnerinnen der Welt kooperieren. Aufbauend auf der aus den USA <strong>und</strong> Kanada<br />

stammenden Idee der interkulturellen Gärten werden nun wieder Gärten als<br />

Lernorte erkannt, als Orte friedlichen gemeinsamen Tuns beinahe mit Erfolgsgarantie.<br />

Dort gibt es klar verteilte Aufgaben, Strukturen sowohl <strong>für</strong> Kinder wie auch <strong>für</strong><br />

ältere Menschen, offene Anbote <strong>für</strong> kulturelle Workshops <strong>und</strong> sogar Sportveranstaltungen<br />

auf der grünen Wiese. So kann Lernen Freude machen!<br />

Erstaunlicher Weise boten <strong>2010</strong> einzelne Pflanzen bzw. die gepflegte Natur, also<br />

der Blumen- <strong>und</strong> Gemüsegarten, sowie der naturwissenschaftlich untersuchte Park<br />

oftmals ein lebendiges Bezugsfeld in <strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong>projekten. Zu erwähnen ist<br />

der Grazer Verein kunstGarten, der Plantagen von Fleischtomaten <strong>und</strong> duftende<br />

Rosenlauben als inspirierende Kulisse <strong>für</strong> ein dichtes Freiluftkulturprogramm nutzt<br />

<strong>und</strong> nebstbei eine umfangreiche historische Gartenbuchbibliothek zur wissenschaftlichen<br />

Vertiefung anbietet.<br />

ROMALE! – wie ein Appell hört sich der Titel eines großen Roma-<strong>Kunst</strong>projektes<br />

an, das <strong>2010</strong> in Graz stattgef<strong>und</strong>en hat. Wenngleich Romale! nur der Plural-Vokativ<br />

von Rom ist <strong>und</strong> soviel wie „Roma!“ bedeutet – die LeserInnen <strong>und</strong> BetrachterInnen<br />

assoziieren damit den Aufbruch zu neuem Selbstbewusstsein, zu einer neuen<br />

Lebensqualität zwischen <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Aktionismus. Und in der Tat traten hier internationale<br />

Roma-KünstlerInnen mit akademischer Ausbildung aus dem sozialen <strong>und</strong><br />

zugleich marginalisierenden Feld der Outsider Art heraus in eine neue Rolle: der des<br />

im internationalen <strong>Kunst</strong>raum agierenden <strong>und</strong> Zeichen setzenden bildenden <strong>Kunst</strong>schaffenden.<br />

Die Akademie Graz, die bereits im Jahr 2008 ein Roma-Festival erfolgreich<br />

realisiert hatte, beschränkte sich nicht nur auf die Ausstellung bildender <strong>Kunst</strong>,<br />

sondern bezog auch Textilarbeiten, Lesungen, Konzerte <strong>und</strong> Diskussionen mit ein ins<br />

Programm.<br />

Die 2009 eingeführte Förderungsschiene <strong>für</strong> Projekte der Interdisziplinarität trug<br />

im Jahr <strong>2010</strong> viele weitere Früchte. Diese sind ein Beleg <strong>für</strong> die Richtigkeit <strong>und</strong> Angemessenheit<br />

dieser Strukturmaßnahme, entspricht sie doch einer Tendenz in der<br />

zeitgenössischen <strong>Kunst</strong>, unterschiedliche <strong>Kunst</strong>sparten mit wissenschaftlichen Disziplinen<br />

<strong>und</strong> anderen kunstfernen Bereichen zu verschränken. Fragestellungen aus<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> können so mit Ansätzen, Denkweisen <strong>und</strong> Methoden aus anderen<br />

Fachbereichen verb<strong>und</strong>en werden, wobei dem prozesshaften Arbeiten große Bedeutung<br />

zukommt.<br />

Hacking the Planet war der Titel eines interdisziplinären Projekts von Klaus Schafler,<br />

das künstlerische Interventionen zwischen weltumspannendem Geo-Engineering<br />

<strong>und</strong> lokalem Wettermachen entwickelte. In einem ersten Teilprojekt präsentierte<br />

Schafler in Chisinau/Moldawien die Errichtung einer fiktiven Wettermanipulationsstation<br />

in Verbindung mit einer Performance <strong>und</strong> einer Wissenschaftsdiskussion. So

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