Kunstbericht 2010 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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38 <strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2010</strong><br />
€ %<br />
Abteilung 1 558.338,00 2,47<br />
Abteilung 3 22.053.212,79 97,53<br />
Summe 22.611.550,79 100,00<br />
Tizza Covi <strong>und</strong> Rainer Frimmel<br />
Peter Tscherkassky<br />
7 Film, Kino, Video- <strong>und</strong> Medienkunst<br />
Kapitel I Struktur der Ausgaben<br />
Die Sparte Film, Kino, Video- <strong>und</strong> Medienkunst stellte <strong>2010</strong> mit € 22,61 Mio. bzw.<br />
25,7 % des Budgets der <strong>Kunst</strong>sektion den größten Förderungsbereich in der LIKUS-<br />
Systematik vor darstellende <strong>Kunst</strong>, Festspiele, bildende <strong>Kunst</strong>, Literatur <strong>und</strong> Musik<br />
dar. € 22,05 Mio. bzw. 97,5 % wurden durch die Abteilung 3 bereitgestellt (davon<br />
gingen an das Österreichische Filminstitut € 16,57 Mio. bzw. 73,3 % LIKUS-Anteil).<br />
Die Abteilung 1 finanzierte Projekte aus dem Bereich Video- <strong>und</strong> Medienkunst in<br />
der Höhe von ca. € 0,56 Mio. bzw. 2,5 % LIKUS-Anteil. Die mit € 130.000 dotierte<br />
Ars Electronica wird in LIKUS 11 (Großveranstaltungen) ausgewiesen.<br />
Auch <strong>2010</strong> war ein sehr erfolgreiches Jahr <strong>für</strong> den österreichischen Film. Mit dem<br />
Regisseur Michael Haneke („Das weiße Band“), dem Schauspieler Christoph Waltz<br />
(„Inglourious Basterds“) <strong>und</strong> dem Kameramann Christian Berger („Das weiße Band“)<br />
waren gleich drei österreichische Künstler <strong>für</strong> den Oscar nominiert. Haneke hat mit<br />
„Das weiße Band“ bereits die Goldene Palme in Cannes sowie den Golden Globe<br />
gewonnen. Waltz, der ebenfalls zuvor in Cannes <strong>und</strong> bei den Golden Globes erfolgreich<br />
war, erhielt <strong>für</strong> seine Darstellung eines sadistisch-charmanten SS-Mannes<br />
in Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“ den Oscar <strong>für</strong> den Besten Nebendarsteller.<br />
Während sich die Filmförderung durch das Österreichische Filminstitut (ÖFI) dem<br />
arbeitsteiligen Produktionsprozess der Filmherstellung widmet, konzentrierte sich<br />
die Filmförderung (Projektentwicklung, Herstellung, nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Verwertung) der Abteilung 3 im Jahr <strong>2010</strong> mit einem Budget von ca. € 2,3 Mio. auf<br />
die Bereiche Avantgarde <strong>und</strong> innovativer Spiel-, Dokumentar- <strong>und</strong> Nachwuchsfilm.<br />
Neben dieser Filmförderung wurden auch die in der Sparte Film tätigen Verbreitungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> -initiativen, KünstlerInnenvereinigungen, Programmkinos,<br />
die Filmarchivierung sowie Publikationen <strong>und</strong> Präsentationen gefördert.<br />
Die Innovative Filmförderung des BMUKK unterstützt auf Basis des <strong>Kunst</strong>förderungsgesetzes<br />
innovative Spiel-, Dokumentar-, Experimental- <strong>und</strong> Kurzfilme <strong>für</strong> die<br />
primäre Auswertung im Kino. So wurde „La Pivellina“ von Tizza Covi <strong>und</strong> Rainer<br />
Frimmel in Italien zum erfolgreichsten künstlerischen Kinofilm <strong>2010</strong>, hatte in weiteren<br />
27 Ländern einen Kinostart <strong>und</strong> ist mit 132 Festival Screenings <strong>und</strong> 36 internationalen<br />
Preisen der erfolgreichste Film der österreichischen Kinogeschichte.<br />
Beim renommierten Filmfestival in Venedig wurde Peter Tscherkasskys „Coming<br />
Attractions“ mit dem Preis <strong>für</strong> den besten Avantgardefilm ausgezeichnet, darüber<br />
hinaus wurden in Venedig Sasha Pirkers „The Future Will Not Be Capitalist“, Martin<br />
Arnolds „Shadow Cut“ sowie „Mouse Palace“ von Harald H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Paul Horn gezeigt.<br />
Im Wettbewerb von Sarajewo liefen „Mein Haus stand in Sulukule“ von Astrid<br />
Heubrandtner <strong>und</strong> „Inside America“ von Barbara Eder.<br />
Parallel zu diesen Erfolgen steigt die Anzahl der bei der Innovativen Filmförderung<br />
eingereichten Projekte: <strong>2010</strong> gab es eine neue Rekordzahl von 425 Anträgen. Von<br />
der gesamten Förderungssumme gingen 15 % an den Avantgardefilm, der das Aushängeschild<br />
der österreichischen Cinematographie darstellt, 13 % an den Spielfilm<br />
<strong>und</strong> 72 % an den Dokumentarfilm. Täglich werden weltweit sieben dieser Filme<br />
gezeigt. <strong>2010</strong> wurden 35 Kurzfilme <strong>und</strong> 30 Langfilme, insgesamt also 65 Filme (darunter<br />
sechs Spielfilme) gefördert.<br />
Der nachhaltige Erfolg der von der Abteilung 3 geförderten Filme wird in einem<br />
immer stärkeren Maß sowohl in Österreich als auch im Ausland wahrgenommen.<br />
Diese Leistungen wurden <strong>2010</strong> zum sechsten Mal im Innovative Film Katalog do-