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Kunstbericht 2010 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

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Darstellende <strong>Kunst</strong><br />

Theater in der Josefstadt <strong>2010</strong>: Das<br />

weite Land (Herbert Föttinger, Hilde<br />

Dalik)<br />

Foto links: Theater in der Josefstadt/<br />

Heldenplatz (Michael Degen, Friedrich<br />

Schwardtmann, Sona McDonald,<br />

Gertraud Jesserer, Siegfried Walter,<br />

Sigrid Manquart, Wolfgang Paml)<br />

Foto rechts: ortszeit/Im Wald (Mirkus<br />

Hahn, Helmut Gebeshuber, Julian<br />

Loidl)<br />

<strong><strong>Kunst</strong>bericht</strong> <strong>2010</strong> 31<br />

der außergewöhnlichen freien Gruppen, die sich <strong>2010</strong> auch stärker in den internationalen<br />

Kontext einbringen konnten, ist die Gruppe ortszeit.<br />

Mit „Im Wald“ war die Salzburger Regisseurin <strong>und</strong> Theatermacherin Ursula Reisenberger<br />

mit ihrer Gruppe ortszeit schon zum fünften Mal in den Pinzgauer Bergen<br />

zu Gast. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Trilogie „Schichten“, in der es um<br />

die Analyse des kollektiven historischen Bewusstseins ging, hat die Gruppe mit ihrem<br />

jüngsten Stück ein neues thematisches Feld geöffnet, das wieder über mehrere<br />

Produktionen weiter entwickelt werden soll. Ausgangspunkt ist dabei eine breit<br />

angelegte Untersuchung, die rituell-theatralische <strong>und</strong> mythologische Traditionen in<br />

verschiedenen <strong>Kultur</strong>en befragt <strong>und</strong> zu ihrem Äquivalent vor Ort in Beziehung setzt.<br />

In diesem Zusammenhang fanden bisher u.a. Recherche-Aufenthalte <strong>und</strong> Workshops<br />

in Indien, in den Indianergebieten Arizonas <strong>und</strong> in Brasilien statt. Für die Kostüme<br />

war Andrea Költringer, unterstützt von Amrei Plattner, verantwortlich. Mit Clara<br />

Sullà kam zum ersten Mal auch eine bildende Künstlerin ins Team. Sigrid Reisenberger<br />

erarbeitete als musikalische Leiterin ein Repertoire an Klängen <strong>und</strong> musikalischen<br />

Elementen, das von den AkteurInnen, besonders von Martin Fabini als kaum sichtbare<br />

Klang-Figur, frei eingesetzt wurde. Das übrige Ensemble – Amalia Altenburg,<br />

Hannes Bickel, Helmut Gebeshuber, Mirkus Hahn, Wilhelm Iben, Alexandra Ava<br />

Koch <strong>und</strong> Julian Loidl – war bereits an früheren Produktionen von ortszeit beteiligt.<br />

Die Einladung zum Theater-Festival „Uma Janela para a Utopia» (Ein Fenster zur<br />

Utopie) in Sao Paulo/Brasilien bot der Gruppe schließlich die Möglichkeit, das Stück<br />

in einem anderen kulturellen Bezugsrahmen zu erproben: Von 21.–27. September<br />

<strong>2010</strong> wurden Produktionen aus Europa, Kanada <strong>und</strong> Südamerika gezeigt. „Na floresta“,<br />

wie das Stück im Programm des Festivals hieß, war die einzige Produktion<br />

aus Österreich.<br />

Ebenfalls beispielhafte Spielformen entwickelt der mit dem Outstanding Artist<br />

Award <strong>für</strong> darstellende <strong>Kunst</strong> <strong>2010</strong> ausgezeichnete Choreograph Chris Haring. Mit<br />

seiner vor sechs Jahren gemeinsam mit dem Musiker Andreas Berger, der Tänzerin<br />

Stephanie Cumming <strong>und</strong> dem Dramaturgen Thomas Jelinek gegründeten Company<br />

Liquid Loft setzt er Tanz stets in direkte Verbindung zu anderen zeitgenössischen<br />

<strong>Kunst</strong>formen; dadurch entsteht die eigenwillige Bild- <strong>und</strong> Formensprache von Liquid<br />

Loft.<br />

Das Faszinosum des Außergewöhnlichen <strong>und</strong> Fremden in Bezug auf den Körper<br />

ist letztendlich <strong>für</strong> den Choreographen Chris Haring auch das ausschlaggebende<br />

Moment <strong>für</strong> diverse internationale Kollaborationen, wie z.B. „Das China Projekt“<br />

(2009). Die jüngste internationale Zusammenarbeit mit den TänzerInnen des Ballet

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