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Dissertation Dr. Katerjii zur Trainierbarkeit zentraler Hörfunktionen ...

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5. Diskussion 49<br />

5. Diskussion<br />

Die Untersuchung von Low-Level-Funktionen stieß in den vergangenen Jahren<br />

vermehrt auf das Interesse der neurophysiologischen Grundlagenforschung und im<br />

Anwendungsbereich vor allem bei der Sprachheilpädagogik und der Behandlung<br />

von Lese-Rechtschreibstörungen bei Kindern und Erwachsenen. Nach Ptok (2000)<br />

bilden die Low-Level-Funktionen die unterste Stufe der sprachlichen Kompetenz.<br />

Ihre Beeinträchtigung führt zu Störungen der basalen auditiven Verarbeitung<br />

akustischer Reize, was wiederum zu Störungen der darüber angesiedelten<br />

Funktionen, wie beispielsweise die phonologische, lexikalisch-semantische und<br />

morphologisch-syntaktische Verarbeitungsfähigkeit führen kann. Die Verarbeitung<br />

von akustischen Reizen auf der Low-Level-Ebene, wie beispielsweise die Zeit- und<br />

Frequenzauflösung, findet in der Regel vorbewusst statt. Intakte Low-Level-<br />

Funktionen scheinen die Voraussetzung für Automatisierungsprozesse beim Lesen<br />

und Schreiben zu sein (Ptok, 2000; Tewes el al., 2003). Sie wurden daher<br />

überwiegend bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Die vorliegende Arbeit stellt<br />

einen ersten Versuch dar, Low-Level-Funktionen und deren klinische Bedeutung<br />

auch an Erwachsenen zu untersuchen. Die Untersuchung geht von der Hypothese<br />

aus, dass ein messbares Low-Level-Defizit verschiedenen klinisch relevanten<br />

Defiziten entspricht. Dabei könnte es sich z.B. um eine Aufmerksamkeitsstörung,<br />

eine Kommunikationsstörung oder sogar einen neurophysiologisch messbaren<br />

Parameter, wie z.B. eine verzögerten NLG, handeln.<br />

In der vorliegenden Arbeit konnten Zusammenhänge von Low-Level-Defiziten mit<br />

psychologischen Parametern nachgewiesen werden, wobei sich vor allem<br />

hochsignifikante Zusammenhänge des Arbeitsgedächtnisses und der<br />

Arbeitsgeschwindigkeit mit den Low-Level-Defiziten ergaben (s. Tab. 21).<br />

Bei der Auswertung der Daten ergaben sich linksschiefe Verteilungen der Leistungen<br />

in allen Low-Level-Funktionen. Dies bedeutet, dass die gemessenen Testwerte sich<br />

nicht symmetrisch um den Mittelwert verteilen, sondern dass niedrige Testwerte, die

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