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Dissertation Dr. Katerjii zur Trainierbarkeit zentraler Hörfunktionen ...

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2.2 Die basalen Funktionen des Gehirns 13<br />

Sprache eines Menschen. Wichtigste Voraussetzung für eine funktionierende<br />

Prosodie ist die Fähigkeit, kleine Tonhöhen zu unterscheiden und wahrzunehmen,<br />

da diese einen wesentlichen Einfluss auf das „Gemeinte“ des Gesagten haben.<br />

Eine gestörte Tonhöhendiskrimination wird von Warnke (1995) als mögliches<br />

Frühwarnsystem einer zentralen Fehlhörigkeit genannt. Guthörende Menschen<br />

können Tonhöhenunterschiede von 1% wahrnehmen. In einer Studie von Meyer<br />

(1979) von der Physikalisch Technischen Bundesanstalt Braunschweig weist sogar<br />

eine Tonhöhenunterscheidungsfähigkeit von 0,4% bei 67% der getesteten Musiker<br />

eines Streichinstrumentes nach.<br />

Die Prüfung erfolgt durch Darbietung von zwei aufeinander folgenden, verschieden<br />

hohen Tönen wobei bestimmt werden soll ob der erste Ton der höhere oder der<br />

tiefere war.<br />

Duration-Pattern-Test (Tonlängenunterscheidung)<br />

Bei der Untersuchung der Sprachwahrnehmung ist es zweckmäßig, sprachliche<br />

Laute in Einheiten zu zerlegen, die für Analysezwecke klein genug sind. Hierbei<br />

bezieht sich ein Großteil der Forschung auf die Phoneme. Diese sind die kürzeste<br />

lautliche Einheit, die die Bedeutung eines Wortes verändert (z.B. „Fall“ und „Ball“).<br />

Im Deutschen sind 17 – 19 Phoneme als Vokale und 21 Phoneme als Konsonanten<br />

bekannt. Die Tatsache, dass es mehr als 5 (a, e, i, o, u) vokalische Phoneme gibt,<br />

ergibt sich hieraus, dass die Vokale in verschiedenen Wörtern unterschiedlich<br />

ausgesprochen werden. Ein Beispiel hierfür ist das i in „Schiff“ oder „schief“.<br />

Entscheidend ist hierbei offensichtlich die Länge der Aussprache des Vokales. Eine<br />

exakte Wahrnehmung ist demnach bedeutsam für die Sprachwahrnehmung.<br />

In der Sprachwissenschaft wird das Sprachverständnis durch Darbietung von<br />

gleitenden Übergängen zwischen zwei Konsonanten, die von einem Vokal gefolgt<br />

werden und sich nur durch ihre Dauer voneinander unterscheiden, geprüft. Ein<br />

Beispiel hierfür ist der Übergang der Silbe „ta“ zu „da“, dessen Unterscheidung nur<br />

durch eine exakte Tonlängenunterscheidung möglich ist.<br />

Von Musiek (1994) stammt der Duration-Pattern-Test, in dem ein Proband in einer<br />

Folge von drei Tönen identischer Frequenz denjenigen abweichenden Ton<br />

bestimmen und in der Reihenfolge einordnen soll, welcher länger ist als die anderen

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