19.06.2014 Aufrufe

Dissertation Dr. Katerjii zur Trainierbarkeit zentraler Hörfunktionen ...

Dissertation Dr. Katerjii zur Trainierbarkeit zentraler Hörfunktionen ...

Dissertation Dr. Katerjii zur Trainierbarkeit zentraler Hörfunktionen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.2 Die basalen Funktionen des Gehirns 9<br />

2.2. Die basalen Funktionen des Gehirns, welche für die Hörverarbeitung<br />

von Bedeutung sind.<br />

Man kann somit davon ausgehen, dass für die Umwandlung von Schall in<br />

Nutzschall und Störschall zunächst in einem ersten Schritt eine intakte Aufspreizung<br />

des Schalls in verschiedene Modalitäten wie Tonhöhen (Frequenzen), Tonlängen,<br />

Laufzeitunterschiede, Lautstärkenunterschiede etc. erfolgt und in einem nächsten<br />

Schritt diese quasi ungeordneten Informationen in eine für das Gehirn zu<br />

verarbeitende Information geordnet werden.<br />

Die entscheidende Voraussetzung <strong>zur</strong> Trennung von Wesentlichem und<br />

Unwesentlichem ist somit zunächst die Identifikation von Unterschieden.<br />

Diese wird als Diskriminationsvermögen bezeichnet, und jedes Sinnesorgan kann<br />

dies auf unterschiedliche Art und Weise.<br />

Anders ausgedrückt, erlaubt das Diskriminationsvermögen eine Aussage darüber zu<br />

treffen, ob ein oder zwei Reize wahrgenommen werden.<br />

Will man nun aber eine Aussage darüber treffen, welcher Reiz der erste und welcher<br />

Reiz der zweite gewesen ist, so muss in einem nächsten Schritt eine (zeitliche)<br />

Ordnung der Sinnesreize erfolgen.<br />

Diese Fähigkeit, zwei identifizierte (oder auch diskriminierte) Sinnesreize in eine<br />

Ordnung zu bringen, wird durch den Begriff der Ordnungsschwelle am besten<br />

beschrieben.<br />

Gemäß Warnke (1999) bezeichnet die Ordnungsschwelle „diejenige Zeitspanne, die<br />

zwischen zwei Sinnesreizen mindestens verstreichen muss, damit diese von einem<br />

Menschen getrennt wahrgenommen und in eine zeitliche Reihenfolge, also in eine<br />

Ordnung gebracht werden kann“ (S.21).<br />

Pöppel (1985) definierte die Ordnungsschwelle als das Interstimulusintervall, bei<br />

dem die zwei Reize zu 80% in die korrekte Ordnung gebracht werden konnten. In<br />

seinen Untersuchungen stellte er bei Gesunden eine typische visuelle<br />

Ordnungsschwelle von 30-40 Millisekunden (ms) fest.<br />

Das Verständnis der Ordnungsschwelle basiert auf der Hypothese, dass<br />

Wahrnehmungsreize vom Gehirn nicht kontinuierlich verarbeitet werden (Nickisch,<br />

1999; Pöppel, 1985; Pöppel et al. 1990; Ilmberger, 1986). Demnach werden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!