Musterdokument LeWe Aktuell - Ledder WerkstÃ¤tten

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Aktuelles Erstes Unternehmerfrühstück mit über 30 Tecklenburgern Premiere für unsere Einrichtung: Zum ersten Mal waren am 13. Juni mehr als 30 Geschäftsleute zum Unternehmerfrühstück zu Gast. Zwei Mal jährlich treffen sich Gewerbetreibende auf Einladung der Wirtschaftsförderung der Stadt Tecklenburg zum Austausch in einem jeweils anderen Betrieb. Jetzt waren wir Gastgeber. „Wir schätzen es sehr, so ein Unternehmen in unserer Stadt zu haben!“ Bürgermeister Stefan Streit freute, dass damit Gelegenheit bestand, die größte Einrichtung der Behindertenhilfe im Kreis Steinfurt einmal „von innen“ kennenzulernen. Rudolf Schönrock, Geschäftsleitung Werkstatt für geistig behinderte Menschen, und der Bürgermeister begrüßten die Runde in unserem Fachwerkhaus der Betriebsstätte Ledde. Streit hat durch seinen Zivildienst bei uns im Jahr 1995 persönliche Erfahrungen sammeln können. „Eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte“, wie er betonte. Die Ledder Werkstätten sind ein besonderes, aber eben – auch – ein Unternehmen. Das ging aus den Zahlen hervor, die Schönrock präsentierte: 1223 Menschen mit Behinderung waren an diesem Stichtag in 21 Betriebsstätten beschäftigt. Fast 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen hinzu. Das bedeutet viele Aufträge für die Firmen der Region und die enorme Kaufkraft von rund 1700 Menschen. Inzwischen 385 Wohnplätze (davon 170 Kerzenproduktion: Hier entstehen die typischen LeWe- Kerzen, die zum Beispiel der Präsentkiste „Münsterland Botschaft“ beiliegen. Unsere Mitarbeiterin Birgitt Röhrig (links) erklärt den Gästen die Arbeitsschritte. 12 Gastgeschenk: Bürgermeister Stefan Streit (links) hat Rudolf Schönrock, Mitglied unserer Geschäftsleitung, ein buntes Windrad mitgebracht, das inzwischen im Arbeitsbereich für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen rotiert. im Ambulant Betreuten Wohnen), 138 Personen im Berufsbildungsbereich, wo Eignungen und Fähigkeiten festgestellt werden, 300 Beschäftigte im Rehasport, acht Auszubildende und über 40 Praktikanten – die Gäste waren beeindruckt. Menschen mit Behinderungen Teilhabe an der Gesellschaft durch eine große Vielfalt von Arbeiten anzubieten und sie damit – unabhängig vom Grad ihrer Behinderung – verlässlich und täglich zu inkludieren: Unsere zentrale Aufgabe erlebten die Unternehmer, die sich komplett zur Führung anmeldeten, anschließend live: Unsere Bereichsleitung Ilka Steinigeweg stellte den Arbeitsbereich für schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen vor. Wie vielfältig und termingerecht die Ledder Textilabteilung arbeitet, darüber informierte Irene Leferink. Wie die LeWe-Kerzen entstehen, die der Präsentkiste „Münsterland Botschaft“ tausendfach beiliegen, erfuhren die Gäste bei Birgitt Röhrig in unserer Abteilung Verpackung und Service. Nach gut zwei Stunden fuhren die Unternehmer mit vielen neuen Eindrücken zurück in ihre Betriebe. Lob spendeten sie für die Transparenz unserer Arbeit, die offenen Türen unserer Arbeitsbereiche und das hohe Maß an Einsatzbereitschaft und Professionalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. lewe aktuell 2.2013
Aktuelles 60 Lebensjahre und 31 LeWe-Jahre: Horst Dölling blickt gerne zurück „Es geht um die Bedeutung von Arbeit. Dass wir die Notwendigkeit unserer Einrichtung darstellen. Wir bieten den Menschen verlässliche Möglichkeiten, Nachteile in ihrem Leben auszugleichen.“ Horst Dölling lehnt sich zurück und denkt kurz nach. Vielleicht über seine lange Zeit in den Ledder Werkstätten. 31 Jahre sind vergangen, seit er als Diplom-Sozialpädagoge im Sozialen Dienst begann. Am 22. Mai ist unser Kaufmännischer Leiter 60 Jahre alt geworden. Ein LeWe-Berufsleben und wohl eine Berufung, wenn man so lange an führender Position wirkt. Rückblick: 1953 kommt Horst Dölling in Leeden zur Welt. In einer Zeit, als es in Lengerich „die Anstalt“ gibt, wo behinderte Menschen zur Selbstversorgung arbeiten. Auch auf vielen Höfen leben Menschen mit Behinderungen, die in der Landwirtschaft helfen. Manchmal unter schwierigen Bedingungen. Werkstätten kennt man noch nicht, Behinderung wird mitunter schamvoll verschwiegen. In Kontakt mit der Kirche kommt der Jugendliche, als Pfarrer Wilfried Mahler die jungen Leedener einlädt zu Gesprächskreisen und Mitgestaltung von Gottesdiensten. Wie sich das für einen Volksschüler gehört, macht der junge Mann eine Lehre. Kaufmann soll er werden und der örtliche BMW-Händler stellt ihn – nach der Handelsschule – ein. Auf der Fachoberschule Ibbenbüren erlangt er die Fachhochschulreife, leistet seinen Wehrdienst, arbeitet anschließend in mehreren Firmen. Aber der soziale Keim, den Pastor Mahler gelegt hat, geht jetzt auf. Zum Wintersemester 1977/78 beginnt sein Studium der Sozialpädagogik an der Fachhochschule Münster. Ein LeWe-Praktikum fokussiert seine Sicht: „Ich habe Werkstatt als wertvoll für die Menschen erlebt“, sagt er heute. Seine berufliche Vita entwickelt sich rasant: Ab Januar 1982 leistet er sein Anerkennungsjahr Kaufmännischer Leiter, Prokurist, Sozialpädagoge: Horst Dölling hat die Ledder Werkstätten „von der Pike auf“ kennengelernt. als „SozPäd“ im Wohnbereich Wichernstraße. Geschäftsführer und Diakon Hans-Martin Lagemann traut ihm danach ein ganz neues Projekt zu: Im Mai 1983 übernimmt der nun ausgebildete Pädagoge die erste Arbeitsgruppe von Menschen mit psychischen Behinderungen im Ledder Fachwerkhaus. Das verfolgt die Fachwelt durchaus kritisch und natürlich gibt es auch Probleme. „Basteln“ mit Naturmaterialien wollen diese Leute jedenfalls nicht, weshalb anspruchsvollere Aufträge hermüssen. Bald sind es 15 Personen und mit dem Ankauf der Betriebsstätte Gausepohl in Ibbenbüren werden die Bereiche geistig und psychisch behinderter Menschen getrennt organisiert. Bis 1986 bleibt der nun 33- Jährige im Begleitenden Dienst, wird dann Zweigstellenleiter, später Werkstattleiter, um den Bereich „pB“ aufzubauen, dessen Geschäftsleitung ihm 1992 übertragen wird. „Man hat mir viel Freiheit gegeben für die konzeptionelle Entwicklung“, erinnert sich Horst Dölling. Er leistet echte Pionierarbeit, denn dass Menschen mit psychischen Behinderungen in einer Werkstatt teilhaben durch Arbeit, war eine Innovation. Der Sozialpädagoge und Kaufmann bewährt sich so gut, dass er am 1. April 2001 dem ausscheidenden Siegfried Goerke als Kaufmännischer Leiter folgt. Denn „das Kaufmännische habe ich immer im Blick gehabt“, betont er. In zwölf Jahren an der Spitze, als stellvertretender Geschäftsführer, hat er Spuren hinterlassen. Die Einrichtung ist längst vielfältig aufgestellt und steht – angesichts immer wieder neuer Herausforderungen in der Finanzierung – auf absolut gesunden Füßen. In allererster Linie aber ist „der Chef“ ein Mensch geblieben, dem das Wohlergehen jedes einzelnen am Herzen liegt. Die aktuelle Inklusionsdebatte sieht er darum kritisch: „Wir sollten Werkstatt als gleichwertigen Teil des Arbeitslebens verstehen und unsere Menschen nicht verunsichern. Wir dürfen die Diskussion nicht verkürzen auf eine kleine Gruppe, die vielleicht auf den Arbeitsmarkt kann.“ lewe aktuell 2.2013 13
Seite 1 und 2: lewe aktuell Nummer 16 | Ausgabe 2.
Seite 3 und 4: Editorial Komprimierte Kreativität
Seite 5 und 6: Im Fokus ZUM THEMA: was „EigenArt
Seite 7 und 8: Im Fokus Am Ende waren sich alle ei
Seite 9 und 10: Fünf Fragen an ... mit Bauchtanz,
Seite 11: Aktuelles die neuen Räume in Ledde
Seite 15 und 16: Aktuelles ZUM THEMA: Fußball im Ve
Seite 17 und 18: Aktuelles ... aber zu tun gibt es a
Seite 19 und 20: Menschen in der Werkstatt Bianca Ha

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