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Musterdokument LeWe Aktuell - Ledder Werkstätten

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lewe aktuell<br />

Nummer 16 | Ausgabe 2.2013<br />

Das Hausmagazin der<br />

Im Fokus:<br />

„EigenArt“: unsere<br />

Kulturtage und<br />

was sie bedeuten<br />

<strong>Aktuell</strong>es:<br />

Abschied vom Heckenweg<br />

Kooperation mit SF Lotte<br />

Zu Gast im Bioenergiepark


Im Überblick<br />

Impressum<br />

Abschied<br />

Nach 28 Jahren<br />

haben wir uns vom<br />

Heckenweg verabschiedet<br />

und die Beschäftigten<br />

in Ledde<br />

gebührend begrüßt.<br />

Seiten 10/11<br />

Menschen in<br />

der Werkstatt<br />

lewe aktuell hat Bianca<br />

Haß im KvG-Kiosk<br />

und im Wohnbereich<br />

Waldfrieden besucht.<br />

Seite 19<br />

Im Fokus<br />

Kulturtage: Wie ist „Eigen-<br />

Art“ angekommen? Was<br />

war los in den 40 Workshops?<br />

Was bleibt?<br />

ab Seite 4<br />

Sportfreunde Lotte<br />

Dauerkarten, Fanprojekt<br />

und langfristig eine eigene<br />

Mannschaft: Die neue Kooperation<br />

mit dem Regionalligisten<br />

ist ausbaufähig.<br />

Seite 14/15<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ledder</strong> Werkstätten<br />

des Diakonischen Werkes<br />

im Kirchenkreis Tecklenburg<br />

gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Ledder</strong> Dorfstraße 65<br />

49545 Tecklenburg<br />

Telefon 05482 72-0<br />

Fax 05482 72-138<br />

info@ledderwerkstaetten.de<br />

www.ledderwerkstaetten.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Ralf Hagemeier<br />

Geschäftsführung<br />

Redaktion und Fotos:<br />

Jörg Birgoleit<br />

Telefon 05482 72-234<br />

j.birgoleit@ledderwerkstaetten.de<br />

Mitarbeit:<br />

Thorsten Pelster, Jürgen Beckemeyer,<br />

Claudia Wallenhorst.<br />

Gestaltung:<br />

Melanie Kother<br />

Telefon 05482 72-124<br />

m.kother@ledderwerkstaetten.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

vier Ausgaben pro Jahr<br />

Auflage:<br />

3.000 Exemplare<br />

Konto:<br />

Kreissparkasse Steinfurt<br />

Konto 31 000 599<br />

BLZ 403 510 60<br />

Unser Titelfoto zeigt<br />

die Beschäftigten Liza Stresler,<br />

Kristina Kolenda und Natalia<br />

Hofmann mit Physiotherapeutin<br />

Katja Grabbe.<br />

Das Editorialfoto zeigt<br />

den Beschäftigten Heinrich<br />

Miotk mit Geschäftsführer<br />

Ralf Hagemeier.<br />

lewe aktuell 2.2013


Editorial<br />

Komprimierte Kreativität<br />

öffnet den Blick für Neues<br />

Sagenhafte 800 Anmeldungen, 40 Workshops,<br />

die vielfältiger nicht hätten sein können, begeisterte<br />

Beschäftigte und unglaublich engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unsere<br />

dritten Kulturtage organisiert haben: „EigenArt“,<br />

sinnträchtiger Name dieses Events, hat in seiner<br />

dritten Auflage eine Dimension erreicht, die ich<br />

und vermutlich die meisten anderen nicht erwartet<br />

hätten. Alle fünf Jahre „machen“ wir eine Woche<br />

lang Kultur pur. Was 2003 zaghaft begann, ist im<br />

vergangenen Mai dermaßen gut angekommen,<br />

dass wir manche Workshops drei, vier oder gar fünf<br />

Mal unterteilen mussten.<br />

Und dabei taten wir doch nicht viel anderes als<br />

das, was wir den Beschäftigten – mit halbjährlich<br />

neuen Katalogen – in unseren Arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen anbieten. In diesen „Kursbüchern“<br />

geht es um Persönlichkeitsförderung, Berufliche<br />

Bildung, Bewegung und Sport. Um die 70 Kurse<br />

sind es, mit wechselnden Teilnehmern und dem<br />

Anspruch, Menschen über unser Kernthema Arbeit<br />

hinaus zu fördern, zu bilden, sie einfach einzuladen,<br />

etwas Neues zu tun.<br />

EigenArt will das auch. Aber komprimiert auf<br />

wenige Tage und mit der Möglichkeit, seine<br />

Ergebnisse auf der großen Bühne zu präsentieren.<br />

Diese Konzentration generiert geballte Kreativität:<br />

Beschäftigte haben sich in Workshops<br />

kennengelernt, über drei Tage intensiv Kunst<br />

gemacht, gekocht, getextet, getanzt. Und dann zum<br />

Abschluss etwas aufgeführt oder vorgestellt. Das<br />

hat ihnen viel Spaß gemacht, sie vielleicht für ihre<br />

Zukunft inspiriert, den Blick geweitet und auf jeden<br />

Fall viel neue Kommunikation gebracht. Wir stellen<br />

einige Workshops in unserer Sommerausgabe vor<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

und haben die Physiotherapeutin Katja Grabbe<br />

interviewt, die das „EigenArt“-Angebot Bauchtanz<br />

ehrenamtlich geleitet hat.<br />

Das <strong>LeWe</strong>-Frühjahr war reich an Terminen: Wir<br />

haben uns Tecklenburgs Firmeninhabern beim<br />

Unternehmerfrühstück vorgestellt. 35 Gäste staunten<br />

bei der Führung über die Vielfalt unserer<br />

Arbeit. 60 Lebensjahre, 31 Werkstatt-Jahre: Unser<br />

Kaufmännischer Leiter, Horst Dölling, hatte<br />

Geburtstag und blickt zurück. Mit den Sportfreunden<br />

Lotte planen wir eine neue Kooperation und haben<br />

sie bei einer Pressekonferenz im Hause vorgestellt.<br />

Was kann uns der Regionalligist anbieten? Ein Jahr<br />

Arbeit im Bioenergiepark: Was tut sich eigentlich in<br />

Saerbeck? lewe aktuell hat dem Team bei neuen<br />

Aufträgen über die Schulter geschaut.<br />

Nun ist Sommer und erstmals bieten wir eine<br />

durchgehende Betreuung in der Werkstatt und<br />

natürlich wieder unseren „Kultursommer“ an. Ihnen,<br />

liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine<br />

spannende Lektüre und eine gute Sommerzeit!<br />

Herzlichst,<br />

Ihr<br />

Ralf Hagemeier<br />

Geschäftsführung


Im Fokus<br />

EigenArt 2013: frische Marmelade, Musical-Macher,<br />

Abenteuer Kindheit und echte Graffiti-Kunst<br />

Kulturtage 2013: 800 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer haben vom 21. bis 23. Mai im Rahmen<br />

der dritten Auflage von „EigenArt“ 40 Workshops<br />

an vielen <strong>LeWe</strong>-Standorten, auch außerhalb der<br />

Werkstatt, mit Leben gefüllt. Von der kreativen<br />

Gestaltung über musische Inszenierungen bis<br />

zur aktiven Erkundung der heimischen Region<br />

per Pedes oder Rad – die Bandbreite war groß.<br />

Bei der Abschlusspräsentation am 25. Mai haben<br />

Beschäftigte und Mitarbeiter deshalb eine vielfältige<br />

Palette an selbst zubereiteten Speisen, kunstvollen<br />

Produkten und gemeinschaftlich erarbeiteten<br />

Ergebnissen zeigen können. Beim Betriebsfest am<br />

Abend zuvor gelang mit dem Auftritt von Schlager-<br />

Queen Anna-Maria Zimmermann ein weiteres<br />

Highlight.<br />

Die <strong>LeWe</strong>-Redaktion war auf KulTOUR, hat viele<br />

Workshops besucht, auf ledderwerkstaetten.de und<br />

in den Tageszeitungen über „EigenArt“ berichtet. Für<br />

die Sommerausgabe unseres Hausjournals haben<br />

wir uns etwas mehr Zeit und Platz genommen für<br />

einige Workshops. Exemplarisch gibt der Bericht<br />

etwas von dem wieder, was die Kulturtage so<br />

Am Freitagabend, beim gemeinsamen Betriebsfest, waren Wetter und Laune<br />

einfach prächtig. Im Hintergrund ziert das Riesenformat der Graffiti-Künstler die<br />

Wand der Remise unser Betriebsstätte Ledde.<br />

spannend und kunterbunt hat werden lassen:<br />

Drunter und Drüber ging´s zum Glück nicht beim<br />

Workshop „Brot und Marmelade selber machen“,<br />

denn Insa Plassonke und Christiane Egbert,<br />

Mitarbeiterinnen im Arbeitsbereich für schwerstund<br />

mehrfachbehinderte Menschen, hatten für<br />

den Notfall vorgesorgt und eine Kochplatte in der<br />

Reserve. Doch die Spezialtöpfe für den nagelneuen<br />

Induktionsherd wurden rechtzeitig geliefert und<br />

dem Marmeladekochen im neu ausgestatteten<br />

Küchenbereich des AB SMB Ledde stand nichts im<br />

Wege. Wo früher einmal Holz verarbeitet worden<br />

war, schälten jetzt Beschäftigte Rhabarber und<br />

schnitten ihn in Stücke, um die Früchte dann im<br />

richtigen Mischungsverhältnis mit Gelierzucker zu<br />

Marmelade zu verarbeiten.<br />

In diesem Workshop drehte sich (fast) alles<br />

um Erdbeeren. Zwar nur tiefgefrorene, weil die<br />

Freilandfrüchte noch nicht genug Sonne bekommen<br />

hatten in diesem kühlen Mai. Doch spätestens<br />

als der erste Duft der auftauenden Früchte und<br />

feinen Gewürze aus dem Topf durch den Raum<br />

zog, waren alle mit ihren Sinnen dabei. Darunter<br />

auch Beschäftigte<br />

mit Schwerst- und<br />

Mehrfachbehinderungen,<br />

die sichtbare Freude<br />

an den fruchtig-süßen<br />

Aromen zeigten.<br />

Beim Brot, das als<br />

Grundlage für die<br />

Marmelade gebacken<br />

wurde, ließen sich nicht<br />

so schnelle Erfolge<br />

erzielen. Da musste der<br />

Teig nach ausgiebigem<br />

Kneten zunächst im<br />

geschlossenen Ofen<br />

gehen, weshalb der<br />

erste Duft der Hefe nur<br />

beim zwischenzeitlichen<br />

Kontrollblick unters<br />

Tuch in die Nase stieg.<br />

Weil das Brotbacken<br />

eine aufwändigere<br />

Angelegenheit ist, hatte<br />

Insa Plassonke für<br />

den Start eine Ration<br />

vorgebacken. So bekamen<br />

lewe aktuell 2.2013


Im Fokus<br />

ZUM THEMA: was „EigenArt“ bedeutet<br />

Auch die dritten Kulturtage haben gezeigt:<br />

Gemeinschaftliches Engagement überwindet<br />

Grenzen. Als eine projektorientierte<br />

Erweiterung unserer regelmäßigen Arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen bot „EigenArt“<br />

ein kreatives Forum, das Teilhabe über die<br />

Routinen des Arbeitsalltags hinaus möglich<br />

macht und einen wichtigen Beitrag zur<br />

Persönlichkeitsförderung leistet. Dank der<br />

so weit wie technisch möglich barrierefreien<br />

Angebote ist das Hauptauswahlkriterium für die<br />

Workshops das eigene Interesse. Menschen aus<br />

ganz unterschiedlichen Bereichen treffen sich.<br />

Gemeinsam entstehen in einem eng befristeten<br />

Zeitraum, was durchaus motivierend sein kann,<br />

äußerst unterschiedliche Kunstformen, finden<br />

– ganz nebenbei – inspirierende Begegnungen<br />

statt. „EigenArt“ generiert auch Langzeitprojekte:<br />

Die Blech Drum Band, mit riesigem Workshop<br />

bei „EigenArt“ vertreten, geht auf die Premiere<br />

2003 zurück. Ebenso die Impro Aktiv Werkstatt.<br />

Unabhängig von solchen nachhaltigen Effekten<br />

stehen aber der Spaß am Tun, das unmittelbare<br />

Erleben und einfach pure Lebensfreude im<br />

Zentrum der Kulturtage. 800 Anmeldungen bei<br />

1200 Beschäftigten sprechen für die Beliebtheit<br />

dieses Events.<br />

alle am Ende des ersten Tages eine Kostprobe<br />

der selbst hergestellten Marmeladen auf frischem<br />

Stuten.<br />

Zwischen kleinen und gut nachvollziehbar<br />

strukturierten Arbeitsschritten blieb den immer<br />

wieder geforderten Köchen genügend Zeit für regen<br />

Austausch: über das vergangene Wochenende oder<br />

Erinnerungen an das Einkochen von Marmeladen.<br />

Ein sinnliches Erlebnis, das viel neue Kommunikation<br />

brachte.<br />

Auf die Suche nach ganz anderen Sinneseindrücken<br />

begaben sich die Teilnehmer des Workshops<br />

„Eine Reise durch mein Leben“ – nämlich auf<br />

die Spuren des eigenen Lebenswegs, begonnen<br />

bei der Kindheit: Womit habe ich gespielt? Wie<br />

sah mein Elternhaus aus? Welche Beziehung<br />

hatte ich zu meinen Eltern? Für die älteren und<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

„Beauty & Style“: Tipps fürs richtige Outfit bekamen<br />

überwiegend junge Frauen in diesem Workshop.<br />

Dazu gehören natürlich auch typgerechte Farben<br />

und die richtige Mode für jede Teilnehmerin.<br />

interessanterweise nur männlichen Teilnehmer eine<br />

aufschlussreiche Reise, auch wenn es eine Weile<br />

dauerte, bis sich Bilder und Geschichten einstellten.<br />

Mit Isabella Hawighorst, im Dualen Studium der<br />

Sozialpädagogik, ging das irgendwann wie von<br />

selbst. Schlüsselmaterialien wie Bildkarten mit<br />

unterschiedlichen Motiven und Spielsituationen aus<br />

vergangenen Tagen halfen dem Gedächtnis auf die<br />

Sprünge. Ein mit Kreide auf die Straße gemaltes<br />

Kästchenkreuz etwa. „Ach ja, Himmel und Hölle,<br />

das haben wir immer im Sommer gespielt!“<br />

Auch das Anschauungsmaterial, das die junge<br />

Studentin in einem alten Koffer mitgebracht<br />

hatte, sorgte für Erinnerungen und immer neuen<br />

Gesprächsstoff: Murmeln aus Glas, kleine Trecker,<br />

Holzautos, einfache Knöpfe. Worin sich alle in<br />

den Gesprächen einig waren: Spielzeug wurde<br />

damals meist selbst aus Holz oder Metall gemacht,<br />

Tierfiguren geschnitzt vom Vater, Großvater oder<br />

einem Nachbarn. Man war mit wenig zufrieden und<br />

hatte kein Geld für Spielzeug. Viel Geschichte zeigte<br />

sich in den einzelnen Geschichten der Personen –<br />

Material für eine Dokumentation.<br />

Workshop-Leiter Joachim Hölting wies zu Beginn<br />

darauf hin, dass alle Informationen im Raum bleiben<br />

und sich die Teilnehmer in einem geschützten<br />

Rahmen bewegen. Im Verlauf der drei Tage<br />

konnte jeder mit Collagen, eigenen Fotos und den


Im Fokus<br />

einem einfachen Stift, wo er ging und stand, seinen<br />

Namen gekritzelt hatte, und damit – vermutlich<br />

unwissentlich – den Grundstein für die sogenannten<br />

„tags“ gelegt haben. Das sind die individuellen<br />

Signaturen unter den Graffitis.<br />

Drei der vier Teilnehmer hatten sich völlig<br />

unvoreingenommen angemeldet. So wie Dirk, der<br />

das „einfach mal ausprobieren“ wollte, obwohl Malen<br />

„nicht mal richtig sein Ding“ sei. Gemeinsam wurden<br />

zunächst die eigenen Vornamen geschrieben<br />

Christian Friedrich (links) zeigte den jungen<br />

Leuten, wie Graffiti-Kunst gemacht wird.<br />

persönlich wichtigen Erinnerungen sein individuelles<br />

Lebensbuch erschaffen. Ein Ordner, der bleibt<br />

und Senioren als Anker für ihre Erinnerungen<br />

dienen wird. Wieder so ein nachhaltiger Effekt der<br />

Kulturtage.<br />

Von der Vergangenheit im alten Pfarrhaus in<br />

die Jetztzeit der <strong>Ledder</strong> Remise, zum Graffiti-<br />

Workshop und damit mitten in die freakige Welt<br />

einer (relativ) neuen Kunstströmung. Auch wenn<br />

Kursleiter Christian Friedrich von der Pink-Pop-<br />

AG der Jugendkunstschule Ibbenbüren zunächst<br />

ebenfalls in die Entstehungsgeschichte des Graffitis<br />

eintauchte. Ein New Yorker Postbote soll einst mit<br />

Coole Brille: Auch zur Abschlusspräsentation<br />

kamen viele Beschäftigte aus unserem<br />

Arbeitsbereich für schwerst- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen.<br />

Töpfern geht immer: Dass auch traditionelle Handwerkskunst<br />

nach wie vor beliebt ist, bewies der Workshop in Ledde.<br />

und durch simple Effekte in 3D-Optik<br />

verwandelt.<br />

Mit den Jahren hat sich aus laienhaften<br />

Anfängen eine Graffiti-Fachsprache<br />

entwickelt, die über alle Grenzen<br />

hinweg von allen Künstlern verstanden<br />

wird und die Christian Friedrich den<br />

jungen Leuten anschaulich vermittelte:<br />

ein aufgemaltes weißes X, eine<br />

Art Lichtspot, ist ein „Higlight“. Die<br />

Außenlinie um eine Ansammlung<br />

verschiedener Buchstaben oder<br />

Zeichen ist die „outline“. Begriffe einer<br />

Subkultur, die sich die Teilnehmer<br />

des Workshops schnell zu eigen<br />

machten und mutig an ihren Entwürfen<br />

ausprobierten, bevor es an die<br />

Umsetzung auf großen Pappen ging.<br />

lewe aktuell 2.2013


Im Fokus<br />

Am Ende waren sich alle<br />

einig, dass Übung den Meister<br />

macht. Wichtiger noch, als<br />

bahnbrechende Ergebnisse<br />

zu produzieren: was Neues<br />

ausprobieren, über die eigenen<br />

Grenzen gehen und sich selbst<br />

neu erleben. Das haben die<br />

Graffiti-Künstler auf jeden Fall in<br />

diesen drei Tagen erreicht. Die<br />

beiden großen Planen, die man<br />

dann am Freitagabend an den<br />

Wänden der Remise bestaunen<br />

konnte, haben alle gemeinsam<br />

entworfen und gesprayt.<br />

In kurzer Zeit aus wenigen<br />

Vorgaben und mit bescheidenen<br />

Mitteln eine runde Sache zu<br />

machen, das war das Ziel des<br />

Musical-Workshops „<strong>LeWe</strong><br />

– auf hoher See“. Auf Initiative<br />

von Sigi Hillebrandt, Bandleader<br />

unser Band „Habakuk“, und der<br />

<strong>LeWe</strong>-Theatergruppe haben 14<br />

Teilnehmer mit den Mitarbeiterinnen Ulrike Deckert,<br />

Brigitte Höhn und Christel Höger das Stück rund<br />

um den „…Schatz auf Baltrum“ auf die Bühne<br />

gebracht.<br />

15 Minuten Bühnenzeit standen fürs Musical zur<br />

Verfügung, aufgeteilt in drei Szenen. Drei Tage lang<br />

wurden Texte geschrieben, Requisiten angefertigt,<br />

Songs einstudiert und Szenen geprobt. Das Resultat:<br />

Ein kurzweiliges Stück, das die Zuschauer direkt<br />

vom Arbeitsalltag in der Werkstatt über Nessmersiel<br />

mit einer Fähre nach Baltrum entführte. Bewaffnet<br />

mit Keschern und begleitet durch schwungvolle<br />

Songs, zogen die Beschäftigten los. Unter dem<br />

Vorwand, ein Praktikum auf der Insel machen zu<br />

wollen, hatten sie es in Wahrheit „undercover“ auf<br />

einen Schatz mit dem Codenamen „Smileyface“<br />

abgesehen.<br />

Der Code entpuppte sich nach einigen zu<br />

bestehenden Prüfungen als Fahne mit dem <strong>LeWe</strong>-<br />

Logo unter dem Haus „Sternschnuppe“, das als<br />

Treffpunkt für ambulante Badekuren wahrlich<br />

ein Schatz für Beschäftigte ist. Dort empfing<br />

Geschäftsführer Ralf Hagemeier, ebenfalls gespielt<br />

durch einen der Laiendarsteller, die Abenteurer<br />

wohlbehalten und gratulierte zur bestandenen<br />

Für viele Beschäftigte der Höhepunkt der Kulturwoche:<br />

der Auftritt von Schlagerqueen Anna-Maria Zimmermann.<br />

Anschließend war Autogrammstunde mit dem Star.<br />

Mission. Dank verschiedener Rollenanforderungen<br />

besetzten alle Darsteller eine ihren Fähigkeiten und<br />

Ausdrucksmöglichkeiten angemessene Position.<br />

Kunst und Kultur haben verschiedene Menschen<br />

zusammengebracht.<br />

„<strong>LeWe</strong>“ auf hoher See: Liebevoll inszeniert<br />

und ausgestattet war das Musical, das am<br />

„EigenArt“-Samstag aufgeführt wurde.<br />

lewe aktuell 2.2013


Fünf Fragen an ...<br />

. . . Katja Grabbe<br />

Katja Grabbe lebt mit ihrem dreijährigen Sohn<br />

in Greven. Die 33-jährige Physiotherapeutin<br />

ist fest bei einem regionalen Anbieter angestellt.<br />

Seit fast fünf Jahren schon arbeitet Katja Grabbe,<br />

mit der Unterbrechung von einem Jahr Elternzeit,<br />

überwiegend und sehr regelmäßg mit unseren<br />

Beschäftigten.<br />

Frage 1:<br />

Frau Grabbe, im Rahmen Ihrer Tätigkeit sind Sie<br />

fast ausschließlich bei uns im Einsatz. Was tun<br />

Sie mit unseren Beschäftigten? Was können Sie,<br />

einfach formuliert, mit Ihrer therapeutischen Arbeit<br />

erreichen?<br />

In bin an vier Tagen in der Woche hier als<br />

Physiotherapeutin, also Krankengymnastin, tätig. Mit<br />

vielen Klienten turne ich aktiv, wobei Muskelkräftigung,<br />

Haltungskorrektur, Gleichgewichtssinn und Körpereigenwahrnehmung<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Andere Klienten, etwa Rollstuhlfahrer, brauchen<br />

auch passive Mobilisierungsmaßnahmen, um<br />

Bewegungsarmut, einseitiger Belastung oder<br />

Haltung vorzubeugen. Ich arbeite mit dem Ziel,<br />

die Gelenkigkeit mindestens zu erhalten und die<br />

Belastbarkeit zu verbessern, damit die Aufgaben<br />

des täglichen Lebens möglichst und zumindest<br />

weitgehend selbstständig und sicher leistbar sind.<br />

Frage 2:<br />

Wann und warum hatten Sie die Idee, bei unseren<br />

Kulturtagen Bauchtanz anzubieten und wie waren<br />

eigentlich Ihre Erwartungen im Vorfeld?<br />

Wir haben ein Mal im Jahr einen Termin mit dem<br />

Sozialen Dienst. Ich hatte natürlich von den<br />

Kulturtagen gehört und mir vorgenommen, dort<br />

das Angebot vorzuschlagen, weil ich jahrelang<br />

selbst Bauchtanz gemacht und viel Spaß daran<br />

gefunden hatte. Es passt sehr gut zum Thema<br />

Kultur, weil diese Tanzform auf eine sehr lange<br />

Geschichte zurückgeht und in der orientalischen<br />

Kultur tiefe Wurzeln hat. Es ist uns einfach auch<br />

fremd und es ist außergewöhnlich. Rainer Buhrke<br />

vom Sozialen Dienst war sofort begeistert, doch war<br />

ich zunächst skeptisch, ob sich überhaupt Frauen<br />

für so einen Workshop melden würden. Auch die<br />

Möglichkeit zum Auftritt wurde schon in diesem<br />

Fototermin für lewe aktuell: Kristina Kolenda, Liza Str<br />

Stadium angesprochen, aber ich hatte da keinerlei<br />

Ambitionen. Meine Kursteilnehmerinnen sahen das<br />

später dann ganz anders: Für sieben von zehn<br />

Frauen war sehr schnell klar, dass sie auftreten<br />

wollten.<br />

Frage 3:<br />

Wie hat sich das Projekt dann über die drei Tage<br />

„EigenArt“ tatsächlich entwickelt? Wie haben Sie die<br />

Beschäftigten dabei erlebt?<br />

lewe aktuell 2.2013


Fünf Fragen an ...<br />

mit Bauchtanz, stellten uns zum Beispiel im Kreis<br />

auf und ließen uns mit inzwischen vertrauten<br />

Grundbewegungen in der Musik „fallen“. Da war<br />

viel Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl zu spüren.<br />

Dabei waren die Begabungen der Teilnehmerinnen<br />

sehr unterschiedlich: Eine brachte ein hohes Maß<br />

an Mobilität und Eleganz „bis in die Fingerspitzen“<br />

mit. Eine andere besaß ein sehr gutes Gefühl für die<br />

Kostüme, die farblich abgestimmt und typgerecht<br />

sein müssen. Eine weitere Teilnehmerin brachte viel<br />

Spaß und Freundlichkeit ein.<br />

Frage 4:<br />

Was, glauben Sie nach diesen Erfahrungen,<br />

bedeuten Veranstaltungen wie unsere Kulturtage<br />

für Menschen mit Behinderungen? Wirken sie<br />

nachhaltig und was kann daraus für die Teilnehmer<br />

entstehen?<br />

Menschen mit Behinderungen bekommen die<br />

Möglichkeit, aus ihrem Alltag auf Zeit komplett<br />

auszusteigen und völlig neue Erfahrungen zu<br />

sammeln. Sie verwenden ihre Energie und Kreativität<br />

auf etwas völlig anderes. Kontakte werden geknüpft.<br />

Etwas entsteht oder wird gemeinsam geschafft.<br />

Alle gehen mit neuem Schwung zurück in ihren<br />

Alltag. Vielleicht nimmt der eine oder andere an<br />

einer Begleitenden Maßnahme teil, zu der er sich<br />

zuvor nicht getraut hätte. Bauchtanz zum Beispiel<br />

soll ab September in Ledde angeboten werden. Ich<br />

würde mich freuen, wenn sich einige Frauen dafür<br />

begeistern könnten.<br />

esler, Katja Grabbe und Natalia Hofmann (von links).<br />

Am ersten Tag haben wir uns kennengelernt, nur<br />

ein paar Grundbewegungen geübt. An diesem<br />

Nachmittag wurde schon klar, dass fast alle<br />

auftreten wollten. Abends habe ich die Musik und die<br />

Choreografie ausgewählt. Der zweite Tag bedeutete<br />

üben, üben, üben. Nachmittags gab ich allen Musik<br />

und Choreografie mit. Reichlich Muskelkater, aber<br />

viel Optimismus prägten den dritten Tag. Abläufe<br />

üben, schließlich die Bühne im Festzelt anschauen<br />

und einfach mal „da oben stehen“, das war der<br />

dritte Tag. Außerdem befassten wir uns intensiv<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

Frage 5:<br />

Stichwort Inklusion: Sie arbeiten fast täglich mit<br />

Menschen mit Behinderungen. Wenn Sie einen<br />

Wunsch frei hätten, was würden sie unseren<br />

Beschäftigten in dieser Diskussion wünschen?<br />

Das Thema Inklusion ist spannend und entwickelt<br />

sich langsam in eine gute Richtung. Ich persönlich<br />

wünsche jedem, der in den <strong>Ledder</strong> Werkstätten<br />

beschäftigt ist, viel Kraft und Durchsetzungsvermögen,<br />

die Idee der Inklusion auf seine ganz eigene Art zu<br />

verwirklichen. Ich finde die Idee der Inklusion gut<br />

und versuche selbst, danach zu leben. Ich wünsche<br />

jedem behinderten Menschen, in einer stabilen,<br />

flexiblen Gesellschaft mit gegenseitigem Respekt<br />

zu leben.


<strong>Aktuell</strong>es<br />

28 Jahre „Wir vom Heckenweg“<br />

und ein neuer Anfang in Ledde<br />

Modern gestaltete, größere Räume mit viel Tageslicht.<br />

Auf die Behinderungen und Aufträge abgestimmte<br />

Arbeitsplatzorganisationen mit entsprechender<br />

Ergonomie. Ein großes Stück Barrierefreiheit mehr,<br />

weil alles parterre angelegt ist und Rollstuhlfahrer<br />

ihre Werkstattziele jetzt selbstständig erreichen:<br />

55 Beschäftigte (drei Arbeitsgruppen) und weitere<br />

20 Beschäftigte aus unserem Arbeitsbereich für<br />

schwerst- und mehrfachbehinderte Menschen<br />

(AB SMB) kommen seit April täglich in unsere<br />

Betriebsstätte Ledde.<br />

Der Heckenweg auf dem Gelände der LWL-Klinik<br />

in Lengerich war ihre (langjährige) Heimat. Dort,<br />

am Südhang des Teutoburger Waldes, plant der<br />

Landschaftsverband ein Neubaugebiet und reißt<br />

in die Jahre gekommenen Blöcke ab. Wir mussten<br />

also umziehen. Nach<br />

28 Jahren „Wir vom<br />

Heckenweg“ für die<br />

Beschäftigten ein tiefer<br />

Einschnitt, den gute<br />

Vorbereitung effektiv<br />

abgemildert hat.<br />

B e r e i c h s l e i t e r<br />

Franz-Josef Gude<br />

berichtet: Fest stand,<br />

dass alle Gruppen<br />

beisammen bleiben<br />

und ihre gewohnte<br />

Arbeit mitnehmen. In<br />

Kleingruppen wurden<br />

10 lewe aktuell 2.2013


<strong>Aktuell</strong>es<br />

die neuen Räume in Ledde besichtigt. Wo<br />

werden wir arbeiten? Wo können wir Pause<br />

machen und essen? Fragen, die schon vor<br />

dem Umzug geklärt werden konnten.<br />

Den Auftakt machte noch im Winter der<br />

AB SMB. Mitte April dann der Umzug<br />

der übrigen 55 Beschäftigten, die<br />

zuvor das Einpacken und Auszeichnen<br />

der Gerätschaften und Möbel für den neuen<br />

Arbeitsort erlebten. Ein schönes Frühstück wurde<br />

am letzten Heckenweg-Tag im Speiseraum<br />

aufgetischt. „Jeder hat sich auf seine persönliche<br />

Weise verabschiedet“, betont Gude. Das bedeutete<br />

für einige auch, bis zur letzten Minute<br />

an „ihrer“ Maschine, an „ihrem“ Platz zu<br />

arbeiten.<br />

28 Jahre Heckenweg haben ein halbes<br />

Dutzend Beschäftigte miterlebt und mit<br />

allen anderen eine Identität entwickelt. Sie<br />

in den Folgemonaten in Ledde willkommen<br />

zu heißen, war unsere erste Aufgabe. Zum<br />

Beispiel auch mit einem Willkommens-<br />

Grillnachmittag am 8. Mai.<br />

Natürlich birgt so eine räumliche<br />

Veränderung auch viele Chancen:<br />

Unsere Produktion von Mittelwänden aus<br />

Bienenwachs für Imker können wir zum<br />

Beispiel professioneller aufstellen. Sie<br />

wird ganzjährig mehr Beschäftigten gute,<br />

ökologisch wertvolle Arbeit bringen. Der<br />

neue AB SMB liegt mitten in der Werkstatt<br />

und das bedeutet mehr Kommunikation,<br />

neue Ziele für die Rollstuhlfahrer und sich<br />

entwickelnde Assistenzen untereinander.<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

11


<strong>Aktuell</strong>es<br />

Erstes Unternehmerfrühstück<br />

mit über 30 Tecklenburgern<br />

Premiere für unsere Einrichtung: Zum ersten Mal<br />

waren am 13. Juni mehr als 30 Geschäftsleute zum<br />

Unternehmerfrühstück zu Gast. Zwei Mal jährlich<br />

treffen sich Gewerbetreibende auf Einladung der<br />

Wirtschaftsförderung der Stadt Tecklenburg zum<br />

Austausch in einem jeweils anderen Betrieb. Jetzt<br />

waren wir Gastgeber.<br />

„Wir schätzen es sehr, so ein Unternehmen in<br />

unserer Stadt zu haben!“ Bürgermeister Stefan<br />

Streit freute, dass damit Gelegenheit bestand, die<br />

größte Einrichtung der Behindertenhilfe im Kreis<br />

Steinfurt einmal „von innen“ kennenzulernen. Rudolf<br />

Schönrock, Geschäftsleitung Werkstatt für geistig<br />

behinderte Menschen, und der Bürgermeister<br />

begrüßten die Runde in unserem Fachwerkhaus<br />

der Betriebsstätte Ledde.<br />

Streit hat durch seinen Zivildienst bei uns im Jahr<br />

1995 persönliche Erfahrungen sammeln können.<br />

„Eine wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte“,<br />

wie er betonte. Die <strong>Ledder</strong> Werkstätten sind ein<br />

besonderes, aber eben – auch – ein Unternehmen.<br />

Das ging aus den Zahlen hervor, die Schönrock<br />

präsentierte: 1223 Menschen mit Behinderung waren<br />

an diesem Stichtag in 21 Betriebsstätten beschäftigt.<br />

Fast 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen<br />

hinzu. Das bedeutet viele Aufträge für die Firmen<br />

der Region und die enorme Kaufkraft von rund 1700<br />

Menschen. Inzwischen 385 Wohnplätze (davon 170<br />

Kerzenproduktion: Hier entstehen die typischen <strong>LeWe</strong>-<br />

Kerzen, die zum Beispiel der Präsentkiste „Münsterland<br />

Botschaft“ beiliegen. Unsere Mitarbeiterin Birgitt Röhrig<br />

(links) erklärt den Gästen die Arbeitsschritte.<br />

12<br />

Gastgeschenk: Bürgermeister Stefan Streit (links) hat<br />

Rudolf Schönrock, Mitglied unserer Geschäftsleitung,<br />

ein buntes Windrad mitgebracht, das inzwischen im<br />

Arbeitsbereich für schwerst- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen rotiert.<br />

im Ambulant Betreuten Wohnen), 138 Personen<br />

im Berufsbildungsbereich, wo Eignungen und<br />

Fähigkeiten festgestellt werden, 300 Beschäftigte<br />

im Rehasport, acht Auszubildende und über 40<br />

Praktikanten – die Gäste waren beeindruckt.<br />

Menschen mit Behinderungen Teilhabe an<br />

der Gesellschaft durch eine große Vielfalt von<br />

Arbeiten anzubieten und sie damit – unabhängig<br />

vom Grad ihrer Behinderung – verlässlich und<br />

täglich zu inkludieren: Unsere zentrale Aufgabe<br />

erlebten die Unternehmer, die sich komplett zur<br />

Führung anmeldeten, anschließend live: Unsere<br />

Bereichsleitung Ilka Steinigeweg stellte den<br />

Arbeitsbereich für schwerst- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen vor. Wie vielfältig und termingerecht die<br />

<strong>Ledder</strong> Textilabteilung arbeitet, darüber informierte<br />

Irene Leferink. Wie die <strong>LeWe</strong>-Kerzen entstehen,<br />

die der Präsentkiste „Münsterland Botschaft“<br />

tausendfach beiliegen, erfuhren die Gäste bei<br />

Birgitt Röhrig in unserer Abteilung Verpackung und<br />

Service.<br />

Nach gut zwei Stunden fuhren die Unternehmer mit<br />

vielen neuen Eindrücken zurück in ihre Betriebe.<br />

Lob spendeten sie für die Transparenz unserer<br />

Arbeit, die offenen Türen unserer Arbeitsbereiche<br />

und das hohe Maß an Einsatzbereitschaft und<br />

Professionalität unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

lewe aktuell 2.2013


<strong>Aktuell</strong>es<br />

60 Lebensjahre und 31 <strong>LeWe</strong>-Jahre:<br />

Horst Dölling blickt gerne zurück<br />

„Es geht um die Bedeutung von Arbeit. Dass wir die<br />

Notwendigkeit unserer Einrichtung darstellen. Wir<br />

bieten den Menschen verlässliche Möglichkeiten,<br />

Nachteile in ihrem Leben auszugleichen.“ Horst<br />

Dölling lehnt sich zurück und denkt kurz nach.<br />

Vielleicht über seine lange Zeit in den <strong>Ledder</strong><br />

Werkstätten. 31 Jahre sind vergangen, seit er als<br />

Diplom-Sozialpädagoge im Sozialen Dienst begann.<br />

Am 22. Mai ist unser Kaufmännischer Leiter 60 Jahre<br />

alt geworden. Ein <strong>LeWe</strong>-Berufsleben und wohl eine<br />

Berufung, wenn man so lange an führender Position<br />

wirkt.<br />

Rückblick: 1953 kommt Horst Dölling in Leeden<br />

zur Welt. In einer Zeit, als es<br />

in Lengerich „die Anstalt“ gibt,<br />

wo behinderte Menschen zur<br />

Selbstversorgung arbeiten.<br />

Auch auf vielen Höfen leben<br />

Menschen mit Behinderungen,<br />

die in der Landwirtschaft helfen.<br />

Manchmal unter schwierigen<br />

Bedingungen. Werkstätten<br />

kennt man noch nicht,<br />

Behinderung wird mitunter<br />

schamvoll verschwiegen.<br />

In Kontakt mit der Kirche<br />

kommt der Jugendliche, als<br />

Pfarrer Wilfried Mahler die<br />

jungen Leedener einlädt<br />

zu Gesprächskreisen<br />

und Mitgestaltung von<br />

Gottesdiensten.<br />

Wie sich das für einen<br />

Volksschüler gehört, macht<br />

der junge Mann eine Lehre.<br />

Kaufmann soll er werden und<br />

der örtliche BMW-Händler<br />

stellt ihn – nach der Handelsschule – ein. Auf<br />

der Fachoberschule Ibbenbüren erlangt er die<br />

Fachhochschulreife, leistet seinen Wehrdienst,<br />

arbeitet anschließend in mehreren Firmen. Aber<br />

der soziale Keim, den Pastor Mahler gelegt hat,<br />

geht jetzt auf. Zum Wintersemester 1977/78<br />

beginnt sein Studium der Sozialpädagogik an der<br />

Fachhochschule Münster.<br />

Ein <strong>LeWe</strong>-Praktikum fokussiert seine Sicht: „Ich habe<br />

Werkstatt als wertvoll für die Menschen erlebt“, sagt<br />

er heute. Seine berufliche Vita entwickelt sich rasant:<br />

Ab Januar 1982 leistet er sein Anerkennungsjahr<br />

Kaufmännischer Leiter, Prokurist,<br />

Sozialpädagoge: Horst Dölling hat<br />

die <strong>Ledder</strong> Werkstätten „von der<br />

Pike auf“ kennengelernt.<br />

als „SozPäd“ im Wohnbereich Wichernstraße.<br />

Geschäftsführer und Diakon Hans-Martin Lagemann<br />

traut ihm danach ein ganz neues Projekt zu: Im Mai<br />

1983 übernimmt der nun ausgebildete Pädagoge die<br />

erste Arbeitsgruppe von Menschen mit psychischen<br />

Behinderungen im <strong>Ledder</strong> Fachwerkhaus. Das<br />

verfolgt die Fachwelt durchaus kritisch und<br />

natürlich gibt es auch Probleme. „Basteln“ mit<br />

Naturmaterialien wollen diese Leute jedenfalls nicht,<br />

weshalb anspruchsvollere Aufträge hermüssen.<br />

Bald sind es 15 Personen und mit dem Ankauf der<br />

Betriebsstätte Gausepohl in Ibbenbüren werden<br />

die Bereiche geistig und psychisch behinderter<br />

Menschen getrennt organisiert.<br />

Bis 1986 bleibt der nun 33-<br />

Jährige im Begleitenden Dienst,<br />

wird dann Zweigstellenleiter,<br />

später Werkstattleiter, um den<br />

Bereich „pB“ aufzubauen,<br />

dessen Geschäftsleitung ihm<br />

1992 übertragen wird. „Man hat<br />

mir viel Freiheit gegeben für die<br />

konzeptionelle Entwicklung“,<br />

erinnert sich Horst Dölling. Er<br />

leistet echte Pionierarbeit, denn<br />

dass Menschen mit psychischen<br />

Behinderungen in einer Werkstatt<br />

teilhaben durch Arbeit, war eine<br />

Innovation. Der Sozialpädagoge<br />

und Kaufmann bewährt sich so<br />

gut, dass er am 1. April 2001<br />

dem ausscheidenden Siegfried<br />

Goerke als Kaufmännischer Leiter<br />

folgt. Denn „das Kaufmännische<br />

habe ich immer im Blick gehabt“,<br />

betont er. In zwölf Jahren an<br />

der Spitze, als stellvertretender<br />

Geschäftsführer, hat er Spuren hinterlassen. Die<br />

Einrichtung ist längst vielfältig aufgestellt und steht –<br />

angesichts immer wieder neuer Herausforderungen<br />

in der Finanzierung – auf absolut gesunden Füßen.<br />

In allererster Linie aber ist „der Chef“ ein Mensch<br />

geblieben, dem das Wohlergehen jedes einzelnen<br />

am Herzen liegt. Die aktuelle Inklusionsdebatte<br />

sieht er darum kritisch: „Wir sollten Werkstatt als<br />

gleichwertigen Teil des Arbeitslebens verstehen und<br />

unsere Menschen nicht verunsichern. Wir dürfen die<br />

Diskussion nicht verkürzen auf eine kleine Gruppe,<br />

die vielleicht auf den Arbeitsmarkt kann.“<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

13


<strong>Aktuell</strong>es<br />

Spannende Partnerschaft mit<br />

dem Regionalligisten SF Lotte<br />

König Fußball hat im Mai und Juni eine wichtige<br />

Rolle bei uns gespielt: erst der Bundesliga-Endspurt,<br />

dann Bayerns unglaubliches Rekord-Triple und<br />

schließlich die spannenden Relegationsspiele der<br />

Vereine „vor der Haustür“,<br />

des VfL Osnabrück und<br />

der Sportfreunde Lotte.<br />

Heißer Diskussionsstoff<br />

für die Fans unter den<br />

Beschäftigten. Genau<br />

in diese Begeisterung<br />

fällt der Anstoß für unser<br />

brandneues Fußball-<br />

Projekt: die Partnerschaft<br />

mit den Sportfreunden (SF)<br />

Lotte. Wir bekommen ein<br />

Gehören einfach dazu: der<br />

Fanschal und die Bratwurst<br />

in der Halbzeitpause.<br />

festes Kartenkontingent<br />

für die Heimspiele der<br />

nächsten Saison, die im<br />

August beginnt. Doch<br />

dahinter steckt mehr, wie<br />

der 1. Vorsitzende der<br />

Lotter Regionalliga-Kicker,<br />

Rolf Horstmann, und<br />

unser Geschäftsführer,<br />

Ralf Hagemeier, beim fulminanten Projektstart in<br />

unserem <strong>Ledder</strong> Samocca-Pausenraum erklärten.<br />

Horstmann, SF-Mittelfeldspieler Henning Grieneisen<br />

und SF-Marketing-Manager Florian Siebelmann<br />

nahmen am 16. Mai mit unserem Geschäftsführer<br />

Zu einer echten Pressekonferenz gehört ein Podium:<br />

Projektverantwortlicher Thorsten Pelster, Geschäftsführer<br />

Ralf Hagemeier, Vereinsvorsitzender Rolf Horstmann und<br />

Spieler Henning Grieneisen (von links).<br />

Autogrammstunde: Mittelfeldspieler Henning<br />

Grieneisen (am Tisch, rechts) hatte alle Hände<br />

voll zu tun im Samocca-Pausenraum.<br />

und dem <strong>LeWe</strong>-Projektleiter Thorsten Pelster<br />

Stellung im Rahmen einer Pressekonferenz vor fast<br />

200 Fußballfans.<br />

Die hatten (noch vor der Relegation) viele<br />

Fragen: Wie groß ist der Verein? Wie seht ihr<br />

die Aufstiegschancen? Spielt Lotte demnächst<br />

gegen Osnabrück? Wie oft wird trainiert? Und was<br />

verdient eigentlich ein Regionalliga-Spieler? Wie<br />

groß das Interesse ist, erlebten die Gäste hautnah:<br />

Begeistert wurde die Delegation empfangen,<br />

die sich – nach einer kurzen Begrüßung durch<br />

Ralf Hagemeier – den Fragen im Rahmen einer<br />

perfekt vorbereiteten Pressekonferenz stellte.<br />

Horstmann betonte, dass „hier Großes aufgebaut<br />

werden“ könne. Grieneisen bedankte sich für den<br />

„warmen Applaus“ und sprach von dem „Beginn<br />

einer erfolgreichen Zusammenarbeit“.<br />

„Gänsehaut-Atmosphäre“ verspürte<br />

Siebelmann, vor einer Dekade selbst<br />

Zivildienstleistender bei uns, angesichts<br />

des herzlichen Empfangs.<br />

Später, beim Pressegespräch mit den<br />

anwesenden Journalisten, ging es um<br />

die Bedeutung dieser Kooperation.<br />

Fußball habe eine wichtige soziale<br />

Komponente. Menschen mit<br />

Behinderung würden über den Sport<br />

wahrgenommen, seien dabei wie jeder<br />

andere Fan auch, sagte Hagemeier.<br />

Gemeinsam mit Horstmann formulierte<br />

er erste Ideen gegenüber der Presse:<br />

Das feste Kartenkontigent für alle<br />

Heimspiele der Saison 2013/14 stehe<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus könne<br />

in der Zukunft beispielsweise ein <strong>LeWe</strong>-<br />

Team auf dem Lotter Kunstrasenplatz<br />

14 lewe aktuell 2.2013


<strong>Aktuell</strong>es<br />

ZUM THEMA: Fußball im Verein<br />

F<br />

ußball verbindet: Die organisierte Sportart<br />

funktioniert nur mit viel ehrenamtlichen und<br />

ab einem bestimmten Niveau professionellen<br />

Engagement. Spieler und Fans treffen hier auf<br />

Systeme und Strukturen, die verlässlich und<br />

dauerhaft zur Verfügung stehen. Menschen,<br />

die den Sport betreiben wollen, werden Teil<br />

dieser Strukturen. Die Sportfreunde Lotte<br />

möchten ihre Vereinsstruktur Menschen mit<br />

Behinderungen anpassen, sie also inkludieren.<br />

Das schafft Anerkennung und niederschwellige<br />

Kontaktmöglichkeiten. Beschäftigte treten als<br />

Mitglieder des SF Lotte einem System bei, das<br />

sich auszeichnet durch sportliche Leistung und<br />

professionelles Management. Das bedeutet gute<br />

Trainingsbedingungen und die Wahrnehmung<br />

als Lotter Team. Fußball vermittelt – erst recht im<br />

organisierten Vereinssport – Lebenskompetenzen<br />

wie Teamgeist, Fairness oder Konfliktfähigkeit.<br />

Unser Projekt passt gut zum DFB-Projekt „700<br />

Vereine - 700 Werkstätten“: Werkstätten finden<br />

einen Kooperationspartner und realisieren ein<br />

qualitativ hochwertiges, festes Fußballangebot.<br />

trainieren und Punktspiele austragen, würden die<br />

<strong>Ledder</strong> Sportler als Lotter Abteilung wahrgenommen,<br />

schauten zukünftig vielleicht öfter Lotter Spieler oder<br />

Trainer bei den <strong>Ledder</strong> Teams vorbei. Denkbar sei<br />

vieles und die zunächst als Fan-Projekt angedachte<br />

Kooperation werde sich entwickeln.<br />

Drei Tage später, am 19. Mai, erlebten zwölf<br />

Beschäftigte, begleitet von drei Mitarbeitern,<br />

das nächste Highlight: In der ConnectM-<br />

Arena machten die Sportfreunde mit<br />

einem 1:0-Sieg über Rot-Weiß Essen die<br />

Meisterschaft in der Regionalliga vorzeitig<br />

perfekt. Die obligatorische Bratwurst,<br />

Kaltgetränke, Sitzplatz-Karten auf der<br />

Haupttribüne und am Ende die Meisterschaft<br />

– der Auftakt der neuen Partnerschaft<br />

hätte besser nicht laufen können. Am 2.<br />

Juni dann das Relegationsspiel gegen RB<br />

Leipzig, das – nach Verlängerung – 2:2<br />

ausging, was den Lotteranern zwar den<br />

Aufstieg vermasselte, unseren wiederum<br />

zwölf Beschäftigten aber eine weitere<br />

hochspannende Partie mit 5600 Fans<br />

bescherte.<br />

Es scheint sich ein fester Stamm zu bilden,<br />

der verlässliche Basis für einen echten<br />

Der Marketingmanager der Sportfreunde Lotte, Florian<br />

Siebelmann (rechts), reichte das Mikro permanent weiter.<br />

Die Beschäftigten hatten eine Menge Fragen mitgebracht.<br />

Fanclub werden könnte. Die Heimspiele der neuen<br />

Saison sind jetzt gesetzt und Anfragen gibt es schon<br />

viele. Es wird als erstes darum gehen, aus dieser<br />

Begeisterung eine dauerhafte Fankultur unter<br />

unseren Beschäftigten zu entwickeln und mittelfristig<br />

eine Selbstorganisation der Heimspielbesuche zu<br />

erreichen.<br />

Zweites Ziel wird der Aufbau eines <strong>Ledder</strong><br />

Werkstätten-Kaders sein, der komplett als SF<br />

Lotte-Team auftritt – also durchgehend in Lotte<br />

trainiert, die SF-Lotte-Trikots trägt und dort auch<br />

Spiele austrägt. Eine neue Vereinsabteilung mit<br />

Menschen mit Behinderung unter dem Dach des<br />

Regionalligisten.<br />

Da haben die Lotteraner das Ding entschieden: Das<br />

Meisterschaftsspiel gegen Essen erleben zwölf Beschäftigte.<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

15


<strong>Aktuell</strong>es<br />

In Saerbeck ist die Zukunft grün:<br />

ein Jahr Arbeit im Bioenergiepark<br />

Der Bioenergiepark Saerbeck imponiert schon allein<br />

durch seine Größe: Um die 90 Hektar (126 Fußballfelder)<br />

mit dem Auto gemütlich abzufahren, braucht<br />

man schon eine gute Viertelstunde. Solche Wege<br />

macht man besser nicht zu Fuß, wenn man einen<br />

Auftrag zu erledigen hat. Unser Auftrag ist es dort<br />

seit einem Jahr, Grünanlagen zu pflegen. Die 74<br />

grauen Bunkerkolosse wirken etwas bedrückend,<br />

auch wenn sie jetzt auf ihren Südseiten – gefühlt<br />

– quadratkilometerweise mit Photovoltaik-Modulen<br />

überbaut sind. Man sieht meist nur wenige Menschen<br />

auf dem umfangreichen Wegenetz. Noch,<br />

zumindest.<br />

Wo während des Kalten Krieges tonnenweise<br />

hochexplosive Munition aller Art der Bundeswehr<br />

gelagert wurde, lagert jetzt zum Beispiel die Streusalzreserve<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit<br />

über einem Jahr sind wir mit einer Gartengruppe<br />

auf dem Gelände im Einsatz, um Außenanlagen im<br />

Eingangsbereich zu pflegen. Unter fachlicher und<br />

pädagogischer Anleitung von Thomas Adick und<br />

Udo Stockmann halten 20 Beschäftigte und aktuell<br />

drei Praktikanten mit psychischen, körperlichen<br />

oder geistigen Einschränkungen zum Beispiel den<br />

ZUM THEMA: Neue Energiequellen<br />

S<br />

eit Anfang 2011 entsteht unter<br />

Federführung der Gemeinde Saerbeck<br />

ein Bioenergiepark auf dem 90 Hektar großen<br />

Gelände des ehemaligen Munitionsdepots<br />

der Bundeswehr. Eine breite Palette<br />

regenerativer Energiegewinnungssysteme soll<br />

der ausgezeichneten „NRW-Klimakommune“<br />

Saerbeck spätestens ab dem Jahr 2030<br />

eine unabhängige Energieversorgung<br />

sichern: Photovoltaik, Windenergie, Biogas,<br />

Kompostierung durch Trockenvergärung<br />

– weitere Projekte sind in Planung. Die<br />

<strong>Ledder</strong> Werkstätten sind mit ihrem „grünen“<br />

Dienstleistungsangebot seit Mai 2012 im Auftrag<br />

der Kommune dabei.<br />

Bewuchs entlang des fünf Kilometer langen Außenzauns<br />

kurz.<br />

Bislang war der Auftraggeber die SGW mbH (Saerbecker<br />

Grundstücksentwicklungs- und Wirtschaftsgesellschaft).<br />

Jetzt ist ein weiterer Auftraggeber<br />

Das Team im Bioenergiepark Saerbeck mit unserem Mitarbeiter Thomas Adick (2. von links). Arbeit gibt es<br />

inzwischen mehr als genug, seit ein Auftrag der Saerbecker Bürgergenossenschaft hinzugekommen ist.<br />

16 lewe aktuell 2.2013


<strong>Aktuell</strong>es<br />

... aber zu tun gibt es auch unten genug.<br />

Zum Beispiel ist das Schnittgut zu entsorgen.<br />

Mit Motorsensen auf den schrägen Flächen der<br />

Bunkerdächer umgehen kann nicht jeder Beschäftigte ...<br />

hinzugekommen: die SaerPV Bioenergiepark, wohinter<br />

sich die Saerbecker Bürgergenossenschaft<br />

„Energie für Saerbeck“ verbirgt. Die SaerPV betreibt<br />

die 63 Solaranlagen auf den Bunkerhügeln.<br />

Unsere Aufgabe ist es, diese Bunker- und Photovoltaikflächen<br />

von Gras- und Gehölzbewuchs freizuhalten.<br />

Es wartet reichlich Arbeit auf die Beschäftigten:<br />

Das tote Holz des von einer Firma gerodeten<br />

Kieferbewuchses muss abgetragen werden. Baumstümpfe<br />

waren auf Erdniveau abzusägen. Die<br />

Grasflächen müssen regelmäßig geschnitten und<br />

natürliche Selbstaussaaten samt Wurzeln entfernt<br />

werden. Auch der Boden unterhalb der Stahlträger<br />

braucht regelmäßige Pflege.<br />

Insgesamt ein abwechslungsreicher, umfangreicher<br />

Auftrag. Bei der Vielzahl der Bunker kann die Gruppe<br />

beinahe bei der ersten Fläche wieder anfangen,<br />

sobald sie die letzte bearbeitet hat. Die größte Herausforderung<br />

heißt deshalb für Thomas Adick: „Gegen<br />

die Masse ankommen und eine gute Struktur<br />

für unsere Beschäftigten finden, um mit dem Wuchs<br />

schrittzuhalten.“<br />

Damit es auch für Beschäftigten mit größeren Handicaps<br />

angemessene und zu bewältigende Aufgaben<br />

gibt, werden beispielsweise vier Handmäher<br />

eingesetzt statt eines Aufsitzmähers. Logisch: Mehr<br />

Menschen können aktiv an der Arbeit teilhaben, den<br />

Umgang mit Werkzeugen oder Maschinen erlernen<br />

und ein für sie befriedigendes Arbeitsergebnis erzielen.<br />

Und es ist auch gut, besondere Stärken im<br />

Team zu haben: Zwei Beschäftigte verfügen über<br />

einen Führerschein und es gibt Treckerfahrer, was<br />

angesichts der weiten Wege von Vorteil für die Logistik<br />

ist.<br />

Bei all dem bleibt Zeit für unsere Arbeitsbegleitenden<br />

Maßnahmen. Beispielsweise fährt ein Mal in der<br />

Woche ein Bulli nach Ledde zum Tischtennis. Das<br />

tägliche Mittagessen holen Beschäftigte mit dem<br />

Bulli aus unserer Betriebsstätte Hegemann in Saerbeck.<br />

Bei schlechter Witterung und im Winter steht<br />

die ehemalige Kfz-Halle des Depots als<br />

Aufenthaltsraum, Lager, Maschinenhalle<br />

und Arbeitsraum (beispielsweise für<br />

Montage- und Verpackungsarbeiten)<br />

zur Verfügung.<br />

Was für die „Klimakommune“ Saerbeck<br />

Dreh- und Angelpunkt des Leitprojektes<br />

„Steinfurter Stoffströme“ ist, bedeutet<br />

für uns ein zukunftsweisendes Projekt<br />

mit Potenzial zur dauerhaften Beschäftigung<br />

von Menschen mit Behinderungen.<br />

Der Bioenergiepark wird für lokale und<br />

regionale Investoren attraktiv und verspricht<br />

durch seine nachhaltige Ausrichtung<br />

langfristig gesicherte Arbeitsplätze.<br />

Weitere Firmen werden hier siedeln und<br />

Know how in die Region bringen. Das<br />

schafft für uns den Rahmen für neue<br />

Herausforderungen.<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

17


<strong>Aktuell</strong>es<br />

Spender unterstützen uns<br />

an vielen kleinen Stellen<br />

Viele Menschen unterstützen uns. Etwa als<br />

Eltern von Beschäftigten durch ihr Vertrauen in<br />

unsere tägliche Arbeit, durch ein großes Maß an<br />

ehrenamtlichem Einsatz an vielen Stellen und auch<br />

durch Spenden, die oft für einen konkreten Zweck<br />

gedacht sind. Unsere Einrichtung ist nicht irgendwo.<br />

Sie ist hier, in der Region. Wir laden Spender ein,<br />

stellen ihnen unsere Arbeit vor, zeigen ihnen im<br />

Detail, warum wir ihre Spende brauchen, wofür wir<br />

sie verwenden und welche Verbesserung das für<br />

Menschen mit Behinderung an diesem Ort bedeutet.<br />

Zwei Beispiele aus dem Frühjahr:<br />

300 Kerzen-Rohlinge hatte die kfd St. Marien<br />

Bevergern eingekauft, diese Rohlinge mit<br />

österlicher Symbolik verziert und alle in heimischen<br />

Geschäften und nach den Palmsonntags-<br />

Gottesdiensten verkaufen können: Die Katholische<br />

Frauengemeinschaft initiierte vor Ostern ihre<br />

mittlerweile fünfte Aktion und unterm Strich blieben<br />

660 Euro als Spende für die <strong>Ledder</strong> Werkstätten.<br />

kfd-Sprecherin Renate Pelster und ihr Team<br />

haben uns besucht. Von dem Geld möchten wir<br />

handgefertigte Erzähl-Kisten mit so genannten<br />

„mehr-Sinn“-Geschichten anschaffen. Diese<br />

Geschichten – Märchen, Sagen oder biblische<br />

Motive – sind ein Gemeinschaftsprojekt der<br />

Universität Köln, des Kölner Vereins KuBus und<br />

der Reha GmbH Saarbrücken. Sie erschließen sich<br />

auch Menschen mit gravierenden Behinderungen<br />

Die kfd St. Marien Bevergern unterstützt unsere Arbeit.<br />

Ebenso die Saerbecker CDU und gerade erst die Saerbecker<br />

Messdiener-Leiter, die am 16. Juni einen unvergesslichen<br />

Tagesausflug für 35 Beschäftigte organisierten.<br />

über mehrere Sinne. Hergestellt und verpackt<br />

werden die Materialien von der Reha GmbH, die<br />

850 körper- und mehrfachbehinderte Menschen im<br />

Saarland fördert und betreut.<br />

Die Erzählkisten stehen rund 70 schwerst- und<br />

mehrfachbehinderten Beschäftigten in den<br />

Betriebsstätten Ledde und Maybachstraße<br />

(Ibbenbüren) zur Verfügung, die damit mehr kulturelle<br />

Bildung und interaktive Gestaltung erfahren.<br />

Die kfd-Frauen ließen sich in Ledde von Rudolf<br />

Schönrock, Mitglied unserer Geschäftsleitung, und<br />

den Mitarbeitern Insa Plassonke und Jens Holtkamp<br />

durch den Arbeitsbereich führen.<br />

Selbst sehen und erleben, wofür<br />

die eigene Spende verwendet wird<br />

Der Tischkicker unserer Betriebsstätte Hegemann<br />

hat über 25 Jahre auf dem Buckel. 52 Menschen mit<br />

Behinderungen sind dort beschäftigt und viele von<br />

ihnen liefern sich regelmäßig in den Pausen begeistert<br />

Kickerduelle – ein wichtiges Stück Kommunikation.<br />

„Nebenbei“ ist so ein Gerät in Profiqualität nicht<br />

finanzierbar. Hilfe kam aus dem Ort: Die Saerbecker<br />

CDU hat 483 Euro gespendet – der Reinerlös aus<br />

dem Verkauf unserer Kerzen und Kaminanzünder<br />

k-lumets auf dem Saerbecker Adventsmarkt. Das<br />

tun die Christdemokraten seit fünf Jahren<br />

und spenden den Erlös regelmäßig für<br />

„ihre“ <strong>LeWe</strong>-Betriebsstätte.<br />

Dieses Mal bei der Spendenübergabe<br />

dabei: Anja Karliczek, CDU-Bundestagskandidatin<br />

aus Brochterbeck, die sich<br />

ein Bild von unserer Arbeit machte.<br />

Bereichsleiter Franz-Josef Gude<br />

erklärte der Delegation die vielfältigen<br />

Auftragsarbeiten, die zum Teil aus der<br />

direkten Nachbarschaft der Saerbecker<br />

Betriebe kommen. Über die Jahre hat die<br />

Partei mit ihrer Spendenaktion eine ganze<br />

Reihe kleiner Projekte bei Hegemann<br />

unterstützt.<br />

Diesen und allen anderen Spendern gilt<br />

großer Dank. Sie unterstützen in der<br />

Regel solche Projekte, die aus normalen<br />

Mitteln nicht ohne weiteres finanzierbar<br />

wären.<br />

18 lewe aktuell 2.2013


Menschen in der Werkstatt<br />

Bianca Haß ist beliebt<br />

im Wohnbereich Waldfrieden<br />

Wenn man Bianca Haß Fragen stellt, kommen<br />

ihre Antworten stets kurz und präzise. Warum sie<br />

das stationäre Wohnen mag? „Weil ich mich hier<br />

sicherer fühle und nicht einsam bin“ (sie weiß,<br />

dass sie in alltäglichen Dingen Hilfen braucht und<br />

hat eine gesetzliche Betreuerin vom Sozialdienst<br />

katholischer Frauen Ibbenbüren). Was sie bei ihrer<br />

Arbeit in unserem Schulkiosk an den Kardinalvon-Galen-Schulen<br />

mag? „Die Spülmaschine. Da<br />

ist es schön warm<br />

(womit sie Humor<br />

bewiesen hätte).“ Wie<br />

sie sich ihre neue<br />

Sprecherrolle für<br />

über 80 Menschen<br />

vorstellt? „Ach, mit<br />

denen werde ich<br />

schon fertig (das<br />

klingt alles andere als<br />

unsicher).“<br />

Am 23. Mai haben 83<br />

Bewohner unserer<br />

I b b e n b ü r e n e r<br />

Wohnbereiche ihren<br />

neuen Wohnbeirat<br />

gewählt. Das ist die<br />

Vertretung gegenüber<br />

der Einrichtung und<br />

Bianca Haß haben<br />

die meisten ihr<br />

Vertrauen bei dieser<br />

geheimen Wahl aus-<br />

Fühlt sich im KvG-Kiosk wohl: Bianca Haß. Ende Mai<br />

haben die Ibbenbürener Wohnbereiche die 22-Jährige<br />

zur neue Wohnbeiratsvorsitzenden gewählt.<br />

gesprochen. Eine<br />

neue Aufgabe im Leben der 22-jährigen Frau, die<br />

seit gut einem Jahr im Wohnbereich Waldfrieden 24<br />

wohnt. Der Umzug von ihrer Familie in Mettingen,<br />

wo ihre Geschwister leben, war ein großer Schritt.<br />

Die <strong>Ledder</strong> Werkstätten kennt sie schon länger. Bis<br />

2008 hatte Bianca wegen ihrer Lernbehinderung<br />

die Barbara-Schule in Mettingen besucht, kam<br />

dann in unseren Berufsbildungsbereich, absolvierte<br />

Praktika auf dem Hof Feldmann und in der <strong>Ledder</strong><br />

Großküche.<br />

Die überschaubare Größe, wechselnde Arbeiten,<br />

Kundenkontakt – die Arbeit im KvG-Kiosk gefällt ihr,<br />

weshalb sie nun schon seit über drei Jahren dort ist.<br />

Sie bereitet in der Küche Sandwiches zu, macht den<br />

Obstsalat, bedient den Spülautomaten. Weil nicht<br />

alle im Team gut lesen und rechnen können, steht sie<br />

auch vorne, an der eindrucksvoll bestückten Theke,<br />

und bedient die junge Kundschaft. In die Kasse tippen<br />

gehöre auch dazu, erwähnt sie nebenbei. Was heißt:<br />

Bianca ist im Kiosk mit der richtigen Unterstützung<br />

Allrounder, was bei dem mehrmals täglich heftigen<br />

Kundenansturm eine wichtige Rolle bedeutet. „Sie<br />

sieht die Arbeit, hilft oft den anderen, ist sich für nichts<br />

zu schade“, sagt unsere Mitarbeiterin im KvG-Team,<br />

Andrea Höglsperger. Sind Schulferien, arbeitet sie<br />

in unserer Ibbenbürener<br />

Betriebsstätte Gausepohl.<br />

Und ihr neues<br />

Sprecheramt im Wohnbeirat?<br />

Sie möchte<br />

Vorschläge machen, wie<br />

man den Wohnbereich<br />

behindertengerechter<br />

gestalten könnte.<br />

Probleme der Mitbewohner<br />

weitergeben.Freizeitangebote<br />

mitplanen, Bastelmaterial<br />

besorgen.<br />

Dann sagt sie unvermittelt:<br />

„Ich will schlauer<br />

werden!“ Stimmt,<br />

etwas lernen über<br />

seine Mitmenschen<br />

kann man sicher in so<br />

einer Funktion. Dass<br />

Bianca Haß sozial gut<br />

unterwegs ist, bestätigt<br />

unsere Wohnbereichsleitung in Ibbenbüren, Jörn<br />

Winter. Sie kümmere sich um ihre Zimmernachbarn,<br />

helfe oft, ohne viel zu fragen, und werde deshalb<br />

von allen geschätzt und respektiert.<br />

Mit ihrer Freundin Ute Busemeier geht Bianca jeden<br />

Mittwoch zum Schwimmen. Hin und wieder liest<br />

sie Comics, besucht an den Wochenenden gerne<br />

ihre Familie mit dem Fahrrad und erzählt begeistert<br />

vom Workshop „Rund ums Tier“ während unserer<br />

Kulturtage „EigenArt“.<br />

Und abends? „Fernsehen und Sonnenblumenkerne<br />

knabbern“. Wieder so eine knappe Antwort. Dann<br />

fragt sie, ob noch was sei, geht in den Flur und<br />

spricht mit den anderen, die gerade von der Arbeit<br />

heimkommen. Die freuen sich. Bianca Haß ist beliebt<br />

im Waldfrieden 24.<br />

lewe aktuell 2.2013<br />

19


30 Jahre Heilpädagogisches<br />

Voltigieren in Ladbergen<br />

Volti-Tag: Hier zeigt<br />

Chantal Koblitz, begleitet<br />

von Mitarbeiterin Gabriele<br />

Weber, ihr Können auf<br />

der Stute „Dorina“.<br />

Senta Latacz, Chantal Koblitz,<br />

Karin Merschmeyer,<br />

Sarah Worm und Martin<br />

Horstmann hatten schon<br />

etwas Lampenfieber,<br />

denn vor so einem großen<br />

Publikum waren sie noch<br />

nie aufgetreten. In der<br />

Ladberger Reithalle wurde<br />

am 18. Juni das Jubiläum „30<br />

Jahre Heilpädagogisches<br />

Voltigieren“ gefeiert: 30 Jahre<br />

Kooperation zwischen der<br />

Lengericher Förderschule<br />

in der Widum und dem Integrativen<br />

Zucht-, Reit-,<br />

Voltigier- und Fahrverein<br />

Ladbergen. Alle sechs der<br />

in der 1994 gegründeten<br />

Interessengemeinschaft<br />

H e i l p ä d a g o g i s c h e s<br />

Voltigieren organisierten<br />

Förderschulen und die<br />

<strong>Ledder</strong> Werkstätten sowie<br />

mehr als 50 Ehrengäste<br />

kamen. Unsere Volti-<br />

Gruppe gestaltete das Festprogramm mit. Heilpädagogisches<br />

Voltigieren leisten wir in enger<br />

Kooperation mit dem Zucht-, Reit- und Fahrverein<br />

Laggenbeck. Unsere Mitarbeiterinnen Melanie<br />

Niewand und Gabriele Weber haben die Stute<br />

„Dorina“ ausgebildet und bieten Voltigieren jeweils<br />

freitags im Rahmen des Rehasports an.<br />

Letzte Meldungen<br />

„Mission Olympic“: Maybachstraße aktiv<br />

Beim bundesweiten Städtewettbewerb „Mission<br />

Olympic“ liegt Ibbenbüren gut im Rennen. Es<br />

geht um Breitensport und Bewegung in der<br />

Gemeinschaft. Beim Wettbewerbswochenende<br />

haben 130 Beschäftigte und Mitarbeiter der<br />

Maybachstraße mitgemacht und kräftig Punkte<br />

für Ibbenbüren gesammelt. Am 28. Juni gab<br />

es Bewegungsangebote für alle in unserer<br />

Ibbenbürener Betriebsstätte. Vieles davon findet<br />

auch regelmäßig im Werkstatt-Alltag statt.<br />

Jetzt 13 Samocca bundesweit<br />

Als Franchise-Nehmer betreiben wir inzwischen<br />

zwei Samocca-Cafés in Lengerich und Saerbeck.<br />

Beide Cafés laufen gut und sichern dauerhaft<br />

Arbeitsplätze. Das gilt auch bundesweit: Am<br />

24. April ging das 13. Café an den Start. Damit<br />

bietet die Samocca-Franchise-Gemeinschaft<br />

der Samariterstiftung Ostalb Werkstätten 153<br />

Menschen mit Handicap eine Beschäftigung. Zwei<br />

weitere Cafés im Sauerland und in Süddeutschland<br />

werden noch dieses Jahr eröffnet.<br />

„MENSCHEN – das magazin“ zu Gast<br />

Über 200.000 kranke und behinderte Menschen<br />

sind während des Dritten Reiches bei so genannten<br />

„Euthanasie“-Aktionen ermordet worden. Darum<br />

gibt es erst seit einigen Jahren vermehrt geistig<br />

behinderte Menschen im Rentenalter. Individuelle<br />

Übergänge von System Werkstatt in die Berentung<br />

zu finden, darum bemühen wir uns recht erfolgreich<br />

seit Jahren. „MENSCHEN – das magazin“, das<br />

bundesweite Medium der „Aktion Mensch“, hat<br />

unsere Senioren interviewt und einen vierseitigen<br />

Beitrag in seiner Juni-Ausgabe gebracht.<br />

Keine betreuungsfreie Zeit mehr<br />

Das ist neu: In diesem Sommer gibt es keine<br />

urlaubsbedingte Schließung der Werkstatt mehr.<br />

Damit verbessern wir unser Betreuungsangebot<br />

für Familien und ihre beschäftigten Angehörigen<br />

ein gutes Stück. Wer seine Sommerzeit anders<br />

mit uns gestalten möchte: Vom 29. Juli bis 9.<br />

August bieten wir zusätzlich wieder unseren<br />

„Kultursommer“ an. Jeweils eine Woche lang<br />

(montags bis freitags, zirka 9 bis 15 Uhr) können<br />

Beschäftigte gemeinsame Dinge unternehmen.<br />

„MüBo“ professionalisiert sich<br />

Zu tausenden verlässt die Präsentkiste<br />

„Münsterland Botschaft“, unser gemeinsames<br />

Projekt mit dem Kreis Steinfurt, jährlich die<br />

Werkstatt. 25 Lieferanten der Region sorgen<br />

für die Produkte, die unsere Beschäftigten<br />

packen und bundesweit versenden. Ein guter<br />

Werbebotschafter, auch weil jeder „MüBo“ ein<br />

Flyer mit Werkstattinfos beiliegt. Das Berufskolleg<br />

Ibbenbüren, Lieferant der „Ibbenbürener<br />

Sandsteine“, hat im Frühjahr sogar selbst eine<br />

Verpackungsmaschine für sein leckeres Gebäck<br />

konstruiert.<br />

20 lewe aktuell 2.2013

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