Urlaub - SACR

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<strong>Urlaub</strong><br />

Weinlese in Modra<br />

Eindrucksvoller<br />

gemalter Bienenstock<br />

im Imkermuseum in<br />

Kráľová pri Senci<br />

land<br />

auf dem land<br />

Es sind vor allem die Bewohner der<br />

Großstädte, die das ganze Jahr über<br />

in einem ständigen Kreislauf von<br />

Smog, Lärm und Arbeitsbelastung<br />

leben und sich nach Relax, Erholung<br />

und Privatsphäre sehnen. Ihre<br />

Vorstellungen von einem idealen<br />

<strong>Urlaub</strong> entfernen sich immer weiter<br />

von der Zivilisation hin zur aktiven<br />

Erholung – zur Rückkehr in die<br />

Natur, zu der heilenden Kraft der<br />

Ruhe, zu Vogelgesang und dem Duft<br />

frischen Heus, zu rauschenden<br />

Wäldern, ohne Fernsehen und<br />

aggressiver Boulevardpresse, ohne<br />

große Einkaufszentren …<br />

RELAX,<br />

PRIVATSPHÄRE<br />

Das alles bietet die immer populärer werdende Form des<br />

Reiseverkehrs – der Agrartourismus, der auch in den Angeboten<br />

der Reisebüros Einzug gehalten hat. Neben einer Unterbringung<br />

in stiller Umgebung, die für vollkommenen Relax, Erholung und<br />

Privatsphäre suchende Besucher ideal ist, bietet er Möglichkeiten<br />

des Wanderns, für sportlichere Besucher Radwanderwege,<br />

für anspruchsvollere Gäste Fischfang und Jagd oder den so<br />

genannten Reittourismus – bei dem man aus dem Pferdesattel oder<br />

aus der Pferdekutsche die Schönheiten der umliegenden Natur<br />

kennen lernen kann.<br />

Einen attraktiven <strong>Urlaub</strong> ganz im Geist des Lebens auf dem Dorf<br />

und auf dem Bauernhof können sie auch in mehreren<br />

Agrarpensionen und Ranchs in den acht Ländern der Slowakei<br />

erleben. Das ist besonders für Familien mit Kleinkindern der ideale<br />

<strong>Urlaub</strong>. Freude und Vergnügen finden hier aber auch ältere<br />

Jahrgänge. Die Agrarpensionen befinden sich meistens außerhalb<br />

der Hauptverkehrsstraßen. Viele verfügen über eine eigene Zucht<br />

von Haus- und Wirtschaftstieren – Katzen, Ziegen, Schafe, Hühner,<br />

Kühe, Pferde. Die Gäste können sich mit reiner Hausmannskost<br />

verpflegen und z. B. bei der Zubereitung von Schafs- oder Kuhkäse,<br />

Brotbacken im traditionellen Ofen, bei der Zubereitung lokaler<br />

Spezialitäten auf offenem Feuer mithelfen oder beim Pilzsammeln,<br />

beim Sammeln von Waldfrüchten und Kräutern ausspannen. Jeder<br />

Gast hat andere Prioritäten. Der eine sucht die Naturschönheiten<br />

der Slowakei, der andere die historischen Sehenswürdigkeiten.<br />

Wir möchten Ihnen nun einige Tipps geben, wie Sie Ihren aktiven<br />

Sommerurlaub in den einzelnen Landesteilen der Slowakei<br />

verbringen können.<br />

Die südöstlichen Hänge der Kleinen Karpaten waren seit jeher als<br />

Weinbaugebiet mit einer eigenen Atmosphäre bekannt. Der<br />

Über der Mündung der March in die Donau erhebt sich<br />

die altertümliche Devín Burg<br />

Die kleine Winzerstadt Svätý Jur<br />

charakteristische Boden, vitale Weinberge und über 300<br />

Sonnentage sind auch heute den Winzern der Karpaten hold. Sie<br />

produzieren hochwertige Weine mit dem besonderen Buket der<br />

Kleinen Karpaten. Die Weinstraße der Kleinen Karpaten ist in den<br />

Agrartourismus eingebunden – von Rača und Vajnory (das sind<br />

Stadtteile von Bratislava) über das altertümliche Winzerstädtchen<br />

Svätý Jur, Limbach, Pezinok bis nach Modra, wo der Weinbau<br />

bereits seit dem 14. Jh. betrieben wird. Nur 6 km von Pezinok<br />

entfernt befindet sich Slovenský Grob, wo die besten Gänsebraten<br />

nach Hausmannsart zubereitet und Gänsespezialitäten mit<br />

köstlichen Kartoffelpuffern angeboten werden. Die Weinstraße der<br />

Kleinen Karpaten endet in Dolné und Horné Orešany, die durch<br />

ausgezeichneten Rotwein der Sorte Portugiesischer Weißer<br />

bekannt sind. Die Weinlese in diesen Gebieten lockt schon<br />

traditionell zahlreiche <strong>Urlaub</strong>ergruppen und Ausflügler an.<br />

Nur einen Sprung von der Hauptstadt entfernt ragt an dem<br />

Zusammenfluss von Donau und March die altertümliche Burg<br />

Devín empor. Sie ist der Ausgangspunkt für Wanderausflüge auf<br />

die Devínska Kobyla und zu dem einzigartigen paläontologischen<br />

Fundort Sandberg. In Veľké Leváre ist eines der größten<br />

Gruppierungen von Habaner-Häusern in Europa erhalten<br />

geblieben. Der Asphaltweg entlang der March ist eine beliebte<br />

Radwandererroute, die in das Záhorie-Flachland und in die<br />

Umgebung von Malacky führt. Die Kiefernwälder der Region<br />

Záhorie sind ein Pilzparadies. Man kann hier auch baden und in<br />

mehreren Fischteichen angeln – in Plavecký Štvrtok, Láb, Malé<br />

Leváre. Bei den bekannten Sonnenseen in Senec, in Hrubá Borša<br />

entwickelt sich eines der Agrartourismuszentren – ein Reitgelände<br />

mit einer überdachten Halle, einem Western-Restaurant, Floßfahrt<br />

auf dem ruhigen Fluss Čierna Voda. In Kráľová pri Senci befinden<br />

sich ein einzigartiges Imker-Freilichtmuseum und ein kleiner<br />

Flugplatz für Aussichtsflüge.<br />

2<br />

ERHOLUNG,<br />

3


Country<br />

RELAXATION,<br />

24<br />

holidays<br />

Wassermühle an der Kleinen Donau<br />

Renaissance-Arkaden-Innenhof des<br />

Schlösschens von Topoľčianky<br />

Wassersportareal in Sĺňava<br />

Im Landesteil Trnava gibt es einige Thermalbäder – in Dunajská Streda,<br />

Veľký Meder, Topoľníky, Vincov les und in Gabčíkovo, in dem das<br />

größte Wasserkraftwerk der Slowakei gebaut wurde. Es ist mit der<br />

Hauptstadt durch einen regelmäßigen Schiffsverkehr verbunden und am<br />

Donauufer führt der internationale Donauradweg hierher. In Tomášikovo,<br />

in Dunajský Klátov, Jelka und in Kolárovo finden wir an der Kleinen<br />

Donau technische Attraktionen in Gestalt von restaurierten<br />

Wassermühlen. An dem Fluss Waag wurden zwei Wasserbecken<br />

It is mainly the inhabitants of<br />

the large cities living all year<br />

round in smog, noise and<br />

the never-ending rush and<br />

stress at work who long for<br />

relaxation, rest and privacy.<br />

Their idea of an ideal<br />

holiday is to get as far away<br />

as possible from the civilised<br />

world in search of active rest<br />

– a return to nature, to the<br />

healing power of silence,<br />

birdsong, the smell of fresh<br />

hay, the rustle of the forest,<br />

without television and<br />

aggressive yellow<br />

journalism, without large<br />

shopping centres…<br />

errichtet - Kráľová nad Váhom bei Sereď und Sĺňava bei der bekannten<br />

Kurstadt Piešťany, wo ein Wassersportareal eine Fläche von 430 ha<br />

einnimmt und Wasserski gefahren werden kann. Die bunten Stickereien<br />

aus Piešťany und Trnava kamen besonders auf volkstümlicher Kleidung<br />

zur Geltung, heute werden diese Muster auf Wohntextilien appliziert.<br />

Der Agrartourismus und die Pferdezucht entwickeln sich in Madunice<br />

und in Hlohovec. Der Sitz des Landesteils Trnava ist die älteste<br />

königliche Freistadt in der Slowakei – Trnava – die auch als das „kleine<br />

slowakische Rom“ bezeichnet wird.<br />

Auch der Landesteil Nitra ist reich an Thermalbädern, wie Santovka und<br />

Margita Ilona, Poľný Kesov, Horné Saliby, Patince, Vadaš in Štúrovo und<br />

Podhájska mit seinen wohltuenden Wirkungen des toten Meeres. Die<br />

Gebirge Tríbeč und Považský Inovec bieten Möglichkeiten für<br />

Wanderungen und für die Jagd. Mit dem Duft des Grüns und der<br />

The grape harvest festival bunten in Schönheit Modra der blühenden Flora lockt das Arboretum in Tesárske<br />

Mlyňany die Besucher an. Es handelt sich dabei um ein<br />

An interesting painted<br />

beehive in the Dendrologieobjekt Bee-keeping von europäischer Bedeutung, das im Jahr 1892<br />

Museum in Kráľová gegründet pri Senci wurde. Das luxuriöse klassizistische Schlösschen mit seinem<br />

Renaissance-Arkadeninnenhof ist durch sein Tiergehege auf einer Fläche<br />

von 11 000 ha höchst interessant, in dem auch ein paar seltene<br />

Karpaten-Auerochsen leben. Mit dem Landeszentrum, der Stadt Nitra<br />

verbindet sich die älteste Geschichte der slowakischen Nation. Diese<br />

Stadt ist Veranstalter mehrerer internationaler Messen und des<br />

gesamtstaatlichen Erntefests in dem Slowakischen<br />

Landwirtschaftsmuseum. An vielen Orten der Donauebene ist die<br />

Volksarchitektur in Gestalt von Lehmhäusern mit Rohrdächern und<br />

Ziehbrunnen erhalten geblieben. Auch zahlreiche Fischrestaurants und<br />

Csardas, die slowakische und ungarische Spezialitäten anbieten, sind in<br />

diesem Stil erbaut. Die Agrartouristik entwickelt sich in mehreren<br />

Gemeinden der Region - in Svätý Peter, Kava, Búč, wo Wein verkostet<br />

REST, PRIVACY<br />

und Ausflüge mit Kutschen gemacht werden können.<br />

Karpaten-Auerochse<br />

Das Schloß Bojnice gehört zu den am meisten besuchten<br />

kulturhistorischen Denkmälern der Slowakei<br />

Die Spuren der Volkstraditionen können wir auch in dem Landesteil<br />

Trenčín verfolgen. Er ist durch seinen Reichtum an Liedern, Tänzen und<br />

Volksmusik bekannt. Besondere ethnographische Gebiete sind Horná<br />

und Dolná Mariková, Horná und Dolná Súča, Valaská Belá, Myjava<br />

wurde durch sein Folklorefestival berühmt. Die malerische Kopanice-<br />

Landschaft mit verstreuten Siedlungen und ausgedehnten Obstplantagen<br />

ist ein häufiges Ziel für die Liebhaber des Tourismus am Land – in den<br />

The ancient castle of Devín towers over the confluence of<br />

the Morava and Danube rivers<br />

Wald-Wendeeisenbahn in Vychylovka<br />

Die urwüchsige Gemeinde Čičmany ist<br />

ein häufiges Touristenziel<br />

The little wine-growing town of Svätý Jur<br />

Gebieten Myjava, Stará Turá und Brezová pod Bradlom. Das kleine<br />

This is what an increasingly popular form of tourism now winegrowers. They produce good-quality wine with<br />

Dorf Bošáca wurde durch seinen hochwertigen Slibowitz bekannt, den<br />

offered by travel agencies – rural or countryside tourism – a special Little Carpathian bouquet. The “Little Carpathian<br />

man in der örtlichen Brennerei seit 1921 produziert. Trenčianske Teplice<br />

can offer. In addition to accommodation in a quiet setting, Wine Route” also plays a part in rural tourism. It runs from<br />

und Bojnice gehören zu den viel besuchten Zentren des Bäderwesens in<br />

ideal for visitors in search of perfect relaxation, rest and Rača and Vajnory (suburbs of Bratislava) through the ancient<br />

der Slowakei. Bojnice ist auch wegen seinem wunderschönen<br />

privacy, it offers rambling or cycling routes for those more wine-growing towns of Svätý Jur, Limbach and Pezinok to<br />

romantischen Schloss bekannt, das zu dem am meisten besuchten<br />

interested in sport, fishing and hunting for those so inclined, Modra, where wine growing has been developed since the<br />

kulturhistorischen Denkmälern der Slowakei gehört. Den Fluss Váh<br />

or<br />

säumen<br />

what<br />

Bergruinen,<br />

is known as<br />

von<br />

horseback<br />

denen sich<br />

tourism,<br />

wunderschöne<br />

which enables<br />

Blicke in die breite<br />

14th century. Only 6 km from Pezinok is Slovenský Grob,<br />

visitors<br />

Umgebung<br />

to see<br />

bieten.<br />

the beauties<br />

Die Einrichtungen<br />

of the surrounding<br />

des Agrartourismus<br />

countryside<br />

stehen in engem<br />

where the best home-bred geese are roasted and goose<br />

from<br />

Kontakt<br />

the<br />

mit<br />

saddle<br />

den Burgen.<br />

or from a horse-drawn coach.<br />

specialities are served with tasty potato pancakes (lokše).<br />

The Little Die Burg Carpathian Strečno über Wine der Waag, Route von ends hier bietet in Dolné sich and Horné<br />

You can experience an attractive holiday in the spirit of Orešany, ein ausgezeichneter which have Ausblick made auf a name den Strečniansky<br />

In dem Landesteil Žilina führen die Wege der Ausflügler vor allem in die<br />

for themselves with<br />

village or farm life in various “rural pensiones” and ranches excellent<br />

Gebirgspass<br />

red wine<br />

und fast<br />

of the<br />

auf den<br />

“Portuguese<br />

gesamten Žiliner<br />

white”<br />

Kessel<br />

Täler Vrátna, Gaderská und Blatnická, in das Bergland Kysucká<br />

variety. The<br />

located vrchovina in und the auf eight Martinské regions hole. of Slovakia. Im Tal Rajecká It is a dolina particularly erwarten die grape harvest in these regions traditionally attracts large<br />

ideal Touristen holiday das urwüchsige for families Dorf with Čičmany little children, mit 140 but originalen for the older Blockhäusern, groups of tourists.<br />

generation der hübsche it Kurort can also Rajecké be enjoyable Teplice, das fun. Thermalbad “rural in Rajec und eine A short distance from the capital, at the confluence of the<br />

pensiones” breite Palette are von mostly Übernachtungsmöglichkeiten. situated away from the In main den urwüchsigen roads; Danube and Morava rivers, stands the ancient castle of<br />

many Gemeinden keep Zázrivá, their own Párnica domestic und and Malatiná farm entwickelt animals – sich cats, der Devín. It is a starting point for walks to a hill called Devínska<br />

goats, Agrartourismus sheep, hens, der Region. cows Im and Bystrianska-Tal horses. Guests befindet have sich thein Vychylovka Kobyla and to the unique paleontological locality of<br />

opportunity das Museum to des taste Kysucer purely Dorfes, homemade das ein products einzigartiges and technisches to help Sandberg. In Veľké Leváre one of the largest groups of<br />

in Denkmal the making beherbergt of, for – example, die Schmalspurwaldeisenbahn cheese from sheep’smit or einem Haban houses in Europe has been preserved. The asphalt<br />

cow’s Wendesystem, milk, baking die die bread Regionen in the Kysuce traditional und Orava oven, preparing verbindet. In path alongside the River Morava is the favourite route for<br />

local Zuberec-Brestová, specialities over bei Martin an open in Jahodnícke fire, or relaxing Háje und gathering<br />

Pribylina cyclists making for the Záhorie lowlands and the surroundings<br />

mushrooms, befinden sich fruits weitere of the Freilichtmuseen forest and meadow slowakischer herbs. Dörfer. Each Die of Malacky. The pine woods of the Záhorie region are<br />

guest Denkmalszone has different der Volksarchitektur priorities. Some Vlkolínec are in search wurde in of das theWeltkulturerbe<br />

a paradise for mushroom pickers. It is possible to bathe or fish<br />

natural der UNESCO beauties aufgenommen. of Slovakia, Durch others die historical Podroháčske-Folklorefestspiele<br />

sights.<br />

in several of the fishponds – at Plavecký Štvrtok, Láb and<br />

Here und das we größte can give Festspiel you in several Východná tips how werden to spend die Volkstraditionen an active Malé Leváre. In Hrubá Borša, near the well-known Slnečné<br />

summer gepflegt. holiday Erfrischung in the im Sommer different bringen parts of die Slovakia. künstlichen Wasserbecken jazerá (“Sunny Lakes”) in Senec, you can find one of the<br />

der Orava-Talsperre und Liptovská Mara, Thermalquellenbäder und region’s rural tourist centres – a riding track with an indoor<br />

The Wasserparks south-eastern finden slopes wir in Oravice, of the Little Liptovský Carpathians Ján, in Bešeňová have longund bei hall, a cowboy-style restaurant and the opportunity to sail<br />

been Liptovský known Mikuláš. as aDas wine-growing Landeszentrum area ist with Žilina. its Dort own befindet specialsich in dem down the gently flowing Čierna Voda river. In Kráľová pri<br />

atmosphere. Budatínsky-Schloss The typical eine unikate soil, hardy Ausstellung vines der and Drahtbinderei over 300 – des Senci there is a rare outdoor bee-keeping museum and a little<br />

sunny traditionellen days in Handwerks the year still dieser favour Region. the Carpathian<br />

airport that offers observation flights.<br />

35


Das Grüne Wasser bei Rimavská Sobota<br />

Tennen von Ždiar mit der Belianske Tatra im Hintergrund<br />

Markante ländliche Gebiete liegen im Landesteil Banská<br />

Bystrica in der Umgebung von Veľký Krtíš, Krupina, Rimavská<br />

Sobota, Poltár und Detva. Die originalen volkstümlichen<br />

Handwerke, wie Spitzenklöppelei, Klöppeln, Korbmacherei,<br />

Töpferei und Weben werden in den Gemeinden Špania<br />

Dolina, Tajov, Čierny Balog, Klenovec und Ľubietová bewahrt.<br />

Die Gemeinden Detva und Hrušov veranstalten<br />

Špania Dolina<br />

Sommerfolklorefestspiele. Das Hont-Gebiet bietet vor allem<br />

romantischen Besuchern eine ideale Umgebung mit einer<br />

Reihe unentdeckter Winkel und vergessener Siedlungen, in<br />

denen anscheinend die Zeit stehen geblieben ist. Bei Poltár<br />

befindet sich in der Gemeinde Veľká Ves ein Tiergehege mit<br />

Mufflons und Damhirschen.<br />

Auch im Norden der Region Banská Bystrica können die<br />

Liebhaber des Wanderns das sommerliche Wohlbefinden im<br />

Schoße der zauberhaften Natur des Starohorská-Tals erleben.<br />

Donovaly ist das Zentrum für Paragliding und Radtouristik, die<br />

südlicheren Landesteile bieten ideale Bedingungen für<br />

Aufenthalte in der unberührten Natur in den Zentren Mýto<br />

pod Ďumbierom und Tále mit seinem Golfplatz mit<br />

internationalen Parametern. An den Mineralquellen entstanden<br />

die Thermen Kováčová, Sliač, Brusno, Sklené Teplice und Číž.<br />

In der Umgebung der altertümlichen Bergbaustadt Banská<br />

Štiavnica finden wir attraktive Seen, die so genannten „Tajchy“<br />

und die Seen Počúvalské, Belianske, Hodrušské und Sitno. In<br />

der Nähe von Lučenec befindet sich das Wasserreservoir<br />

Ružiná, bei Rimavská Sobota das Reservoir Grünes Wasser<br />

(Zelená voda).<br />

Die Slowakei ist arm an natürlichen Seen. Durch das Abdämmen<br />

von Flüssen und durch Kiesgruben wurden künstliche<br />

Wasserbecken geschaffen, die für sportliche Aktivitäten im<br />

Sommer geeignet sind – wie das Wasserreservoir unter dem<br />

Bukovec bei Košice, in Hornád das Wasserbecken Ružín und bei<br />

Michalovce die Zemplínska šírava. Beliebte Erholungsgebiete<br />

sind auch Mlynky im Slowakischen Paradies, Palcmanská Maša<br />

und Dedinky. Im Landesteil Košice liegt in der Umgebung von<br />

Trebišov das bekannte Tokajer-Weingebiet, dessen Produkte sich<br />

schon in der Vergangenheit auf den Tafeln der Könige und der<br />

Aristokratie wieder fanden. Zu den bekannten Zentren des<br />

Agrartourismus gehören Biela Hora, Hôrka, Medvedia Hora,<br />

Kaluža, Kamenec, Paľkov, Malý Kamenec und Trebišov -<br />

Milhostov. Der Stolz des Dorfes Pozdišovce ist seine berühmte<br />

Keramik. In Medzev ist bis heute ein mit Wasser angetriebenes<br />

Eisenhammerwerk gemeinsam mit den Bergwerks- und<br />

Hüttentraditionen erhalten geblieben.Vormals gab es über hundert<br />

verstreute Hammerwerke und Schmieden.<br />

Und als letzten haben wir da noch den Landesteil Prešov mit<br />

seinen bekannten Tourismuszentren auf dem Gebiet der Hohen<br />

Tatra und den wertvollen, großen und kleinen hölzernen Kirchen<br />

des östlichen Zeremoniells. In Ždiar und in Zamagurie (Osturňa,<br />

Jezersko, Malá und Veľká Franková) können wir erhaltene<br />

Komplexe der Volksarchitektur bewundern. Die städtischen<br />

Denkmalsschutzzonen in Bardejov, Spišská Kapitula, Podolínec,<br />

Prešov, Levoča und Kežmarok sind die Wertstücke des Landes.<br />

Viel besucht sind die Klima- und Thermalkurorte in der Hohen<br />

Tatra, in Vyšné Ružbachy, das Kurbad Bardejovské kúpele,<br />

Poprad und Vrbov. Eine wahre Touristenattraktion ist eine Floßfahrt<br />

auf dem Dunajec. Die Talsperren Sigord bei Prešov und Domaša<br />

bei Vranov bringen an heißen Sommertagen Erfrischung. In<br />

Medzilaborce befindet sich das Andy-Warhol-Museum. Die<br />

Familie Andy Warhols stammt aus diesem Landesteil.<br />

Fällt Ihnen die Wahl schwer, dann erinnern Sie sich an das<br />

verzweigte Netz von Informationszentren in der Slowakei, das<br />

über eine komplexe Datenbank verfügt. Dort wird man Sie<br />

beraten, wo Sie übernachten, gut essen und welche Attraktivitäten<br />

Sie besuchen können. Auf Wunsch wird man Ihnen sogar einen<br />

Plan fakultativer Ausflüge ausarbeiten und eine Begleitung<br />

sicherstellen.<br />

Über Donovaly erhebt sich der Gipfel Nová hoľa, von hier bietet<br />

sich ein wunderschöner Ausblick auf die Niedere Tatra<br />

Eine attraktive Floßfahrt auf dem Fluss Dunajec<br />

Einer der erhaltenen,<br />

eisernen Hammerwerke<br />

in Medzev<br />

Das Wasserreservoir Palcmanská Maša<br />

6<br />

7


Ferien<br />

im<br />

Sattel<br />

Das 6000 Jahre alte Zusammenleben von Mensch und<br />

Pferd erhielt im Verlauf der Geschichte immer neue<br />

Dimensionen. Das Beherrschen des Pferdes bedeutete zu<br />

Beginn eine landwirtschaftliche Hilfe zu haben, später<br />

entdeckte man auf dem Pferdesattel bzw. mit dem<br />

Pferdefuhrwerk neue Länder und Kulturen, Handel und<br />

Warenaustausch blühten auf. Heute ist das Pferd Partner<br />

bei sportlichen Aktivitäten des Menschen. Immer häufiger<br />

ist es auch Helfer im Heilprozess, in der so genannten<br />

Hippotherapie.<br />

Die Pferdezuchttradition der Slowakei ist groß. Egal, ob<br />

auf volkswirtschaftlichem, gesellschaftlichem oder auf<br />

Zucht-, Sport- und Renngebiet. Einerseits verlockten die<br />

Ebenen der Slowakei und die mäßig gewellten<br />

Berggebiete zum Erholungsreiten, auf der anderen Seite<br />

entstanden Reitsportzentren mit internationalen Parametern,<br />

die auch den anspruchsvollsten Individuen entsprachen.<br />

Wir können uns einer erfolgreichen Pferdezucht rühmen, als Beispiel<br />

möchten wir nur das Nationale Gestüt Topoľčianky im Landesteil Nitra<br />

erwähnen, das heute zu den weltweit bedeutendsten Gestüten gehört. Es<br />

wurde durch die Zucht hochwertiger Araber, Lipizzaner und Hucul-Pferde<br />

bekannt. Die über 80 Jahre dauernde Zucht brachte in Form von Preisen<br />

bei internationalen Prestige-Zucht- und Sportveranstaltungen ihre Früchte.<br />

Das Gestüt befindet sich im Umfeld eines eindrucksvollen Klassizismus-<br />

Empire-Schlosses mit einem ausgedehnten englischen Park. Es disponiert<br />

mit einem Trainingszentrum, einer Reithalle und einem gepflegten<br />

Parcours. Fast alle sportlichen Disziplinen werden hier entfaltet: Parcours,<br />

Dressur, Pferderennen, Ausdauerreiten, Voltige und Gespanne. Hier<br />

befindet sich auch ein in der Slowakei einmaliges Pferdezuchtmuseum.<br />

Einen wunderschönen Anblick bieten aber auch Wildpferdherden auf<br />

den unendlichen Flächen der Muránska-Ebene, ein Gebiet, das bisher<br />

von Touristen nur wenig entdeckt wurde. In Veľká Lúka wurde die Zucht<br />

einer Kaltblutrasse, des Muran-Noriktyps aufgebaut.<br />

Ständig wächst das Interesse an der Entspannung im Sattel in Verbindung<br />

mit den schönen Landschaftsbildern oder in Verbindung mit thematischen<br />

Aufenthalten an historischen Orten. Die Slowakei verfügt über ideale<br />

Bedingungen für Reiteraufenthalte und für die sich entwickelnde<br />

Reitertouristik. Fast in jedem Landesteil finden wir Agrartouristikzentren mit<br />

Pferdezucht und Farmen, wo Unterricht in Pferdezucht, Western-,<br />

englischem oder Ausdauerreiten erteilt wird, es werden Wochenend- und<br />

Wochenreitlager organisiert oder es werden mehrtägige<br />

Wanderausflüge im Sattel in die breite Umgebung der Ranchs<br />

angeboten. In vielen Reitzentren spezialisiert man sich auf die<br />

Hipporehabilitation – eine gezielte Therapie mit Hilfe von Pferden, die<br />

bei Beweglichkeitsstörungen hilft. Sie ist auch für die Psychosoziotherapie<br />

bestimmt und ist bei Kindern mit Verhaltensstörungen und bei<br />

gesundheitsbehinderten Menschen wirksam.<br />

In der Slowakei verbreitert und verbessert sich das Angebot der<br />

Reittouristik laufend. Dazu trägt auch die Möglichkeit des freien Reitens<br />

auf Wald- und anderen Wegen und auf Straßen bei. In Vorbereitung<br />

befindet sich die Markierung des slowakischen Teils des internationalen<br />

Reittouristikwegs.<br />

8<br />

9


Über Terchová ragt mit einem Ausblick auf das Bergland<br />

der Kleinen Fatra die monumentale Statue des Juraj<br />

Jánošík von dem akademischen Bildhauer Ján Kulich<br />

Folklorefestival<br />

Jánošík-Tage<br />

in Terchová<br />

Juraj<br />

Ľudovít Fulla: Jánošík auf dem weißen Pferd<br />

Jánošík<br />

DER SLOWAKISCHE<br />

ROBIN HOOD<br />

Jedes Volk hat seinen historischen<br />

Helden, dessen Namen durch die<br />

Volksliteratur und die Volkslieder über<br />

die Jahrhunderte überliefert wird. In der<br />

Geschichte des slowakischen Volkes ist<br />

Juraj Jánošík eine solche Figur.<br />

Der Geburtsort von Juraj Jánošík ist die urwüchsige slowakische<br />

Gemeinde Terchová im Nordwesten der Slowakei, wo er als Sohn<br />

des Leibeigenen Martin Jánošík und seiner Frau Anna Cesneková das<br />

Licht der Welt erblickte. Am 25. Januar 1688 wurde er in der Kirche<br />

von Varín getauft. Heute ist es schwierig, das vollständige Mosaik des<br />

Lebens dieses legendären aufständischen Kämpfers und Räubers<br />

zusammenzustellen, da es nicht genügend schriftliche Quellen gibt. Er wurde<br />

schließlich verurteilt und am 17. März 1713 am Galgen hingerichtet.<br />

Wir wissen jedoch, dass Jánošík mit der Beschuldigung des Mordes an<br />

einem Priester nichts zu tun hatte, für den er verurteilt wurde. Als<br />

Räuberhauptmann überfiel er mit seiner Bande kleinere Einheiten der<br />

kaiserlichen Armee, um für die Aufstände gegen die Unterdrücker Waffen zu<br />

erbeuten. Er überfiel Reiche, um die Golddukaten unter das Volk zu verteilen.<br />

Jánošík wurde zur Verkörperung der Sehnsüchte der Menschen nach<br />

Freiheit, nach sozialer Gerechtigkeit und der ungebrochenen<br />

Entschlossenheit gegen das Unrecht in einer Zeit zu kämpfen, in der es so<br />

aussah, als sei alles verloren. Er unterstützte den Aufstand des ungarischen<br />

Adeligen Franz Rákóczi II. gegen die herrschenden Habsburger und ab<br />

1706 kämpfte er in seiner Kuruzzenarmee. Nach der Unterdrückung des<br />

Aufstandes wechselte er auf die Seite der Kaiserarmeen. Als Kriegsveteran<br />

wurde er Gefängniswächter auf der Burg in Bytča und ab 1711 trieb er sein<br />

Räuberwesen erfolgreich auf dem Territorium der Nordwestslowakei.<br />

Die Geschichte des legendären Volkshelden, des Kämpfers für das Recht<br />

der Leibeigenen, des glorifizierten Barmherzigen, der zum Symbol des<br />

Widerstandes gegen die feudale Unterdrückung wurde, interessiert nach<br />

dreihundert Jahren bis heute die Forscher und Kunstwerkautoren. Die<br />

imaginäre Figur des Juraj Jánošík erhielt und erhält noch immer eine reale<br />

Gestalt in der Poesie, Beletrie, in Theaterstücken, Musicels und<br />

in Opernbearbeitungen. In der bildenden Kunst inspirierte er Bildhauer,<br />

Graphiker, Maler und natürlich einige Filmregisseure. In seinem Heimatdorf<br />

findet traditionell im August das internationale Folklorefestival der Jánošík-<br />

Tage statt, wo in einem großen Amphitheater in drei Galaabenden<br />

hervorragende Künstler aus dem In- und Ausland auftreten.<br />

Die Jánošík-Tradition wird auch in dem Museum der Waagregion<br />

im Jánošík-Zimmer in Terchová bewahrt.<br />

10<br />

11


Die Prächtige<br />

Hontparade<br />

Es gibt nur noch wenige<br />

Gemeinden in der Slowakei,<br />

wo Trachten auch heute noch als<br />

normale Kleidung getragen<br />

werden. Zu ihnen gehört auch die<br />

Hontgemeinde Hrušov im Süden<br />

der Mittelslowakei, die 2003 zum<br />

Dorf des Jahres ernannt wurde.<br />

Der Name des Dorfes ist an die Legende über das übermäßige<br />

Vorkommen von so genannten Wildbirnen gebunden, aus denen<br />

heute ein bekannter Birnenschnaps hergestellt wird. Hrušov liegt an<br />

den Südhängen des Krupina-Berglandes, die zu den Ebenen des<br />

Ipeľkessels absinken. Besonderheit dieses Dorfes sind seine<br />

Tuffssandkeller und ausgedehnte Weilersiedlungen auf einer Fläche<br />

von 2330 ha. Hrušov wird bereits 1285 in den schriftlichen Annalen<br />

DIE FOLKLOREGEMEINDE<br />

HRUŠOV<br />

erwähnt und ist bis heute eine urwüchsige Folkloregemeinde.<br />

Mehrere Generationen pflegen bereits das Kulturerbe ihrer<br />

Vorgänger, die Volksbräuche und Sitten der Bewohner von Hrušov.<br />

Eine weitere interessante Besonderheit des Dorfes ist der 6 km<br />

lange Lehrpfad mit 37 Stationsbeschreibungen. An den einzelnen<br />

Stationen befinden sich ein Weilerblockhaus, eine Schmiede, eine<br />

Brennerei, ein traditionelles volkstümliches Haus mit einem<br />

Steinofen und mit einer ständigen Ausstellung über das Wohnen<br />

im 19. Jahrhundert. In Hrušov finden wir auch die größte<br />

Sammlung (100 Ausstellungsstücke) einer ursprünglichen<br />

bäuerlichen technischen Einrichtung. Es handelt sich dabei<br />

um stabile Motoren für den Antrieb von landwirtschaftlichen<br />

Maschinen. Sie ist nicht nur in der Slowakei die umfangreichste<br />

Sammlung ihrer Art sondern auch europaweit.<br />

Während des ganzen Jahres kommen die Touristen gern in die<br />

in den Tuffsand gehauenen Weinkeller von Hrušov und zur<br />

Verkostung des einzigartigen Birnenschnapses aus der örtlichen<br />

Brennerei oder der „Hrušover lepníky“, eine Spezialität der<br />

hiesigen Hausfrauen. Am zahlreichsten kommen einheimische<br />

und ausländische Besucher jedoch in den Augusttagen hierher,<br />

an denen Hrušov die „Hontparade“ erlebt.<br />

Vom 19. – 21. August erklingen das örtliche Amphitheater, die<br />

Waldszenerie auf den Bergwiesen, das Kulturhaus und sogar<br />

der Hauptplatz, die kleinen Straßen und die Höfe der Hrušover<br />

Häuser, in deren Fenstern hübsche Trachtenpuppen stehen, mit<br />

Gesang, Tanz und Volksmusik. Die Hontparade feiert in 2005<br />

das 10. Jubiläum ihrer Entstehung. Das Motto des Festivals wird<br />

ähnlich wie in den vergangenen Jahren das herkömmliche<br />

Leben in der Region Hont sein – das „Leben in den Weilern“.<br />

In der authentischen Umgebung der Hrušover Bergwiesen<br />

werden die traditionelle Ernte – Mähen und Strohdreschen-,<br />

das Brennen von Holzkohle in Meilern, das Backen von Brot<br />

und der „Lepníky“ in Steinöfen, was die Besucher auch selbst<br />

versuchen können, neu erlebt.<br />

Die Festivalbühnen füllen sich mit in bunte Trachten<br />

gekleideten Solisten und Ensembles aus nahen und entfernten<br />

Regionen und aus den Nachbarländern. Knapp hundert<br />

Handwerker – Volkskunsthandwerker erhalten die<br />

Möglichkeit, den interessierten Besuchern ihre Geschicklichkeit<br />

vorzuführen. Zu den Begleitveranstaltungen des Festivals<br />

gehören Ausstellungen von Trachtenpuppen aus der Region<br />

Hont und von Produkten aus Holz sowie die Ausstellungen<br />

des Forst- und des Holzmuseums aus Zvolen. Die Ausstellung<br />

der traditionellen bäuerlichen Technik und der größten<br />

Sammlung von historischen Motoren in der Slowakei wird<br />

sicher von großem Interesse sein. Mit offenen Armen werden<br />

die Besucher in den „Honthöfen“ erwartet – in den Jagd-,<br />

Fischer-, Imker-, Feuerwehr-, Herren-, Bauern- und anderen<br />

Höfen. Dort werden einzigartige lokale Spezialitäten zur<br />

Verköstigung, verlockende Getränke, hochwertige Musik,<br />

viel Vergnügen und nicht zuletzt die Gastfreundlichkeit<br />

der Gastgerber der Hontregion geboten.<br />

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Eine typische Vogelart der<br />

Karsthänge ist die Fichtenammer<br />

(Emberiza cia)<br />

Aragonit-Blume in der Ochtinská-Aragonit-Höhle<br />

Stromschnellen des Bachs Blatnica<br />

Wunderschöne Verzierung<br />

in der Jasovská-Höhle<br />

Der Slowakische Karst ist<br />

eine typische<br />

Karstlandschaft, die sich<br />

von dem<br />

Landschaftscharakter der<br />

Westkarpaten<br />

unterscheidet. Es ist ein<br />

System von Karstebenen,<br />

die durch Canontäler und<br />

Engen voneinander<br />

getrennt sind. Unter Tage<br />

befinden sich Höhlen und<br />

Schluchten mit einer<br />

reichen Tropfstein- und<br />

Eisverzierung. Das ist die<br />

verlockende Welt des<br />

Slowakischen Karsts, dem<br />

jüngsten der<br />

Nationalparks der<br />

Slowakei.<br />

Der Slowakische Karst befindet sich im<br />

Südosten des Slowakischen Erzgebirges<br />

in der Umgebung der Stadt Rožňava,<br />

ungefähre 90 Autominuten von Košice<br />

entfernt. Im Süden grenzt er an den<br />

ungarischen Nationalpark Aggtelek und<br />

gemeinsam bilden sie das größte<br />

Karsthochebenengebiet in Mitteleuropa.<br />

Der Nationalpark Slowakischer Karst hat<br />

eine Fläche von 34 611 ha.<br />

Das spezifische Karstrelief des geschützten<br />

Landschaftsgebietes wird aus einer riesigen<br />

Schichtengruppe von Kalksteinen und<br />

Slowakischer<br />

Karst<br />

DER JÜNGSTE<br />

NATIONALPARK<br />

Dolomiten gebildet, sie erreichen eine Dicke von 400 – 500 m.<br />

Sie bilden die Karsthochebenen, die durch Kessel gegliedert<br />

sind. Von Westen nach Osten sind das die separaten<br />

Hochebenen Koniarska und Plešivská, weiter die Hochebenen<br />

Silická planina, Horný und Dolný vrch, Zádielska und Jasovská<br />

planina. Die Karsterscheinungen des Nationalparks sind Karren,<br />

Dolinen, Uvalas, Poljen, Schlotten, Erdorgeln, Quellen, Engen<br />

und Canontäler, und Höhlen und Schluchten mit reicher<br />

Tropfstein- und Eisverzierung. Zu den schönsten Teilen gehören<br />

die Engen Hajská und Zádielska tiesňava, die Canontäler des<br />

Flusses Slaná und des Bachs Štítnický potok.<br />

Der große Reichtum an ober- und unterirdischen<br />

Karsterscheinungen verbindet sich mit botanisch bedeutenden<br />

endemischen Arten und mit einer vielfältigen Tierwelt. Anlockend<br />

für den Tourismus sind vor allem die vier der Öffentlichkeit<br />

zugänglichen Höhlen. Das weitverzweigte Höhlensystem des<br />

Slowakischen Karsts ist ein ständiger Gegenstand der<br />

Forschungen von Archäologen und Geologen.<br />

Die Gombasecká-Höhle (1 km von Gombasek) ist die<br />

touristisch und wissenschaftlich am meisten genutzte Höhle. Sie<br />

wurde 1951 entdeckt. Die begehbaren Gänge und Säle der<br />

Höhle sind 285 m lang, die Länge der Quellenhöhle ist sogar<br />

1525 m. Die Höhle sticht durch einzigartige dünne Sinterlocken<br />

hervor, die eine Länge von bis zu 3 m erreichen. Seit 1968<br />

wurde sie als erste Höhle in der Slowakei 10 Jahre lang für die<br />

Speläotherapie verwendet.<br />

Am südwestlichen Rand der Hochebene Silická planina (11 km<br />

von Plešivec) befindet sich eine weitere Perle dieses<br />

Nationalparks – die Höhle Domica, die gemeinsam mit der<br />

Höhle Baradla auf der ungarischen Seite ein 21 km langes<br />

Höhlensystem bildet, das 1926 entdeckt wurde. Kaskadenseen,<br />

Tropfsteinschilder und Trommeln, zwiebelförmige Stalaktite und<br />

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Eine Floßfahrt auf dem unterirdischen Flüsschen Styx in der Domica-Höhlea<br />

Unikate Locken der Tropfsteinverzierung<br />

der Gombasecká-Höhle<br />

Einer der größten Tropfsteine der Welt in der Krásnohorská-Höhle ist 32,6 m hoch<br />

Die vielfältige Fauna wird von einigen Kriechtierarten abgerundet – Smaragdeidechse (Lacerta viridis)<br />

pagodenförmige Stalagmite der Höhle<br />

Domica, das Flüsschen Styx (das nach<br />

Ungarn weiter fließt) einschließlich einer<br />

Fahrt auf ihm bieten genügend<br />

Möglichkeiten, so dass sie zu den am<br />

meisten besuchten Höhlen der Slowakei<br />

gehört.<br />

Die einzigartige Aragonit- und<br />

Kalzitverzierung der Ochtinská-<br />

Aragonithöhle entstand unter spezifischen<br />

hydromechanischen und klimatischen<br />

Verhältnissen in geschlossenen unterirdischen<br />

Hohlräumen. Sie wurde im Jahre 1954 beim<br />

Vortreiben eines geologischen<br />

Forschungsstollens zufällig entdeckt und auf<br />

einer Länge von 230 m erschlossen.<br />

Sie befindet sich im Hochland Revúcka<br />

vrchovina, im Südwesten der Gemeinde<br />

Ochtiná (3 km). Ähnliche Aragonit-<br />

Blumenformationen gibt es nur in zwei<br />

weiteren Aragonithöhlen der Welt.<br />

Die Jasovská-Höhle (unweit der Gemeinde<br />

Jasov) rühmt sich mit dem ältesten<br />

schriftlichen Denkmal aus dem Jahre 1452, das in slowakischen<br />

Höhlen erhalten gebliebenen ist. Sie ist 2811 m lang. Für<br />

Touristen wurde ein 550 m langer Abschnitt erschlossen, der reich<br />

an Pagodenstalagmiten, Stalagnaten, Wasserfällen, Schildern<br />

und anderen Formen von Sinterausfüllungen ist. Es leben hier<br />

19 Fledermausarten. Seit 1995 finden in der Jasovská-Höhle<br />

speläoklimatische Heilkuren statt.<br />

Eine weitere Einzigartigkeit des slowakischen Karsts ist die<br />

Krásnohorská-Höhle mit ihrer 32,6 m hohen unikaten<br />

Naturerscheinung, dem Tropfstein der „Höhlenforscher von<br />

Rožňava“, der einmalig in Europa ist. Diese Höhle ist aber wegen<br />

ihrem zerbrechlichen Umfeld und dem anspruchsvollen Terrain für<br />

Massenbesuche nicht zugänglich. In der Begleitung eines<br />

erfahrenen Führers können maximal 10 Personen – Liebhaber des<br />

Höhlentourismus - eine Besichtigung des 450 m langen,<br />

erschlossenen Abschnitts des 1556 m langen Höhlensystems<br />

absolvieren.<br />

Der Slowakische Karst wurde 1973 zum Landschaftsschutzgebiet<br />

erhoben, 1977 wurde er als erster in der Slowakei im Rahmen eines<br />

UNESCO-Projekts zu den biospherischen Schutzzonen<br />

aufgenommen und schließlich wurden im Jahre1995 21 Höhlen des<br />

slowakischen Karsts gemeinsam mit dem ungarischen Aggtelek-Karst<br />

in das System des Weltnaturerbes der UNESCO eingetragen.<br />

Onosma tornense, die in dem Welt-Rotbuch<br />

der bedrohten Arten registriert ist<br />

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Ostereier<br />

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MINIATURKUNSTWERKE<br />

Ein schönes Andenken an einen<br />

Aufenthalt in unserem Land<br />

können auch<br />

Volkskunstgegenstände sein.<br />

Zweifellos gehören die Ostereier<br />

zu diesen gern erworbenen<br />

Souveniren. Es widerspiegeln sich<br />

in ihnen das ästhetische Gefühl,<br />

die Phantasie und der Erfindergeist<br />

der Volkskünstler. Wie bewundern<br />

nicht nur die Farblichkeit,<br />

die ornamentale Vielfalt sondern<br />

auch den Reichtum an<br />

Verzierungstechniken, mit denen<br />

die Autoren die kleine und<br />

zerbrechliche Eierfläche in ein<br />

Miniaturkunstwerk der Volkskunst<br />

verwandeln.<br />

In der Slowakei greift das Bemalen von Ostereiern auf eine<br />

reichhaltige Tradition zurück. Den Ursprung dieser<br />

Erscheinung der Volkskunst muss man in den vorhistorischen<br />

Kultzeremonien suchen. Das Ei war das Symbol des Lebens,<br />

der Liebe und der Fruchtbarkeit, des Lichts und<br />

der Gesundheit. Während des Kalenderjahres hatte<br />

es unterschiedliche magische Bedeutungen – mit seiner<br />

„überirdischen“ Kraft wachte es über das Leben der Familie,<br />

schützte und sicherte den Erfolg in der Wirtschaft. Durch das<br />

Färben wurde seine Schutzfunktion vervielfacht. Die gelbe<br />

Farbe gewann man z. B. durch das Auslaugen von Safran<br />

im warmen Wasser, die rote Farbe durch das Auslaugen von<br />

zermahlenen gebrannten Ziegeln, die braune Farbe durch<br />

einen Sud aus Eichenrinde und aus Zwiebelschalen u. ä. m.<br />

Im Laufe der Jahre sind viele Ostereierverzierungen verloren<br />

gegangen, viele wurden übertragen und vervollkommnet,<br />

andere konnten erneut belebt werden. Auch die Verfahren,<br />

die Materialien und die Hilfsmittel änderten sich.<br />

Die einzelnen Regionen entwickelten ihre eigenen Techniken,<br />

Farbigkeiten, Ornamente. In der Slowakei sind im Vergleich zu<br />

anderen Ländern bis heute die meisten Verzierungsarten<br />

von Ostereiern erhalten geblieben. Es wurden vor allem<br />

Hühnereier verwendet, weniger Enten-, Gänse- oder<br />

Straußeneier. Aus praktischen und gesundheitlichen Gründen<br />

ist man heute von gekochten Eiern abgegangen und<br />

es werden ausschließlich ausgeblasene Eier verziert.<br />

Die Tradition des Verzierens der Eier lebt in der Slowakei vor<br />

allem in der Osterzeit auf, in der noch immer der Brauch<br />

des Begießens der Mädchen mit Wasser am Ostermontag<br />

gehalten wird. Zum Lohn erhalten die jungen Burschen unter<br />

anderem auch bemalte Eier. Die zarte Schönheit der<br />

Ostereier ist jedoch während des gesamten Jahres und nicht<br />

nur im Frühling und zu Ostern aktuell. Heute wird der<br />

dekorativen Funktion der Vorrang gegeben. Diese<br />

künstlerische Miniatur verschönert unser Interieur oder erfreut<br />

die beschenkte Person.<br />

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