Panorama 1-2005 DE.qxp - SACR
Panorama 1-2005 DE.qxp - SACR Panorama 1-2005 DE.qxp - SACR
- Seite 2 und 3: Der landschaftliche Hochgebirgskomp
- Seite 4 und 5: Hotel Panorama, Štrbské Pleso Sta
- Seite 6 und 7: Edelweiss Elektrische Zahnradbahn
- Seite 8 und 9: Štrbské Pleso - das Schiareal Int
- Seite 10: Pribylina - das Museum des Liptov-D
Der landschaftliche Hochgebirgskomplex Tatra ist der nördlichste Teil des mächtigen, 1200 km<br />
langen Karpatenbogens. Als sein höchster Teil konzentriert die Hohe Tatra auf der verhältnismäßig<br />
kleinen Fläche von 341 Quadratkilometern einen überwältigenden natürlichen Reichtum.<br />
Die verlockendste Herausforderung für die Bergsteiger<br />
ist die 900 m hohe Nordwand des Gipfels Malý Kežmarský<br />
štít. Sie ist die mächtigste Bergwand in der Hohen Tatra. Die<br />
Touristen können sie von der Baude am Grünen Bergsee „Chata<br />
pri Zelenom plese“ bewundern.<br />
Kaum ein Land der Welt kann<br />
sich mit einer solchen Dichte von<br />
Naturschönheiten auf einer<br />
verhältnismäßig kleinen Fläche<br />
rühmen wie die Slowakei. Das<br />
kleinste Hochgebirge der Welt -<br />
die Hohe Tatra - ist ein Beispiel<br />
dafür. Ihr imposantes <strong>Panorama</strong>,<br />
die langen bewaldeten Täler, die<br />
sonnigen südlichen Hänge aber<br />
auch die Moräneseen und<br />
Wasserfälle sind verlockende<br />
Orte, denen die Besucher aus der<br />
ganzen Welt nicht widerstehen<br />
können. Auch deshalb wurde die<br />
Hohe Tatra zu einem der<br />
Symbole der Slowakei.<br />
Die am meisten besuchte Baude der Hohen Tatra ist die Baude Chata pri Popradskom plese (1500 m ü.d.M.).<br />
Ihre Vorgängerin brannte ähnlich wie das erste Objekt, das der Ungarische Karpatenverein im<br />
Jahre 1881 errichten ließ, aus. Heute verfügt diese Baude über 124 Betten. Sie ist durch eine<br />
relativ einfachen Aufstieg von Štrbské Pleso zu erreichen.<br />
Über dem Talkessel „Tatranská Kotlina“ befindet sich nach einem ungefähr 30 Minuten langen, über<br />
einen mäßig ansteigenden Wanderweg führenden Aufstieg in Höhe von 885 m ü.d.M. der Eingang<br />
in die Höhle Belianska jaskyňa. Sie wurde 1881 entdeckt. Als eine der weltweit ersten Höhlen<br />
wurde sie 1896 elektrifiziert. Sie besitzt reiche und bunte Tropfsteinverzierungen und Höhlenseen.<br />
Am interessantesten ist der „Dom der Wasserfälle“ und sein Teil mit der Bezeichnung „Musiksaal“.<br />
Die größte Touristenattraktion ist ein Ausflug mit der Hängeseilbahn auf den Gipfel Lomnický<br />
štít (2634 m ü.d.M.). Eine 15 Personen fassende, moderne Seilbahn befördert die Urlauber<br />
innerhalb weniger Minuten aus dem lebendigen Skalnaté Pleso an den höchsten bewohnten<br />
Punkt der Slowakei. Auf dem Gipfel befinden sich eine Wetterstation und ein Observatorium.<br />
Der höchste Gipfel der Hohen Tatra ist der Gerlachovský štít (2654 m ü.d.M.). Die Bergspitze<br />
kann nur in Begleitung eines Bergführers erklommen werden. Obwohl der Aufstieg auf<br />
den Gerlachovský štít technisch nicht schwierig ist, verbirgt er viele heimtückische Hindernisse.<br />
Das zerklüftete Massiv wird vor allem bei schlechter Sicht unübersichtlich.<br />
2<br />
3
Über das Gebiet der Slowakei verläuft die Gebirgskette der<br />
Karpaten, die neben den Alpen die mächtigste und längste<br />
Gebirgskette Europas ist. Zu ihr gehört auch das kleinste<br />
Hochgebirge der Welt - die Tatra, die aus drei Teilen besteht<br />
(die Westtatra, die Hohe Tatra und die Belianske Tatry). Der<br />
größere Teil der Tatra befindet sich auf dem Gebiet der<br />
Slowakei und knapp ein Fünftel der gesamten Gebirgsfläche<br />
auf polnischem Gebiet. Die Staatsgrenze wird durch den 26 km<br />
langen Hauptkamm der Hohen Tatra gebildet. Die Gipfel<br />
der Tatra sind die höchsten Gipfel der Slowakei und auch<br />
aller Gebirge des 1200 km langen Karpatenbogens. Zehn<br />
von ihnen sind höher als 2600 m ü.d.M. und weitere fünfzehn<br />
höher als 2500 m ü.d.M. Sie steigen ohne Vorgebirge aus<br />
den Talkesseln in gigantische Höhen auf, von wo aus ein großer Teil der<br />
Slowakei zu sehen ist.<br />
Zwischen den Alpen und dem Ural ist die Hohe Tatra das einzige alpine<br />
Hochgebirge. Es ist ein verhältnismäßig junges Gebirge. Seine heutige Gestalt<br />
begann sich vor 15 bis 20 Millionen Jahren abzuzeichnen. Sie entstand durch<br />
tektonische Bewegungen und Gletscher. Das Werk der Gletscher sind breite<br />
Täler mit sich prachtvoll spiegelnden kleinen und großen Gebirgsseen, aber<br />
auch monumental glänzende Felswände über der Knieholzzone. In den dichten<br />
Wäldern der Hohen Tatra hat sich eine bunte Welt von Pflanzen und Tieren<br />
entwickelt.<br />
Das ist die kurze Genese des Stolzes der slowakischen Natur - der Hohen Tatra.<br />
Die in der Hohen Tatra verbrachten Augenblicke sind unvergeßlich, sie bringen<br />
nicht nur einzigartige Erlebnisse, Erholung und Entspannung, sondern auch<br />
die Wiedergeburt von Körper und Geist. Für viele wurde die Hohe Tatra zu einer<br />
Droge, die den ewigen Wunsch in uns weckt, hierher zurückzukommen...<br />
Die Spuren der ältesten bekannten Tatrabewohner, die in einem Travertinhaufen in<br />
Gánovce bei Poprad gefunden wurden, sind 80 000 Jahre alt. Unsere Vorgänger<br />
wichen dem Hochgebirge mit seinen rauhen Bedingungen aber lieber aus.<br />
Zu den Jägern, Goldgräbern, Holzfällern und Schäfern gesellten sich erst ab<br />
dem 17. Jahrhundert Geologen, Botaniker, Touristen, Bergsteiger, später<br />
auch Feriengäste und Patienten.<br />
Die ersten Berichte über Bergexpeditionen, als die Tatra uneigennützigen Bildungszielen<br />
diente, stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Aufstieg der Burgherrin<br />
Beata Laska - Kościelecká in das Tal des Grünen Bergsees „Zelené pleso“ im Jahre<br />
1565 weckte das Interesse eines zeitgenössischen Chronisten. Es folgten ihr Studenten<br />
und Professoren des namhaften Lyzeums vom Kežmarok mit regelmäßigen Exkursionen.<br />
Die erste Besteigung eines Berggipfels der Tatra in dem Massiv des Lomnický štít<br />
beschrieb der Mathematiker und Astronom David Fröhlich aus Kežmarok im Jahr 1615.<br />
Im 18. Jahrhundert war es schon vollkommen normal, die Gipfel der landschaftlich<br />
anziehenden Tatra zu besteigen, vor allem den Kriváň und die Berge der Belianske<br />
Tatry. Das nächste Jahrhundert brachte die erfolgreiche Erforschung der Tatra mit sich,<br />
gleichzeitig wurde sie aber auch das Ziel von Ausflüglern und Jägern. Neben kleineren<br />
Jagdhütten entstanden Touristenunterkünfte und 1863 auch die erste Baude aus Stein -<br />
die Rainerbaude mit einem Raum, die bis heute in renovierter Gestalt auf der Waldwiese<br />
Starolesnianska poľana in der Mündung des Großen Kalten<br />
Tals „Veľká Studená dolina“ betrieben wird.<br />
Der Aufschwung des Fremdenverkehrs begann in der Tatra im Jahre<br />
1871, als der erste Zug in den Bahnhof Poprad einfuhr. Er brachte<br />
einen neuen Entwicklungsanreiz für die an der Eisenbahn liegenden<br />
Siedlungen mit sich. Zu der ältesten Tatrasiedlung Starý Smokovec<br />
kamen aufgrund des erhöhten Interesses an Luftkuren weitere<br />
Siedlungen hinzu - Štrbské<br />
Pleso, Nový Smokovec, Dolný Smokovec, Tatranská Lomnica, Tatranská<br />
Kotlina, Tatranská Polianka, Vyšné Hágy. Die entstehenden Erholungsheime<br />
und Kurheime mit ihrer charakteristischen hölzernen Architektur, die für die<br />
anspruchsvollste Kundschaft bestimmt waren, wurden mit ausgedehnten<br />
Parks, Musikpavillons und Sportplätzen umgeben. Durch den Bau der<br />
transversalen Straße der Freiheit „Cesta slobody“, die im Jahre 1900 zum<br />
ersten Mal von einem Kraftfahrzeug befahren wurde, wurden auch die<br />
Tatrasiedlungen verbunden. Die Besucherzahl der Hohen Tatra stieg<br />
bald auf das Sechsfache. Nach dem ersten Weltkrieg setzte sich der<br />
Aufschwung des Fremdenverkehrs fort. Die bestehenden touristischen<br />
und klimatischen Zentren gewannen an Qualität, man baute neue<br />
Luxushotels und Privatvillen und es begann der Bau der Seilbahnen, die<br />
Straßen wurden den Anforderungen<br />
des Automobilverkehrs angepaßt.<br />
Das Eisenbahnnetz wurde durch<br />
den Bau der Poprad mit Starý<br />
Smokovec und Tatranská Lomnica<br />
bzw. Štrbské Pleso verbindenden<br />
Eisenbahn komplettiert.<br />
4<br />
5
Hotel<br />
<strong>Panorama</strong>,<br />
Štrbské Pleso<br />
Starý<br />
Smokovec<br />
Grandhotel Praha, Tatranská Lomnica<br />
Hotel Patria, Štrbské Pleso<br />
Das wirkungsvolle Hochgebirgsklima gab den<br />
Anstoß für den Bau von Sanatorien. In dem Gebiet<br />
der Hohen Tatra entstanden Siedlungen, die sich<br />
auf Kuren und insbesondere auf Krankheiten der<br />
oberen Atmungswege und auf die Klimatotherapie<br />
spezialisierten. Die Behandlung und die komplette<br />
Vorbeugung gegen Zivilisationskrankheiten nehmen<br />
heute in der Struktur der Siedlungen einen nicht mehr<br />
wegzudenkenden Platz ein, wo sich mit Ausnahme<br />
von vier in allen anderen der fünfzehn Stadteile<br />
der Hohen Tatra Kureinrichtungen befinden. Für die<br />
Patienten und Gäste stehen moderne Sanatorien,<br />
Kurheime, Bäderhäuser und Hotels der<br />
Spitzenklasse bereit, die ihre Dienstleistungen<br />
auf internationalem Niveau anbieten.<br />
Die bedeutendsten Zentren der Hohen Tatra - Starý<br />
Smokovec, Štrbské Pleso und Tatranská Lomnica<br />
sind gleichzeitig auch die gastronomischen<br />
Zentren der Tatra, in denen sich eine Reihe von<br />
Verpflegungseinrichtungen befinden - von den<br />
Restaurants der Luxushotels über traditionelle<br />
slowakische Almhütten mit ausgezeichneter<br />
Atmosphäre und Zigeunermusik bis hin zu den<br />
gemütlichen Kaffeehäusern und Selbstbedienungskantinen.<br />
Das Nachtleben in der Hohen<br />
Tatra umfaßt - obwohl nicht in dem Maße wie in den<br />
Städten - Diskotheken, Hotelbars, Weinstuben und<br />
gelegentliche gesellschaftliche Veranstaltungen,<br />
die vor allen in der Hauptsaison stattfinden.<br />
STARÝ SMOKOVEC (1010 Meter ü.d.M.)<br />
Starý Smokovec ist der größte und älteste der vier Smokovec-Orte - nämlich Starý<br />
Smokovec, Nový Smokovec, Dolný Smokovec und Horný Smokovec, die außer<br />
Dolný Smokovec alle mit Starý Smokovec baulich verbunden wurden. Starý Smokovec<br />
ist heute das administrative Zentrum der Hohen Tatra. Hier befindet sich das Stadtamt,<br />
das für die gesamte Hohe Tatra zuständig ist, ferner der Bergdienst der Hohen Tatra,<br />
Bankfilialen, Reisebüros, Verleihe und ä. m. Der Ort ist ein bedeutendes Wintersportzentrum<br />
und ein Verkehrsknotenpunkt der Hohen Tatra. In Starý<br />
Smokovec laufen die Straßen aus Štrbské Pleso (15 km), Poprad (13 km) und<br />
Tatranská Lomnica (6 km) zusammen. Starý Smokovec ist ein Streckenknotenpunkt<br />
der elektrischen Eisenbahn der Hohen Tatra, in Smokovec beginnt die<br />
auf den Hrebienok führende Standseilbahn.<br />
Die Entstehung und die Entfaltung von Starý Smokovec wurden im 19. Jahrhundert<br />
durch die örtlichen Mineralquellen angeregt. Das geschmackvolle Mineralwasser<br />
fand sehr bald in dem entstehen Bäderwesen Verwendung. Smokovec wurde nicht<br />
nur wegen seiner Wasserkuren bekannt, sondern auch wegen der Klimabalneologie.<br />
Dolný Smokovec wurde in der Hohen Tatra zu dem größten<br />
Behandlungszentrum von Erkrankungen der oberen Atemwege bei Kindern.<br />
TATRANSKÁ LOMNICA (850 Meter ü.d.M.)<br />
Die ausgedehnteste Tatragemeinde ist der mit Parkgrün umgebene Ort<br />
Tatranská Lomnica. Er ist Urlaubszentrum und Dienstleistungs- und Geschäftszentrum<br />
dieser Region. Für die Besucher bietet er eine breite Palette von<br />
Unterkünften auf Campingplätzen bis hin zu Luxushotels.<br />
Tatranská Lomnica ist der Verwaltungssitz des Tatra-Nationalparks und Sitz<br />
des Tatra-Nationalparkmuseums. Neben dem Museum wird das kulturelle Erbe<br />
von Tatranská Lomnica auch durch die herkömmliche Architektur und durch<br />
zahlreiche Einrichtungen sowie durch denkmalsgeschützte Gebiete repräsentiert.<br />
Es werden hier Fitneßzentren, Bassins, Kultur- und Vergnügungseinrichtungen<br />
betrieben. Es gibt hier eine Picknickwiese, Sportplätze, eine Rodelbahn, eine<br />
Eisbahn, einen Schauplatz für Pferderennen, einen Golfplatz und weitere<br />
Aktivitäten des Reiseverkehrs. Im Ort befindet sich die Startstation der nach<br />
Skalnaté Pleso und auf den Lomnický štít führenden Seilbahn.<br />
ŠTRBSKÉ PLESO (1335 Meter ü.d.M.)<br />
Štrbské Pleso ist die am höchsten und an dem gleichnamigen See gelegene Ortschaft.<br />
In der Vergangenheit wurde sie wegen ihren günstigen Bedingungen für Klimakuren<br />
besucht. Heute ist sie Austragungsort von internationalen Sportveranstaltungen. Štrbské<br />
Pleso bietet den Besuchern in jeder Jahreszeit ein reichhaltiges Programm. Im Winter ist es<br />
ein beliebtes Schizentrum, vom Frühjahr bis in den Herbst besuchen Liebhaber von<br />
Hochgebirgswanderungen diese Ortschaft. Ihre Wege führen sie am häufigsten zu dem<br />
Wasserfall „Skok“ in dem Tal „Mlynická dolina“ oder in das Tal „Mengusovská dolina“, zu<br />
der Hütte bei dem Bergsee „Popradské pleso“ und zu dem naheliegenden<br />
symbolischen Friedhof.<br />
Hotel FIS, Štrbské Pleso<br />
Auch in anderen Tatraortschaften finden wir Klimakurbäder. VYŚNÉ<br />
HÁGY gehörte über lange Zeit zu den bedeutendsten in Europa und mit<br />
ihrer Architektur gehört es zu den Spitzenwerken der Moderne. Eine strenge<br />
Behandlungsausrichtung hat auch NOVÁ POLIANKA. Die wichtige Funktion<br />
der Ortschaft TATRANSKÁ POLIANKA besteht in der Behandlung von<br />
Respirationskrankheiten. Seit seiner Entstehung gab es in dem Ort<br />
ein umfangreiches sportliches Leben. Über Tatranská Polianka<br />
ragt der höchste Gipfel der Hohen Tatra und der Slowakei - der<br />
Gerlachovský štít (2654 m ü.d.M.) empor.<br />
Im Jahre 1881 wurde die Höhle Belianska jaskyňa entdeckt und<br />
schon ein Jahr später begann unterhalb des Höhleneingangs die<br />
Errichtung einer weiteren Ortschaft TATRANSKÁ KOTLINA. In ihren<br />
bäderhaften Pavillons werden heute nicht spezifische Krankheiten der<br />
Atemwege geheilt und auch die Speläotherapie wird eingesetzt.<br />
Die ursprüngliche Bergbauortschaft PODBANSKÉ ist heute ein viel<br />
besuchter Urlaubsort. Er ist Ausgangspunkt von anspruchsvolleren<br />
Bergtouren und Ausflügen in die Täler Tichá und Kôprová dolina<br />
und auf den Gipfel Bystrá (2248 m ü. d. M.), dem höchsten<br />
Gipfel der Westtatra. Die Belohnung für die Anstrengung ist ein<br />
wunderschöner Ausblick auf die Regionen Liptov und Spiš.<br />
Wichtige Telefonnummern<br />
Tatra-Information<br />
Starý Smokovec 00421/52/4423440<br />
Štrbské Pleso 00421/52/4492391<br />
Tatranská Lomnica 00421/52/4468119<br />
www.tatry.sk<br />
Fremdenverkehrsvereinigung 00421/52/4423127<br />
6<br />
7
Die Tatra-Gemse<br />
Das Tal „Malá Studená dolina“<br />
Der Steinadler<br />
Der Tatra-Nationalpark ist<br />
der älteste Nationalpark der<br />
Slowakei.<br />
Die einzigartige Natur der<br />
Tatra mit ihren vielen steilen<br />
Hängen, felsigen Gipfeln,<br />
Gletscherformen, tiefen Tälern,<br />
kristallklaren Bergseen und<br />
Wasserfällen wurde im Jahre<br />
1949 zum Nationalpark<br />
erhoben, als Ergebnis der<br />
langjährigen Bemühungen<br />
der Naturschützer, eines der<br />
schönsten und wertvollsten<br />
Gebiete Mitteleuropas für<br />
künftige Generationen zu<br />
erhalten. Auf der Grundlage<br />
eines UNESCO-Programms<br />
wurde TANAP 1993 in die<br />
Biosphärereservationen der<br />
Welt aufgenommen.<br />
Der Tatra-Nationalpark erstreckt sich auf einer Fläche von 741 km 2 . Er umfaßt<br />
den slowakischen Teil der Westtatra und der Hohen Tatra und die gesamten<br />
Belianske Tatry. In der Mitte der Hohen Tatra erhebt sich der höchste Gipfel<br />
der Slowakei und gleichzeitig auch der Hohen Tatra - der Gerlachovský štít<br />
(2654 m). Weitere 25 Gipfel überragen hier die Höhe von 2500 m.<br />
Durch das Wirken der Gletscher entstanden prächtige Täler. Das größte, nach<br />
Süden ausgerichtete Tal ist das 16 km lange Stille Tal „Tichá dolina“. Zu den am<br />
meisten besuchten Tälern gehört das knapp über Štrbské Pleso mündende Tal<br />
„Mlynická dolina“, das 7,5 km lange Tal „Mengusovská dolina“ und das zu dem<br />
Kamm des Kriváň (2494 m ü.d.M.) führende Tal „Belianska dolina“. Seit 1841<br />
werden regelmäßige nationale Aufstiege auf diesen Gipfel durchgeführt.<br />
Die Attraktivität der Tatra-Täler wird noch durch ihre beeindruckenden<br />
Wasserfälle erhöht. Die am meisten besuchten Wasserfälle sind der<br />
Wasserfall des Kalten Bachs „Vodopády Studeného potoka“ und der dreistufige,<br />
80 m hohe Wasserfall „Kmeťov vodopád“ im Tal Nefcerka. Seinen Namen<br />
erhielt er nach dem bedeutenden slowakischen Wissenschaftler und Mitbegründer<br />
des Slowakischen Nationalmuseums Andrej Kmeť (1841-1908).<br />
Im Tatra-Nationalpark gibt es über 120 Seen mit einer Fläche von mehr<br />
als 3 Quadratkilometern. Der höchstgelegene See ist der Blaue See<br />
„Modré pleso“ (2192 m ü.d.M.) in dem Kleinen Kalten Tal „Malá Studená<br />
dolina“ und der See mit der größten Fläche ist der See „Hincovo pleso“<br />
(20,08 ha) mit einer Tiefe von über 53 m.<br />
Der Tatra-Nationalpark beherbergt eine reiche Flora und Fauna. Es<br />
wachsen hier über 1300 Arten höherer Pflanzen, aber ebenfalls zwanzig<br />
Tatra- und Westkarpaten-Endemiten. Die Wälder der Tatra werden von<br />
8 Amphibienarten, 3 Kriechtierarten, 115 Vogelarten und 42 Säugetierarten<br />
bewohnt. Es leben hier seltene Tierarten, die in Westeuropa längst ausgestorben<br />
sind - der Braunbär, der gewöhnliche Wolf, der gewöhnliche Luchs, der<br />
Pardelluchs, die Flußotter und der Steinadler. Das Symbol der Hohen<br />
Tatra ist die Gemse bzw. ihre einzigartige Unterart, die sich hier nach der<br />
Eiszeit isoliert entwickelte und sich deshalb von ihren Verwandten in den<br />
Alpen und im Balkan unterscheidet. Leider nimmt ihre Anzahl ständig ab.<br />
Heute leben in der Tatra nur noch um die 200 Stück Gemsen. Deshalb<br />
befindet sich in der Slowakei mit dem „Projekt zur Rettung der Tatra-Gemse“,<br />
einer der biologisch wertvollsten Unikate der Tatra, eine Bürgerinitiative<br />
in ihrer Entstehung.<br />
Die Verwaltung des Tatra-Nationalparks befindet sich in Tatranská Lomnica,<br />
wo sich auch die Ausstellung der Tatranatur, eine Forschungsstation und<br />
das TANAP-Museum befinden.<br />
8<br />
9
Edelweiss<br />
Elektrische Zahnradbahn Štrba - Štrbské Pleso<br />
Der Wasserfall „Vodopády Studeného potoka“<br />
Das Museum des Tatra-Nationalparks knüpft an die Traditionen des<br />
Museumswesens an, die in dieser Region bis in das Jahr 1883 zurück reichen,<br />
als der Ungarische Karpatenverein in Poprad das erste Museum gründete.<br />
Nach der Übersiedlung nach Tatranská Lomnica wurde das neue Museum<br />
anläßlich des 20. Jahrestages der Gründung des Tatra-Nationalparks eröffnet.<br />
Die Besichtigung der Sammlungen des Museums auf dem Gebiet der Botanik,<br />
Zoologie, Geschichte, Kartographie, Geologie und Ethnographie sind ein<br />
guter Leitfaden beim Kennenlernen der Naturschönheiten der Tatra. Zu<br />
den wertvollsten Ausstellungsstücken der Geschichtsausstellung gehört<br />
das Herbarium des Mönchs Cyprián aus dem Roten Kloster „Červený<br />
Kláštor“, das eine Kräutersammlung aus dem 18. Jahrhundert zeigt.<br />
Die BERGRETTUNG sichert als hoch professioneller Rettungsdienst einen<br />
kontinuierlichen Tages- und Nachtdienst von seinem Zentrum in Starý Smokovec.<br />
Sie verfügt über 19 ständige Mitarbeiter und über ein großes Team von freiwilligen<br />
Helfern, die die Rettung von Verletzten im Tourismus- und Bergsteigerterrain,<br />
den Informationsdienst für die Besucher, den Streifendienst auf dem<br />
TANAP-Gebiet sowie das Markieren der Wanderwege und deren Ausstattung<br />
mit Orientierungstafeln sicherstellen. In der Wintersaison führt sie die Dienste<br />
auf den Schistrecken, die Schneemessungen und die Vorhersage der<br />
Lawinengefahr, die Funkverbindung mit entlegenen Orten und die<br />
Wartung der im gesamten Gebirge verteilten Rettungsstationen durch.<br />
Der Besucheraufenthalt ist in dem geschützten TANAP-Gebiet streng<br />
geregelt und beschränkt sich nur auf die markierten Wanderwege und<br />
Schistrecken. Die Hauptwanderwege sind alljährlich nur vom 15.06 bis<br />
zum 31.10. geöffnet, während der Wintersaison sind nur die Wege zu<br />
den Hochgebirgsbauden und zu den Hotels geöffnet.<br />
Bei einem Aufenthalt im Hochgebirge müssen Sie die Grenzen Ihrer<br />
Möglichkeiten selbst bestimmen, wenn Sie sich in den Bergen nicht<br />
vollkommen sicher fühlen und nicht über die notwendige Ausrüstung verfügen,<br />
wenden Sie sich an den Bergführerverein, an den Tatra-Bergdienst oder an eine<br />
der Schischulen, der Reisebüros oder Sportverleihe.<br />
Bergrettungsdienst<br />
00421/52/4422820, 00421/52/4422855,<br />
00421/903/624869<br />
www.hzs.sk<br />
Notruf in den zentralen Dispatching in Poprad<br />
00421/18300 (von allen Telefonnetzen)<br />
Die Hängeseilbahn<br />
von Skalnaté Pleso<br />
auf den Lomnický<br />
štít<br />
Das Verkehrssystem der Stadt Vysoké Tatry<br />
basiert auf einer Kombination des Straßen- und<br />
des Eisenbahnverkehrs. Die Straßenachse ist die<br />
Straße der Freiheit „Cesta slobody“, die in Richtung<br />
West - Ost die wichtigsten Ortschaften der Hohen<br />
Tatra verbindet. Der Eisenbahnverkehr besteht aus der<br />
35 km langen elektrischen Tatra-Eisenbahn mit<br />
ihren zwei Strecken - zwischen Tatranská Lomnica<br />
und Starý Smokovec und Štrbské Pleso. Eine Motorbahn<br />
verbindet Poprad - Eurocamp - Tatranská Lomnica.<br />
Eine Zahnradbahn führt auf einer Strecke von 5 km von Štrba nach Štrbské Pleso.<br />
Auf dem Gebiet der Stadt Vysoké Tatry befinden sich mehrere einzigartige Verkehrseinrichtungen. Im Jahre<br />
1908 wurde die Standseilbahn Starý Smokovec - Hrebienok in Betrieb genommen. Ihre beiden Waggons<br />
überwinden im Wechselverkehr 354 m Höhenunterschied. Im Jahre 1970, als in der Hohen Tatra die<br />
Weltmeisterschaften im klassischen Schilaufen stattfanden, wurde sie einer radikalen technischen<br />
Modernisierung unterzogen. Heute befördert sie stündlich 900 Personen.<br />
Im Jahre 1941 wurde die Hängeseilbahn errichtet, die Tatranská Lomnica mit dem Lomnický štít verband. Ihre<br />
Zwischenstation befindet sich in Skalnaté Pleso. Die gesamte Strecke ist 6040 m lang mit einem Höhenunterschied von<br />
1722 m. Mit ihren Parametern hielt sie bis 1958 die europäische Spitze. Von 1986-1989 wurde sie grundlegend<br />
modernisiert. Die Kapazität eines Waggons der von Skalnaté Pleso auf den Lomnický štít führenden Hängeseilbahn<br />
wurde zwar nicht verändert (15 Personen), aber sie erhielt moderne, internationale Parameter, es wurden<br />
das Maß der Sicherheit und auch der Reisekomfort erhöht. Nicht nur die Touristen und die Schifahrer nutzen<br />
die Leistungen dieser Beförderungsstrecke sondern auch Astronomen der Slowakischen Akademie der<br />
Wissenschaften und Mitglieder des Bergdienstes, die ihren Sitz auf dem Lomnické sedlo haben.<br />
Da die Hängeseilbahn nicht mehr ausreichte, um das Interesse der Reisenden an dem Tal „Skalnatá dolina“zu<br />
befriedigen, wurde im Jahre 1973 eine Kabinenseilbahn auf der Strecke Tatranská Lomnica - Skalnaté Pleso<br />
(Zwischenstation Štart) in Betrieb genommen. Nach einer Generalüberholung im Jahre 1995 verfügt sie über 108<br />
Vier-Personen-Kabinen, überwindet 3682 m in 12,4 Minuten und ist mit ihrer Kapazität von 900 Personen pro Stunde<br />
fähig, auch den größten Andrang der nach Skalnaté Pleso fahrenden Gäste zu bewältigen. Heute ersetzt sie auch<br />
die aus technischen Gründen im Abschnitt Tatranská Lomnica - Skalnaté Pleso abgestellte Hängeseilbahn.<br />
Das internationale Tor in die Hohe Tatra ist der Flugplatz Poprad-Tatry, der nur 12 km von Starý Smokovec<br />
entfernt ist. Er ist einer der höchstgelegenen Flugplätze Europas - er befindet sich in einer Höhe von 718 m ü. d. M. - höher<br />
als das österreichische Innsbruck. Er ist das Eingangstor in vier Nationalparks, 5 Denkmalsreservationen in der<br />
nächsten Umgebung sowie in die Wintersportorte und die Zentren der Sommertouristik in der Hohen Tatra und in<br />
der Niederen Tatra, in den Regionen Zips, Orava und Liptov. Der Flugplatz wird neben internationalen und<br />
inländischen Flügen auch für Hubschrauber der Bergrettung bei Rettungsaktionen in der Hohen Tatra verwendet.<br />
Die Standseilbahn<br />
Starý Smokovec - Hrebienok<br />
10<br />
11
Die Baude „Chata pri Zelenom plese“<br />
Die Aussicht auf das Tal<br />
„Mengusovká dolina“<br />
Die Baude „Téryho chata“<br />
in dem Tal „Malá Studená<br />
dolina“<br />
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen Ausländer sich für die Tatra als ein für Urlauber anziehendes<br />
Gebiet zu interessieren. In die unberührte Natur des Hochgebirges kamen Jahr um Jahr mehr und mehr Besucher.<br />
Der Aufschwung der Wandertouristik erforderte die Gründung von Tourismusorganisationen und die Schaffung<br />
eines Ensembles von berufsmäßigen Bergführern, die sich um den Zugang zu den Naturschönheiten der Tatra verdient<br />
machten, indem Wanderwege und Bauden errichtet wurden. Die älteste Baude aus Stein ist die Rainerbaude aus<br />
dem Jahre 1863. Nach ihrer Renovierung befindet sich dort eine Ausstellung der Geschichte der Bergträger.<br />
Später wurden die Baude am Grünen See „Chata pri Zelenom plese“ (1551 m ü.d.M., das Schlesierhaus am See<br />
„Velické pleso“ (1970 m ü.d.M.) und die Räuberbaude „Zbojnícka chata“ (1960 m ü.d.M.) im oberen Teil des<br />
Großen Kalten Tals „Veľká Studená dolina“ gebaut. Die am höchsten gelegene Baude ist die Baude unterhalb der<br />
Rysy-Gipfel „Chata pod Rysmi“ (2250 m ü.d.M.), die vor allem von Hochgebirgsträgern versorgt wird. Die Baude<br />
„Téryho chata“ (2015 m ü.d.M.) in dem Kleinen Kalten Tal „Malá Studená dolina“gehört gemeinsam mit der Baude am<br />
Poprader See „Chata pri Popradskom plese“ (1500 m ü.d.M.) zu den am meisten besuchten Bauden.<br />
Eine frequentierte Wanderroute mit wunderschönen Ausblicken auf die Bergkuppen und in den Talkessel „Podtatranská<br />
kotlina“ ist die 70 km lange Tatra-Magistrale. Sie verläuft parallel zu dem Hauptkamm der Tatra. Sie verbindet die<br />
schönsten Stellen der Hohen Tatra: Štrbské pleso, Popradské pleso, Hrebienok, Skalnaté pleso, Chata pri Zelenom plese,<br />
Kopské sedlo. Optimal kann die Strecke in 4 bis 5 Tagen bewältigt werden.<br />
Für Fußwanderungen ist der Hrebienok (Endstation der von Starý Smokovec<br />
ausgehenden Standseilbahn) der beliebteste Ausgangspunkt. Von hier aus führen<br />
einfache Bergstrecken zu der Baude „Zamkovského chata“ (45 min.), zum Schlesierhaus<br />
„Zliezsky dom“ (2 Stunden), zu den Wasserfällen des Kalten Bachs „Vodopády<br />
Studeného potoka” (30 min.) und eine anspruchsvollere Strecke zu der Baude „Téryho<br />
chata“ (2 Stunden und 45 min.) und zu der Räuberhütte „Zbojnícka chata“. Ein ähnlich<br />
beliebter Ausgangspunkt ist auch Skalnaté Pleso (erreichbar mit der Kabinenseilbahn aus<br />
Tatranská Lomnica), von wo aus ein leichter Weg auf den Hrebienok oder nach unten,<br />
nach Tatranská Lomnica führt. Štrbské Pleso ermöglicht neben angenehmen<br />
Spaziergängen um den gleichnamigen See auch eine Wanderung zu dem Wasserfall<br />
„Skok“, oder durch das Tal „Mlynická dolina“ auf den Sattel „Bystré sedlo“,<br />
oder einen Aufstieg zu der Baude am Poprader See (das schaffen auch die<br />
kleinen Urlauber). Unweit der Baude befindet sich in einem Zederkieferhain<br />
ein pietätvoller Ort, der sogenannte „Symbolische Friedhof“ zum Gedenken<br />
an die Bergopfer. Typisch für den Friedhof sind von Hand geschnitzte<br />
Kreuze und eine Kapelle, an deren Wand das immer aktuelle Motto<br />
geschrieben steht „Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Warnung“.<br />
Für die anspruchsvolleren Touristen sind die größten Verlockungen die Aufstiege auf die<br />
Tatra-Gipfel. Zu den beliebtesten gehören die Rysy (2499 m ü.d.M.) und der Kriváň<br />
(2494 m ü.d.M.). Für die Gipfel, die nicht normal erreichbar sind, wie der Gerlachovský<br />
štít (2654 m ü.d.M.), Lomnický štít (2634 m ü.d.M), Ľadový štít (2627 m ü.d.M.) und<br />
andere, ist ein Bergführer notwendig.<br />
Die für die Besucher des Tatra-Nationalparks bestimmten Wanderwege<br />
sind markiert (rot, grün, blau, gelb). Sie umfassen alle touristisch<br />
wichtigen Gebiete der Tatra mit einer Länge von 600 km. Dem<br />
Schwierigkeitsgrad entsprechend können wir sie in leichte<br />
Spaziergänge, Wanderungen durch Täler und Aufstiege in<br />
hohe Lagen - auf Sattel und Gipfel - unterscheiden.<br />
Für Bekenner des Radsports stehen in der Tatra einige<br />
Radwanderwege bereit.<br />
Biela voda - Chata pri Zelenom plese (910m - 1560m)<br />
Länge 7,8 km, sehr schwierige Strecke, nur für Mountainbike<br />
geeignet.<br />
Tatranská Lomnica - Štart (910m - 1140m) Länge<br />
2,1 km, mittelschwere Strecke, nur für Mountainbike<br />
Starý Smokovec - Hrebienok (1000m - 1260m)<br />
Länge 2,3 km, Strecke für trainiertere Radfahrer<br />
Štrbské Pleso - Popradské pleso (1325m - 1500m)<br />
Länge 4,5 km, mittelschwere Strecke<br />
Tatranská Polianka - Berghotel Sliezsky dom<br />
(990m - 1663m) Länge 6,8 km, sehr schwierige<br />
Strecke, und andere mehr.<br />
Der Symbolische Friedhof<br />
Die Baude „Zbojnícka chata“<br />
12<br />
13
Štrbské Pleso - das Schiareal Interski<br />
mit dem Solisko im Hintergrund<br />
Nach dem die Tatra von Wanderurlaubern entdeckt<br />
wurde, wurde hier auch bald der Wintersport<br />
heimisch. Der erste bekannte Schiläufer war der Arzt<br />
Mikuláš Szontagh, der bei der Winterjagd Schier<br />
verwendete. Im Jahre 1899 fand in der Umgebung des<br />
Sees von Štrbské pleso das erste Schitraining statt und<br />
zwei Jahre später auch die ersten Wettrennen. Die erste<br />
hölzerne Sprungschanze wurde oberhalb von Tatranská<br />
Polianka gebaut.<br />
In der Neuzeit der Tatra war das Jahr 1970<br />
ein wichtiger Meilenstein, als in Štrbské Pleso<br />
die Weltmeisterschften in den klassischen<br />
Schidisziplinen stattfanden. Für den Bedarf<br />
dieser Weltmeisterschaften entstand in<br />
dem Tal „Mlynická dolina“ ein modernes<br />
Wintersportzentrum, das sogenannte „Areal<br />
der Träume - Areál snov“, das zu den am besten<br />
ausgestatteten Arealen mit Pisten für das alpine<br />
Schilaufen, mit Langlaufstrecken und mit<br />
Sprungschanzen gehört. In diesem Zentrum<br />
fanden auch einige internationale Winteruniversiaden<br />
statt. Oberhalb von Štrbské Pleso<br />
befinden sich Schipisten mit unterschiedlichem<br />
Schwierigkeitsgrad. Interski und Esičko sind für<br />
anspruchsvollere Schiläufer bestimmt, deren<br />
untere Hänge bewältigen auch Kinder. Für<br />
fortgeschrittenere Schiläufer ist die Piste Solisko<br />
bestimmt. In dem Areal der Träume werden zwei<br />
Sesselseilbahnen und etliche Schilifte betrieben.<br />
Die Umgebung von Starý Smokovec bietet den<br />
Schisportlern eine 3 km lange Rodelstrecke<br />
vom Hrebienok und die weniger schwierige<br />
Piste Jakubkova lúka (Nový Smokovec)<br />
und die Piste beim Hotel Bellevue (Horný<br />
Smokovec). Auf den Hrebienok kommt<br />
man mit der Standseilbahn, deren Talstation<br />
oberhalb des Hotels Grand liegt.<br />
Für Schisportler ist im Gebiet von Tatranská Lomnica vor allem das am<br />
höchsten gelegene Schizentrum der Hohen Tatra - Skalnaté Pleso interessant,<br />
wo auch noch im Mai Schi gefahren wird. Erreichbar ist es mit einer<br />
Kabinenseilbahn. Die schwierige Piste auf dem Lomnické sedlo<br />
empfehlen wir nur sehr guten Schiläufern. Von Skalnaté Pleso nach Tatranská<br />
Lomnica führt die längste Abfahrtsstrecke der Hohen Tatra. Die sogenannte<br />
Schipiste Jamy in der Nähe der Sprungschanzen von Tatranská Lomnica ist<br />
für fortgeschrittenere Schiläufer bestimmt, die Sonnenwiese „Slnečná<br />
lúka“ und die Wiese unterhalb des Hotels Morava hingegen für<br />
vollkommene Anfänger und für Kinder.<br />
Ausgezeichnete Bedingungen für den Langlauf bietet das Areal der<br />
Träume in Štrbské Pleso mit etlichen hergerichteten Strecken, weitere<br />
Strecken verlaufen auf dem Weg an der Straße der Freiheit „Cesta<br />
slobody“ von Nový Smokovec bis nach Nová Polianka, aber auch in<br />
der breiteren Umgebung von Tatranská Lomnica.<br />
Für Schialpinwanderungen stehen im Tatra-Nationalpark ungefähr 15<br />
unterschiedlich schwierige Trassen bereit.<br />
Die Hohe Tatra und ihre Umgebung bietet ihren Besuchern in jeder<br />
Jahreszeit ein buntes Sportprogramm für einige Tage.<br />
Neben den erwähnten Sportarten besteht hier die Möglichkeit des<br />
Reitens, Paragliding und Tandemflüge von dem Predné Solisko (2093<br />
m ü. d. M.) und die Möglichkeit weiterer Adrenalinsporte.<br />
Ein einzigartiges Erlebnis sind auch Aussichtsflüge mit einzigartigen Blicken<br />
aus der Vogelperspektive auf die verschneiten Gipfel der Hohen Tatra.<br />
14<br />
15
Die Burg „Spišský hrad“<br />
Floßfahrt auf dem Fluß Dunajec<br />
In der Umgebung der Tatra befinden sich viele<br />
weitere geschützte Naturparks - Pieniny mit der<br />
bekannten Attraktion einer Floßfahrt auf dem<br />
Fluß Dunajec auf herkömmlichen Flößen, das<br />
Slowakische Paradies, das Canonwanderungen<br />
in einer einzigartigen Umgebung von<br />
Kalksteinfelsen bereithält.<br />
Die einige Kilometer weiter liegende Region<br />
Liptov fasziniert mit reichen Mineralquellen,<br />
mit dem „Liptauer Meer“ genannten<br />
Wasserbecken „Liptovská Mara“ und<br />
schließlich mit einem ausgedehnten, 24<br />
km langen Höhlensystem, von dem die<br />
bekanntesten zwei der Öffentlichkeit<br />
zugängliche Demänovaer-Höhlen sind.<br />
Die Zipser Region ist reich an denkmalgeschützten<br />
historischen Sehenswürdigkeiten -<br />
die städtischen Reservationen der<br />
altertümlichen, mittelalterlichen Architektur<br />
von Levoča, Kežmarok, Spišská Sobota und von<br />
Spišský hrad und Spišská Kapitula - die in das<br />
Verzeichnis des Kulturerbes der UNESCO<br />
aufgenommen wurden, und weitere sakrale<br />
Denkmäler. Die artikulare Holzkirche in<br />
Kežmarok wurde im Jahre 1717 ohne einen<br />
einzigen Nagel errichtet. Mit dem höchsten<br />
gotischen Flügelaltar in Mitteleuropa<br />
rühmt sich die Pfarrkirche des Hl. Jakub in<br />
Levoča, ein Werk des Meister Paul.<br />
Ein malerisches Land im Norden der Slowakei<br />
ist auch die Region Orava, reich sowohl<br />
an Naturschönheiten als auch an historischen<br />
Denkmälern. Die Burg Orava gehört zu<br />
den am meisten besuchten slowakischen<br />
Burgen und Schlössern. Verlockende<br />
Attraktionen sind das geothermale, 57°C<br />
warme Wasser der Oravice in den Bassins<br />
des über das ganze Jahr geöffneten Thermalbades<br />
und die Insel der Kunst „Slanícky<br />
ostrov umenia“ inmitten der ausgedehnten<br />
Orava-Talsperre. Häufige Urlaubsziele<br />
sind auch die Denkmalsreservationen der<br />
Volksarchitektur - Podbiel, der größte Komplex<br />
von erhaltenen Blockhäusern in der Region<br />
Orava, die auch für den Reiseverkehr genutzt<br />
werden und das Museum des Orava-Dorfes<br />
in Zuberec-Brestová. Auf den Spuren der<br />
Volkstraditionen können sie auch den<br />
urwüchsigen goralischen Ort Ždiar besuchen,<br />
oder Pribylina - das Museum des Liptov-Dorfes<br />
mit seinem Gotik-Renaissance-Schlößchen<br />
mit einzigartigen Wandmalereien.<br />
Die Pfarrkirche des Hl. Jakub in Levoča<br />
16<br />
17
Pribylina - das Museum des Liptov-Dorfes<br />
Das Folklorefest in Východná<br />
Die am Fuße der Tatra liegende Gemeinde Východná lebt alljährlich im Juli mit Volksmusik, Tanz, Gesang, bunten Trachten, einem<br />
Jahrmarkt, auf dem volkstümliches Handwerk Pfeil geboten wird und durch die Verkostung slowakischer Speisen auf. Im August findet in<br />
Zuberec-Brestová das Folklorefest „Podroháčske folklórne slávnosti“ statt.<br />
Die Tatrabewohner vergessen jedoch neben Bildung und Kultur Entspannung und Erholung ihrer Gäste nicht. Nach schwierigen,<br />
sportlichen Leistungen wirkt ein Besuch in einem Vergnügungs-Aquapark wohltuend. Die heilenden Kräfte der unterirdischen Thermalwasser<br />
können die Urlauber zwölf Monate im Jahr im Aquapark Tatralandia bei Liptovský Mikuláš genießen. Er umfaßt 9 Bassins für Entspannung und<br />
Sport (36 bis 38°C), 18 Tobogganbahnen, einen Komplex von 13 Saunen, eine einzigartige Salztherapie mit Inhalationen und einen auf<br />
Schwimmringen befahrbaren Wildfluß. Die AquaCity Poprad bietet einen Komplex von überdachten und offenen Bassins mit kristallklarem<br />
Wasser von 28°C, das in Edelstahlbassins mit Perlbadliegen, einem Geysir und Massagedüsen, fließt. Im Sitzbad und im Kinderbassin<br />
ist das Wasser um 6 bis 8°C wärmer.<br />
Aquapark, Liptovský Mikuláš<br />
Ján Zoričák: Asteroid, 1995<br />
Die Ausstellungen der Tatra-Galerie, des Hauses der<br />
Fotographie und des Gelben V.van Gogh-Hauses in<br />
Poprad präsentieren die heutigen Trends der bildenden<br />
Kunst. In Ždiar befindet sich die unkonventionelle<br />
Galerie der Glaskunst von Ján Zoričák.<br />
Schließlich wird dieses Angebot von der<br />
slowakischen Gastronomie mit ihren Nationalgerichten<br />
gekrönt. Zu den beliebten slowakischen traditionellen<br />
Gerichten gehört die Krautsuppe. In unserer kleinen<br />
Slowakei gibt es ungefähr 300 Arten von Krautsuppe.<br />
Gleichfalls bunt im Geschmack ist auch das Angebot<br />
von herkömmlichen slowakischen Nocken, die wir<br />
unter verschiedenen Namen in den Speisekarten<br />
finden - Kärrnernocken - furmanské halušky, Liptauer<br />
Nocken - bryndzové halušky, Klöpplerinnen-Nocken<br />
- čipkárske halušky u. ä m. Bei den Fleischgerichten<br />
beeindrucken die „Brennende Axt - horiaca valaška“<br />
sowie Jagd- und Schlachtessen vom Bauernhof.<br />
Und auch den traditionellen slowakischen Sliwowitz<br />
und die durch ihr Bukett originellen<br />
wohlschmeckenden slowakischen Weine, die der<br />
unverzichtbare Höhepunkt eines jeden ausgiebigen<br />
Mahls sind, dürfen wir nicht vergessen.<br />
Also dann Guten Appetit, wunderbare Erlebnisse<br />
und eine baldige Rückkehr in das kleinste<br />
Hochgebirge der Welt - in die Hohe Tatra !<br />
Der goralische Ort Ždiar<br />
Die Burg „Oravský hrad“<br />
18<br />
19