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Ortsporträt Uzwil 2014

Eine Sonderbeilage der Wiler Nachrichten Juni 2014

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<strong>Uzwil</strong><br />

9<br />

Die Sturmwächter von Henau<br />

In der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 1899 wurde sie zum ersten Mal in Henau abgehalten: die Sturmwache<br />

Um <strong>Uzwil</strong> herum schmiegen sich sechs Aussendörfer.<br />

Alle von ihnen haben ihre Geschichte zu erzählen.<br />

Der Archivar der Vereinigung für Kulturgut<br />

<strong>Uzwil</strong>, Klaus Sohmer, erzählt einige von ihnen –<br />

hier jene von den Sturmwächtern in Henau. In der<br />

Nacht vom 13. auf den 14. Januar wurde diese zum<br />

ersten Mal abgehalten –die Aufgabe war, für Ruhe<br />

und Ordnung zu sorgen.<br />

10 Uhr in der zum Wachtlokal bestimmten Backstube<br />

vonFranzGähwilereinzufinden.Dochauchdamalsschon<br />

gab es «Drückeberger»: Der Unteroffizier Gottlieb Meier<br />

liess sich entschuldigen und durch Carl Germann, seines<br />

Zeichens Hydrantier, ersetzen. Aufgrund dieses<br />

Wechsels fiel die Rolle des Abteilungschefs Franz Gähwiler<br />

zu. Schliesslich, um 10.30, fand der erste Patrouillengang<br />

der Henauer Sturmwache statt.<br />

In Henau wurden um die letzte Jahrhundertwende einige<br />

Neuheiten eingeführt. So war 1899 erst gerade die<br />

Wasserversorgungs- und Hydrantenanlage fertiggestellt<br />

worden, als der Dorfverwaltungsrat bereits wieder<br />

etwas Neues startete: die Sturmwache. Zum ersten Mal<br />

strichen Männer mit Sturmhorn und Laternchen in Henau<br />

in der Nacht vom 13. auf den 14. Januar 1899 um<br />

die Häuser. Diese Entwicklung wurde selbstverständlich<br />

von Abteilungschef Franz Gähwiler genaustens dokumentiert<br />

–sein Protokoll liest sich heute wie ein Roman.<br />

Auf den Pikett gestellt werden<br />

Natürlich wurden mit Einführung der Sturmwache auch<br />

deren Regeln festgelegt. Das Wichtigste kommt aber bekanntlich<br />

immer zuerst, nämlich, wer in jener Sturmnacht<br />

auf die Wache zu gehen hatten. Dies waren: Meier<br />

Gottlieb, Felsegg, Unteroffizier; Schedler Joh., Grämiger<br />

Emil und Gähwiler Franz, alle aus Henau, alles Hydrantiere.<br />

Schon manchmal habe diesen werten Herren<br />

gedroht, auf den Pikett gestellt zu werden. Anscheinend<br />

hat sich in der Nacht vom 13. auf den 14. Januar<br />

dann aber ein Sturm von solcher Gewalt zusammengebraut,<br />

dass der Befehl zum Wachtaufzug keinesfalls<br />

überraschend kam. Die Auserwählten hatten sich um<br />

Polizeistunde –sogar für Theaterkünstler<br />

Die Aufgabe der Sturmwache war es, für Ruhe und Ordnung<br />

zu sorgen. Denn leider waren die Einwohner von<br />

Henau bereits mehrmals von «langweiligem, schlafstörendem<br />

Klopfen» eines unsauber befestigten Garagentores<br />

in einer windigen Nacht wachgehalten worden.<br />

Als die Wächter in jener Januarnacht aber in regelmässigen<br />

Abständen sechs Touren machten –die letzte<br />

um halb fünf Uhr morgens, war das Dorf in bester Ruhe<br />

und Ordnung. «Nur hie und da sah man an an einem<br />

Ort noch Licht, wo vielleicht eine sorgende Mutter<br />

ihrem lieben Kinde seine Bedürfnisse befriedigte»,<br />

schreibt Franz Gähwiler in rührender Sprache. Erstaunt<br />

zeigt sich der beflissene Protokollschreiber über die Theaterkünstler,<br />

die sich an jenem Abend zu einer Probe versammelt<br />

hatten. Sogar sie respektierten die Polizeistunde<br />

und huschten zur rechten Zeit in ihr Kämmerlein.<br />

Doch der wichtigste Teil der Wache kam selbstverständlich<br />

erst am Morgen. Dann wurden nämlich Blutund<br />

Leberwürste serviert –«der flüssige Teil» spendete<br />

der Keller des Wachlokalvermieters, wobei man «selbstverständlich<br />

am nüchternsten blieb». Das ist auch zu hoffen,<br />

wurden die Männer für ihren Dienst an Henau doch<br />

mit je drei Franken je entschädigt.<br />

Timo Züst<br />

Gemälde eines Sturmwächters um 1900<br />

Gemälde: Wilhelm Trübner<br />

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