Ortsporträt Uzwil 2014

Uzwil
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Netzwerk aufbauen –Synergien nutzen
Kathrin Germann, die Sportnetzwerkerin, blickt in die Zukunft
Die sportliche Landschaft in der Gemeinde Uzwil
ist sehr breit gefächert, verfügt über recht gut
ausgebaute Infrastrukturen und ist dank den Erfolgen
in verschiedenen Sportarten schweizweit
bekannt.
Wir unterhielten uns mit Kathrin Germann, welche als
ehemalige NLA-Badmintonspielerin und heute Mutter
und Hausfrau, mit einem OK die neue IG Uzwiler Sportvereine
aufbaut, über den Istzustand, die Wünsche und
Erwartungen aber auch über die Zusammenarbeit zwischen
den Sportvereinen und den Gemeinden.
Welches sind die sportlichen Highlights, welche
man mit Uzwil assoziiert?
«Je nach Sichtweise ist das ganz verschieden. Im Moment
ist sicher der Badmintonclub mit dem jüngst errungenen
ersten Schweizermeistertitel und der nachhaltigen
Nachwuchsarbeit in aller Munde. Der EHC Uzwil,
welcher den Aufstieg vor einigen Jahren bis in die NLB
schaffte und gleich reihenweise aus der Nachwuchsabteilung
grosse Spieler herausbrachte, welche noch heute
in den obersten Ligen im Einsatz sind. Nicht unterschätzen
darf man die enorme Arbeit von gleich vier Fussballclubs
im Dorf, nämlich dem FC Uzwil, dem FC Henau,
dem FC Niederstetten und dem FC Bühler. Wohl
ein Novum in der Ostschweiz. Mit nationalen und gar internationalen
Erfolgen machen aber auch der Curling-
Club Uzwil, Kunstrad Uzwil und Getu Uzwil immer wieder
auf sich aufmerksam. Gute Arbeit im Nachwuchsbereich
leisten viele weitere sehr aktive Sportvereine.»
Wie viele Sportvereine gibt es in Uzwil?
«Es sind tatsächlich 50 verschiedene Sportvereine, die
praktisch die ganze Palette an sportlichen Betätigungen
anbieten und etwas bewegen.»
Was sind die Gründe, Uzwil und Oberuzwil in einer
IG Sport zu vereinen?
«In den verschiedenen Vereinen sind Mitglieder aus beiden
Gemeinden und der ganzen Region. Zudem werden
vor allem auch die Hallenangebote und Aussenplätze
grenzüberschreitend für Trainings aber auch für
Anlässe und Meisterschaftspartien genutzt.»
Unter Ihrer Regie lanciert man bis im kommenden
Frühling die Gründung einer IG Sport der Region
Uzwil. Welche Ziele will man dabei verfolgen?
Die Sport-Netzwerkerin Kathrin Germann ist die führende Kraft, um die neue IG Sport für Uzwil und Oberuzwil zu lancieren.
«In erster Linie will man die Interessen der Vereine bündeln,
die Synergien nutzen und unnötige Parallelarbeiten
womöglich vermeiden. Vor allem will man aber das
gute und sehr breite Angebot an Bewegungsmöglichkeiten,
vom Spitzensport bis hin zum Freizeitsport, der
breiten Bevölkerung besser bekanntmachen. Sport und
Bewegung sollen Freude bereiten und die Möglichkeiten
dazu einer sehr breiten Bevölkerungssicht bekannt
sein. Hier soll die IG ein Bindeglied und Vermittler sein.
Dies soll der allgemeinen Volksgesundheit dienen aber
den Vereinen auch wieder neue Mitglieder bringen. Es
soll sie motivieren mitzumachen, allenfalls gar ehrenamtliche
Aufgaben zu übernehmen und für den sozialen
Aspekt der Vereine mit beizutragen. Ich bin mir sicher,
dass viele Leute gar nicht wissen, wie vielfältig die
Möglichkeiten sich zu bewegen sind. Die IG soll eine
Netzwerkplattform für alle Sportvereine werden und
Know-how und Synergien zu nutzen. Gerade in der heutigen
Zeit, wo es immer schwieriger wird, Fachkräfte für
ehrenamtliche Aufgaben zu finden, wird das immer
wichtiger. Die Beispiele in Wil und Gossau zeigen, dass
die IG Sport anerkannt sind und geachtet und beachtet
werden, in den Städten sehr wertvolle Arbeit leisten aber
auch eine sinnvolle Lobby sind.»
Wie sehen die Zusammenarbeit und die Akzeptanz
der Gemeinden aus?
«Vorab ist ja die IG für die Gemeinden Uzwil und Oberuzwil
angedacht. Gespräche werden auch mit Oberbüren
stattfinden, da viele Mitglieder in unseren Vereinen
aus Oberbüren stammen. Die Zusammenarbeit mit
den Gemeinden ist sehr gut und unkompliziert. Wenn
wir diese über die IG bündeln können, gewinnen wir so
weiter an Effizienz und Aufmerksamkeit. Die Sportvereine
werden mit jährlichen finanziellen Beiträgen unterstützt
aber auch mit intakten Infrastrukturen.»
Hat man Wünsche oder Träume betreffend die Infrastruktur?
«Uzwil ist in der recht feudalen Lage, über sehr gute
und zum grossen Teil auch über genügend Sportinfrastrukturen,
das heisst Hallen und Aussenanlagen, zu verfügen.
Dazu gehören auch die Leichtathletik-Anlage und
verschiedenen Fussballplätze, die Eis- und Curlinghalle
oder das Freibad. Wünsche darf man immer haben, denn
tatsächlich gibt es Anlagen, welche betreffend Auslastung
an ihre Grenzen stossen. Zudem dürfte der Fussballplatz
Lohäcker in Henau schon bald anderen Bedürfnissen
Platz machen müssen und somit die Aktivitäten
des FC Henau komplett auf die Rüti verlegen, wo
man zusätzlichen Raum schaffen möchte. Als Badmintonspielerin
wäre esein Traum, über eine eigene Badmintonhalle
zu verfügen. Träumen darf man ja oder?»
Wie sieht der Fahrplan für die IG aus?
«Die Gründung ist ja eine von den Vereinen beschlossene
Sache und wird von den Gemeinden Uzwil und
Oberuzwil sehr unterstützt. In verschiedenen Workshops
werden nun die Grundlagen wie Statuten, Finanzierung,
genaue Ausrichtung usw.bestimmt, so dass
wir die IG am 10. März 2015 gründen können. So wie
es aussieht gibt es auch schon interessierte Vorstandsmitglieder,
umdem jungen Sport-Kind auf die Beine zu
helfen, so dass bereits im Vorfeld Vorarbeiten für die Zukunft
in Angriffgenommen werden können. Es geht dabei
auch um einen Ideenkatalog von Wünschen und Aktionen,
welche man anbringen resp. in machbarer Zeit
umsetzen aber auch finanzieren kann. Ich freue mich riesig
auf die Aufgaben, um dem vielseitigen Sport in den
beiden Gemeinden ein neues Gesicht zu geben und eine
möglichst breite Bevölkerungsschicht mit viel Bewegung
ansprechen zu können. Die IG wird aber nicht als
Organisator von Grossanlässen auftreten, denn das bleibt
Sache der dafür geeigneten Vereine.»
Bild: Hermann Rüegg
Die Vertreter der Sportvereine sind einstimmig für die Gründung einer IG Sport der Region Uzwil.
Bild: Hermann Rüegg
Gibt es auch schon Reaktionen aus den Sportvereinen?
«Zum Glück recht viele und fast nur positive. Gewünscht
wird eine eigene Homepage, welche in Vorbereitung
ist, aber auch die Förderung und Unterstützung
des Labels «Sport-verein-t» oder Meetings, um das
Netzwerk im direkten Kontakt zu nutzen.»
Hermann Rüegg