olympischer literatur-wettbewerb deutsch - englisch - französisch
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für Alle:<br />
Die Mitgliederzahl<br />
in den Sportvereinen<br />
vervierfachte<br />
sich. 30 Millionen<br />
Mitgliedschaften<br />
im Deutschen<br />
Sportbund schienen<br />
erreichbar, als<br />
man über die 25<br />
Millionen-Marke<br />
schritt. Die<br />
Lebensaltersstufen<br />
im Sport, die<br />
einmal auf Kindheit,<br />
Jugend,<br />
frühes Erwachsenenalter konzentriert waren, dehnten sich<br />
über fast die gesamte Lebensspanne aus: vom Babyschwimmen<br />
bis zur Stuhlgymnastik für 90-Jährige.<br />
Zum Quantensprung in der Teilnahme gesellten sich neue<br />
Inhalte, neue Strukturen. Sport wurde geradezu neu erfunden.<br />
Wer hätte in der letzten Jahrhundertmitte gewusst, was<br />
Skateboards, Aerobic, Nordic Walking, Surfen, Mountainbikes,<br />
Frisbees, Snowboards bedeuten würden. Was hätte man<br />
damals von einem Trimm-Festival, von einem Fun Run, von<br />
Aqua-Power gehalten? Wer hätte ahnen können, das sich aus<br />
dem neuen komplementären Teilnehmerbild - hier die Leistungssportler<br />
dort die bunte Mischung der Breiten- und<br />
Freizeitsportler - sogar neue politische Strukturen herausbilden<br />
würden? Heute steht das Sportsystem im Deutschen<br />
Sportbund auf zwei gleichberechtigten Säulen: hier der<br />
Vizepräsident Leistungssport, dort der Vizepräsident Breitensport<br />
- hier der Bundesausschuss,<br />
der den Weltereignissen<br />
der Spitzenathleten<br />
zuarbeitet, dort jener, der die<br />
Interessen von Millionen<br />
Mitgliedern im unteren und<br />
mittleren Bereich vertritt. Alle<br />
Landessportbünde und die<br />
meisten Spitzenverbände<br />
haben das Prinzip der Doppelpoligkeit<br />
im Sport übernommen.<br />
Dieser Wachstums- und<br />
Veränderungsprozess ging<br />
einher mit Wirkungen, die<br />
weit über den Sport selbst<br />
hinauswiesen. Er wirkte<br />
langsam aber sicher in die<br />
Gesundheitspolitik hinein. Er<br />
nahm Einfluss auf eine<br />
Stadtplanung in der Bundes-<br />
republik, die Sportanlagen zur bürgerlichen Grundausstattung<br />
machte. Es führte auch zu einem regelrechten Wirtschaftsboom.<br />
Des Deutschen so genanntes liebstes Kind, das Auto,<br />
hat in dem Ausgabeverhalten des Durchschnittsbürgers einen<br />
Konkurrenten: Sportler geben für ihre Sportneigung genauso<br />
viel aus wie für ihr Automobil. Die Sportwirtschaft hat unterdessen<br />
Werte erreicht, die sie auf den achten Platz der<br />
umsatzstärksten Unternehmensbereiche gehoben hat, gleichrangig<br />
mit der Metallverarbeitung und der Landwirtschaft.<br />
In der Betrachtung all dieser miteinander verwobenen<br />
Erscheinungen stößt man auf ein Wirkungsprinzip, das bisher<br />
noch nicht erkannt und gewürdigt wurde: der Teilnahmeboom<br />
im Sport hat Parallelen im Wachstum der Mitarbeiter<br />
und in der wirtschaftlichen Dynamik.<br />
Es ist klar, dass im organisierten Sport mehr Teilnehmer auch<br />
zu einem höheren Bedarf an Mitarbeitern führen. Das gilt<br />
sowohl für beruflich tätige Sportlehrer, Sportwirte, Tourismusangestellte,<br />
Rehabilitationsfachleute, Sportärzte, Sportverwaltungsmitarbeiter<br />
usw. als auch für die ehrenamtlich<br />
tätigen Übungsleiter, Vorstandsmitglieder, Helfer. Kein Sportwachstum<br />
ohne Mitarbeiter-Zunahme. Die Ausbildung im<br />
akademischen wie im nachtakademischen Bereich des Sportwesens<br />
hat dadurch einen gewaltigen Schub bekommen. Im<br />
Sport Deutschlands sind 700.000 Menschen beruflich tätig,<br />
davon 300.000 in Vollzeittätigkeit. Die Zahl der nicht beruflich<br />
im Sport Tätigen, der Ehrenamtlichen, ist noch sechsfach<br />
höher, wie der Ehrenamts-Survey der Bundesregierung ergab:<br />
4,2 Millionen wirken ehrenamtlich mit, davon die Hälfte in<br />
gewählten Ämtern und der Rest als gelegentlich oder regelmäßig<br />
Tätige. Parallel dazu hat auch die mit dem Sport<br />
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