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zen soll. Solcher Einsatz und die Freude an der eigenen Leistung
sind dann, aber auch nur dann erlaubt und gefordert,
wenn nicht das eigene Heil an die Vorstellung geknüpft wird,
dass durch diese Kraftanstrengung menschliches Sein steht
oder fällt.
Diese christliche Erkenntnis wirft Sportlerinnen und Sportler
nicht aus der Bahn; vielmehr trägt sie dazu bei, dass das
Sportlerleben in seinen Höhen und Tiefen gelingen kann.
Gerade die Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit dafür,
dass Spitzensportler in depressive Phasen geraten, die sogar
medizinisch behandelt werden müssen, legen es nahe, die
Zusammenarbeit zwischen Kirche und Sport weiter zu intensivieren.
Während es in Amerika zum sportlichen Alltag gehört, dass
Pfarrerinnen und Pfarrer Spitzenteams und Spitzensportler
seelsorgerlich begleiten, führt diese Art der Zuwendung in
Deutschland noch ein Mauerblümchen-Dasein. Sicherlich, die
Sportbeauftragten der Kirchen in Deutschland haben die
deutschen Athleten immer wieder zu den Stätten Olympischer
Spiele begleitet, doch dieser Einsatz kann nicht darüber hinwegtäuschen,
dass in der Fläche des Breitensports die bisherigen
Bemühungen vervielfacht werden müssten, um das
notwendige Maß kirchlichen Handelns vor Ort zu ermöglichen.
Ein Schritt in dieser Richtung ist "Auf Schalke" unternommen
worden. Erstmalig in Deutschland wurde beim Neubau des
Stadions eine christliche Kapelle eingeplant. Diese ökumenisch
genutzte Kapelle wurde von Schalke 04 nicht nur
finanziert, sondern sie wird vom Verein auch jährlich mit
bedeutenden Beträgen unterstützt, so dass "auf Schalke"
inzwischen von einem regen "Gemeindeleben" die Rede sein
kann. Nicht nur die Spieler und das Management nutzen
diesen Kirchenraum für die Begegnung mit Gott, sondern
auch die Menschen, die Anhänger des FC Schalke 04 sind.
Hunderte von Konfirmanden erfahren hier eine Konfirmandenstunde
besonderer Art, gottesdienstliches Leben gehört
zum Alltag. Das Gespräch über das Verhältnis zwischen Sport
und Kirche hat hier seinen angestammten Raum. Kirche sucht
in der Begegnung mit dem Sport neue Orte. Die Kirche
braucht Plätze mitten im Leben; denn sie hat das Leben
christlich zu interpretieren, zu kritisieren und zu fördern.
Das, was "auf Schalke" möglich geworden ist, rückt auch die
Chancen für die Gestaltung des Berliner Olympiastadions ins
richtige Licht. Auch das Olympiastadion in Berlin bekommt
eine christliche Kapelle. Hertha BSC, der Landessportbund
Berlin, der Senat von Berlin und die Betriebsgemeinschaft
OF-PODIUM
Kirche und Sport oder Der Umgang
mit der Würde des Menschen
Von Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber,
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
Olympiastadion stehen hinter dem Projekt. Das Vorhaben soll
vor der WM 2006 verwirklicht werden.
Der Gottesdienstraum, der ganz anders ist als der "heilige
Rasen" oder das Feld, auf dem die "Flankengötter" inthronisiert
und verstoßen werden, gewinnt an Bedeutung. Der
Breiten- wie der Spitzensport braucht diese Orte, weil die
sportliche Bewegung Teil des menschlichen Lebens ist. Das
Leben des Menschen aber ist eingebettet in den Raum der
Schöpfung Gottes. Diese Beziehung bewusst zu machen und
Sportlerinnen wie Sportler so zu begleiten, dass sie diese
Beziehung wahrnehmen können, bleibt eine wichtige Aufgabe
unserer Kirche.
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