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olympischer literatur-wettbewerb deutsch - englisch - französisch

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Wo nur ist der olympische Geist? Und was ist der olympische<br />

Geist? Manchmal, wenn ein Fechter mit einem<br />

"touché" zugibt, vom Gegner getroffen zu sein, oder<br />

eine Weitspringerin bekennt: "So weit kann ich gar nicht springen."<br />

Wenn wie bei den Winterspielen in Lillehammer 1994 die<br />

Athleten von der Begeisterung der Zuschauer gewärmt werden.<br />

Oder wenn sich wie in Sydney 2000 Partystimmung über die<br />

Grenzen von Rassen und Religionen ausbreitet. Dann ahnt man,<br />

was der olympische Geist sein könnte. Und dass er zuweilen<br />

Gastspiele bei den Spielen gibt.<br />

Bei der "Olympischen Nachlese" des Deutschen Olympischen<br />

Instituts (DOI) im Frankfurter Römer wurde ebenfalls dieser<br />

Erscheinung nachgespürt. Waren doch gerade die Griechen als<br />

Gastgeber der Spiele von Athen 2004 nicht müde geworden, auf<br />

die (angeblichen) Ideale des Altertums und den Neustart von 1896<br />

in der griechischen Hauptstadt zu verweisen. Da wurde wieder die<br />

Olympische Idee, gewissermaßen die intellektuelle Formel für den<br />

"Geist", beschworen. Und die hat nur wenig mit der Wirklichkeit<br />

im antiken Olympia zu tun. Denn bei den Spielen zu Ehren des<br />

Göttervaters Zeus zählte nur der Sieg. Und fast jedes Mittel war<br />

recht, ihn zu erringen. Vielmehr entsprang die olympische Idee<br />

dem pädagogischen Impetus Pierre de Coubertins, die Spiele und<br />

den Sport zu einer moralischen Erneuerung der Jugend zu benutzen.<br />

Derlei Vorstellungen sind längst hinter dem wirtschaftlich-technischen<br />

Nutzen und dem Imagegewinn zurückgetreten. Andreas<br />

Höfer, der Wissenschaftliche Leiter des DOI, stellte bei der Frankfurter<br />

Tagung fest: "Auch Athen 2004 war eine ‚Kommerziade',<br />

Olympische Erziehung von<br />

Optimismus geprägt<br />

Von Kerstin Rehhahn<br />

Kinder und Jugendliche für die Olympische Idee zu begeistern,<br />

ist ein wichtiges Anliegen der Olympischen Bewegung.<br />

Insbesondere Olympische Spiele mit ihrer enormen<br />

öffentlichen Aufmerksamkeit bieten Anlass, die Thematik in die<br />

Schulen zu bringen. In ihrem gemeinsamen Wettbewerb "Olympia<br />

- Mehr als Olympische Spiele" hatten die Deutsche Olympische<br />

Gesellschaft (DOG), die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung<br />

(DKJS) und O2 im Olympiajahr 2004 ein Modellprojekt ins Leben<br />

gerufen, das olympische Erziehung im Schulunterricht mit der<br />

Förderung projektorientierten Lernens verbinden sollte. Schülerinnen<br />

und Schüler waren aufgerufen, sich mit Fragen rund um das<br />

Thema "Olympia" auseinanderzusetzen und möglichst auch Ideen<br />

zur praktischen Umsetzung zu entwickeln. "Ob Umweltschutz,<br />

Geschichte, Zeitmessung, Stadionbau oder Landeskunde - erlaubt<br />

16<br />

Olympische Nachlese mit<br />

skeptischem Unterton<br />

Von Steffen Haffner<br />

jedenfalls kein Sieg der Idee gegenüber dem Kommerz…Hier<br />

wurde eine Chance vertan - und eine Illusion begraben." Gerade<br />

nach den olympischen Tagen von Athen begleitet Argwohn den<br />

Inhalt der Spiele. Und zieht die Faszination der Leistung in Zweifel,<br />

die NOK-Generalsekretär Bernhard Schwank in seinem Referat als<br />

wesentlich für den Sport herausarbeitete. Immerhin waren in<br />

Griechenland 23 Athleten, darunter drei Olympiasieger, "dopingpositiv".<br />

Höfer rechnete vor, dass damit etwa 99,8 Prozent der<br />

mehr als 10.000 Athleten nicht auffällig geworden seien. Benutzte<br />

diese Zahl aber keineswegs als Tranquilizer, sondern fügt sarkastisch<br />

an: "Es wäre reichlich Naivität geboten, diese Athleten<br />

allesamt tatsächlich auch für ‚sauber' zu halten…. Die Dunkelziffer<br />

ist jedenfalls nach wie vor groß, und der Glaube an das Gute in<br />

der Sportlerin und im Sportler bleibt auf eine harte Probe gestellt."<br />

Die olympische Maxime citius, altius, fortius (schneller, höher,<br />

weiter), die Pater Didon seinem Freund Coubertin formulierte, hat<br />

sich längst als ein fataler Komparativ erwiesen. Der Athlet ist an<br />

seine biologischen Grenzen gestoßen, die er meist nur noch mit<br />

ist, was euch an Olympia interessiert", ließ die Ausschreibung viel<br />

Spielraum für kreative Ideen. Einzig vorgeschrieben war die<br />

Nutzung eines virtuellen Arbeitraums, in dem die Olympiaprojekte<br />

geplant, begleitet und dokumentiert werden sollten.<br />

Sommer 2004. Die Olympischen Spiele in Athen waren das<br />

beherrschende Thema, auch in der Greifswalder Montessori-<br />

Grundschule. "Warum machen wir nicht unsere eigene Olympiade?",<br />

fragten die Kinder der 2. und 3. Klasse ihre Lehrerin - und<br />

die Idee zur Teilnahme am Wettbewerb war geboren. Dass auch<br />

Olympische Spiele in der Schule eine enorme organisatorische<br />

Anstrengung von der Planung und den Vorbereitungen bis zum<br />

eigentlichen Ereignis sind, haben die " Montis" dabei zum einem<br />

gelernt. Zum anderen können sie stolz auf eine eigenständig<br />

organisierte Mini-Olympiade mit Eröffnungsfeier und sportlichen<br />

Spielen zurückblicken.<br />

Dass Olympia u.a. Anschauungsmaterial für den Physikunterricht<br />

bietet, lernte die siebente Klasse der Integrierten Gesamtschule<br />

"Grünthal" in Stralsund. Denn wer ahnte schon vorher, dass die<br />

Entzündung der olympischen Flamme im heiligen Hain von<br />

Olympia mittels Hohlspiegel eine Anwendung des Reflexionsgesetzes<br />

aus der Optik ist. Auch im anderen Fächern erwies sich das<br />

Nachdenken über olympische Zusammenhänge als unbedingt

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