olympischer literatur-wettbewerb deutsch - englisch - französisch

schwieriger. Nachwuchsbetreuerinnen und -betreuer in
Vereinen müssen daraus resultierende Herausforderungen
wahrnehmen und die Jugendlichen bei deren Bewältigung
unterstützen. Es erscheint selbstverständlich, dass sich Trainer
und Übungsleiter im Verein für den Bildungsweg und die
berufliche Ausbildung ihrer Athleten interessieren. Sie sollten
über ihre Pläne genauso Bescheid wissen wie über wichtige
Prüfungen, Abschlüsse und Laufbahnentscheidungen und sie
sollten Verständnis dafür haben, wenn für die schulische oder
berufliche Zukunft ihrer Schützlinge mehr Stunden in der
Woche erforderlich sind, als der Sport ihnen lässt. Gemeinsam
mit ihnen und ihren Eltern kann dann nach sinnvollen Möglichkeiten
gesucht werden, den Aufwand für den Sport für
eine gewisse Zeit zu verringern und zugleich mit ihnen zu
planen, wann sie ihren Einsatz im Sport wieder erhöhen
können. Beratung ist jedoch nicht zuletzt auch dann
erwünscht, wenn es um die Suche nach geeigneten Lehr- und
Ausbildungsstellen geht.
Schließlich gilt schon für den Sportverein als Quell des olympischen
Leistungssports, dass der Umgang zwischen den
Nachwuchsbetreuern und den Heranwachsenden durch eine
grundsätzliche gegenseitige Achtung getragen sein muss. Das
heißt, Kinder und Jugendliche dürfen nicht allein als "Leistungsträger"
gesehen werden, sie sind vielmehr in ihrer
"ganzen" Persönlichkeit anzunehmen - mit eigenen Interessen
und besonderen Fähigkeiten, auch außerhalb des Sports, mit
persönlichen Problemen und mit einem Entwicklungspotenzial,
das nicht durch eine einseitige Einbindung in den Leistungssport
verbaut werden darf.
Wenn der Aufbruch in eine olympische Karriere gelingen soll,
dann müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Dabei sollte
man nicht vergessen, dass trotz mancher Kritik die Leistungen
des Sportvereins für Kinder und Jugendliche unübertroffen
sind. Der Vereinssport bietet Kindern und Jugendlichen die
Möglichkeit, eine große Palette wettkampfgebundener Sportarten
kennenzulernen. Darüber hinaus bietet er stabile soziale
Strukturen und Erfahrungsbereiche, in denen sich Kinder und
Jugendliche sowohl in der Gruppe als auch individuell entfalten
können.
Insofern sind Vereine für alle ein Gewinn. Besonders für den
olympischen Spitzensport. Keine andere Organisation ist in
der Lage, eine auch nur annähernd vergleichbare Bindung an
den Sport oder ein anderes Interessensgebiet herzustellen,
wie das Netzwerk der 90.000 Sportvereine. Keiner anderen
Institution in unserem Lande gelingt es, in ähnlicher Weise
zur Anlaufstelle und zum Ort gemeinsamen Handelns für
junge Menschen zu werden - ob sie nun breiten- und
freizeitsportlich orientiert oder spitzensportlich motiviert
sind.
OF
15