olympischer literatur-wettbewerb deutsch - englisch - französisch
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Dr. Jürgen Baur (Universität Potsdam) vertritt deshalb die<br />
Auffassung, dass die Sportvereine gerade jenen Kindern und<br />
Jugendlichen entgegenkommen sollten, die sie mit ihrem<br />
leistungssportlich ausgerichteten Sportmodell ansprechen,<br />
die sich beständiger und intensiver im Sport engagieren<br />
wollen und für die die leistungsthematische Auslegung des<br />
Sporttreibens eine bedeutsame Rolle spielt.<br />
Folgt man Baur, so ist der leistungssportliche Sektor der<br />
Vereine auszuweiten und attraktiver zu gestalten, um auch<br />
die für ein leistungsthematisches Sporttreiben aufgeschlossenen<br />
Heranwachsenden zu erreichen, die noch außerhalb der<br />
Vereine stehen. Dabei muss man aber sehen, dass es wahrscheinlich<br />
den wenigsten Kindern und Jugendlichen im Sport<br />
ausschließlich um Leistungsverbesserung und Leistungsvergleiche<br />
geht. Vielmehr spielen andere Orientierungen wie<br />
sozialer Kontakt, Wohlbefinden, Abwechslung, Erlebnis etc.<br />
ebenfalls eine Rolle oder sind sogar vorrangig. Sportvereine,<br />
die Nachwuchs gewinnen und längerfristig binden wollen,<br />
wären also schlecht beraten, wenn sie ihre Angebote im<br />
leistungssportlichen Sektor nur auf ein leistungssportliches<br />
Training beschränken würden. Vielmehr kommt es für die<br />
Vereine darauf an, die leistungssportlichen Angebote zu<br />
arrangieren und mit anderen Angeboten zu verbinden.<br />
Nicht nur Mediziner, Trainingswissenschaftler und Biomechaniker,<br />
sondern auch Pädagogen<br />
und Psychologen empfehlen<br />
einen sorgfältigen, entwicklungsgemäßen<br />
Aufbau der<br />
längerfristig anzulegenden<br />
leistungssportlichen Karriere. Das<br />
legt eine altersbezogene Differenzierung<br />
genauso nahe wie die<br />
Forderung nach einem vielseitigen<br />
und abwechslungsreichen<br />
Training. An den Anfängerbereich<br />
und insbesondere das<br />
Training für Kinder, die sich im<br />
Leistungssport engagieren, sind<br />
hier besondere Anforderungen<br />
anzulegen. Erst eine vielseitige<br />
und zielgerichtete Grundausbildung<br />
und ein breit angelegtes<br />
Grundlagentraining schaffen<br />
günstige Voraussetzungen für<br />
eine nachfolgende Spezialisierung.<br />
Vielseitigkeit kommt den spielerischenHandlungsorientierungen<br />
der Kinder entgegen. Zwar<br />
ist im Verlauf einer längerfristigen<br />
leistungssportlichen Karriere<br />
14<br />
eine fortschreitende Spezialisierung unumgänglich. Trotzdem<br />
kann auch ein spezialisiertes leistungssportliches Training mit<br />
Heranwachsenden durch ergänzende sportive Aktivitäten<br />
angereichert werden. Die in manchen Sportarten unvermeidliche<br />
Trainingsmonotonie lässt sich durch leistungsfördernde<br />
Ergänzungssportarten abbauen, und andere sportive Aktivitäten<br />
können unter dem Aspekt des Ausgleichs - und weil<br />
Heranwachsende Spaß daran finden - aufgenommen werden.<br />
Weil die meisten im Leistungssport engagierten Jugendlichen<br />
auch nicht nur um der Leistungsverbesserung und des Leistungsvergleichs<br />
willen trainieren, sollten deren weiter reichende<br />
Orientierungen Berücksichtigung finden. Das kann<br />
dadurch geschehen, dass das spezialisierte Training in eine<br />
breitere Palette anderer sportiver Aktivitäten eingebettet<br />
wird. Es können aber auch außersportliche Veranstaltungen<br />
Anlässe für soziale Kontakte und Kommunikation bieten,<br />
Abwechslung und Erlebnisse bringen. Junge Leistungssportler<br />
sind deshalb auf jeden Fall in die außersportliche<br />
Nachwuchsarbeit und in das Vereinsleben insgesamt einzubeziehen.<br />
Nicht alle Heranwachsende können ihr leistungssportliches<br />
Engagement "reibungslos" mit anderen Aufgaben verbinden.<br />
Die Balance zwischen den verschiedenen Lebenszielen wird<br />
mit der Steigerung der Trainingsanforderungen und den<br />
Anforderungen der schulischen und beruflichen Ausbildung