CN6 2009 - SAC Sektion Pfannenstiel
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Schweizer Alpen-Club <strong>SAC</strong><br />
<strong>Sektion</strong> <strong>Pfannenstiel</strong><br />
Eiskurs Jugend<br />
2. Tag:<br />
Am Morgen die grosse Überraschung:<br />
Vom Bett aus sah es draussen eher<br />
düster aus. Wenn man aber näher ans<br />
Fenster trat, entdeckte man, dass der<br />
obere Teil des gegenüberliegenden<br />
Berghangs bereits sonnenbeschienen<br />
und der Himmel blau war.<br />
So herrschte gute Stimmung, als wir<br />
wenig später vom oberen Parkplatz<br />
Richtung Gletscher spazierten. Auf dem<br />
letzten Schneefeld vor dem Gletscher<br />
montierten wir Klettergurt und Steigeisen<br />
und seilten uns in Dreierseilschaften<br />
an. Wenig später befanden wir<br />
uns auf dem Gletscher oberhalb der<br />
Spalte, in der wir Eisklettern durften:<br />
Steileisgeräte wurden ausgepackt,<br />
Standpunkte fürs Toprope- Klettern<br />
wurden eingerichtet.<br />
Nach einer kurzen Instruktion von<br />
Bergführer Godi Just nahmen wir das<br />
Eiswändchen in Dreierteams in der vollen<br />
Breite in Angriff.<br />
Für mich, der ich noch nie im Eis geklettert<br />
hatte, war es ein grossartiges<br />
Erlebnis: In der einen Route morsches<br />
Eis, in das sich der Pickel tief vergrub<br />
und das auch immer wieder in grossen<br />
Brocken heraus brach, wenn man den<br />
Pickel heraus hebelte und in der nächsten<br />
Spalte senkrechtes, spiegelglattes<br />
Eis, wo drauf acht gegeben werden<br />
musste, die Steigeisenspitzen fest genug<br />
in die Wand zu treiben um den Halt<br />
nicht zu verlieren.<br />
Dass man den Eispickel einfach so ins<br />
Eis hauen und sich sorglos mit dem ganzen<br />
Gewicht daran hängen kann, fand<br />
ich genial und ich konnte nicht genug<br />
davon haben.<br />
Nach dem Mittagessen räumten wir das<br />
Feld für den Bergführerkollegen von<br />
Godi Just, der die Eiskletterstelle<br />
ursprünglich eingerichtet hatte.<br />
Nur ein paar Meter weiter gab es schon<br />
wieder etwas zu tun: Unser kleinster<br />
Teilnehmer fiel in eine Gletscherspalte,<br />
allerdings kontrolliert! Da er angeseilt<br />
war und sich an der Spitze der Seilschaft<br />
befand, konnte er mit dem Schweizer<br />
Flaschenzug sicher gerettet werden. Das<br />
ganze Vorgehen wurde filmisch und fotografisch<br />
festgehalten und zur Übung<br />
noch zweimal wiederholt.<br />
Zurück beim Parkplatz badeten wir<br />
unsere Füsse in einem glasklaren, angenehm<br />
kühlen, langsam fliessenden<br />
Nebenarm eines Gletscherbachs (die<br />
Wassertemperatur des Hauptflusses<br />
war bei den meisten jenseits der<br />
Schmerzgrenze).<br />
Meine ohnehin schon verwöhnten Füsse<br />
waren jetzt wieder ganz frisch: keine<br />
Blasen, keine Druckstellen; diese zwei<br />
spannenden Tage waren ideal, um<br />
meine neuen Schuhe einzulaufen. Nicht<br />
nur meine Schuhe, sondern alle<br />
Teilnehmer sind nun bestens vorbereitet<br />
für die kommende Hochtourenwoche<br />
im Wallis. In diesem Sinne ein herzliches<br />
Dankeschön an Matthias Bolt und<br />
Bergführer Godi Just für das gelungene<br />
Wochenende.<br />
Autoren:<br />
Silvan und Arion Schuler<br />
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