CN6 2009 - SAC Sektion Pfannenstiel

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Clubnachrichten 6/09 Eiskurs Jugend Eiskurs mit Jugend SAC-Pfannenstiel, Steingletscher, 27./28. Juni 2009 1. Tag: Nach einer ermüdenden Autofahrt über den Sustenpass nach Steingletscher setzten wir uns zuerst ins Restaurant, da das Wetter nicht gerade optimal war. Nachdem wir unseren Bergführer Godi Just kennengelernt und den Tagesablauf besprochen hatten, wurde fehlendes Material verteilt und dann gingen wir in Richtung Gletscher los. Kurz vor dem Gletscher schlugen wir unser erstes "Camp" auf und legten die Steigeisen an. Zuerst machten wir eine kleine Rundtour auf den Steinen, um mit den Steigeisen vertraut zu werden. An-schliessend begaben wir uns auf den Gletscher. Wir stiegen bis über die erste Stufe hinauf und machten dort eine Mittagspause. Da es danach steiler wurde, mussten wir uns in Dreierseilschaften anseilen, wobei immer der vorderste und der hinterste eine Seilverkürzung machte. Als alle fertig waren, brachen wir wieder auf, marschierten den Gletscher, der zunehmend mehr Spalten aufwies, hinauf und konnten bald immer besser mit den Steigeisen gehen. Bei der zweiten Rast übten wir verschiedene Arten, wie man einen Abseilstand einrichten kann. In kleinen Gruppen machten wir eine Eissanduhr, eine "Birne", einen "Toten Mann" und einen gewöhnlichen Stand mit Eisschrauben. Nach einer kurzen Pause begaben wir uns dann auf ein steiles Schneefeld. Wir legten die Steigeisen ab und stiegen zuerst noch in den Seilschaften dieses Schneefeld hinauf, wobei jeweils der Hinterste plötzlich abrutschen und die beiden anderen ihn halten mussten. Danach übten wir verschiedene Techniken, wie man sich wieder auffangen kann, wenn man abrutscht. Ausserdem lernten wir, wie man mit der Pickelbremse gezielt abrutschen kann. Am Schluss beschossen wir uns gegenseitig mit Schneebällen, um uns ein wenig auszutoben, bevor wir uns an den Abstieg machten. 34
Schweizer Alpen-Club SAC Sektion Pfannenstiel Eiskurs Jugend 2. Tag: Am Morgen die grosse Überraschung: Vom Bett aus sah es draussen eher düster aus. Wenn man aber näher ans Fenster trat, entdeckte man, dass der obere Teil des gegenüberliegenden Berghangs bereits sonnenbeschienen und der Himmel blau war. So herrschte gute Stimmung, als wir wenig später vom oberen Parkplatz Richtung Gletscher spazierten. Auf dem letzten Schneefeld vor dem Gletscher montierten wir Klettergurt und Steigeisen und seilten uns in Dreierseilschaften an. Wenig später befanden wir uns auf dem Gletscher oberhalb der Spalte, in der wir Eisklettern durften: Steileisgeräte wurden ausgepackt, Standpunkte fürs Toprope- Klettern wurden eingerichtet. Nach einer kurzen Instruktion von Bergführer Godi Just nahmen wir das Eiswändchen in Dreierteams in der vollen Breite in Angriff. Für mich, der ich noch nie im Eis geklettert hatte, war es ein grossartiges Erlebnis: In der einen Route morsches Eis, in das sich der Pickel tief vergrub und das auch immer wieder in grossen Brocken heraus brach, wenn man den Pickel heraus hebelte und in der nächsten Spalte senkrechtes, spiegelglattes Eis, wo drauf acht gegeben werden musste, die Steigeisenspitzen fest genug in die Wand zu treiben um den Halt nicht zu verlieren. Dass man den Eispickel einfach so ins Eis hauen und sich sorglos mit dem ganzen Gewicht daran hängen kann, fand ich genial und ich konnte nicht genug davon haben. Nach dem Mittagessen räumten wir das Feld für den Bergführerkollegen von Godi Just, der die Eiskletterstelle ursprünglich eingerichtet hatte. Nur ein paar Meter weiter gab es schon wieder etwas zu tun: Unser kleinster Teilnehmer fiel in eine Gletscherspalte, allerdings kontrolliert! Da er angeseilt war und sich an der Spitze der Seilschaft befand, konnte er mit dem Schweizer Flaschenzug sicher gerettet werden. Das ganze Vorgehen wurde filmisch und fotografisch festgehalten und zur Übung noch zweimal wiederholt. Zurück beim Parkplatz badeten wir unsere Füsse in einem glasklaren, angenehm kühlen, langsam fliessenden Nebenarm eines Gletscherbachs (die Wassertemperatur des Hauptflusses war bei den meisten jenseits der Schmerzgrenze). Meine ohnehin schon verwöhnten Füsse waren jetzt wieder ganz frisch: keine Blasen, keine Druckstellen; diese zwei spannenden Tage waren ideal, um meine neuen Schuhe einzulaufen. Nicht nur meine Schuhe, sondern alle Teilnehmer sind nun bestens vorbereitet für die kommende Hochtourenwoche im Wallis. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an Matthias Bolt und Bergführer Godi Just für das gelungene Wochenende. Autoren: Silvan und Arion Schuler 35
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