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Klettersteig Baltschieder mit Abstieg über die Nasulecher, 11./12 ...

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<strong>Klettersteig</strong> <strong>Baltschieder</strong> <strong>mit</strong> <strong>Abstieg</strong> über <strong>die</strong> <strong>Nasulecher</strong>, <strong>11.</strong>/<strong>12</strong>. August 20<strong>12</strong><br />

Leitung: Samuel Rüegg. Teilnehmer: Kurt Schletti, Thomas Burger, Diana Läubli, Roland Birrer, Rolf<br />

Meili, Otto Gebhardt<br />

Die ÖV-Reise vom Züribiet ins Wallis dauert gute 3 Stunden. Thomas hat Programmierprobleme <strong>mit</strong><br />

seinem Wecker. Er realisiert, dass er den Zug nicht mehr erwischt und schwingt sich kurzerhand auf<br />

seinen Feuerstuhl. Dank heutiger Kommunikationstechnik wissen wir: Wenn ihm auf der Furka nicht<br />

noch ein Mungg unter <strong>die</strong> Räder kommt, dürfte er fast gleichzeitig <strong>mit</strong> uns an der Lötschberg-<br />

Südrampe eintreffen. So war es dann auch.<br />

Wir marschieren von Ausserberg 930 müM entlang der Niwärch-Suon ins endlose <strong>Baltschieder</strong>tal. Die<br />

Walliser Sonne brutzelt unerbittlich. Wo wir auf ca. 1400 müM <strong>die</strong> Wasserleite verlassen, wird der<br />

Pfad steil. Sehr steil. Fingerlange, buntgefleckte, daumendicke Raupen kreuzen unsern Weg. Was aus<br />

denen mal werden wird? Auf 1700 müM <strong>die</strong> ersten Eisenbügel. Davor herrscht Andrang. Wir<br />

versuchen, den Stau zu umgehen und etwas höher einzusteigen. Aber <strong>die</strong>se Variante ist abmontiert.<br />

Wir kehren um. Inzwischen ist der Einstieg frei. Vor uns liegen knapp 700 Höhenmeter in<br />

abwechselnder Neigung, zum Teil in vertikalen Platten und Türmen. Das Ganze ist <strong>mit</strong> K4 bewertet,<br />

was wohl hinkommen dürfte. Wegen seiner beachtlichen Länge ist <strong>die</strong>ser <strong>Klettersteig</strong> weniger eine<br />

mentale, sondern eine konditionelle Herausforderung.<br />

Bild: Thomas Burger<br />

Gelegentlich erfordert der <strong>Baltschieder</strong>-<strong>Klettersteig</strong> einige Verrenkungen<br />

Nach ca. 7 Stunden erreichen wir <strong>die</strong> Wiwannihütte 2470 müM <strong>mit</strong> Sicht auf diverse Viertausender.<br />

Sie bietet ca. 30 Schlafplätze, ist voll besetzt, aber trotzdem gemütlich. Das Personal ist Spitze, <strong>die</strong><br />

Verpflegung ausgezeichnet. Es ist <strong>die</strong> Nacht der Sternschnuppen. Nach einer halben Stunde<br />

vergeblichen Starrens gebe ich’s auf. Ich bin rechtschaffen geschafft und krieche unters Duvet. Fünf<br />

Minuten später kommt unser Präsident und versichert glaubhaft, er habe wunderschöne Exemplare


gesichtet. Aber <strong>die</strong> Schnuppen sind mir jetzt schnuppe. Frühstück um 7 Uhr. Thomas ist nicht dabei.<br />

Er ist schon seit 4 Uhr unterwegs aufs Wiwannihorn. Einer wie der Burger schafft das auch ohne<br />

Zmorge.<br />

Der <strong>Abstieg</strong> ins Bietschtal führt über federnden Waldboden <strong>mit</strong> prächtigen Ausblicken. Die<br />

Nasenlöcher-Route ist nicht ganz einfach zu finden. Ketten und Seile helfen beim <strong>Abstieg</strong>. In zwei<br />

Seilschaften queren wir eine gewaltige Plattenflucht. Sie ist <strong>mit</strong> Bohrhaken abgesichert. Plötzlich<br />

schiesst ein veritabler Bach aus einer Höhle. Das Nasuloch! Samuel und Kurt erkunden <strong>die</strong> finstere<br />

Höhle, landen an einem Seeli und kehren um. Thomas versucht’s solo. Und steht 15 Minuten später<br />

am oberen Ende. Jetzt montieren wir auch <strong>die</strong> Stirnlampen und kriechen hoch. Unter uns rauscht das<br />

Wasser (es weiss übrigens bis heute niemand, woher es kommt). Die Felsen sind glitschig. Ketten<br />

helfen über <strong>die</strong> schwierigeren Kletterstellen. Runterfallen sollte man da drin nicht. Den Ausgang<br />

findet man nur, wenn man sich genau an der richtigen Stelle umdreht.<br />

Bild: Thomas Burger Nicht leicht zu finden: Der Ausstieg aus dem Nasenloch<br />

Nach <strong>die</strong>ser Höhlenexkursion wird der <strong>Abstieg</strong> einfacher. Wo wir den Bietschbach auf einer<br />

Naturbrücke überqueren, können wir einen Blick auf den Bietschtal-Seilparcours werfen. Er enthält<br />

diverse Schikanen und ist nur <strong>mit</strong> Bergführern machbar. Nach ca. 7 Stunden erreichen wir unseren<br />

Ausgangspunkt. Es reicht noch für ein Bier. Im Bahnhof Bern ein Riesenbetrieb. Alle ergattern sich<br />

irgendwo einen Sitzplatz. Im Zürcher HB verlieren sich unsere Spuren. Aber wir werden uns<br />

wiedersehen. Samuel, besten Dank für alles. og.<br />

Link zu weiteren Bildern <strong>die</strong>ser Tour

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