Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg
Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg
Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Trift-Kristalle: Klein aber fein<br />
Die Geologie des Triftgebiets<br />
58 | 59<br />
Teilansicht der Gadmerflühe, Sektor Mähren.<br />
Eingefügt sind Namen, Abgrenzungen <strong>und</strong> Alter (in<br />
Millionen Jahren) der geologischen Formationen.<br />
Im Zusammenhang mit dem Triftgebiet ist immer<br />
Mineralf<strong>und</strong>en die Rede. Dominant ist wie fast überall<br />
für den aufmerksamen Berggänger. Insbesondere im<br />
Eine unglaublich wechselvolle Erdgeschichte erlebt,<br />
Kalkstein zu Marmor, Basalt zu Amphibolit <strong>und</strong> Peri-<br />
wieder auch von Strahlern <strong>und</strong> Kristallsuchern die<br />
in den Alpen der Quarz <strong>und</strong> zwar fast ausschliesslich<br />
Bereich der Gneiszone zwischen der Triftalp <strong>und</strong> der<br />
wer mit offenen Augen (<strong>und</strong> etwas Gr<strong>und</strong>wissen in Ge-<br />
dotit (Olivinfels, das Material des ozeanischen Erd-<br />
Rede. Man muss sich allerdings bewusst sein, dass die<br />
der helle, wasserklare oder mit grünem Chlorit über-<br />
Trifthütte sind Kleinf<strong>und</strong>e nicht selten. Zu achten ist<br />
steinsk<strong>und</strong>e) durch die Trift wandert. In diesem doch<br />
mantels) zu Serpentinit umgewandelt.<br />
Trift, die ja vorwiegend in die Gneise nördlich des<br />
zogene Bergkristall (Rauchquarz ist an den Granit der<br />
auf Quarzbänder entlang von Rissen <strong>und</strong> Klüften; be-<br />
räumlich beschränkten Gebiet lässt sich ohne grossen<br />
Dank der modernen Theorie der Plattentektonik ver-<br />
Aare-Granits eingetieft ist, kein klassisches Mine-<br />
hohen Lagen geb<strong>und</strong>en). Eine Besonderheit sind die<br />
sonders interessant sind frisch ausgebrochene Fels-<br />
Aufwand eine Kollektion der wichtigsten Gesteine der<br />
stehen wir heute besser, wie ein solches geologisches<br />
ral-F<strong>und</strong>gebiet ist, dass es insbesondere in keiner<br />
langgestreckten Fadenquarze (Bild). In der Literatur<br />
partien.<br />
T.L.<br />
Alpen sammeln. Einige typische <strong>und</strong> attraktive Ver-<br />
Puzzle zustande kommt. Als Folge andauernder Ver-<br />
Hinsicht an die grossartigen, einmaligen Kristallvor-<br />
werden aber auch F<strong>und</strong>e weiterer Mineralien in meist<br />
treter werden in diesem Beitrag mit Bild <strong>und</strong> Namen<br />
schiebung von Kontinentalplatten sind hier – wie auch<br />
kommen der südlich anschliessenden Granitzone<br />
kleinen, aber formschönen Kristallen beschrieben: Al-<br />
vorgestellt.<br />
im übrigen Europa – im Verlauf der letzten 500 Millio-<br />
Grimsel–Rhonegletscher–Göscheneralp–Furka<br />
her-<br />
bit, Titanit, Anatas, Brookit, Ilmenit <strong>und</strong> Monazit.<br />
Diese Gesteine sind Zeugen einer langen <strong>und</strong> wechsel-<br />
nen Jahre gleich dreimal Gebirge aufgefaltet <strong>und</strong> abge-<br />
anreicht.<br />
In der Tatsache, dass die Trift nicht wie die klassi-<br />
vollen Erdgeschichte, welche hier nur in ganz grossen<br />
tragen worden:<br />
Dennoch ist in Berichten von Strahlern wie auch in der<br />
schen F<strong>und</strong>gebiete im Süden von Generationen von<br />
Zügen <strong>und</strong> sehr vereinfacht nachgezeichnet werden<br />
Fachliteratur immer wieder von kleinen, aber feinen<br />
Strahlern abgesucht wurde, liegt vielleicht die Chance<br />
kann. Für diejenigen, welche mehr erfahren möchten,<br />
– Die kaledonische Gebirgsbildung. Von diesem vor<br />
sind am Schluss einige allgemeinverständliche Publi-<br />
450 Millionen Jahren entstandenen Gebirge haben nur<br />
kationen aufgelistet.<br />
die tiefsten Partien die spätere Teilabtragung über-<br />
Man muss kein Profi sein um festzustellen, dass die<br />
lebt. Das sind die oben erwähnten metamorphen Ge-<br />
abgebildeten Gesteine unter völlig unterschiedlichen<br />
steine, die man in ihrer Gesamtheit recht treffend als<br />
geologischen Szenarien entstanden sein müssen: Es<br />
Altkristallin bezeichnet.<br />
sind Meeressedimente (Kalk), magmatische Gesteine<br />
aus in der Tiefe erstarrtem oder ausgeworfenem<br />
– Die variszische Gebirgsbildung. Sie war vor 350<br />
Magma (Granit bzw. vulkanische Gesteine) <strong>und</strong><br />
bis 300 Millionen Jahren charakterisiert durch eine<br />
schliesslich metamorphe Gesteine (Gneis, Marmor,<br />
gewaltige Magmaproduktion. Im Gebiet der heuti-<br />
Langgestreckter, kompliziert<br />
gebauter Quarzkristall, so<br />
genannter Fadenquarz aus<br />
dem Triftgebiet, gef<strong>und</strong>en von<br />
Ernst Rufibach, Guttannen.<br />
Amphibolit, Serpentinit), Vertreter einer vielfältigen<br />
Gesteinsgruppe, die im tiefen Untergr<strong>und</strong> der Gebirge<br />
aus älteren Gesteinen durch hohen Druck <strong>und</strong> hohe<br />
Temperaturen umgewandelt worden sind. Dabei wurden<br />
Sandstein <strong>und</strong> Konglomerate (Nagelfluh) zu Gneis,<br />
gen <strong>Bern</strong>er <strong>und</strong> Urner Alpen sind zu dieser Zeit in<br />
einigen Kilometern Tiefe mehrere tausend Kubikkilometer<br />
Magma zum Zentralen Aare-Granit erstarrt,<br />
begleitet von vulkanischen Eruptionen an<br />
der Erdoberfläche.