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Sektion Bern - SAC Sektion Bern und Subsektion Schwarzenburg

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Alpenforscher Gottlieb Studer<br />

Gottlieb Samuel Studer<br />

22 | 23<br />

Der Studerstein am Rand des Bremgartenwaldes, ein Findlings-Gneisblock.<br />

Gottlieb Samuel Studer (1804–1890) war Mitinitiant<br />

übers Triftgebiet fest: «Die Fährte einer fliehenden<br />

man sich sputen muss, auch nur einige Züge zu erha-<br />

des Schweizer Alpen-Clubs <strong>und</strong> erster Präsident der<br />

Gemse war im Firn sichtbar. Ganz oder halb erstarrte<br />

schen.»<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>Bern</strong> des <strong>SAC</strong>. Er war der wichtigste Erfor-<br />

Schmetterlinge, Bienen <strong>und</strong> andere Insekten lagen hier,<br />

Wenn man in Rechnung stellt, mit welcher Ausrüs-<br />

scher der <strong>Bern</strong>er Alpen. Und er war neben Hans Con-<br />

weit von aller Vegetation, in dem Reiche ewiger Todeser-<br />

tung Studer in die damals noch weitgehend unbe-<br />

rad Escher von der Linth der bedeutendste Panorama-<br />

starrung, in nicht geringer Anzahl umher.» Und gr<strong>und</strong>-<br />

kannte Bergwelt zog, so ist die genaue zeichnerische<br />

zeichner in einer Zeit, als es weder gute Karten noch<br />

sätzlich registrierte Studer: «Man begnügt sich nicht<br />

Erfassung der Gipfel <strong>und</strong> Grate <strong>und</strong> ihre sorgfältige<br />

Fotografien von der Gebirgswelt gab. Den Spuren die-<br />

mehr damit, die Alpen aus der Ferne zu betrachten. (…)<br />

<strong>und</strong> lückenlose Benennung umso eindrücklicher. In<br />

ses Pioniers des Alpinismus folgen wir, wenn wir auf<br />

Man will ihre W<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Schrecken in der Nähe sehen,<br />

beschlagenen Lederschuhen, die mit drei- oder vierza-<br />

den kommenden Seiten durchs Triftgebiet schweifen.<br />

Gipfel erklimmen, dem Brausen der Fallbäche sein Ohr<br />

ckigen Eisen versehen werden konnten, mit einem<br />

Gottlieb Studer gehörte nicht zu den grossen Erstbe-<br />

leihen, an dem Sturze donnernder Lawinen sich ergöt-<br />

Bergstock mit Eisenhaken <strong>und</strong> einem Spitzhammer<br />

steigern, auch wenn er das Sustenhorn, das Wildhorn,<br />

zen, auf grüner Alpentrift die duftenden Blumen pflü-<br />

fürs Stufenschlagen im Eis wurden damals die Berg-<br />

das Rinderhorn, das Gross Wannenhorn, den Combin<br />

cken, in den aufgerissenen Felsenspalten den Bau der<br />

fahrten unternommen; die Kleidung war aus heutiger<br />

de Corbassière <strong>und</strong> das Studerhorn als Erster bestieg<br />

Erdfeste ergründen.»<br />

Sicht unzweckmässig. Als Proviant wurden Brot,<br />

oder die Triftlimmi als Erster überschritt. Er war<br />

Der künstlerisch wertvollste Teil seines Werks sind<br />

Käse, geräuchertes Fleisch <strong>und</strong> Wein für mehrere Tage<br />

der ausdauernde Berggänger. Getrieben von unstill-<br />

seine 928 zum Teil grossformatigen Panoramen. Zwei<br />

mitgeschleppt. Unterkünfte in höheren Lagen waren<br />

barem Entdeckerdrang, unternahm er zwischen sei-<br />

sind auf den folgenden Seiten abgebildet.<br />

bestenfalls in Alpställen oder Heustadeln zu finden.<br />

nem 17. <strong>und</strong> 80. Lebensjahr wochenlange Gebirgs-<br />

In seinem 1844 erschienen Buch «Eiswüsten <strong>und</strong> sel-<br />

Den 16-stündigen Anmarschweg ins Oberhasli bewäl-<br />

wanderungen mit Expeditionscharakter. Sie hatten<br />

ten betretene Hochalpen <strong>und</strong> Bergspitzen des Can-<br />

tigte Gottlieb Studer anfänglich zu Fuss. Erst 1850<br />

die topografische Aufklärung der Alpen zum Ziel.<br />

tons <strong>Bern</strong> <strong>und</strong> angrenzender Gegenden» betont Stu-<br />

hielt er fest, es bedürfe nur noch «eines schnellen Ent-<br />

In 18 Fahrtenbüchern mit gegen 4000 Seiten <strong>und</strong> in<br />

der, die Zeichnungen seien «ausschließlich zum Zwecke<br />

schlusses, <strong>und</strong> Pferdekraft <strong>und</strong> Dampfmacht bringen<br />

20 Skizzenbüchern mit insgesamt 1184 Zeichnungen<br />

einer möglichst getreuen Darstellung der Gebirgsfor-<br />

oder aufgelöste Dünste die Athmosphäre <strong>und</strong>urchsich-<br />

den gemächlichen Stadtbewohner auf ebenen Strassen<br />

hielt er in Wort <strong>und</strong> Bild die Routen fest, wobei er<br />

men» entstanden. «Selbst dieser Zweck konnte hie <strong>und</strong><br />

tig machen; <strong>und</strong> erreicht man auch den Standpunkt zur<br />

über den glatten Seespiegel in einem Tage in das Herz<br />

seine präzisen Landschafts- <strong>und</strong> Routendarstellungen<br />

da bei der eilfertigen Skizzirung, wie oft die Umstände<br />

günstigsten St<strong>und</strong>e, so vergehen oft kaum wenige Au-<br />

der Hochalpen hinein.»<br />

mit einfühlsamen Schilderungen von Stimmungen,<br />

sie geboten, nicht nach Wunsch erreicht werden.» Denn<br />

genblicke des Schauens, <strong>und</strong> es drohen aufsteigende Ne-<br />

Gottlieb Studer war Notar <strong>und</strong> wirkte zuerst als Se-<br />

Personen <strong>und</strong> Naturbeobachtungen zu verbinden<br />

rar seien «die Tage, wo nicht ein missgünstiges Gewölke<br />

bel das Bild oder den Zeichner in finstere Nacht zu hül-<br />

kretär des kantonalen Justiz- <strong>und</strong> Polizeideparte-<br />

wusste. Beispielsweise hielt er 1850 in einem Bericht<br />

diesen oder jenen Theil des Gesichtskreises umlagert,<br />

len; oder Wind <strong>und</strong> Kälte walten in solchem Grade, dass<br />

ments <strong>und</strong> von 1850 bis 1866 als Regierungsstatthal-

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