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Soziologische Vorüberlegungen zu einer europäischen Küstenwache

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verdeckt sichtbar ist – doch auch sie hängen von der Seefahrt ab. Weiter gehend ist<br />

<strong>zu</strong> berücksichtigen, dass nicht alle Anrainer der europäischen Meere gleichzeitig Mitglied<br />

der EU sind; jedoch zählen manche dieser Staaten <strong>zu</strong> den Beitrittskandidaten. 34<br />

Solange der Beitritt nicht erfolgte bzw. wenn der betreffende Staat nicht <strong>zu</strong> den Beitrittsstaaten<br />

35 gehört, sind separate Abkommen an<strong>zu</strong>streben, um Lücken im Geltungsbereich<br />

des Sicherheitskonzepts <strong>zu</strong> schließen. Im baltischen Raum ist die Entstehung<br />

<strong>einer</strong> entsprechenden Struktur im Rahmen der Ostsee-Kooperation – sogar<br />

unabhängig von <strong>einer</strong> Lösung innerhalb der EU – denkbar, wobei in dieses Gremium<br />

neben Norwegen, Island und Russland auch die Beitrittsländer Polen, Estland, Lettland<br />

und Litauen einbezogen sind (vgl. Helsinki-Kommission). Die nachstehende<br />

Karte der EU (Stand April 2002) zeigt den eventuellen Einflussbereich <strong>einer</strong> europäischen<br />

Küstenwache bestehend aus den in gelb gehaltenen derzeitigen Mitgliedsstaaten<br />

der EU sowie den in violett gehaltenen potenziellen Beitrittskandidaten sowie<br />

<strong>einer</strong> eventuellen weiteren Ausdehnung durch die Teilnahme weiterer Staaten an<br />

diesem Projekt. Markiert wurden die auf Seite 60 angesprochenen Einsatzgebiete.<br />

34 Zu dieser Gruppe gehören im Ostseeraum Polen und die drei baltischen Republiken Estland, Lettland<br />

und Litauen. Im Mittelmeerraum handelt es sich um Slowenien, Malta, die Türkei und Zypern,<br />

das durch die Teilung der schwierigste Kandidat sein dürfte. Hin<strong>zu</strong> kommt, dass Zypern den so genannten<br />

„Billigflaggenländern“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>rechnen ist. Am Schwarzen Meer kommen die Balkanstaaten<br />

Rumänien und Bulgarien in Betracht.<br />

35 Als so genannte Drittländer sind in Nordeuropa Norwegen – einschließlich Jan Mayen, Bäreninsel<br />

und der autonomen Region Svalbard – und Island <strong>zu</strong> nennen. An der Adria bleibt eine Beteiligung<br />

Kroatiens oder Albaniens ab<strong>zu</strong>warten; gleiches gilt für die Ukraine und Georgien am Schwarzen Meer.<br />

Der auf Grund s<strong>einer</strong> weit gestreuten Meeres<strong>zu</strong>gänge interessanteste Partner dürfte Russland sein. Im<br />

Ostseeraum liegt mit den Regionen Kaliningrad und St. Petersburg die Beteiligung an einem Sicherheitskonzept<br />

nahe. Sollte Norwegen teilnehmen, würde auch die Region um Murmansk in unmittelbare<br />

Nähe rücken. Schließlich tritt Russland auch noch als Anrainer des Schwarzen Meeres in Erscheinung.<br />

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