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Soziologische Vorüberlegungen zu einer europäischen Küstenwache

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konstatiert wurden, wohingegen die Brandursache nicht <strong>zu</strong> ermitteln war (vgl. Seeamt<br />

Kiel). Schließlich berief das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

(BMVBW) eine unabhängige Expertenkommission (UEK) unter dem Vorsitz<br />

des Bremer Hafensenators a.D. Klaus Grobecker ein, die ihren Abschlussbericht<br />

einschließlich umfangreicher Empfehlungen am 16. Februar 2000 vorlegte. Allen<br />

Untersuchungen ist gemeinsam, dass sie im Grunde auf Deutschland begrenzt sind.<br />

Man kann ohne viel Übertreibung sagen, dass die Havarie der PALLAS vor allem<br />

im strukturellen Rahmen des Küstenschutzes einige Un<strong>zu</strong>länglichkeiten aufzeigte.<br />

Daneben gibt es Aspekte, die vor allem am Beginn der Ereigniskette der PALLAS-<br />

Havarie bedeutsam waren, wie etwa das Zusammenwirken der dänischen und deutschen<br />

Rettungskräfte sowie die Frage nach einem Einsatz dänischer Kräfte überhaupt.<br />

Zu den letztgenannten Punkten bezieht die Schwachstellenanalyse von Clausen<br />

gemäß ihres Auftrages bewusst keine Stellung; sie wurden lediglich als „Lagevorgaben“<br />

in die Analyse einbezogen (vgl. Clausen, 1999: 2), was jedoch keineswegs<br />

impliziert, dass die dortigen Begebenheiten irrelevant waren. Von daher waren die<br />

Reaktionen auf die PALLAS-Havarie in Dänemark von gesondertem Interesse, sodass<br />

der dortigen Diskussion ein eigenes Kapitel gewidmet ist, das sich weitgehend auf<br />

Anfragen von Parlamentariern des Folketing an die dänische Regierung stützt, wodurch<br />

auch Einblick in die verzweigte Küstenschutzstruktur des nördlichen Nachbarn<br />

gewährt wird. Ferner bietet die Tatsache, dass durch diese Havarie eigentlich<br />

zwei Nationen betroffen waren, eine Überleitung von der nationalen <strong>zu</strong>r internationalen<br />

Ebene. Zunächst erfolgt jedoch eine Rekapitulation der unmittelbar nach der<br />

Havarie gestellten Forderungen der schleswig-holsteinischen Landesregierung, die<br />

teils bis in die Gegenwart aktuell sind.<br />

2.2.1 Forderungen der schleswig-holsteinischen<br />

Landesregierung als Konsequenzen aus der Havarie<br />

Verständlicherweise fühlte sich die schleswig-holsteinische Landesregierung<br />

s<strong>einer</strong>zeit von der PALLAS-Havarie betroffen; von daher war sie an einem schnellen<br />

Ende der Havarie interessiert. Ebenso nachvollziehbar sind die relativ früh geforderten<br />

Konsequenzen, die aus dem Ereignis sowie vor allem aus den Schwachstellen,<br />

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