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Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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WISSENSCHAFT VOR ORT<br />

zes und Verbesserung der Funktions fähigkeit<br />

des Kapitalmarktes“ kommen einschneidende<br />

und kostenintensive Veränderungen auf <strong>die</strong><br />

Kreditinstitute zu. Um den globalen Herausforderungen<br />

auch im lokalen Handeln erfolgreich<br />

zu begegnen, bedarf es schlüssiger Antworten<br />

auf <strong>die</strong> drängenden wirtschaftlichen, sozialen<br />

und demografischen Fragen – und daraus folgend<br />

auch einer intelligenten Personalpolitik,<br />

um mit gut ausgebildeten Leistungsträgern<br />

<strong>die</strong> gewachsene Unternehmenskultur zukunftsgerecht<br />

auszugestalten und weiter zu<br />

entwickeln.<br />

Mit den drei Säulen des Aus- und Weiterbildungsangebotes,<br />

dem Lehrinstitut, der <strong>Sparkassen</strong>-Hochschule<br />

und der Eberle-Butschkau-<br />

Stiftung (EBuSti), verfügt <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-<br />

<strong>Finanzgruppe</strong> über ein breit gefächertes<br />

Instrumentarium, das eine Qualifizierung von<br />

künftigen Führungskräften auf allen Ebenen<br />

auf höchstem Niveau garantiere und dabei <strong>die</strong><br />

Sicherung des „genetischen Codes“ der <strong>Sparkassen</strong><br />

auch für <strong>die</strong> Zukunft sicherstellt, hob<br />

Netzel hervor.<br />

Den viel beachteten Eröffnungsvortrag<br />

hielt Prof. Dr. Dirk Messner, Direktor des Instituts<br />

für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn, zum<br />

Thema „Globalisierung und Gerechtigkeit“.<br />

Messner beleuchtete und beantwortete <strong>die</strong><br />

Frage, ob <strong>die</strong> Entwicklungsländer <strong>die</strong> ökonomischen<br />

und politischen Verlierer der Globalisierung<br />

sind. Dabei ging er näher auf den<br />

Zusammenhang zwischen Globalisierung und<br />

Einkommensverteilung ein. Er stellte eindrucksvoll<br />

<strong>die</strong> Zusammenhänge zwischen Gerechtigkeit,<br />

Ressourcenknappheit und den<br />

Grenzen des gesamten Erdsystems dar. Insbesondere<br />

schilderte er <strong>die</strong> Auswirkungen des<br />

Klimawandels auf <strong>die</strong> Wasserreserven der Erde<br />

sowie <strong>die</strong> Bodendegra<strong>die</strong>rung, <strong>die</strong> in der Zukunft<br />

erschreckende Ausmaße annehmen<br />

wird. Am Schluss seines Vortrags problematisierte<br />

er den Zusammenhang zwischen Klimawandel<br />

und Gerechtigkeit: Gerechtigkeit zwischen<br />

Hoch- und Niedrigemissionsländern,<br />

zwischen den Generationen und einzelnen Gesellschaften.<br />

Als Lösung stellte er eine vom DIE<br />

entwickelte Klimaformel vor, um nationale<br />

Emissionsbudgets möglichst gerecht zu berechnen.<br />

Mit dem „Private Banking als Werttreiber<br />

für <strong>Sparkassen</strong>“ beschäftigte sich Stephan<br />

Bruhn, Vorstandsmitglied der Frankfurter Sparkasse.<br />

Nach einer kurzen Definition und Abgrenzung<br />

der Zielgruppe stellte er dabei <strong>die</strong><br />

Frage nach den monetären Aspekten, der Qua-<br />

lität des Private Banking, dem Markenkern sowie<br />

den Erfordernissen des Personalmarketings.<br />

Bei der Frankfurter Sparkasse werden, so<br />

Bruhn, mit 10 % aller Privatkunden 40% der<br />

Bruttoerträge im Geschäftsfeld generiert. Dabei<br />

stellte er besonders heraus, welche Bedeutung<br />

<strong>die</strong> Finanzierung des Immobilienvermögens<br />

als Ertragsfaktor in <strong>die</strong>sem Segment<br />

darstellt. Um ein hochwertiges Private Banking<br />

anbieten zu können, sind beachtliche Basisinvestitionen<br />

erforderlich: Personalqualität,<br />

Technik und andere Know-how unterstützende<br />

Bereiche. Doch ist jede Sparkasse in der Lage,<br />

mithilfe von vier Umsetzungsmodellen des<br />

DSGV ein funktionierendes Private Banking<br />

anzubieten. Bruhn zufolge bestehen <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

der Zukunft in sinkenden Margen<br />

aufgrund des Trends zu einfachen transparenten<br />

Produkten, steigender Kosten in den<br />

Bereichen Know-how und Research aufgrund<br />

der steigenden Dokumentationsanforderungen.<br />

Hinzu kommen <strong>die</strong> aufsichtsrechtlichen<br />

Anforderungen – und das alles bei einem<br />

Trend zu neuen Beratungs- und Preismodellen.<br />

Gleichwohl ist Bruhn davon überzeugt,<br />

dass ein gut durchdachter Private-Banking-<br />

Auftritt ein signifikanter Werttreiber für <strong>die</strong><br />

einzelne Sparkasse ist, aber auch ein qualitativ<br />

wichtiger Bestandteil der Markenbildung und<br />

Entwicklung der Marke „Sparkasse“. Die Präsenz<br />

vor Ort ist heute wichtiger als früher. Darin<br />

sieht er klare Wettbewerbsvorteile für <strong>die</strong><br />

<strong>Sparkassen</strong>.<br />

Den Schlusspunkt setzte der Gesundheitswissenschaftler<br />

Prof. Dr. Peter Axt mit seinem<br />

provokanten Vortragstitel: „Leben Faule länger?“<br />

Die meisten Menschen möchten lange<br />

leben und dabei gesund bleiben. Aber wie<br />

kann man das erreichen? Dieser Frage ging<br />

Axt nach und stellte dabei zunächst <strong>die</strong> schon<br />

1908 entwickelte Stoffwechseltheorie des<br />

deutschen Physiologen Max Rubner vor: Die<br />

Lebensdauer von Tieren (und Menschen) wird<br />

durch <strong>die</strong> Aktivität des Stoffwechsels begrenzt.<br />

Daher empfiehlt Axt jedem, der lange leben<br />

möchte, seinen Energieverbrauch zu drosseln.<br />

Die Empfehlungen von Axt lauteten kurz zusammengefasst:<br />

Moderate Bewegung – 30 Minuten<br />

am Tag und ein wenig Gymnastik reichen<br />

aus –, wenig essen und ausreichend<br />

lange schlafen.<br />

Den zweiten Tagungstag eröffnete Prof. Dr.<br />

Horst Gischer, Universität Magdeburg, mit seinem<br />

Vortrag „Artenvielfalt bei Bankensystemen“.<br />

Nachdem er den Begriff „Artenvielfalt“<br />

mit einem Ausflug in <strong>die</strong> Biologie klärte, ging<br />

Prof. Dr. Dirk Messner<br />

Stephan Bruhn<br />

Prof. Dr. Horst Gischer<br />

<strong>Wissenschaft</strong> für <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 72 9

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