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Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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VERANSTALTUNGEN<br />

struktionen in deutsches Recht ist mit<br />

aufsichts-, zivil- und steuerrechtlichen Problemen<br />

behaftet. Besonders <strong>die</strong> zivilrechtliche<br />

Seite birgt noch große ungelöste Fragen. Viele<br />

<strong>die</strong>ser Fragen werden sich erst in einem iterativen<br />

Lernprozess klären lassen. Gesucht wird<br />

daher ein Vorreiter des Kreditgeschäftes, der<br />

bereit ist, <strong>die</strong> ersten Lernschritte zu unternehmen.<br />

<strong>Wissenschaft</strong>licher Workshop zur Banken- und <strong>Sparkassen</strong>geschichte in Aachen<br />

Zurück in <strong>die</strong> Zukunft?<br />

Der Vertrieb bei <strong>Sparkassen</strong> und Banken<br />

im historischen Wandel<br />

Mehr als 50 <strong>Wissenschaft</strong>ler und Bankpraktiker<br />

folgten am 15./16. September<br />

2011 der Einladung der Sparkasse Aachen<br />

und der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong> e.V., um über<br />

den „Vertrieb bei <strong>Sparkassen</strong> und Banken<br />

im historischen Wandel“ zu diskutieren.<br />

Gibt es ein „Zurück in <strong>die</strong> Zukunft?“. So<br />

lautete <strong>die</strong> Leitfrage, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Tagungsleiter<br />

Prof. Dr. Paul Thomes (RWTH Aachen) und<br />

Prof. Dr. Christian Dirninger (Universität<br />

Salzburg) formuliert hatten.<br />

Im Anschluss an <strong>die</strong> Grußworte von Hubert<br />

Herpers (Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Aachen) und Klaus Krummrich (Geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

e.V.) sowie <strong>die</strong> Einführung<br />

durch <strong>die</strong> beiden Tagungsleiter machte<br />

Wilfried Nellessen <strong>die</strong> Teilnehmer mit aktuellen<br />

Entwicklungen im medialen Vertrieb bekannt.<br />

Das stellvertretende Vorstandsmitglied<br />

der Sparkasse Aachen zeigte auf, dass <strong>die</strong> Kunden<br />

im Internet umfassende Service-, Leistungs-<br />

und Dialogangebote erwarten. Deshalb<br />

haben sich <strong>die</strong> Internetauftritte der Kreditinstitute<br />

vom reinen Informationsmedium zur virtuellen<br />

Geschäftsstelle gewandelt. Die Entwicklung<br />

zum Web 2.0 oder Social Web stellt<br />

auch <strong>die</strong> Sparkasse Aachen vor neue Herausforderungen.<br />

Ihre seit 2010 bestehenden Social-Web-Angebote<br />

<strong>die</strong>nen vor allem der Kundenbindung,<br />

dem Reputationsmanagement,<br />

der Marktforschung und der Personalgewinnung.<br />

Der Produktvertrieb hat bislang noch<br />

keine Priorität.<br />

Wie man <strong>die</strong> neuen sozialen Me<strong>die</strong>n erfolgreich<br />

nutzen kann, demonstrierte Nellessen<br />

Blick in das Auditorium<br />

am Beispiel einer Spendenaktion der Sparkasse<br />

für gemeinnützige Vereine. Interessierte<br />

Vereine konnten mit eigenen Videos auf You-<br />

Tube für ihre Projekte werben. Die You-Tube-<br />

Benutzer wählten online das beste Video und<br />

entschieden gleichzeitig über <strong>die</strong> Vergabe der<br />

Spenden für <strong>die</strong> Vereinsprojekte.<br />

Dr. Thorsten Wehber (<strong>Sparkassen</strong>historisches<br />

Dokumentationszentrum des DSGV,<br />

Bonn) führte <strong>die</strong> Teilnehmer zurück zu den Anfängen<br />

des Vertriebs. Er zeigte auf, dass <strong>die</strong><br />

<strong>Sparkassen</strong> vor rund 200 Jahren als innovative<br />

„Nischenanbieter“ mit gesellschaftspolitischem<br />

Auftrag entstanden. Sie boten auch der<br />

ärmeren Bevölkerung Zugang zu Spar- und<br />

Kreditprodukten. Die Verwaltung und <strong>die</strong> Vertriebsstrukturen<br />

der Sparkasse waren anfangs<br />

sehr einfach organisiert. Erst mit dem Durchbruch<br />

der Industrialisierung Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts begannen <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>, ein<br />

Filialnetz aufzubauen Es stützte sich lange Zeit<br />

auf nebenamtlich verwaltete Agenturen. Nach<br />

1900 setzte <strong>die</strong> „bankmäßige“ Entwicklung der<br />

<strong>Sparkassen</strong> ein (Aufnahme des bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehrs und des Wertpapiergeschäfts).<br />

Begleitet wurde sie von einer Professionalisierung<br />

des Personals und einer Verdichtung<br />

des Filialnetzes. Mit hauptamt lichen,<br />

für das Bankgeschäft ausgebildeten Mitarbeitern<br />

besetzte Zweigstellen begannen <strong>die</strong><br />

Agenturen abzulösen.<br />

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war in<br />

Westdeutschland gekennzeichnet durch einen<br />

raschen wirtschaftlichen Aufschwung und eine<br />

Steigerung des gesellschaftlichen Wohlstands,<br />

an der auch <strong>die</strong> Arbeitnehmer teilhatten. Wie<br />

sich unter <strong>die</strong>sen Umständen das Sparverhalten<br />

und <strong>die</strong> Kreditaufnahme der privaten<br />

<strong>Wissenschaft</strong> für <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> – Mitteilungen 72 21

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