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Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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6 TAG DER WISSENSCHAFT<br />

<strong>Wissenschaft</strong> für <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> Mitteilungen 56<br />

„Tag der <strong>Wissenschaft</strong>“ stärkt Dialog zwischen<br />

<strong>Wissenschaft</strong> und <strong>Praxis</strong><br />

Die <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

e. V. lud am<br />

5. Mai 2003 zum zweiten „Tag der<br />

<strong>Wissenschaft</strong>“ in Bonn ein. Die Teilnehmer<br />

des Lehrinstituts der Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>akademie und <strong>die</strong><br />

interessierten Mitglieder der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung,<br />

Kollegiaten der<br />

Eberle-Butschkau-Stiftung und Teilnehmer<br />

des Berufsintegrierten Universitätsstudiums<br />

an der FernUniversität<br />

Hagen hatten an <strong>die</strong>sem Tag<br />

Gelegenheit, mit <strong>Wissenschaft</strong>lern<br />

über aktuelle kreditwirtschaftlich<br />

relevante Themen zu diskutieren.<br />

Die rund 180 Teilnehmer begrüßte<br />

Hartmut Forndran, Mitglied des Vorstandes<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung,<br />

und wies auf <strong>die</strong> doppelte Zielsetzung<br />

der Veranstaltung hin: Erstens soll <strong>die</strong><br />

enge Verzahnung von Bildung und<br />

<strong>Wissenschaft</strong> in der deutschen <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

verdeutlicht werden<br />

und zweitens sollen <strong>Wissenschaft</strong><br />

und <strong>Praxis</strong> miteinander verbunden<br />

werden. Alle Themen zeichnen sich<br />

durch wissenschaftliches Neuland<br />

und hohe <strong>Praxis</strong>relevanz aus – Eigenschaften,<br />

<strong>die</strong> auch von den Forschungsprojekten<br />

der <strong>Wissenschaft</strong>sförderung<br />

angestrebt werden.<br />

Im „Dschungel“ internationaler<br />

Rechtsnormen und Rechtsangleichungen<br />

auf dem Gebiet des Bank- und<br />

Kapitalmarktrechts erwies sich Professor<br />

Dr. Uwe H. Schneider, Institut für<br />

deutsches und internationales Recht<br />

des Spar-, Giro- und Kreditwesens an<br />

der Universität Mainz, als äußerst<br />

kundiger „Führer“. Er erläuterte eingehend<br />

<strong>die</strong> Bedeutung und Entstehung<br />

internationalen Bank- und Kapitalmarktrechts.<br />

Als Instrumentarien globaler<br />

Rechtsangleichung gelten zum<br />

einen öffentliche Institutionen wie <strong>die</strong><br />

UNCITRAL, IOSCO oder <strong>die</strong> Haager Konferenz,<br />

<strong>die</strong> „Legal Guides“, Modellgesetze<br />

und Konventionen erarbeiten.<br />

Zum anderen werden aber auch für <strong>die</strong><br />

internationale Rechtsangleichung Formen<br />

des Privatrechts wie Rahmenverträge<br />

und Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

herangezogen. Letztere werden<br />

z. B. von privaten Institutionen wie<br />

der International Chamber of Commerce<br />

(ICC) oder der International<br />

Hartmut Forndran (l.) begrüßte <strong>die</strong> Referenten der Tagung (v. l.): Professor Bernd Rudolph, Professor<br />

Silke Wickel-Kirsch, Professor Uwe H. Schneider und Professor Stephan Paul.<br />

Swaps and Derivatives Association<br />

(ISDA) erarbeitet. Interessant ist bei<br />

den privatrechtlichen Formen, dass es<br />

sich hierbei um Marktstandards und<br />

Musterverträge handelt, <strong>die</strong> keinem<br />

staatlichen Einfluss unterliegen. Die<br />

Bedeutung öffentlicher Institutionen<br />

zeigt sich am Beispiel von UNCITRAL<br />

(United Nations Commission on International<br />

Trade Law), <strong>die</strong> u. a. <strong>die</strong> Einigung<br />

über Verträge hinsichtlich des<br />

internationalen Warenkaufs, <strong>die</strong> so<br />

genannte Wiener Kaufrechtskonvention,<br />

erarbeitet hat. Nach <strong>die</strong>ser Übereinkunft<br />

zum internationalen Warenkauf<br />

werden heute 75 Prozent des<br />

deutschen Im- und Exports abgewickelt.<br />

Insgesamt befassen sich weltweit<br />

rund 40 Institutionen mit dem<br />

internationalen Recht, das sich vor<br />

allem auf das Vertrags- und Wirtschaftsaufsichtsrecht<br />

beschränkt. Anhand<br />

eines Beispielfalls zeigte Professor<br />

Schneider <strong>die</strong> Problematik unterschiedlichen<br />

Handelsrechts im In- und<br />

Ausland und <strong>die</strong> Problemlösung durch<br />

das internationale Privatrecht auf. An<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer richtete er den Appell,<br />

das Bewusstsein für <strong>die</strong> internationale<br />

Rechtsbildung zu schärfen und eine<br />

aktive Interessenvertretung bereits im<br />

Vorfeld der Entstehung neuen Rechts<br />

zu organisieren.<br />

Zum Thema „Diversifikation und<br />

Transfer von Kreditrisiken“ sprach Professor<br />

Dr. Bernd Rudolph, Universität<br />

München. Er behandelte <strong>die</strong> Steuerung<br />

des Kredit-Portefeuilles aus ökonomischer<br />

Sicht, Instrumente zur Risikosteuerung<br />

und <strong>die</strong> Neuorientierung<br />

im Kreditgeschäft durch Basel II. Unter<br />

letzterem Stichwort erinnerte Professor<br />

Rudolph an den Grund der Neuregelung:<br />

Durch Arbitragemöglichkeiten<br />

wandern gute Risiken an den günstigeren<br />

Markt. Der richtige Ansatzpunkt<br />

von Basel II ist daher: Sensitiver rech-

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