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Wissenschaft für die Praxis - Sparkassen-Finanzgruppe eV

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Mitteilungen 56<br />

<strong>Wissenschaft</strong> für <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong><br />

VERANSTALTUNGEN 27<br />

Blick auf das Podium: (v. l.) Christoph Schulz, Prof. Dr. Schradin, Dr. Ellgering, Dr. Schulte, Prof.<br />

Dr. Schmähl und Prof. Scharr<br />

Dr. Heinz-Werner Schulte, Vorstandsvorsitzender<br />

der Kreissparkasse<br />

Ludwigsburg, stellte seinen Beitrag<br />

über Chancen und Herausforderungen<br />

für <strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

unter das programmatische Motto<br />

„Vorfreude statt Vorsorge“. Aufgrund<br />

ihrer Traditionen, ihrer starken Position<br />

am Markt und ihrer Aufstellung<br />

als Allfinanzanbieter im Verbund hat<br />

<strong>die</strong> Gruppe gute Chancen, auch in den<br />

Teilmärkten private und betriebliche<br />

Altersvorsorge ihre Stellung auszubauen<br />

und neue Erträge zu generieren.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass sich<br />

<strong>die</strong> <strong>Sparkassen</strong> als der Vorsorgespezialist<br />

profilieren und sowohl ihre<br />

Beratungsleistung optimieren als<br />

auch geeignete Marketing- und PR-<br />

Maßnahmen entwickeln. Die Erfahrungen<br />

der Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

zeigen, dass eine positive Herangehensweise,<br />

<strong>die</strong> den Gedanken der<br />

„Vorfreude“ ins Zentrum stellt, bei der<br />

Werbung für Vorsorgeprodukte Erfolg<br />

versprechender ist als ein Ansatz, der<br />

primär auf <strong>die</strong> Ängste der Kunden<br />

eingeht.<br />

Prof. Dr. Winfried Schmähl (Bremen)<br />

beleuchtete in seinem Referat<br />

über <strong>die</strong> Zukunft der deutschen<br />

Altersvorsorge insbesondere <strong>die</strong><br />

jüngsten Entwicklungen der Alterssicherungspolitik.<br />

Nach seiner Einschätzung<br />

findet gegenwärtig ein<br />

Paradigmenwechsel statt, dessen<br />

Folgen in der öffentlichen Diskussion<br />

nicht immer erkannt werden. Die<br />

Vorschläge der Rürup-Kommission,<br />

<strong>die</strong> eine moderate Steigerung der<br />

Beiträge, aber eine starke Senkung<br />

des Rentenniveaus vorsehen, führen<br />

dazu, dass der Durchschnittsrentner<br />

eine Versorgung beziehen wird, <strong>die</strong><br />

nur wenig über dem Sozialhilfeniveau<br />

liegt. Da Leistung und Gegenleistung<br />

dann in keinem adäquaten<br />

Verhältnis mehr stehen, droht <strong>die</strong><br />

Gefahr, dass <strong>die</strong> gesetzliche Rente<br />

ihre Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

verliert. Um <strong>die</strong>ser Gefahr zu entgehen,<br />

plä<strong>die</strong>rte Schmähl u. a. dafür,<br />

„versicherungsfremde“ Leistungen<br />

künftig aus Steuereinnahmen zu<br />

finanzieren und <strong>die</strong> Rentenbeiträge<br />

konsequent zur Sicherung eines<br />

angemessenen Rentenniveaus zu verwenden.<br />

Zum Abschluss diskutierten unter<br />

der Leitung von Dr. Ingo Ellgering,<br />

langjähriges Vorstandsmitglied der<br />

Kreissparkasse Köln, <strong>die</strong> drei zuletzt<br />

genannten Referenten mit Prof. Michael<br />

Scharr vom Vorstand der <strong>Sparkassen</strong>-<br />

Versicherung Baden-Württemberg<br />

und Christoph Schulz insbesondere<br />

über <strong>die</strong> Rolle der <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

bei der Altersvorsorge. Auf<br />

dem Podium herrschte Einigkeit, dass<br />

<strong>die</strong> Gruppe auf Grund ihres gemeinwohlorientierten<br />

öffentlichen Auftrags<br />

eine besondere Verantwortung<br />

auf <strong>die</strong>sem Feld hat. Obwohl <strong>die</strong> private<br />

und <strong>die</strong> betriebliche Altersvorsorge<br />

Geschäftsfelder von hoher strategischer<br />

Bedeutung sind, sei <strong>die</strong> Stellung<br />

der <strong>Sparkassen</strong>-Gruppe auf <strong>die</strong>sen<br />

Märkten jedoch gegenwärtig noch<br />

unbefriedigend. Um <strong>die</strong>s zu ändern,<br />

wurde neben einer Erhöhung der<br />

Beratungsqualität, <strong>die</strong> durch geeignete<br />

Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

erreichen ist, vor allem eine verbesserte<br />

Zusammenarbeit im Verbund für<br />

erforderlich erachtet.<br />

Die <strong>Wissenschaft</strong>sförderung der<br />

<strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong> wird <strong>die</strong><br />

Beiträge auf dem <strong>Sparkassen</strong>historischen<br />

Symposium 2003 zu Beginn des<br />

nächsten Jahres veröffentlichen. Das<br />

nächste Symposium findet am 16. und<br />

17. September 2004 in Münster statt<br />

und ist dem Thema „Partner des Mittelstandes.<br />

Die <strong>Sparkassen</strong>-<strong>Finanzgruppe</strong><br />

als Finanzier kleiner und mittlerer<br />

Unternehmen“ gewidmet.<br />

Dr. Thorsten Wehber ist Leiter des<br />

<strong>Sparkassen</strong>historischen Dokumentationszentrums<br />

des Deutschen<br />

<strong>Sparkassen</strong>- und Giroverbandes<br />

in Bonn.

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