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TEUFLISCH. Vor der Klosterhalle boten die Mitglieder des ... - RZ User

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<strong>TEUFLISCH</strong>. <strong>Vor</strong> <strong>der</strong> <strong>Klosterhalle</strong> <strong>boten</strong> <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> „Ministry of Senseless Talk" den<br />

Passanten heißen Glühwein an. Sofern sich <strong>die</strong> Bevölkerung an düstere Gestalten wie ein Teufelspärchen<br />

herantraute...<br />

mgw/Bild: mgw


Beim Gruseln schmeckt <strong>der</strong><br />

Glühwein beson<strong>der</strong>s gut<br />

MO.S.T. holt Monster, Hexen und Teufel an <strong>die</strong> Königshalle<br />

Lorsch. Das Fest Halloween in <strong>der</strong> Nacht<br />

vom 31. Oktober auf den 1. November gehört<br />

seit mehr als zwei Jahrtausenden den<br />

Geistern. Zu Beginn <strong>des</strong> Siegeszuges <strong>der</strong><br />

Festlichkeit, <strong>die</strong> heute weltweit begangen<br />

wird, glaubten <strong>die</strong> Menschen, dass <strong>die</strong> Toten<br />

als Geister aus den Gräbern kriechen<br />

und sich <strong>die</strong> Hexen auf ihren fliegenden<br />

Besen erheben, um Unheil anzurichten und<br />

<strong>die</strong> Menschen zu quälen. Um den fürchterlichen<br />

Torturen zu entgehen, verkleideten<br />

sich <strong>die</strong> Menschen darum als Dämonen und<br />

Gespenster und gaben vor, selbst zu <strong>die</strong>sen<br />

schrecklichen Wesen zu gehören.<br />

Das heidnische Halloween, entstanden<br />

aus einem irischen Brauch, fand vor rund<br />

150 Jahren während <strong>der</strong> irischen Kartoffelhungersnot<br />

Mitte <strong>der</strong> vierziger Jahre <strong>des</strong><br />

neunzehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts durch irische<br />

Auswan<strong>der</strong>er auch den Weg in <strong>die</strong> heutige<br />

USA, wo seit zweihun<strong>der</strong>t Jahren <strong>der</strong> Okkultismus,<br />

<strong>der</strong> mit seinen Bräuchen mit<br />

Halloween verglichen wird, mehr und mehr<br />

auflebt und heute kühner denn je zelebriert<br />

wird. Wie bei vielen heidnischen Festen hat<br />

auch bei Halloween <strong>die</strong> christliche Kirche<br />

versucht, das heidnische Fest mit einem ihrer<br />

eigenen Hauptfeste zu überlagern: Allerheiligen.<br />

Der Schuss ging jedoch schlichtweg nach<br />

hinten los, übernahmen <strong>die</strong> Anhänger Halloweens<br />

doch den Namen für ihr Fest aus<br />

dem englischen Begriff für Allerheiligen<br />

„All Hollows Eve". Der Abend vor "Allerheiligen,<br />

im Gegensatz zu dem melancholischen<br />

Fest, in <strong>des</strong>sen Rahmen <strong>der</strong> Verstorbenen<br />

und Heiligen gedacht wird, lief mit<br />

seinem ausschweifenden, lauten und unbändigen<br />

Charakter jedoch dem christlichen<br />

Fest den Rang ab. Heute freuen sich<br />

beson<strong>der</strong>s Kin<strong>der</strong> darauf, an Halloween<br />

mit dem üblichen Spruch „Süßes o<strong>der</strong> Saures",<br />

das von „Süßes o<strong>der</strong> Torturen" abgeleitet<br />

wurde, durch <strong>die</strong> Straßen zu ziehen<br />

und von Haus zu Haus Süßigkeiten einzuheimsen,<br />

während <strong>die</strong> Erwachsenen Halloween<br />

dazu nutzen, auf an<strong>der</strong>e ausschweifende<br />

Art zu feiern.<br />

In vielen US-amerikanischen Staaten<br />

hat Halloween jedoch lei<strong>der</strong> auch okkultischeren<br />

Charakter und <strong>Vor</strong>sichtsmaßnahmen<br />

aufgrund von Menschenopfern und satanischen<br />

Messen werden verschärft.<br />

Auch in Lorsch hat Halloween Einzug<br />

gehalten, wurde aber nicht etwa auf <strong>der</strong><br />

okkulten, son<strong>der</strong>n unterhaltsamen Schiene<br />

<strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> "Ministry of Senseless<br />

Talk" (M.O.S.T.), verkleideten sich als<br />

Geister, Teufel und an<strong>der</strong>e Horrorfiguren<br />

und schenkten den Passanten bei bereits<br />

frostigen Temperaturen heißen Glühwein<br />

und antialkoholische Getränke aus. Hinter<br />

<strong>der</strong> Königshalle hatten <strong>die</strong> MOSTler zuvor<br />

rund dreißig ausgehöhlte Kürbisköpfe, <strong>die</strong>,<br />

„Jack 'o' Lantern" genannt, das Wahrzeichen<br />

von Halloween sind.<br />

Bereits zum zweiten Mal veranstalteten<br />

<strong>die</strong> M.O.S.T.ler am Kloster das Gelage und<br />

verschreckten dabei nicht etwa <strong>die</strong> Passanten,<br />

son<strong>der</strong>n luden zu einem Rundgang<br />

zwischen den Kürbissen ein. Beson<strong>der</strong>s den<br />

Kin<strong>der</strong>n machte das Aufgebot an schrecklichen<br />

Fratzen, Frankensteins, Hexen und<br />

Teufeln Spaß und auch über Plastikmesser<br />

im Kopf einer M.O.S.T.lerin lachten <strong>die</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, <strong>die</strong> selbst als zyklopische Monster,<br />

bekannte Figuren aus mo<strong>der</strong>nen Horrorfilmen<br />

o<strong>der</strong> Zauberer verkleidet waren,<br />

M.O.S.T. hat jedenfalls mit seiner Aktion,<br />

<strong>die</strong> im Jahr 2000 erstmals organisiert<br />

wurde, wie<strong>der</strong> einmal für Aufsehen gesorgt<br />

und hat nun alle Möglichkeiten, vielleicht<br />

mit Hilfe <strong>der</strong> Stadt Lorsch, an Halloween<br />

ein interessantes Fest am Kloster auf <strong>die</strong><br />

Beine zu stellen.<br />

mgw<br />

Muss das sein?<br />

Zu dem Artikel „Halloween am Kloster<br />

Lorsch" vom 29. Oktober<br />

Halloween ist nach meinen Informationen<br />

ein heidnischer Brauch. Dass in Lorsch<br />

eine <strong>der</strong>artige Veranstaltung vor den Toren<br />

<strong>des</strong> Klosters stattfindet, halte ich für bedrückend.<br />

Angesichts <strong>des</strong> Weltgeschehens<br />

finde ich es äußerst beschämend, dass ein<br />

Verein (?) es sich zum Ziel setzt, „<strong>die</strong> lebenden<br />

Mitbürger in Angst und Schrecken zu<br />

versetzen und erwärmtes Opferblut zu vertilgen".<br />

Muss das sein?<br />

Adam Schütz<br />

Weinbergstraße 4

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